25. Online-Gesamtstrategie Museum 2.0 Knowledge Distribution Social Networking Blogging & Microblogging Multimediale „Königsklasse“ „ Klassisches“ E-Marketing Eigenes Image Public Relations Digi- talisate Aktuelle Termine
51. Online-Gesamtstrategie Museum 2.0 Knowledge Distribution Social Networking Blogging & Microblogging Multimediale „Königsklasse“ „ Klassisches“ E-Marketing Eigenes Image Public Relations Digi- talisate Aktuelle Termine
68. Online-Gesamtstrategie Museum 2.0 Knowledge Distribution Social Networking Blogging & Microblogging Multimediale „Königsklasse“ „ Klassisches“ E-Marketing Eigenes Image Public Relations Digi- talisate Aktuelle Termine
97. Das Museum kooperiert daher seit Anfang Juni 2010 mit einer Gruppe von Wikipedia-Autoren, die sich um die korrekte Präsentation wichtiger Museums-Exponate bemühen Warum nicht auch in lokalen Museen? Quelle: Wikipedia Wiki-Projekt des British Museum
110. Es gibt viel zu tun... ...also stehen wir früher auf!
Hinweis der Redaktion
Begrüßung – Willkommen beim Workshop zum Thema Museum 2.0 – ich freue mich, dass sich so viele Museumsvertreter von Frau Zeller für das Thema haben begeistern lassen Ich bitte darum, bei Fragen jederzeit unterbrochen zu werden, dies ist keine 1-Mann-Show, es soll über das Thema ernsthaft diskutiert werden Eventuell muss ich abbrechen, wenn eine Diskussion zu sehr ins Detail geht, da wir in der kanppen Zeit unser Pensum sonst nicht schaffen – ich stehe für Einzelgespräche in den Pausen oder nach der Veranstaltung aber sehr gerne zur Verfügung
Wir beginnen mit einem kurzen Überblick über das Themenfeld und sehen uns an, auf welche Weise Museen im Web präsent sein können Es folgt eine Einführung in die „Social Networks“, die durch einen Praxisvortrag von Dr. Mangold vom Freilichtmuseum Kommern ergänzt wird Anschließend wenden wir uns dem Thema Blogging und Microblogging zu, wobei wir insbesondere den Microblogging-Dienst „Twitter“ betrachten wollen. Auch hier schließt sich ein Praxis-Vortrag von Sebastian Hartmann an (alias „Mr. N“) Es folgt ein Vortrag von Dr. Rhode-Enslin über das Digitalisierungs-Projekt museum-digital.de – und abschließend gebe ich noch einen Überblick über Flickr, Wikipedia, Second Life und weitere Themen
Bevor wir in die Thematik einsteigen, noch ein paar kurze Worte zu meiner Person: Ich bin Informatiker, unterrichte an der Hochschule Harz in Wernigerode und bin seit einigen Jahren in der Forschung tätig, wobei mein Schwerpunkt die Computersimulation von Beleuchtungsszenarien ist Was ist unsere Motivation dabei – wir wollen, dass mit Licht intelligenter umgegangen werden soll und befassen uns daher u.a. mit Straßenlampen Das Bild zeigt sehr schön, was damit gemeint ist: Hier sieht man, dass viel Licht verschwendet wird, an den Gebäuden vorbeigeht und nur den Himmel anstatt der Straßen erhält – und damit auch zum Problem der Lichtverschmutzung beiträgt (von der riesigen Energieverschwendung abgesehen)
Durch die Lichtverschmutzung wird uns ein wichtiges kulturelles Erbe genommen – der Sternenhimmel, der nicht nur unzählige Religionen und Kunstwerke inspirieriert hat, sondern der such junge Menschen dazu animiert, sich mit der Natur zu befassen (das sinkende Interesse an den Naturwissenschaften wird – zumindest von einigen meiner Kollegen – auch auf die Lichtverschmutzung zurückgeführt) Und an der Himmelsscheibe sehen Sie schon, dass dies noch eine Folie ist, die ich im vergangenen Jahr schon dabeihatte, als ich im Landesmuseum in Halle über das Thema referiert habe...
Bevor wir mit dem Thema einsteigen abschließend noch der Hinweis auf ein weiteres Projekt um zu verdeutlichen, dass wir uns durchaus auch schon mit „musealen Fragen“ befasst haben Hier sieht man eine von uns mitentwickelte polymere Seitenlichtfaser, die irgendwann (hoffentlich) für die thermisch neutrale Beleuchtung von Vitrinen in Museen eingesetzt werden soll, wenn darin feuchtigkeits- oder wärmeempfindliche Stücke ausgestellt werden Soviel zu meinem Background – und nun steigen wir in das eigentliche Thema Museum 2.0 ein – auf das Thema „Lichtsimulation“ komme ich dann ganz am Ende nochmal zurück, wenn es um die virtuellen Museumsbesichtigungen z.B. in Second Life geht...
