SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 59
Basisinformationstechnologie I 
Universität zu Köln. Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung 
Jan G. Wieners // jan.wieners@uni-koeln.de 
Wintersemester 2014/15 
15. Oktober 2014 – Grundlagen I: Codierung
Inhalte der heutigen Sitzung 
 Grundbegriffe 
 Symbole 
 Daten 
 Informationen 
 Codierung 
 Fachdisziplinen der Informatik 
 Binärcode
Informatik 
Informationsverarbeitung 
Information?
Hal 
lo
?
 
?
An 
ODER Aus
???hallo 
??? 
An 
ODER 
Aus
Codierung? 
Definition (sehr grob) „Code“: System zur Übermittlung 
von Information 
 Wie lässt sich mit zwei Symbolen (an ODER aus) die 
Nachricht hallo codieren?
Buchstabe EinfachCode 
A . 
B .. 
C ... 
D .... 
E .... . 
F .... .. 
G .... ... 
H .... .... 
I .... .... . 
J .... .... .. 
K .... .... ... 
L .... .... .... 
/ / 
Z .... .... .... .... .... .... .. 
.... .... . 
.... .... .... 
.... .... .... 
.... .... .... 
...
Buchstabe MorseCode 
A .- 
B -... 
C -.-. 
D -.. 
E . 
F ..-. 
G --. 
H .... 
I .. 
J .--- 
K -.- 
L .-.. 
O --- 
Z --.. 
.... .- .-.. 
.-.. ---
Buchstabe MorseCode 
A .- 
B -... 
C -.-. 
D -.. 
E . 
F ..-. 
G --. 
H .... 
I .. 
J .--- 
K -.- 
L .-.. 
O --- 
Z --.. 
.... .- .-.. 
.-.. --- 
.... 
..
Codeeffizienz: Worin unterscheiden sich die beiden 
Codes? Und warum? 
Buchstabe MorseCode 
A .- 
B -... 
C -.-. 
D -.. 
E . 
F ..-. 
G --. 
H .... 
I .. 
J .--- 
K -.- 
L .-.. 
O --- 
Z --.. 
.... .- .-.. 
.-.. --- 
.... 
Buchstabe EinfachCode .. 
A . 
B .. 
C ... 
D .... 
E .... . 
F .... .. 
G .... ... 
H .... .... 
I .... .... . 
J .... .... .. 
K .... .... ... 
L .... .... .... 
/ / 
Z .... .... .... .... .... .... .. 
Buchstabe MorseCode 
A .- 
B -... 
C -.-. 
D -.. 
E . 
F ..-. 
G --. 
H .... 
I .. 
J .--- 
K -.- 
L .-.. 
O --- 
Z --..
Buchstabe MorseCode 
A .- 
B -... 
C -.-. 
D -.. 
E . 
F ..-. 
G --. 
H .... 
I .. 
J .--- 
K -.- 
L .-.. 
O --- 
Z --.. 
Symbole, Zeichen, Semiotik 
.... .- .-.. 
.-.. --- 
.... 
.. 
Semiotik  Wissenschaft von den Zeichen 
Vgl. De Saussure, Peirce, Eco, etc. 
Grundlegende Begriffe: 
 Signifikat (Bezeichnetes) 
 Signifikant (Bezeichnendes) 
Symbolvorrat 
 „EinfachCode“: Symbol . 
 „MorseCode“: Symbol . und Symbol – 
Formalisiert 
 Alphabet = Endliche, nichtleere Menge von Zeichen (auch: Buchstaben 
oder Symbole) 
 V oder Σ (Sigma) als Abkürzung für Alphabete: 
 Σ퐸푖푛푓푎푐ℎ퐶표푑푒 = . 
 Σ푀표푟푠푒퐶표푑푒 = . , −
Beziehung Signifikat   Signifikant 
Buchstabe MorseCode 
A .- 
B -... 
C -.-. 
D -.. 
E . 
F ..-. 
G --. 
H .... 
I .. 
J .--- 
K -.- 
L .-.. 
O --- 
Z --.. 
.... .- .-.. 
.-.. --- 
.... 
.. 
Nach Peirce, Charles S.(Favre-Bulle 2001): 
 Index: Verweist auf einen Gegenstand 
 Ikon: Häufig bildhafte Entsprechung des Signifikanten 
mit dem bezeichneten Gegenstand 
 Symbol: Beziehung eines Symbols zum Signifikat wird 
durch Regeln festgelegt, die nicht notwendigerweise 
anschaulich sind (rot = Liebe, etc.)
Wie (und wo) wird aus der Folge von Symbolen 
Information? 
.... .- .-.. 
.-.. --- 
.... 
.. 
?
.... .- .-.. 
.-.. --- 
.... 
.. 
Kommunikation 
Empfänger 
Interpretation 
Decodierung 
Nachricht (codiert) 
Sender 
„Informationsaustausch“ 
Kanal / Medium (Licht, Rauchzeichen, Kabel, etc.)
Aktion 
Wissen 
