SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 19
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Vergn ü gungsst ä t gungsst ä f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
               Vergnü tenkonzep t t tenkonzep t
                       f ü r d ie Stad t Stu t tgar t
                Erste Ergebni sse de r Stando r t - und Funkt ionsanalyse




             Dr. Donato Acocel la         Stad t - und Reg ionalen t w icklung
14.12.2010          14.12.2010 Acocella
                        Dr. Donato           www.d r -acocel la.de
                                          Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   1
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t

                                       Vorgehenswe ise



    1. Darstellung des planungsrechtl ichen Rahmens

    2. Funkt ions- und Standortanalyse
        Untersuchung der Kerngebiete, gewerbl ich geprägte Mischgebiete und
        Gewerbegebiete


    3. Entw icklung von Strategien zur Steuerung von Vergnügungsstätten
       und Handlungsempfehlungen




14.12.2010             Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   2
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t

                                         Begr i f fsde f i n i t i on

     Vergnügungsstätten als Sammelbegr i f f von Gewerbetr ieben, welche
     auf verschiedenste Weise unter Ansprache des Sexual-, Spiel- oder
     Gesell igkei tst r iebes best i mmte Freizeitangebote anb ieten.

     ...dazu zählen:
     • Spiel- und Automatenhallen sowie Wettbüros, Spielcasinos und Spielbanken
     • Diskotheken und Nachtlokale jegl icher Ar t,
     • Var ietés, Nacht- und Tanzbars, alle Tanzlokale und Cafés, Str ip teaselokale und Sexkinos
       einschl ießl ich der Lokale mit Videokabinen (Film- und Videovorführungen sexuellen
       Charakters).


     "Graubereiche":
     • Billardcafé, Bowl i ng-Center, Kinocenter (Mult iplex-Kino) (Einzelfallbet r achtung notwendi g -
       je nach Ausstattung und Ausr ichtung der Betr iebsform kann es sich um eine
       Vergnügungsstätte handeln)
     • Bordelle (rechtl ich umstr i t ten, ob es sich um eine Vergnügungsstätte oder e inen
       Gewerbebet r ieb handelt; derzei t wohl eher Gewerbebet r ieb)


14.12.2010                 Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de      3
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
     "Die Gemeinde dar f n icht mi t den Mit teln der Bauplanung ihre eigene, von
     der Wertung, des Bundesgesetzgebers abweichende, "Spielhallenpol i t i k"
     bet re iben, indem sie d iese Einr ichtungen unabhängig von Erwägungen der
     Ordnung der Bodennutzung allgemein für i hr Gemeindegebiet ausschl i eßt."
     BVerwG, Beschluss vom 22.05.1987, Az. 4 N 4/86


      Danach ist e in für sich alle i n nicht t ragfähiges Begründungselement i m
      Hinbl ick auf das Vorl iegen städtebaul icher Gründe unerhebl ich, wenn der
      Ausschluss einzelner Nutzungen im übr igen durch städtebaul iche Gründe
      gerechtfer t igt ist. Das kann allerd ings dann nicht gelten, wenn d ie
      städtebaul ichen Gründe nur vorgeschoben sind, wenn also die Mot ive der
      Gemeinde, d ie für d ie Festsetzung nach § 1 Abs. 5 BauNVO maßgebend
      waren, überhaupt n icht städtebaul icher Natur sind.
      BVerwG, Beschluss vom 29.07.1991, Az. 4 B 80/91


     Die Verh inderung der Mögl i chkeit, dass Sp ielhallen und sonst ige
     Vergnügungsstätten einen sogenannten „Trading-Down-Ef fekt" bewi rken
     können, kann einen besonderen städtebaul ichen Grund i m Sinne des § 1
     Abs. 9 BauNVO darstellen, der den Ausschluss dieser baul ichen Nutzung aus
     einem Kerngeb iet rechtfer t ig t.
     BVerwG, Beschluss vom 21.12.1992, Az. 4 B 182/92 bzgl. GE vgl. VG Augsburg Au 8 K 04.67


14.12.2010                   Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung       www.dr-acocella.de   4
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t



      „In einem Gewerbegebiet ohne Vergnügungsstättenutzung kann
      d ie Ausnahmezulässigkei t n icht versagt werden, wenn nicht
      andere städtebaul ichen Gründe dagegen sprechen.“
      VG München, Urte il v. 22.07.2004, Az. M 11 K 03.5710 - Ermessensfehler der Behörde i.S. § 114 VwGO
      VGH Baden-Würt temberg, Urte il v. 02.11.2006, Az. 8 S 1891/05




     „Gewerbegebiete zeichnen sich zunächst dadurch aus, dass in ihnen gearbei tet
     wi rd. Nach dem Leitb i ld der BauNVO sind sie den produzierenden und
     artverwandten Nutzungen vorbehalten.“
     (BVerwG, Beschluss vom 20.12.2005, 4 B 71.05).




