SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 8
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Playbook Bild-Communities
   1. Der Trend zum Bild

Im März 2012 sollten Experten aus PR-Agenturen, Unternehmen und Medien im Rahmen
des Social Media Trendmonitors 2012 folgende Frage beantworten: „Welche Inhalte lösen
im Social Web große Reaktionen aus?“ 42 Prozent der knapp 3.000 Befragten nannten
Bilder an erster Stelle, gefolgt von Videos auf Platz 2 (38 Prozent).

Zu dieser Zeit nahm der Pinterest-Hype gerade seinen Lauf und auch Instagram begeis-
terte mehr und mehr iPhone-Besitzer. Nur zwei Monate später – kurz nach dem Launch
der Instagram-Version für Android Smartphones – wurde bekannt, dass Mark Zuckerberg
jene Foto-App für die stattliche Summe von einer Milliarde Dollar kaufen wollte. Im Juni
verkündete Facebook, Fotos noch prominenter platzieren zu wollen (wir berichteten in
unseren Social Media News). Die Kommunikation mit Bildern ist auf dem Vormarsch.

Visuelle Communities gibt es schon seit einigen Jahren – Flickr wurde vergangenen Feb-
ruar acht Jahre alt, Tumblr. ging 2007 an den Start – doch „Instagram und Pinterest ha-
ben einen immensen Hype im Social Web ausgelöst“, schrieb die Branchen-Zeitschrift
Werben&Verkaufen (kurz W&V) im April (Ausgabe 17). Instagram hat nach eigenen An-
gaben bereits mehr als 80 Millionen User – laut Focus Online eine „loyale und aktive Nut-
zerbasis“, für die der Fotodienst zu einer Art visuellem Tagebuch geworden sei.

Das Time Magazin wählte Pinterest zu den „50 besten Websites" des Jahres 2011. Welt-
weit ist Pinterest das am schnellsten wachsende Netzwerk.


                                                      Quelle: Focus Online, Social Media: Pinte-
                                                      rest wächst langsamer




Dieses Playbook liefert einen Überblick über die aktuellen Bild-Netzwerke und geht darauf
ein, ob und wie diese genutzt werden können.

   2. Wie können Unternehmen von den visuellen Communities profitieren

Nicht selten fällt im Zusammenhang mit den neuen Networks der Satz „Ein Bild sagt
mehr als 1.000 Worte.“ – ein Sprichwort, das einen nicht unbedeutenden Teil ihres Er-
folgs erklärt. Bilder überwinden Sprachbarrieren, fangen Emotionen und Augenblicke ein
und vermitteln auf einfache Weise Informationen, die oftmals leichter im Gedächtnis blei-
ben als Texte. Zudem – und diese Funktion erfüllen Pinterest und Instagram besonders
gut – sind sie eine kreative Art der Selbstdarstellung.

Doch ändern visuelle Netzwerke deshalb die Gesetze des Social Web? Werden Bilder
künftig das geschriebene Wort ablösen? Wohl kaum. Dennoch wird sich die Bild-
Kommunikation etablieren und auch Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen.
Um User und damit potenzielle Kunden zu erreichen, reicht es nicht mehr, lediglich inte-
                                                                                                   1
Playbook Bild-Communities
ressanten Inhalt zur Verfügung zu stellen. Unternehmen müssen auch Bilderwelten und
visuelle Anreize kreieren können, so die W&V, um sich auch weiterhin im Web bemerkbar
zu machen.

Die Vorteile von visuellen Netzwerken sind dabei:
Sie
      verschaffen dem Unternehmen mehr Aufmerksamkeit.
      stärken die Marke sowie das Profil und Image eines Unternehmens.
      können zu Marketing- und PR-Zwecken genutzt werden.
      binden den Kunden an das Unternehmen bzw. sprechen neue Zielgruppen an.
      ermöglichen bei zum Teil geringem Kostenaufwand meist hohe Reichweiten.
      generieren Traffic für die eigene Website / den eigenen Blog.
      verbessern die Sichtbarkeit des Unternehmens in Suchmaschinen, aber auch im
      Web allgemein.

Der Nachteil
Es gibt nicht viele Unternehmen, die über Bilderwelten verfügen, die sich gut auf Pinte-
rest & Co. verwerten lassen. Reiseanbieter, Modelabels und ähnliche bildaffine Branchen
sind klar im Vorteil. Beispiele sind die Pinterest-Seiten der Modemarke Burberry oder des
Hotelbuchungsportals HRS.




Quelle: http://pinterest.com/burberry/ & http://pinterest.com/hrshotelportal/

Das bedeutet aber nicht, dass alle anderen Unternehmen die Finger davon lassen sollten.
Auch Zahlen und Fakten können in gut gemachte Infografiken verpackt und dort zur Ver-
fügung gestellt werden. Boards bzw. Alben, wie das einer deutschen Kommunikations-
agentur (Grey Germany) zum Thema „Social Web & Pinterest“, können ebenso auf Inte-
resse stoßen.




