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Autor: Erhard Dinhobl



Systeme der Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer ist eine Verkehrssteuer, d.h. durch sie werden Vorgänge des wirtschaftlichen
Verkehrs besteuert. zB: Verkauf von Waren und Dienstleistungen
Sie ist auch eine Allphasensteuer. D.h. sie wird von jedem Unternehmen das die Ware
durchläuft an das Finanzamt entrichtet.

  Erzeuger Verkauf          Großhändler
                                      Verkauf             Einzel- Verkauf              Letzt-
           der Ware                   der Ware            händerl der Ware          verbraucher
      USt                        USt                           USt                         USt
                                            Finanzamt

Die dem Kunden in Rechnung gestellte Umsatzsteuer schuldet der Unternehmer dem FA. Er
kann jedoch von der Summe aller Umsatzsteuerbeträge, die er innerhalb eines bestimmten
Zeitraumes, welcher meist 1 Monat ist, seinen Kunden verrechnet hat die Summe der an ihn
gerichteten Beträge der Steuer (wird nicht USt sondern Vorsteuer bezeichnet) abziehen. Die
Differenz (deshalb abziehen), USt-Zahllast genannt, muss er dem FA zahlen.
Anmerkung: Gemeinschaftsgebiet: alle EU-Staaten; Drittlandsgebiet: alles nicht
Gemeinschaftsgebiet; Ausland: alles außer Österreich


Beispiel
Unternehmer kauf Ware um € 2.000 und verkauft im selben Monat um Waren um € 3.000.
Welche Zahllast ergibt sich?
                      Ware gekauft           Unternehmer        Ware verkauft

            Eingangsrechnung                                          Ausgangsrechnung

            Ware A € 2.000                                            Ware Z € 3.000
            + USt € 400                                               + USt € 600
                   -----------              USt      € 600                   -----------
            SUMME 2.400                     - VSt    € 400            SUMME 3.600
                                                    --------
                                            Zahllast € 200                   FA

Was unterliegt der USt
Ein Umsatz kann:          steuerpflichtig           steuerpflichtig
                                                    steuerfrei
                          nicht steuerpflichtig

...sein.

steuerpflichtige
           Lieferung, d.h. die Übertragung eines Gegenstandes
           sonst. Leistungen, d.s. Dienstleistungen (Putzen in der Putzerei), Vermietung,
           Rechtsanwalskosten



                                                                                                  Seite 1/5
Autor: Erhard Dinhobl

       Eigenverbrauch, d.h. wenn der Unternehmer etwas aus seinem Unternehmen nimmt
       oder verwendet
       Einfuhr, d.h. wenn ein Unternehmer etwas aus einem Drittland importiert

steuerpflichtige Umsätze
Ein Umsatz ist steuerpflichtig, wenn kein Befreiungsgrund im Gesetzt geschrieben ist

steuerfreie Umsätze
       Ausfuhrlieferungen (zB Versendung von Gegenständen in Drittland)
       gewähren von Krediten
       Umsätze von gesetzlichen Zahlungsmitteln, Wertzeichen (zB Briefmarken) und
       Wertpapieren
       Versicherungsprämien
       Postgebühren für Pakete und Briefe (nicht aber Telegramme)


nicht steuerpflichtige
zB:
       Privater verkauft seinen PC
       ein Unternehmer verkauf seinen Briefmarkensammlung (nicht aber im Rahmen des
       Unternehmens)
       ein Unternehmer schenk dem SOS-Kinderdorf 100 Paar Würstel


Bemessungsgrundlage
Als Grundlage für die Bemessung dient der Betrag den der Empfänger der Ware oder
Leistung zu zahlen hat (Entgelt). Dazu gehören auch Verpackungskosten, Zustellkosten und
Bedienungszuschläge. Die Umsatzsteuer gehört nicht zum Entgelt.
Rabatte und Skonto vermindern das Entgelt und sind daher abzugsfähig.
Wird das Entgelt nachträglich geändert, zB durch nachträglich gewährten Rabatt oder Skonto,
so ist sowohl die USt des des Verkäufers als auch die VSt des Käufers zu berichtigen. Für die
Berechnung der Steuer ist das vereinbarte Geld heranzuziehen und nur in Ausnahmefällen das
vereinnahmte.