14.12.2010                  Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung        www.dr-acocella.de   5
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t

         Zuläss igke i t en von Vergnügungsstä tten in den r elevan ten
                        Baugeb ie ten nach § 1 (2) BauNVO

    Baugeb ie t nach BauNVO                      n ich t ke rngeb iets typ isch      kerngeb ie ts typ i sch
    § 2 Kleinsiedlung                                          -                                -
    § 3 re ines Wohngebiet                                     -                                -
    § 4 allgemeines Wohngebiet                                 -                                -
    § 4a besonderes Wohngebiet                    ausnahmsweise zulässig                        -
    § 5 Dorfgebiet                                ausnahmsweise zulässig                        -
    § 6 Mischgebiet (Wohnumfeld)                  ausnahmsweise zulässig                        -
    § 6 Mischgebiet (gewerbl. geprägt)                     zulässig                             -
    § 7 Kerngebiet                                         zulässig                         zulässig
    § 8 Gewerbegebiet                             ausnahmsweise zulässig            ausnahmsweise zulässig
    § 9 Industr iegebiet                                       -                                -




14.12.2010                 Dr. Donato Acocella    Stadt- und Regionalentw icklung      www.dr-acocella.de      6
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t

                          Abg renzung von Sp ie lhal len nach Umfang


       Spielhallen unter 100 qm Nutzfläche (nicht kerngebietstyp isch)
       Spielhallen über 100 qm Nutzfläche (kerngebietstyp isch)
       Mehrfach-Spielhallen über 144 qm Nutzfläche



       Rechtslog ik: Ein größere Sp ielhalle hat einen größeren Einzugsbere i ch
       und bessere Er re ichbarkei t fü r e in größeres und allgemeines Publ ikum,
       sowie ein höheres Störungspotenzial.


      (BVerwG, Urte il v. 25.11.1983, Az. 4 C 64.79 - Def in i t ion Kerngebietstypik]
      (VGH Baden-Würt temberg, Urte i l v. 20.08.1991, Az. 5 S 2881/90 - Kerngebietstyp ik-Schwellenwer t für Spielhallen;
      VGH Baden-Würt temberg, Urte il vom 12.09.2002, Az.: 8 S 1571/02 - Schwellenwert nur Richtwert)




14.12.2010                      Dr. Donato Acocella     Stadt- und Regionalentw icklung              www.dr-acocella.de      7
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t

                                       Gewe rbe rech t l iche Aspekte


       § 3 SpielV max. Anzahl von 12 Sp ie lge räten pro Spielhalle, sowie
       Mindestaufstell f läche p ro Ge rä t 12 qm (max. 144 qm Aufstellf läche pro
       Spielhalle).
       Spielhalle unter 100 qm (nicht kerngebietstyp isch) erg ibt so eine max.
       Anzahl von 8 (8,33) Sp ie lgerä ten in Gebieten nach §§ 4a-6 BauNVO.
       Spielhalle über 144 qm somit gewerberecht l ich nur mi t mehreren
       Konzessionen mögl ich (Mehrfach-Spielhalle)




      (VGH Baden-Würt temberg, Urte i l v 02.11.2006, Az. 8 S 1891/05 - max. Anzahl von Spielgeräten nach Kerngebietstypi k)
      (SpielV - Verordnung über Spielgeräte und andere Spiele mit Gewinnmöglichkeit)
      (BVerwG, Urte il v. 18.04.1996, Az. 4 C 17/94 - Mehrfachspielhalle; VG München, Urte i l v. 22.07.2004, Az.: M 11 K
      03.5710; BayVGH Beschluss v. 09.10.2003, Az.: 1ZB 01.1513)




14.12.2010                      Dr. Donato Acocella      Stadt- und Regionalentw icklung              www.dr-acocella.de       8
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                                          Nutzungsp r o f i le

   •   Bi l la rdclubs
         • entweder spielhallenähnl ich oder eher sportl ich or ient ie r t (Vere insbasis)
   •   Diskotheken
         • f lächenmäßig meist größer
         • Öffnungszei ten: Nachts an Wochenenden und Feiertagen
         • Lärmproduzent hauptsächl ich zu Ruhezei ten
         • nur begrenzt innenstadttaugl ich
   •   Nacht lokale
         • sehr heterogene Nutzungen: Varietés kulturell und gesellschaftl. akzept ier t
         • Swinger-Clubs, Bordelle etc. (durch Sper rgebietsverordnung bere i ts räuml ich
           gesteuert - Ausschluss in der Innenstadt und Schlossareal)
   •   Sp ielhal len, Wet tbü ros
         • Öffnungszei ten: tägl ich, meist von 6 b is 24 Uhr
         • vielfäl t iges Störpotenzial


14.12.2010               Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   9
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                                               Stö rpo tenz i ale

   •   Diskotheken
         • f lächenmäßig meist größer
         • Öffnungszeiten: Nachts an Wochenenden und Feier tagen, Lärmproduzent hauptsächl ich zu
           Ruhezeiten
         • nur begrenzt innenstadttaugl ich

   •   Nacht lokale
         • sehr heterogene Nutzungen: Var ietés kulturell und gesellschaftl ich akzept ie r t
         • Swinger-Clubs, Bordelle etc. (meist durch Sper rgeb ietsverordnungen bere i ts räuml ich
           gesteuert)
         • hohes Störpotenzial (kulturelle/ soziale Konfl ikte, Trading-Down-Effekte, Unvert rägl ichkei t
           mit Wohnnutzung, Öffnungszeiten: tägl ich – verstärkt in den Abend- und Nachtstunden )

   •   Sp ielhal len, Wet tbü ros
         • Öffnungszeiten: tägl ich, meist von 6 b is 24 Uhr (te i l weise b is zu 23 h geöffnet)
         • vielfält iges Störpotenzial   (   nächste Fol ie)




