Recherchieren wie die Profis -
Tipps von der ZBW - Teil 6
Für jedes Referat, für jede Prüfung, für jede Hausarbeit und auch sonst einfach für jede Studentin und jeden Studenten unabdingbar – die Recherche. Wie man richtig nach Büchern, Autoren, Inhalten und allem Relevanten sucht, das verrät Nicole Krüger, von der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften.
Recherchieren wie die Profis - Tipps von der ZBW - Teil 6: Literaturverwaltung
1. RECHERCHIEREN WIE DIE PROFIS – TEIL VI
von Nicole Krüger, ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschafts-
wissenschaften
Literaturverwaltung
Wie oft passiert es, dass Sie ein Zitat im Entwurf Ihrer Arbeit finden und nicht
mehr wissen, aus welchem Buch es ist oder auf welcher Seite es stand? Oder
dass Sie über etwas schreiben wollen, von dem Sie nicht mehr wissen, wo Sie es
noch einmal gelesen hatten? Auf welchem Schreibtisch liegen nicht Unmengen
von kleinen Zettelchen mit Titeln von Aufsätzen oder Büchern, die man noch
lesen wollte?
Literaturverwaltungssysteme helfen, Ordnung in das Chaos zu bringen. Mit ihnen
können gelesene Titel mit Notizen, Schlagwörtern (Tags) oder Abstracts versehen
werden und sind so leicht wieder auffindbar. Elektronische Dokumente können in
viele Systeme hochgeladen und so z.B. nach Zitaten durchsucht werden.
Außerdem können mit Literaturverwaltungssystemen Quellenhinweise in die
Arbeit eingebunden und Literaturverzeichnisse in verschiedenen Zitierstilen
erstellt werden.
Die Bücher, Aufsätze und Websites, die Sie noch lesen möchten, können Sie
zentral an einer Stelle sammeln.
Für die Literaturverwaltung gibt es verschiedene Programme, von denen einige
kostenfrei sind. Viele Bibliotheken haben Lizenzen für
Literaturverwaltungssysteme eingekauft, so dass teilweise auch kostenpflichtige
Programme von Ihnen kostenfrei genutzt werden können. Fragen Sie danach in
Ihrer Bibliothek.
Im Folgenden stelle ich einige Programme vor, wobei die Liste und die
Beschreibungen nicht vollständig sein können:
Zotero (http://www.zotero.org) (kostenlos)
- Zotero ist ein Firefox-Plugin und nur in diesem Browser verwendbar.
- Sobald Zotero installiert ist, erscheinen auf einigen Websites, in Katalogen und
Datenbanken neue Icons in der Adresszeile des Browsers, z.B.:
- Ein Klick auf diese Icons fügt den Artikel, das Buch oder die Website als neuen
Eintrag in Zotero ein.
- In Zotero werden ganze pdf-Dateien und Websites gespeichert. Sie können
genau so wie die abgelegten Titel-Daten, eigenen Notizen und Tags
durchsucht werden.
- Über ein Word-Plugin können Quellenangaben und Literaturlisten in
verschiedenen Zitierstilen erstellt werden.
- Daten können in verschiedenen Zitierstilen exportiert oder auch per drag and
drop in E-Mails oder Texte eingefügt werden.
Tool-Tipp: Sehen Sie sich das Einführungsvideo auf der Startseite von Zotero an.
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2. Citeulike (http://www.citeulike.org) (kostenlos)
- Ist im Internet verfügbar und kann so von jedem Internetzugang aus genutzt
werden.
- Titel-Daten aus Amazon, Google, Science Direct, u.ä. werden in citeulike
eingespeist und können dort zur Literaturverwaltung verwendet werden.
- Publikationen und Websites von anderen NutzerInnen können nachgenutzt
werden.
- Es können "ähnliche Titellisten" von anderen NutzerInnen eingesehen und
Gruppen gegründet werden.
- Es können Watchlists zu Suchbegriffen angelegt werden und neue
Eintragungen, die den Begriff enthalten, werden gemeldet.
- Titeldaten können nur in wenigen Formaten exportiert werden.
