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Jahresbericht 2010




Wir schaffen Vertrauen
Jahresbericht 2010  1




Inhalt




2	    Vorwort des Vorstandes




4	    Unser Nutzen

6	    Wirtschaftsinformationen, die entscheidend sind

10	   Case Study: Was wäre, wenn …?

12	   Neuer Service fĂĽr Verbraucher




14	   Berichte der Institutionen

16	   Prof. Dr. Winfried Hassemer neuer Ombudsmann der SCHUFA

18	   Der Verbraucherbeirat

20	   Themen und Namen in 2010




22	   Zahlen und Fakten

24	   Vertragspartner, Beteiligungen, EigentĂĽmer

25	   Vorstand und Aufsichtsrat

27	   Bilanz




28	   Wir schaffen Vertrauen

30	   Impressum
2  Vorwort des Vorstandes




Der Vorstand der SCHUFA Holding AG (von links nach rechts):
Peter Villa, Prof. Dr. Dieter Steinbauer, Dr. Michael Freytag (Vorstandsvorsitzender), Holger Severitt
Vorwort des Vorstandes  3




Sehr geehrte Damen und Herren,                                       Mit der SCHUFA-Unternehmensauskunft erhalten jetzt auch
                                                                     P
                                                                     ­ rivatpersonen die Möglichkeit, selbst Bonitätsdaten über ein
ĂĽber 1,4 Billionen Euro haben die deutschen Verbraucher 2010         Unternehmen einzuholen. Sie werden zu einem informierten
für den Konsum ausgegeben. Dies entspricht 58 Prozent des            Wirtschaftsteilnehmer und können sich vor einer Geschäfts­ e­ b
Bruttoinlandsproduktes und damit rein rechnerisch einer vom          zie­ ung ein genaues Bild über die Kreditwürdigkeit eines Unter­
                                                                         h
Verbraucher erzeugten Nachfrage von vier Milliarden Euro pro         nehmens machen, mit dem sie zusammenarbeiten möchten. Mit
Tag. Die kon­ tante Nachfrage auf hohem Niveau in den letzten
              s                                                      der Unternehmensdatenbank verfĂĽgt die SCHUFA erstmals
Jahren hat während der Krise zu stabilen wirtschaftlichen Ver­       über Informationen über alle juristischen und natürlichen Per­
hältnissen beigetragen.                                              sonen in Deutschland.

Konsumentendarlehen sind bei den Verbrauchern ein immer              Die B2B-Kompaktauskunft fĂĽr Unternehmen bietet mit ihren
b
­ eliebteres Instrument zur unkomplizierten Finanzierung gerade      u
                                                                     ­ nmittelbar abrufbaren Bonitätsauskünften, gerade auch über
langlebiger KonsumgĂĽter. Der Konsumentenkredit hat seit der          die in Deutschland so groĂźe Zahl von kleineren Unternehmen,
Gründung der Bundesrepublik in den vergangenen sechs Jahrzehn­       eine informative Grundlage für die Vergabe von Krediten und
ten eine dynamische Entwicklung zurückgelegt. Das Bestands­          damit der wirtschaftlichen Weiterentwicklung dieser Unterneh­
volumen an Konsumentenkrediten hat sich seit den 1950er-Jahren       men. Kreditgebern fällt es mit diesen Informationen leichter, im
auf 225 Milliarden Euro vervielfacht. Der Anteil der Konsumen­       Zuge eines kostenadäquaten Prüfprozesses in neue Geschäfts­
ten­ redite an den inländischen Krediten hat sich seit den 1960er-
    k                                                                beziehungen einzutreten. Für Kreditgeber und Kreditnehmer ver­
Jahren verdoppelt. Ein Drittel aller Verbraucher nutzt mittler­      wandelt sich Information über Vertrauen in Wachstumschancen.
weile diese Art der Bezahlung.
                                                                     Das Geschäftsjahr brachte eine wichtige institutionelle Verände­
Die Impulse des Konsumentenkredits für Konjunktur und Wachs­         rung. Prof. Dr. Winfried Hassemer übernahm ab 1. Juli 2010 die
tum werden signifikanter, zumal die durchschnittliche Höhe der       Funktion des Ombudsmannes. Er war Vizepräsident des Bundes­
neu aufgenommenen Kredite im letzten Jahr bei 7.099 Euro liegt.      verfassungsgerichts und Landesbeauftragter fĂĽr den Datenschutz
Immer häufiger entscheiden sich die Deutschen bei der Anschaf­       in Hessen. Als SCHUFA-Ombudsmann setzt er sich für die Belange
fung größerer, langlebigerer Konsumgüter für eine Kreditfinanzie­    der Verbraucher ein. Er berichtet an den Verbraucherbeirat der
rung, beispielsweise beim Kauf von Autos, Elektronik und Möbeln.     SCHUFA, dessen 15 Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen
                                                                     wie Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Verbänden sich mit
Pro Tag gehen rund 250.000 Informationsanfragen bei der SCHUFA       uns in grundlegenden Fragen austauschen.
ein. Das System funktioniert: 97,5 Prozent aller Konsumenten­
kredite werden vertragsgemäß zurückgezahlt. Kein anderer Infor­      Unser Dank gilt in besonderer Weise unseren Geschäftspartnern,
mationsdienstleister unterstützt die Wirtschaft so umfangreich       Beschäftigten und Aktionären, die seit vielen Jahren die SCHUFA
mit Positivinformationen zu Verbrauchern. Derzeit bietet die         vertrauensvoll begleiten. Sie unterstĂĽtzen den erfolgreichen Weg
SCHUFA 479 Millionen Informationen zu 66,2 Millionen Men­            der SCHUFA und sind Garant des bestmöglichen Nutzens für
schen. Mehr als 91 Prozent haben ausschlieĂźlich positive Daten.      alle Beteiligten.


Mit freundlichen GrĂĽĂźen




Dr. Michael Freytag 	              Holger Severitt	                  Prof. Dr. Dieter Steinbauer	                Peter Villa
4  Unser Nutzen




Unser Nutzen: Die SCHUFA hat über eine Million Privatkunden, die über das Ver­
braucherportal www.meineSCHUFA.de auf ihre Daten zugreifen können. Seit 2010
steht den Nutzern des Portals auch erstmalig die SCHUFA-Unternehmensauskunft
zur Verfügung. Mit ihr können sich Privatpersonen ein genaueres Bild von der Kredit­
würdigkeit eines Unternehmens machen, bevor sie eine Geschäftsbeziehung einge­
hen. Wer beispielsweise ein Haus bauen will, erhält so vorab viele hilfreiche Informa­
tionen ĂĽber die Unternehmen, die er beauftragen will.
Unser Nutzen  5
6  Unser Nutzen




Wirtschaftsinformationen,
die entscheidend sind



FĂĽr Verbraucher und Unternehmen steigt der Nutzen, je                von den insgesamt 1,7 Millionen Unternehmen in Deutschland
schneller und verlässlicher Kreditanfragen beantwortet               zählen etwa 75 Prozent zu den sogenannten Kleinstunternehmen
und Kreditentscheidungen getroffen werden. Sie profi­                mit bis zu neun Beschäftigten und bis zwei Millionen Euro Jahres­
tieren von dem seit Jahrzehnten gewachsenen Know-how                 umsatz.1 Damit ist das mittelständische Kleinunternehmen der
der SCHUFA im Umgang mit Risiken, die bei der Aufnah­                vorherrschende Unternehmenstyp in der deutschen Wirtschaft.
me oder Vergabe von Krediten entstehen.                              Folglich sind für dieses Mittelstandssegment schnelle, umfang­
                                                                     reiche und verlässliche Wirtschaftsauskünfte besonders wichtig.
Kreditgeber und Kreditnehmer sollten daher ein gemeinsames
Interesse an der Aktualität und Vollständigkeit bonitätsrelevanter   Die SCHUFA-Kompaktauskunft verknüpft die bonitätsrelevanten
Informationen haben. Ihre Verlässlichkeit und Konstanz sind ein      Daten zu natürlichen Personen aus der SCHUFA-Datenbank mit
wichtiger Faktor für Geschäftsentscheidungen und der Tragpfei­       Unternehmensdaten. Durch die Kombination beider Datenquellen
ler einer hochmodernen, kreditbasierten Volkswirtschaft. HierfĂĽr     verfĂĽgt die SCHUFA insgesamt ĂĽber Informationen zu knapp
bietet die SCHUFA mit ihren 6.000 Vertragspartnern ein einzig­       fünf Millionen Selbstständigen, Kleingewerbetreibenden und Frei­
artiges Fundament: 479 Millionen Datensätze von 66,2 Millionen       beruflern sowie allen im Handelsregister aufgeführten Unter­
natürlichen Personen, B2B-Partnern und Geschäftskunden.              nehmen. Damit ist die SCHUFA in der Lage, Auskünfte zu allen
                                                                     potenziellen Kreditnehmern, sowohl natürlichen wie auch juris­
Die SCHUFA-Kompaktauskunft                                           tischen Personen, in Deutschland zu erteilen.
Mit der 2010 erstmals in den Markt eingefĂĽhrten SCHUFA-
Kompaktauskunft ist das B2B-Angebotsspektrum in einem ent­           Die Inhalte der SCHUFA-Kompaktauskunft
scheidenden Punkt erweitert worden: Unternehmen können               • Stammdaten
erstmals auf komprimierte Bonitätsdaten von Kunden, Interes­         • Bonitätsinformationen inklusive Bonitätsindex
senten oder Geschäftspartnern zugreifen. Dies ist vor allem          • Bankverbindungen
deshalb bedeutsam, weil die Zahlungsfähigkeit eines Unterneh­        • Handelsregisterinformationen (abhängig von der Rechtsform)
mens stark von der privaten Bonität der Eigentümer oder Ge­          • Geschäftszahlen
sellschafter abhängen kann.                                          • Brancheninformationen
                                                                     • Funktionsträger und deren Verflechtungen
Ein Unternehmen ist nur so zuverlässig wie die Menschen, die
es führen. Es ist wichtig zu wissen, wer die Entscheidungsträger     Zusätzlich fließen Negativmerkmale – wie ein nicht vertragsge­
im Unternehmen sind, um das Vertrauen für eine gute Zusam­           mäßes Zahlungsverhalten – zu Unternehmensvertretern für die
menarbeit aufzubauen. Wenn Informationen aus öffentlichen            Beurteilung der Unternehmen ein. Dies ermöglicht eine zielge­
Quellen wie zum Beispiel zu eidesstattlichen Versicherungen          richtete Bonitätsbewertung speziell kleiner Unternehmen. Der
oder Privat­nsolvenzen bei der SCHUFA vorliegen, fließen diese
           i                                                         Bonitätsindex innerhalb der SCHUFA-Kompaktauskunft trifft
Informationen über die Verantwortlichen auch in die Bonitäts­        eine Aussage zur Ausfallwahrscheinlichkeit des Unternehmens.
einschätzung des Unternehmens ein. Denn mittelständische             Neben dem tagesaktuellen Bonitätsindex zeigt der durchschnitt­
Unternehmen zeichnet die Verflechtung von Betrieb und Inha­          liche Bonitätsindex der vergangenen 90 Tage einen Trend in der
ber sowie die Einheit von wirtschaftlicher Existenz des Inhabers     Entwicklung der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens.
und Existenz des Betriebes aus.
                                                                     Der Bonitätsindex umfasst unter anderem folgende Daten
Bei kleineren Unternehmen hat die Bonität der handelnden Per­        • Bilanzen und Kennzahlen
sonen signifikanten Einfluss auf die Unternehmensbonität. Denn       • Zahlungserfahrungen


1
     Statistisches Bundesamt, Stand: August 2008.
Unser Nutzen  7




• Rechtsform                                                     nach effizienten Möglichkeiten der Aktualisierung. Vor diesem
• Erste Führungsebene                                            Hintergrund hat die SCHUFA im Berichtsjahr mit der AdressAktu­
• Branchen                                                       alisierung Plus und der AdressAktualisierung Plus EMA zwei
• Aktivitäten/Beständigkeit                                      i
                                                                 ­nnovative Produkte entwickelt, die Postrückläufer verhindern, wenn
                                                                 Kunden ihren Wohnort wechseln oder Adressbestände veralten.
Auf dieser Basis ist auch eine Kreditlimitempfehlung möglich,
die objektiv die Höhe eines Waren- und/oder Dienstleistungs­     Bei AdressAktualisierung Plus und AdressAktualisierung Plus
kredits angibt, der gewährt werden kann.                         EMA werden Adressen in einem mehrstufigen Verfahren mit den
                                                                 aktuellen SCHUFA-Datenbeständen und gegebenenfalls mit
Die mehrstufige Profi-Adressermittlung von Privatpersonen        den ­ atenbanken der Deutschen Post Adress abgeglichen und
                                                                      D
Banken, Sparkassen, Versicherungen, Telekommunikationsunter­     dann mit einer Zustellprüfung validiert. Jede aktualisierte Adresse
nehmen, Handelshäuser oder E-Commerce-Unternehmen liefern        wird sofort an den Vertragspartner geliefert, sobald sie den Vali­
als Vertragspartner der SCHUFA kreditrelevante Daten. Ohne die   dierungsprozess inklusive der Zustellprüfung erfolgreich durch­
SCHUFA, die in Sekundenschnelle entsprechende Informationen      laufen hat.
zur Verfügung stellt, würden auf die Vertragspartner zusätz­
liche Bearbeitungskosten zukommen. Dies wird umso wichtiger,     Der Nutzen einer Auskunft
je mobiler die Gesellschaft und die Kundengruppen werden.        Kundenbetreuer sind mit den Produkten der SCHUFA in der Lage,
                                                                 im Kundengespräch spezielle Entscheidungshilfen bei Bonitäts­
Fast jedes Unternehmen kennt das Problem: Die Kunden wechseln    prüfungen und Kreditgewährungen im Neu- und Bestandskunden­
den Wohnort, Adressbestände veralten. Es entsteht ein Bedarf     geschäft zu nutzen.




