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FEMINISTISCHE THEORIE DER POLITIK
                        UND POSTMODERNE




GESCHLECHT UND DEMOKRATIE
            Theorie nach Anne Phillips
DIVERGENZ
INDIVIDUEN :: GRUPPEN

„es gibt kein geschlechtsneutrales Individuum“


Problematik:


1. liberale Demokratie will lokale Identitäten / Differenzen überwinden
2. Wahlrecht :: Partizipation
3. Trennung Öffentliches & Privates
    politische ≠ gesellschaftliche Gleichberechtigung
4. Individuum problematisch, weil Menschen alle anders sind.
DIVERGENZ
INDIVIDUEN :: GRUPPEN

Zwei differente Ansätze zur Überwindung weiblicher
Unterrepräsentation:


1. Ansatz: Abstraktes Individuum

Beseitigung von Hindernissen für die Frau
( Verhinderung politischer sowie ökonomischer Barrieren)


allerdings: nicht länger ausgeschlossen, aber Möglichkeit der Partizipation
bleibt der Frau als Individuum überlassen.
   passive Form der Gleichberechtigung
   nicht strukturell: z.B. keine Frauenquote
DIVERGENZ
INDIVIDUEN :: GRUPPEN

Zwei differente Ansätze zur Überwindung weiblicher
Unterrepräsentation:


2. Ansatz: Gruppen-Gesellschaft

Verfahren, das ein gleichgewichtigeres Ergebnis sichert
(Sicherstellung politischer sowie ökonomischer Gleichheit)


Realität, dass Geschlechter unterschiedlich viel Macht besitzen


daher: aktive Angleichung der Macht und Repräsenation
   Quotenregelungen!
SPIEGEL-PRINZIP

Anne Phillips spricht sich für den zweiten Ansatz aus:


Die Demokratie soll sich am Prinzip der Repräsentation von
Gruppen orientieren  Gruppendemokratie

   Wiederspiegelung der gesellschaftlichen Zusammensetzung
   Verfahren mit entsprechender Wirkung
   Heterogenes statt homogenes Bild der Menschen
   Gruppenvielfalt
    - ethnische, religiöse, ökonomische Gruppen…
    - eine Person kann mehreren Gruppen zugeordnet werden  Komplexität

   Repräsentation soll nicht als Vertretung der Gruppe verstanden werden,
    sondern als Voraussetzung von Demokratie.
PROBLEMATIK [SPIEGEL-PRINZIP]

1.   Ab wann gilt man als Gruppe?


2.   Wie weit sollte man die Betonung der Gruppe treiben?


3.   Identitätsproblem: Identität weitaus vielschichtiger
     - außerdem: persönliche Bindung an Gruppe hängt vom Thema ab


4.   Welche Mechanismen zur Feststellung von Gruppen?


5.   Proporz : : Verdienstprinzip
     - Erfüllung der Gruppenkritierien wichtiger als Qualifikation


6.   Gefahr der Segmentierung innerhalb von Gruppen
     - Bsp.: Nigeria
„LÖSUNG“ LAUT PHILIPPS [!?]

Beschränkung auf Schlüsselgruppen
   Bsp: Holland (Regierungsgelder werden unter den 3 großen Religionen aufgeteilt)


Bedeutungsverlust von Gruppenidentitäten führt Abbruch aktiver
Förderung.


   Obwohl Phillips das Problem der Feststellung sieht, ab wann eine
   Gruppe Bedeutung hat oder nicht mehr, hat sie keine Antwort
   darauf.

   Auch die Frage, ob eine Gruppe Mechanismen zur Beteiligung
   Braucht, bleibt vage.
LIBERALISMUS | KRITIK

1.   Problematik Individuum : : Gruppen bereits behandelt.

1.   formale ≠ gesellschaftliche Gleichheit
      allgemeines Wahlrecht schafft keine politische Gleichheit
      formale Gleichheit ändert nicht die gesellschaftl. Struktur
           Bsp:          Trennung Öffentlich-Privat
                         häuslicher Despotismus


3.   Liberalismus sieht Wahlrecht als Errungenschaft
     tatsächlich: Stützpfeiler einer Demokratie

4.   Feminismus muss Aufteilung in Sphären infrage stellen.
     Liberalismus als eine Welt von Mauern
           Häuslicher Raum tatsächlich weiblich dominiert?
           Privater Raum tatsächlich apolitisch?
           Verwandtschaftsstrukturen [„was das genau beinhaltet, bleibt unklar“]
FLUCH DER VERSAMMLUNG

1.   Problematik Individuum : : Gruppen bereits behandelt.


2.   formale ≠ gesellschaftliche Gleichheit
      allgemeines Wahlrecht schafft keine politische Gleichheit
      formale Gleichheit ändert nicht die gesellschaftl. Struktur
           Bsp:     Trennung Öffentlich-Privat
                    häuslicher Despotismus


3.   Liberalismus sieht Wahlrecht als Errungenschaft
     tatsächlich: Stützpfeiler einer Demokratie


4.   Feminismus muss Aufteilung in Sphären infrage stellen.
FRAUENFRAGEN – FRAUEN FRAGEN


Frage: Wie können Männer über „Frauenthemen“ abstimmen?


