Singlebörsen- Betreiber in der Schweiz erzielen erstmals signifikante Summen über die «Generation Smartphone». Der Jahresumsatz zeigte sich den Herausforderungen der Branche souverän gewachsen und entwickelte sich um 7.1 % gegenüber dem Vorjahr.
Ausserdem im neuen Marktreport von Singleboersen-Vergleich.ch: die Folgen des grossen AshleyMadison-Daten-Hacks auf Seitensprünge in der Schweiz.
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2. Die Beschleunigung unserer Kommunikation beeinflusst – angespornt durch WhatsApp,
Twitter & Co. – auch unser Verhalten beim Online-Dating: Flirts finden heute ebenso wie
die Partnersuche im Internet permanent und allerorten statt – in der Strassenbahn, an der
Supermarktkasse, an der roten Ampel. Kontaktanfragen werden schneller beantwortet,
und auch die Bereitschaft zu spontanen Dates ist gestiegen. Die Singlebörsenbetreiber
haben auf diese Entwicklung reagiert: Ihre Apps werden technisch immer ausgereifter, das
Angebot noch stärker auf mobile User zugeschnitten.
In der 5. Ausgabe unserer Marktanalyse stellen wir Ihnen Hintergründe
und weitere aktuelle Trends zum Online-Dating in der Schweiz vor.
1. Singles im Internet
Von den rund 8.2 Millionen Einwohnern in der Schweiz hatten im Jah-
resschnitt 2014 etwa 1.5 Millionen zumindest zeitweise den Status
«Single» inne [1], wobei der Begriff kaum eindeutig zu definieren ist:
Zählt z.B. eine 72-jährige Alleinstehende noch dazu? In der vorliegen-
den Studie definieren wir als «Single» Personen zwischen 18 und 65, die
nicht in einer festen Partnerschaft leben [2]. Von den Schweizer Singles
bewegen sich knapp 1.3 Millionen regelmässig im Internet und bilden
damit die Hauptzielgruppe der Branche. Schätzungen zufolge kommen
zu diesen noch einmal rund 25% Interessenten hinzu (insbesondere
Männer), die offiziell noch «in Beziehung lebend» sind.
2. Anbieterlandschaft
Grundsätzlich lassen sich die Online-Dating-Angebote in 5 Bereiche
kategorisieren:
»» Klassische Kontaktanzeigen-Portale
Mainstream-Services für die eigenverantwortliche Suche, oft mit Chat,
mittleres Preissegment
Top-3: FriendScout24, SwissFriends, Zoosk
»» Online-Partneragenturen
Vermittlung von Lebenspartnern auf Basis paarpsychologischer Matching-
verfahren, gehobenes Preissegment
Top-3: eDarling, ElitePartner, Parship
»» Social-Dating
überwiegend auf mobilen Geräten genutzte Flirtservices mit jungem
Publikum, unteres Preissegment (Freemium)
Top-3: Badoo, Lovoo, Tinder
»» Adult-Dating
Datingportale für erotische Kontakte (Casual-Dating, Seitensprünge,
Swinger, Fetisch)
Top-3: C-Date, Joyclub, Secret
»» Nischen-Singlebörsen
spezialisiert auf engere Zielgruppen wie Senioren, Alleinerziehende,
Mollige, Homosexuelle …
In der Schweiz gibt es einige Hundert Single-Portale, die meisten sind jedoch kleine Kon-
taktanzeigen-Seiten. Immerhin 21 Anbietern ist es inzwischen gelungen, über 100‘000 Mit-
glieder zu gewinnen. Abgesehen von den beiden auf internationalem Niveau agierenden
SwissFriends und Celibataire wird die Szene allerdings von ausländischen Playern beherrscht.
Online-Partnersuche 2015: «Nonstop»-Dating dank Smartphone
Stichwort «Mobile-Dating»
Die Trennung von Online-Dating und Mobile-Dating ist in
unseren Augen hinfällig. Die etablierten Online-Dating-
Player bieten heute selbstverständlich auch mobile Sei-
ten und eine ergänzende App, die meisten ehemaligen
«mobile-only» unter den Datingservices haben mit einer
Webseite nachgezogen.