Versteuerung nach vereinbarten Entgelten (Sollbesteuerung)
Es ist festgelegt, dass die Steuer nach vereinbarten Entgelten zu berechnen ist. Das sind also
die im Monat ausgestellten Rechnungen und Barverkaufsquittungen. Der Zeitpunkt der
Zahlung des Entgelts ist bei der Sollbesteuerung egal.
Die Steuerschuld entsteht also mit Ablauf des Monats indem die Leistung oder Ware
ausgeführt und die Rechnung gestellt worden ist. Wird die Rechnung erst im nächsten Monat
gestellt oder noch später, so entsteht die Steuerschuld im nächsten Monat des ausführen der
Ware oder Leistung. Bei Voraus- und Anzahlungen entsteht die Steuerschuld in dem Monat, in
dem das Entgelt vereinnahmt worden ist.

Versteuerung nach vereinnahmten Entgelten (Istbesteuerung)
Wie der Namen schon sag entsteht die Steuerschuld in dem Monat indem das Entgelt
vereinnahmt wird. Grundlagen für die Besteuerung sind Bank- und Postsparkasseneingänge
und Bareinnahmen.




                                                                                       Seite 2/5
Autor: Erhard Dinhobl

Es gibt 4 Steuersätze:
        Normalsteuersatz 20%
        Ermäßigter Steuersatz 10%
        Ermäßigter Steuersatz 12%
        Ermäßigter Steuersatz 16%


Die Vorsteuer
Die Vorsteuer ist jene Umsatzsteuer, die dem Unternehmer A von anderen Unternehmern B in
Rechnung gestellt wird. Das heißt wenn A zB Rohstoffe von B kauft ist die in der Rechnung
an A enthaltene USt die VSt für A. Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug:
       Empfänger der Lieferung oder Leistung ist Unternehmer
       die Lieferung oder Leistung muss erbracht worden sein
       eine den ges. Bestimmungen entsprechende Rechnung muss vorliegen

Die Vorsteuer wird von der USt des betreffenden Monats abgezogen.
Kein Vorsteuerabzug bei Anschaffung, Betrieb und Miete von PKWs,
Kombinationskraftwagen und Krafträdern. In diesen Fällen wird also nicht auf das
Vorsteuerkonto gebucht sondern der Bruttobetrag auf das jeweilige Konto.


Die Rechnung
Die Rechnung ist ein Schriftstück, mit dem der Unternehmer über eine Lieferung oder
Leistung abrechnet. Dazu zählen auch Quittungen, Frachtbriefe und Gegenrechnungen.
Eine Rechnung kann auch eine Quittung sein. Das ist eine Rechnung vom Empfänger der
Leistung versteht. Eine ordnungsgemäße Rechung beinhaltet:
   1. Name & Anschrift des Lieferanten und Kunden
   2. Menge und Bezeichnung der gelieferten Gegenstände oder Art und Umfang der
       Leistung
   3. Tag der Lieferung oder Leistung
   4. Entgelt (excl. USt) + USt-Betrag

Kleinbetragsrechnungen (Entgelt + USt < € 145) können auch vereinfacht ausgestellt werden.
Darauf kann Name & Anschrift des Kunden entfallen und Entgelt und USt können in einem
Betrag ausgewiesen werden. Steuersatz der USt muss aber angegeben sein.


Bestimmungen
Unternehmer haben die ges. Aufzeichnungspflicht, d.h sie sind verpflichtet ihre Nettoentgelte
für jeden Ankauf oder Verkauf und deren Steuerbeträge aufzuzeichnen, unter Umständen
sogar in die Steuersätze aufzugliedern.

Umsatzsteuervoranmeldung, Entrichtung der Steuer
Unternehmer müssen für jedem Monat oder bis spätestens 15. des zweit-darauffolgenden, die
Besteuerungsgrundlage ausfertigen, die Höhe der zu entrichtenden Steuer oder der
Überschuss und die Steuer an das FA zu zahlen.




                                                                                     Seite 3/5
Autor: Erhard Dinhobl


Umsatzsteuererklärung
Nach Ablauf des Kalenderjahres muss der Unternehmer bis spätesten 31. März des folgenden
Jahres eine Umsatzsteuererklärung abgeben, in der der Jahresumsatz zu berechnen ist.