                                                                                        2
Playbook Bild-Communities
   3. Grundregeln in den sozialen Bilderwelten

Die Zeitschrift Werben&Verkaufen schloss ihren Artikel zum Thema visuelle Communities
mit „Grundregeln in den sozialen Bilderwelten“. Einige davon wollen auch wir euch vor-
stellen.

       Relevanz: Nur Relevantes wird von Usern geteilt. Erfolgreich ist meist „Witziges,
       Provokantes, Begehrenswertes oder Informatives“.
       Zielgruppe: Mit Bild-Communities erreicht man in der Regel eher kleine Ziel-
       gruppen (Beispiel Pinterest: designorientiert, überwiegend weibliche Nutzer), nicht
       den Mainstream wie bei Facebook.
       Urheberrechte: Für alle Bilder müssen alle Rechte vor dem Hochladen geklärt
       sein. Dazu gehört auch die zeitlich uneingeschränkte Weiterverbreitung durch die
       Nutzer.
       Pin-Buttons: Wollt ihr auf Pinterest aktiv sein und wollt ihr, dass Bilder von eu-
       ren Websites geteilt werden, gehört der Pin-Button ebenso wie Facbooks Like-
       Button auf die Homepage.



   4. Welche Bild-Communities gibt es überhaupt?

       4.1 Pinterest
                     Pinterest bezeichnet sich selbst als virtuelle Pinnwand und „content
                     sharing service“. Das Time Magazine beschreibt es als „simple,
                     image-centric social network suddenly enjoying a rush of main-
stream buzz”. Gegründet wurde es bereits 2010, in Deutschland machte es erst Anfang
dieses Jahres von sich reden.

User können dort Bilder (Pins) selbst hochladen, aber auch von andern Webseiten auf der
eigenen Pinnwand pinnen sowie Bilder von anderen Pinterest-Mitgliedern auf ihrer eige-
nen Seite teilen (repinnen). Die eigenen Pins können verschiedenen thematischen Boards
(Alben) zugeordnet werden. Außerdem kann ein User anderen Users – wie bei Twitter –
folgen und Bilder – wie bei Facebook – liken und kommentieren.




Das Pinnen funktioniert dabei wie folgt: Ein User teilt das Bild auf seiner Pinnwand, in-
dem er einen Backlink auf der Seite generiert, auf der das Bild ursprünglich gefunden
wurde. Man kann Pinterest also auch als Social-Bookmarking-Site für Bilder bezeichnen.




                                                                                         3
Playbook Bild-Communities




Für Unternehmen ist Pinterest im Moment vermutlich das relevanteste visuelle Netzwerk
– auch wenn es bisher in Deutschland vergleichsweise wenig verbreitet ist.

Was spricht für Pinterest?
     Pinterest stellt eine Möglichkeit dar, Links auf die eigene Seite zu generieren.
     Weltweit generiert es mehr Traffic als YouTube, Google+ und LinkedIn zusam-
     men. Auch der Traffic zu und von Facebook ist größer als der vom Konkurrenten
     Instagram (vgl. „The State of the Social Media“, 2012).
     Zudem können mehr Menschen erreicht werden als mit Instragram, das als Foto-
     App lediglich auf iPhone- und Android-Smartphone-Besitzer beschränkt ist.
     Pinterest zeichnet sich durch eine hohe Viralität aus, 80 Prozent aller Pins sind
     angeblich Repins. Ist ein Bild einmal hochgeladen und trifft es den Geschmack der
     Nutzer, verbreitet es sich oft schnell und ohne eigenes Zutun.
     Auf Pinterest unterhalten sich die Menschen weniger über ihr eigenes Leben als
     über Produkte. Das macht es für Unternehmen besonders interessant.
     Durch die produktbezogene Kommunikation sind die Vorlieben der Nutzer
     leicht erkennbar.
     Auf Pinterest sind Menschen eher bereit, Unternehmen zu folgen als auf anderen
     sozialen Netzwerken – zumindest in den USA scheint dies so zu sein. Das ergab
     eine Studie, die im März 1.507 US-Konsumenten befragte.

Wann eignet sich Pinterest für Unternehmen?
Social Media Experte Andreas Werner hat sich dieser Frage angenommen und einige
Punkte zusammengefasst.

          Das Produkt / die Marke lässt sich sauber in eine der Pinterest-Kategorien ein-
          gruppieren.




                                                                                        4
Playbook Bild-Communities
          Auf der eigenen Corporate Website gibt es qualitativ hochwertige Bilder, mit
          denen die eigenen Leistungen dargestellt werden können.
          Das Unternehmen verfügt über hochwertiges Bild- / Videomaterial in größeren
          Mengen.
          Es gibt weiteres illustrierendes Material aus anderen Quellen, das auf der eige-
          nen Pinnwand verbreitet werden kann.
          Die Kunden kommen aus dem englischsprachigen Raum / sind international.

Wie funktioniert Pinterest?
Eine Anmeldung bei Pinterest war bisher nur per Einladung oder mit einem aktuellen Fa-
cebook- oder Twitteraccount möglich. Seit Anfang August können sich User aber auch
einfach mit einer gültigen Email-Adresse anmelden. Gerade für Unternehmen ist es wich-
tig, gleich bei der Anmeldung das „About“-Feld auszufüllen, weil dies in Suchmaschinen
angezeigt wird, wenn nach dem Pintererst-Account gesucht wird. Da sich die Pinterest-
Community – selbst die deutsche – überwiegend auf Englisch unterhält, solltet sich jedes
Unternehmen gut überlegen, ob es deutsch oder englisch kommuniziert.