Information 
Daten 
Zeichen 
Pragmatik 
Semantik 
Syntax
Aktion 
Wissen 
Information 
Daten 
Zeichen 
Süßes oder 
Saures! 
Ich verkleide mich als 
Zombieeichhörnchen und mache 
mit meinen Freunden die 
Da draußen sind 
meine Freunde. 
Gegend unsicher. 
heute ist 
Halloween, an 
Halloween ist‘s 
sinnvoll, sich zu 
Hallo, 
kommst Du 
verkleiden. 
raus? 
.... .- 
.-.. .-.. 
--- 
Buchstabe MorseCode 
A .- 
B -... 
C -.-.
Symbole, Daten, Informationen – Ein weiteres Beispiel 
 Aphex Twin: 
(Windowlicker) 
 Datenebene: Datei im mp3 Format, Bitstrom (z.B. 
0001 1010 0110 1110) 
 Visualisierung über Spektrogramm (visualisiert die 
Zusammensetzung eines Signals aus einzelnen 
Frequenzen im zeitlichen Verlauf)
5:23+
Codes und Kombinationen
Binärbaum = Jeder Knoten verfügt über max. zwei Kindknoten 
Wurzelknoten 
Kanten 
Kindknoten 
Blattknoten
Binärcode (Morsecode) 
Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen 
zwei Symbole zur Verfügung: . und – 
Ein Symbol: 
. E 
- T 
Zwei Symbole in Folge: 
.. I 
.- A 
-. N 
-- M
Binärcode (Morsecode) 
Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen 
zwei Symbole zur Verfügung: . und – 
Ein Symbol: 
. E 
- T 
Zwei Symbole in Folge: 
.. I 
.- A 
-. N 
-- M 
Anzahl Punkte und Striche Anzahl Codes 
1 2 
2 4 
3 8 
4 16
Binärcode (Morsecode) 
Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen 
zwei Symbole zur Verfügung: . und – 
Ein Symbol: 
. E 
- T 
Zwei Symbole in Folge: 
.. I 
.- A 
-. N 
-- M 
Anzahl Punkte und Striche Anzahl Codes 
1 2 
2 2x2 
3 2x2x2 
4 2x2x2x2
Binärcode (Morsecode) 
Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen 
zwei Symbole zur Verfügung: . und – 
Ein Symbol: 
. E 
- T 
Zwei Symbole in Folge: 
.. I 
.- A 
-. N 
-- M 
Anzahl Punkte und Striche Anzahl Codes 
1 21 
2 22 
3 23 
4 24
Übungsaufgabe 1 
1. Wie viele Symbole in Folge werden für einen 
Morsecode benötigt, der 7 Zeichen codieren 
soll? 
2. Wie viele Symbole in Folge werden für einen 
Morsecode benötigt, der 129 Zeichen codieren 
soll? 
3. Wie viele Codierungsmöglichkeiten resultieren 
aus einer Anzahl von 28 Morsesymbolen in 
Folge?
...ist ja ganz nett, aber was 
hat das mit Rechnern / 
Computern zu tun?
1. Technische Informatik 
 Konstruktion von Rechnern, Speicherchips, Prozessoren 
– und Peripheriegeräten (Festplatten, Druckern, 
Bildschirme) 
 Eng verbunden mit der Elektrotechnik 
 Stellt die Gerätschaften, die Hardware bereit 
 Dabei berücksichtigt die TI Anforderungen der 
Programme, die durch die Hardware ausgeführt werden 
sollen
2. Praktische Informatik 
 Beschäftigt sich mit den Programmen, die einen 
Rechner steuern: Software 
 Betriebssysteme 
 Anwendungen 
 Compilerbau
3. Theoretische Informatik 
 Abstrakte mathematische und logische 
Grundlagen 
 Formale Sprachen 
 Automatentheorie 
 Berechenbarkeit, Codierungstheorie
4. Angewandte Informatik 
Einsatz von Rechnern im Alltag 
 Desktopanwendungen z.B. Textverarbeitungs- und 
Tabellenkalkulationsprogramme 
Stark vernetzt mit anderen Disziplinen, erschließt 
neue Einsatz- und Aufgabengebiete für Informatik, 
profitiert von Arbeit auf Gebieten der 
 Technischen (leistungsfähigere Hardware) Informatik 
 der Praktischen I. (neue Software) 
 der Theoretischen Informatik