Geschäftsfälle und die USt
Die Konten
250 Vorsteuer: enthält die vom Lieferanten in Rechnung gestellte USt
350 Umsatzsteuer: enthält die an den Kunden in Rechnung gestellte USt
352 USt-Zahllast: 250 und 350 werden am Monatsende auf diese Konto übertragen und weist
dann den Betrag aus, der ans FA gezahlt werden muss


Methoden der USt-Verbuchung beim Geschäftsfall
1. Nettomethode
Einkauf von Handelswaren € 5.000 + € 1.000 USt = € 6.000 auf Ziel
Rechnung:                                   Buchungssatz:
         € 5.000                            160 HW-V 5.000          330 LV    6.000
+ USt € 1.000                               250 VSt       1.000
         ---------
         € 6.000

Bei dieser Methode wird man im Buchungssatz sieht, der Rechungsbetrag auf das Entgelt und
den USt-Betrag aufgeteilt, und die USt sofort auf den betreffenden Steuerkonto (250 oder
350) verbucht.

2. Bruttomethode
Bei dieser Methode wird der Rechnungsbetrag vorerst als ganzes auf dem betreffenden Konto
erfasst und erst man Monatsende „netto“ gestellt, d.h. die Steuer wird erst dann auf das
entsprechende Steuerkonto gebucht.

Beispiel:
Warenverkauf € 15.000 + € 3.000 = € 18.000 auf Ziel; Summe übrige Warenverkäufe in
diesem Monat: € 436.000 + € 87.200 = € 523.200

Buchungssatz des Warenverkaufs:
200 LF              400 HW-Erl € 18.000

am Monatsende wird die VSt vom HW-Erlösekonto herausgebucht:
400 HW-Erl          350 USt     € 90.200 (€ 87.200 + € 3.000)

Buchungen am Monatsende für die Zahllast an das FA
Es müssen die VSt und die USt auf das USt-Zahllastkonto umgebucht werden, um den Betrag
der an das FA gezahlt werden muss am Zahllastkonto als Saldo aufscheinen zu lassen.

1. Umbuchen der USt                           2. Umbuchen der VSt
       350 USt / 352 USt-Zahllast                    352 USt-Zahllast / 250 VSt