14.12.2010                 Dr. Donato Acocella      Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de     10
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                    Viel fä l t i ges Stö rpo tenzi a l von Sp ielha l len


   • Verd rängung (z.B. Einzelhandels- und Dienstlei tungsbetr iebe i n Innenstädten);
   • T rad ing-Down-Effek te (Einschränkung der Angebotsvielfal t, Spielhallen unter
     Ind ikatoren-Verdacht);
   • Verze r rung des Boden- und Mi e tp re isgefüges (mögl icher Auslöser von
     Verdrängungs- und Trad ing-Down-Prozessen);
   • Flächenve rb rauch (Zweckentf r emdung, z.B. in Gewerbegebieten);
   • Lärm (bspw. durch lange Öffnungszei ten);
   • Stö rung des Ortsb i l des (schwache Gestaltung, geschlossene Erdgeschosszone);
   • Imageve r lus t (Nachbarschaftl i cher Konfl ikt mit „ser iösen“ Nutzungen);
   • Gesel lschaf t l iche Vo rbehal te
   • Soz iale Exklus i on (Spielhallen ausschl ießl ich von Spielern f requent ier t);
   • Abschot tung du rch Gestal tung (z.B. verklebte Schaufenster);
   • ...



14.12.2010               Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   11
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
             Notwend igke i t e ine r Bestands- und Funkt ionsanalyse

   Er fo r de rn is de r o r tspez i f i schen Bet rachtung
   Eine Vergnügungsstättenkonzept ion muss aus einer Bestands- und Funkt i onsanalyse
   entw ickelt werden.


   Betr. MK-Gebiete:
   städtebaul iche Gründe sind eine t ragfähige Grundlage für d ie Festsetzung
   T rad ing-Down-Prozess als städtebaul icher Grund i.S.d. § 1 Abs. 9 BauNVO anerkannt
   Ab wann ein Trading-Down-Prozess vorl iegt lässt jedoch n ich t al lgeme in, sondern
   „nur mit Blick auf die Umstände des konkreten Einzelfalls beantworten.“
                                                                       vgl. BVerwG, Beschluss vom 04.09.2008, 4 BN 9/08



   Betr. GE-Gebiete:
   Auch die Zulassung einer Vergnügungsstätte im Wege einer Ausnahme nach § 31 Abs.
   1 BauGB steht unter dem Vorbehal t des § 15 Abs. 1 Satz 1 BauNVO. Eine
   Einzel fa l lbe t rachtung is t e r for de r l ich.
                                                               vgl. VGH Mannheim, Beschluss vom 26.08.2009, 3 S 1057/09




14.12.2010             Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung           www.dr-acocella.de                 12
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                        Def in i t i on de r Unte rsuchungsbe re i che

    Bere iche in denen Vergnügungsstät ten ni ch t zuläss ig se in sol len:
    Monost ruk tu re l le Gewe rbegebi e t für produzierendes Gewerbe (z.B.
    Automobilwerke und andere größere Werksgelände) zum Schutz der Gewerbebet r iebe
    und deren Entwicklungsmögl ichkei ten
    Besonde re Wohngeb ie te zum Schutz der (zu entw ickelnden) Wohnnutzungen und
    Wahrung der Entw icklungsmögl i chkei ten
    Nahve rso rgungszent ren (D- und E-Zent ren) zum Schutz der Versorgungsfunkt ion
    (Bodenpre ise, Verdrängungswi r kung) und ggf. Wohnnutzungen
    Sonde rs tando r te
    • Stadien
    • Univers i täten
    • Min ister ien etc.
    • Kl in iken, Sonderstandor te




14.12.2010                 Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   13
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                             Stando r t - und Funkt ionsanalyse
                               - Unte rsuchungskr i te r i en -


   • Lage (Baugebiet    MK/ MI/ GE, Innenstadt, Lagequal i tät, zent ral / randl ich, Stadte ingang, 1a-Lage
      etc.);

   • Räuml iche Ver t e i lung      (Häufungen/ Konzent rat i onen);

   • Umfeld     (Art und Maß der Nutzungen, Qual i tät, Pre isniveau, Magnetmieter);

   • Wi rkung     (städtebaul iche Präsenz, Erdgeschossnutzung etc.);

   • Stö rpo tenz iale    (Verdrängung von EH und DL, Trad ing-Down-Effekte; Zweckentf remdung z.B.
      von Gewerbegebieten, Störung des Or tsb i ldes, Nachbarschaftl icher Konfl i kt mi t „ser iösen“
      Nutzungen, soziale Konfl ikte etc.)