4. Angewandte Informatik: HKI 
Problemstellungen der HKI 
Beispielfragestellung: 
 Gegeben ist ein umfangreicher 
Materialbestand von digitalisierten 
Inkunabeln („Wiegendrucke“, 
Mitte bis Ende 15. Jahrhundert) 
http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/ 
 „Lässt sich OCR auf besonders alten 
Drucken umsetzen?“ 
 „Welche Gegebenheiten gilt es, 
zu beachten (Buchschmuck, 
Zustand des Quellenmaterials)?“
Wie kommen wir mit Material klar, das so ausschaut?
4. Angewandte Informatik: HKI 
Lösung I: Kontrast-/Histogrammausgleich
Deskew / „Geraderücken“
Boah!
Mein lieber 
Scholli! 
Boah!
Mein lieber 
Scholli! 
Boah! 
„It‘s magic“ – wie macht 
ein Rechner das?
Binärcode
Transistor = Elektronisches Bauelement 
zum Schalten (im Nanosekundenbereich) 
und Verstärken elektrischer Signale (i.e. 0V 
/ 5V)
Binärcode 
 Binärcode: 0 oder 1 
 Konkret (Elektrotechnik): 
 Elektrische Ladungen: 
0 = ungeladen, 1 = geladen (Beispiel: Kondensator) 
 Elektrische Spannungen: 
0 = 0 Volt, 1 = 5 Volt 
 Magnetisierungen: 
0 = unmagnetisiert 
1 = magnetisiert 
Beispiel: Festplatte
Bits, das Alphabet des Computers 
 Bit (singular: Bit, Plural: Bit, Bits) 
 Kleinstmögliche Einheit der Information 
 Informationsmenge in einer Antwort auf eine 
Frage, die zwei Möglichkeiten zulässt: 
 Ja / Nein 
 Wahr / Falsch 
 Schwarz / Weiß 
 Hell / Dunkel 
 Links / Rechts
Übungsaufgabe 2: Wie lassen sich die vier 
Himmelsrichtungen Nord, Ost, Süd und West unter 
Verwendung des Binärcodes (0 und 1) codieren?
Übungsaufgabe 3: Wie lassen sich zusätzlich die vier 
Himmelsrichtungen NordOst, SO, SW und NW unter 
Verwendung des Binärcodes (0 und 1) codieren?
Übung 4: Codieren Sie die folgende Aussage unter Verwendung des 
Binärcodes: In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit
/
Hausaufgaben 
 Aufgabe 1: Wie viele Bit benötigen Sie zur Codierung der 
Großbuchstaben des lateinischen Alphabets (ohne Umlaute) im 
Binärcode? 
(A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Z) 
 Aufgabe 2: Codieren Sie die ersten sieben Großbuchstaben des 
Alphabets (also die Buchstaben A bis G) als Binärfolge. 
 Aufgabe 3: Informieren Sie sich bitte unter 
http://de.wikipedia.org/wiki/American_Standard_Code_for_Information_ 
Interchange über den „ASCII Code“. Fassen Sie bitte kurz (~ ½ Din-A4 
Seite) zusammen: 
 Was ist der ASCII Code? Wie funktioniert der ASCII Code? 
 Welche Zeichen sind im ASCII Code repräsentiert? In diesem Zusammenhang: 
Was ist ein „Steuerzeichen“? 
 Worin könnte ein Problem des ASCII Codes bestehen? Tipp: Sie befinden sich im 
Urlaub in Griechenland und möchten ihren/ihrem/ihrer Liebsten eine Email 
senden...
/
Bildnachweise 
 http://www.hdwallpapers.in/download/halloween_scary 
_house-1280x800.jpg 
 http://en.wikipedia.org/wiki/File:International_Morse_C 
ode.svg 
 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Morse-code-tree. 
svg 
 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ASRock_P4i65 
G_motherboard_layout.jpg 
 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Transistors-white. 
jpg 
 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kompass_de.s 
vg 
 http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Europ%C3%A 
4ischer_Ziesel_aus_Erdloch_guckend.jpg

