Kooperatives Lernen Als Antwort Auf Die Anforderungen In Schule Und Bildung
1. MU
Kooperatives Lernen als Antwort auf aktuelle und
zukünftige Anforderungen an
Schule und Bildung
Prof. Dr. Heinz Mandl
Ludwig-Maximilians-Universität München
Department Psychologie
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
3. MU
Welches Potential besitzt kooperatives Lernen für die Entwicklung einer
neuen Lernkultur?
Kooperatives Lernen im Kontext einer konstruktivistischen Auffassung von
Lehren und Lernen
Beispiele für selbständig kooperatives Lernen
Wie frühstückt die Welt?
„Tatfunk”
Kooperatives Lernen – kein Selbstläufer
Kooperatives Lernen in virtuellen Lernumgebungen
Kooperation von Lehrerinnen und Lehrern
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
4. MU
Kritik an der traditionellen Auffassung
von Lehren und Lernen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
5. Die traditionelle Lehr-Lern-Auffassung MU
Wissen ist eine Folge von Faktenlernen und Routine.
Wissen kann wie ein Gut von einer Person zu einer
anderen weitergereicht werden.
Lernende können selbst die Lücke zwischen Theorie
und Praxis schließen.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
9. Traditionelle Auffassung von Lehren und Lernen MU
Lehren
im Sinne von
anleiten, darbieten, erklären
Aktive Position des Lehrenden
Systematische
Gestaltung von INSTRUKTION
Lernumgebungen
Lernen
als
vorrangig rezeptiver Prozess
Passive Position des Lernenden
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
11. Die konstruktivistische Auffassung
von Lehren und Lernen MU
Eine neue Philosophie des
Lehrens und Lernens
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
12. Konstruktivistische Auffassung von Lernen MU
Wissen ist kein Produkt, das von einer Person zu
einer anderen weitergereicht werden kann.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
13. Die Weitergabe und Entstehung neuen Wissens MU
Wissen wird vom Lernenden auf der Grundlage
seiner Erfahrungen konstruiert.
Wissen A Informationen Wissen A*
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
14. Die Weitergabe und Entstehung neuen Wissens MU
Wissen wird vom Lernenden auf der Grundlage
seiner Erfahrungen konstruiert.
Wissen A Informationen Wissen A*
Informationen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
24. Konstruktivistische Auffassung von Lernen MU
Lernen als
konstruktiver
aktiver Prozess Prozess
emotionaler
Prozess sozialer
Prozess
selbstgesteuerter
Prozess situierter Prozess
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
25. Gemäßigt konstruktivistische Auffassung von Lernen MU
Lernen
als
konstruktiver, aktiver, selbst gesteuerter,
sozialer und emotionaler Prozess
Aktive Position des Lernenden
KONSTRUKTION
Unterrichten
im Sinne von
unterstützen, anregen, beraten
Reaktive Position des Lehrenden
Reinmann-Rothmeier & Mandl (2001)
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
29. Gemäßigt konstruktivistische Auffassung von
Lernen MU
KONSTRUKTION
Lernen als aktiver, konstruktiver, selbst gesteuerter,
sozialer, emotionaler und situierter Prozess
Wechsel zwischen vorrangig aktiver
und zeitweise rezeptiver Position des Lernenden
Gestaltung problemorientierter Lernumgebungen
INSTRUKTION
Unterrichten i.S.v. anregen, unterstützen
und beraten sowie anleiten, darbieten und erklären ...
Situativer Wechsel zwischen reaktiver
und aktiver Position des Lehrenden
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
30. Das Konzept der Problemorientierung MU
Multiple Sozialer
Kontexte Kontext
Authentischer
Kontext Instruktionaler
Kontext
Gestaltung von Lernumgebungen
Balance zwischen Konstruktion
und Instruktion
Selbstorganisiertes Kooperatives
Lernmotivation
Lernen Lernen
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31. MU
Projekt:
Wie frühstückt die Welt?