Die eigentliche Kernfrage dieses Workshops ist doch eigentlich die: Warum überhaupt sollte man ein Museum im Internet „vermarkten“? Hierzu ist folgende Feststellung zu treffen: Mehr und mehr Menschen nutzen das Internet, es wird in wenigen Jahren so weit verbreitet sein wie das Telefon – und ein Museum, welches nicht im Internet vertreten ist dann in etwa der Lage, wie ein Museum, welches heute kein Telefonanschluss hat Gerade die jüngeren Leute wachsen mit dem Internet auf und sind über kein anderes Medium so gut zu erreichen, wie eben über das Internet
Ein Blick auf diese Weltkarte zeigt, wie weit verbreitet das Internet mittlerweile ist – mit den USA, Europa und Australien an der Spitze
Wenn wir uns nur die Situation in Deutschland ansehen, stellen wir fest, dass die Nutzung des Internets quer durch alle Bevölkerungsgruppen (West/Ost, Männer/Frauen) gestiegen ist Zwar nutzen noch immer mehr Männer als Frauen das Internet und auch in den alten Bundesländern ist die Nutzung des Internets weiter verbreitet als in den neuen Bundesländern, doch die steigende Tendenz ist überall deutlich zu erkennen Man geht davon aus, dass eine Sättigung irgendwo zwischen 80 und 85% eintreten wird, das könnte irgendwann um 2015 passieren Es werden dann mehr Deutsche im Netz als über einen Festnetzanschluss zu erreichen sein (die Zahlen sind hier ja schon seit Jahren rückläufig)
Nun sehen wir uns die Komponenten an, aus denen eine Online-Marketing-Strategie besteht – wobei wir diese aufgrund der Fokussierung auf Social Networks nicht in dieser Reihenfolge besprechen (1) Das „klassische“ Online-Marketing: Damit meine ich diejenigen Online-Marketing-Aspekte, die schon seit Jahren eingesetzt werden: eigene Internetseite, Online-Pressearbeit oder ein E-Mail-Newsletter Mit diesen Aspekten werden wir uns zum Ende noch einmal befassen und darüber sprechen, warum sie im Prinzip die allerwichtigsten sind (2) Knowlede Distribution: Museen haben den Auftrag, Wissen vermitteln – und den können sie (z.B. via Wikipedia oder die Auffindbarmachung eigener Inhalte) auch im Internet wahrnehmen
Damit kommen es zum eigentlichen Web 2.0.... (3) Social Ntworks: studiVZ ist hier als das wohl bekannteste Social Network aufgeführt, obwohl es sich für das Museumsmarketing eher wenig eignet - Interessanter ist da schon facebook für Museen und XING für Einzelpersonen Facebook: Dr. Mangold, Freilichtmuseum Kommern (4) Anschließend sehen wir uns den Blog-Bereich an, die sogenannte Blogosphäre – dabei unterscheiden wir zwischen „richtigen“ Blogs und Microblogs mit Twitter als dem bekanntesten Microblogging-Dienst Twitter: Sebastian Hartmann, Neanderthal-Museum
(5) Multimediale Königsklasse: Ganz zum Schluss des Vortrags sehen wir uns die „Königsklasse“ der Online-Vermarktung von Museen an – Digitalisate auf flickr, Video-Rundgänge auf youTube und das virtuelle Museum in Second Life Hier geht es um Dinge, die man nicht unbedingt haben muss, die man aber machen kann, wenn man es besonders gut machen will... Ebenfalls ganz am Ende werden wir auch nochmal auf die ersten beiden Punkte – das „klassische“ Online-Marketing (Webseite, Online-Pressearbeit, Newsletter) und die Auffindbarmachung eigener Inhalte (Wikipedia, Suchmaschinenoptimierung) zurückkommen - hoffentlich bleibt für alles genug Zeit, eventuell dehnen sich die letzten 45 Minuten dann noch ein wenig nach hinten aus...
Auf diese Folie mit der „Online-Gesamtstrategie“ werde ich immer wieder zurückkommen – hier habe ich einmal grob versucht, das ganze Beziehungsgeflecht zusammenzufassen Man sieht die fünf Bereiche: Klassisches Online-Marketing (Webseite, Newsletter, Pressearbeit), Knowledge Distribution (Wikipedia, SEO), Social Networking (facebook, studiVZ), Blogging und die Königsklasse (youTube, flickr) Noch weitere Aspekte fließen ins Museum 2.0 ein – das eigene Image, welches man vermitteln will, die Digitalisate, die sich auf mehreren Ebenen nutzen lassen und natürlich aktuelle Termine und die reguläre Pressearbeit, die immer mit den Online-Aktivitäten koordiniert werden sollten
Damit endet die kurze Einführung und wir wenden uns dem ersten der drei Themenblöcke des heutigen Tages zu – dem Social Networking Bevor wir in die verschiedenen Sozialen Netzwerke einsteigen und uns die Marketing-Möglichkeiten ansehen, müssen wir uns erst einmal der Frage zuwenden, was Social Networking überhaupt ist
Bevor es ins Detail geht, sehen wir uns erst einmal die Grundidee der Social Networks an Man erstellt ein Profil, beispielsweise für eine Person oder eine Einrichtung wie ein Museum. Auf einem persönlichen Profil veröffentlicht man persönliche Daten wie Hobbies oder Privatfotos, auf einem Museumsprofil dagegen lassen sich Digitalisate oder Veranstaltungshinweise unterbringen Andere Nutzer können sich mit ihren Profilen verknüpfen und erhalten dadurch automatisch Hinweise auf neue Veranstaltungen oder können Digitalisate diskutieren und kommentieren etc.
