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Marie Sindern Seite 1 von 8
Tagebucheintrag Lena am 19.10.2015
7:00 Uhr
Liebes Tagebuch,
heute ist ein ganz besonderer Tag für mich, denn heute ist mein erster Tag an der
neuen Schule in Deutschland. Meine Eltern und ich sind vor zwei Wochen von meiner
alten Heimat in Belgien nach Deutschland gezogen. Ich habe gemischte Gefühle, wenn
ich an meinen mir bevorstehenden ersten Schultag denke.
Einerseits freue ich mich darauf, neue Freunde kennenzulernen, andererseits habe ich
Angst, dass mich die anderen Kinder nicht mögen.
9:45 Uhr
Liebes Tagebuch,
ich habe dich mit in die Schule genommen und jetzt sitze ich auf dem Klo und schreibe…
Dass, was ich mir gewünscht habe, dass es nicht passiert, ist eben in der ersten Stunde
geschehen: Die Lehrerin Frau Schmidt hat mich aufgerufen und gesagt: „Komm mal nach
vorne Lena und erzähl uns etwas von dir.“ Alle Augen waren auf mich gerichtet und ich
ging mit „Wackelpudding“ Beinen nach vorne. Ich weiß auch nicht warum, aber ich war
total aufgeregt und brachte keinen Ton raus. Aber etwas Gutes hatte der Tag doch! Ein
Mädchen namens Lola hat mich in der ersten großen Pause gefragt, ob ich mit ihr spielen
möchte. Das fand ich richtig nett von ihr. Wir sind zusammen durch die Schule gelaufen
und sie hat mir alles gezeigt. Ich habe mir vorgenommen, morgen wieder mit ihr die
Pause zu verbringen.
14:33 Uhr
Liebes Tagebuch,
die Schule ist endlich vorbei!!! Ich bin froh, dass Lola in den Pausen bei mir gewesen ist.
Sie ist supernett und wir verstehen uns echt gut. Aber als ich von der Pausenhalle
zurück zum Klassenraum lief, haben mich alle komisch angesehen und getuschelt,
besonders die Jungs.
Nach der Schule haben Mama, Papa und ich zu Mittag gegessen. Sie haben mich mit
Fragen gelöchert, aber ich bin den Fragen ausgewichen und irgendwann haben sie dann
Ruhe gegeben und ich bin in mein Zimmer gegangen.
Ich hoffe, der morgige Tag wird besser als heute.
Bis morgen deine Lena
Marie Sindern Seite 2 von 8
Tagebucheintrag Lola am 19.10.2015
Liebes Tagebuch,
die Schule war ok. Wir haben ein neues Mädchen in der Klasse. Frau Schmidt hat sie, wie
jeden Neuling in der Klasse, aufgefordert, etwas über sich zu erzählen. Das Mädchen war
sichtlich aufgeregt und brachte fast keinen Ton heraus, außer dass sie Lena heißt und
aus Belgien kommt. Die anderen aus der Klasse haben getuschelt. Das fand ich richtig
gemein! Das Mädchen sah so ängstlich aus und ich hatte irgendwie Mitleid mit ihr. Als
Lena sich wieder gesetzt hatte und wir mit dem Unterricht fortfuhren, habe ich
beschlossen, etwas mit ihr in der Pause zu unternehmen. Als ich sie fragte, ob wir in der
Pausenhalle herumlaufen wollen, sah sie sehr glücklich aus und nickte…
Bye deine Lola
Tagebucheintrag Lena am 20.10.2015
Hallo Tagebuch,
ich komme gerade aus der doofen doofen Schule!
In der ersten Stunde haben wir eine neue Sitzordnung gemacht. Das klingt jetzt
erstmal nicht so schlimm, aber wir durften uns hinsetzen, wo wir wollten. Alle haben
sich neben ihre Freunde gesetzt und ruckzuck waren die Tische voll außer einem. Weil
ich die Einzige war, die noch nicht saß, musste ich mich alleine an den leeren Tisch
setzen. Lola war heute nicht in der Schule. Jetzt sitze ich ganz alleine an dem Tisch und
das ist richtig blöd. Als die endlos zu sein scheinende Stunde endlich vorbei war, hatten
wir große Pause. Ich beschloss, Sina und ihre Clique (das sind Mädchen, die in der Klasse
sehr beliebt sind) zu fragen, ob sie etwas mit mir unternehmen wollen. Aber als ich Sina
in der Pausenhalle fragte, guckte sie mich nur an, als wäre ich ein ekliges Tier, und
sagte: „Wie kommst du darauf, dass ich eine Looserin und eine Brillenschlange noch dazu
in meine Clique lasse?“
Nach diesem fiesen, obergemeinen Spruch stand ich einfach nur da. Ich konnte mich
nicht bewegen vor Wut !!! Ich hörte, wie ein paar Mädchen blöde Sprüche machten wie:
„Ihh, die wird ja ganz rot!“ Als dann auch noch ein paar Jungs aus meiner Klasse kamen
und mich auslachten, löste ich mich aus meiner Starre und rannte aufs Klo.
Und jetzt erzähle ich dir das Peinlichste an der ganzen Sache: In meiner Wut bin ich
aus Versehen ins Jungsklo gerannt. Im Klo war zum Glück keiner aber als ich wieder in
die Pausenhalle kam, stand dort fast meine ganze Klasse.
Sie grölten, lachten und zeigten mit dem Finger auf mich. Das habe ich nicht lange
ausgehalten und bin aufs MÄDCHENKLO gerannt. Nachdem ich mich in eine Kabine
eingeschlossen hatte, lief mir eine Träne über die Wange. Das machte mich noch
wütender und ich wischte die Träne schnell weg.
Marie Sindern Seite 3 von 8
Ich zog meine Brille ab und schleuderte sie in die Ecke der Kabine. Diese blöde blöde
Brille! Ich war eh immer dagegen gewesen, sie anzuziehen und jetzt nannte mich diese
Zicke von Sina auch noch „Brillenschlange“.
Nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten, sie liefen mir über das Gesicht. Als
der Gong zum Pausenende erklang, wischte ich mir das Gesicht trocken, hob meine Brille
auf, stopfte sie in meine Tasche und ging aus der Kabine.