Kooperatives Lernen im
Grundschulunterricht
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
33. SEMIK-Projekt „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Schule: Gersprenzschule Reinheim (Grundschule)
Lehrerin: Rosemarie Töpelmann
(Toepelfrau-toepelmann@t-online.de)
Klasse: 3
26 Kinder (11 Jungen, 15 Mädchen)
Fächer: Deutsch, Sachunterricht, Kunst
Zeitansatz: Vier bis fünf Wochen
URL: www.primolo.de/Wolkenhaus
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
34. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Zielsetzungen
Fachlich:
Eigene Frühstücksgewohnheiten kritisch prüfen
Rezepte sammeln und umsetzen (Wert für Ernährung einschätzen)
Frühstücksgewohnheiten anderer Länder erkunden und einschätzen
Frühstücksfest mit Gästen planen und organisieren
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
36. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Zielsetzungen
Sozial:
gemeinsame Frühstückserfahrung
Arbeitsteilige Gruppenarbeit
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
37. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Ablauf
1. Woche:
Ausgangspunkt: Frühstücksgewohnheiten der Kinder
! Erfahrungen
Stationenarbeit
Informationen über die Notwendigkeit des Frühstückens sammeln
Nährwert der Frühstückszutaten einschätzen lernen
Ende der Woche gemeinsames Frühstück für jede Tischgruppe
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
39. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Ablauf
2. Woche:
Frühstücksgewohnheiten herausfinden bzw. erfragen
Tipps und Rezepte sammeln
Für gesundes Frühstück werben
Müslifrühstück mit Obstsalat und Joghurt
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
41. Fruchtiger Frühstücksquark MU
Der schmeckt besonders lecker!
Zutaten: 2 Ananasscheiben, 1 Joghurtbecher
tiefgefrorene Himbeeren auftauen lassen, 1 Becher fettarmer
Vanillejoghurt, 1 kleine Banane in Scheiben geschnitten, 6 Datteln geschnitten,
2 Esslöffel geröstete Mandeln ...
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
42. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Ablauf
3. Woche:
Frühstücksgewohnheiten in anderen Ländern/Erdteilen herausfinden
Verschiedene Informationsquellen nutzen
Nährwert einschätzen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
44. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Der amerikanische Tisch
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
45. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Ablauf
4. Woche
Planung und Organisation eines internationalen Frühstücksfestes
Internetpräsentation der Arbeitsergebnisse
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
48. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Umsetzung / innovative Aspekte
Selbstgesteuert kooperativ Lernen:
Arbeit an Stationen
Selbstständige Organisation der Arbeitsabläufe
Lernen mit Medien (Medienkompetenz):
PC-Benutzung für Internet-Auftritt
Veränderte Lehrer- und Schülerrolle:
SchülerInnen arbeiten über weite Strecken selbstständig
Lehrer als Coach
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
49. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Umsetzung / innovative Aspekte
Problemorientierung:
Authentizität:
Themenstellung: Frühstück
Multiple Perspektive:
Unterschiedliche Frühstücksmenüs
Multiple Kontexte:
Einbeziehung anderer Kulturkreise
Sozialer Kontext:
Arbeitsteilige Gruppen
Zusammenarbeit mit anderen Klassen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
50. „Wie frühstückt die Welt?“ MU
Evaluation
Positive Lehrer- und Schülerurteile
Das Projekt lässt sich auf höhere Klassen und andere Schulen übertragen.
Für das Projekt haben sie den Landespreis und den Bundespreis
gewonnen!
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
52. Problemorientiertes Lernen in der Schule MU
Das Projekt „Tatfunk“
Selbst organisiertes und kooperatives Lernen
http://www.tatfunk.de/
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
53. Tatfunk: Ein innovatives
Schulprojekt MU
Aufgabe der Schüler ist die Produktion
einer eigenen Radiosendung
Im Kontext eines einjährigen
Wahlpflichtkurses
in Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
54. Ziele des Projekts auf
Schülerebene MU
Förderung von
• Kommunikations- und
Kooperationsfähigkeit
• selbstständigem Arbeiten
• Verantwortungsbereitschaft
• Projektmanagement
• Kreativität
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
55. Tatfunk als deutschlandweites Schulprojekt MU
Eberhard von Kuenheim
Stiftung
Je 1 Schule
Assessment
3 Schulen interessierter Schulen
• Antragstellung während d.