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Historische übersicht über streiks in österreich
Historische übersicht über  streiks in österreichHistorische übersicht über  streiks in österreich
Historische übersicht über streiks in österreichWerner Drizhal
 
Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...
Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...
Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...Axel Oppermann
 
Present Ppt
Present PptPresent Ppt
Present Pptjspazos7
 
SOCIAL MEDIA PLANNING
SOCIAL MEDIA PLANNINGSOCIAL MEDIA PLANNING
SOCIAL MEDIA PLANNINGPAVEL ALVAREZ
 
Recruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning Staar
Recruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning StaarRecruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning Staar
Recruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning StaarMedia Consult Maier + Partner
 
Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...
Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...
Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...ghv Antriebstechnik Grafing bei München
 

Andere mochten auch (9)

Poder
PoderPoder
Poder
 
Historische übersicht über streiks in österreich
Historische übersicht über  streiks in österreichHistorische übersicht über  streiks in österreich
Historische übersicht über streiks in österreich
 
Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...
Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...
Dialogorientierter Meinungsführer - Entwicklung einer qualifizierten und wert...
 
Present Ppt
Present PptPresent Ppt
Present Ppt
 
Stress
StressStress
Stress
 
SOCIAL MEDIA PLANNING
SOCIAL MEDIA PLANNINGSOCIAL MEDIA PLANNING
SOCIAL MEDIA PLANNING
 
Recruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning Staar
Recruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning StaarRecruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning Staar
Recruiting-to-go 2013 · Modul 14 · Dr. Henning Staar
 
Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...
Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...
Die Firma Gerd Eisenblätter GmbH blickt mit der Eisenwarenmesse 2016 in Köln ...
 
Dim dim
Dim dimDim dim
Dim dim
 

Mehr von Institute for Digital Humanities, University of Cologne

Mehr von Institute for Digital Humanities, University of Cologne (20)

Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 17.04.2019 | ...
Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 17.04.2019 | ...Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 17.04.2019 | ...
Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 17.04.2019 | ...
 
Augmented City –Street Art, Embodiment, Cultural Heritage & AR | 03.04.2019 |...
Augmented City –Street Art, Embodiment, Cultural Heritage & AR | 03.04.2019 |...Augmented City –Street Art, Embodiment, Cultural Heritage & AR | 03.04.2019 |...
Augmented City –Street Art, Embodiment, Cultural Heritage & AR | 03.04.2019 |...
 
Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 03.04.2019 | ...
Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 03.04.2019 | ...Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 03.04.2019 | ...
Künstliche Intelligenz und visuelle Erzählungen: Comicanalyse | 03.04.2019 | ...
 
Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...
Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...
Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...
 
Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...
Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...
Transformation mittelhochdeutscher Erfahrungswelten – vom Text zum Computerga...
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-13_ki-in-games
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-13_ki-in-gamesBit sosem 2016-wieners-sitzung-13_ki-in-games
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-13_ki-in-games
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-12_bild-iv-computer-vision
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-12_bild-iv-computer-visionBit sosem 2016-wieners-sitzung-12_bild-iv-computer-vision
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-12_bild-iv-computer-vision
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-11_bild-iii-filter
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-11_bild-iii-filterBit sosem 2016-wieners-sitzung-11_bild-iii-filter
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-11_bild-iii-filter
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-10_bild-ii-punktoperationen
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-10_bild-ii-punktoperationenBit sosem 2016-wieners-sitzung-10_bild-ii-punktoperationen
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-10_bild-ii-punktoperationen
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-09_bild-i-kompression
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-09_bild-i-kompressionBit sosem 2016-wieners-sitzung-09_bild-i-kompression
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-09_bild-i-kompression
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-08_semantic-web
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-08_semantic-webBit sosem 2016-wieners-sitzung-08_semantic-web
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-08_semantic-web
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-07_rechnerkommunikation-ii
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-07_rechnerkommunikation-iiBit sosem 2016-wieners-sitzung-07_rechnerkommunikation-ii
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-07_rechnerkommunikation-ii
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-06_rechnerkommunikation
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-06_rechnerkommunikationBit sosem 2016-wieners-sitzung-06_rechnerkommunikation
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-06_rechnerkommunikation
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-05_zellulaere-automaten-conway
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-05_zellulaere-automaten-conwayBit sosem 2016-wieners-sitzung-05_zellulaere-automaten-conway
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-05_zellulaere-automaten-conway
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-03_algorithmen
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-03_algorithmenBit sosem 2016-wieners-sitzung-03_algorithmen
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-03_algorithmen
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-02_datenstrukturen
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-02_datenstrukturenBit sosem 2016-wieners-sitzung-02_datenstrukturen
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-02_datenstrukturen
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-01_auffrischung
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-01_auffrischungBit sosem 2016-wieners-sitzung-01_auffrischung
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-01_auffrischung
 
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-00_themenueberblick
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-00_themenueberblickBit sosem 2016-wieners-sitzung-00_themenueberblick
Bit sosem 2016-wieners-sitzung-00_themenueberblick
 
Bit wisem 2015-wieners-sitzung-13_Zusammenfassung II
Bit wisem 2015-wieners-sitzung-13_Zusammenfassung IIBit wisem 2015-wieners-sitzung-13_Zusammenfassung II
Bit wisem 2015-wieners-sitzung-13_Zusammenfassung II
 
Bit wisem 2015-wieners-sitzung-12_Zusammenfassung I
Bit wisem 2015-wieners-sitzung-12_Zusammenfassung IBit wisem 2015-wieners-sitzung-12_Zusammenfassung I
Bit wisem 2015-wieners-sitzung-12_Zusammenfassung I
 