Während ich darauf wartete, dass die lauten Stimmen meiner Klassenkameraden in der
Pausenhalle verklangen, schaute ich in den Spiegel. Meine Augen waren ganz rot
unterlaufen vom Weinen. Die Stimmen in der Pausenhalle entfernten sich und schließlich
rannte ich zurück in unseren Klassenraum und brachte die letzte Stunde dieses scheiß
Schultages hinter mich. Als der erlösende Gong der Stunde erklang, packte ich meine
Sachen ruckzuck zusammen und hastete zu meinem Fahrrad, um keinem meiner
Klassenkameraden zu begegnen.
(Ich merke gerade, dass ich heute sehr viel geschrieben habe, aber dieser Tag war
einfach der Horror! Und ich musste über ihn reden oder in diesem Fall schreiben ;).
Bis morgen deine Lena
Tagebucheintrag - Lena am 21.10.2015
Liebes Tagebuch,
als ich heute Morgen zu meinem Klassenraum lief, hörte ich Geflüster um mich herum.
Ich redete mir ein, dass sie nicht über mich redeten, bis ich hinter mir eine laute
Stimme sagen hörte: „Da ist ja die Brillenschlange, dass die sich noch hierher traut!“
Nach diesem Spruch blieb ich stehen, drehte mich langsam um und sah Sina gemein
lächelnd gegen eine Wand lehnend. Die bösesten Schimpfwörter fielen mir ein, sie lagen
mir schon auf der Zunge aber dann beschloss ich, sie runterzuschlucken und einfach
weiterzugehen. Vor dem Klassenraum stand Lola und lächelte mich an. (Das hat mich
wieder aufgeheitert). Gleich am Anfang der ersten Stunde habe ich die Lehrerin
gefragt, ob Lola sich neben mich setzten darf, und sie hat “ja“ gesagt.
In der ersten Pause habe ich Lola von gestern erzählt, und sie sagte dazu: „ Das ist
wirklich eine beschissene Lage, in der du da steckst, aber ich bin mir sicher, dass das
bald ein Ende haben wird.“
Ein paar Mal an diesem Schultag dachte ich, dass Sina, ihre Clique und die Jungs es
aufgegeben hätten, mich zu ärgern, aber wie ich später merken würde, war es nur die
Stille vor dem Sturm. In der letzten Schulstunde (Mathe) bekam ich plötzlich einen
Brief auf meinen Tisch gelegt. Ich schaute mich um, doch ich konnte keinen sehen, der
mir den Brief hätte zuschieben können. Ich tippte erst Lola dann den Zettel an aber sie
zuckte nur die Schultern und wies mich mit einer Handbewegung an, den Brief zu
öffnen.
Marie Sindern Seite 4 von 8
Nachdem ich den Zettel geöffnet hatte, beugten wir uns darüber und lasen ihn. Ich
möchte dir, Tagebuch, eigentlich nicht nochmal sagen, was auf dem Zettel stand, aber
wenn ich es dir nicht erzähle ist es auch blöd. Also auf dem Zettel stand in
unordentlicher Schrift: „Brillenschlange, mach dich auf was gefasst!!"
Ich las diesen Brief dreimal, bevor ich zu Lola aufblickte. Ich versuchte mich den Rest
der Stunde noch zu konzentrieren, aber ich musste ständig an diese Nachricht denken.
War das eine Drohung??
Nachdem der Gong ertönte, packten ich und Lola schnell unsere Sachen zusammen. Ich
hatte echt Angst! Wir liefen aus dem Schulgebäude, schlossen mein Fahrrad auf und
machten uns auf den Heimweg. Wir sprachen über den Brief und die Drohung. Und als
mein Herz endlich aufhörte, vor Angst hart gegen meinen Brustkorb zu hämmern, hörte
ich die Rufe hinter mir.
Ich erkannte die Stimmen sofort, ich hätte sie unter Tausenden wiedererkannt: Es
waren die Jungs aus meiner Klasse, die lachend, grölend und wütend auf uns zu rannten.
Ich versuchte noch zu beschleunigen und ihnen fort zu fahren aber sie hatten uns schon
erreicht. Der größte Junge von ihnen (Max) guckte mir tief in die Augen, kam langsam
auf mich zu und schubste mich so hart, dass ich vom Fahrrad auf den kalten, harten
Bürgersteig fiel. Mein Kopf tat weh und pochte und als ich an meine schmerzende Stirn
fasste, spürte ich warmes Blut. Als ich wieder aufblickte, sah ich, dass 5 Jungs (Max,
Julius, Joel, Felix und Marko) auf mein am Boden liegendes Fahrrad eintraten und es
beschimpften. Dieser Anblick hätte mich eigentlich zum Weinen bringen sollen aber mir
schossen erst die Tränen in die Augen, als ich Lola sah, wie sie einfach nur da stand und
das Geschehen beobachtet. Sie stand einfach nur da!! Sie hätte die Jungs treten,
schlagen oder wenigstens anbrüllen können - alles wäre mir lieber gewesen.
Ich starrte sie wütend an, sie bemerkte meinen Blick nicht und sah weiterhin auf den
Bürgersteig, die Jungs und mein inzwischen völlig kaputtes Fahrrad. Ich weiß nicht, wie
lange ich so da saß, aber nach gefühlten fünf Minuten verschwanden die Jungs genauso
schnell, wie sie gekommen waren. Ich stand auf, hob mein völlig verbeultes Fahrrad auf
und überschüttete Lola mit den schlimmsten Schimpfwörtern, die mir in den Sinn kamen.
„Wieso hast du nichts getan?“ rief ich, während mein Gesicht von Tränen
überschwemmt wurde. Ohne eine Antwort abzuwarten humpelte ich los. Ich hörte Sie
noch hinter mir „Entschuldigung“ rufen aber ich ignorierte es und ging nach Hause. Mein
Kopf pochte, doch ich fühlte es fast gar nicht. Warum hat Sie nichts getan?, wie hätte
ich an ihrer Stelle reagiert?... All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf, doch die
größte Frage, die ich mir stellte war: Werde ich gemobbt? Ist das schon Mobbing?
Den Rest des Tages lag ich weinend im Bett.