3. Dann die Zahlung an das FA (der Saldo auf USt-Zahllast) zB mit Bank:


                                                                                  Seite 4/5
Autor: Erhard Dinhobl


                        352 USt-Zahllast / 280 Bank




                                                      Seite 5/5

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Systeme der Umsatzsteuer

  • 1. Autor: Erhard Dinhobl Systeme der Umsatzsteuer Die Umsatzsteuer ist eine Verkehrssteuer, d.h. durch sie werden Vorgänge des wirtschaftlichen Verkehrs besteuert. zB: Verkauf von Waren und Dienstleistungen Sie ist auch eine Allphasensteuer. D.h. sie wird von jedem Unternehmen das die Ware durchläuft an das Finanzamt entrichtet. Erzeuger Verkauf Großhändler Verkauf Einzel- Verkauf Letzt- der Ware der Ware händerl der Ware verbraucher USt USt USt USt Finanzamt Die dem Kunden in Rechnung gestellte Umsatzsteuer schuldet der Unternehmer dem FA. Er kann jedoch von der Summe aller Umsatzsteuerbeträge, die er innerhalb eines bestimmten Zeitraumes, welcher meist 1 Monat ist, seinen Kunden verrechnet hat die Summe der an ihn gerichteten Beträge der Steuer (wird nicht USt sondern Vorsteuer bezeichnet) abziehen. Die Differenz (deshalb abziehen), USt-Zahllast genannt, muss er dem FA zahlen. Anmerkung: Gemeinschaftsgebiet: alle EU-Staaten; Drittlandsgebiet: alles nicht Gemeinschaftsgebiet; Ausland: alles außer Österreich Beispiel Unternehmer kauf Ware um € 2.000 und verkauft im selben Monat um Waren um € 3.000. Welche Zahllast ergibt sich? Ware gekauft Unternehmer Ware verkauft Eingangsrechnung Ausgangsrechnung Ware A € 2.000 Ware Z € 3.000 + USt € 400 + USt € 600 ----------- USt € 600 ----------- SUMME 2.400 - VSt € 400 SUMME 3.600 -------- Zahllast € 200 FA Was unterliegt der USt Ein Umsatz kann: steuerpflichtig steuerpflichtig steuerfrei nicht steuerpflichtig ...sein. steuerpflichtige Lieferung, d.h. die Übertragung eines Gegenstandes sonst. Leistungen, d.s. Dienstleistungen (Putzen in der Putzerei), Vermietung, Rechtsanwalskosten Seite 1/5
  • 2. Autor: Erhard Dinhobl Eigenverbrauch, d.h. wenn der Unternehmer etwas aus seinem Unternehmen nimmt oder verwendet Einfuhr, d.h. wenn ein Unternehmer etwas aus einem Drittland importiert steuerpflichtige Umsätze Ein Umsatz ist steuerpflichtig, wenn kein Befreiungsgrund im Gesetzt geschrieben ist steuerfreie Umsätze Ausfuhrlieferungen (zB Versendung von Gegenständen in Drittland) gewähren von Krediten Umsätze von gesetzlichen Zahlungsmitteln, Wertzeichen (zB Briefmarken) und Wertpapieren Versicherungsprämien Postgebühren für Pakete und Briefe (nicht aber Telegramme) nicht steuerpflichtige zB: Privater verkauft seinen PC ein Unternehmer verkauf seinen Briefmarkensammlung (nicht aber im Rahmen des Unternehmens) ein Unternehmer schenk dem SOS-Kinderdorf 100 Paar Würstel Bemessungsgrundlage Als Grundlage für die Bemessung dient der Betrag den der Empfänger der Ware oder Leistung zu zahlen hat (Entgelt). Dazu gehören auch Verpackungskosten, Zustellkosten und Bedienungszuschläge. Die Umsatzsteuer gehört nicht zum Entgelt. Rabatte und Skonto vermindern das Entgelt und sind daher abzugsfähig. Wird das Entgelt nachträglich geändert, zB durch nachträglich gewährten Rabatt oder Skonto, so ist sowohl die USt des des Verkäufers als auch die VSt des Käufers zu berichtigen. Für die Berechnung der Steuer ist das vereinbarte Geld heranzuziehen und nur in Ausnahmefällen das vereinnahmte. Versteuerung nach vereinbarten Entgelten (Sollbesteuerung) Es ist festgelegt, dass die Steuer nach vereinbarten Entgelten zu berechnen ist. Das sind also die im Monat ausgestellten Rechnungen und Barverkaufsquittungen. Der Zeitpunkt der Zahlung des Entgelts ist bei der Sollbesteuerung egal. Die Steuerschuld entsteht also mit Ablauf des Monats indem die Leistung oder Ware ausgeführt und die Rechnung gestellt worden ist. Wird die Rechnung erst im nächsten Monat gestellt oder noch später, so entsteht die Steuerschuld im nächsten Monat des ausführen der Ware oder Leistung. Bei Voraus- und Anzahlungen entsteht die Steuerschuld in dem Monat, in dem das Entgelt vereinnahmt worden ist. Versteuerung nach vereinnahmten Entgelten (Istbesteuerung) Wie der Namen schon sag entsteht die Steuerschuld in dem Monat indem das Entgelt vereinnahmt wird. Grundlagen für die Besteuerung sind Bank- und Postsparkasseneingänge und Bareinnahmen. Seite 2/5