Hier sehen wir beispielsweise das Facebook-Profil des Museum of Modern Art in New York – wer ebenfalls über ein Facebook-Profil verfügt, kann sich mit einem Klick auf den „gefällt mir“-Button oben zum „Fan“ des Museums erklären lassen Damit abonniert man zugleich auch die News z.B. zu Veranstaltungen und bekennt sich vor allem im eigen Profil öffentlich dazu, Fan eben dieses Museums zu sein Im Screenshot zu sehen: Das Museum verlinkt auf einen digitalisierten Brief von Vincent van Gogh – darunter zwei Fan-Kommentare: Liegt auch eine Übersetzung des Briefs in anderen Sprachen vor – und die Aussage, dass van Gogh durchaus auch ein Schriftsteller hätte werden können...
Wie man an den enormen Zahlen sieht, ist Facebook eine interessante Möglichkeit für ein Museum, zu vielen News-Abonnenten und letztendlich auch Besuchern auf der eigenen Seite zu kommen Wie sonst findet man zehntausende von Personen, die freiwillig(!) einen Newsletter abonnieren oder die Museums-Webseite besuchen? Natürlich könnte beispielsweise das Landesmuseum in Halle nicht auf eine solche Zahl an Unterstützern hoffen – aber einige hundert oder tausend Fans wären im Vergleich ein großer Erfolg – das Städel Museum ist hier auf einem hervorragenden Weg
Wir sehen hier die Möglichkeiten des Umgang von Museen mit Facebook noch einmal beispielhaft am National Histroy Museum – dort stellt man Ausstellungsfotos (mit Kommentarmöglichkeit) ins Profil und weckt damit Interesse bei „Fans“ Vorstellbar wäre es hier sicherlich auch, hochwertige Digitalisate einzupflegen und das Netzwerk für die Wissensvermittlung zu nutzen – wo also bereits Digitalisate (z.B. aus einem anderen Projekt) vorliegen, lassen sich diese vielleicht in Facebook ohne großen Aufwand „zweitverwerten“
Anbei mal einige Nutzerzahlen, welche die enorme Rechweite von Facebook verdeutlichen sollen: Obwohl das Social Network erst 2004 gegründet wurde (als „virtuelles Campus-Jahrbuch“ nur für Studenten), gibt es heute bereits mehr als 400 Millionen Mitglieder und 150 Millionen $ Gewinn In Deutschland sind immerhin schon 6,2 Millionen Menschen über Facebook erreichbar – das sind knapp 11% der deutschen „Online-Bevölkerung“ Dank „Facebook Connect“ - einem Service, mit dem man sich über seinen Facebook-Account auch auf anderen Webseiten einloggen kann und damit mit nur einem Account im Netz unterwegs ist (anstatt mit dutzenden), könnte Facebook nach Ansicht von Experten zum „Schlüssel für das Internet“ werden und noch mehr an Bedeutung gewinnen
Das gefällt nicht unbedingt jedem, schließlich gibt es an Facebook auch einiges auszusetzen, vor allem soweit es den Umgang mit Nutzerdaten betrifft In den letzten Monaten ist Facebook vor allem durch den Konflikt mit Verbraucherschutz-Ministerin Ilse Aigner in die Medien geraten, die in einem offenen Brief an Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Verbesserung des Datenschutzes bei Facebook gefordert hatte und damit gescheitert war
Was genau ist das Problem bei Facebook? (1) Das Verhalten der Nutzer wird aufgezeichnet, die auf diese Weise gewonnenen Daten werden an Marketing-Partner verkauft, die die Nutzer mit zielgerichteter Werbung belegen können (2) Das zweite Problem ist das der gläsernen Nutzer, d.h. Arbeitgeber können über eine Rechercher viel über das Privatleben von Personen herausfinden, was insbesondere für jüngere Leute (Sauf-Fotos) immer häufiger zum Problem wird Es hat schon Fälle gegeben, in denen Mitarbeitern gekündigt wurde, weil sie krankgeschrieben waren, der Arbeitgeber aber Partyfotos auf Facebook aus dem Krankheitszeitraum ausfindig machen konnte
Aber: Ist das wirklich ein Problem für Museen? Gibt es Befürchtungen, dass mit den Adressdaten Missbrauch betrieben werden könnte? Muss man Angst vor Werbebotschaften haben? Sollen nicht sogar möglichst viele Menschen die Kontaktdaten und die Fotos sehen können? Idee: Ein Mitarbeiter – wie beispielsweise Herr Hartmann – kann mit einem Minimalprofil schon eine Fanseite einrichten und ansonsten gar nicht weiter in Erscheinung treten, so dass im Prinzip keine Datenschutz-Probleme entstehen sollten (Gemälde: Lutherbrunnen in Nordhausen um 1930)
Die wahren Risiken des Web 2.0 liegen woanders... Wer Pech hat, kann ins Fadenkreuz einer negativen Kampagne geraten und beispielsweise auf seiner Seite mit Kritik überhäuft werden So wurde beispielsweise die Facebook-Seite von Nestlé vor einigen Monaten von wütenden Umweltschützern quasi „übernommen“, die mit allerlei kreativen Kampagnen gegen den Einsatz von Palmöl bei der Produktion des Schokoriegels KitKat protestieren wollten, für das Orang-Utans aus ihrem Lebensraum vertrieben werden Die „KillerKat“-Kampagne wurde schnell viral und fügte der Firma einigen Imageschaden zu
Hier sieht man eine zweite Kampagne, die ebenfalls gegen Nestlé gerichtet ist – in dem Fall wird ein Werbemotiv „umdesignt“ um gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel zu protestieren Bekannt ist der Fall eines Fahrradschloss-Herstellers, dem man in einem Blog nachwies, dass sich die Schlösser in Sekundenschnelle knacken lassen – weil darauf wochenlang überhaupt nicht reagiert wurde, verbreitete sich die Geschichte über zig hundert Webseiten und beschädigte die Marke so schwer, dass sie eingestellt werden musste Bei Museen ist die Gefahr sicher nicht ganz so groß, trotzdem muss man eventuell darauf vorbereitet sein, mit auch heftiger Kritik umgehen zu können (für Unternehmen & Parteien viel gefährlicher...)