Ein Pinterest-Kanal kann auch vor Suchmaschinen verborgen werden. In den Einstellun-
gen lässt sich diese Funktion mit einem Klick einstellen. Aus Unternehmenssicht ist es
aber in der Regel sinnlos, nicht von Google und Co. gefunden zu werden. Deshalb checkt
sicherheitshalber, dass diese Funktion deaktiviert ist. Zusätzlich könnt ihr einstellen, ob
ihr eure Pinterest-Seite mit Facebook und Twitter verlinken wollt.




Neue Boards könnt ihr über das Add+ Feld anlegen.


Dort auf Create a Board klicken, Name und Kategorie auswählen und bestimmen, ob und
welche Follower Bilder in dieses Board pinnen können. Zum Schluss noch eine Beschrei-
bung für das Album und natürlich Fotos hinzufügen.




Achtet darauf, dass jedes Board mindestens fünf Bilder enthält, damit auf eurer Pinn-
wand keine leeren Platzhalter zu sehen sind. Jeder Pin sollte außerdem mit einer kurzen
Beschreibung (inklusive Schlagworte) versehen werden – die wird von den Usern zwar
kaum gelesen, ist aber für die Auffindbarkeit in Suchmaschinen wichtig.

                                                                                              5
Playbook Bild-Communities
Andreas Werner rät zudem, das Unternehmenslogo in Fotos, die auf Pinterest gepinnt
werden, einzubauen. Verbreiten andere User euer Bild, verschwindet nämlich der Kurz-
text unter den Bildern. Lediglich die Ziel-URL ist dann noch zu sehen.

         4.2. Instagram

                                   Instagram ist, wie bereits erwähnt, eine Foto-App, mit
                                   der die eigenen Fotos einfach und schnell bearbeitet
                                     werden können. Erkennungsmerkmal sind ihre quad-
ratischen Bilder, die eine Hommage an die Kodak-Kamera Instamatic sein sollen. Anders
als Pinterest funktioniert Instagram nur mit Nutzern, die selbst aktiv werden und Fotos
machen.

Wie funktioniert Instagram?
Sehr einfach – und genau deshalb ist es so beliebt. Mit wenigen Klicks entstehen Fotos,
die nach mehr aussehen als der typische Digitalkamera-Schnappschuss. Nachdem das
Foto aufgenommen wurde, stehen dem Nutzer verschiedene Filter und andere Bearbei-
tungsmodi zur Verfügung, die dem Foto einen individuellen Anstrich verleihen. Einen
Überblick über die Funktionen der einzelnen Filter bietet folgender Artikel.




Ein Bild – verschiedene Filter; Quelle: The Atlantic, A Guide to the Instagram Filters You'll Soon Be Seeing on Facebook


Danach kann das Foto auf Instagram selbst sowie auf verschiedenen anderen sozialen
Netzwerken, wie Facebook und Twitter, geteilt werden. Ebenso wie bei Pinterest kann
man in der Instagram-Community anderen Nutzern folgen, ihre Fotos kommentieren und
liken. Das Liken geschieht hier in Form von Herzen.

Wie baue ich mir auf Instagram ein Netzwerk auf?
Einige Tipps dazu gibt Florian Hieß auf Instagrafie.com, die wir hier zusammengefasst
haben.

        Qualität statt Quantität
Geliked wird, was gefällt. Das gilt auch auf Instagram. Nur außergewöhnliche Motive,
besondere Bearbeitung und Kreativität stechen aus der Masse der Fotos heraus. Langfris-
tig wird Erfolg dann eintreten, wenn fotografiert wird, was Spaß macht und nicht etwas,
das viele Likes verspricht. „Denn damit fliegt man irgendwann auf“, so Hieß.

                                                                                                                           6
Playbook Bild-Communities
        Tagging
Tags werden, wie auch bei Twitter, mit einem Hashtag (#) versehen und erhöhen die
Sichtbarkeit der Bilder innerhalb der Community. Dabei empfiehlt es sich, englische Tags
zu verwenden, da auch hier vorwiegend in Englisch kommuniziert wird.
        Liken, kommentieren, folgen
Wenn die eigenen Fotos von anderen Nutzern aufgegriffen, d.h. bewertet oder kommen-
tiert werden, bzw. der eigenen Account mehr Follower bekommen soll, müsst ihr auch
selbst aktiv werden. Liked Fotos, die euch gefallen, folgt anderen Usern, die ihr interes-
sant findet.
        Teilnahme an Fotowettbewerben
Um den eigenen Account bekannter zu machen, können sich Instagramer – so werden
Instagram-Mitglieder oft bezeichnet – an Fotowettbewerben, wie z.B. Photo of the Day,
beteiligen. User, die ihre Fotos mit dem Hashtag #photooftheday versehen, nehmen da-
ran automatisch teil. Das Gewinnerfoto wird im Fotostream veröffentlicht, der Fotograf
erhält in der Regel zahlreiche Likes und neue Follower.