Citavi (http://www.citavi.com) (Teilversion kostenlos)
- Citavi mit beschränktem Speicherplatz ist kostenlos, das Vollprogramm
kostenpflichtig (fragen Sie in Ihrer Bibliothek). Das Programm ist nur auf dem
Rechner nutzbar, auf dem es gespeichert ist.
- Über Citavi können Sie in Katalogen und Datenbanken recherchieren und die
Ergebnisse direkt in die Literaturverwaltung übernehmen.
- Bei vielen Titeln werden Buch-Cover angezeigt.
- Mit dem sogenannten "Picker" können Sie elektronische Dokumente hochladen
und Markierungen automatisch in die Literaturverwaltung übernehmen. Diese
als Zitate abgespeicherten Textstellen können dann mit den betreffenden
Angaben in die eigene Arbeit übernommen werden.
- Literaturlisten können in verschiedenen Zitierstilen erstellt werden.
- Citavi umfasst zusätzlich Module zur Aufgaben- und Wissensorganisation.
Tool-Tipp: Auch für Citavi gibt es ein Einführungsvideo
(http://www.citavi.com/de/support/anim/tour/Rundreise.html).
RefWorks (http://www.refworks.com/)
- RefWorks ist nur in einer Testversion kostenlos, das Vollprogramm ist
kostenpflichtig (fragen Sie in Ihrer Bibliothek).
- RefWorks ist webbasiert und kann so von jedem Internetzugang aus genutzt
werden.
- Das Programm bietet eine Recherche in verschiedenen Datenbanken und
Katalogen. Eine direkte Übernahme in die eigene Literaturverwaltung ist
möglich.
- Auch externe Datenbanken bieten häufig einen RefWorks-Button, mit dem Titel
übernommen werden können.
- Elektronische Dokumente können im Volltext hochgeladen werden.
- Quellenangaben und Literaturlisten können in verschiedenen Zitierstilen erstellt
und in die eigene Arbeit übernommen werden (Word-Plugin "Write-N-Cite").
- Eigene Listen können für andere freigegeben und gemeinsam bearbeitet
werden.
Tool-Tipp: Nutzen Sie auch die Online-Kurse zu RefWorks
(http://www.refworks.com/content/path_learn/content.asp).
EndNote (http://www.endnote.com)
- EndNote ist nur in einer Testversion kostenlos, das Vollprogramm ist
kostenpflichtig (fragen Sie in Ihrer Bibliothek).
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3. - Es gibt eine PC- und ein Web-Version.
- EndNote zeichnet sich durch die Vielzahl der Importmöglichkeiten und
Zitierstile aus.
- Eine Suche in Katalogen und Datenbanken und die direkte Übernahme der
Titel in die Literaturverwaltung ist möglich.
- Elektronische Dokumente können hochgeladen werden.
- Quellenangaben können über EndNote in Word-Dokumente eingebunden
werden. Daraus werden dann automatisch Literaturlisten erzeugt (Word-Plugin
"Cite while you write").
- In der Webversion besteht die Möglichkeit der Freigabe von Listen für andere.
Tool-Tipp: Sehen Sie sich die EndNote-Tutorials
(http://www.endnote.com/training) an.
Vergleich der Programme
Man sieht, dass die Programme sich ähneln. Die Unterschiede bestehen dann im
Detail: Welche Datenbanken, welche Zitierstile sind enthalten? Wie umfangreich
sind die Daten, die zu den Titeln übernommen werden? Welche Import- und
Exportmöglichkeiten gibt es?
Vergleiche dieser Komponenten gibt es z.B. in Wikipedia
(http://en.wikipedia.org/wiki/Comparison_of_reference_management_software)
oder auf der Seite des Max-Planck-Instituts für Biochemie
(http://www.biochem.mpg.de/en/sg/ivs/Bibliographic_Management/Comparison/in
dex.html).
Tool-Tipp: Lesen Sie auch in LOTSE: Die persönliche Literaturverwaltung
(http://lotse.uni-
muenster.de/wirtschaftswissenschaften/literatur_recherchieren_und_beschaffen/lit
eraturnachweise_verwalten/literaturnachweise_verwalten-de.php).
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