  • 3. Autor: Erhard Dinhobl Es gibt 4 Steuersätze: Normalsteuersatz 20% Ermäßigter Steuersatz 10% Ermäßigter Steuersatz 12% Ermäßigter Steuersatz 16% Die Vorsteuer Die Vorsteuer ist jene Umsatzsteuer, die dem Unternehmer A von anderen Unternehmern B in Rechnung gestellt wird. Das heißt wenn A zB Rohstoffe von B kauft ist die in der Rechnung an A enthaltene USt die VSt für A. Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug: Empfänger der Lieferung oder Leistung ist Unternehmer die Lieferung oder Leistung muss erbracht worden sein eine den ges. Bestimmungen entsprechende Rechnung muss vorliegen Die Vorsteuer wird von der USt des betreffenden Monats abgezogen. Kein Vorsteuerabzug bei Anschaffung, Betrieb und Miete von PKWs, Kombinationskraftwagen und Krafträdern. In diesen Fällen wird also nicht auf das Vorsteuerkonto gebucht sondern der Bruttobetrag auf das jeweilige Konto. Die Rechnung Die Rechnung ist ein Schriftstück, mit dem der Unternehmer über eine Lieferung oder Leistung abrechnet. Dazu zählen auch Quittungen, Frachtbriefe und Gegenrechnungen. Eine Rechnung kann auch eine Quittung sein. Das ist eine Rechnung vom Empfänger der Leistung versteht. Eine ordnungsgemäße Rechung beinhaltet: 1. Name & Anschrift des Lieferanten und Kunden 2. Menge und Bezeichnung der gelieferten Gegenstände oder Art und Umfang der Leistung 3. Tag der Lieferung oder Leistung 4. Entgelt (excl. USt) + USt-Betrag Kleinbetragsrechnungen (Entgelt + USt < € 145) können auch vereinfacht ausgestellt werden. Darauf kann Name & Anschrift des Kunden entfallen und Entgelt und USt können in einem Betrag ausgewiesen werden. Steuersatz der USt muss aber angegeben sein. Bestimmungen Unternehmer haben die ges. Aufzeichnungspflicht, d.h sie sind verpflichtet ihre Nettoentgelte für jeden Ankauf oder Verkauf und deren Steuerbeträge aufzuzeichnen, unter Umständen sogar in die Steuersätze aufzugliedern. Umsatzsteuervoranmeldung, Entrichtung der Steuer Unternehmer müssen für jedem Monat oder bis spätestens 15. des zweit-darauffolgenden, die Besteuerungsgrundlage ausfertigen, die Höhe der zu entrichtenden Steuer oder der Überschuss und die Steuer an das FA zu zahlen. Seite 3/5
  • 4. Autor: Erhard Dinhobl Umsatzsteuererklärung Nach Ablauf des Kalenderjahres muss der Unternehmer bis spätesten 31. März des folgenden Jahres eine Umsatzsteuererklärung abgeben, in der der Jahresumsatz zu berechnen ist. Geschäftsfälle und die USt Die Konten 250 Vorsteuer: enthält die vom Lieferanten in Rechnung gestellte USt 350 Umsatzsteuer: enthält die an den Kunden in Rechnung gestellte USt 352 USt-Zahllast: 250 und 350 werden am Monatsende auf diese Konto übertragen und weist dann den Betrag aus, der ans FA gezahlt werden muss Methoden der USt-Verbuchung beim Geschäftsfall 1. Nettomethode Einkauf von Handelswaren € 5.000 + € 1.000 USt = € 6.000 auf Ziel Rechnung: Buchungssatz: € 5.000 160 HW-V 5.000 330 LV 6.000 + USt € 1.000 250 VSt 1.000 --------- € 6.000 Bei dieser Methode wird man im Buchungssatz sieht, der Rechungsbetrag auf das Entgelt und den USt-Betrag aufgeteilt, und die USt sofort auf den betreffenden Steuerkonto (250 oder 350) verbucht. 2. Bruttomethode Bei dieser Methode wird der Rechnungsbetrag vorerst als ganzes auf dem betreffenden Konto erfasst und erst man Monatsende „netto“ gestellt, d.h. die Steuer wird erst dann auf das entsprechende Steuerkonto gebucht. Beispiel: Warenverkauf € 15.000 + € 3.000 = € 18.000 auf Ziel; Summe übrige Warenverkäufe in diesem Monat: € 436.000 + € 87.200 = € 523.200 Buchungssatz des Warenverkaufs: 200 LF 400 HW-Erl € 18.000 am Monatsende wird die VSt vom HW-Erlösekonto herausgebucht: 400 HW-Erl 350 USt € 90.200 (€ 87.200 + € 3.000) Buchungen am Monatsende für die Zahllast an das FA Es müssen die VSt und die USt auf das USt-Zahllastkonto umgebucht werden, um den Betrag der an das FA gezahlt werden muss am Zahllastkonto als Saldo aufscheinen zu lassen. 1. Umbuchen der USt 2. Umbuchen der VSt 350 USt / 352 USt-Zahllast 352 USt-Zahllast / 250 VSt 3. Dann die Zahlung an das FA (der Saldo auf USt-Zahllast) zB mit Bank: Seite 4/5
  • 5. Autor: Erhard Dinhobl 352 USt-Zahllast / 280 Bank Seite 5/5