14.12.2010                Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung    www.dr-acocella.de          14
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                            Stando r t - und Funkt ionsanalyse
                                       - Bewe r tungskr i t e r i en -




         Städtebaul iche Unve r t rägl ichke i t e ines Stando r tes
       • Allgemeine negat ive Wi rkung der Einr ichtung auf den Außenraum
       • Außenwerbung, Gestaltung der Einr ichtung – Neonl icht, grelle/ aggressive
         Werbeanlagen
       • Geschlossen wi r kende Erdgeschosszone – verklebte Schaufenster etc.
       • Umfeldsi tuat ion (Häufung von Spielhallen, Wettbüros, Internet-Callshops usw.)
       • Städtebaul ich/ gestalter isch vernachlässigte räuml iche Situat i on
       • Allgemeiner Trading-Down-Prozess (Leerstände im Umfeld, Invest i t ionsstaus)




14.12.2010               Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   15
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                              Stando r t - und Funkt ionsanalyse
                                         - Bewe r tungskr i t e r i en -




             Städ tebaul iche Ver t rägl ichke i t e ines Stando r tes
       • Keine bzw. ger i ngfügige Wi rkung der Einr ichtung auf den Außenraum
       • Zurückhaltende Außenwerbung, Gestaltung der Einr ichtung – unauffäll ige
         Werbeanlagen
       • Offene Wi rkung auf das Umfeld – keine verklebten Schaufenster
       • Posit ive/ stabi l e Umfeldsi tuat i on (keine Häufung von Spielhallen, Wettbüros,
         Internet-Callshops, vielfäl t iges EH- und DL-Angebot, Gastronomie)
       • Städtebaul ich/ gestalter isch und funkt ional stabi le räuml iche Si tuat ion
       • Hoher städtebaul ich-gestalter ischer Integrat ionsgrad in das Umfeld




14.12.2010                 Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   16
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
                Zur Bewe r t ung von Ker ngeb ie tsstando r ten




      These: Nicht die Existenz einer Nutzung ist
               entscheidend, sondern ihre Wirkung
               auf den Außenraum.




14.12.2010          Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   17
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t
   Räuml iche Ve r te i lung von Sp ie lhal l en und Wet t bü ros in Stu t tga r t




14.12.2010           Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   18
Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t

              St ra teg ien zu r Steue rung von Vergnügungsstä tten

     St ra teg ie 1: Einzel fa l lbewe r tung in S inne räuml icher Ausnahmen

     St ra teg ie 2: Def in i t i on e i n / meh re re Stando r t(e) außerhalb de r
     al lgeme inen Zuläss igke i t

     St ra teg ie 3: Nur in den Geb ie ten al lgeme ine r Zuläss igke i t nach
     BauNVO

     Mischfo rm?



     Je nach St ra t eg ie     al lgeme ine / spez i f ische Handlungse r fo r de rni sse




14.12.2010             Dr. Donato Acocella   Stadt- und Regionalentw icklung   www.dr-acocella.de   19

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Narayaneeyam tamil dasakam 089
Narayaneeyam tamil dasakam 089Narayaneeyam tamil dasakam 089
Narayaneeyam tamil dasakam 089Ravi Ramakrishnan
 
Plugged-In Management Workshop
Plugged-In Management WorkshopPlugged-In Management Workshop
Plugged-In Management WorkshopTerri Griffith
 
Setting priorities in health: A study of English PCTs
Setting priorities in health: A study of English PCTs Setting priorities in health: A study of English PCTs
Setting priorities in health: A study of English PCTs Nuffield Trust
 
Indicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humano
Indicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humanoIndicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humano
Indicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humano'Patty FLoreencia
 
Narayaneeyam Telugu Dasakam 094
Narayaneeyam Telugu Dasakam 094Narayaneeyam Telugu Dasakam 094
Narayaneeyam Telugu Dasakam 094Ravi Ramakrishnan
 
Narayaneeyam telugu canto 012
Narayaneeyam telugu canto 012Narayaneeyam telugu canto 012
Narayaneeyam telugu canto 012Ravi Ramakrishnan
 
Inside edge septiembre
Inside edge septiembreInside edge septiembre
Inside edge septiembreRaul Vega
 
Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)
Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)
Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)Ravi Ramakrishnan
 
Andrew Street: Market mechanisms in health care
Andrew Street: Market mechanisms in health care Andrew Street: Market mechanisms in health care
Andrew Street: Market mechanisms in health care Nuffield Trust
 
Mark Rochon: Restructuring health and hospital services
Mark Rochon: Restructuring health and hospital servicesMark Rochon: Restructuring health and hospital services
Mark Rochon: Restructuring health and hospital servicesNuffield Trust
 
презентация книги фировских краеведов
презентация книги фировских краеведовпрезентация книги фировских краеведов
презентация книги фировских краеведовГалина Егорова
 
Feb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latam
Feb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latamFeb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latam
Feb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latamRaul Vega
 
Greg Rogers: GP perspective on personal health budgets
Greg Rogers: GP perspective on personal health budgetsGreg Rogers: GP perspective on personal health budgets
Greg Rogers: GP perspective on personal health budgetsNuffield Trust
 

Andere mochten auch (14)

Narayaneeyam tamil dasakam 089
Narayaneeyam tamil dasakam 089Narayaneeyam tamil dasakam 089
Narayaneeyam tamil dasakam 089
 
Plugged-In Management Workshop
Plugged-In Management WorkshopPlugged-In Management Workshop
Plugged-In Management Workshop
 
Setting priorities in health: A study of English PCTs
Setting priorities in health: A study of English PCTs Setting priorities in health: A study of English PCTs
Setting priorities in health: A study of English PCTs
 
Indicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humano
Indicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humanoIndicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humano
Indicadores nacionales, e internacionales del desarrollo humano
 
Narayaneeyam Telugu Dasakam 094
Narayaneeyam Telugu Dasakam 094Narayaneeyam Telugu Dasakam 094
Narayaneeyam Telugu Dasakam 094
 
Narayaneeyam telugu canto 012
Narayaneeyam telugu canto 012Narayaneeyam telugu canto 012
Narayaneeyam telugu canto 012
 