Der Kunde erwartet inzwischen, dass der Anbieter seiner
Wahl überall, nonstop und mit allen Medien erreichbar ist.
Wir fassen daher unter dem Begriff «Online-Dating» bei-
de Spielarten zusammen.
Auch eine separate Berechnung des Umsatzes über mobi-
leEndgeräteistwenigsinnvoll,daeinGrossteilderNutzer
vom Erstkontakt bis zum Kauf zwischen «online» und
«mobile»hin-undherspringt:Weitüber50%allerLogins
erfolgen heute mobil, über 75% der Umsätze werden
aber aufgrund der Skepsis gegenüber mobilen Zahlungs-
methoden weiterhin am PC getätigt.
Der Online-Dating-Markt in der Schweiz 2014–2015 2
3. 3. ONLINE-DATING-USER: MITMISCHEN IST CHIC!
Der Boom der Internet-Partnersuche begann in der Schweiz im
Jahre 2002. In diesem Jahr waren erstmalig mehr als 100‘000
Single-Profile im Netz. Aktuell begeben sich monatlich rund
660‘000 Schweizer online auf Partnersuche, gut 15% mehr als
noch vor drei Jahren. Ein Grossteil des Zuwachses an Usern geht
aufdiejungeGenerationderSocial-Dating-Serviceswielovoo und
Badoo zurück. Die coolen Flirt-Apps erschliessen neue Zielgrup-
pen wie die 18+Dater oder Singles mit Migrationshintergrund
und animieren darüber hinaus auch Singles ohne dezidierten
Partnerwunsch, ‹einfach mal mitzumachen›.
Zu den genannten Zahlen kommen monatlich 480‘000 Nutzer
im Bereich «Adult-Dating» sowie rund 40‘000 Nutzer von Gay-
Dating-Services hinzu.
4. bRANCHENUMSATZ: WEITERENTWICKLUNG AUf ALLEN EbENEN
Der Gesamtumsatz am Schweizer Online-Dating-Markt zeigt sich seit Jahren stabil und
den Herausforderungen der Branche souverän gewachsen. Mit 37.6 Millionen CHF konnte
er im Geschäftsjahr 2014 ein Plus von 7.1% gegenüber der Vorjahressumme erzielen. Die
wichtigsten Einflussfaktoren:
» Die Anbieter haben beachtliche Fortschritte in der
technischen und verkaufspsychologischen Weiter-
entwicklung ihrer mobilen Anwendungen erzielt.
Sie konnten erstmals auch klare Umsätze über die
«Generation Smartphone» verbuchen, und dies trotz
der vergleichsweise niedrigen Zahlungsbereitschaft
der Singles bei der mobilen Nutzung im Unterschied
zu PC oder Notebook.
» Marktführern wie ParShiP ist es durch intensive
Marketing-Kampagnen gelungen, den Werbedruck
in der Branche anzukurbeln und damit vor den Mit-
bewerbern der zweiten reihen einen klaren Umsatz-
vorsprung zu erzielen.
5. bRANCHENTRENDS 2014/2015
Auf dem globalen Singlebörsenmarkt herrscht Auktionsstim-
mung – es wird gehandelt, gekauft und fusioniert. Während
ParShiP und elitePartner 2015 an den Londoner Investor «Oakley»
gingen, aber noch auf das Go vom Kartellamt warten, haben
FriendScout24 und neu.ch ihre Mitgliederdatenbanken bereits
komplett verschmolzen. Diese Entwicklung beschert den Singles
eine noch grössere Auswahl pro Anbieter, sorgt aber in der ge-
samten Singlebörsenlandschaft für einen rückgang an Vielfalt.