Ein weiteres Social Network, das wie studiVZ und Facebook sehr bekannt ist, ist myspace. Wie man sieht, gibt es auch hier Museen, es sind jedoch sehr wenige, was vor allem an den deutlich schlechteren Darstellungsmöglichkeiten liegt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man myspace nicht für das Museumsmarketing nutzen könnte. Für jeden, der mit dem Gedanken spielt, selbst in Social Networks zu werben, empfehle ich dennoch mit Facebook einzusteigen. Die Möglichkeiten zur Erweiterung des Portfolios sind dann via myspace, wer-kennt-wen, studiVZ etc. praktisch grenzenlos
Eine andere Art, Social Networks zu nutzen, möchte ich ebenfalls nicht unterschlagen. Natürlich spricht nichts dagegen, dass sich Mitarbeiter ebenfalls Profile in sogenannten Professional Networks wie XING zulegen, in denen sich Experten miteinander vernetzen und sich auch austauschen können Wie man sieht, lassen sich hier Interessensgebiete angeben, in diesem Falle z.B. die Grabplastik Über diese Keywords wird man von anderen Nutzern gefunden, die nach Experten zum jeweiligen Thema suchen – eine Möglichkeit, die eigenen Kompetenzen nach Außen besser darzustellen und damit indirekt auch Museen zu bewerben bzw. Netzwerke aufzubauen
Damit sind wir wieder bei der Übersicht angekommen. Abgehandelt haben wir die sozialen Netzwerke wie XING und Facebook Als nächstes folgt der Bereich der Blogs sowie des Microbloggings – der Name des Microblogging-Dienstes Twitter ist hierfür inzwischen zum Synonym geworden, ähnlich wie „Tempos“ ein Synonym für Papiertaschentücher sind Davor gibt es aber noch einen Praxisvortrag von Dr. Josef Mangold vom Freilichtmuseum Kommern, das über 100 (116) Fans auf Facebook hat...
Damit kommen wir nach den Ausführen zu Facebook zum zweiten Themenfeld des heutigen Tages: Den Blogs und insbesondere den Microblogs
Erste Frage: Was ist überhaupt ein (We)Blog? Das Wort ist eine Kombination aus den Begiffen Web für das Internet und Log für das Schiffstagebuch – Im Grunde ist ein Weblog also eine Art virtuelles Tagebuch, für jeden einsehbar und im Falle des Museumsmarketings bestens dazu geeignet, Exponate zu beschreiben oder auf aktuelle Veranstaltungen aufmerksam zu machen Hier sieht man beispielsweise ein privat geführtes Museumsblog, in dem ein Museumliebhaber über Ausstellungen und Neuigkeiten aus der „Branche“ berichtet – von Museen selbst geführte Blogs gibt es dagegen leider erst sehr wenige
Ein Beispiel für eine Blog-Plattform, auf der es auch Versuche gibt, einen Museumsblog zu etablieren, ist die ScienceBlogs-Plattform des Burda-Verlags, ein Partner des FOCUS und der Süddeutschen Hier finden sich unter einem Dach die Blogs von mehr als zwei Dutzend Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen Zweite große Wissenschaftsplattform: Scilogs vom Spektrum-Verlag
Auf der ScienceBlogs-Plattform findet man auch ein Museumsblog, das von Mitarbeiter/innen des Deutschen Museums in München geführt wird Das Museumsteam berichtet hier vor allem über aktuelle Veranstaltungen und stellt besondere Exponate vor – meiner Ansicht nach fehlt dem Blog noch der persönliche Touch, aber sicher entwickelt es sich während der nächsten Jahre noch weiter... Die Sichtbarkeit ist jedenfalls schon mal hoch...