BIT I WiSe 2014 | Basisinformationstechnologie I - 01: Grundlagen I

  • 1. Basisinformationstechnologie I Universität zu Köln. Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung Jan G. Wieners // jan.wieners@uni-koeln.de Wintersemester 2014/15 15. Oktober 2014 – Grundlagen I: Codierung
  • 2. Inhalte der heutigen Sitzung  Grundbegriffe  Symbole  Daten  Informationen  Codierung  Fachdisziplinen der Informatik  Binärcode
  • 4.
  • 6. ?
  • 9. ???hallo ??? An ODER Aus
  • 10. Codierung? Definition (sehr grob) „Code“: System zur Übermittlung von Information  Wie lässt sich mit zwei Symbolen (an ODER aus) die Nachricht hallo codieren?
  • 11. Buchstabe EinfachCode A . B .. C ... D .... E .... . F .... .. G .... ... H .... .... I .... .... . J .... .... .. K .... .... ... L .... .... .... / / Z .... .... .... .... .... .... .. .... .... . .... .... .... .... .... .... .... .... .... ...
  • 12. Buchstabe MorseCode A .- B -... C -.-. D -.. E . F ..-. G --. H .... I .. J .--- K -.- L .-.. O --- Z --.. .... .- .-.. .-.. ---
  • 13. Buchstabe MorseCode A .- B -... C -.-. D -.. E . F ..-. G --. H .... I .. J .--- K -.- L .-.. O --- Z --.. .... .- .-.. .-.. --- .... ..
  • 14. Codeeffizienz: Worin unterscheiden sich die beiden Codes? Und warum? Buchstabe MorseCode A .- B -... C -.-. D -.. E . F ..-. G --. H .... I .. J .--- K -.- L .-.. O --- Z --.. .... .- .-.. .-.. --- .... Buchstabe EinfachCode .. A . B .. C ... D .... E .... . F .... .. G .... ... H .... .... I .... .... . J .... .... .. K .... .... ... L .... .... .... / / Z .... .... .... .... .... .... .. Buchstabe MorseCode A .- B -... C -.-. D -.. E . F ..-. G --. H .... I .. J .--- K -.- L .-.. O --- Z --..
  • 15. Buchstabe MorseCode A .- B -... C -.-. D -.. E . F ..-. G --. H .... I .. J .--- K -.- L .-.. O --- Z --.. Symbole, Zeichen, Semiotik .... .- .-.. .-.. --- .... .. Semiotik  Wissenschaft von den Zeichen Vgl. De Saussure, Peirce, Eco, etc. Grundlegende Begriffe:  Signifikat (Bezeichnetes)  Signifikant (Bezeichnendes) Symbolvorrat  „EinfachCode“: Symbol .  „MorseCode“: Symbol . und Symbol – Formalisiert  Alphabet = Endliche, nichtleere Menge von Zeichen (auch: Buchstaben oder Symbole)  V oder Σ (Sigma) als Abkürzung für Alphabete:  Σ퐸푖푛푓푎푐ℎ퐶표푑푒 = .  Σ푀표푟푠푒퐶표푑푒 = . , −
  • 16. Beziehung Signifikat   Signifikant Buchstabe MorseCode A .- B -... C -.-. D -.. E . F ..-. G --. H .... I .. J .--- K -.- L .-.. O --- Z --.. .... .- .-.. .-.. --- .... .. Nach Peirce, Charles S.(Favre-Bulle 2001):  Index: Verweist auf einen Gegenstand  Ikon: Häufig bildhafte Entsprechung des Signifikanten mit dem bezeichneten Gegenstand  Symbol: Beziehung eines Symbols zum Signifikat wird durch Regeln festgelegt, die nicht notwendigerweise anschaulich sind (rot = Liebe, etc.)
  • 17.
  • 18. Wie (und wo) wird aus der Folge von Symbolen Information? .... .- .-.. .-.. --- .... .. ?
  • 19. .... .- .-.. .-.. --- .... .. Kommunikation Empfänger Interpretation Decodierung Nachricht (codiert) Sender „Informationsaustausch“ Kanal / Medium (Licht, Rauchzeichen, Kabel, etc.)
  • 20. Aktion Wissen Information Daten Zeichen Pragmatik Semantik Syntax
