Web 2.0 in Großstadtbibliotheken: Chancen, Perspektiven, Ziele
Mein Vortrag beim ekz-Kooperationsseminar mit dem Titel "Medienzukunft, Zukunftsmedien: von Gutenberg zum Web 2.0"; die Präsentation ist auch hier einsehbar:
http://www.ekz.de/index.php?id=2888&no_cache=1&sword_list[]=zukunftsmedien
1. Web 2.0 in
Großstadtbibliotheken:
Chancen, Perspektiven, Ziele
ekz-Kooperationsseminar
03.03.2009
Fabienne Kneifel
Stadtbücherei Frankfurt am Main -
ZMB
2. Überblick
1. Web 2.0: Was ist das?
2. Bibliothek : Wieso brauchen wir das?
3. Praxis I: Was können Web 2.0-
Dienste?
4. Praxis II:
5. Praxis III: Beispiele
6. Nutzen: Was bringt das Web 2.0?
7. Schluss: Herausforderungen &
Perspektiven
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Fabienne Kneifel
3. 1. Web 2.0: Was ist das?
(c) Markus Angermeier: http://nerdwideweb.com/web20/index.html#web20de
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Fabienne Kneifel
4. 1. Web 2.0: Was ist das?
• „...an attitude, not a technology...“
• „...change in focus to participation,
user control, sharing, openness, and
networking...“
• „...enhance creativity, information
sharing, and, most notably,
collaboration among users...“
• „...social-networking sites, wikis,
blogs, and folksonomies...“
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Fabienne Kneifel
5. 1. Web 2.0: Was ist das?
• Weiterentwicklung des Web 1.0:
– Britannica Online Wikipedia
– Pers. Webseiten Blogging
– Publishing Participation
– Directories Tagging
– Lesen Schreiben
– Firmen-Websites Online-Communites &
Soziale Netzwerke
• „Mitmach-Netz“
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Fabienne Kneifel
7. 2. Wieso Bibliothek ?
• „...expected way of being...“
• „...some Web 2.0 technologies [...] are
already competing for the attentions
of library patrons...“
• Verändertes Mediennutzungsverhalten
• Veränderte Erwartungshaltung auch an
bibliothekarische Online-Angebote
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Fabienne Kneifel
8. 2. Wieso Bibliothek ?
• PEW Internet & American Life Project:
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Fabienne Kneifel
9. 2. Wieso Bibliothek ?
• OCLC-Report „Perceptions of Libraries
and Information Resources“ (2005):
– 84% nutzen Suchmaschinen, 1% nutzen die
Webseite einer Bibliothek
– Die Befragten nutzen Bibliotheken und
lesen seltener, seit sie das Internet nutzen
– Bücher sind die „library brand“
– 99% sind mit den Ergebnissen ihrer letzten
Suchmaschinen-Recherche zufrieden
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Fabienne Kneifel
10. 2. Wieso Bibliothek ?
• Beispiel „Katalog 1.0“:
– Kaum Browsingmöglichkeiten
– Keine Sortierung nach Relevanz
– Keine Rechtschreibkorrektur
– Nur wenige zusätzliche Informationen
und Inhalte
– Weder Personalisierung noch Partizipation
– Fehlende Integration weiterer Recherche-
Datenbanken
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Fabienne Kneifel
13. 3. Praxis I: Web 2.0-Dienste
• Welche Anwendung bringt was?
– Für mich und meine Arbeit
– Für meine Bibliothek
• Fokus auf Katalog 2.0:
– Funktionen
– Inhalte
– Suchmöglichkeiten
– Online-Katalog als Online-Community
– Weitere Dienste
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Fabienne Kneifel
15. Ein Katalog 2.0
• Inhalte:
– Zusatzinformationen aus dem Medium
selbst
– Verlinkungen zu externen Informationen
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Fabienne Kneifel
16. Ein Katalog 2.0
• Suchmöglichkeiten:
– Einfache Suchzeile
– Suchergebnisfilter
– Sortierung der Suchergebnisse
nach Relevanz
– Empfehlungen
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Fabienne Kneifel
17. Ein Katalog 2.0
• Der Online-Katalog als Online-Community:
– Blog, Wiki & Forum
– Bilder, Videos & Podcasts
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Fabienne Kneifel
18. Ein Katalog 2.0
• Weitere Elemente:
– Widgets
– Browser-Add-on
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Fabienne Kneifel
22. 4. Praxis II: Top 5
Interaktivität:
• Bibliothek und Nutzer interagieren in
Echtzeit
• Nutzer „verschlagworten“ nach ihrem
Vokabular zum Sortieren und leichten
Wiederauffinden von Informationen
• Kommentare und Bewertungen dienen
anderen Nutzern als Recommender-
System – ohne Mehrarbeit für die
Bibliothek!
