1. Prof. Dr. Jochen Sigloch SS 2000
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre II
Punkte: Note:
Matr.-Nr.:
Name:
Vorname:
Studienfach:
Fachsemester:
am: 11. August 2000
Bearbeitungszeit: 120 Minuten
Klausur zur Veranstaltung
"Technik des betrieblichen Rechnungswesens II:
Kostenrechnung"
Zugelassene Hilfsmittel: Taschenrechner, Lineal
Hinweise:
(1) Die Klausur besteht aus insgesamt 13 Aufgabenblättern (incl. Deckblatt).
(2) Verwenden Sie bitte zur Lösung den jeweils unter den Aufgaben freigelassenen Platz. Falls dieser
nicht ausreicht, setzen Sie die Bearbeitung bitte auf der Rückseite des betreffenden Aufgaben-
blattes mit entsprechendem Vermerk fort.
(3) Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. Die Bearbeitungszeit beträgt 120 Minuten. Es sind 120
Punkte erreichbar.
(4) Unleserliche Teile können nicht bewertet werden. Der Lösungsweg muß deutlich erkennbar sein.
(5) Vermerken Sie bitte Ihren Namen und Ihre Matr.-Nr. auf jedem Blatt.
Punkteverteilung:
1 2 3 4 5 6 Gesamt
2. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 2
1. Grundlagen der Kostenrechnung (20 Punkte) Korr.-Rand
Eine aussagefähige Kostenrechnung setzt eine möglichst verursachungsgerechte
Kostenzuordnung voraus. Dabei kommt den Kriterien der Zurechenbarkeit auf Kostenträger und
der Veränderbarkeit in Bezug auf die Ausbringungsmenge eine wesentliche Bedeutung zu.
a) Erläutern Sie den jeweiligen Grundgedanken der beiden Kriterien und nehmen Sie eine
systematische Gegenüberstellung vor (kurze Erläuterung zu den einzelnen Kosten ist
erwünscht).
b) Stufen Sie die folgenden Kosten
- Leistungsabschreibungen
- Akkordlöhne
- Kosten für Hilfsstoffe
- Kosten für Werkstoffe
- Kosten einer Lagerhalle
nach ihrer Zurechenbarkeit und nach ihrer Veränderbarkeit ein
3. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 3
2. Kalkulatorische Kosten (15 Punkte) Korr.-Rand
Kalkulatorische Zinsen bilden einen wesentlichen Bestandteil der kalkulatorischen Kosten.
a) Erläutern Sie den Begriff kalkulatorische Zinsen und begründen Sie deren Ansatz!
b) Zur Ermittlung der kalkulatorischen Zinsen ist die Kenntnis des betriebsnotwendigen
Kapitals eine zwingende Voraussetzung. Zeigen Sie, ausgehend vom bilanziellen
Gesamtvermögen, die Vorgehensweise zur Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals und
erläutern Sie in diesem Zusammenhang die eventuell vorzunehmenden Ansatz- und
Wertkorrekturen!
4. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 4
3. Betriebsabrechnungsbogen (25 Punkte)
Für die Glückauf AG gelten für die Erstellung des Betriebsabrechnungsbogens im Rahmen der
Kostenstellenrechnung folgende Angaben:
- Die Materialeinzelkosten belaufen sich auf TDM 60.
- Die Fertigungseinzelkosten betragen jeweils TDM 160.