Ich selbst kenne die Plattform ganz gut, da ich dort auch ein Blog zum Thema Energieeffizienz und regenerativer Energietechnik betreibe. Mir macht das Blogging eine Menge Spaß und brachte mir auch schon etliche gute fachliche Kontakte ein Mein Blog dort wird übrigens zwischen 15.000 und 20.000 mal pro Monat aufgerufen, verfügt also (primär aufgrund der populären Plattform) übereine verhältnismäßig große Reichweite – die sicherlich interessanteren Zahlen des Blogs des Deutschen Museum liegen mir leider nicht vor, Herr Rhode-Enslin kann aber in seinem Vortragsicher noch etwas über die aktuellen Zugriffszahlen von museum-digital.de sagen
Beim Stöbern im Internet findet man leider nicht sehr viele von Museen betriebene Museums-Weblogs wie diesen hier, in dem Exponate des National Liverpool Museums vorgestellt werden
Auch einige andere kulturschaffende Einrichtungen und Organisationen betreiben Weblogs, hier zum Beispiel das Blog der Duisburger Philharmoniker Gut sichtbar ist hier die direkte Anbindung an Twitter und Facebook
Wenn ich persönlich raten müsste, welche Form des Bloggings sich für Museen am meisten eignet, würde ich auf die Gruppenblogs tippen, die sich im Online-Wahlkampf bereits bewährt haben Das Prinzip eines Gruppenblogs: Viele Personen, die einzeln weder die Zeit noch die Inhalte hätten, um ein Blog zu betreiben, schließen sich zu einer Gruppe zusammen. Jeder dieser Personen muss nur noch ein- oder zweimal im Monat etwas schreiben, um jeden Tag neue Inhalte zu haben. Im politischen Bereich funktioniert das, indem man Landtagsabgeordnete, Bundestagsabgeordnete, Stadträte etc. zu einer Gruppe zusammenfasst
Eine besondere Blogform sind die Microblogs, die sich dadurch auszeichnen, dass jeder Eintrag nur eine bestimmte Länge / Zeichenzahl aufweisen darf Eine solche Microblogging-Plattform ist ScienceFeed, die sich – wie der Name verrät – insbesondere an Wissenschaftler wendet, und auf der auch ich mit einem kleinen, englischsprachigen Blog vertreten bin, das im Wesentlichen dazu dient, Kollegen im Ausland über meine Arbeit auf dem Laufenden zu halten, wie auch ich mich über diesen Kanal über ihre Arbeit informiere Man sieht, dass es im Prinzip ein Blog mit Einträgen in chronologischer Reihenfolge ist, die aber alle äußerst kurz ausfallen (maximal 350 Zeichen)
Der wichtigste dieser Microblogging-Dienste ist Twitter, bei dem ein Eintrag nicht mehr als 140 Zeichen lang sein kann, also extrem begrenzt ist Andere Nutzer können die eigenen Mitteilungen abbonnieren und werden damit zu „Followern“, selbst kann man natürlich auch die Nachrichten Dritter abbonnieren (200.000 Nutzer in der BRD) Im Grunde ist Twitter damit eine Art Massen-SMS-Dienst. Man schreibt eine Nachricht, die dann an alle eigenen Follower gesendet wird Twitter ist primär ein Dienst, der zum Verbreiten von Links und Termininformationen genutzt wird, d.h. man teilt nicht viel mit, sondern leitet die eigenen Follower z.B. auf einen bestimmten Artikel weiter
Ein typisches Beispiel für die Art und Weise, in der Museen Twitter nutzen, liefert das Kindermuseum in Wien, das immerhin 189 Follower hat Zwei Mitarbeiterinnen stellen hier regelmäßig Infos zu Veranstaltungsterminen ein und verlinken diese auch (typisch für Twitter ist die hier zu sehende Verkürzung von Links, um so viel wie möglich in die Maximallänge von 140 Zeichen zu bekommen Durch das Rautenzeichen z.B. vor „Schönbrunn“ wird der Tweet – also die Nachricht – für diesen Begriff getaggt, d.h. wer die Suchfunktion nutzt und dort nach Schönbrunn sucht, findet diesen Tweet Schön gestaltet ist hier übrigens der Hintergrund
Ganz „traditionell“ benutzt das Frankfurter Liebighaus den Microblogging-Dienst – hier wird stets auf die neuesten Veranstaltungen und Pressemitteilungen hingewiesen Ganz unten sieht man eine Nachricht, die sich direkt an einen Follower – eine Ulrike Schmid – richtet und auf die diese besonders hingewiesen wird – auf diese Weise sind also auch Dialoge möglich, die (zumindest für Follower beider Dialogpartner) allerdings öffentlich ablaufen Positiv zu bemerken sind hier die über 600 Follower, d.h. die Info mit dem Link zum Video-Interview mit Zahi Hawass (Ägyptens oberster Archäologe) auf der Museums-Webseite geht mit Minimalaufwand mal eben an über 600 Personen...
Beispiele für Museen, die Twitter bereits erfolgreich einsetzen: Das Schuhmuseum Salzbergen twittert unter anderem über allerlei kuriose Nachrichten, die irgendwie mit Schuhen zusammenhängen und macht so nicht nur neugierig auf die Einrichtung, sondern gibt den „Followern“ auch einen direkten Mehrwert – wie man an der für eine so kleine Einrichtung großen Follower-Zahl sieht Positiv kann es demnach sein, nicht einfach nur die „langweiligen“ Termine zu tweeten, sondern auch mit den Followern zu interagieren oder aber etwas Unterhaltung zu bieten – wie Mr. N., der twitternde Neanderthaler, der uns gleich noch von Stefan Hartmann vorgestellt wird
Damit sind wir beim letzten Teil der Veranstaltung angekommen und haben schon eine Menge über Facebook, Twitter und museum-digital.de gehört Jetzt kommt die Kür, da Facebook und Twitter bei weitem nicht alles sind und neben der Nutzung von Social Media durch Museen auch andere Aspekte – zumindest meines Erachtens nach – beachtet werden müssten, die ich ja zu Beginn unserer Veranstaltung schon angerissen hatte Jetzt habe ich noch ziemlich genau 45 Minuten um alle Aspekte, die meiner Meinung nach unbedingt noch Erwähnung finden müssten, zumindest kurz anzureißen – ich hoffe, dass das funktioniert...