Bis morgen deine Lena
Marie Sindern Seite 5 von 8
Tagebucheintrag - Lola am 21.10.2015
Heute Morgen war ich etwas früher in der Schule als sonst, denn ich wollte noch etwas
erledigen, von dem Lena nichts erfahren sollte. Ich ging hoch zum Klassenraum. Dort
standen schon Sina, ihre Clique und ein paar Jungs darunter auch Max, Julius, Joel, Felix
und Marko. Das kam mir gerade recht, denn sie wollte ich sprechen. „Was sollte das
gestern mit Lena?“, blaffte ich sie an. Sina guckte mich höhnisch an und sagte: „Das
kann dir doch egal sein, und außerdem woher weißt du das von gestern, spielst du jetzt
BFF mit der Brillenschlange, oder was?“ „Also, erstmal es ist mir nicht egal, weil Lena
wirklich meine Freundin ist und ich weiß es von jemandem, der die blöde Situation von
gestern gesehen hat!“, erwiderte ich. Nachdem ich das gesagt hatte, schwiegen alle bis ich
die Stille mit meinen Worten wieder durchbrach. Schon fast brüllend sagte ich: „Ich will,
dass ihr Lena ab sofort in Ruhe lasst!“ Nun meldete sich Max zu Wort und sagte mit
erstaunlich ruhiger Stimme: „Ja okay, wir werden die Brillenschlange ab sofort in Ruhe
lassen.“ Nach dieser Antwort war ich es, die verblüfft schwieg, aber ich gab mich zufrieden
und setzte mich auf der anderen Seite des Flures auf den Boden und lächelte zufrieden.
Kurz danach kam Lena lächelnd auf mich zu. In der ersten großen Pause erzählte sie mir
von gestern, aber ich verschwieg ihr, dass ich die Geschichte schon kannte. Während ihrer
Erzählung dachte ich über das Ganze nach. Ich hatte schon viel über „Mobbing“ gelesen
und gehört und ich war mir inzwischen sicher, dass dies schon zu Mobbing zählte. Doch
als Lena mich fragte, wie ich darüber denke, antwortete ich nur schnell: „Das ist wirklich
eine beschissene Lage, in der du da steckst. Aber ich bin mir sicher, dass das Ärgern bald
ein Ende hat.“ Frag mich nicht, warum ich ihr nicht alles erzählte. Ich brachte es nicht
übers Herz ihr wirklich zu sagen, was ich darüber dachte. Bis zur Mathestunde dachte ich,
dass mein kleines Gespräch heute Morgen Wirkung gezeigt hatte, denn wir wurden in
Ruhe gelassen. Doch in der Mathestunde bekam Lena plötzlich einen Zettel zugeworfen,
indem stand, dass ich sie sich auf etwas gefasst machen sollte. Ich hatte ein sehr, sehr
ungutes Gefühl und nachdem der Gong ertönte, packte ich so schnell ich konnte meine
Sachen und rannte mit Lena runter zu den Fahrradständern. Mein ungutes Gefühl
bewahrheitete sich, nachdem wir schon ein bisschen gelaufen waren, Lena schob ihr
Fahrrad neben mir.
War waren gerade in ein Gespräch über den Zettel vertieft, als ich sie kommen sah. Die
Jungs kamen auf uns zu. Für einen verrückten kleinen Moment dachte ich, dass die
Jungs nur in dieselbe Richtung wollten aber bald merkte auch ich, dass das Schwachsinn
war. Als die Jungs (es waren die Jungs, mit denen ich morgens gesprochen hatte) uns
erreicht hatten, schubsten sie Lena vom Fahrrad, sodass sie mit dem Kopf auf dem Boden
aufschlug. Ich schrie auf und presste mir danach schnell die Hand auf den Mund. Sie
schlugen auf das Fahrrad ein und beschimpften Lena. Eine Stimme in meinem Kopf
sagte mir: „Los Lola, geh´ dahin und stoppe sie!“, aber meine Beine verweigerten mir den
Dienst, sodass ich nur einfach dastand und das Geschehen beobachtete. Hatte mein
Gespräch nichts bewirkt? Würde das jemals ein Ende haben?
Marie Sindern Seite 6 von 8
Solche Gedanken schwirrten mir in diesem Moment durch den Kopf. Als es endlich vorbei
war, als die Jungs unter lautem Lachen fortrannten, stand ich immer noch wie
angewurzelt da und bewegte mich nicht. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Lena
aufstand, sich an die blutige Stirn fasste und ihr völlig verbeultes Fahrrad aufhob. Sie
ging mit hasserfülltem Blick auf mich zu und schrie mich an. Aber ich hörte es nicht, ich
hörte nur das Blut in meinen Ohren rauschen. Meine Starre löste sich erst, als sie schon
losgehumpelt war. Ich rief ihr noch nach: „Lena, komm zurück, es tut mir leid!“ Ich stand
da und blickte ihr nach, bis sie um eine Ecke bog und verschwand. Jetzt bin zu Hause
und versuche minütlich Lena anzurufen, doch sie nimmt die Anrufe nicht an.
Bis morgen deine Lola
Tagebucheintrag Lena am 22.10.2015
Liebes Tagebuch,
wir haben jetzt 7:15 Uhr, also noch vor der Schule aber das ist jetzt eigentlich egal,
denn ich gehe heute nicht zur Schule! Ich bleibe einfach im Bett und heule mir die
Augen aus dem Kopf. Ich habe sehr viel Angst, in die Schule zu gehen.
Hallo Tagebuch,
wir haben jetzt 8:45 Uhr, also während der Schulzeit und ich ziehe mich gerade an. Ich
muss dir erzählen, was eben passiert ist: Ich lag auf meinem Bett als es an der Tür
klingelte. Ich stand auf, lief runter und öffnete die Haustür. Als ich sah, wer da stand,
stieß ich die Tür wieder zu, doch sie schob noch schnell ihren Fuß dazwischen und trat
ein. Es war Lola! Ich versuchte meine Freude über ihr Kommen zu verbergen, doch es
gelang mir nicht. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie kam mir zuvor und
sagte: „Bevor du etwas sagst, möchte ich, dass du weißt, dass mir das von gestern sehr,
sehr leid tut und dass ich es wieder gut machen werde!“ Sie guckte mich so traurig an,
dass ich gar nicht anders konnte, als sie zu umarmen und ihr zu verzeihen. Nachdem wir
uns aus der Umarmung gelöst hatten sagte ich: „Ich verzeihe dir und ich kann deine
Reaktion von gestern verstehen, aber ich kann trotzdem nicht mehr zur Schule gehen,
denn die Jungs und Sina bleiben.“ Bei dem Wort Schule fiel mir ein, dass Lola ja
eigentlich gerade dort sein musste, aber auf meine Frage, warum sie nicht in der Schule
sei, antwortete sie nur: „Alles gut, Ich darf das.“ Und dann erzählte sie mir, warum sie
gekommen war. „Ich war heute Morgen bei Frau Schmidt und habe ihr erzählt, was in
den letzten Tagen passiert ist und sie hat gesagt, dass das geklärt werden muss und
dass wir heute eine “Rederunde“ machen werden.