DerzurZeitlebhaftindenMediendiskutierteHackderaShleyMadi-
Son-Mitgliederdatenbank, von dem auch über 150‘000 Schweizer
Nutzer betroffen sind [3], hat – soweit wir es absehen können – keinen nennenswerten
Impact auf das Marktsegment «Adult-Dating». Das Vertrauen der Nutzer in Bezug auf Er-
folgschancen und Datensicherheit scheint unbeeinträchtigt geblieben zu sein.
Trotz aller Bewegung wird der Markt nach wie vor von den Etablierten beherrscht –
die hochpreisigen Qualitätsanbieter im Bereich der seriösen Partnersuche, für die v.a.
Singles über 30 Jahre gerne zahlen. Die Big-7 der Branche c-date, edarling, elitePartner,
FriendScout24, ParShiP und SwiSSFriendS erzielen zusammen über 75% des Gesamtumsatzes.
Umsatz pro Einwohner in CHf
Marktanteil (Umsatz)
4,8%
34,6%
13,2%
18,8%
28,6%
4,1%
11,2%
12,5%
48,0%
24,2%
Social-Dating
Kontaktanzeigen
Partnervermittlungen
Adult-Dating
Nischenanbieter
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7,1
45,3
7,0 6,9 6,9 7,3
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Portale
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Ausländische
Portale
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80 %
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ElitePartner,
eDarling, Parship,
FriendScout24:
54,2 %
Match.com > 50 Mio. ~300 Mio. Euro
Badoo > 130 Mio. ~100 Mio. Euro
Meetic > 40 Mio. 178 Mio. Euro
Parship > 10 Mio. ~40 Mio. Euro
Mitglieder Umsatz 2011
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eDarling, Parship,
FriendScout24:
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Match.com > 50 Mio. ~300 Mio. Euro
Badoo > 130 Mio. ~100 Mio. Euro
Meetic > 40 Mio. 178 Mio. Euro
Parship > 10 Mio. ~40 Mio. Euro
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Match.com > 50 Mio. ~300 Mio. Euro
Badoo > 130 Mio. ~100 Mio. Euro
Meetic > 40 Mio. 178 Mio. Euro
Parship > 10 Mio. ~40 Mio. Euro
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CH UK DK NO AT NL FR ESITDESE PT
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Marktanteil (monatl. Nutzer)
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18,8%
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11,2%
12,5%
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DEr ONLINE-DATING-MArKT IN DEr SCHWEIZ 2014–2015 3
4. Ihr Anspechpartner:
Daniel Baltzer
metaflake AG
Bahnhofstr. 4
CH-9630Wattwil
Tel.: +41 (79) 551 00 52
Mail: gf@metaflake.net
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metaflake
ÜbER DIE STUDIE
Die vorliegende Studie «Der Online-Dating-Markt in der Schweiz 2014–
2015» ist Bestandteil einer jährlich aktualisierten Analysenreihe zum
Online-Dating in der Schweiz. Sie hat sich seit dem Jahr 2004 als einzig
seriöse Marktbetrachtung in der Branche etabliert. Die Zahlen basieren
auf Marktforschungsergebnissen, Internet-Trafficanalysen und vor allem
den direkten Gesprächen mit dem Management der führenden Anbieter.
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London beschäftigt 12 feste Mitarbeiter und unterhält Singlebörsen-Ver-
gleiche in mittlerweile 14 Ländern. In der Schweiz betreibt metaflake zwei
Portale – eines auf Französisch für die rätoromanische Schweiz und eines in
deutscher Sprache.
QUELLEN:
[1] «Familien- und Haushaltsformen», «Ehescheidungen 2014», Bundesamt für
Statistik Neuchâtel 2015
[2] In Anlehnung an die gross angelegte «Single-Studie» von ParShiP aus dem
Jahr 2005
[3] Die Analyse der aktuellen Mitgliederdatenbank ergibt für die Schweiz
185‘194 aktive Profile, die Zahl wurde bereits um die Anzahl der Fakes be-
reinigt, Metaflake September 2015
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