Wir kommen zum letzten Mal zur Übersicht, wobei die drei Bereiche „klassisches“ Web-Marketing, Knowledge Distribution (also die Frage, wie Museen ihrem Bildungsauftrag im Internet nachkommen können) und die multimediale „Königsklasse“ (Videos, Animationen etc.) noch „abzuarbeiten“ sind...
Von grundsätzlicher Bedeutung ist die Webseite des Museums – mit Facebook & Twitter haben wir heute recht ausführlich zwei Möglichkeiten besprochen, wie man Menschen auf die eigenen Angebote und Inhalte aufmerksam machen kann – aber wohin kann man die Fans oder Follower schicken, wenn die eigene Webseite nichts taugt (oder aber gar keine Webseite vorhanden ist)? Das von mir sehr geschätzte Harzmuseum in Wernigerode sei hier mal als Negativbespiel angeführt, da es über keine eigene Webseite, verfügt, sondern auf der allgemeinen Seite der Stadt (wernigerode.de) „mitvertreten“ ist Das ist eine Marketing-Katastrophe: Keine eigene Seite, die man optimieren oder bewerben kann, keine Bilder, keine interaktiven Elemente...
Wichtig ist es also, dass das Museum – ähnlich wie hier die Franckeschen Stiftungen – über eine eigene, brauchbare Webseite verfügt, die als „Anlaufstelle“ für Besucher dienen kann, die man via Facebook, Twiter & Co. „aufgabelt“ (Ganz abgesehen davon, dass eine gut gepflegte Webseite wesentlich mehr Möglichkeiten bietet, die eigenen Exponate und Veranstaltungen zu bewerben und einen guten Eindruck zu machen)
Ebenfalls zum „klassischen“ Teil des Web-Marketings gehören die Newsletter, wie beispielsweise dieser hier des Senckenberg-Museums in Sangerhausen Zu Newslettern ist festzustellen, dass man sie nur dann anbieten sollte, wenn man Kapazitäten und Inhalte hat, um sie regelmäßig zu füllen, zudem existiert professionelle Newsletter-Software, die eine Individualiesierung (persönliche Ansprache, Herr/Frau etc.) gestattet und die den Notlösungen vorzuziehen ist, die viele Museen heute anwenden Da Newsletter keine wirklich bedeutende Rolle mehr spielen, würde ich aufgrund der knappen Zeit eher über andere Themen reden, stehe aber natürlich für Fragen jederzeit gerne zur Verfügung Wichtiges Problem: Rechtssicherheit (Opt-In/Out)
Interessant ist noch die dritte Komponente dessen, was ich als „klassisches E-Marketing“ bezeichnet habe – die Verteilung eigener Pressemitteilungen über die zahlreichen kostenfreien Presse-Outlets Abgesehen davon, dass man auf diese Weise den einen oder anderen Besucher (wenn auch nicht so viele) auf die eigenen Angebote aufmerksam machen kann, liegt der große Gewinn derartiger Verteilungen in der Generierung von Links, da jede Presseseite für jede Pressemitteilung in der Regel mindestens einmal auf die Webseite des Museums verlinkt (Stichwort: Linkbuilding) Diese Links wiederum sind sehr wichtig, wenn es um die Auffindbarkeit eigener Inhalte geht, wie wir gleich noch im Detail sehen werden
Das Ziel eines jeden Museums sollte es sein, bestimmte eigene Themen fachkundig im Internet zu besetzen – wer beispielsweise nach Harzmalern sucht, soll die Webseiten entsprechender Museen problemlos finden können Themen besetzt man, indem man sich um die ersten zehn Treffer bei Google kümmert: Ist die Wikipedia darunter, sollte das Museum auf jeden Fall auf der entsprechenden Artikelseite vertreten sein Darüber hinaus ist muss es das Ziel sein, die eigene Webseite sowie andere Seiten mit Verweisen auf das Museum möglichst hoch in den ersten zehn Treffern zu positionieren – beispielsweise über Pressemitteilungen oder Inhalte des Museums auf flickr, youTube, Facebook oder sonstwo...