Dann hat sie gesagt, dass ich dich holen soll“, berichtete mir Lola. Ich hatte Bedenken
deswegen aber die Freude, dass der Horror bald ein Ende haben könnte überwiegte und
ich willigte ein.
Marie Sindern Seite 7 von 8
Sie strahlte mich an und schlug vor, dass sie wieder zurück zur Schule geht und dass ich
mich schnell anziehen sollte und dann auch kommen sollte. Ich habe mich jetzt
angezogen und gehe jetzt los… wünsch mir Glück!
Ich bin wieder zu Hause und bin der glücklichste Mensch auf der Welt!!! Ich erzähle dir
jetzt, was alles geschehen ist. Auf dem Weg zur Schule spielte ich zweimal mit dem
Gedanken, wieder umzukehren aber schließlich brachte ich doch den Mut auf und betrat
die Schule. In der Pausenhalle warteten Lola mit Frau Schmidt, Sina und den Jungs, die
gestern mein Fahrrad kaputt gemacht hatten. Meine Knie fühlten sich wackelig an, doch
ich lief weiter, bis ich vor ihnen stand. Frau Schmidt sagte: „Schön, dass du gekommen
bist Lena, und dass wir das jetzt klären können.“ Sie führte uns in einen Raum mit einem
runden Tisch in der Mitte und wir setzten uns alle. Frau Schmidt unterbrach die
aufgehende Stille und sagte: „ So Lena, jetzt erzähl uns doch mal was alles in den
letzten Tagen vorgefallen ist.“ Ich hatte plötzlich einen riesen Kloß im Hals doch als
Lola mich aufmunternd anstupste, fasste ich neuen Mut und begann mit der Erzählung.
Ich erzählte einfach alles mit allen Einzelheiten und Frau Schmidt hörte mir zu, ohne
mich einmal zu unterbrechen. Als ich mit meiner Erzählung endete, seufzte sie laut und
forderte Max auf auch seine Geschichte davon zu erzählen. Er verharmloste manche
Stellen, was mich sehr ärgerte, aber im Grunde erzählte er eine ähnliche Geschichte.
Als auch er fertig erzählt hatte, seufzte Frau Schmidt erneut und rieb sich die Stirn.
Sie sagte: „Ich weiß ja nicht, wessen Geschichte ich Glauben schenken soll, aber in
jedem Fall ist es unter aller Sau, was ihr Lena angetan habt und ich bin froh, dass Lola
zu mir gekommen ist. Warum habt ihr das getan?“, fragte sie Sina und Max mit
strengem Blick. „Ich weiß nicht“, sagte Sina, „Ich hatte Lust“, antwortete Max. „Du
hattest Lust?!“, fragte Frau Schmidt entsetzt. Dann sagte sie: „Ich möchte, dass das
ein Ende hat, dass ihr Lena gut behandelt und dass ihr euch entschuldigt!“ Max und Sina
gehorchten und standen mit schuldbewussten Gesichtern auf, gingen auf mich zu und
schüttelten mir nacheinander die Hand. In ihren Augen sah ich, dass sie es ernst
meinten, und nahm die Entschuldigung an. Danach redeten wir noch über Mobbing und
wie so etwas entstehen kann. Aber ich hörte nur mit halbem Ohr zu, denn ich war zu
abgelenkt von meiner Erleichterung, dass alles jetzt ein Ende haben sollte. Nach dem
Schulschluss ging ich mit Lola UND Sina und Max nach Hause. Wir haben uns nett
unterhalten und gemeinsam gelacht.
Bis morgen deine Lena
Marie Sindern Seite 8 von 8
Tagebucheintrag Lola am 22.10.2015
Jetzt ist alles gut!!!
Aber der Reihe nach… Heute Morgen war Lena nicht in der Schule und da habe ich den
Schlussstrich gezogen. Ich dachte mir „so kann das nicht weitergehen, dass Lena sich
nicht mehr traut zur Schule zu gehen.“ Ich beschloss, mich an Frau Schmidt zu wenden
und das tat ich dann auch in der ersten großen Pause als alle anderen schon aus dem
Klassenraum gegangen waren. Ich berichtete ihr von den letzten Tagen in Kurzform. „Ich
bin stolz auf dich, dass du zu mir gekommen bist, ich werde das ernst nehmen und ich
schlage vor, dass wir uns heute alle zusammensetzen und das aus der Welt schaffen.“
antwortete sie nach meiner Erzählung. Wir machten aus, dass ich zu Lena gehen und sie
holen würde und dass sie Sina, Max und die anderen Jungs zusammentrommelt. Auf
dem Weg zu Lena hatte ich plötzlich Bedenken, dass sie vielleicht gar nicht mit diesem
Vorhaben einverstanden ist aber ich schob diesen Gedanken fort wie lästige Fliegen.
Als Lena nach meinem Klingeln aufmachte und mich sah, wollte sie die Tür wieder
zuschlagen, aber ich schob schnell meinen Fuß dazwischen. Ich sah, dass sie sich über
meinen Besuch freute aber ich entschuldigte mich trotzdem nochmal. In kurzen Worten
erzählte ich ihr von Frau Schmidts und meinem Vorhaben und sie willigte zum Glück
ein. Ich lief zurück zur Schule und nach 10 Minuten kam sie auch dazu. In dem
Besprechungsraum setzen wir uns alle und Frau Schmidt eröffnete die “Rederunde“ und
bat Lena zu erzählen, was in den letzten Tagen geschehen war. Zuerst hatte ich den
Eindruck, dass Lena noch einen Rückzieher machen könnte und doch nicht erzählen
würde, was die anderen ihr angetan haben. Ich stupste sie aufmunternd an und
signalisierte ihr, dass ich sie unterstützen würde.
Als Lena dann einen Anfang gefunden hatte, erzählte sie wirklich alles und ließ ihren
Gefühlen freien Lauf.
Danach war Max an der Reihe. Auch er sollte von den letzten Tagen berichten. Wie ich es
von ihm erwartet hatte, versuchte er, das Ganze etwas herunter zu spielen. Frau Schmidt
erkannte aber, dass sie Lena Glauben schenken konnte. Sie war empört und forderte von
Max und Sina eine Entschuldigung.