Abtreibungsbeispiel: Es geht nicht um die unterschiedliche Meinung zw.
Frauen und Männern (Frauen teilweise eher gegen Abtreibung), sondern
Genuin weibliche Erfahrung.


aber: es geht nicht um einen spezifischen Frauenstandpunkt, sondern darum,
ob nur Frauen betroffen sind.
RESUMÉ

von Anne Phillips:


„Die feministische Betonung von Differenz und Heterogenität in jüngster Zeit
sollte als notwendiges Korrektiv für jene politischen Theorien und Praktiken
verstanden werden, die das Geschlecht von der politischen Bühne verbannt
haben.“
UNSERE KRITIK:



freilich berechtigte Fragen von Phillps


         wenig konkret (was sind Schlüsselgruppen?)


                                          Wie lassen sich Gruppen einteilen?


Wie soll eine Gruppen-Demokratie möglich sein?


                   Almond: heterogene Demokratie als Gefahr!
BEGRIFFSRASTER
FRAGEN:

1. Welcher Ansatz zur Gleichberechtigung ist geeigneter? Sollte sie aktiv durch
    Quotenreglungen und Repräsentation von Gruppen, oder durch die Beseitigung von
    Hindernissen der Frau als Individuum erreicht werden?


2. Demokratisierung des privaten Bereichs: ist es die Aufgabe des Staates, auch diese
    Sphäre zu politisieren? Welche Maßnahmen könnte der Staat zur
    Gleichberechtigung ergreifen?


3. Gibt es Frauenfragen, bei denen ausschließlich (oder hauptsächlich) Frauen gefragt
    sein soll. Allgemeiner: Sollte, wenn eine Thematik nur eine spezielle Gruppe
    betrifft, von dieser allein entschieden werden? Ab wann ist nur eine Gruppe
    betroffen?

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TIt's the end of teh left, as we know it, and we should feel fine
 