Wie können Unternehmen Instagram nutzen?
Für Unternehmen bietet Instagram wie auch Pinterest die Möglichkeit, bildhafte Blicke
hinter die Kulissen zu ermöglichen und eine neue Zielgruppe – hier eine, wie bereits er-
wähnt, sehr kreative und aktive – an das Unternehmen zu binden. Anders als bei Pinte-
rest reicht es aber oft nicht, die eigenen Themen zu visualisieren. Damit eine Unterneh-
mensseite auf Instagram erfolgreich wird, müssen sich die Nutzer selbst daran beteiligen.
Es müssen also Motive so kreiert werden, dass Instagramer zur Tat schreiten können.

Ein gelungenes Beispiel aus Deutschland, wie gerade letzteres funktioniert, ist die Res-
taurant-Kette Vapiano. Diese nutzt dabei die enge Verbindung zwischen Facebook und
Instagram. Fotos, die bei Instagram von Nutzer unter dem Hashtag #vapiano hochgela-
den werden, werden automatisch in einer eigens dafür eingerichteten Galerie auf der
Facebook-Unternehmensseite publiziert.

Wenn ihr euch entschließt, auf Instagram aktiv zu werden, solltet ihr folgende Tipps be-
achten. Gerade zu Beginn ist es hilfreich, eure neue Social Media Präsenz auf den beste-
henden Kanälen zu kommunizieren. Damit euch möglichst viele der bisherigen Fans oder
Follower auf den neuen Kanal folgen, solltet ihr ihnen den Mehrwert von Instagram ge-
nau erklären. Schließlich fordert die Community, die vielen vielleicht noch gar nicht be-
kannt ist, eine hohe Partizipationsbereitschaft der User. Darüber hinaus steigert ein er-
folgreicher, gut durchdachter Fotowettbewerb bzw. ein Aktion, die Instagram mit beste-
henden Kanälen verbindet (Beispiel Vapiano), die Bekanntheit eines Kanals enorm.




                                                                                            7
Playbook Bild-Communities
      4.3 Weitere Bild-Communities

       Flickr
                       Bereits seit acht Jahren gibt es das Bildportal Flickr. Auch dort
                       können Fotos hochgeladen und kommentiert werden. Auch hier
                       können Unternehmen über Bilder Einblicke in das Unternehmen
bieten. User- und Expertenmeinungen zu Flickr reichen von „Flickr hat keine Zukunft
mehr“ bis hin zu „Flickr gibt weiter Gas“. Mat Jonan, Autor bei Gizmodo, schreibt in einer
lesenswerten Analyse, die einst beste Fotosharing-Seite sei längst tot – ermordet von
Yahoo, das Flickr 2005 gekauft, aber das Potenzial der Website nicht erkannt habe.
„Want to share photos on the Web? That's what Facebook is for. Want to look at the pic-
tures your friends are snapping on the go? Fire up Instagram.” Dennoch versucht auch
Flickr vom aktuellen Trend zu profitieren und verpasste sich erst vergangen Mai ein völlig
neues Layout.

      Tumblr.
Laut W&V ist Tumblr. die „Nummer drei der globalen Social Communities, in denen Bilder
dominieren“. Dabei ist Tumblr. eigentlich ein Mikroblogging-Dienst. Bilder spielen aber
dennoch dank ihrer prominenten Präsentation eine zentrale Rolle.




   5. Fazit
Ob und wann sich Pinterest und Instagram auch in Deutschland durchsetzen werden,
oder ob Flickr und Tumblr. von dem neuen Hype profitieren, bleibt abzuwarten. Bisher
spielen diese Netzwerke gerade in der Unternehmenskommunikation noch eine eher un-
tergeordnete Rolle und sind vor allem für international operierende Unternehmen interes-
sant, die über geeignete Bilderwelten verfügen.

Nichtsdestotrotz kann es sich für Unternehmen lohnen, dort aktiv zu werden, da sie sich
so als innovativ und mit der Zeit gehend präsentieren sowie interessante neue Zielgrup-
pen ansprechen können. Grundvoraussetzung für eine solche Präsenz ist aber, über ge-
nügend Bilder, Grafiken und ähnliches zu verfügen.




                                                                                          8

Weitere ähnliche Inhalte

Empfohlen

PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024Neil Kimberley
 
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)contently
 
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024Albert Qian
 
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie InsightsSocial Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie InsightsKurio // The Social Media Age(ncy)
 
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024Search Engine Journal
 
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summarySpeakerHub
 
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd Clark Boyd
 
Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next Tessa Mero
 
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search IntentGoogle's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search IntentLily Ray
 
Time Management & Productivity - Best Practices
Time Management & Productivity -  Best PracticesTime Management & Productivity -  Best Practices
Time Management & Productivity - Best PracticesVit Horky
 
The six step guide to practical project management
The six step guide to practical project managementThe six step guide to practical project management
The six step guide to practical project managementMindGenius
 
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...RachelPearson36
 
Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...
Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...
Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...Applitools
 