Zuerst sträubten sich die beiden, doch dann sahen sie ihren Fehler ein und entschuldigten
sich bei Lena. Ich war überglücklich und grinste nur noch. :)
Morgen werde ich Sina und Lena fragen, ob wir nach der Schule etwas zusammen
unternehmen wollen…
Bis bald deine Lola
Ende.

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  • 1. Marie Sindern Seite 1 von 8 Tagebucheintrag Lena am 19.10.2015 7:00 Uhr Liebes Tagebuch, heute ist ein ganz besonderer Tag für mich, denn heute ist mein erster Tag an der neuen Schule in Deutschland. Meine Eltern und ich sind vor zwei Wochen von meiner alten Heimat in Belgien nach Deutschland gezogen. Ich habe gemischte Gefühle, wenn ich an meinen mir bevorstehenden ersten Schultag denke. Einerseits freue ich mich darauf, neue Freunde kennenzulernen, andererseits habe ich Angst, dass mich die anderen Kinder nicht mögen. 9:45 Uhr Liebes Tagebuch, ich habe dich mit in die Schule genommen und jetzt sitze ich auf dem Klo und schreibe… Dass, was ich mir gewünscht habe, dass es nicht passiert, ist eben in der ersten Stunde geschehen: Die Lehrerin Frau Schmidt hat mich aufgerufen und gesagt: „Komm mal nach vorne Lena und erzähl uns etwas von dir.“ Alle Augen waren auf mich gerichtet und ich ging mit „Wackelpudding“ Beinen nach vorne. Ich weiß auch nicht warum, aber ich war total aufgeregt und brachte keinen Ton raus. Aber etwas Gutes hatte der Tag doch! Ein Mädchen namens Lola hat mich in der ersten großen Pause gefragt, ob ich mit ihr spielen möchte. Das fand ich richtig nett von ihr. Wir sind zusammen durch die Schule gelaufen und sie hat mir alles gezeigt. Ich habe mir vorgenommen, morgen wieder mit ihr die Pause zu verbringen. 14:33 Uhr Liebes Tagebuch, die Schule ist endlich vorbei!!! Ich bin froh, dass Lola in den Pausen bei mir gewesen ist. Sie ist supernett und wir verstehen uns echt gut. Aber als ich von der Pausenhalle zurück zum Klassenraum lief, haben mich alle komisch angesehen und getuschelt, besonders die Jungs. Nach der Schule haben Mama, Papa und ich zu Mittag gegessen. Sie haben mich mit Fragen gelöchert, aber ich bin den Fragen ausgewichen und irgendwann haben sie dann Ruhe gegeben und ich bin in mein Zimmer gegangen. Ich hoffe, der morgige Tag wird besser als heute. Bis morgen deine Lena
  • 2. Marie Sindern Seite 2 von 8 Tagebucheintrag Lola am 19.10.2015 Liebes Tagebuch, die Schule war ok. Wir haben ein neues Mädchen in der Klasse. Frau Schmidt hat sie, wie jeden Neuling in der Klasse, aufgefordert, etwas über sich zu erzählen. Das Mädchen war sichtlich aufgeregt und brachte fast keinen Ton heraus, außer dass sie Lena heißt und aus Belgien kommt. Die anderen aus der Klasse haben getuschelt. Das fand ich richtig gemein! Das Mädchen sah so ängstlich aus und ich hatte irgendwie Mitleid mit ihr. Als Lena sich wieder gesetzt hatte und wir mit dem Unterricht fortfuhren, habe ich beschlossen, etwas mit ihr in der Pause zu unternehmen. Als ich sie fragte, ob wir in der Pausenhalle herumlaufen wollen, sah sie sehr glücklich aus und nickte… Bye deine Lola Tagebucheintrag Lena am 20.10.2015 Hallo Tagebuch, ich komme gerade aus der doofen doofen Schule! In der ersten Stunde haben wir eine neue Sitzordnung gemacht. Das klingt jetzt erstmal nicht so schlimm, aber wir durften uns hinsetzen, wo wir wollten. Alle haben sich neben ihre Freunde gesetzt und ruckzuck waren die Tische voll außer einem. Weil ich die Einzige war, die noch nicht saß, musste ich mich alleine an den leeren Tisch setzen. Lola war heute nicht in der Schule. Jetzt sitze ich ganz alleine an dem Tisch und das ist richtig blöd. Als die endlos zu sein scheinende Stunde endlich vorbei war, hatten wir große Pause. Ich beschloss, Sina und ihre Clique (das sind Mädchen, die in der Klasse sehr beliebt sind) zu fragen, ob sie etwas mit mir unternehmen wollen. Aber als ich Sina in der Pausenhalle fragte, guckte sie mich nur an, als wäre ich ein ekliges Tier, und sagte: „Wie kommst du darauf, dass ich eine Looserin und eine Brillenschlange noch dazu in meine Clique lasse?“ Nach diesem fiesen, obergemeinen Spruch stand ich einfach nur da. Ich konnte mich nicht bewegen vor Wut !!! Ich hörte, wie ein paar Mädchen blöde Sprüche machten wie: „Ihh, die wird ja ganz rot!“ Als dann auch noch ein paar Jungs aus meiner Klasse kamen und mich auslachten, löste ich mich aus meiner Starre und rannte aufs Klo. Und jetzt erzähle ich dir das Peinlichste an der ganzen Sache: In meiner Wut bin ich aus Versehen ins Jungsklo gerannt. Im Klo war zum Glück keiner aber als ich wieder in die Pausenhalle kam, stand dort fast meine ganze Klasse. Sie grölten, lachten und zeigten mit dem Finger auf mich. Das habe ich nicht lange ausgehalten und bin aufs MÄDCHENKLO gerannt. Nachdem ich mich in eine Kabine eingeschlossen hatte, lief mir eine Träne über die Wange. Das machte mich noch wütender und ich wischte die Träne schnell weg.