                              „Verbraucher nutzen verstärkt Finanzierungen im Handel. Mehr als jeder
                               dritte Verbraucherhaushalt nutzt Kredite für private Konsumanschaf­
                               fungen – vom Auto bis zum Handy. Laut einer Studie der GfK-Finanzmarkt­
                               forschung, die der Bankenfachverband im Jahresturnus beauftragt hat,
                               haben die Verbraucher 2010 insbesondere mehr Waren im Einzelhandel
                               finanziert. Knapp jeder zehnte Verbraucher hat hier einen Ratenkredit
                               a g
                               ­ b­ eschlossen. Das ist ein Plus von zwei Prozentpunkten zum Vorjahr. Finan­
                               ziert wurden vor allem Unterhaltungselektronik und EDV sowie ­ öbel
                                                                                                 M
                               und KĂĽchen. Die Bereitschaft, am Point of Sale per Kredit zu bezahlen,
                               nimmt weiter zu. Knapp 40 Prozent der Haushalte, die sich in den kom­
                               menden zwei Jahren Möbel oder eine Küche anschaffen wollen, ­ ürdenw
                               diese auch finanzieren. Der Bankenfachverband ist daher opti­ istisch,
                                                                                               m
                               dass sich die private Kreditaufnahme ausweiten wird.“
                                Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbands
8  Unser Nutzen




Vor allem bei der Geschäftsanbahnung mit Neukunden sind               750 SCHUFA-Mitarbeiter gewährleisten die schnellen und
Schnelligkeit und hohe Datenqualität entscheidend. Weil die An­       d
                                                                      ­ irekten Kommunikationswege zu den Vertragspartnern und
forderung und PrĂĽfung einzelner Nachweise sowohl beim Kunden          den Verbrauchern.
wie auch beim Vertragspartner einen hohen zeitlichen Aufwand
bedeutet, ist die Einbindung der SCHUFA-Informationen im              Denn immer mehr Verbraucher erwarten, dass sie ihre Käufe
­nteresse der Verbraucher und der kreditgebenden Unternehmen.
I                                                                     im Handel auch finanzieren können. Mittlerweile zahlt jeder dritte
                                                                      Verbraucherhaushalt KonsumgĂĽter nicht bar, sondern nutzt
Ohne SCHUFA-Auskunft würden Kreditanfragen von soge­                  d
                                                                      ­ afür eine Kreditfinanzierung.
nannten Risikokunden eher abgelehnt, oder der Anteil risikobe­
lasteter Kredite im Portfolio wĂĽrde steigen. EinbuĂźen bei             Die Kosten fĂĽr die Informationsbeschaffung wĂĽrden deutlich
Wachstum und Ertrag und Unzufriedenheit im Kundenstamm                steigen, wenn es keine Dienstleister wie die SCHUFA gäbe, die
wären die zwangsläufigen Folgen.                                      schnell und verlässlich die relevanten Bonitätsinformationen
                                                                      fĂĽr die Kreditvergabe liefern. Gerade bei Kreditnehmern, die
Auskunfteien, die zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber un­           weniger räumlich gebunden sind, müssten entweder die Kre­
abhängig und wettbewerbsneutral handeln, bauen Vertrauen auf.         ditgeber intensiver Informationen sammeln, oder die Kreditneh­
Im Berichtsjahr hat die SCHUFA über 100 Millionen Auskünfte           mer müssten mehr Daten zur Verfügung stellen. Wenn ­ eides
                                                                                                                             b
an Vertragspartner erteilt. DarĂĽber hinaus wurden mehr als            unterbleibt, nehmen die Risiken zu, aber auch die Kosten fĂĽr die
739.000 EigenauskĂĽnfte an die Verbraucher, die Privatkunden           Verbraucher.
der SCHUFA, ĂĽbermittelt.
                                                                      Stabiler privater Kreditmarkt
Um diesen verlässlichen Informationsaustausch zu ermöglichen,         Dass die SCHUFA einen wichtigen Beitrag für die problemlose
investiert die SCHUFA erhebliche Mittel in die IT-Infrastruktur, in   Kreditvergabe leistet und darĂĽber hinaus eine zentrale Funktion
die Bereitstellung von Ressourcen bei der Auskunftsbearbeitung        zur Stabilisierung des Kreditmarktes in Deutschland einnimmt,
und für den Verbraucherservice. Diese Infrastruktur und die über      zeigt sich in der Entwicklung der Privatkredite während der
                                                                      F
                                                                      ­ inanzkrise.

                                                                      Der deutsche Verbraucher zeigt sich als verlässlicher und immer
Die SCHUFA-Produkte zu Verbrauchern                                   bedeutenderer Faktor im deutschen Binnenmarkt. Hierbei hat
• Auskünfte                                                           der Konsumentenkredit seinen Anteil an den inländischen Kre­
• Nachmeldungen                                                       diten seit den 1960er-Jahren auf zwölf Prozent verdoppelt.
• Identitätsprodukte                                                  O
                                                                      ­ bwohl von 2008 bis 2010 zehn Prozent mehr Ratenkredite
• Adressprodukte                                                      vergeben wurden, ist die Quote der Kredite, die vertragsge­
• Informationsprodukte                                                mäß bedient werden, mit 97,5 Prozent für das Jahr 2010 nur um
• Score                                                               0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.
                                                                      Sie befindet sich damit auf gleichem positivem Niveau wie 2009.
Die SCHUFA-Produkte zu Unternehmen                                    Dies zeigt, dass das Zusammenspiel zwischen kreditgebender
• Unternehmensauskünfte                                               Wirtschaft, Verbrauchern und Auskunfteien auch in wirtschaft­
• Analyseprodukte                                                     lich turbulenten Zeiten hervorragend funktioniert und lang­
• Datenmanagement                                                     fristig für stabile Verhältnisse und damit Planungssicherheit für
• Handelsregisterprodukte                                             das Wirtschaftssystem sorgt.
• Score
                                                                      Der Grund für die zuverlässige Ratenzahlung der Kreditnehmer
                                                                      ist zum einen der robuste deutsche Arbeitsmarkt. Aber auch die
Unser Nutzen  9




                                „Der europäische Binnenmarkt für Privatkunden ist noch in weiter Ferne.
                                 Die privaten Banken in Deutschland unterstützen das Bestreben der euro­
                                 päischen Politik, schrittweise einen integrierten Retail-Banking-Markt in
                                 Europa zu schaffen. Der Wettbewerb auf den nationalen Märkten würde
                                 zunehmen und die Verbraucher erhielten dadurch eine größere Produkt­
                                 auswahl zu gĂĽnstigeren Konditionen. Um diese Vorteile zu realisieren, hat
                                 die Europäische Kommission mehrere Maßnahmen initiiert, wie zum
                                 Beispiel den „Zugang zum Basis-Zahlungskonto“ und das „Richtlinien­
                                 vorhaben zur verantwortlichen Hypothekarkreditvergabe“. Sowohl bei
                                 der Kontoeröffnung als auch bei der Kreditwürdigkeitsprüfung im Rahmen
                                 der Hypothekarkreditvergabe spielen die Dienstleistungen der SCHUFA –
                                 zukünftig auch im grenzüberschreitenden Geschäft – eine zunehmend
                                 wichtige Rolle.“
                                  Dr. Ibrahim Karasu, Mitglied der Geschäftsführung des Bundesverbandes deutscher Banken




sorgfältige und gewissenhafte Prüfung der Kreditwünsche              fitieren: Indem sie Positivdaten über ihre Geschäftsaktivitäten
durch die Banken spielt eine wichtige Rolle. So erweist sich der     den Auskunfteien bzw. den Vertragspartnern von Auskunfteien
durch verlässliche Informationen abgesicherte kreditfinanzierte      zur Verfügung stellen, bauen sie ihre finanzielle Reputation auf.
Privatkonsum als wichtige StĂĽtze fĂĽr die Konjunktur.

Der Wert der Positivinformation
Zu mehr als 91 Prozent der bei der SCHUFA gespeicherten Per­
sonen liegen ausschlieĂźlich Positivinformationen vor. Dies sind
Informationen über vertragsgemäßes Verhalten der Verbraucher.
Mit Positivdaten können Kreditgeber die Kreditwürdigkeit von
potenziellen Kreditnehmern sehr viel präziser einschätzen als in
e
­ iner ausschließlich auf Negativdaten fußenden Datenlandschaft.
Denn Kreditgeber haben anhand der ­ ositivdaten einen besse­
                                       P
ren Überblick über die finanzielle Gesamtsituation des Kreditneh­
mers und können helfen, Überschul­ ungsgefahren zu vermeiden.
                                    d

In einer länderübergreifenden Studie konnte gezeigt werden, dass
Kreditgeber durch die EinfĂĽhrung von Positivdaten bei Auskunfteien
in die Lage versetzt werden, deutlich mehr Kreditan­ ragen von
                                                      f
Kreditantragstellern erfüllen zu können. Auch Kreditnehmer pro­
10  Unser Nutzen




Case Study: Was wäre, wenn …?




Die Kreissparkasse Esslingen-NĂĽrtingen hat den Mehrwert 	            kosten: Werden durch die manuelle Nachbearbeitung 60 Minuten
der Kooperation mit der SCHUFA errechnet. Auf den Prüf­              pro Kreditantrag kalkuliert, entstünden bei 2.000 Kreditanträ­
stand kamen die Produkte „Auskunft“ und „Nachmel­                    gen im Jahr zusätzliche Personalkosten von jährlich 50.000 Euro.
dungen“ im Rahmen von Bonitätsprüfungen und Kredit­
gewährungen im Neu- und Bestandskundengeschäft.                      Ginge man zusätzlich davon aus, dass zehn Prozent der Kun­
                                                                     den aufgrund der langen Wartezeit zu einem Mitbewerber ab­
 Was wäre, wenn es die SCHUFA nicht gäbe? Mit dieser Frage           wandern, würde dies nach internen Berechnungen der Kreis­
 hat sich die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen intensiv ausei­     sparkasse den Ertrag um weitere 83.000 Euro im Jahr belasten.
 nandergesetzt. Nach Migration auf OSPlus der Finanz Infor­ atik
                                                          m          Außerdem wären erhebliche Auswirkungen bei den Zinssätzen
 wollte die Kreissparkasse den Mehrwert der SCHUFA-Produkte          zu erwarten, die aufgrund des Informationsdefizits und erhöhten
„Auskunft“ und „Nachmeldung“ untersuchen. Das Ergebnis               Risikos stiegen. Wenn sich dann geschätzte fünf Prozent der
 gleich vorweg: Jeder in die SCHUFA-Dienstleistungen investierte     Kunden für eine andere Bank entscheiden, kämen weitere Ertrags­
 Euro hat ca. 13 Euro an eigenem Aufwand eingespart.                 ausfälle von 40.000 Euro pro Jahr hinzu. Schließlich simulierte
                                                                     die Kreissparkasse noch die potenzielle Abkehr der Kunden vom
Mit der SCHUFA die Prozesskosten senken                              Ratenkredit und die Auflösung von Sparanlagen.
Zur Berechnung der verschiedenen Szenarien wurden im ersten
Schritt die Prozesskosten fĂĽr den Fall ermittelt, dass die SCHUFA-   Die Szenarien zeigen: Durch die SCHUFA-Auskunft wird der
Auskunft nicht einbezogen wird. Damit hätte sich die endgül­         m
                                                                     ­ anuelle Aufwand auf ein Minimum reduziert. Allein die Zeiter­
tige Kreditentscheidung inklusive Einholen der Bankauskunft mit      sparnis von 60 Minuten pro Kreditvertrag führt zu einer Kos­
Postlaufzeit um sieben bis zehn Tage verzögert. Die unmittelbare     tensenkung von mindestens etwa 50.000 Euro im Jahr. Hinzu
Folge: Kunden sind durch die Verschiebung der Kreditentschei­        kommt der wesentliche Mehrwert eines optimierten Kunden­
dung weniger zugänglich für weitere Beratungs- und Finanzie­         services durch Reaktionsschnelle und mehr Zeit für die Beratung.
rungsgespräche. Auch Cross-Selling-Geschäfte wären deutlich
erschwert. Darüber hinaus entstünden zusätzliche Personal­           Kundenservice im Blick
                                                                     Neben der SCHUFA-Auskunft spielen auch die SCHUFA-Nachmel­
                                                                     dungen eine entscheidende Rolle bei der Kreditentscheidung.
                                                                     Durch den Nachmeldungsservice der SCHUFA erhalten Vertrags­
Ausgangslage: Steuerung und Optimierung von Geschäfts­               partner automatisch aktualisiert Informationen zu ihren Kunden
prozessen bei der Kreissparkasse Esslingen-­ ürtingen
                                           N                         und können sofort auf eventuelle Bonitätsveränderungen reagieren.