  • 21. Aktion Wissen Information Daten Zeichen Süßes oder Saures! Ich verkleide mich als Zombieeichhörnchen und mache mit meinen Freunden die Da draußen sind meine Freunde. Gegend unsicher. heute ist Halloween, an Halloween ist‘s sinnvoll, sich zu Hallo, kommst Du verkleiden. raus? .... .- .-.. .-.. --- Buchstabe MorseCode A .- B -... C -.-.
  • 22. Symbole, Daten, Informationen – Ein weiteres Beispiel  Aphex Twin: (Windowlicker)  Datenebene: Datei im mp3 Format, Bitstrom (z.B. 0001 1010 0110 1110)  Visualisierung über Spektrogramm (visualisiert die Zusammensetzung eines Signals aus einzelnen Frequenzen im zeitlichen Verlauf)
  • 23. 5:23+
  • 24.
  • 26.
  • 27.
  • 28. Binärbaum = Jeder Knoten verfügt über max. zwei Kindknoten Wurzelknoten Kanten Kindknoten Blattknoten
  • 29. Binärcode (Morsecode) Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen zwei Symbole zur Verfügung: . und – Ein Symbol: . E - T Zwei Symbole in Folge: .. I .- A -. N -- M
  • 30. Binärcode (Morsecode) Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen zwei Symbole zur Verfügung: . und – Ein Symbol: . E - T Zwei Symbole in Folge: .. I .- A -. N -- M Anzahl Punkte und Striche Anzahl Codes 1 2 2 4 3 8 4 16
  • 31. Binärcode (Morsecode) Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen zwei Symbole zur Verfügung: . und – Ein Symbol: . E - T Zwei Symbole in Folge: .. I .- A -. N -- M Anzahl Punkte und Striche Anzahl Codes 1 2 2 2x2 3 2x2x2 4 2x2x2x2
  • 32. Binärcode (Morsecode) Der Morsecode ist ein Binärcode, d.h. es stehen zwei Symbole zur Verfügung: . und – Ein Symbol: . E - T Zwei Symbole in Folge: .. I .- A -. N -- M Anzahl Punkte und Striche Anzahl Codes 1 21 2 22 3 23 4 24
  • 33. Übungsaufgabe 1 1. Wie viele Symbole in Folge werden für einen Morsecode benötigt, der 7 Zeichen codieren soll? 2. Wie viele Symbole in Folge werden für einen Morsecode benötigt, der 129 Zeichen codieren soll? 3. Wie viele Codierungsmöglichkeiten resultieren aus einer Anzahl von 28 Morsesymbolen in Folge?
  • 34. ...ist ja ganz nett, aber was hat das mit Rechnern / Computern zu tun?
  • 35.
  • 36. 1. Technische Informatik  Konstruktion von Rechnern, Speicherchips, Prozessoren – und Peripheriegeräten (Festplatten, Druckern, Bildschirme)  Eng verbunden mit der Elektrotechnik  Stellt die Gerätschaften, die Hardware bereit  Dabei berücksichtigt die TI Anforderungen der Programme, die durch die Hardware ausgeführt werden sollen
  • 37. 2. Praktische Informatik  Beschäftigt sich mit den Programmen, die einen Rechner steuern: Software  Betriebssysteme  Anwendungen  Compilerbau
  • 38. 3. Theoretische Informatik  Abstrakte mathematische und logische Grundlagen  Formale Sprachen  Automatentheorie  Berechenbarkeit, Codierungstheorie
  • 39. 4. Angewandte Informatik Einsatz von Rechnern im Alltag  Desktopanwendungen z.B. Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme Stark vernetzt mit anderen Disziplinen, erschließt neue Einsatz- und Aufgabengebiete für Informatik, profitiert von Arbeit auf Gebieten der  Technischen (leistungsfähigere Hardware) Informatik  der Praktischen I. (neue Software)  der Theoretischen Informatik
  • 40. 4. Angewandte Informatik: HKI Problemstellungen der HKI Beispielfragestellung:  Gegeben ist ein umfangreicher Materialbestand von digitalisierten Inkunabeln („Wiegendrucke“, Mitte bis Ende 15. Jahrhundert) http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/  „Lässt sich OCR auf besonders alten Drucken umsetzen?“  „Welche Gegebenheiten gilt es, zu beachten (Buchschmuck, Zustand des Quellenmaterials)?“