  • 3. Marie Sindern Seite 3 von 8 Ich zog meine Brille ab und schleuderte sie in die Ecke der Kabine. Diese blöde blöde Brille! Ich war eh immer dagegen gewesen, sie anzuziehen und jetzt nannte mich diese Zicke von Sina auch noch „Brillenschlange“. Nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten, sie liefen mir über das Gesicht. Als der Gong zum Pausenende erklang, wischte ich mir das Gesicht trocken, hob meine Brille auf, stopfte sie in meine Tasche und ging aus der Kabine. Während ich darauf wartete, dass die lauten Stimmen meiner Klassenkameraden in der Pausenhalle verklangen, schaute ich in den Spiegel. Meine Augen waren ganz rot unterlaufen vom Weinen. Die Stimmen in der Pausenhalle entfernten sich und schließlich rannte ich zurück in unseren Klassenraum und brachte die letzte Stunde dieses scheiß Schultages hinter mich. Als der erlösende Gong der Stunde erklang, packte ich meine Sachen ruckzuck zusammen und hastete zu meinem Fahrrad, um keinem meiner Klassenkameraden zu begegnen. (Ich merke gerade, dass ich heute sehr viel geschrieben habe, aber dieser Tag war einfach der Horror! Und ich musste über ihn reden oder in diesem Fall schreiben ;). Bis morgen deine Lena Tagebucheintrag - Lena am 21.10.2015 Liebes Tagebuch, als ich heute Morgen zu meinem Klassenraum lief, hörte ich Geflüster um mich herum. Ich redete mir ein, dass sie nicht über mich redeten, bis ich hinter mir eine laute Stimme sagen hörte: „Da ist ja die Brillenschlange, dass die sich noch hierher traut!“ Nach diesem Spruch blieb ich stehen, drehte mich langsam um und sah Sina gemein lächelnd gegen eine Wand lehnend. Die bösesten Schimpfwörter fielen mir ein, sie lagen mir schon auf der Zunge aber dann beschloss ich, sie runterzuschlucken und einfach weiterzugehen. Vor dem Klassenraum stand Lola und lächelte mich an. (Das hat mich wieder aufgeheitert). Gleich am Anfang der ersten Stunde habe ich die Lehrerin gefragt, ob Lola sich neben mich setzten darf, und sie hat “ja“ gesagt. In der ersten Pause habe ich Lola von gestern erzählt, und sie sagte dazu: „ Das ist wirklich eine beschissene Lage, in der du da steckst, aber ich bin mir sicher, dass das bald ein Ende haben wird.“ Ein paar Mal an diesem Schultag dachte ich, dass Sina, ihre Clique und die Jungs es aufgegeben hätten, mich zu ärgern, aber wie ich später merken würde, war es nur die Stille vor dem Sturm. In der letzten Schulstunde (Mathe) bekam ich plötzlich einen Brief auf meinen Tisch gelegt. Ich schaute mich um, doch ich konnte keinen sehen, der mir den Brief hätte zuschieben können. Ich tippte erst Lola dann den Zettel an aber sie zuckte nur die Schultern und wies mich mit einer Handbewegung an, den Brief zu öffnen.
  • 4. Marie Sindern Seite 4 von 8 Nachdem ich den Zettel geöffnet hatte, beugten wir uns darüber und lasen ihn. Ich möchte dir, Tagebuch, eigentlich nicht nochmal sagen, was auf dem Zettel stand, aber wenn ich es dir nicht erzähle ist es auch blöd. Also auf dem Zettel stand in unordentlicher Schrift: „Brillenschlange, mach dich auf was gefasst!!" Ich las diesen Brief dreimal, bevor ich zu Lola aufblickte. Ich versuchte mich den Rest der Stunde noch zu konzentrieren, aber ich musste ständig an diese Nachricht denken. War das eine Drohung?? Nachdem der Gong ertönte, packten ich und Lola schnell unsere Sachen zusammen. Ich hatte echt Angst! Wir liefen aus dem Schulgebäude, schlossen mein Fahrrad auf und machten uns auf den Heimweg. Wir sprachen über den Brief und die Drohung. Und als mein Herz endlich aufhörte, vor Angst hart gegen meinen Brustkorb zu hämmern, hörte ich die Rufe hinter mir. Ich erkannte die Stimmen sofort, ich hätte sie unter Tausenden wiedererkannt: Es waren die Jungs aus meiner Klasse, die lachend, grölend und wütend auf uns zu rannten. Ich versuchte noch zu beschleunigen und ihnen fort zu fahren aber sie hatten uns schon erreicht. Der größte Junge von ihnen (Max) guckte mir tief in die Augen, kam langsam auf mich zu und schubste mich so hart, dass ich vom Fahrrad auf den kalten, harten Bürgersteig fiel. Mein Kopf tat weh und pochte und als ich an meine schmerzende Stirn fasste, spürte ich warmes Blut. Als ich wieder aufblickte, sah ich, dass 5 Jungs (Max, Julius, Joel, Felix und Marko) auf mein am Boden liegendes Fahrrad eintraten und es beschimpften. Dieser Anblick hätte mich eigentlich zum Weinen bringen sollen aber mir schossen erst die Tränen in die Augen, als ich Lola sah, wie sie einfach nur da stand und das Geschehen beobachtet. Sie stand einfach nur da!! Sie hätte die Jungs treten, schlagen oder wenigstens anbrüllen können - alles wäre mir lieber gewesen. Ich starrte sie wütend an, sie bemerkte meinen Blick nicht und sah weiterhin auf den Bürgersteig, die Jungs und mein inzwischen völlig kaputtes Fahrrad. Ich weiß nicht, wie lange ich so da saß, aber nach gefühlten fünf Minuten verschwanden die Jungs genauso schnell, wie sie gekommen waren. Ich stand auf, hob mein völlig verbeultes Fahrrad auf und überschüttete Lola mit den schlimmsten Schimpfwörtern, die mir in den Sinn kamen. „Wieso hast du nichts getan?“ rief ich, während mein Gesicht von Tränen überschwemmt wurde. Ohne eine Antwort abzuwarten humpelte ich los. Ich hörte Sie noch hinter mir „Entschuldigung“ rufen aber ich ignorierte es und ging nach Hause. Mein Kopf pochte, doch ich fühlte es fast gar nicht. Warum hat Sie nichts getan?, wie hätte ich an ihrer Stelle reagiert?... All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf, doch die größte Frage, die ich mir stellte war: Werde ich gemobbt? Ist das schon Mobbing? Den Rest des Tages lag ich weinend im Bett. Bis morgen deine Lena