Ziel: Ertragssteigerung bei den Produktangeboten an Neu-             Die SCHUFA-Nachmeldungen basieren auf den Mitteilungen ande­
und Bestandskunden                                                   rer Vertragspartner und Informationen aus öffentlichen Verzeich­
                                                                     nissen oder amtlichen Bekanntmachungen. Durch die SCHUFA-
Lösung: Ermittlung der ­nformations- und Auskunftskosten.
                         I                                           Nachmeldungen und deren Speicherung in der OSP-integrierten
Simulation, welche ­ osten entstehen, wenn die „Auskünfte“
                   K                                                 Vertragspartnerdatenbank wird die Kreissparkasse ­ ktuell infor­
                                                                                                                         a
und „Nach­ eldungen“ der SCHUFA nicht eingebunden werden
          m                                                          miert und ist dadurch flexibel und unabhängig. Weiterhin geben
                                                                     die von der SCHUFA gemeldeten Anschriften­ nderungen Auf­
                                                                                                                    ä
Ergebnis: Die Kooperation mit der SCHUFA trägt zur Risiko­           schluss über den Verbleib unbekannt verzogener Kunden.
minimierung sowie zur Zeit- und Kostenersparnis bei. ­ osten
                                                      K
fĂĽr die SCHUFA von einem Euro fĂĽhren bei der Kreissparkasse          Ohne die Nachmeldungen der SCHUFA mĂĽssten Bankberater
zur Einsparung von 13 Euro.                                          die Schuldnerverzeichnisse in die Beobachtung einbeziehen und
                                                                     aufwändig sichten. Für das Einholen der Informationen in öf­
                                                                     fentlichen Registern – ein- bis zweimal pro Monat – würde ein
Unser Nutzen  11




                                „Der Kunde profitiert von fairen Konditionen. Durch die Einbeziehung
                                 der SCHUFA-Informationen werden die Ausfälle bei der Kreis­ parkasse
                                                                                               s
                                 Esslingen-NĂĽrtingen auf ein Minimum von 0,26 Prozent reduziert.
                                 Der Berater kann sich bei der Kreditentscheidung auf die SCHUFA ver­
                                 lassen und dem Kunden eine schnelle Finanzierungszusage geben.
                                 Der Kreissparkassenkunde profitiert somit von fairen, angemessenen
                                 Konditionen und erspart sich die Erbringung von zusätzlichen Bonitäts­
                                 nachweisen.“
                                 Frank Dierolf, stellvertretendes Vorstandsmitglied und Bereichsleiter Privatkunden
                                 der Kreissparkasse Esslingen-NĂĽrtingen




zusätzlicher Zeitaufwand von etwa einem Tag entstehen. Hinzu        risikoadjustierte Gestaltung der Konditionen wird mög­
kämen der Aufbau und die Pflege eigener Systeme für die Über­       lich. Sparkassen profitieren hier von den optimalen Einstel­
wachung von Konto- und Zahlungsverkehr, die im Projektteam          lungen und Voraussetzungen des Rechenzentrums der
mehrere Monate in Anspruch nehmen und jährlich Kosten von           F
                                                                    ­ inanz Informatik. So wird die Steuerung von Geschäfts­
ca. 50.000 Euro verursachen würden. Auch weil die Aktuali­          prozessen optimiert und somit Kostenvorteile erreicht, 	
sierungen in öffentlichen Registern meist nicht dann erfolgen,      die zu ­ iner Ertragssteigerung und einer Optimierung von
                                                                            e
wenn der Kunde einen Kreditwunsch hat, mĂĽssten die Kunden           Produktangeboten an Neu- und Bestandskunden fĂĽhren.
selbst regelmäßig Angaben machen. Häufiges Nachfragen durch
den Berater wäre somit nicht nur zeitintensiv, sondern auch
nicht im Sinne eines reibungslosen Kundenservices.

Die SCHUFA-Information richtig einsetzen
Um von den Vorteilen der SCHUFA-Auskunft sowie den SCHUFA-
Nachmeldungen zu profitieren, muss das Produkt richtig ein­
gesetzt und interpretiert werden. Die Kreissparkasse Esslingen-
NĂĽrtingen hat die Prozesse reibungslos integriert. Hierbei bildet
die optimale Integration der SCHUFA-Dienstleistungen im OSPlus
der Finanz Informatik eine hervorragende Grundvoraussetzung.

Fazit: Durch die Einbeziehung der SCHUFA-Informationen
werden die Ausfälle bei der Kreissparkasse Esslingen-Nür­
tingen auf ein Minimum von 0,26 Prozent reduziert. Vor
allem bei Neukunden ist im Kreditantragsprozess neben der
hohen Datenqualität die Schnelligkeit entscheidend. Die
manuellen Bearbeitungszeiten sinken und eine verlässliche,
12  Unser Nutzen




Neuer Service fĂĽr Verbraucher




Die SCHUFA hat ihren Verbraucherservice auch in 2010                Ein leicht verständliches Ampelsymbol zeigt das Insolvenzrisiko
weiter ausgebaut: Über das Servicecenter und das Internet           an, und wie sich die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wäh­
ist die SCHUFA für Hintergrundinformationen und Rück­               rend der nächsten zwölf Monate voraussichtlich entwickeln
fragen jederzeit erreichbar. Damit können Verbraucher               wird: „Grünes Licht“ bedeutet, dass ein positives Zahlungsver­
einfach und bequem Einblicke in ihre Daten nehmen.                  halten zu erwarten ist. Hingegen warnt das „rote Licht“ vor
Eine Innovation im Bereich der WirtschaftsauskĂĽnfte ist             e
                                                                    ­ iner möglichen Insolvenz. Verbraucher können sich so ein kom­
die von der SCHUFA entwickelte Unternehmensauskunft                 paktes Bild von der KreditwĂĽrdigkeit machen, bevor sie eine
fĂĽr Verbraucher.                                                    G
                                                                    ­ eschäftsbeziehung mit dem Unternehmen eingehen.

Seit November 2010 können sich Verbraucher mit der innovati­        Die SCHUFA-Unternehmensauskunft für Privatpersonen
ven SCHUFA-Unternehmensauskunft über die Bonität von Firmen         mit 1,5 Millionen Firmendaten
informieren. Ist der künftige Arbeitgeber in der Lage, das Gehalt   • Genauer Name und Rechtsform
pünktlich und vereinbarungsgemäß zu überweisen? In welcher          • Aktueller Unternehmenssitz
finanziellen Verfassung befindet sich zum Beispiel der Bauträger    • Eigentümer, Geschäftsführung, Gründungsdatum
des geplanten Eigenheims? Für diese essenziellen Fragen ist die     • Branche
SCHUFA-Unternehmensauskunft ein verlässliches und unabhän­          • Stammkapital
giges Instrument, mit dem Verbraucher ihre finanziellen Risiken     • Bisheriges Zahlungsverhalten
im Vorfeld wichtiger Entscheidungen im Wirtschaftsleben besser      • Mitarbeiterzahl
einschätzen können.
                                                                    Um die Firmenauskünfte bequem einsehen zu können,
Die SCHUFA-Unternehmensauskunft                                     mĂĽssen die Interessenten auf dem Verbraucherportal
Die SCHUFA-Unternehmensauskunft enthält zum einen Angaben           w
                                                                    ­ ww.meineSCHUFA.de angemeldet sein. Dies kostet einmalig
ĂĽber das bisherige Zahlungsverhalten. So werden auch etwaige        18,50 Euro. FĂĽr die Auskunft selbst werden dann pro Anfrage
negative Zahlungserfahrungen mit dem Unternehmen einbezogen.        28,50 Euro berechnet. Vor dem Abruf müssen die Nutzer be­




                                „Die Sparkassen-Finanzgruppe unternimmt seit 2009 verstärkt Aktivitäten,
                                 um ihren Kunden neben den gewohnten Giro- und Anlageprodukten
                                 auch breiter die Konsumfinanzierungen kompetent aus einer Hand anbie­
                                 ten zu können. Dabei spielt für die Sparkassen – als Qualitätsanbieter –
                                 der Service, die Sicherheit und die Flexibilität eine große Rolle. Ohne die
                                 umfangreichen Kooperationen mit der SCHUFA lassen sich diese Aktivi­
                                 täten und die kommenden Herausforderungen, wie zum Beispiel die regio­
                                 nalen demografischen Entwicklungen, nur schwer in eine verantwor­
                                 tungsvolle Kreditvergabe umsetzen.“
                                 Werner Netzel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und
                                 Giroverbandes e. V.
Unser Nutzen  13




stätigen, dass sie ein berechtigtes Interesse an den angefragten     sierungen im eigenen Datenbestand informiert. Zudem bietet
Informationen haben, also durch eine Geschäftsbeziehung              die SCHUFA ihren registrierten Nutzern den WebCode an. Mit
mit dem betreffenden Unternehmen ein wirtschaftliches Risiko         ihm können berechtigte Dritte per Internet Kurzinformationen
eingehen.                                                            zur Identität oder Zahlungsfähigkeit abrufen. Dieser besondere
                                                                     Mehrwert ist gerade für Situationen geeignet, in denen Ver­
Schnelle Wege zur SCHUFA-Auskunft                                    braucher sehr schnell ihre eigene finanzielle Reputation darlegen
Am 1. April 2010 trat das überarbeitete Bundesdatenschutzge­         wollen, beispielsweise um bei einer Wohnungsbesichtigung
setz in Kraft. Ziel der Gesetzesnovelle war es, mehr Transparenz     gleich spontan die Frage der Bonität beantworten zu können.
für Verbraucher zu schaffen. Sie sollen künftig einfacher erfah­
ren, welche Daten Auskunfteien ĂĽber sie gespeichert haben. Im        FĂĽr die Kontaktaufnahme mit der SCHUFA steht Verbrauchern
ersten Monat nach der Einsetzung der Gesetzesänderungen              das Internetportal www.meineSCHUFA.de und das SCHUFA-­
h
­ aben rund 240.000 Verbraucher eine Auskunft über ihre bei          Servicecenter unter der Servicenummer (01805 - SCHUFA bzw.
der SCHUFA gespeicherten Daten angefragt. Dies waren dop­            01805 - 724832) zur Verfügung.
pelt so viele wie im Vorjahresmonat.
                                                                     Die SCHUFA-Bonitätsauskunft
Trotz des erhöhten Anfragevolumens war die Zahl der Rückfra­         Zum 30. März 2010 hat die SCHUFA einen weiteren neuen
gen relativ gering. Meist reichten Verbraucher Aktualisierungen      S
                                                                     ­ ervice für Verbraucher eingerichtet, der über die Anforderungen
ihrer Daten ein. Tatsächlich fehlerhaft im Sinne von Bearbei­        des neuen Bundesdatenschutzgesetzes hinausgeht: die SCHUFA-
tungsfehlern waren die wenigsten gespeicherten Informationen.        Bonitätsauskunft, die wie die SCHUFA-Unternehmensauskunft
Die SCHUFA begrüßt das gestiegene Interesse der Verbraucher          eine wertvolle Unterstützung bei privaten Geschäften ist. Ihre
an den eigenen Daten. Korrekte und aktuelle Wirtschaftsinfor­        Besonderheit ist, dass sie aus zwei Servicekomponenten besteht:
mationen bilden die Geschäftsgrundlage für alle Beteiligten.         Die erste ist speziell für die Weitergabe an Dritte wie Vermieter
                                                                     oder Arbeitgeber konzipiert. Diese enthält lediglich diejenigen
Die Servicehotline und das Verbraucherportal                         Informationen, die für einen Geschäftsabschluss relevant sind,
Darüber hinaus hat die SCHUFA zum 1. April 2010 bundesweit           ohne unnötige Details zu verraten. Darüber hinaus ist sie fäl­
die Möglichkeiten für Bürger vereinfacht, Einblicke in die Infor­    schungssicher und auf besonderem Papier mit Wasserzeichen
mationen zu nehmen, die zu ihnen bei der SCHUFA gespeichert          gedruckt. Die zweite Komponente der neuen Bonitätsauskunft
sind. Die Servicehotline nutzten 2010 rund 750.000 BĂĽrger.           ist fĂĽr die Verbraucher selbst und zeigt alle zu ihrer Person bei
D
­ ieses Angebot wurde von der SCHUFA ausgebaut, um flächen­          der SCHUFA gespeicherten Daten.
deckend optimal erreichbar zu sein. Auch in Zukunft soll dieser
Kommunikationsweg bei gleichbleibend guter Erreichbarkeit
verbessert und erweitert werden.