Bevor wir richtig in das Thema einsteigen, ein kleines 1x1 der Suchmaschinen Wie diese aktuellen Zahlen der deutschsprachigen Suchanfragen (erfasst vom Georgia Institute of Technology) zeigen, ist Google momentan die wichtigste Suchmaschine. Zum Glück sind die meisten Maßnahmen, die einem bei Google zu einer besseren Plazierung verhelfen, auch bei anderen Suchmaschinen meist von Vorteil Wichtig sind auch die anderen Zahlen: Fast alle Nutzer verwenden regelmäßig Suchmaschinen, die meisten Suchenden sehen sich nur die ersten 10 Treffer (d.h. die Treffer auf der ersten Seite) an
Will man an bestimmten Themen Interessierte auf die eigene Webseite bzw. das eigene Museum aufmerksam machen, ist wichtig, dass man über Google möglichst gut auffindbar ist – dies erreicht man dadurch, dass man alles daransetzt, für die eigenen „Keywords“, unter die ersten 20 Treffer bei Google als wichtigster Suchmaschine zu gelangen Vor diesem Hintergrund sind zwei Begriffe wichtig: SEO = Suchmaschinenoptimierung – wie schaffe ich es in die ersten Treffer – und SEM = Suchmaschinenmarketing – wie bekomme ich Besucher bzw. „Kunden“ über Suchmaschinen (ggf. auch mit entsprechenden Werbeanzeigen)
Wie aber schafft man es auf Platz 1 bei Google? Eine indirekte Methode haben wir schon kennen gelernt – befindet sich zum Thema bereits eine Wikipedia-Seite auf dem ersten Platz, versucht man einfach, das Museum dort unterzubringen Viel besser ist es natürlich, mit der eigenen Seite auf einem hohen Platz vertreten zu sein. Dies schafft man über fehlerfreies HTML, gute Meta-Tags, suchmaschinenoptimierte Grafiken (diese laden schnell und sind mit Blindenbeschreibung versehen) und eine hohe Keyword Density Mitentscheidend ist die Anzahl und Qualität der Weblinks auf die eigene Seite, d.h. das schon angesprochene Linkbuilding (z.B. via Presseseiten)
Auch fehlerfreies HTML ist bei der Bewertung durch Google sehr wichtig – So wie viele Links darauf hindeuten, dass es sich um eine besonders gute oder wichtige Seite handelt, die dementsprechend vom Google-Algorithmus höher bewertet wird, ist fehlerfreie Programmierung ein Qualitätsmerkmal Google hat wenig Interesse daran, auf Platz 1 eine Webseite zu „bewerben“, die dann voller Fehler ist, da es von der Nutzung der Suchseite (über die Werbeeinnahmen) lebt An dieser Stelle ein kleiner Webtipp: Es lohnt sich ein Besuch auf der Webseite validator.w3.org – dort kann man die eigene Webseite auf Fehler üerprüfen lassen...
Ein weiterer Webtipp: Unter www.cleverstat.com kann man die Software Free Monitor kostenfrei herunterladen. Mit Hilfe dieser Software kann man das Ranking eigener Webseiten zu selbst definierten Suchbegriffen tagesaktuell erfragen Auf der gleichen Webseite gibt es weitere interessante und kostenfreie Software, z.B. eine, die einem den Google Page Rank (die Wertung einer Webseite für Google) anzeigt und eine, die einem angibt, wie viele Menschen täglich nach bestimmten Begriffen bei Google suchen Konkurrenten für „WDM-Testbett“ sind unter anderem: Fraunhofer-Institut, POFAC FH NB
Ein wesentlich umfassenderes Controlling lässt sich mit Hilfe von Google Analytics realisieren, das man ebenfalls kostenfrei verwenden kann und das z.B. auf museum-digital.de eingesetzt wird – eventuell kann ja Dr. Rohde-Enslin später noch etwas dazu erzählen oder die Zugriffszahlen mal vorführen... Hier sieht man die aktiuelle Statistik für meinen Blog auf den vorhin schon vorgestellten ScienceBlogs Was sieht man auf dieser Seite? - Zahl der Besucher insgesamt - Tagesaktuelle Besucherentwicklung - Durchschnittliche Besuchszeiten - Prozentsatz der neuen Besucher
Was sieht man auf dieser Seite? - Woher kommen die Besucher?
Was sieht man auf dieser Seite? - Woher kommen die Besucher? - Wonach wurde bei Google gesucht?
Hier haben wir ein gutes Beispiel für die Präsenz eines Museums in der Wikipedia – die Moritzburg in Halle ist mit einem äußerst ausführlichen Artikel vertreten, der natürlich auch auf ihre Seite verlinkt
Viel wichtiger als ein guter Artikel über das eigene Museum ist es aber, in den inhaltlichen Artikeln vertreten zu sein – wer nach dem Museum sucht, findet es schon irgendwie; wichtiger ist es, an die heranzukommen, die nach dem Thema suchen und denen das Museum noch nicht bekannt ist... Hier beispielsweise der Artikel über den Harzmaler Fritz Thate. Wie man sieht, kann man hier leicht Digitalisate von eigenen Thate-Bildern einbringen oder auf Werke verweisen, die sich im eigenen Museum befinden (Liste der bekannten Bilder)
An dieser Stelle sei auf eine besonders interessante Kooperation verwiesen – seit einiger Zeit arbeitet das altehrwürdige British Museum mit Autor/innen der Wikipedia zusammen, um zu erreichen, dass die Exponate besser und vor allem fachlich richtig repräsentiert werden Hierfür erhalten Wikipedianer Backstage-Pässe und eine Sonderbehandlung vom Museum, das sogar Preise (Geschenkgutscheine vom Museums-Shop) für besonders gute Artikel verteilt – im Gegenzug erhalten sie jede Menge kostenlose Arbeit und verbessern ihre Sichtbarkeit im Internet Beispiel: Seax of Beaganhoth (sonst nicht existent, nun aber auffindbar über „Waffen des 10. Jahrh., dadruch erst für Interessenten „zu entdecken“
Welche Anwendungen sind noch für Museen von Interesse? Hier könnte beispielsweise Flickr interessant sein, die größte kostenfreie Bilddatenbank im Internet Hier nutzt beispielsweise das Brooklyn Museum den Fotodienst, um historische Aufnahmen aus Pompeii – quasi Digitalisate – zur Verfügung zu stellen
Hier sieht man ein solches Digitalisat sozusagen in der Großaufnahme – man beachte die Tags an der Seite sowie die Exponatbeschreibung am unteren Bildrand, die quasi 1:1 dem entspricht, was man von einem Digitalisat zu erwarten hat: - Beschreibung - Fortlaufende Nummer - Wo und wann aufgenommen? - In welcher Sammlung befindlich? Wo bereits Digitalisate beispielsweise aus anderen Projekten vorliegen, lassen sich diese über Flickr ohne großen Aufwand zweitverwerten...