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Fabienne Kneifel
24. 4. Praxis II: Top 5
Personalisierbarkeit:
• Zuschneiden von Informationen auf
die eigenen Bedürfnisse
• Persönliche Empfehlungen
• Online-Katalog wird zum
Literaturverwaltungssystem
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Fabienne Kneifel
27. 4. Praxis II: Top 5
Sichtbarkeit:
• Zugriff auf die bibliothekarischen Angebote
überall dort, wo Nutzer sich am PC und im
Internet täglich aufhalten:
» Desktop
» Browser
» Personalisierbare Startseite
» Soziales Netzwerk
• Bibliothek platziert sich aktiv in der Online-
Welt der Nutzer
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Fabienne Kneifel
28. 4. Praxis II: Top 5
Neue Informationswege:
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Fabienne Kneifel
29. 4. Praxis II: Top 5
Neue Informationswege:
• Vielfältige Informationen können
leicht gestreut werden:
» Suchanfragen
» Kontoinformationen
» Neuigkeiten & Termine
• Informationen werden automatisch an
die Nutzer geliefert
• Informationswege ergänzen sich und
können sich gegenseitig „füttern“
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Fabienne Kneifel
31. 4. Praxis II: Top 5
''One-stop-shop'':
• Alle Informationen, Angebote und
Dienstleistungen unter einer
einheitlichen Oberfläche
• Integration von e-Medien
• Einfache Suche über alle Angebote,
von jeder Seite aus
• Wenige Klicks
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Fabienne Kneifel
32. 4. Praxis II: Top 5
Mobile Interfaces:
• „The unprecedented evolution of mobiles
continues to generate great interest. The
idea of a single portable device that can
make phone calls, take pictures, record
audio and video, store data, music, and
movies, and interact with the Internet -
all of it - has become so interwoven into
our lifestyles that it is now surprising to
learn that someone does not carry one“
(2009 Horizon Report)
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Fabienne Kneifel
33. 4. Praxis II: Top 5
Mobile Interfaces:
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Fabienne Kneifel
34. 4. Praxis II: Top 5
Mobile Interfaces:
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Fabienne Kneifel
35. 5. Praxis III: Beispiele
• U-M Library
• Ann Arbor District Library
• New York Public Library
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Fabienne Kneifel
46. Nutzerumfrage – Aufbau
4 Befragungsgegenstände:
1. Nutzung des Online-Katalogs
2. Nutzung von Web 2.0-
Anwendungen
3. Wichtigkeit von Web 2.0-
Anwendungen im neuen
Online-Katalog
• Funktionen
• Dienstleistungen
• Inhalte
• Suchmöglichkeiten
• Weitere Elemente
4. Angaben zur Person
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Fabienne Kneifel
52. Nutzerumfrage – Ergebnisse
• Weitere Wünsche:
– Suche nach Neuerscheinungen
– Browsen durch DVD-Bestand
– Integration digitaler Medien
– Bessere Auffindbarkeit des Katalogs
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 52
Fabienne Kneifel
53. Nutzerumfrage – Ergebnisse
• Hoher Bekanntheits- und Nutzungsgrad
vieler Web 2.0-Elemente
• Großer Wunsch nach einigen dieser Web
2.0-Elemente im neuen Online-Katalog
• Positive Resonanz zur Einbeziehung der
Nutzer in die Weiterentwicklung
• Ergebnisse = erste Tendenzen
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 53
Fabienne Kneifel
54. 6. Beluga
• Fokusgruppen-Workshops:
– Mit Lehrenden
– Mit Studierenden
• Test des Prototypen im Usability-Labor
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 54
Fabienne Kneifel
55. 6. Beluga
• Ergebnisse I:
– “Ich will auch etwas finden, was ich nicht
gesucht habe”
– “Ist ja klar, dass Bibliothekare bei ihren
Schlagwörtern andere Vorstellungen
haben”
• Ergebnisse II:
– “Ist das System wohl fehlertolerant, d.h.
werden Rechtschreibfehler erkannt und
verbessert?”