Inside edge septiembre
Inside edge septiembreInside edge septiembre
Inside edge septiembre
 
Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)
Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)
Sabarigiri Ashtakam (Sabarimala Ayyappan)
 
Andrew Street: Market mechanisms in health care
Andrew Street: Market mechanisms in health care Andrew Street: Market mechanisms in health care
Andrew Street: Market mechanisms in health care
 
Mark Rochon: Restructuring health and hospital services
Mark Rochon: Restructuring health and hospital servicesMark Rochon: Restructuring health and hospital services
Mark Rochon: Restructuring health and hospital services
 
Salmos
SalmosSalmos
Salmos
 
презентация книги фировских краеведов
презентация книги фировских краеведовпрезентация книги фировских краеведов
презентация книги фировских краеведов
 
Feb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latam
Feb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latamFeb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latam
Feb2015 cheatsheets creatingbuyerpersonasspanish-latam
 
Greg Rogers: GP perspective on personal health budgets
Greg Rogers: GP perspective on personal health budgetsGreg Rogers: GP perspective on personal health budgets
Greg Rogers: GP perspective on personal health budgets
 

Mehr von Landeshauptstadt Stuttgart

Stuttgarter Mineralwasser. Herkunft und Entstehung
Stuttgarter Mineralwasser. Herkunft und EntstehungStuttgarter Mineralwasser. Herkunft und Entstehung
Stuttgarter Mineralwasser. Herkunft und EntstehungLandeshauptstadt Stuttgart
 
Begleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines Stadtwerks
Begleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines StadtwerksBegleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines Stadtwerks
Begleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines StadtwerksLandeshauptstadt Stuttgart
 
Schulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes Finanzkonzept
Schulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes FinanzkonzeptSchulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes Finanzkonzept
Schulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes FinanzkonzeptLandeshauptstadt Stuttgart
 
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3Landeshauptstadt Stuttgart
 
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2Landeshauptstadt Stuttgart
 
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1Landeshauptstadt Stuttgart
 

Mehr von Landeshauptstadt Stuttgart (20)

Bürgerhaushalt
BürgerhaushaltBürgerhaushalt
Bürgerhaushalt
 
Präventionsbericht 2010
Präventionsbericht 2010 Präventionsbericht 2010
Präventionsbericht 2010
 
Lebensmittelüberwachung jahresbilanz 2010
Lebensmittelüberwachung jahresbilanz 2010Lebensmittelüberwachung jahresbilanz 2010
Lebensmittelüberwachung jahresbilanz 2010
 
Stuttgarter Mineralwasser. Herkunft und Entstehung
Stuttgarter Mineralwasser. Herkunft und EntstehungStuttgarter Mineralwasser. Herkunft und Entstehung
Stuttgarter Mineralwasser. Herkunft und Entstehung
 
Begleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines Stadtwerks
Begleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines StadtwerksBegleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines Stadtwerks
Begleitung der konzeptionellen Überlegung bei der Gründung eines Stadtwerks
 
Bildungspaten gesucht
Bildungspaten gesuchtBildungspaten gesucht
Bildungspaten gesucht
 
Schulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes Finanzkonzept
Schulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes FinanzkonzeptSchulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes Finanzkonzept
Schulsanierung - überarbeitetes und fortgeschriebenes Finanzkonzept
 
Sanierungsprogramm Schulen
Sanierungsprogramm SchulenSanierungsprogramm Schulen
Sanierungsprogramm Schulen
 
Neue Sporthalle im NeckarPark
Neue Sporthalle im NeckarParkNeue Sporthalle im NeckarPark
Neue Sporthalle im NeckarPark
 
Mehrsprachigkeit in Familien als Chance
Mehrsprachigkeit in Familien als ChanceMehrsprachigkeit in Familien als Chance
Mehrsprachigkeit in Familien als Chance
 
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 3
 
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 2
 
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1
Stadtwerke: Information der Öffentlichkeit, Phase 1
 
Präsentation Klinikum Stuttgart
Präsentation Klinikum StuttgartPräsentation Klinikum Stuttgart
Präsentation Klinikum Stuttgart
 
Vergnügungsstättenkonzeption Stuttgart
Vergnügungsstättenkonzeption Stuttgart Vergnügungsstättenkonzeption Stuttgart
Vergnügungsstättenkonzeption Stuttgart
 
PlusEnergieschule
PlusEnergieschulePlusEnergieschule
PlusEnergieschule
 
Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft
Stuttgarter SicherheitspartnerschaftStuttgarter Sicherheitspartnerschaft
Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft
 
FamilienCard Stuttgart
FamilienCard StuttgartFamilienCard Stuttgart
FamilienCard Stuttgart
 
Europa in Stuttgart 2010
Europa in Stuttgart 2010Europa in Stuttgart 2010
Europa in Stuttgart 2010
 
Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.
Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.
Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.
 