Hier beispielsweise noch ein kleines eigenes Projekt auf Flickr, das ich seit einer kurzen Weile betreue – für das Gipsmuseum Walkenried, das sich mit der geologischen Geschichte der Region sowie mit der Geschichte des Gipsabbaus befasst Hier können hochaufgelöste Digitalfotos eingepflegt, beschrieben, getaggt und kommentiert werden, zudem lassen sich die Bilder in andere Seiten (darunter auch die Wikipedia) einbinden...
Von den Fotos geht es über zu den Videos. Die Videoseite youTube ist den meisten sicherlich bekannt. Museen können hier eigene „Kanäle“ einrichten, hier beispielsweise das Eiteljorg Museum für indianische Kunst und Kultur
Im Kanal des Eiteljorg Museums gefunden: Ein mehrteiliger Rundgang durch das Museum mit dem Museumsdirektor – eine schöne Sache... Eingestellt werden könnten beispielsweise auch Aufnahmen von Veranstaltungen und Vorträgen sowie vertonte und untertitelte Fotoserien
Damit komme ich noch einmal zurück auf meinen derzeitigen Tagesjob – die Durchführung von Computersimulationen zur Optimierung von Beleuchtungsszenarien Diese Beispielstraße haben wir mit Hilfe von DIALux erstellt – sie enthält kleinere Gebäude, eine große Kirche, einen Parkplatz, eine Bushaltestelle etc. und damit Gebiete, die unterschiedlich beleuchtet werden müssen – ideal als Testumgebung für Lampen, die erst mal nur im Computer exisiteren
Hier beispielsweise das Ergebnis einer derartigen Simulation – die Falschfarben verdeutlichen, mit wie viel Lux pro Quadratmeter bestimmte Flächen ausgeleuchtet werden Die gleiche Technologie, die hier zum Einsatz kommt, kann auch von Museen genutzt werden
Hier mal ein Beispiel dafür, wie sich virtuelle Welten für die Vermittlung von Wissen nutzen lassen Das Foto zeigt ein von uns entwickeltes Lehr- und Laborsystem mit dem Namen OPTOTEACH, das sich für zahlreiche Versuche aus dem Bereich der optischen Nachrichtentechnik einsetzen lässt Da die Systeme sehr teuer sind, erwirbt eine Uni normalerweise nur ein System, an dem dann Gruppenversuche durchgeführt werden – für die Studenten ist das bisweilen unbefriedigend
Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und Automatisierung arbeiten wir daher gerade an einem virtuellen Lehrsystem Wie die Bilder zeigen, kommt es dem echten System optisch sehr nahe – mit dieser Software lassen sich bereits jetzt die Hälfte der Versuche nachstellen die man auch mit dem „echten“ System machen kann Ziel ist es, die Studenten irgendwann einmal zu Hause am PC mit dem System üben zu lassen, außerdem wollen wir es in einem Fernlehrgang einsetzen – für Museen ist die dreidimensionale Abbildung von Ausstellungsstücken ebenfalls interessant, beispielsweise in Second Life (Kopp-Sievers – Besuch im Fraunhofer-Institut)
So lässt sich beispielsweise die Funktionsweise von historischen Maschinen z.B. aus dem Bergbau mit Hilfe von 3D-Simulationen gut verdeutlichen Die momentane Krönung – auch wenn wir hier den Bereich dessen verlassen, was wir mal eben auf die Beine stellen können – ist die vollständige, dreidimensionale Replik eines Museums in einer virtuellen Welt wie Second Life Das Bild zeigt das Naturhistorische Museum in Wien, das man mit einer virtuellen Figur – dem Avatar – durchwandern kann Möglich ist dabei sogar das Abspielen einer Audio-Datei, ähnlich wie bei einer Museumsführung mit digitalem Abspielgerät
In Second Life kann man nicht nur Museen abbilden, sondern auch Lehrveranstaltungen in virtuellen Klassenzimmern durchführen In meiner Gegend bietet beispielsweise die VHS (Volkshochschule) Braunschweig derartige Kurse an, bei denen man beispielsweise Sprachen lernen oder sich über künstlerische und kulturelle Themen informieren kann – eingeschlossen sind dabei auch „Ausflüge“ in die virtuelle „Außenwelt“
Auch archäologische Stätten wie beispielsweise dieser ägyptische Tempel lassen sich in Second Life abbilden – So kann der Besucher selbst eine archäologische Stätte durchwandern und erleben