Geschlecht Und Demokratie

  • 1. FEMINISTISCHE THEORIE DER POLITIK UND POSTMODERNE GESCHLECHT UND DEMOKRATIE Theorie nach Anne Phillips
  • 2. DIVERGENZ INDIVIDUEN :: GRUPPEN „es gibt kein geschlechtsneutrales Individuum“ Problematik: 1. liberale Demokratie will lokale Identitäten / Differenzen überwinden 2. Wahlrecht :: Partizipation 3. Trennung Öffentliches & Privates  politische ≠ gesellschaftliche Gleichberechtigung 4. Individuum problematisch, weil Menschen alle anders sind.
  • 3. DIVERGENZ INDIVIDUEN :: GRUPPEN Zwei differente Ansätze zur Überwindung weiblicher Unterrepräsentation: 1. Ansatz: Abstraktes Individuum Beseitigung von Hindernissen für die Frau ( Verhinderung politischer sowie ökonomischer Barrieren) allerdings: nicht länger ausgeschlossen, aber Möglichkeit der Partizipation bleibt der Frau als Individuum überlassen.  passive Form der Gleichberechtigung  nicht strukturell: z.B. keine Frauenquote
  • 4. DIVERGENZ INDIVIDUEN :: GRUPPEN Zwei differente Ansätze zur Überwindung weiblicher Unterrepräsentation: 2. Ansatz: Gruppen-Gesellschaft Verfahren, das ein gleichgewichtigeres Ergebnis sichert (Sicherstellung politischer sowie ökonomischer Gleichheit) Realität, dass Geschlechter unterschiedlich viel Macht besitzen daher: aktive Angleichung der Macht und Repräsenation  Quotenregelungen!
  • 5. SPIEGEL-PRINZIP Anne Phillips spricht sich für den zweiten Ansatz aus: Die Demokratie soll sich am Prinzip der Repräsentation von Gruppen orientieren  Gruppendemokratie  Wiederspiegelung der gesellschaftlichen Zusammensetzung  Verfahren mit entsprechender Wirkung  Heterogenes statt homogenes Bild der Menschen  Gruppenvielfalt - ethnische, religiöse, ökonomische Gruppen… - eine Person kann mehreren Gruppen zugeordnet werden  Komplexität  Repräsentation soll nicht als Vertretung der Gruppe verstanden werden, sondern als Voraussetzung von Demokratie.
  • 6. PROBLEMATIK [SPIEGEL-PRINZIP] 1. Ab wann gilt man als Gruppe? 2. Wie weit sollte man die Betonung der Gruppe treiben? 3. Identitätsproblem: Identität weitaus vielschichtiger - außerdem: persönliche Bindung an Gruppe hängt vom Thema ab 4. Welche Mechanismen zur Feststellung von Gruppen? 5. Proporz : : Verdienstprinzip - Erfüllung der Gruppenkritierien wichtiger als Qualifikation 6. Gefahr der Segmentierung innerhalb von Gruppen - Bsp.: Nigeria
  • 7. „LÖSUNG“ LAUT PHILIPPS [!?] Beschränkung auf Schlüsselgruppen Bsp: Holland (Regierungsgelder werden unter den 3 großen Religionen aufgeteilt) Bedeutungsverlust von Gruppenidentitäten führt Abbruch aktiver Förderung. Obwohl Phillips das Problem der Feststellung sieht, ab wann eine Gruppe Bedeutung hat oder nicht mehr, hat sie keine Antwort darauf. Auch die Frage, ob eine Gruppe Mechanismen zur Beteiligung Braucht, bleibt vage.
  • 8. LIBERALISMUS | KRITIK 1. Problematik Individuum : : Gruppen bereits behandelt. 1. formale ≠ gesellschaftliche Gleichheit  allgemeines Wahlrecht schafft keine politische Gleichheit  formale Gleichheit ändert nicht die gesellschaftl. Struktur Bsp: Trennung Öffentlich-Privat häuslicher Despotismus 3. Liberalismus sieht Wahlrecht als Errungenschaft tatsächlich: Stützpfeiler einer Demokratie 4. Feminismus muss Aufteilung in Sphären infrage stellen. Liberalismus als eine Welt von Mauern Häuslicher Raum tatsächlich weiblich dominiert? Privater Raum tatsächlich apolitisch? Verwandtschaftsstrukturen [„was das genau beinhaltet, bleibt unklar“]
  • 9. FLUCH DER VERSAMMLUNG 1. Problematik Individuum : : Gruppen bereits behandelt. 2. formale ≠ gesellschaftliche Gleichheit  allgemeines Wahlrecht schafft keine politische Gleichheit  formale Gleichheit ändert nicht die gesellschaftl. Struktur Bsp: Trennung Öffentlich-Privat häuslicher Despotismus 3. Liberalismus sieht Wahlrecht als Errungenschaft tatsächlich: Stützpfeiler einer Demokratie 4. Feminismus muss Aufteilung in Sphären infrage stellen.
  • 10. FRAUENFRAGEN – FRAUEN FRAGEN Frage: Wie können Männer über „Frauenthemen“ abstimmen? Abtreibungsbeispiel: Es geht nicht um die unterschiedliche Meinung zw. Frauen und Männern (Frauen teilweise eher gegen Abtreibung), sondern Genuin weibliche Erfahrung. aber: es geht nicht um einen spezifischen Frauenstandpunkt, sondern darum, ob nur Frauen betroffen sind.
  • 11. RESUMÉ von Anne Phillips: „Die feministische Betonung von Differenz und Heterogenität in jüngster Zeit sollte als notwendiges Korrektiv für jene politischen Theorien und Praktiken verstanden werden, die das Geschlecht von der politischen Bühne verbannt haben.“
  • 12. UNSERE KRITIK: freilich berechtigte Fragen von Phillps wenig konkret (was sind Schlüsselgruppen?) Wie lassen sich Gruppen einteilen? Wie soll eine Gruppen-Demokratie möglich sein? Almond: heterogene Demokratie als Gefahr!
  • 14. FRAGEN: 1. Welcher Ansatz zur Gleichberechtigung ist geeigneter? Sollte sie aktiv durch Quotenreglungen und Repräsentation von Gruppen, oder durch die Beseitigung von Hindernissen der Frau als Individuum erreicht werden? 2. Demokratisierung des privaten Bereichs: ist es die Aufgabe des Staates, auch diese Sphäre zu politisieren? Welche Maßnahmen könnte der Staat zur Gleichberechtigung ergreifen? 3. Gibt es Frauenfragen, bei denen ausschließlich (oder hauptsächlich) Frauen gefragt sein soll. Allgemeiner: Sollte, wenn eine Thematik nur eine spezielle Gruppe betrifft, von dieser allein entschieden werden? Ab wann ist nur eine Gruppe betroffen?