Vergnügungsstättenkonzeption Stuttgart

  • 1. Vergn ü gungsst ä t gungsst ä f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Vergnü tenkonzep t t tenkonzep t f ü r d ie Stad t Stu t tgar t Erste Ergebni sse de r Stando r t - und Funkt ionsanalyse Dr. Donato Acocel la Stad t - und Reg ionalen t w icklung 14.12.2010 14.12.2010 Acocella Dr. Donato www.d r -acocel la.de Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 1
  • 2. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Vorgehenswe ise 1. Darstellung des planungsrechtl ichen Rahmens 2. Funkt ions- und Standortanalyse Untersuchung der Kerngebiete, gewerbl ich geprägte Mischgebiete und Gewerbegebiete 3. Entw icklung von Strategien zur Steuerung von Vergnügungsstätten und Handlungsempfehlungen 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 2
  • 3. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Begr i f fsde f i n i t i on Vergnügungsstätten als Sammelbegr i f f von Gewerbetr ieben, welche auf verschiedenste Weise unter Ansprache des Sexual-, Spiel- oder Gesell igkei tst r iebes best i mmte Freizeitangebote anb ieten. ...dazu zählen: • Spiel- und Automatenhallen sowie Wettbüros, Spielcasinos und Spielbanken • Diskotheken und Nachtlokale jegl icher Ar t, • Var ietés, Nacht- und Tanzbars, alle Tanzlokale und Cafés, Str ip teaselokale und Sexkinos einschl ießl ich der Lokale mit Videokabinen (Film- und Videovorführungen sexuellen Charakters). "Graubereiche": • Billardcafé, Bowl i ng-Center, Kinocenter (Mult iplex-Kino) (Einzelfallbet r achtung notwendi g - je nach Ausstattung und Ausr ichtung der Betr iebsform kann es sich um eine Vergnügungsstätte handeln) • Bordelle (rechtl ich umstr i t ten, ob es sich um eine Vergnügungsstätte oder e inen Gewerbebet r ieb handelt; derzei t wohl eher Gewerbebet r ieb) 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 3
  • 4. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t "Die Gemeinde dar f n icht mi t den Mit teln der Bauplanung ihre eigene, von der Wertung, des Bundesgesetzgebers abweichende, "Spielhallenpol i t i k" bet re iben, indem sie d iese Einr ichtungen unabhängig von Erwägungen der Ordnung der Bodennutzung allgemein für i hr Gemeindegebiet ausschl i eßt." BVerwG, Beschluss vom 22.05.1987, Az. 4 N 4/86 Danach ist e in für sich alle i n nicht t ragfähiges Begründungselement i m Hinbl ick auf das Vorl iegen städtebaul icher Gründe unerhebl ich, wenn der Ausschluss einzelner Nutzungen im übr igen durch städtebaul iche Gründe gerechtfer t igt ist. Das kann allerd ings dann nicht gelten, wenn d ie städtebaul ichen Gründe nur vorgeschoben sind, wenn also die Mot ive der Gemeinde, d ie für d ie Festsetzung nach § 1 Abs. 5 BauNVO maßgebend waren, überhaupt n icht städtebaul icher Natur sind. BVerwG, Beschluss vom 29.07.1991, Az. 4 B 80/91 Die Verh inderung der Mögl i chkeit, dass Sp ielhallen und sonst ige Vergnügungsstätten einen sogenannten „Trading-Down-Ef fekt" bewi rken können, kann einen besonderen städtebaul ichen Grund i m Sinne des § 1 Abs. 9 BauNVO darstellen, der den Ausschluss dieser baul ichen Nutzung aus einem Kerngeb iet rechtfer t ig t. BVerwG, Beschluss vom 21.12.1992, Az. 4 B 182/92 bzgl. GE vgl. VG Augsburg Au 8 K 04.67 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 4
  • 5. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t „In einem Gewerbegebiet ohne Vergnügungsstättenutzung kann d ie Ausnahmezulässigkei t n icht versagt werden, wenn nicht andere städtebaul ichen Gründe dagegen sprechen.“ VG München, Urte il v. 22.07.2004, Az. M 11 K 03.5710 - Ermessensfehler der Behörde i.S. § 114 VwGO VGH Baden-Würt temberg, Urte il v. 02.11.2006, Az. 8 S 1891/05 „Gewerbegebiete zeichnen sich zunächst dadurch aus, dass in ihnen gearbei tet wi rd. Nach dem Leitb i ld der BauNVO sind sie den produzierenden und artverwandten Nutzungen vorbehalten.“ (BVerwG, Beschluss vom 20.12.2005, 4 B 71.05). 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 5
  • 6. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Zuläss igke i t en von Vergnügungsstä tten in den r elevan ten Baugeb ie ten nach § 1 (2) BauNVO Baugeb ie t nach BauNVO n ich t ke rngeb iets typ isch kerngeb ie ts typ i sch § 2 Kleinsiedlung - - § 3 re ines Wohngebiet - - § 4 allgemeines Wohngebiet - - § 4a besonderes Wohngebiet ausnahmsweise zulässig - § 5 Dorfgebiet ausnahmsweise zulässig - § 6 Mischgebiet (Wohnumfeld) ausnahmsweise zulässig - § 6 Mischgebiet (gewerbl. geprägt) zulässig - § 7 Kerngebiet zulässig zulässig § 8 Gewerbegebiet ausnahmsweise zulässig ausnahmsweise zulässig § 9 Industr iegebiet - - 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 6