  • 41. Wie kommen wir mit Material klar, das so ausschaut?
  • 42. 4. Angewandte Informatik: HKI Lösung I: Kontrast-/Histogrammausgleich
  • 44.
  • 45. Boah!
  • 47. Mein lieber Scholli! Boah! „It‘s magic“ – wie macht ein Rechner das?
  • 49.
  • 50. Transistor = Elektronisches Bauelement zum Schalten (im Nanosekundenbereich) und Verstärken elektrischer Signale (i.e. 0V / 5V)
  • 51. Binärcode  Binärcode: 0 oder 1  Konkret (Elektrotechnik):  Elektrische Ladungen: 0 = ungeladen, 1 = geladen (Beispiel: Kondensator)  Elektrische Spannungen: 0 = 0 Volt, 1 = 5 Volt  Magnetisierungen: 0 = unmagnetisiert 1 = magnetisiert Beispiel: Festplatte
  • 52. Bits, das Alphabet des Computers  Bit (singular: Bit, Plural: Bit, Bits)  Kleinstmögliche Einheit der Information  Informationsmenge in einer Antwort auf eine Frage, die zwei Möglichkeiten zulässt:  Ja / Nein  Wahr / Falsch  Schwarz / Weiß  Hell / Dunkel  Links / Rechts
  • 53. Übungsaufgabe 2: Wie lassen sich die vier Himmelsrichtungen Nord, Ost, Süd und West unter Verwendung des Binärcodes (0 und 1) codieren?
  • 54. Übungsaufgabe 3: Wie lassen sich zusätzlich die vier Himmelsrichtungen NordOst, SO, SW und NW unter Verwendung des Binärcodes (0 und 1) codieren?
  • 55. Übung 4: Codieren Sie die folgende Aussage unter Verwendung des Binärcodes: In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit
  • 56. /
  • 57. Hausaufgaben  Aufgabe 1: Wie viele Bit benötigen Sie zur Codierung der Großbuchstaben des lateinischen Alphabets (ohne Umlaute) im Binärcode? (A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Z)  Aufgabe 2: Codieren Sie die ersten sieben Großbuchstaben des Alphabets (also die Buchstaben A bis G) als Binärfolge.  Aufgabe 3: Informieren Sie sich bitte unter http://de.wikipedia.org/wiki/American_Standard_Code_for_Information_ Interchange über den „ASCII Code“. Fassen Sie bitte kurz (~ ½ Din-A4 Seite) zusammen:  Was ist der ASCII Code? Wie funktioniert der ASCII Code?  Welche Zeichen sind im ASCII Code repräsentiert? In diesem Zusammenhang: Was ist ein „Steuerzeichen“?  Worin könnte ein Problem des ASCII Codes bestehen? Tipp: Sie befinden sich im Urlaub in Griechenland und möchten ihren/ihrem/ihrer Liebsten eine Email senden...
  • 58. /
  • 59. Bildnachweise  http://www.hdwallpapers.in/download/halloween_scary _house-1280x800.jpg  http://en.wikipedia.org/wiki/File:International_Morse_C ode.svg  http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Morse-code-tree. svg  http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ASRock_P4i65 G_motherboard_layout.jpg  http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Transistors-white. jpg  http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kompass_de.s vg  http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Europ%C3%A 4ischer_Ziesel_aus_Erdloch_guckend.jpg

Hinweis der Redaktion

  1. Anwendung, Pflege u. Entwicklung von Dienstprogrammen wie Editoren, Datenbanken, Compilern, etc.
  2. Das Alphabet, das der Computer verwendet, um Daten zu repräsentieren besteht aus Nullen und Einsen, aus Bits.