12 Ways to Increase Your Influence at Work
12 Ways to Increase Your Influence at Work12 Ways to Increase Your Influence at Work
12 Ways to Increase Your Influence at WorkGetSmarter
 
Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...DevGAMM Conference
 

Empfohlen (20)

Skeleton Culture Code
Skeleton Culture CodeSkeleton Culture Code
Skeleton Culture Code
 
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
 
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
 
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
 
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie InsightsSocial Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
 
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
 
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
 
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
 
Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next
 
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search IntentGoogle's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
 
How to have difficult conversations
How to have difficult conversations How to have difficult conversations
How to have difficult conversations
 
Introduction to Data Science
Introduction to Data ScienceIntroduction to Data Science
Introduction to Data Science
 
Time Management & Productivity - Best Practices
Time Management & Productivity -  Best PracticesTime Management & Productivity -  Best Practices
Time Management & Productivity - Best Practices
 
The six step guide to practical project management
The six step guide to practical project managementThe six step guide to practical project management
The six step guide to practical project management
 
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
 
Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...
Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...
Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...
 
12 Ways to Increase Your Influence at Work
12 Ways to Increase Your Influence at Work12 Ways to Increase Your Influence at Work
12 Ways to Increase Your Influence at Work
 
ChatGPT webinar slides
ChatGPT webinar slidesChatGPT webinar slides
ChatGPT webinar slides
 
More than Just Lines on a Map: Best Practices for U.S Bike Routes
More than Just Lines on a Map: Best Practices for U.S Bike RoutesMore than Just Lines on a Map: Best Practices for U.S Bike Routes
More than Just Lines on a Map: Best Practices for U.S Bike Routes
 
Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
 

Instagram, Pinterest und Co. - Das Scout24 Playbook Bild-Communities

  • 1. Playbook Bild-Communities 1. Der Trend zum Bild Im März 2012 sollten Experten aus PR-Agenturen, Unternehmen und Medien im Rahmen des Social Media Trendmonitors 2012 folgende Frage beantworten: „Welche Inhalte lösen im Social Web große Reaktionen aus?“ 42 Prozent der knapp 3.000 Befragten nannten Bilder an erster Stelle, gefolgt von Videos auf Platz 2 (38 Prozent). Zu dieser Zeit nahm der Pinterest-Hype gerade seinen Lauf und auch Instagram begeis- terte mehr und mehr iPhone-Besitzer. Nur zwei Monate später – kurz nach dem Launch der Instagram-Version für Android Smartphones – wurde bekannt, dass Mark Zuckerberg jene Foto-App für die stattliche Summe von einer Milliarde Dollar kaufen wollte. Im Juni verkündete Facebook, Fotos noch prominenter platzieren zu wollen (wir berichteten in unseren Social Media News). Die Kommunikation mit Bildern ist auf dem Vormarsch. Visuelle Communities gibt es schon seit einigen Jahren – Flickr wurde vergangenen Feb- ruar acht Jahre alt, Tumblr. ging 2007 an den Start – doch „Instagram und Pinterest ha- ben einen immensen Hype im Social Web ausgelöst“, schrieb die Branchen-Zeitschrift Werben&Verkaufen (kurz W&V) im April (Ausgabe 17). Instagram hat nach eigenen An- gaben bereits mehr als 80 Millionen User – laut Focus Online eine „loyale und aktive Nut- zerbasis“, für die der Fotodienst zu einer Art visuellem Tagebuch geworden sei. Das Time Magazin wählte Pinterest zu den „50 besten Websites" des Jahres 2011. Welt- weit ist Pinterest das am schnellsten wachsende Netzwerk. Quelle: Focus Online, Social Media: Pinte- rest wächst langsamer Dieses Playbook liefert einen Überblick über die aktuellen Bild-Netzwerke und geht darauf ein, ob und wie diese genutzt werden können. 2. Wie können Unternehmen von den visuellen Communities profitieren Nicht selten fällt im Zusammenhang mit den neuen Networks der Satz „Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte.“ – ein Sprichwort, das einen nicht unbedeutenden Teil ihres Er- folgs erklärt. Bilder überwinden Sprachbarrieren, fangen Emotionen und Augenblicke ein und vermitteln auf einfache Weise Informationen, die oftmals leichter im Gedächtnis blei- ben als Texte. Zudem – und diese Funktion erfüllen Pinterest und Instagram besonders gut – sind sie eine kreative Art der Selbstdarstellung. Doch ändern visuelle Netzwerke deshalb die Gesetze des Social Web? Werden Bilder künftig das geschriebene Wort ablösen? Wohl kaum. Dennoch wird sich die Bild- Kommunikation etablieren und auch Unternehmen vor neue Herausforderungen stellen. Um User und damit potenzielle Kunden zu erreichen, reicht es nicht mehr, lediglich inte- 1
  • 2. Playbook Bild-Communities ressanten Inhalt zur Verfügung zu stellen. Unternehmen müssen auch Bilderwelten und visuelle Anreize kreieren können, so die W&V, um sich auch weiterhin im Web bemerkbar zu machen. Die Vorteile von visuellen Netzwerken sind dabei: Sie verschaffen dem Unternehmen mehr Aufmerksamkeit. stärken die Marke sowie das Profil und Image eines Unternehmens. können zu Marketing- und PR-Zwecken genutzt werden. binden den Kunden an das Unternehmen bzw. sprechen neue Zielgruppen an. ermöglichen bei zum Teil geringem Kostenaufwand meist hohe Reichweiten. generieren Traffic für die eigene Website / den eigenen Blog. verbessern die Sichtbarkeit des Unternehmens in Suchmaschinen, aber auch im Web allgemein. Der Nachteil Es gibt nicht viele Unternehmen, die über Bilderwelten verfügen, die sich gut auf Pinte- rest & Co. verwerten lassen. Reiseanbieter, Modelabels und ähnliche bildaffine Branchen sind klar im Vorteil. Beispiele sind die Pinterest-Seiten der Modemarke Burberry oder des Hotelbuchungsportals HRS. Quelle: http://pinterest.com/burberry/ & http://pinterest.com/hrshotelportal/ Das bedeutet aber nicht, dass alle anderen Unternehmen die Finger davon lassen sollten. Auch Zahlen und Fakten können in gut gemachte Infografiken verpackt und dort zur Ver- fügung gestellt werden. Boards bzw. Alben, wie das einer deutschen Kommunikations- agentur (Grey Germany) zum Thema „Social Web & Pinterest“, können ebenso auf Inte- resse stoßen. 2
  • 3. Playbook Bild-Communities 3. Grundregeln in den sozialen Bilderwelten Die Zeitschrift Werben&Verkaufen schloss ihren Artikel zum Thema visuelle Communities mit „Grundregeln in den sozialen Bilderwelten“. Einige davon wollen auch wir euch vor- stellen. Relevanz: Nur Relevantes wird von Usern geteilt. Erfolgreich ist meist „Witziges, Provokantes, Begehrenswertes oder Informatives“. Zielgruppe: Mit Bild-Communities erreicht man in der Regel eher kleine Ziel- gruppen (Beispiel Pinterest: designorientiert, überwiegend weibliche Nutzer), nicht den Mainstream wie bei Facebook. Urheberrechte: Für alle Bilder müssen alle Rechte vor dem Hochladen geklärt sein. Dazu gehört auch die zeitlich uneingeschränkte Weiterverbreitung durch die Nutzer. Pin-Buttons: Wollt ihr auf Pinterest aktiv sein und wollt ihr, dass Bilder von eu- ren Websites geteilt werden, gehört der Pin-Button ebenso wie Facbooks Like- Button auf die Homepage. 4. Welche Bild-Communities gibt es überhaupt? 4.1 Pinterest Pinterest bezeichnet sich selbst als virtuelle Pinnwand und „content sharing service“. Das Time Magazine beschreibt es als „simple, image-centric social network suddenly enjoying a rush of main- stream buzz”. Gegründet wurde es bereits 2010, in Deutschland machte es erst Anfang dieses Jahres von sich reden. User können dort Bilder (Pins) selbst hochladen, aber auch von andern Webseiten auf der eigenen Pinnwand pinnen sowie Bilder von anderen Pinterest-Mitgliedern auf ihrer eige- nen Seite teilen (repinnen). Die eigenen Pins können verschiedenen thematischen Boards (Alben) zugeordnet werden. Außerdem kann ein User anderen Users – wie bei Twitter – folgen und Bilder – wie bei Facebook – liken und kommentieren. Das Pinnen funktioniert dabei wie folgt: Ein User teilt das Bild auf seiner Pinnwand, in- dem er einen Backlink auf der Seite generiert, auf der das Bild ursprünglich gefunden wurde. Man kann Pinterest also auch als Social-Bookmarking-Site für Bilder bezeichnen. 3