- Die Gesamtsumme der Löhne und Gehälter können mittels der Lohnabrechnungen wie folgt auf die
einzelnen Kostenstellen umgelegt werden:
Heizung: TDM 20 Fertigung I: TDM 25
Wartung: TDM 15 Fertigung II: TDM 20
Transport: TDM 10 Verwaltung/Vertrieb: TDM 20
Material: TDM 15
- Die kalkulatorischen Abschreibungen von TDM 100 verteilen sich nach dem in den Kostenstellen
gebundenen Kapital. Die Kapitalstände können der folgenden Aufstellung entnommen werden:
Heizung: TDM 20 Fertigung I: TDM 50
Wartung: TDM 10 Fertigung II: TDM 50
Transport TDM 50 Verwaltung/Vertrieb: TDM 10
Material: TDM 60
- Die Mietkosten von TDM 20 sind proportional nach der beanspruchten Fläche zu verteilen, die Sie
folgender Aufstellungen entnehmen können:
Heizung: 10 qm Fertigung I: 10 qm
Wartung: 15 qm Fertigung II: 15 qm
Transport 10 qm Verwaltung/Vertrieb: 20 qm
Material: 20 qm
Die Leistungsbeziehungen für die Hilfskostenstelle können folgender Tabelle entnommen werden:
Empfangende Summe Trans- Heizung Wartung Material Ferti- Ferti- Vertrieb
Kostenstelle Leistungs- port gung gung und Ver-
einheiten I II waltung
Abgebende
Kostenstelle
Heizung 60 8 - 6 12 14 10 10
Wartung 500 160 - - 80 100 160
Transport 20 - - - - 10 10 -
5. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 5
a) Skizzieren Sie die Voraussetzung für die Anwendung des Stufenleiterverfahrens und zeigen Korr.-Rand
Sie die Vorzüge dieses Verfahrens gegenüber dem Anbauverfahren auf.
b) Vervollständigen Sie den abgedruckten Betriebsabrechnungsbogen. Dabei soll die
innerbetriebliche Leistungsverrechnung mittels des Stufenleiterverfahren vorgenommen
werden. Treffen Sie dabei eine sinnvolle Anordnung der Hilfskostenstellen
Anmerkung: Beträge sind gegebenenfalls auf volle TDM zu runden.
6. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 6
Hilfskostenstellen Hauptkostenstellen
Kostenstelle Material Fertigung Fertigung II Verwaltung
I und Vertrieb
Summe
Kostenarten
Kostenträger-
einzelkosten
Fertigungs-
material
Fertigungslöhne
Kostenträger-
gemeinkosten
Gehälter
Abschreibung
Mieten
Primäre GK 83.000 7.000 8.000 6.000 9.000 9.000 11.000 18.000
Umlage I 7.000 1.250 1.000 500 1.500 1.750 250
Summe 9.250 7.000 9.500 10.500 12.750 18.250
Umlage II 9.250 1.480 740 2.220 2.590 1.110
Summe 8.480 10.240 12.720 15.340 19.360
Umlage III 8.480 2.120 1.855 2.650 1.060
Summe 12.360 14.575 17-990 20.420
Gemeinkosten
Bezugsbasis Mat.EK Fert.EK I Fert.EK II HK
Wert 25.000 18.000 20.000 107.925
Zuschlagssatz 0,494 0,809 0,899 0,189
7. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 7
4. Kostenträgerzeitrechnung (20 Punkte) Korr.-Rand
Die Bayreuth OHG produziert die Produkte X und Y. Für den abgelaufenen Monat liegen Ihnen
folgende Daten vor:
X Y
Fertigungsmaterial 50 DM/Stück 75 DM/Stück
Akkordlöhne 30 DM/Stück 50 DM/Stück
Fixkosten der Produktion 10.500 DM 19.800 DM
Produzierte Menge 150 Stück 300 Stück
Verkaufte Menge 200 Stück 250 Stück
Vertriebs- und 20 DM/Stück 40 DM/Stück
Verwaltungsgemeinkosten
Neben den variablen Vertriebs- und Verwaltungskosten fielen für Produkt X in dieser
Kostenstelle zusätzlich 5.000 DM und für Produkt Y 6.000 DM an fixen Kosten an. Die
Verkaufspreise betrugen 200 DM/Stück für Produkt X und 400 DM/Stück für Produkt Y.
a) Ermitteln Sie den Betriebserfolg des angelaufenen Monats nach dem Gesamtkostenverfahren
sowohl auf Basis von Voll- als auch auf Basis von Teilkosten.
b) Wie läßt sich der Erfolgsunterschied erklären?
c) Neben dem Gesamtkostenverfahren kann der kurzfristige Betriebserfolg auch noch nach dem
Umsatzkostenverfahren ermittelt werden. Zeigen Sie kurz (stichpunktartig) die wesentlichen
Unterschiede zwischen den beiden Verfahren auf.
9. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 9
5. Produktionsprogramm (20 Punkte) Korr.-Rand
Die Lustig GmbH stellt die Artikel A und B her. Für den abgelaufenen Monat liegen die
folgenden Daten vor:
A B
Verkaufspreis je Stück (in DM) 55 43
Materialkosten je Stück (in DM) 15 9
Lohnkosten je Stück (in DM) 12 5
Fertigungsminuten je Stück 4 2
Produktionsmenge (in Stück) 1.000 3.000
Die Produktionsmenge entspricht der tatsächlichen Absatzmenge und repräsentiert zugleich
auch die Kapazitätsgrenze.
Die Lustig GmbH erhält das Angebot über einen zusätzlichen Auftrag für das Produkt C über 50
Stück. Dabei gelten für C folgende Daten:
Verkaufsstückpreis: DM 117
Materialkosten je Stück: DM 15
Lohnkosten je Stück: DM 14
Fertigungsminuten je Stück: min 8
a) Ermitteln Sie das gewinnmaximale Produktionsprogramm bei der vorgegebenen Kapazität.
b) Wo liegt die kurzfristige Preisuntergrenze für Artikel C?
11. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 11
6. Abweichungsanalyse (20 Punkte) Korr.-Rand
Sie sind Berater der Hilfmir GmbH und sollen die im letzten Abrechungszeitraum aufgetretene
Erfolgsabweichung von DM 376.800 genauer untersuchen. Dazu liegen Ihnen folgende
Informationen vor:
Für die Mietkosten für die Lagerhalle (400 qm) wurden bei der Ermittlung der Plankosten auf
Basis der Vergangenheit ein Mietpreis von 450 DM/qm angesetzt. Aufgrund von
Mietpreissteigerungen erhöhte sich dieser allerdings auf 500 DM/qm.
Für die Abrechnungsperiode wurde mit einer Absatzzahl von 4.000 Stück gerechnet, die jedoch
nur zu 80% erreicht wurde.
Der Stückdeckungsbeitrag wurde mit DM 178 angesetzt. Tatsächlich betrug dieser DM 111.
Weiterhin verfügen Sie über folgendes Datenmaterial:
PLAN IST
Variable Materialkosten:
- Verbrauch 1,5 m2/Stück 1,8 m2/Stück
- Preis 120 DM/m2 135 DM/m2
Variable Lohnkosten:
- Vorgabezeit 0,6 Std/Stück 0,4 Std/Stück
- Lohnsatz 70 DM/Std 65 DM/Std
a) Vervollständigen Sie nachfolgendes Tableau und spalten Sie die Erfolgsabweichung in
möglichst viele Einzelabweichungen auf.
b) Welche Vorzüge besitzt eine Abweichungsanalyse auf Teilkostenbasis gegenüber einer
Abweichungsanalyse auf Vollkostenbasis (untermauern Sie Ihre Argumentation eventuell
durch eine kleine graphische Skizze).
12. Name, Vorname: Matrikel-Nr.: 12
Bezeichnung Ist- Ist- Soll- Plan-
erfolg erfolg erfolg erfolg
iSd PKR
Umsatzerlöse
Beschäftigung
Preis (Verkauf)
variable
Materialkosten
Beschäftigung
Verbrauch
Preis (Einkauf)
variable
Lohnkosten
Beschäftigung
Verbrauch
Preis
Fixkosten
Fläche
Preis
Erfolg