Die SCHUFA-Servicenummer wie auch das Verbraucherportal
www.meineSCHUFA.de wurden im Berichtsjahr von den BĂĽrgern
wieder sehr gut angenommen. Sie können ihre SCHUFA-Infor­
mationen direkt im Internet einsehen oder postalisch anfordern.
Seit Freischaltung des Internetportals 2005 hat sich die Zahl der
Registrierungen kontinuierlich gesteigert auf mehr als 880.000
Nutzer zum Berichtsende.

Als zusätzlicher Service zum Schutz vor Identitätsmissbrauch steht
der SCHUFA-Update-Service zur Verfügung, der über Aktuali­
14  Berichte der Institutionen
Berichte der Institutionen  15




Berichte der Institutionen: Die SCHUFA ist die einzige Auskunftei in Deutschland, die
von einem unabhängigen Verbraucherbeirat begleitet wird. Ein weiteres Kernelement
fĂĽr den Verbraucherschutz ist der SCHUFA-Ombudsmann. Er vermittelt zwischen
V
­ erbrauchern, der SCHUFA und den Vertragspartnern neutral und unabhängig. Zu­
sätzlich zu den unabhängigen Gremien bietet die SCHUFA der Öffentlichkeit und
den Verbrauchern viele Möglichkeiten, sich einfach und schnell über die Hintergründe
der Wirtschaftsinformationen zu informieren und nachzufragen.
16  Berichte der Institutionen




Prof. Dr. Winfried Hassemer neuer
Ombudsmann der SCHUFA



Der Ombudsmann der SCHUFA ist ein Kernelement des                  arbeitet, sehr detailliert durch das Bundesdatenschutzgesetz
Verbraucherschutzes und der Verbraucherkommunikation               d
                                                                   ­ efiniert sind und wenig Raum für Interpretationen bieten.
der SCHUFA. Als neutraler Schlichter vermittelt er zwischen
Verbrauchern, der SCHUFA und deren Vertragspartnern.               Eine Kernaufgabe des Ombudsmannes liegt aus Sicht Profes­
                                                                   sor Hassemers in der verständlichen Erläuterung des SCHUFA-
Seit Juli 2010 ist Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Winfried Hassemer     Verfahrens und dessen verbraucherfreundlicher Ausgestaltung.
der neue Ombudsmann der SCHUFA. Mit dem ehemaligen Vize­
präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe und        Überzeugen durch Unabhängigkeit
Landesbeauftragten für den Datenschutz in Hessen stellt die        Wichtigstes Ziel des Ombudsmannverfahrens ist, eine einver­
SCHUFA den Verbrauchern einen international renommierten           nehmliche und nachvollziehbare Lösung mit dem Verbraucher
J
­ uristen zur Seite.                                               zu erreichen. Kommt Professor Hassemer bei berechtigten Re­
                                                                   klamationen zu dem Ergebnis, dass die SCHUFA oder ein Vertrags­
Halbjahresergebnis                                                 partner ein Anliegen nicht korrekt bearbeitet hat, erlässt er
Der Ombudsmann informiert die SCHUFA und den SCHUFA-­              e
                                                                   ­ inen Schlichtungsspruch zugunsten des Verbrauchers. So kann
Verbraucherbeirat regelmäßig über die aktuellen Eingaben und       er außergerichtlich Meinungsverschiedenheiten schnell und
Schiedssprüche. In den ersten sechs Monaten seiner Amts­           u
                                                                   ­ nbürokratisch beilegen.
periode von Juli bis Ende Dezember 2010 haben sich 143 Ver­
braucher mit ihrem Anliegen an Professor Hassemer gewandt.         Das Schiedsverfahren ist in einer Geschäftsordnung geregelt.
Davon waren 50 Fälle unzulässig, das heißt es hatte zum Beispiel   Z
                                                                   ­ unächst sollen sich Verbraucher bei Rückfragen oder Beschwer­
noch kein Klärungsversuch mit dem SCHUFA-Verbraucherservice        den an das Verbraucherservicezentrum der SCHUFA wenden.
stattgefunden. Unter den verbleibenden 93 zulässigen Anmer­        Dieser Klärungsversuch ist Voraussetzung für die Aufnahme des
kungen fiel der Schiedsspruch des Ombudsmannes bei zwölf           Ombudsmannverfahrens. Konnte mit der SCHUFA, trotz sorg­
Eingaben zugunsten der Verbraucher aus. In sechs Fällen han­       fältiger Bearbeitung, keine Einigung erzielt werden, können
delte es sich um fehlerhafte Meldungen von Vertragspartnern,       V
                                                                   ­ erbraucher einen Antrag auf Eröffnung des Ombudsmann­
und in den übrigen sechs Fällen waren Bearbeitungsfehler der       verfahrens stellen, indem sie ihre Beschwerde mit einer Be­
SCHUFA die Ursache für die Meinungsverschiedenheit. Insge­         schreibung des Sachverhalts schriftlich per E-Mail, Fax oder
samt bestätigte der Ombudsmann bei 81 Anliegen die vormals         Brief einreichen.
getroffene Entscheidung der SCHUFA und erläuterte den betrof­
fenen Verbrauchern die HintergrĂĽnde.                               Kommt der Ombudsmann nach ausfĂĽhrlicher PrĂĽfung der Sach-
                                                                   und Rechtslage zu dem Ergebnis, dass der Verbraucher durch
Die Erfahrung der ersten sechs Monate zeigt: Bei der Bearbei­      e
                                                                   ­ inen Bearbeitungsfehler einen Nachteil erlitten hat, so kann er
tung der Fälle hat der Ombudsmann mehr eine informierende          zum Beispiel die Korrektur eines Datensatzes veranlassen.
und weniger eine korrigierende Funktion. Dabei stellt sich die     Stellt er hingegen fest, dass die Verfahrensweise der SCHUFA
Herausforderung, trotz der komplexen rechtlichen Zusammen­         korrekt war, erläutert er dem Verbraucher den vorliegenden
hänge, eine verständliche und gleichsam rechtssichere Kommu­       Sachverhalt verständlich und nachvollziehbar.
nikation mit dem Verbraucher zu entwickeln. Der Ombudsmann
berĂĽcksichtigt dabei auch die Meinungen und Anregungen des
SCHUFA-Verbraucherbeirates.

Im Unterschied zu den Schiedsstellen vieler anderer Branchen
besteht bei den Fällen des SCHUFA-Ombudsmannes kaum Spiel­
raum fĂĽr unterschiedliche Auslegungen der Anmerkungsinhalte.
Grund dafĂĽr ist, dass die Regularien, nach denen die SCHUFA
Berichte der Institutionen  17




                                 Nicht die SCHUFA verursacht Daten, sondern der Verbraucher selbst

                                 Herr Professor Hassemer, welchen Eindruck konnten Sie bisher 	
                                 als Ombudsmann der SCHUFA gewinnen?
                                 In meinen Gesprächen und in der Korrespondenz wird deutlich, dass
                                 viele Leute nicht verstehen, was die SCHUFA macht. Sie wissen zwar, dass
                                 unsere Wirtschaft gesicherte und schnelle Auskünfte über Kreditwürdig­
                                 keit im Einzelfall braucht, und finden das auch in Ordnung. Aber die Berech­
                                 nungen im Einzelnen bleiben vielen doch dunkel, und manchen sind die
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Win­   Speicherfristen zu lang. Auch dass nicht die SCHUFA die Daten verursacht,
fried Hassemer war von 1991      sondern der Verbraucher selbst, wird nicht immer deutlich. Hier ist noch
bis 1996 Landes­ eauftragter
                  b
für den Datenschutz in Hes­      einiges zu tun.
sen und wurde im Mai 1996
als Richter in den Zweiten       Was ist aus Ihrer Sicht zu tun?
Senat des Bundesverfassungs­
gerichts in Karlsruhe berufen.   Ich möchte in meiner Funktion als Ombudsmann Klarheit über das SCHUFA-
Von 2002 bis 2008 führte         Verfahren schaffen und Missverständnisse über die Rechtslage aus dem
er den Zweiten Senat als Vor­    Weg räumen. So kann die SCHUFA beispielsweise nicht nachprüfen, inwie­
sitzender und war Vizeprä­
sident des Bundesverfas­         fern Verträge zwischen Verbraucher und Vertragspartner rechtmäßig ge­
sungsgerichts. Seit 1. Juli      schlossen wurden. Sie kann immer nur klären, ob die Voraussetzungen
2010 ist er Ombudsmann           stimmen, mit denen Informationen an die SCHUFA ĂĽbermittelt werden.
der SCHUFA Holding AG.

                                 Haben Sie eine Empfehlung an die Verbraucher?
                                 Die SCHUFA hat in der letzten Zeit die Möglichkeiten der Verbraucher
                                 stark vermehrt, sich einfach und schnell über Hintergründe und Einzelhei­
                                 ten ihrer Arbeit und ihrer Ergebnisse im Einzelfall zu informieren und
                                 kritisch nachzufragen. Diese Möglichkeiten sollten die Verbraucher stärker
                                 nutzen, um – gerade bei komplexen Verhältnissen und Transaktionen –
                                 Durchblick zu gewinnen.
18  Berichte der Institutionen




Der Verbraucherbeirat




Zur Diskussion verbraucherrelevanter Themen hat die                   ihrer beratenden Tätigkeit bei verbraucherrelevanten Fragen be­
SCHUFA 2008 einen unabhängigen Beirat als neutrale und                schäftigte sich der Beirat 2010 mit den Anforderungen an das
öffentliche Instanz eingerichtet.                                     Finanzmanagement in privaten Haushalten, der Kommunikation
                                                                      zum Thema Scoring und den Auswirkungen der Novellierung
Die SCHUFA ist die einzige Auskunftei in Deutschland, die von         des Bundesdatenschutzgesetzes.
einem unabhängigen Verbraucherbeirat begleitet wird. Zu einem
fundierten Austausch über verbraucherrelevante Themen stand           Ein weiterer Themenschwerpunkt in 2010 bildete die Ergebnis­
die SCHUFA auch 2010 im intensiven Dialog mit dem unabhän­            diskussion der vom Verbraucherbeirat 2009 initiierten Studie
gigen Gremium.                                                        ĂĽber das Leben in der Verbraucherinsolvenz. Im Rahmen einer
                                                                      empirischen Untersuchung gaben 762 Personen ihre Erfahrun­
Weil die SCHUFA in ihrer nunmehr über 80-jährigen Tätigkeit           gen mit dem Verbraucherinsolvenzverfahren wieder.
eine bedeutende Mittlerfunktion zwischen der Kreditwirtschaft
und der Gesellschaft einnimmt, gehören dem interdisziplinär be­       Als fachlich erfahrener Partner leitete der Soziologe Dr. Götz
setzten Gremium Persönlichkeiten verschiedener Institutionen,         Lechner in Kooperation mit dem Institut für Soziologie der TU
Verbände, Unternehmen und gesellschaftlicher Einrichtungen an.        Chemnitz die Studie. „Endlich jemand, der sich für uns interes­
Das Gremium steht auch im Austausch mit dem ebenfalls unab­           siert“, so lautete der häufigste Tenor der Teilnehmer an der in
hängigen SCHUFA-Ombudsmann. Dieser legt darüber hinaus                Deutschland einmaligen Untersuchung zum Leben in der Ver­
dem Verbraucherbeirat einmal jährlich seinen Tätigkeitsbericht vor.   braucherinsolvenz.