  • 4. Playbook Bild-Communities Für Unternehmen ist Pinterest im Moment vermutlich das relevanteste visuelle Netzwerk – auch wenn es bisher in Deutschland vergleichsweise wenig verbreitet ist. Was spricht für Pinterest? Pinterest stellt eine Möglichkeit dar, Links auf die eigene Seite zu generieren. Weltweit generiert es mehr Traffic als YouTube, Google+ und LinkedIn zusam- men. Auch der Traffic zu und von Facebook ist größer als der vom Konkurrenten Instagram (vgl. „The State of the Social Media“, 2012). Zudem können mehr Menschen erreicht werden als mit Instragram, das als Foto- App lediglich auf iPhone- und Android-Smartphone-Besitzer beschränkt ist. Pinterest zeichnet sich durch eine hohe Viralität aus, 80 Prozent aller Pins sind angeblich Repins. Ist ein Bild einmal hochgeladen und trifft es den Geschmack der Nutzer, verbreitet es sich oft schnell und ohne eigenes Zutun. Auf Pinterest unterhalten sich die Menschen weniger über ihr eigenes Leben als über Produkte. Das macht es für Unternehmen besonders interessant. Durch die produktbezogene Kommunikation sind die Vorlieben der Nutzer leicht erkennbar. Auf Pinterest sind Menschen eher bereit, Unternehmen zu folgen als auf anderen sozialen Netzwerken – zumindest in den USA scheint dies so zu sein. Das ergab eine Studie, die im März 1.507 US-Konsumenten befragte. Wann eignet sich Pinterest für Unternehmen? Social Media Experte Andreas Werner hat sich dieser Frage angenommen und einige Punkte zusammengefasst. Das Produkt / die Marke lässt sich sauber in eine der Pinterest-Kategorien ein- gruppieren. 4
  • 5. Playbook Bild-Communities Auf der eigenen Corporate Website gibt es qualitativ hochwertige Bilder, mit denen die eigenen Leistungen dargestellt werden können. Das Unternehmen verfügt über hochwertiges Bild- / Videomaterial in größeren Mengen. Es gibt weiteres illustrierendes Material aus anderen Quellen, das auf der eige- nen Pinnwand verbreitet werden kann. Die Kunden kommen aus dem englischsprachigen Raum / sind international. Wie funktioniert Pinterest? Eine Anmeldung bei Pinterest war bisher nur per Einladung oder mit einem aktuellen Fa- cebook- oder Twitteraccount möglich. Seit Anfang August können sich User aber auch einfach mit einer gültigen Email-Adresse anmelden. Gerade für Unternehmen ist es wich- tig, gleich bei der Anmeldung das „About“-Feld auszufüllen, weil dies in Suchmaschinen angezeigt wird, wenn nach dem Pintererst-Account gesucht wird. Da sich die Pinterest- Community – selbst die deutsche – überwiegend auf Englisch unterhält, solltet sich jedes Unternehmen gut überlegen, ob es deutsch oder englisch kommuniziert. Ein Pinterest-Kanal kann auch vor Suchmaschinen verborgen werden. In den Einstellun- gen lässt sich diese Funktion mit einem Klick einstellen. Aus Unternehmenssicht ist es aber in der Regel sinnlos, nicht von Google und Co. gefunden zu werden. Deshalb checkt sicherheitshalber, dass diese Funktion deaktiviert ist. Zusätzlich könnt ihr einstellen, ob ihr eure Pinterest-Seite mit Facebook und Twitter verlinken wollt. Neue Boards könnt ihr über das Add+ Feld anlegen. Dort auf Create a Board klicken, Name und Kategorie auswählen und bestimmen, ob und welche Follower Bilder in dieses Board pinnen können. Zum Schluss noch eine Beschrei- bung für das Album und natürlich Fotos hinzufügen. Achtet darauf, dass jedes Board mindestens fünf Bilder enthält, damit auf eurer Pinn- wand keine leeren Platzhalter zu sehen sind. Jeder Pin sollte außerdem mit einer kurzen Beschreibung (inklusive Schlagworte) versehen werden – die wird von den Usern zwar kaum gelesen, ist aber für die Auffindbarkeit in Suchmaschinen wichtig. 5
  • 6. Playbook Bild-Communities Andreas Werner rät zudem, das Unternehmenslogo in Fotos, die auf Pinterest gepinnt werden, einzubauen. Verbreiten andere User euer Bild, verschwindet nämlich der Kurz- text unter den Bildern. Lediglich die Ziel-URL ist dann noch zu sehen. 