  • 5. Marie Sindern Seite 5 von 8 Tagebucheintrag - Lola am 21.10.2015 Heute Morgen war ich etwas früher in der Schule als sonst, denn ich wollte noch etwas erledigen, von dem Lena nichts erfahren sollte. Ich ging hoch zum Klassenraum. Dort standen schon Sina, ihre Clique und ein paar Jungs darunter auch Max, Julius, Joel, Felix und Marko. Das kam mir gerade recht, denn sie wollte ich sprechen. „Was sollte das gestern mit Lena?“, blaffte ich sie an. Sina guckte mich höhnisch an und sagte: „Das kann dir doch egal sein, und außerdem woher weißt du das von gestern, spielst du jetzt BFF mit der Brillenschlange, oder was?“ „Also, erstmal es ist mir nicht egal, weil Lena wirklich meine Freundin ist und ich weiß es von jemandem, der die blöde Situation von gestern gesehen hat!“, erwiderte ich. Nachdem ich das gesagt hatte, schwiegen alle bis ich die Stille mit meinen Worten wieder durchbrach. Schon fast brüllend sagte ich: „Ich will, dass ihr Lena ab sofort in Ruhe lasst!“ Nun meldete sich Max zu Wort und sagte mit erstaunlich ruhiger Stimme: „Ja okay, wir werden die Brillenschlange ab sofort in Ruhe lassen.“ Nach dieser Antwort war ich es, die verblüfft schwieg, aber ich gab mich zufrieden und setzte mich auf der anderen Seite des Flures auf den Boden und lächelte zufrieden. Kurz danach kam Lena lächelnd auf mich zu. In der ersten großen Pause erzählte sie mir von gestern, aber ich verschwieg ihr, dass ich die Geschichte schon kannte. Während ihrer Erzählung dachte ich über das Ganze nach. Ich hatte schon viel über „Mobbing“ gelesen und gehört und ich war mir inzwischen sicher, dass dies schon zu Mobbing zählte. Doch als Lena mich fragte, wie ich darüber denke, antwortete ich nur schnell: „Das ist wirklich eine beschissene Lage, in der du da steckst. Aber ich bin mir sicher, dass das Ärgern bald ein Ende hat.“ Frag mich nicht, warum ich ihr nicht alles erzählte. Ich brachte es nicht übers Herz ihr wirklich zu sagen, was ich darüber dachte. Bis zur Mathestunde dachte ich, dass mein kleines Gespräch heute Morgen Wirkung gezeigt hatte, denn wir wurden in Ruhe gelassen. Doch in der Mathestunde bekam Lena plötzlich einen Zettel zugeworfen, indem stand, dass ich sie sich auf etwas gefasst machen sollte. Ich hatte ein sehr, sehr ungutes Gefühl und nachdem der Gong ertönte, packte ich so schnell ich konnte meine Sachen und rannte mit Lena runter zu den Fahrradständern. Mein ungutes Gefühl bewahrheitete sich, nachdem wir schon ein bisschen gelaufen waren, Lena schob ihr Fahrrad neben mir. War waren gerade in ein Gespräch über den Zettel vertieft, als ich sie kommen sah. Die Jungs kamen auf uns zu. Für einen verrückten kleinen Moment dachte ich, dass die Jungs nur in dieselbe Richtung wollten aber bald merkte auch ich, dass das Schwachsinn war. Als die Jungs (es waren die Jungs, mit denen ich morgens gesprochen hatte) uns erreicht hatten, schubsten sie Lena vom Fahrrad, sodass sie mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug. Ich schrie auf und presste mir danach schnell die Hand auf den Mund. Sie schlugen auf das Fahrrad ein und beschimpften Lena. Eine Stimme in meinem Kopf sagte mir: „Los Lola, geh´ dahin und stoppe sie!“, aber meine Beine verweigerten mir den Dienst, sodass ich nur einfach dastand und das Geschehen beobachtete. Hatte mein Gespräch nichts bewirkt? Würde das jemals ein Ende haben?
  • 6. Marie Sindern Seite 6 von 8 Solche Gedanken schwirrten mir in diesem Moment durch den Kopf. Als es endlich vorbei war, als die Jungs unter lautem Lachen fortrannten, stand ich immer noch wie angewurzelt da und bewegte mich nicht. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Lena aufstand, sich an die blutige Stirn fasste und ihr völlig verbeultes Fahrrad aufhob. Sie ging mit hasserfülltem Blick auf mich zu und schrie mich an. Aber ich hörte es nicht, ich hörte nur das Blut in meinen Ohren rauschen. Meine Starre löste sich erst, als sie schon losgehumpelt war. Ich rief ihr noch nach: „Lena, komm zurück, es tut mir leid!“ Ich stand da und blickte ihr nach, bis sie um eine Ecke bog und verschwand. Jetzt bin zu Hause und versuche minütlich Lena anzurufen, doch sie nimmt die Anrufe nicht an. Bis morgen deine Lola Tagebucheintrag Lena am 22.10.2015 Liebes Tagebuch, wir haben jetzt 7:15 Uhr, also noch vor der Schule aber das ist jetzt eigentlich egal, denn ich gehe heute nicht zur Schule! Ich bleibe einfach im Bett und heule mir die Augen aus dem Kopf. Ich habe sehr viel Angst, in die Schule zu gehen. Hallo Tagebuch, wir haben jetzt 8:45 Uhr, also während der Schulzeit und ich ziehe mich gerade an. Ich muss dir erzählen, was eben passiert ist: Ich lag auf meinem Bett als es an der Tür klingelte. Ich stand auf, lief runter und öffnete die Haustür. Als ich sah, wer da stand, stieß ich die Tür wieder zu, doch sie schob noch schnell ihren Fuß dazwischen und trat ein. Es war Lola! Ich versuchte meine Freude über ihr Kommen zu verbergen, doch es gelang mir nicht. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie kam mir zuvor und sagte: „Bevor du etwas sagst, möchte ich, dass du weißt, dass mir das von gestern sehr, sehr leid tut und dass ich es wieder gut machen werde!“ Sie guckte mich so traurig an, dass ich gar nicht anders konnte, als sie zu umarmen und ihr zu verzeihen. Nachdem wir uns aus der Umarmung gelöst hatten sagte ich: „Ich verzeihe dir und ich kann deine Reaktion von gestern verstehen, aber ich kann trotzdem nicht mehr zur Schule gehen, denn die Jungs und Sina bleiben.“ Bei dem Wort Schule fiel mir ein, dass Lola ja eigentlich gerade dort sein musste, aber auf meine Frage, warum sie nicht in der Schule sei, antwortete sie nur: „Alles gut, Ich darf das.“ Und dann erzählte sie mir, warum sie gekommen war. „Ich war heute Morgen bei Frau Schmidt und habe ihr erzählt, was in den letzten Tagen passiert ist und sie hat gesagt, dass das geklärt werden muss und dass wir heute eine “Rederunde“ machen werden. Dann hat sie gesagt, dass ich dich holen soll“, berichtete mir Lola. Ich hatte Bedenken deswegen aber die Freude, dass der Horror bald ein Ende haben könnte überwiegte und ich willigte ein.