Themenfelder                                                          Ist in der Regel von den „Betroffenen“ oder den „Personen im
Für die kontinuierliche Verbesserung des Verbraucherangebotes         Verbraucherinsolvenzverfahren“ die Rede, so differenziert die
und -dialogs sind die unabhängigen Expertenstimmen der Beirats­       Untersuchung im Ergebnis drei Typen von überschuldeten Perso­
mitglieder für die SCHUFA von zentraler Bedeutung. Im Rahmen          nen: Rund die Hälfte sind „Opfer moderner, biografischer




                                 „Die Öffentlichkeit fordert Transparenz, schnelle und kompetente Rück­
                                  meldung auf Kundenanfragen sowie sachliche Verbraucherinformation.
                                  Je wichtiger das Unternehmen und seine Produkte fĂĽr den Konsumalltag
                                  der Menschen sind, desto stärker wird dieses Gebot der Offenheit einge­
                                  fordert. Ohne eine positive SCHUFA-Auskunft kann heute in vielen Städten
                                  kein Mietvertrag mehr abgeschlossen werden, Versandunternehmen liefern
                                  keine Ware und die Kreditaufnahme wird schwierig – oder zumindest
                                  teuer. Der Verbraucherbeirat der SCHUFA beobachtet und begleitet als
                                  unabhängiges Gremium die Arbeit der SCHUFA und achtet darauf, dass
                                  das Verbraucherinteresse stets berücksichtigt wird.“
                                  Prof. Dr. Lucia A. Reisch (Copenhagen Business School, Konsumverhalten und Verbraucherpolitik,
                                  Mitglied des Rates fĂĽr Nachhaltige Entwicklung)
Berichte der Institutionen  19




R
­ isiken“, die letztlich nur durch alltägliche Risiken wie Arbeitslo­   • Transparenz in Bonitätsbewertungs- und Kreditvergabeprozessen
sigkeit, eine gescheiterte Selbstständigkeit oder das Zerbrechen        • Einbeziehung des Verbrauchers in einen selbstbestimmten,
einer Beziehung/Ehe in die Lage gerieten, ein Insolvenzverfahren        	 sicheren und bewussten Umgang mit eigenen Daten
eröffnen zu müssen. Sie haben beste Chancen allein durch die
Eröffnung des Verfahrens einen neuerlichen Anfang erfolgreich           Ferner diskutiert der Beirat Grundlagen, Methoden und Ergeb­
zu gestalten.                                                           nisse zu Studien im Rahmen des SCHUFA Kredit-Kompasses,
                                                                        empfiehlt wissenschaftliche und/oder andere Projektaufträge und
„Insolvente mit Orientierungsproblemen“ (42 Prozent) hinge­             gibt Anregungen insbesondere hinsichtlich der gesamtgesell­
 gen benötigen ein wenig Zeit und auch Hilfe, die vor neuer­            schaftlichen Zusammenhänge im Kontext der SCHUFA-Themen.
 lichen finanziellen Katastrophen bewahren kann und den Weg
 zurĂĽck in die Mitte der Gesellschaft ebnet. In der dritten             Die Mitglieder des Verbraucherbeirates
 G
 ­ ruppe (acht Prozent) finden sich „Insolvente mit andauern­           •  arik Ahmia (Redakteur bei der Tageszeitung „taz“, Ressort
                                                                          T
 dem Beratungsbedarf“.                                                    Wirtschaft und Umwelt)
                                                                        • Birgit Bürkin (rw budgetberatung)
Bei der großen Mehrheit der Befragten führte die Verbraucher­           •  rof. Dr. Helmut Jungermann (Technische Universität Berlin,
                                                                          P
insolvenz der Studie zufolge zu grundlegenden Verhaltensände­             Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft)
rungen: Der Umgang mit Geld sei planvoller und zukunftsorien­           •  tephan Mayer (Mitglied des Bundestages/CDU/CSU, Innen-,
                                                                          S
tierter geworden, und mehr als ein Viertel der Personen in einer          rechts- und datenschutzpolitischer Sprecher der CSU)
Verbraucherinsolvenz führten einen Haushaltsplan. Weiter zeigt          • Dr. Rainer Metz (Leiter der Unterabteilung Verbraucherschutz
                                                                          
die Untersuchung, dass sich in der Wohlverhaltensperiode die              im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Abhängigkeit der betroffenen Personen von Transferleistungen              V
                                                                          ­ erbraucherschutz)
verringert. Das von der Insolvenzordnung geforderte aktive Be­          • Prof. Dr. Hans-W. Micklitz (European University Institute,
                                                                          
mühen um Arbeit scheint bei der Hälfte der Betroffenen Wir­               E
                                                                          ­ uropäisches Wirtschaftsrecht)
kung zu zeigen.                                                         • Dr. Ulrich Ott (ING-DiBa AG, Leiter Unternehmens­
                                                                          
                                                                          kommunikation)
Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im April 2010 auf                •  rof. Dr. Michael-B. Piorkowsky (Rheinische Friedrich-Wilhelms-
                                                                          P
­ inladung des Bundesministeriums der Justiz auch dem Parla­
E                                                                         Universität Bonn, Haushalts- und Konsumökonomik)
mentarischen Staatssekretär, Dr. Max Stadler, vorgestellt.              •  rof. Dr. Lucia A. Reisch (Copenhagen Business School,
                                                                          P
F
­ erner ­ rganisierte das Beiratsmitglied Prof. Dr. Hans-W. Micklitz
        o                                                                 ­ onsumverhalten und Verbraucherpolitik, Mitglied des
                                                                          K
mit Unterstützung der SCHUFA am European University Ins­ i­    t          Rates für Nachhaltige Entwicklung)
tute eine Konferenz zum Thema „Private Insolvenzen in Eu­               •  li Röhm (Wirtschaftsredakteur und Fernsehjournalist
                                                                          U
ropa: unterschiedliche Chancen für Gläubiger und Schuldner“.              beim ZDF)
Hier wurden unter anderem die Ergebnisse der Studie Ver­                •  arius Stark (Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung
                                                                          M
tretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Auskunfteien            der Verbände)
verschie­ ener europäischer Länder präsentiert und mit diesen
          d                                                             •  irk Stein (Bundesverband deutscher Banken, Direktor im
                                                                          D
­ iskutiert.
d                                                                         Geschäfts­ ereich Retail Banking und Banktechnologie)
                                                                                      b
                                                                        • Christoph Wenk-Fischer (Hauptgeschäftsführer des Bundes­
                                                                          
Themenschwerpunkte des Verbraucherbeirates laut 	                         verbandes des Deutschen ­ ersandhandels)
                                                                                                       V
Satzung                                                                 •  rank Wollschläger (Abteilungsdirektor beim Deutschen
                                                                          F
• Finanz- und Konsumkompetenz                                             S
                                                                          ­ parkassen- und Giroverband)
• Verbraucher- und Anbieterverhalten rund um Kredite                    •  anfred Zöllmer (Mitglied des Bundestages/SPD und Stell­
                                                                          M
•  bbau asymmetrischer Informationen zwischen Kreditgebern
  A                                                                       vertretender Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung,
  und -nehmern                                                            Landwirtschaft und Verbraucherschutz)
20  Berichte der Institutionen




Themen und Namen in 2010




Auskunfteien haben eine unterstützende und stabilisie­              Die Weltkonferenz der Auskunfteien (WCCRC 2010)
rende Funktion fĂĽr Wirtschaft und Gesellschaft. Die                 Vom 26. bis 28. September 2010 fand die World Consumer
SCHUFA greift den Gesprächsbedarf vieler Gesellschafts­             C
                                                                    ­ redit Reporting Conference (WCCRC), die Weltkonferenz der
gruppen auf und nutzt ihn fĂĽr Fachkonferenzen und                   KreditbĂĽros, erstmals in Berlin statt. Alle zwei Jahre treffen
K
­ olloquien. Eines der Markenzeichen dieser Veranstal­              sich die Vertreter der Auskunfteien und der Finanzindustrie, um
tungen ist die lebhafte, faire Sachdiskussion, die Anre­            aktuelle Themen zu diskutieren und innovative Ansätze aus
gungen vielfältiger Art zutage fördert.                             u
                                                                    ­ nterschiedlichen (Finanz-)Kulturen zu erörtern.

Allein in Deutschland entfallen auf Privatkredite (Konsum- und      Gastgeber der Konferenz 2010 war die SCHUFA, die diese in Zu­
Hypothekenkredite) über eine Billion Euro. Auskunfteien sind        sammenarbeit mit der europäischen „Association of Consumer
wichtige Institutionen, um das durch die Finanzkrise be­astete
                                                           l        Credit Information Suppliers (ACCIS)“ und der US-amerikani­
Vertrauen der Verbraucher wiederzuerlangen. Ihre ­ ysteme
                                                        S           schen „Consumer Data Industry Association (CDIA)“ organisierte.
müssen korrekte und verlässliche Daten vorhalten. Damit stehen
die Informationsdienstleister für die Kreditwirtschaft aber auch    Die Weltkonferenz bietet Auskunfteien aus Nord- und Südame­
im Spannungsfeld zentraler gesellschaftlicher Entwicklungen wie     rika, Europa, Asien, Australien und Afrika die Möglichkeit, in
Datenschutz, Verbraucherschutz, Überschuldungsgefahren,             Vorträgen ebenso wie im persönlichen Gespräch Erfahrungen
oder die Frage nach verantwortungsvoller Kreditvergabe.             und Know-how auszutauschen.

Mit ihren Dialogforen hat sich die SCHUFA einen Namen in Deutsch­   220 Vertreter aus 58 Ländern nahmen an der Konferenz teil
land gemacht. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft,        und nutzten die WCCRC als Plattform zur weltweiten Branchen­
Wissenschaft nutzen sie fĂĽr den offenen Gedankenaustausch.          kommunikation und Information.




                                 „Die G 20 verkündeten im Rahmen ihrer Financial Inclusion Agenda,
                                  dem Wiederaufbau des öffentlichen Vertrauens durch Responsible
                                  F
                                  ­ inance höchste Priorität einzuräumen. Hierfür kommt Auskunfteien
                                  eine herausgehobene Stellung zu, am Wiederaufbau des Vertrauens
                                  der Verbraucher mitzuwirken. Dies bedeutet, dass Auskunfteien Sys-
                                  teme entwickeln müssen, die korrekte und verlässliche Daten vorhalten,
                                  die umfassende Informationen zur VerfĂĽgung stellen. Zudem mĂĽssen
                                  A
                                  ­ uskunfteien Antworten auf die Anliegen der Verbraucher in Bezug auf
                                  den Schutz ihrer persön­ichen Daten haben. Dies sind keine neuen Bot­
                                                           l
                                  schaften: Dennoch mĂĽssen diese Aspekte akzentuiert werden, sollen die
                                  Entwicklungen in der Auskunfteilandschaft auch kĂĽnftig in die richtige
                                  Richtung gehen.“
                                 Peer Stein, Senior Manager International Finance Corporation (IFC)/Weltbank-Gruppe
Berichte der Institutionen  21




 Der 4. Parlamentarische Abend der SCHUFA                                F
                                                                         ­ inanzmärkten eingesetzt werden, liefert die vielfach anerkannte
„Datenschutz in einer freiheitlichen Gesellschaft“: Am 17. März          Forschungsplattform Kredit-Kompass Fakten und Trends zur
 2010 fand der 4. Parlamentarische Abend der SCHUFA in Berlin            p
                                                                         ­ rivaten Kreditaufnahme in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen
 statt, diesmal in der Hauptstadtrepräsentanz der Allianz SE. Ein Ein­   Beiträge zum Kredit- und Konsumverhalten sowie die Erarbei­
 gangsstatement hielt unter anderem Dr. Max Stadler, Parlamentari­       tung von Indikatoren zur privaten Ver- und Überschuldung. Die
 scher Staatssekretär im Justizministerium. Die anschließende Podiums­   Kernfragen lauten: Wie entwickeln sich Angebot und Nachfrage
 diskussion vor 130 Gästen moderierte Conny Czymoch (Phoenix).           von Privatkrediten? Werden sich Konsumenten eher verschulden
                                                                         und nehmen Kreditausfälle zu?
Prof. Dr. Kurt Imhof prognostizierte eine weiter wachsende Sensibi­
lität der Bürger beim Thema „Privatsphäre“. Wie die vorgestellte         Ergänzt wurde der Kredit-Kompass 2010 durch eine repräsen­
Allensbach-Umfrage ergab, reagiert die Bevölkerung außeror­              tative Umfrage vom Institut für Demoskopie Allensbach. Auf die
dentlich differenziert auf die Frage, welche persönlichen Daten          2009 gestellte Frage, wie die Deutschen zu den Themen Spar­
weitergegeben werden sollen und wem sie anvertraut werden                samkeit, Schulden und Kreditaufnahme stehen und wie stark
können. Wer mit Datenschutz von morgen befasst ist, muss                 betroffen sie sich von der Finanzkrise einschätzen, ergab die
d
­ eshalb aufmerksam verfolgen, was die Menschen als privat               Analyse: 26 Prozent gaben an, in ihrem Privatleben von der Krise
empfinden und was nicht. Staatssekretär Dr. Stadler plädierte            beeinflusst zu sein, aber nicht sehr stark. 67 Prozent der Befrag­
unter anderem dafür, Aufklärung und Bildung rund um das The­             ten fühlten sich gar nicht betroffen. Die Einschätzungen bestätig­
ma Datenschutz auszubauen, und betonte die Vorbildfunktion               ten sich in den aktuellen Analysen des Kredit-Kompasses 2011,
des Staates: In Fragen des Respekts vor der Privatsphäre des Bür­        denn 97,5 Prozent der Deutschen zahlten im Jahr 2010 ihre Kre­
gers müsse der Staat der Privatwirtschaft und der Bevölkerung            dite ordnungsgemäß zurück.
mit gutem Beispiel vorangehen.
                                                                         Detaillierte Auswertungen sind im Internet kostenfrei
 Das 5. SCHUFA-Datenschutzkolloquium                                     ­ rhältlich unter: www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de
                                                                         e
„Wer bin ich im Datennetz – und wenn ja, wie viele?“: In jüngster
 Vergangenheit hat die Diskussion um Datenschutz deutlich an
 thematischer Breite gewonnen. Mehrere Bundesministerien be­
 schäftigen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Fragen
 der Wahrung der Privatsphäre sowie dem sich verändernden
 Verbraucherverhalten.