  • 7. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Abg renzung von Sp ie lhal len nach Umfang Spielhallen unter 100 qm Nutzfläche (nicht kerngebietstyp isch) Spielhallen über 100 qm Nutzfläche (kerngebietstyp isch) Mehrfach-Spielhallen über 144 qm Nutzfläche Rechtslog ik: Ein größere Sp ielhalle hat einen größeren Einzugsbere i ch und bessere Er re ichbarkei t fü r e in größeres und allgemeines Publ ikum, sowie ein höheres Störungspotenzial. (BVerwG, Urte il v. 25.11.1983, Az. 4 C 64.79 - Def in i t ion Kerngebietstypik] (VGH Baden-Würt temberg, Urte i l v. 20.08.1991, Az. 5 S 2881/90 - Kerngebietstyp ik-Schwellenwer t für Spielhallen; VGH Baden-Würt temberg, Urte il vom 12.09.2002, Az.: 8 S 1571/02 - Schwellenwert nur Richtwert) 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 7
  • 8. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Gewe rbe rech t l iche Aspekte § 3 SpielV max. Anzahl von 12 Sp ie lge räten pro Spielhalle, sowie Mindestaufstell f läche p ro Ge rä t 12 qm (max. 144 qm Aufstellf läche pro Spielhalle). Spielhalle unter 100 qm (nicht kerngebietstyp isch) erg ibt so eine max. Anzahl von 8 (8,33) Sp ie lgerä ten in Gebieten nach §§ 4a-6 BauNVO. Spielhalle über 144 qm somit gewerberecht l ich nur mi t mehreren Konzessionen mögl ich (Mehrfach-Spielhalle) (VGH Baden-Würt temberg, Urte i l v 02.11.2006, Az. 8 S 1891/05 - max. Anzahl von Spielgeräten nach Kerngebietstypi k) (SpielV - Verordnung über Spielgeräte und andere Spiele mit Gewinnmöglichkeit) (BVerwG, Urte il v. 18.04.1996, Az. 4 C 17/94 - Mehrfachspielhalle; VG München, Urte i l v. 22.07.2004, Az.: M 11 K 03.5710; BayVGH Beschluss v. 09.10.2003, Az.: 1ZB 01.1513) 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 8
  • 9. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Nutzungsp r o f i le • Bi l la rdclubs • entweder spielhallenähnl ich oder eher sportl ich or ient ie r t (Vere insbasis) • Diskotheken • f lächenmäßig meist größer • Öffnungszei ten: Nachts an Wochenenden und Feiertagen • Lärmproduzent hauptsächl ich zu Ruhezei ten • nur begrenzt innenstadttaugl ich • Nacht lokale • sehr heterogene Nutzungen: Varietés kulturell und gesellschaftl. akzept ier t • Swinger-Clubs, Bordelle etc. (durch Sper rgebietsverordnung bere i ts räuml ich gesteuert - Ausschluss in der Innenstadt und Schlossareal) • Sp ielhal len, Wet tbü ros • Öffnungszei ten: tägl ich, meist von 6 b is 24 Uhr • vielfäl t iges Störpotenzial 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 9
  • 10. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Stö rpo tenz i ale • Diskotheken • f lächenmäßig meist größer • Öffnungszeiten: Nachts an Wochenenden und Feier tagen, Lärmproduzent hauptsächl ich zu Ruhezeiten • nur begrenzt innenstadttaugl ich • Nacht lokale • sehr heterogene Nutzungen: Var ietés kulturell und gesellschaftl ich akzept ie r t • Swinger-Clubs, Bordelle etc. (meist durch Sper rgeb ietsverordnungen bere i ts räuml ich gesteuert) • hohes Störpotenzial (kulturelle/ soziale Konfl ikte, Trading-Down-Effekte, Unvert rägl ichkei t mit Wohnnutzung, Öffnungszeiten: tägl ich – verstärkt in den Abend- und Nachtstunden ) • Sp ielhal len, Wet tbü ros • Öffnungszeiten: tägl ich, meist von 6 b is 24 Uhr (te i l weise b is zu 23 h geöffnet) • vielfält iges Störpotenzial ( nächste Fol ie) 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 10
  • 11. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Viel fä l t i ges Stö rpo tenzi a l von Sp ielha l len • Verd rängung (z.B. Einzelhandels- und Dienstlei tungsbetr iebe i n Innenstädten); • T rad ing-Down-Effek te (Einschränkung der Angebotsvielfal t, Spielhallen unter Ind ikatoren-Verdacht); • Verze r rung des Boden- und Mi e tp re isgefüges (mögl icher Auslöser von Verdrängungs- und Trad ing-Down-Prozessen); • Flächenve rb rauch (Zweckentf r emdung, z.B. in Gewerbegebieten); • Lärm (bspw. durch lange Öffnungszei ten); • Stö rung des Ortsb i l des (schwache Gestaltung, geschlossene Erdgeschosszone); • Imageve r lus t (Nachbarschaftl i cher Konfl ikt mit „ser iösen“ Nutzungen); • Gesel lschaf t l iche Vo rbehal te • Soz iale Exklus i on (Spielhallen ausschl ießl ich von Spielern f requent ier t); • Abschot tung du rch Gestal tung (z.B. verklebte Schaufenster); • ... 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 11