1 Schule zweiten Schulhalbjahres
12 Schulen • Vorab-Checkliste online
• Assessment-Gremium
Gesamt: 20 Schulen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
57. Durchführung des Projekts MU
• Eine Radiosendung produzieren
• Themenfindung, Projekt- und Budgetplanung
durch die Schüler
• Konzeption und Realisierung
• Die fertige Sendung an die lokale Rundfunkstation
„vermarkten“
• „Redaktionskonferenzen“ statt Unterricht
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
58. Ressourcen für Tatfunk MU
Lehrer als Berater
Unterstützung durch Lernplattform
(Projektmanagement, Radiojournalismus,
Radiotechnik, Didaktik)
Mediencoaches
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
59. Ein beispielhaftes Ergebnis
aus dem Projekt MU
Weltreise durch München
Wenn Sport aufhört Spaß zu machen
Erwachsen werden
Jugend von heute
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
64. Schülerprodukt MU
Wie war die Qualität der Radiosendungen?
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
65. Projekt Tatfunk MU
Zwei Schlüsselfaktoren für den Lernerfolg
Die motivationale Orientierung der Schüler
Die Umsetzung des Kurskonzepts
Selbstständig kooperatives Arbeiten
Problemorientierung
Medieneinsatz
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
66. Umsetzung des Projekts
auf Unterrichtsebene MU
Umsetzen einer innovativen Didaktik:
Problemorientierte Projektarbeit
Weitgehend selbständig kooperative Lernen
Authentische Situation
Multiple Perspektiven
Sozialer Kontext
Ressourcennutzung
Lehrer als Unterstützer
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
68. Potentiale kooperativen Lernens MU
Unterstützt kognitive, motivationale, emotionale, soziale
Lernziele
Verbessert die Qualität und Anwendbarkeit erworbenen
Wissens
Wirkt sozial-integrativ und gesellschaftspolitisch präventiv
(z.B. Umgang mit Heterogenität, Bewältigung von
Konflikten im Klassenzimmer)
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
69. Kooperatives Lernen: Kein Selbstläufer MU
• Das „Hans-der-machts-dann-eh“-Phänomen
• Das „Ja-bin-ich-denn-der-Depp“-Phänomen
• Das „Da-mach-ichs-doch-gleich-lieber-selbst“-Phänomen
• Das „Kann-ich-nicht-mach-Du“-Phänomen
• Das „Ich-hab-meinen-Teil-erledigt“-Phänomen
• Das „Gruppenarbeit-nein-danke“-Phänomen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
70. Basismerkmale kooperativen Lernens MU
1. Positive Interdependenz
2. Individuelle Verantwortlichkeit
3. Strategien für kooperatives Lernen
4. Reflexion
5. Teamorientierte Werthaltungen und prosoziales Verhalten
Johnson & Johnson, 1994
Hasselhorn & Gold, 2009
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
71. 1. Positive Interdependenz MU
Wechselseitige Verantwortlichkeit für das Gelingen von
Lernprozessen
Aufgabeninterdependenz
Rolleninterdependenz
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
72. 2. Individuelle Verantwortlichkeit MU
Jeder in der Gruppe hat seinen Beitrag zu leisten
Vermeidung unerwünschter Nebenwirkungen
Trittbrettfahren der Unwilligen (free rider effect)
Sich-Ausgenutzt-Fühlen der Willigen (sucker effect)
Problem: Schereneffekt zwischen aktiv Lernenden und den passiven
Mitläufern einer Lerngruppe
Slavin: Verknüpfung von Gruppen- mit individuellen Leistungen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
73. 3. Strategien für kooperatives Lernen MU
Kommunikative Strategien
Gesprächstechniken beherrschen (Paraphrasieren und
Zusammenfassen)
Rückmeldung (Feedback) geben
Umgang mit Konflikten
Umgang mit Heterogenität
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
74. 4. Reflexion MU
Reflexionsstrategien
Reflexion der Lernprozesse in der Gruppe
Metakognitive Aktivitäten: Überprüfen, ob die vereinbarten
Verhaltensregeln eingehalten und gesetzte Ziel erreicht
werden
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
75. 5. Teamorientierte Werthaltungen und prosoziales
Verhalten MU
• Wertschätzung, einfühlendes Verstehen, Echtheit
• Verantwortungsbewusstsein
• Toleranz
• Solidarität
• Hilfsbereitschaft
• Verlässlichkeit
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
76. Motivationale Bedingungen MU
Die Entwicklung einer intrinsischen Lernmotivation
ist abhängig von den psychologischen Bedürfnissen:
• Autonomieerleben
• Kompetenzerleben
• Soziale Eingebundenheit
Nur durch Erfüllung dieser Bedürfnisse
kann die intrinsisch motivierte Aneignung
neuer Fähigkeiten voll zum Tragen kommen
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie Deci & Ryan (1993)
77. Förderung von kooperativem Lernen MU
Direkte Förderung: Training/Lehrer/Tutor
Indirekte Förderung: Skripts …
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
78. Förderung von kooperativem Lernen MU
Beispiele für Skripts für kooperatives Lernen
Scripted Cooperation
Gruppenpuzzle (Jigsaw-Methode)
Gruppenbelohnung und individuelle Verantwortung
werden kombiniert
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
79. Skriptkooperation MU
Ablauf
Beide Partner lesen einen ersten Textabschnitt.