Das 5. SCHUFA-Datenschutzkolloquium hat sich deshalb am
29. September 2010 diesem hochrelevanten Thema angenom­
men, und zwar unter dem Titel „Wer bin ich im Datennetz – und
wenn ja, wie viele?“ In bewusster Anlehnung an den Bestseller
des modernen Philosophen Richard David Precht diskutierten im
Palazzo Italia in Berlin namhafte Experten unterschiedlichste
A
­ spekte des Datenschutzes der Gegenwart und der Zukunft.
Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hielt
e
­ inen Impulsvortrag aus Sicht des Bundesjustizministeriums.

Der SCHUFA Kredit-Kompass
Seit 2003 bringt die SCHUFA jährlich den SCHUFA Kredit-­
Kompass heraus. Während Aktienindizes als Barometer an den
22  Zahlen und Fakten




Zahlen und Fakten: Im Berichtsjahr lieferte die SCHUFA 102,9 Millionen AuskĂĽnfte
und Nachmeldungen. Mit ihren rund 6.000 Vertragspartnern verfĂĽgt die SCHUFA
ĂĽber 479 Millionen Informationen von ĂĽber 66,2 Millionen natĂĽrlichen Personen.
V
­ ertragspartner der SCHUFA sind ausschließlich Unternehmen, die Finanz-, Waren-
oder Dienstleistungskredite anbieten.
Zahlen und Fakten  23
24  Zahlen und Fakten




Vertragspartner, Beteiligungen,
EigentĂĽmer



Privatkunden und Vertragspartner                               bietet die SCHUFA verlässliche Unterstützungssysteme für
Die SCHUFA Holding AG hat ĂĽber eine Million Privatkunden,      K
                                                               ­ reditentscheidungen.
die als Nutzer des Privatkundenportals www.meineSCHUFA.de
auf Verbraucherprodukte wie die Unternehmensauskunft zu­       Beteiligungen
greifen können.                                                Die SCHUFA Holding AG hält 50 Prozent an der Creditinfo
                                                               SCHUFA GmbH – dem internationalen Joint Venture mit der
Vertragspartner der SCHUFA sind ausschließlich Unternehmen,    Creditinfo Group hf. Darüber hinaus gehört zur SCHUFA die
die Finanz-, Waren- oder Dienstleistungskredite anbieten.      100-prozentige Tochtergesellschaft insiders GmbH, ein Spe­
Nur diese erhalten über festgelegte Nutzungsrechte Informa­    zialist für Wissensmanagement und wissensbasierte Sys-
tionen von der SCHUFA. Durch die weitverzweigte Branchen­      teme, und eine 25,1-Prozent-Beteiligung an der tolina Holding
struktur der rund 6.000 Vertragspartner (Banken und Sparkas­   GmbH. Eine weitere Beteiligung besteht mit 33,5 Prozent
sen, Telekommunikationsunternehmen, Handelshäuser etc.),       an dem auf ­ inanzsoftware spezialisierten Unternehmen invest
                                                                            F
die zuverlässig kreditrelevante Daten an die SCHUFA melden,    solutions GmbH.




EigentĂĽmer
Der Aktionärskreis der SCHUFA Holding AG setzt sich aus starken dynamischen Partnern zusammen




Genossenschaftsbanken (7,9 %)                                                                        Kreditbanken (36,4 %)



Handel und Andere (13,1%)




Privatbanken (17,9 %)                                                                                Sparkassen (24,7%)
Zahlen und Fakten  25




Vorstand und Aufsichtsrat




Name 	                                                 Unternehmen 	                            Position



Vorstand

Dr. Michael Freytag	                                   SCHUFA Holding AG	                       Vorsitzender des Vorstandes seit 1.11.2010

Holger Severitt	                                       SCHUFA Holding AG 	                      Mitglied des Vorstandes seit 1.5.2009

Prof. Dr. Dieter Steinbauer	                           SCHUFA Holding AG 	                      Mitglied des Vorstandes seit 1.10.2001

Peter Villa	                                           SCHUFA Holding AG 	                      Mitglied des Vorstandes seit 1.5.2011



Aufsichtsrat

Theophil Graband1 	                                    VR-LEASING AG 	                          Vorsitzender des Vorstandes

Guido Heuveldop2 	                                     Deutsche Bank Privat- 	                  Mitglied des Vorstandes
		                                                     und Geschäftskunden AG

JĂĽrgen Brinkmann3	                                     Volksbank eG	                            Sprecher des Vorstandes
		                                                     Braunschweig Wolfsburg

Werner Netzel 	                                        Deutscher Sparkassen- 	                  Mitglied des Vorstandes
		                                                     und Giroverband e. V.

Franz Josef Nick 	                                     TARGOBANK AG 	                           Vorsitzender des Vorstandes
		                                                      Co. KGaA

Magnus Nowotny 	 SCHUFA Holding AG 	                                                            Teamleiter Anbindungsmanagement
			                                                                                             und -migration

Dieter Päschke 	 SCHUFA Holding AG 	                                                            Abteilungsleiter Service-Consultants
			                                                                                             und Vertragspartnerbetreuung

Kay Sabirowsky 	                                       SCHUFA Holding AG 	                      Leitender Experte IT

JĂĽrgen Schulte-Laggenbeck	                             OTTO (GmbH  Co. KG) 	                   Mitglied des Vorstandes


1
     Vorsitzender des Aufsichtsrates/Vorsitzender des Vorstandes der TeamBank bis 31.12.2010.
2
     Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrates.
3
     Mitglied des Aufsichtsrates seit 30.3.2010.


Stand: 1. Juni 2011
26  Zahlen und Fakten




Das Jahr 2010	

Mit 479 Millionen Informationen von über 66,2 Millionen natür­    die Vertragspartner erteilt. Zum Jahresende 2010 waren an den
lichen Personen verfügt die SCHUFA Holding AG bundesweit          zwölf Standorten der SCHUFA 752 Mitarbeiter beschäftigt.
über den größten Datenbestand zur Beurteilung des aktuellen
Zahlungsverhaltens.                                               FĂĽr die Branche der Auskunfteien bedeutet die Novellierung
                                                                  des Bundesdatenschutzgesetzes eine massive Ă„nderung ihres
Die SCHUFA hat im Berichtsjahr 2010 einen Konzernumsatz           Geschäftsumfelds, denn Verbraucher können seit dem 1. April
von 108,4 Millionen Euro erzielt. Das Ergebnis der gewöhnlichen   2010 kostenlos Auskunft der über sie bei Auskunfteien gespei­
Geschäftstätigkeit beträgt knapp 1,9 Millionen Euro. Haupt­       cherten Daten erhalten. Dies ist zum einen ein wichtiger Schritt
umsatz­ räger war das traditionelle Kerngeschäft mit Auskunfts­
        t                                                         für die gesellschaftliche Akzeptanz des Geschäftsmodells der
dienstleistungen an die Vertragspartner. Hinzu kamen Weiter­      Auskunfteien. Andererseits stellt dies eine enorme betriebswirt­
entwicklungen der Score-, B2B- und B2C-Produktpalette. Es         schaftliche Herausforderung für die Auskunfteien dar, die zahl­
wurden 102,9 Millionen AuskĂĽnfte und Nachmeldungen an             reiche kostenfreie Auskunftsersuchen erfĂĽllen mĂĽssen.




SCHUFA in Zahlen	                            	                                                                2010

Datenbestand: 	                              Erfasste Personen (Mio.) 	                                       66,2

	                                            Gespeicherte Informationen (Mio.) 	                              479

Informationsangebot: 	                       AuskĂĽnfte und Nachmeldungen (Mio.) 	                             102,9

	                                            Anteil Scores (in Verbindung mit Auskünften) 	                   69 %

Auskünfte nach Verfahren: 	                  Eigenauskünfte (§ 34 BDSG) 	                                     739.179

Geschäftsdaten: 	                            Umsatz in TEUR 	                                                 108.431

	                                            Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit* in TEUR 	              1.852

	                                            Standorte (inklusive Wiesbaden) 	                                12

	                                            Mitarbeiter (zum 31.12.2010) 	                                   752

* Vor a. o. Effekten.
Zahlen und Fakten  27




Bilanz




AKTIVA	                                              Stand 31.12.2010
		                                                                EUR

A.	Anlagevermögen	                                       23.745.239,98

B.	 Umlaufvermögen	                                      22.330.138,85

C.	Rechnungsabgrenzungsposten	                             5.573.618,60

SUMME	                                                   51.648.997,43




PASSIVA



A.	Eigenkapital	                                         10.956.386,11

B.	 RĂĽckstellungen	                                      27.410.351,64

C.	Verbindlichkeiten	                                    12.571.549,43

D.	Rechnungsabgrenzungsposten	                               710.710,25

SUMME	                                                   51.648.997,43




Kennzahlen zum Ergebnis
(fĂĽr die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010)

1.	 Umsatzerlöse	                                       108.430.584,65

2.	 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	          1.851.608,78
28  Wir schaffen Vertrauen
Wir schaffen Vertrauen  29




Wir schaffen Vertrauen: So facettenreich wie das moderne Wirtschaftsleben
sind die Angebote an Produkten und Services der SCHUFA. FĂĽr Privatkunden und
F
­ irmenkunden steht die SCHUFA mit einem umfangreichen Informationsangebot
Rede und Antwort.
30  Wir schaffen Vertrauen




Impressum




SCHUFA Holding AG
Kormoranweg 5, 65201 Wiesbaden
Postfach 18 29, 65008 Wiesbaden
Tel. + 49 (0) 611 - 9278-888
Fax	+ 49 (0) 611 - 9278-887
schufa-holding@schufa.de

Verantwortlich: Dr. Christian Seidenabel,
Leiter Presse- und Ă–ffentlichkeit

www.schufa.de
www.meineSCHUFA.de
www.SCHUFAmachtSchule.de
www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de
www.SCHUFA-Verbraucherbeirat.de
www.Scoring-Wissen.de
Wir schaffen Vertrauen