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 55
Fabienne Kneifel
56. 6. Beluga
• Ergebnisse III:
– Erweiterte Suche & Integration von
Aufsätzen fehlen
– Inhaltsbeschreibungen helfen bei
Entscheidung über Relevanz
– Sortierfunktion missverständlich
– Mehrere und hilfreichere Filter
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 56
Fabienne Kneifel
57. 7. Schluss: Herausforderungen
& Perspektiven
• Herausforderungen:
– Bibliothekarische Diskussion
– Nutzerwünsche
– Technische Implementierung
• Perspektiven:
– Die Ziele der Bibliothek 2.0
– Die Chancen der Bibliothek 2.0
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 57
Fabienne Kneifel
58. Herausforderungen
• Bibliothekarische Diskussion:
– Angebot partizipativer Elemente: Gefahr
des Missbrauchs und das Konzept des
„Radical Trust“
– Erhöhter Personalaufwand: v.a. für
Moderation und das ''Up-to-date''-Bleiben
– Angebot zusätzlicher Inhalte und
Informationen: Urheberrecht
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 58
Fabienne Kneifel
59. Herausforderungen
• Bibliothekarische Diskussion:
– Skepsis gegenüber den vielen neuen
Technologien:
• Web 2.0-Dienste bieten nicht nur Möglich-
keiten zur Weiterentwicklung der
bibliothekarischen Online-Angebote, sondern
können auch sinnvoll für die eigene Arbeit
eingesetzt werden
• Nicht jeder ''Hype'' kann mitgemacht werden –
und sollte es auch nicht!
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Fabienne Kneifel
60. Herausforderungen
• Nutzerwünsche:
– Nutzer haben ganz andere Bedürfnisse
und Vorstellungen als Bibliothekare
– Zur Erforschung eignen sich Umfragen,
Usability-Studien und Fokusgruppen-
Workshops
– Berücksichtigung aller Zielgruppen,
inklusive der Nicht-Nutzer
– Schwierigkeit: Spagat zwischen den
verschiedenen Nutzergruppen und ihren
unterschiedlichen sowie teilweise
gegensätzlichen Bedürfnissen
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 60
Fabienne Kneifel
61. Herausforderungen
• Technische Implementierung:
– Organisatorische Gegebenheiten
(Einbindung in den Web-Auftritt der Stadt,
Ressourcen)
– Know-how
– Barrierefreiheit
– Datenschutz und -sicherheit
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 61
Fabienne Kneifel
62. Perspektiven
• Die Ziele der Bibliothek 2.0:
– Zeitgemäßere und verbesserte Services
– Nutzerausrichtung und -partizipation
– Kommunikation mit den Nutzern
– Sichtbarsein in der Online-Welt der Nutzer
– Konstante und zielgerichtete Veränderung
Web 2.0-Dienste sind dabei „valuable tools for
communicating with and serving current
patrons, as well as attracting new library
patrons“!
03.03.2009
(c) Farkas, Meredith G.: Social software in libraries. Building collaboration, communication, and community online. Medford, NJ62
ekz-Kooperationsseminar :
Fabienne Kneifel
Information Today, 2007. S.8
63. Perspektiven
• Die Chancen der Bibliothek 2.0:
– Zugang zu einer neuen Generation von
Nutzern
– Kein Verlust von jüngeren und/oder
innovativen Nutzern
– Flexiblere Kommunikation &
Zusammenarbeit innerhalb der Bibliothek
– Verlässliche und vertrauenswürdige
„Lotsen der Informations-Ozeane“
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 63
Fabienne Kneifel
64. Perspektiven
• „In the end, Library 2.0 will look different for
each library, based in part on users’ diverse
needs. Once you have a good assessment of
your community of users, you can begin
formulating a plan and brainstorming ideas for
working toward services that can be called
Library 2.0 […] [and] that will better serve your
current users and better reach potential users.
[…] [It] is important to remember that what
works for one library may not work for yours.
[…] Be flexible and willing to adjust whenever
necessary, and always consider the needs of
your specific community of users when
creating, evaluating, or updating services.”
Casey & Savastinuk: Library 2.0. A guide to participatory library service. Medford, NJ : Information Today, 2007. S. 36
(c)
03.03.2009 ekz-Kooperationsseminar 64
Fabienne Kneifel