Studierende als „Edupunks“? Zwischentöne zwischen Zweifel und Zuversicht.
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1
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Studierende
als
Edupunks?
Zwischentöne
zwischen
Zweifel
und
Zuversicht
Frühjahrstagung
der
ArbeitsgemeinschaT
für
das
Fernstudium
an
Hochschulen
|
Koblenz,
6.6.2013
2. Die Edrpunks kommen!
Noch sind es Außenseiter, die vernetzt lernen und neue Inhalte suchen. Organisationsfo
DIE ZEIT Sie glauben, dass die Bildungsbranche
vor einem Umbruch steht. §7'arum?
Ayad al-Ani: Die Hochschulen werden Vorlesun-
gen und ganze Lehreinheiten verstärkt elektro-
nisch produzieren und veröffentlichen. Die Stu-
denten werden sich ihre eigenen Lernbiografien
zusammenstellen und dabei nicht unbedingt ein
bestimmtes Studienfach an einer einzelnen Hoch-
n USA, wo diese Entwicklung
ZEITt In bestimmten Fächern mag das gehen,
weil Faktenvermittlung im Mittelpunkt steht.
Andere Fächer leben von der Diskussion.
Al-Ani: Es gibt in jedem Fach Inhalte, die man
elektronisch vermitteln kann. Das Problem liegt
doch darin, den Content immer wieder selber
darstellen zu wollen, statt auf das zurückzugrei-
fen, was da ist. Warum sollen jedes Semester auß
Neue alle Hochschulen bundesweit eine eigene
g oder Einftihrung in das
Quelle:
Haug,
K.
(2012).
Die
Edupunks
kommen!
Interview
mit
Ayad
al
Ani.
DIE
ZEIT.
14.06.2012,
25(69),
86.
|
2
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3. |
3
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Agenda
① Wer
sind
Edupunks?
Versuch
einer
Klärung
② Studieren
als
Edupunk.
Eine
„Handlungsanleitung“
③ Edupunks
und
Hochschule.
Fazit
und
didakdsche
Implikadonen.
4. |
4
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Wer
sind
Edupunks?
Versuch
einer
Klärung
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5. Quelle:
Kamenetz,
A.
(2011).
Edupunks‘
Guide.
To
a
DIY
Creden7al.
Bill
&
Melinda
Gates
Foundadon.
|
5
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6. Quelle:
Kamenetz,
A.
(2011).
Edupunks‘
Guide.
To
a
DIY
Creden7al.
Bill
&
Melinda
Gates
Foundadon.
|
6
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„An
edupunk
is
someone
who
doesn’t
want
to
play
by
the
old
college
rules.“
(Kamenetz,
2011,
p.
5)
7. Quelle:
Kamenetz,
A.
(2011).
Edupunks‘
Guide.
To
a
DIY
Creden7al.
Bill
&
Melinda
Gates
Foundadon.
|
7
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Do
It
Yourself
Autodidakdsches
Lernen?
Formale
Bildung?
Hochschulniveau?
8. Quelle:
Kamenetz,
A.
(2011).
Edupunks‘
Guide.
To
a
DIY
Creden7al.
Bill
&
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Gates
Foundadon.
|
8
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Postulierte
Vorteile:
Inhalte
und
Wissen
Soziales
Lernen
und
Enkulturadon
Anrechenbarkeit
der
Leistungen
(Kamenetz,
2011,
p.
5)
10. |
10
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HowTo
1:
Do
Research
Online
HowTo
2:
Write
a
Personal
Learning
Plan
HowTo
3:
Teach
Yourself
Online
HowTo
4:
Build
Your
Personal
Learning
Network
HowTo
5:
Find
a
Mentor
HowTo
6:
Get
a
Credendal
HowTo
7:
Demonstrate
Value
to
a
Network
„ “(Kamenetz,
2011,
pp.
7-‐8)
12. |
12
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(Van
Eimeren
&
Frees,
2012,
S.
362)
Quelle:
Van
Eimeren,
B.
&
Frees,
B.
(2012).
76
%
der
Deutschen
online
–
neue
Nutzungssituadonen
durch
mobile
Endgeräte.
Ergebnisse
der
ARD-‐/ZDF-‐Onlinestudie.
Media
Perspek7ven.
7–8,
362–379.
Breite
Internet-‐
Nutzung
13. News
Blogs
|
13
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(Kamenetz,
2011,
p.
8)
Wikipedia
Google
Scholar
YouTube
Google
14. recherchieren
präsenderen
|
14
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(Kamenetz,
2011,
p.