Partner A erklärt Partner B die wichtigsten Inhalte; Partner B hört zu, stellt
Rückfragen und macht gegebenenfalls auf Fehler oder Auslassungen
aufmerksam.
Beide Partner lesen den nächsten Textabschnitt.
Jetzt werden die Rollen getauscht. Partner B ist jetzt der Erklärende und
Partner A der Zuhörer/Rückfrager.
Beide Partner lesen den nächsten Textabschnitt.
Dieses Verfahren wird soklange fortgesetzt, bis der Text zu Ende ist.
80. Gruppenpuzzle - Jigsaw (Aronson et al., 1978) MU
A B A B A B A B
1.Stammgruppe
C D C D C D C D
A A B B C C D D
2.Stammgruppe
A A B B C C D D
A B A B A B A B
3.Stammgruppe
C D C D C D C D
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
81. MU
Wie wird kooperatives Lernen in virtuellen
Lernumgebungen realisiert?
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
82. MU
Das virtuelle Hochschulseminar
„Einführung in das
Wissensmanagement“
Virtuelle Hochschule Bayern
Nicolae Nistor, Katharina Schnurer und Heinz Mandl
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
83. Ablauf des Wissensmanagement-Seminars MU
Einführungs- Abschluss-
Workshop Virtuelle Zusammenarbeit Workshop
in Kleingruppen
Anleitung und Unterstützung
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
84. Authentizität und Anwendungsbezug durch die
Arbeit an authentischen Fällen MU
Fall Seven Eleven Japan:
Fall Arthur Anderson: Neue Wissensquellen
Optimierung der durch direkten Austausch
Wissensaufbereitung
Wissenskommunikation
Wissensrepräsentation
Fall Buckman Laboratories
Förderung von Lern- und
Fall Sharp:
Anwendungsprozessen
Fokus auf der Entwick-
lung neuen Wissens
Wissensnutzung
Wissensgenerierung
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
85. Anleitung und Unterstützung durch... MU
Gruppenregeln zur virtuellen Zusammenarbeit
Selbstbestimmte Sanktionsmaßnahmen
Rotierender Moderator
Feedback und strategische Tipps
Vergleichslösungen
Getaktete Aufgabenstellung
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
86. Prinzipien zur Gestaltung der Lernumgebung MU
Konstruktivistische Auffassung von Lernen
(1) Authentizität und Anwendungsbezug
(2) Multiple Kontexte
(3) Soziale Lerngemeinschaften
(4) Informations- und Konstruktionsangebote
(5) Instruktionale Anleitung und Unterstützung
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
87. Besonderheiten netzbasierter Kooperation MU
Besonderheiten in Hinblick auf inhaltliche Aspekte
Besonderheiten in Hinblick auf soziale Aspekte
Besonderheiten in Hinblick auf Kommunikationsprozesse
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
88. Einige Besonderheiten im Hinblick auf inhaltliche
Aspekte MU
Bei der Kommunikation übers Netz via E-Mail werden
weniger Informationen ausgetauscht als in Face-to-face-
Gruppen.