  • 7. Marie Sindern Seite 7 von 8 Sie strahlte mich an und schlug vor, dass sie wieder zurück zur Schule geht und dass ich mich schnell anziehen sollte und dann auch kommen sollte. Ich habe mich jetzt angezogen und gehe jetzt los… wünsch mir Glück! Ich bin wieder zu Hause und bin der glücklichste Mensch auf der Welt!!! Ich erzähle dir jetzt, was alles geschehen ist. Auf dem Weg zur Schule spielte ich zweimal mit dem Gedanken, wieder umzukehren aber schließlich brachte ich doch den Mut auf und betrat die Schule. In der Pausenhalle warteten Lola mit Frau Schmidt, Sina und den Jungs, die gestern mein Fahrrad kaputt gemacht hatten. Meine Knie fühlten sich wackelig an, doch ich lief weiter, bis ich vor ihnen stand. Frau Schmidt sagte: „Schön, dass du gekommen bist Lena, und dass wir das jetzt klären können.“ Sie führte uns in einen Raum mit einem runden Tisch in der Mitte und wir setzten uns alle. Frau Schmidt unterbrach die aufgehende Stille und sagte: „ So Lena, jetzt erzähl uns doch mal was alles in den letzten Tagen vorgefallen ist.“ Ich hatte plötzlich einen riesen Kloß im Hals doch als Lola mich aufmunternd anstupste, fasste ich neuen Mut und begann mit der Erzählung. Ich erzählte einfach alles mit allen Einzelheiten und Frau Schmidt hörte mir zu, ohne mich einmal zu unterbrechen. Als ich mit meiner Erzählung endete, seufzte sie laut und forderte Max auf auch seine Geschichte davon zu erzählen. Er verharmloste manche Stellen, was mich sehr ärgerte, aber im Grunde erzählte er eine ähnliche Geschichte. Als auch er fertig erzählt hatte, seufzte Frau Schmidt erneut und rieb sich die Stirn. Sie sagte: „Ich weiß ja nicht, wessen Geschichte ich Glauben schenken soll, aber in jedem Fall ist es unter aller Sau, was ihr Lena angetan habt und ich bin froh, dass Lola zu mir gekommen ist. Warum habt ihr das getan?“, fragte sie Sina und Max mit strengem Blick. „Ich weiß nicht“, sagte Sina, „Ich hatte Lust“, antwortete Max. „Du hattest Lust?!“, fragte Frau Schmidt entsetzt. Dann sagte sie: „Ich möchte, dass das ein Ende hat, dass ihr Lena gut behandelt und dass ihr euch entschuldigt!“ Max und Sina gehorchten und standen mit schuldbewussten Gesichtern auf, gingen auf mich zu und schüttelten mir nacheinander die Hand. In ihren Augen sah ich, dass sie es ernst meinten, und nahm die Entschuldigung an. Danach redeten wir noch über Mobbing und wie so etwas entstehen kann. Aber ich hörte nur mit halbem Ohr zu, denn ich war zu abgelenkt von meiner Erleichterung, dass alles jetzt ein Ende haben sollte. Nach dem Schulschluss ging ich mit Lola UND Sina und Max nach Hause. Wir haben uns nett unterhalten und gemeinsam gelacht. Bis morgen deine Lena
  • 8. Marie Sindern Seite 8 von 8 Tagebucheintrag Lola am 22.10.2015 Jetzt ist alles gut!!! Aber der Reihe nach… Heute Morgen war Lena nicht in der Schule und da habe ich den Schlussstrich gezogen. Ich dachte mir „so kann das nicht weitergehen, dass Lena sich nicht mehr traut zur Schule zu gehen.“ Ich beschloss, mich an Frau Schmidt zu wenden und das tat ich dann auch in der ersten großen Pause als alle anderen schon aus dem Klassenraum gegangen waren. Ich berichtete ihr von den letzten Tagen in Kurzform. „Ich bin stolz auf dich, dass du zu mir gekommen bist, ich werde das ernst nehmen und ich schlage vor, dass wir uns heute alle zusammensetzen und das aus der Welt schaffen.“ antwortete sie nach meiner Erzählung. Wir machten aus, dass ich zu Lena gehen und sie holen würde und dass sie Sina, Max und die anderen Jungs zusammentrommelt. Auf dem Weg zu Lena hatte ich plötzlich Bedenken, dass sie vielleicht gar nicht mit diesem Vorhaben einverstanden ist aber ich schob diesen Gedanken fort wie lästige Fliegen. Als Lena nach meinem Klingeln aufmachte und mich sah, wollte sie die Tür wieder zuschlagen, aber ich schob schnell meinen Fuß dazwischen. Ich sah, dass sie sich über meinen Besuch freute aber ich entschuldigte mich trotzdem nochmal. In kurzen Worten erzählte ich ihr von Frau Schmidts und meinem Vorhaben und sie willigte zum Glück ein. Ich lief zurück zur Schule und nach 10 Minuten kam sie auch dazu. In dem Besprechungsraum setzen wir uns alle und Frau Schmidt eröffnete die “Rederunde“ und bat Lena zu erzählen, was in den letzten Tagen geschehen war. Zuerst hatte ich den Eindruck, dass Lena noch einen Rückzieher machen könnte und doch nicht erzählen würde, was die anderen ihr angetan haben. Ich stupste sie aufmunternd an und signalisierte ihr, dass ich sie unterstützen würde. Als Lena dann einen Anfang gefunden hatte, erzählte sie wirklich alles und ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Danach war Max an der Reihe. Auch er sollte von den letzten Tagen berichten. Wie ich es von ihm erwartet hatte, versuchte er, das Ganze etwas herunter zu spielen. Frau Schmidt erkannte aber, dass sie Lena Glauben schenken konnte. Sie war empört und forderte von Max und Sina eine Entschuldigung. Zuerst sträubten sich die beiden, doch dann sahen sie ihren Fehler ein und entschuldigten sich bei Lena. Ich war überglücklich und grinste nur noch. :) Morgen werde ich Sina und Lena fragen, ob wir nach der Schule etwas zusammen unternehmen wollen… Bis bald deine Lola Ende.