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SCHUFA Jahresbericht 2010

  • 2. Jahresbericht 2010  1 Inhalt 2 Vorwort des Vorstandes 4 Unser Nutzen 6 Wirtschaftsinformationen, die entscheidend sind 10 Case Study: Was wäre, wenn …? 12 Neuer Service fĂĽr Verbraucher 14 Berichte der Institutionen 16 Prof. Dr. Winfried Hassemer neuer Ombudsmann der SCHUFA 18 Der Verbraucherbeirat 20 Themen und Namen in 2010 22 Zahlen und Fakten 24 Vertragspartner, Beteiligungen, EigentĂĽmer 25 Vorstand und Aufsichtsrat 27 Bilanz 28 Wir schaffen Vertrauen 30 Impressum
  • 3. 2  Vorwort des Vorstandes Der Vorstand der SCHUFA Holding AG (von links nach rechts): Peter Villa, Prof. Dr. Dieter Steinbauer, Dr. Michael Freytag (Vorstandsvorsitzender), Holger Severitt
  • 4. Vorwort des Vorstandes  3 Sehr geehrte Damen und Herren, Mit der SCHUFA-Unternehmensauskunft erhalten jetzt auch P ­ rivatpersonen die Möglichkeit, selbst Bonitätsdaten ĂĽber ein ĂĽber 1,4 Billionen Euro haben die deutschen Verbraucher 2010 Unternehmen einzuholen. Sie werden zu einem informierten fĂĽr den Konsum ausgegeben. Dies entspricht 58 Prozent des Wirtschaftsteilnehmer und können sich vor einer Geschäfts­ e­ b Bruttoinlandsproduktes und damit rein rechnerisch einer vom zie­ ung ein genaues Bild ĂĽber die KreditwĂĽrdigkeit eines Unter­ h Verbraucher erzeugten Nachfrage von vier Milliarden Euro pro nehmens machen, mit dem sie zusammenarbeiten möchten. Mit Tag. Die kon­ tante Nachfrage auf hohem Niveau in den letzten s der Unternehmensdatenbank verfĂĽgt die SCHUFA erstmals Jahren hat während der Krise zu stabilen wirtschaftlichen Ver­ ĂĽber Informationen ĂĽber alle juristischen und natĂĽrlichen Per­ hältnissen beigetragen. sonen in Deutschland. Konsumentendarlehen sind bei den Verbrauchern ein immer Die B2B-Kompaktauskunft fĂĽr Unternehmen bietet mit ihren b ­ eliebteres Instrument zur unkomplizierten Finanzierung gerade u ­ nmittelbar abrufbaren BonitätsauskĂĽnften, gerade auch ĂĽber langlebiger KonsumgĂĽter. Der Konsumentenkredit hat seit der die in Deutschland so groĂźe Zahl von kleineren Unternehmen, GrĂĽndung der Bundesrepublik in den vergangenen sechs Jahrzehn­ eine informative Grundlage fĂĽr die Vergabe von Krediten und ten eine dynamische Entwicklung zurĂĽckgelegt. Das Bestands­ damit der wirtschaftlichen Weiterentwicklung dieser Unterneh­ volumen an Konsumentenkrediten hat sich seit den 1950er-Jahren men. Kreditgebern fällt es mit diesen Informationen leichter, im auf 225 Milliarden Euro vervielfacht. Der Anteil der Konsumen­ Zuge eines kostenadäquaten PrĂĽfprozesses in neue Geschäfts­ ten­ redite an den inländischen Krediten hat sich seit den 1960er- k beziehungen einzutreten. FĂĽr Kreditgeber und Kreditnehmer ver­ Jahren verdoppelt. Ein Drittel aller Verbraucher nutzt mittler­ wandelt sich Information ĂĽber Vertrauen in Wachstumschancen. weile diese Art der Bezahlung. Das Geschäftsjahr brachte eine wichtige institutionelle Verände­ Die Impulse des Konsumentenkredits fĂĽr Konjunktur und Wachs­ rung. Prof. Dr. Winfried Hassemer ĂĽbernahm ab 1. Juli 2010 die tum werden signifikanter, zumal die durchschnittliche Höhe der Funktion des Ombudsmannes. Er war Vizepräsident des Bundes­ neu aufgenommenen Kredite im letzten Jahr bei 7.099 Euro liegt. verfassungsgerichts und Landesbeauftragter fĂĽr den Datenschutz Immer häufiger entscheiden sich die Deutschen bei der Anschaf­ in Hessen. Als SCHUFA-Ombudsmann setzt er sich fĂĽr die Belange fung größerer, langlebigerer KonsumgĂĽter fĂĽr eine Kreditfinanzie­ der Verbraucher ein. Er berichtet an den Verbraucherbeirat der rung, beispielsweise beim Kauf von Autos, Elektronik und Möbeln. SCHUFA, dessen 15 Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen wie Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Verbänden sich mit Pro Tag gehen rund 250.000 Informationsanfragen bei der SCHUFA uns in grundlegenden Fragen austauschen. ein. Das System funktioniert: 97,5 Prozent aller Konsumenten­ kredite werden vertragsgemäß zurĂĽckgezahlt. Kein anderer Infor­ Unser Dank gilt in besonderer Weise unseren Geschäftspartnern, mationsdienstleister unterstĂĽtzt die Wirtschaft so umfangreich Beschäftigten und Aktionären, die seit vielen Jahren die SCHUFA mit Positivinformationen zu Verbrauchern. Derzeit bietet die vertrauensvoll begleiten. Sie unterstĂĽtzen den erfolgreichen Weg SCHUFA 479 Millionen Informationen zu 66,2 Millionen Men­ der SCHUFA und sind Garant des bestmöglichen Nutzens fĂĽr schen. Mehr als 91 Prozent haben ausschlieĂźlich positive Daten. alle Beteiligten. Mit freundlichen GrĂĽĂźen Dr. Michael Freytag Holger Severitt Prof. Dr. Dieter Steinbauer Peter Villa
  • 5. 4  Unser Nutzen Unser Nutzen: Die SCHUFA hat ĂĽber eine Million Privatkunden, die ĂĽber das Ver­ braucherportal www.meineSCHUFA.de auf ihre Daten zugreifen können. Seit 2010 steht den Nutzern des Portals auch erstmalig die SCHUFA-Unternehmensauskunft zur VerfĂĽgung. Mit ihr können sich Privatpersonen ein genaueres Bild von der Kredit­ wĂĽrdigkeit eines Unternehmens machen, bevor sie eine Geschäftsbeziehung einge­ hen. Wer beispielsweise ein Haus bauen will, erhält so vorab viele hilfreiche Informa­ tionen ĂĽber die Unternehmen, die er beauftragen will.
  • 7. 6  Unser Nutzen Wirtschaftsinformationen, die entscheidend sind FĂĽr Verbraucher und Unternehmen steigt der Nutzen, je von den insgesamt 1,7 Millionen Unternehmen in Deutschland schneller und verlässlicher Kreditanfragen beantwortet zählen etwa 75 Prozent zu den sogenannten Kleinstunternehmen und Kreditentscheidungen getroffen werden. Sie profi­ mit bis zu neun Beschäftigten und bis zwei Millionen Euro Jahres­ tieren von dem seit Jahrzehnten gewachsenen Know-how umsatz.1 Damit ist das mittelständische Kleinunternehmen der der SCHUFA im Umgang mit Risiken, die bei der Aufnah­ vorherrschende Unternehmenstyp in der deutschen Wirtschaft. me oder Vergabe von Krediten entstehen. Folglich sind fĂĽr dieses Mittelstandssegment schnelle, umfang­ reiche und verlässliche WirtschaftsauskĂĽnfte besonders wichtig. Kreditgeber und Kreditnehmer sollten daher ein gemeinsames Interesse an der Aktualität und Vollständigkeit bonitätsrelevanter Die SCHUFA-Kompaktauskunft verknĂĽpft die bonitätsrelevanten Informationen haben. Ihre Verlässlichkeit und Konstanz sind ein Daten zu natĂĽrlichen Personen aus der SCHUFA-Datenbank mit wichtiger Faktor fĂĽr Geschäftsentscheidungen und der Tragpfei­ Unternehmensdaten. Durch die Kombination beider Datenquellen ler einer hochmodernen, kreditbasierten Volkswirtschaft. HierfĂĽr verfĂĽgt die SCHUFA insgesamt ĂĽber Informationen zu knapp bietet die SCHUFA mit ihren 6.000 Vertragspartnern ein einzig­ fĂĽnf Millionen Selbstständigen, Kleingewerbetreibenden und Frei­ artiges Fundament: 479 Millionen Datensätze von 66,2 Millionen beruflern sowie allen im Handelsregister aufgefĂĽhrten Unter­ natĂĽrlichen Personen, B2B-Partnern und Geschäftskunden. nehmen. Damit ist die SCHUFA in der Lage, AuskĂĽnfte zu allen potenziellen Kreditnehmern, sowohl natĂĽrlichen wie auch juris­ Die SCHUFA-Kompaktauskunft tischen Personen, in Deutschland zu erteilen. Mit der 2010 erstmals in den Markt eingefĂĽhrten SCHUFA- Kompaktauskunft ist das B2B-Angebotsspektrum in einem ent­ Die Inhalte der SCHUFA-Kompaktauskunft scheidenden Punkt erweitert worden: Unternehmen können • Stammdaten erstmals auf komprimierte Bonitätsdaten von Kunden, Interes­ • Bonitätsinformationen inklusive Bonitätsindex senten oder Geschäftspartnern zugreifen. Dies ist vor allem • Bankverbindungen deshalb bedeutsam, weil die Zahlungsfähigkeit eines Unterneh­ • Handelsregisterinformationen (abhängig von der Rechtsform) mens stark von der privaten Bonität der EigentĂĽmer oder Ge­ • Geschäftszahlen sellschafter abhängen kann. • Brancheninformationen • Funktionsträger und deren Verflechtungen Ein Unternehmen ist nur so zuverlässig wie die Menschen, die es fĂĽhren. Es ist wichtig zu wissen, wer die Entscheidungsträger Zusätzlich flieĂźen Negativmerkmale – wie ein nicht vertragsge­ im Unternehmen sind, um das Vertrauen fĂĽr eine gute Zusam­ mäßes Zahlungsverhalten – zu Unternehmensvertretern fĂĽr die menarbeit aufzubauen. Wenn Informationen aus öffentlichen Beurteilung der Unternehmen ein. Dies ermöglicht eine zielge­ Quellen wie zum Beispiel zu eidesstattlichen Versicherungen richtete Bonitätsbewertung speziell kleiner Unternehmen. Der oder Privat­nsolvenzen bei der SCHUFA vorliegen, flieĂźen diese i Bonitätsindex innerhalb der SCHUFA-Kompaktauskunft trifft Informationen ĂĽber die Verantwortlichen auch in die Bonitäts­ eine Aussage zur Ausfallwahrscheinlichkeit des Unternehmens. einschätzung des Unternehmens ein. Denn mittelständische Neben dem tagesaktuellen Bonitätsindex zeigt der durchschnitt­ Unternehmen zeichnet die Verflechtung von Betrieb und Inha­ liche Bonitätsindex der vergangenen 90 Tage einen Trend in der ber sowie die Einheit von wirtschaftlicher Existenz des Inhabers Entwicklung der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens. und Existenz des Betriebes aus. Der Bonitätsindex umfasst unter anderem folgende Daten Bei kleineren Unternehmen hat die Bonität der handelnden Per­ • Bilanzen und Kennzahlen sonen signifikanten Einfluss auf die Unternehmensbonität. Denn • Zahlungserfahrungen 1  Statistisches Bundesamt, Stand: August 2008.
  • 8. Unser Nutzen  7 • Rechtsform nach effizienten Möglichkeiten der Aktualisierung. Vor diesem • Erste FĂĽhrungsebene Hintergrund hat die SCHUFA im Berichtsjahr mit der AdressAktu­ • Branchen alisierung Plus und der AdressAktualisierung Plus EMA zwei • Aktivitäten/Beständigkeit i ­nnovative Produkte entwickelt, die PostrĂĽckläufer verhindern, wenn Kunden ihren Wohnort wechseln oder Adressbestände veralten. Auf dieser Basis ist auch eine Kreditlimitempfehlung möglich, die objektiv die Höhe eines Waren- und/oder Dienstleistungs­ Bei AdressAktualisierung Plus und AdressAktualisierung Plus kredits angibt, der gewährt werden kann. EMA werden Adressen in einem mehrstufigen Verfahren mit den aktuellen SCHUFA-Datenbeständen und gegebenenfalls mit Die mehrstufige Profi-Adressermittlung von Privatpersonen den ­ atenbanken der Deutschen Post Adress abgeglichen und D Banken, Sparkassen, Versicherungen, Telekommunikationsunter­ dann mit einer ZustellprĂĽfung validiert. Jede aktualisierte Adresse nehmen, Handelshäuser oder E-Commerce-Unternehmen liefern wird sofort an den Vertragspartner geliefert, sobald sie den Vali­ als Vertragspartner der SCHUFA kreditrelevante Daten. Ohne die dierungsprozess inklusive der ZustellprĂĽfung erfolgreich durch­ SCHUFA, die in Sekundenschnelle entsprechende Informationen laufen hat. zur VerfĂĽgung stellt, wĂĽrden auf die Vertragspartner zusätz­ liche Bearbeitungskosten zukommen. Dies wird umso wichtiger, Der Nutzen einer Auskunft je mobiler die Gesellschaft und die Kundengruppen werden. Kundenbetreuer sind mit den Produkten der SCHUFA in der Lage, im Kundengespräch spezielle Entscheidungshilfen bei Bonitäts­ Fast jedes Unternehmen kennt das Problem: Die Kunden wechseln prĂĽfungen und Kreditgewährungen im Neu- und Bestandskunden­ den Wohnort, Adressbestände veralten. Es entsteht ein Bedarf geschäft zu nutzen. „Verbraucher nutzen verstärkt Finanzierungen im Handel. Mehr als jeder dritte Verbraucherhaushalt nutzt Kredite fĂĽr private Konsumanschaf­ fungen – vom Auto bis zum Handy. Laut einer Studie der GfK-Finanzmarkt­ forschung, die der Bankenfachverband im Jahresturnus beauftragt hat, haben die Verbraucher 2010 insbesondere mehr Waren im Einzelhandel finanziert. Knapp jeder zehnte Verbraucher hat hier einen Ratenkredit a g ­ b­ eschlossen. Das ist ein Plus von zwei Prozentpunkten zum Vorjahr. Finan­ ziert wurden vor allem Unterhaltungselektronik und EDV sowie ­ öbel M und KĂĽchen. Die Bereitschaft, am Point of Sale per Kredit zu bezahlen, nimmt weiter zu. Knapp 40 Prozent der Haushalte, die sich in den kom­ menden zwei Jahren Möbel oder eine KĂĽche anschaffen wollen, ­ ĂĽrdenw diese auch finanzieren. Der Bankenfachverband ist daher opti­ istisch, m dass sich die private Kreditaufnahme ausweiten wird.“ Peter Wacket, GeschäftsfĂĽhrer des Bankenfachverbands