8)
abwägen
teilhaben
fragen
in
Beziehung
setzen
15. |
15
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Quelle:
Gapski,
H.
&
Tekster,
T.
(2009).
Informa7onskompetenz
in
Deutschland.
Überblick
zum
Stand
der
Fachdiskussion
und
Zusammenstellung
von
Literaturangaben,
Projekten
und
Materialien
zu
einzelnen
Zielgruppen
(S.
23).
Düsseldorf:
LfM.
16. |
16
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• Enges
Verständnis
von
Informadon
und
Wissen
• Einschränkung
von
Informadons-‐
und
Medienkompetenzen
auf
instrumentelle
Sicht
• Bezug
zum
Akademischen
ebenso
unklar
wie
Fähigkeiten
im
Umgang
mit
Medien
Festzuhalten
bleibt
18. |
18
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(Kamenetz,
2011,
p.
9)
Flankierend:
Personen,
die
man
fragen
kann
Ziele
Status
quo
Meilensteine
Nächste
Schri+e
Extras
Lernen
als
Projektmanagement
19. |
19
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Wenn
das
so
einfach
wäre...
...
warum
nehmen
dann
Propädeuaka
an
Präsenzunis
zu?
...
warum
werden
dann
Angebote
im
Studienverlauf
nödg?
...
wieso
scheitern
dann
noch
viele
an
Hürden
der
Studienplanung/des
Studiums
generell?
20. |
20
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(Flick, 2006, S. 73)
Quelle:
Flick,
U.
(2006).
Qualita7ve
Sozialforschung.
Eine
Einführung.
Vollständig
überarbeitete
und
erweiterte
Neuausgabe
(S.
73).
Reinbek
bei
Hamburg:
Rowohlt.
Beispiel:
empirisches
Forschen
21. |
21
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Festzuhalten
bleibt
• Projektmanagement-‐Perspekdve
als
Trivialisierung
des
Lernens
• Vernachlässigung
von
Schwierigkeiten
im
Lernprozess
• Aber:
Umfeld
als
Unterstützungssystem
idendfiziert
23. Quelle:
h+ps://moocfellowship.org/
|
23
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Öffnungsprozesse
der
Hochschule
bezogen
auf
Ziele
und
Zielgruppen
24. Quelle:
The
Chronicle
of
Higher
Educadon
(2012).
MOOC
Madness.
An
Inside
Look.
h+p://chronicle.com/secdon/Online-‐Learning/623/
|
24
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25. Quelle:
Allen,
I.E.
&
Seaman,
J.
(2013).
Changing
Course.
Ten
Years
of
Tracking
Online
Educa7on
in
the
United
States
(p.
7).
Babson
Survey
Research
Group.
h+p://www.onlinelearningsurvey.com/reports/changingcourse.pdf
MOOCs
unterscheiden
sich
in
ihren
Chancen
und
Grenzen
kaum
von
anderen
Online-‐Lernangeboten.
|
25
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26. |
26
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Festzuhalten
bleibt
• Ich
kann
mich
erst
selbst
„unterrichten“,
wenn
ich
weiß/erlebt
habe,
wie
das
vonsta+en
geht.
• Auch
in
Online-‐Kursen
erfolgt
eine
Strukturierung
des
Lernens.
• Notwendigkeit
abwechslungsreicher
und
anspruchsvoller
didakascher
Konzepte
deutet
sich
an.
27. Bildquelle:
h+p://www.flickr.com/photos/7347007@N08/416774898/
|
27
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Handlungsschri+
Nummer
4:
„Build
Your
Personal
Learning
Network“
(Kamenetz,
2011,
pp.
6-‐7)
32. Fragen-‐Stellen
|
32
Prominenz
der
Mentorin
/
des
Mentors
Respektvoller
Umgang
Gegenseidgkeit
Unterschiedliche
Dauer/
Intensität
(Kamenetz,
2011,
p.
15-‐16)
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33. |
33
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Die
Universität
müßte
also
auch
der
Ort
sein,
an
dem
nichts
außer
Frage
steht
[...].
Derrida,
J.
(2001).
Die
unbedingte
Universität
(S.
14).
Frankfurt:
Suhrkamp.
„ “
34. |
34
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Festzuhalten
bleibt
• Auch
selbstbesdmmtes
Lernen
will
begleitet
werden.
• Veränderte
Rolle
der
Lehrperson
beim
Er-‐Lernen
von
Handlungsprakdken.