Die Ausdrucksweise per E-Mail ist sehr dicht, d.h. es wird
oft auf verständnisfördernde Redundanzen verzichtet.
Per E-Mail wird intensiver über Sachinhalte diskutiert,
weniger über sachferne Themen.
Die Gesprächsanteile sind in E-Mail-Gruppen
gleichmäßiger verteilt als in Face-to-face-Gruppen.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
89. Einige Besonderheiten im Hinblick auf soziale
Aspekte MU
Durch fehlende soziale Hinweisreize kann das Gefühl der
Anonymität leichter entstehen.
Die Anonymität begünstigt das bewusste Durchbrechen
von Sozialnormen, z.B. durch Beschimpfungen
(„flaming”).
Die Anonymität unterstützt das Zurückziehen einiger
Gruppenmitglieder („lurking”).
Rangunterschiede, formale Merkmale und hierarchische
Beziehungen spielen eine geringere Rolle als face-to-
face.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
90. Einige Besonderheiten im Hinblick auf
Kooperationsprozesse MU
Erhöhter Koordinationsaufwand in netzbasierten
Szenarien.
Notwendigkeit der Einhaltung von Gruppenregeln
Phänomen des Grounding: Aushandeln einer
gemeinsamen Sprache und einer sozialen
Veständigungsbasis.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
91. Ausblick MU
Kooperation von Lehrkräften
Grundlegend für
kooperatives Lernen in der Schule
Der verstärkten Zusammenarbeit von
Lehrkräften werden positive Wirkungen
zugeschrieben
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
92. Lehrerkooperation MU
Schuleffektivitätsforschung
Hohes Maß an Kooperation und Kohäsion in Kollgegien:
Erfolgreiche Schulen: Leistungszuwächse von Schülern
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
93. Lehrerkooperation MU
Formen
• Austausch
• Arbeitsteilige Kooperation
• Kokonstruktion
Kernbedingungen
• Gemeinsame Ziele und Aufgaben
• Vertrauen
• Autonomie
(Gräsel, C., Fußangel, K. & Pröbstel, C. (2006). Lehrkräfte zur Kooperation anregen: eine Aufgabe für
Sisyphos? Zeitschrift für Pädagogik, 52(2), 205-219)
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
95. Communities MU
Unter einer Community verstehen wir einen
Zusammenschluss von Menschen
mit gemeinsamen Interessen,
die untereinander mit gewisser Regelmäßigkeit
und Verbindlichkeit Informationen austauschen
und Kontakte knüpfen.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
96. Verschiedene Ausprägungen von Communities MU
Lerngemein- Experten-
schaften gemeinschaften
Themen- Austausch zwischen
bezogenes Experten zu einem
Neu-Lernen bestimmten Thema
Learning Community of
Community Practice
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
97. MU
Austausch
zwischen Experten
Ein konkretes,
Problem oder
Projekt Community
Moderator
(rotierend)
Geteiltes Ziel
Geteilte Wissensbasis
(Methoden, Techniken, Sprache, etc...)
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
98. Communities of Practice:
Austausch von Lehrern verschiedener Schulen MU
Schule A Schule B Schule C
Wissen Erfahrungen
Moderatoren Community Externe
of Practice Unterstützung (Uni)
Neues Wissen Neue Erfahrungen
Schule A Schule B Schule C
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
99. Zusammenfassung MU
Welches Potential besitzt kooperatives Lernen für die Entwicklung einer
neuen Lernkultur?
Kooperatives Lernen im Kontext einer konstruktivistischen Auffassung von
Lehren und Lernen
Beispiele für selbständig kooperatives Lernen
Wie frühstückt die Welt?
„Tatfunk”
Kooperatives Lernen – kein Selbstläufer
Kooperatives Lernen in virtuellen Lernumgebungen
Kooperation von Lehrerinnen und Lehrern
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
100. MU
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
101. Weiterführende Literatur MU
Anderson, J. R., Greeno, J. G., Reder, L. M. & Simon, H. A. (2000).
Perspectives on learning, thinking, and activity. Educational
Researcher, 29 (4), 11-13.
Anderson, J. R., Reder, L. M., & Simon, H. A. (1996). Situated learning and
education. Educational Researcher, 25 (4), 5-11.