  • 12. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Notwend igke i t e ine r Bestands- und Funkt ionsanalyse Er fo r de rn is de r o r tspez i f i schen Bet rachtung Eine Vergnügungsstättenkonzept ion muss aus einer Bestands- und Funkt i onsanalyse entw ickelt werden. Betr. MK-Gebiete: städtebaul iche Gründe sind eine t ragfähige Grundlage für d ie Festsetzung T rad ing-Down-Prozess als städtebaul icher Grund i.S.d. § 1 Abs. 9 BauNVO anerkannt Ab wann ein Trading-Down-Prozess vorl iegt lässt jedoch n ich t al lgeme in, sondern „nur mit Blick auf die Umstände des konkreten Einzelfalls beantworten.“ vgl. BVerwG, Beschluss vom 04.09.2008, 4 BN 9/08 Betr. GE-Gebiete: Auch die Zulassung einer Vergnügungsstätte im Wege einer Ausnahme nach § 31 Abs. 1 BauGB steht unter dem Vorbehal t des § 15 Abs. 1 Satz 1 BauNVO. Eine Einzel fa l lbe t rachtung is t e r for de r l ich. vgl. VGH Mannheim, Beschluss vom 26.08.2009, 3 S 1057/09 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 12
  • 13. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Def in i t i on de r Unte rsuchungsbe re i che Bere iche in denen Vergnügungsstät ten ni ch t zuläss ig se in sol len: Monost ruk tu re l le Gewe rbegebi e t für produzierendes Gewerbe (z.B. Automobilwerke und andere größere Werksgelände) zum Schutz der Gewerbebet r iebe und deren Entwicklungsmögl ichkei ten Besonde re Wohngeb ie te zum Schutz der (zu entw ickelnden) Wohnnutzungen und Wahrung der Entw icklungsmögl i chkei ten Nahve rso rgungszent ren (D- und E-Zent ren) zum Schutz der Versorgungsfunkt ion (Bodenpre ise, Verdrängungswi r kung) und ggf. Wohnnutzungen Sonde rs tando r te • Stadien • Univers i täten • Min ister ien etc. • Kl in iken, Sonderstandor te 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 13
  • 14. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Stando r t - und Funkt ionsanalyse - Unte rsuchungskr i te r i en - • Lage (Baugebiet MK/ MI/ GE, Innenstadt, Lagequal i tät, zent ral / randl ich, Stadte ingang, 1a-Lage etc.); • Räuml iche Ver t e i lung (Häufungen/ Konzent rat i onen); • Umfeld (Art und Maß der Nutzungen, Qual i tät, Pre isniveau, Magnetmieter); • Wi rkung (städtebaul iche Präsenz, Erdgeschossnutzung etc.); • Stö rpo tenz iale (Verdrängung von EH und DL, Trad ing-Down-Effekte; Zweckentf remdung z.B. von Gewerbegebieten, Störung des Or tsb i ldes, Nachbarschaftl icher Konfl i kt mi t „ser iösen“ Nutzungen, soziale Konfl ikte etc.) 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 14
  • 15. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Stando r t - und Funkt ionsanalyse - Bewe r tungskr i t e r i en - Städtebaul iche Unve r t rägl ichke i t e ines Stando r tes • Allgemeine negat ive Wi rkung der Einr ichtung auf den Außenraum • Außenwerbung, Gestaltung der Einr ichtung – Neonl icht, grelle/ aggressive Werbeanlagen • Geschlossen wi r kende Erdgeschosszone – verklebte Schaufenster etc. • Umfeldsi tuat ion (Häufung von Spielhallen, Wettbüros, Internet-Callshops usw.) • Städtebaul ich/ gestalter isch vernachlässigte räuml iche Situat i on • Allgemeiner Trading-Down-Prozess (Leerstände im Umfeld, Invest i t ionsstaus) 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 15
  • 16. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Stando r t - und Funkt ionsanalyse - Bewe r tungskr i t e r i en - Städ tebaul iche Ver t rägl ichke i t e ines Stando r tes • Keine bzw. ger i ngfügige Wi rkung der Einr ichtung auf den Außenraum • Zurückhaltende Außenwerbung, Gestaltung der Einr ichtung – unauffäll ige Werbeanlagen • Offene Wi rkung auf das Umfeld – keine verklebten Schaufenster • Posit ive/ stabi l e Umfeldsi tuat i on (keine Häufung von Spielhallen, Wettbüros, Internet-Callshops, vielfäl t iges EH- und DL-Angebot, Gastronomie) • Städtebaul ich/ gestalter isch und funkt ional stabi le räuml iche Si tuat ion • Hoher städtebaul ich-gestalter ischer Integrat ionsgrad in das Umfeld 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 16
  • 17. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Zur Bewe r t ung von Ker ngeb ie tsstando r ten These: Nicht die Existenz einer Nutzung ist entscheidend, sondern ihre Wirkung auf den Außenraum. 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 17
  • 18. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t Räuml iche Ve r te i lung von Sp ie lhal l en und Wet t bü ros in Stu t tga r t 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 18
  • 19. Vergn ü gungsst ä t tenkonzep t f ü r d ie Stadt Stu t tga r t St ra teg ien zu r Steue rung von Vergnügungsstä tten St ra teg ie 1: Einzel fa l lbewe r tung in S inne räuml icher Ausnahmen St ra teg ie 2: Def in i t i on e i n / meh re re Stando r t(e) außerhalb de r al lgeme inen Zuläss igke i t St ra teg ie 3: Nur in den Geb ie ten al lgeme ine r Zuläss igke i t nach BauNVO Mischfo rm? Je nach St ra t eg ie al lgeme ine / spez i f ische Handlungse r fo r de rni sse 14.12.2010 Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentw icklung www.dr-acocella.de 19