• Mentor/in
unterstützt
Hineinwachsen
in
Wissenschao.
• WissenschaTlicher
Habitus
als
„Erzeugungsprinzip
von
Prakdken“
(Schaeper,
2008,
S.
209)
Quelle:
Schaeper,
H.
(2008).
Lehr-‐/Lernkulturen
und
Kompetenzentwicklung:
Was
Studierende
lernen,
wie
Lehrende
lehren
und
wie
beides
miteinander
zusammenhängt.
In
K.
Zimmermann,
M.
Kamphans
&
S.
Metz-‐Göckel
(Hrsg.),
Perspek7ven
der
Hochschulforschung
(S.
197–213).
Wiesbaden:
VS.
36. |
36
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Dr.
Sandra
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If
something
is
not
assessed
in
higher
educaaon,
then
it
is
not
learned.
Reeves,
T.C.
(2006).
How
do
we
know
they
are
learning?
The
importance
of
alignment
in
higher
educadon.
Interna7onal
Journal
of
Learning
Technology,
2
(4),
299.
„ “
38. |
38
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Festzuhalten
bleibt
• Anrechnung
von
Lernleistungen
führt
zur
Orienaerung
am
Bekannten:
an
formaler
Bildung
• Unterschiedliche
Formen
der
Anerkennung
denkbar
(von
bloßer
Sichtbarkeit
über
Zerdfikate
bis
hin
zu
Abschlüssen)
• Anrechnung
als
(typische)
Grenze
selbstbesdmmten
Lernens?
39. Bildquelle:
h+p://www.flickr.com/photos/lovepotage/2656898978/
„Auch
die
Zahl
der
studendschen
Beteiligung
war
trotz
der
Opdon,
Credit
Points
an
der
Goethe-‐Universität
zu
erwerben,
recht
niedrig
[...].“
Bremer,
C.
(2012).
Open
Online
Courses
als
Kursformat?
Konzept
und
Ergebnisse
des
Kurses
„ZukunT
des
Lernens“
2011.
In
G.
Csanyi,
F.
Reichl,
A.
Steiner
(Hrsg.),
Digitale
Medien
–
Werkzeuge
für
exzellente
Forschung
und
Lehre
(S.
163).
Reihe
Medien
in
der
WissenschaT
(Band
61).
Münster:
Waxmann.
|
39
Vertr.-‐Prof.
Dr.
Sandra
HoLues
|
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Heidelberg
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hoLues@ph-‐heidelberg.de
42. |
42
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Sandra
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Pädagogische
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Heidelberg
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Festzuhalten
bleibt
• Moavaaonale
Faktoren
nach
Deci
und
Ryan
(1993)
erkennbar:
Kompetenzerleben
Autonomiegefühl
Soziale
Eingebundenheit
• „Value“
als
Prinzip
des
Gebens
und
Nehmens
spielt
in
didakdschen
Konzepten
mitunter
untergeordnete
Rolle
(z.B.
Peer-‐Lernen).
Quelle:
Deci,
E.
L.
&
Ryan,
R.
M.
(1993).
Die
Selbstbesdmmungstheorie
der
Modvadon
und
ihre
Bedeutung
für
die
Pädagogik.
ZeitschriY
für
Pädagogik.
39(2),
223–238.
44. |
44
Vertr.-‐Prof.
Dr.
Sandra
HoLues
|
Pädagogische
Hochschule
Heidelberg
|
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Edupunks
und
Hochschule
• Breite
Masse
an
Studierenden
keine
Edupunks,
im
Gegenteil:
Überhöhung
individueller
Fähigkeiten
• Edupunks
evtl.
kleine
Zielgruppe
im
Weiterbildungsmarkt
• Insgesamt
eher
Stärkung
der
Hochschule
als
Schwächung
der
Insdtudon
• Bedeutung
der
Lehrperson
(z.B.
gemeinsame
Verfolgung
von
Lehr-‐/Lernzielen,
Umgang
mit
Emodonen
im
Lernprozess,
Enkulturadon
in
WissenschaT)
• Aber:
Durch
vermeintliche
Edupunks
wird
Diskussion
um
(ZukunT
der)
Hochschule,
zeitgemäße
didakdsche
Konzepte
und
Formen
und
Möglichkeiten
des
Medieneinsatzes
erneuert.
• In
didakdschen
Konzepten
gilt
es
Kompetenzerleben,
Autonomiegefühl
und
soziale
Eingebundenheit
zu
ermöglichen
und
darin
Medien
wie
selbstverständlich
zu
integrieren.