Bransford, J. D., Sherwood, R. D., Hasselbring, T. S., Kinzer, Ch. K. &
Williams, S. M. (1990). Anchored Instruction: Why we need it and how
technology can help. In D. Nix & R. J. Spiro (Ed.), Cognition,
education, and multimedia: Exploring ideas in high technology (pp.
115-141). Hillsdale, NJ: Erlbaum.
Collins, A., Brown, J. S. & Newman, S. (1989). Cognitive Apprenticeship:
Teaching the crafts of reading, writing, and mathematics. In L. B.
Resnick (Ed.). Knowing, learning, and instruction (pp. 453-494).
Hillsdale, NJ: Erlbaum.
Friedrich, H. F. & Mandl, H. (1997). Analyse und Förderung selbstgesteuerten
Lernens. In F. E. Weinert & H. Mandl (Hrsg.), Enzyklopädie der
Psychologie, D/I/4, Psychologie der Erwachsenenbildung (S. 273-293).
Göttingen: Hogrefe.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
102. Weiterführende Literatur MU
Glötzl, H. (2000). Prinzipien effektiven Unterrichts. Handbuch für die
Erziehungs- und Unterrichtspraxis (Band 1). Stuttgart: Klett
Gruber, H., Mandl, H. & Renkl, A. (2000). Was lernen wir in der Schule und
Hochschule: Träges Wissen? In H. Mandl & J. Gerstenmaier (Hrsg.),
Die Kluft zwischen Wissen und Handeln (S. 139-156). Göttingen:
Hogrefe.
Lave, J. & Wenger, E. (1991). Situated learning. Legitimate peripheral
participation. Cambridge: University Press.
Mandl, H. & Friedrich, H. F. (Hrsg.). (2006). Handbuch Lernstrategien.
Göttingen: Hogrefe.
Mandl, H. & Krause, U.-M. (2001). Lernkompetenz für die Wissensgesellschaft
(Forschungsbericht Nr. 145). München: Ludwig-Maximilians-Universität
München, Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie.
Mandl, H., Gruber, H. & Renkl, A. (2002). Situiertes Lernen in multimedialen
Lernumgebungen. In L. J. Issing & P. Klimsa (Hrsg.), Information und Lernen mit
Multimedia und Internet (S. 139-148). Weinheim: Beltz.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
103. Weiterführende Literatur MU
Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (2000). Individuelles Wissensmanagement.
Strategien für den persönlichen Umgang mit Information und Wissen am Arbeitsplatz.
Bern: Huber.
Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (1994). Unterrichten und Lernumgebungen
gestalten. In A. Krapp & B. Weidenmann (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 601-
646). Weinheim: Beltz.
Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (2002). Analyse und Förderung kooperativen
Lernens in netzbasierten Umgebungen. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und
Pädagogische Psychologie, 34 (1), (S. 44-57). Göttingen: Hogrefe.
Reinmann-Rothmeier, G. & Mandl, H. (Hrsg.) (2004). Psychologie des Wissens-
managements. Perspektiven, Theorien und Methoden. Göttingen: Hogrefe.
Renkl, A. (1996). Träges Wissen: Wenn Erlerntes nicht genutzt wird. Psychologische
Rundschau, 47, 78-92.
Rogoff, B. (1990). Apprenticeship in thinking. Cognitive development in social context.
Oxford: University Press.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
104. Weiterführende Literatur MU
Scharnhorst, U. (2001). Anchored Instruction: Situiertes Lernen in multimedialen
Lernumgebungen. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 3,
471-490.
The Cognition and Technology Group at Vanderbilt (1997). The Jasper project:
Lessons in curriculum, instruction, assessment, and professional
development. London: Erlbaum.
Wagenschein, M. (1989): Verstehen lehren. Weinheim: Beltz.
Winkler, K. & Mandl, H. (2002). Learning Communities. In P. Pawlowsky & R.
Reinhardt (Hrsg.), Wissensmanagement für die Praxis (S. 137-164). Neuwied:
Luchterhand.
Prof. Dr. Heinz Mandl, Department Psychologie
Hinweis der Redaktion
Quelle für Bilder: http://www.kuenheim-stiftung.de/de/uww/tatfunk2/tatfunk/idee.html