4.2. Instagram Instagram ist, wie bereits erwähnt, eine Foto-App, mit der die eigenen Fotos einfach und schnell bearbeitet werden können. Erkennungsmerkmal sind ihre quad- ratischen Bilder, die eine Hommage an die Kodak-Kamera Instamatic sein sollen. Anders als Pinterest funktioniert Instagram nur mit Nutzern, die selbst aktiv werden und Fotos machen. Wie funktioniert Instagram? Sehr einfach – und genau deshalb ist es so beliebt. Mit wenigen Klicks entstehen Fotos, die nach mehr aussehen als der typische Digitalkamera-Schnappschuss. Nachdem das Foto aufgenommen wurde, stehen dem Nutzer verschiedene Filter und andere Bearbei- tungsmodi zur Verfügung, die dem Foto einen individuellen Anstrich verleihen. Einen Überblick über die Funktionen der einzelnen Filter bietet folgender Artikel. Ein Bild – verschiedene Filter; Quelle: The Atlantic, A Guide to the Instagram Filters You'll Soon Be Seeing on Facebook Danach kann das Foto auf Instagram selbst sowie auf verschiedenen anderen sozialen Netzwerken, wie Facebook und Twitter, geteilt werden. Ebenso wie bei Pinterest kann man in der Instagram-Community anderen Nutzern folgen, ihre Fotos kommentieren und liken. Das Liken geschieht hier in Form von Herzen. Wie baue ich mir auf Instagram ein Netzwerk auf? Einige Tipps dazu gibt Florian Hieß auf Instagrafie.com, die wir hier zusammengefasst haben. Qualität statt Quantität Geliked wird, was gefällt. Das gilt auch auf Instagram. Nur außergewöhnliche Motive, besondere Bearbeitung und Kreativität stechen aus der Masse der Fotos heraus. Langfris- tig wird Erfolg dann eintreten, wenn fotografiert wird, was Spaß macht und nicht etwas, das viele Likes verspricht. „Denn damit fliegt man irgendwann auf“, so Hieß. 6
  • 7. Playbook Bild-Communities Tagging Tags werden, wie auch bei Twitter, mit einem Hashtag (#) versehen und erhöhen die Sichtbarkeit der Bilder innerhalb der Community. Dabei empfiehlt es sich, englische Tags zu verwenden, da auch hier vorwiegend in Englisch kommuniziert wird. Liken, kommentieren, folgen Wenn die eigenen Fotos von anderen Nutzern aufgegriffen, d.h. bewertet oder kommen- tiert werden, bzw. der eigenen Account mehr Follower bekommen soll, müsst ihr auch selbst aktiv werden. Liked Fotos, die euch gefallen, folgt anderen Usern, die ihr interes- sant findet. Teilnahme an Fotowettbewerben Um den eigenen Account bekannter zu machen, können sich Instagramer – so werden Instagram-Mitglieder oft bezeichnet – an Fotowettbewerben, wie z.B. Photo of the Day, beteiligen. User, die ihre Fotos mit dem Hashtag #photooftheday versehen, nehmen da- ran automatisch teil. Das Gewinnerfoto wird im Fotostream veröffentlicht, der Fotograf erhält in der Regel zahlreiche Likes und neue Follower. Wie können Unternehmen Instagram nutzen? Für Unternehmen bietet Instagram wie auch Pinterest die Möglichkeit, bildhafte Blicke hinter die Kulissen zu ermöglichen und eine neue Zielgruppe – hier eine, wie bereits er- wähnt, sehr kreative und aktive – an das Unternehmen zu binden. Anders als bei Pinte- rest reicht es aber oft nicht, die eigenen Themen zu visualisieren. Damit eine Unterneh- mensseite auf Instagram erfolgreich wird, müssen sich die Nutzer selbst daran beteiligen. Es müssen also Motive so kreiert werden, dass Instagramer zur Tat schreiten können. Ein gelungenes Beispiel aus Deutschland, wie gerade letzteres funktioniert, ist die Res- taurant-Kette Vapiano. Diese nutzt dabei die enge Verbindung zwischen Facebook und Instagram. Fotos, die bei Instagram von Nutzer unter dem Hashtag #vapiano hochgela- den werden, werden automatisch in einer eigens dafür eingerichteten Galerie auf der Facebook-Unternehmensseite publiziert. Wenn ihr euch entschließt, auf Instagram aktiv zu werden, solltet ihr folgende Tipps be- achten. Gerade zu Beginn ist es hilfreich, eure neue Social Media Präsenz auf den beste- henden Kanälen zu kommunizieren. Damit euch möglichst viele der bisherigen Fans oder Follower auf den neuen Kanal folgen, solltet ihr ihnen den Mehrwert von Instagram ge- nau erklären. Schließlich fordert die Community, die vielen vielleicht noch gar nicht be- kannt ist, eine hohe Partizipationsbereitschaft der User. Darüber hinaus steigert ein er- folgreicher, gut durchdachter Fotowettbewerb bzw. ein Aktion, die Instagram mit beste- henden Kanälen verbindet (Beispiel Vapiano), die Bekanntheit eines Kanals enorm. 7
  • 8. Playbook Bild-Communities 4.3 Weitere Bild-Communities Flickr Bereits seit acht Jahren gibt es das Bildportal Flickr. Auch dort können Fotos hochgeladen und kommentiert werden. Auch hier können Unternehmen über Bilder Einblicke in das Unternehmen bieten. User- und Expertenmeinungen zu Flickr reichen von „Flickr hat keine Zukunft mehr“ bis hin zu „Flickr gibt weiter Gas“. Mat Jonan, Autor bei Gizmodo, schreibt in einer lesenswerten Analyse, die einst beste Fotosharing-Seite sei längst tot – ermordet von Yahoo, das Flickr 2005 gekauft, aber das Potenzial der Website nicht erkannt habe. „Want to share photos on the Web? That's what Facebook is for. Want to look at the pic- tures your friends are snapping on the go? Fire up Instagram.” Dennoch versucht auch Flickr vom aktuellen Trend zu profitieren und verpasste sich erst vergangen Mai ein völlig neues Layout. Tumblr. Laut W&V ist Tumblr. die „Nummer drei der globalen Social Communities, in denen Bilder dominieren“. Dabei ist Tumblr. eigentlich ein Mikroblogging-Dienst. Bilder spielen aber dennoch dank ihrer prominenten Präsentation eine zentrale Rolle. 5. Fazit Ob und wann sich Pinterest und Instagram auch in Deutschland durchsetzen werden, oder ob Flickr und Tumblr. von dem neuen Hype profitieren, bleibt abzuwarten. Bisher spielen diese Netzwerke gerade in der Unternehmenskommunikation noch eine eher un- tergeordnete Rolle und sind vor allem für international operierende Unternehmen interes- sant, die über geeignete Bilderwelten verfügen. Nichtsdestotrotz kann es sich für Unternehmen lohnen, dort aktiv zu werden, da sie sich so als innovativ und mit der Zeit gehend präsentieren sowie interessante neue Zielgrup- pen ansprechen können. Grundvoraussetzung für eine solche Präsenz ist aber, über ge- nügend Bilder, Grafiken und ähnliches zu verfügen. 8