  • 9. 8  Unser Nutzen Vor allem bei der Geschäftsanbahnung mit Neukunden sind 750 SCHUFA-Mitarbeiter gewährleisten die schnellen und Schnelligkeit und hohe Datenqualität entscheidend. Weil die An­ d ­ irekten Kommunikationswege zu den Vertragspartnern und forderung und PrĂĽfung einzelner Nachweise sowohl beim Kunden den Verbrauchern. wie auch beim Vertragspartner einen hohen zeitlichen Aufwand bedeutet, ist die Einbindung der SCHUFA-Informationen im Denn immer mehr Verbraucher erwarten, dass sie ihre Käufe ­nteresse der Verbraucher und der kreditgebenden Unternehmen. I im Handel auch finanzieren können. Mittlerweile zahlt jeder dritte Verbraucherhaushalt KonsumgĂĽter nicht bar, sondern nutzt Ohne SCHUFA-Auskunft wĂĽrden Kreditanfragen von soge­ d ­ afĂĽr eine Kreditfinanzierung. nannten Risikokunden eher abgelehnt, oder der Anteil risikobe­ lasteter Kredite im Portfolio wĂĽrde steigen. EinbuĂźen bei Die Kosten fĂĽr die Informationsbeschaffung wĂĽrden deutlich Wachstum und Ertrag und Unzufriedenheit im Kundenstamm steigen, wenn es keine Dienstleister wie die SCHUFA gäbe, die wären die zwangsläufigen Folgen. schnell und verlässlich die relevanten Bonitätsinformationen fĂĽr die Kreditvergabe liefern. Gerade bei Kreditnehmern, die Auskunfteien, die zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber un­ weniger räumlich gebunden sind, mĂĽssten entweder die Kre­ abhängig und wettbewerbsneutral handeln, bauen Vertrauen auf. ditgeber intensiver Informationen sammeln, oder die Kreditneh­ Im Berichtsjahr hat die SCHUFA ĂĽber 100 Millionen AuskĂĽnfte mer mĂĽssten mehr Daten zur VerfĂĽgung stellen. Wenn ­ eides b an Vertragspartner erteilt. DarĂĽber hinaus wurden mehr als unterbleibt, nehmen die Risiken zu, aber auch die Kosten fĂĽr die 739.000 EigenauskĂĽnfte an die Verbraucher, die Privatkunden Verbraucher. der SCHUFA, ĂĽbermittelt. Stabiler privater Kreditmarkt Um diesen verlässlichen Informationsaustausch zu ermöglichen, Dass die SCHUFA einen wichtigen Beitrag fĂĽr die problemlose investiert die SCHUFA erhebliche Mittel in die IT-Infrastruktur, in Kreditvergabe leistet und darĂĽber hinaus eine zentrale Funktion die Bereitstellung von Ressourcen bei der Auskunftsbearbeitung zur Stabilisierung des Kreditmarktes in Deutschland einnimmt, und fĂĽr den Verbraucherservice. Diese Infrastruktur und die ĂĽber zeigt sich in der Entwicklung der Privatkredite während der F ­ inanzkrise. Der deutsche Verbraucher zeigt sich als verlässlicher und immer Die SCHUFA-Produkte zu Verbrauchern bedeutenderer Faktor im deutschen Binnenmarkt. Hierbei hat • AuskĂĽnfte der Konsumentenkredit seinen Anteil an den inländischen Kre­ • Nachmeldungen diten seit den 1960er-Jahren auf zwölf Prozent verdoppelt. • Identitätsprodukte O ­ bwohl von 2008 bis 2010 zehn Prozent mehr Ratenkredite • Adressprodukte vergeben wurden, ist die Quote der Kredite, die vertragsge­ • Informationsprodukte mäß bedient werden, mit 97,5 Prozent fĂĽr das Jahr 2010 nur um • Score 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr zurĂĽckgegangen. Sie befindet sich damit auf gleichem positivem Niveau wie 2009. Die SCHUFA-Produkte zu Unternehmen Dies zeigt, dass das Zusammenspiel zwischen kreditgebender • UnternehmensauskĂĽnfte Wirtschaft, Verbrauchern und Auskunfteien auch in wirtschaft­ • Analyseprodukte lich turbulenten Zeiten hervorragend funktioniert und lang­ • Datenmanagement fristig fĂĽr stabile Verhältnisse und damit Planungssicherheit fĂĽr • Handelsregisterprodukte das Wirtschaftssystem sorgt. • Score Der Grund fĂĽr die zuverlässige Ratenzahlung der Kreditnehmer ist zum einen der robuste deutsche Arbeitsmarkt. Aber auch die
  • 10. Unser Nutzen  9 „Der europäische Binnenmarkt fĂĽr Privatkunden ist noch in weiter Ferne. Die privaten Banken in Deutschland unterstĂĽtzen das Bestreben der euro­ päischen Politik, schrittweise einen integrierten Retail-Banking-Markt in Europa zu schaffen. Der Wettbewerb auf den nationalen Märkten wĂĽrde zunehmen und die Verbraucher erhielten dadurch eine größere Produkt­ auswahl zu gĂĽnstigeren Konditionen. Um diese Vorteile zu realisieren, hat die Europäische Kommission mehrere MaĂźnahmen initiiert, wie zum Beispiel den „Zugang zum Basis-Zahlungskonto“ und das „Richtlinien­ vorhaben zur verantwortlichen Hypothekarkreditvergabe“. Sowohl bei der Kontoeröffnung als auch bei der KreditwĂĽrdigkeitsprĂĽfung im Rahmen der Hypothekarkreditvergabe spielen die Dienstleistungen der SCHUFA – zukĂĽnftig auch im grenzĂĽberschreitenden Geschäft – eine zunehmend wichtige Rolle.“ Dr. Ibrahim Karasu, Mitglied der GeschäftsfĂĽhrung des Bundesverbandes deutscher Banken sorgfältige und gewissenhafte PrĂĽfung der KreditwĂĽnsche fitieren: Indem sie Positivdaten ĂĽber ihre Geschäftsaktivitäten durch die Banken spielt eine wichtige Rolle. So erweist sich der den Auskunfteien bzw. den Vertragspartnern von Auskunfteien durch verlässliche Informationen abgesicherte kreditfinanzierte zur VerfĂĽgung stellen, bauen sie ihre finanzielle Reputation auf. Privatkonsum als wichtige StĂĽtze fĂĽr die Konjunktur. Der Wert der Positivinformation Zu mehr als 91 Prozent der bei der SCHUFA gespeicherten Per­ sonen liegen ausschlieĂźlich Positivinformationen vor. Dies sind Informationen ĂĽber vertragsgemäßes Verhalten der Verbraucher. Mit Positivdaten können Kreditgeber die KreditwĂĽrdigkeit von potenziellen Kreditnehmern sehr viel präziser einschätzen als in e ­ iner ausschlieĂźlich auf Negativdaten fuĂźenden Datenlandschaft. Denn Kreditgeber haben anhand der ­ ositivdaten einen besse­ P ren Ăśberblick ĂĽber die finanzielle Gesamtsituation des Kreditneh­ mers und können helfen, Ăśberschul­ ungsgefahren zu vermeiden. d In einer länderĂĽbergreifenden Studie konnte gezeigt werden, dass Kreditgeber durch die EinfĂĽhrung von Positivdaten bei Auskunfteien in die Lage versetzt werden, deutlich mehr Kreditan­ ragen von f Kreditantragstellern erfĂĽllen zu können. Auch Kreditnehmer pro­
  • 11. 10  Unser Nutzen Case Study: Was wäre, wenn …? Die Kreissparkasse Esslingen-NĂĽrtingen hat den Mehrwert kosten: Werden durch die manuelle Nachbearbeitung 60 Minuten der Kooperation mit der SCHUFA errechnet. Auf den PrĂĽf­ pro Kreditantrag kalkuliert, entstĂĽnden bei 2.000 Kreditanträ­ stand kamen die Produkte „Auskunft“ und „Nachmel­ gen im Jahr zusätzliche Personalkosten von jährlich 50.000 Euro. dungen“ im Rahmen von BonitätsprĂĽfungen und Kredit­ gewährungen im Neu- und Bestandskundengeschäft. Ginge man zusätzlich davon aus, dass zehn Prozent der Kun­ den aufgrund der langen Wartezeit zu einem Mitbewerber ab­ Was wäre, wenn es die SCHUFA nicht gäbe? Mit dieser Frage wandern, wĂĽrde dies nach internen Berechnungen der Kreis­ hat sich die Kreissparkasse Esslingen-NĂĽrtingen intensiv ausei­ sparkasse den Ertrag um weitere 83.000 Euro im Jahr belasten. nandergesetzt. Nach Migration auf OSPlus der Finanz Infor­ atik m AuĂźerdem wären erhebliche Auswirkungen bei den Zinssätzen wollte die Kreissparkasse den Mehrwert der SCHUFA-Produkte zu erwarten, die aufgrund des Informationsdefizits und erhöhten „Auskunft“ und „Nachmeldung“ untersuchen. Das Ergebnis Risikos stiegen. Wenn sich dann geschätzte fĂĽnf Prozent der gleich vorweg: Jeder in die SCHUFA-Dienstleistungen investierte Kunden fĂĽr eine andere Bank entscheiden, kämen weitere Ertrags­ Euro hat ca. 13 Euro an eigenem Aufwand eingespart. ausfälle von 40.000 Euro pro Jahr hinzu. SchlieĂźlich simulierte die Kreissparkasse noch die potenzielle Abkehr der Kunden vom Mit der SCHUFA die Prozesskosten senken Ratenkredit und die Auflösung von Sparanlagen. Zur Berechnung der verschiedenen Szenarien wurden im ersten Schritt die Prozesskosten fĂĽr den Fall ermittelt, dass die SCHUFA- Die Szenarien zeigen: Durch die SCHUFA-Auskunft wird der Auskunft nicht einbezogen wird. Damit hätte sich die endgĂĽl­ m ­ anuelle Aufwand auf ein Minimum reduziert. Allein die Zeiter­ tige Kreditentscheidung inklusive Einholen der Bankauskunft mit sparnis von 60 Minuten pro Kreditvertrag fĂĽhrt zu einer Kos­ Postlaufzeit um sieben bis zehn Tage verzögert. Die unmittelbare tensenkung von mindestens etwa 50.000 Euro im Jahr. Hinzu Folge: Kunden sind durch die Verschiebung der Kreditentschei­ kommt der wesentliche Mehrwert eines optimierten Kunden­ dung weniger zugänglich fĂĽr weitere Beratungs- und Finanzie­ services durch Reaktionsschnelle und mehr Zeit fĂĽr die Beratung. rungsgespräche. Auch Cross-Selling-Geschäfte wären deutlich erschwert. DarĂĽber hinaus entstĂĽnden zusätzliche Personal­ Kundenservice im Blick Neben der SCHUFA-Auskunft spielen auch die SCHUFA-Nachmel­ dungen eine entscheidende Rolle bei der Kreditentscheidung. Durch den Nachmeldungsservice der SCHUFA erhalten Vertrags­ Ausgangslage: Steuerung und Optimierung von Geschäfts­ partner automatisch aktualisiert Informationen zu ihren Kunden prozessen bei der Kreissparkasse Esslingen-­ ĂĽrtingen N und können sofort auf eventuelle Bonitätsveränderungen reagieren. Ziel: Ertragssteigerung bei den Produktangeboten an Neu- Die SCHUFA-Nachmeldungen basieren auf den Mitteilungen ande­ und Bestandskunden rer Vertragspartner und Informationen aus öffentlichen Verzeich­ nissen oder amtlichen Bekanntmachungen. Durch die SCHUFA- Lösung: Ermittlung der ­nformations- und Auskunftskosten. I Nachmeldungen und deren Speicherung in der OSP-integrierten Simulation, welche ­ osten entstehen, wenn die „AuskĂĽnfte“ K Vertragspartnerdatenbank wird die Kreissparkasse ­ ktuell infor­ a und „Nach­ eldungen“ der SCHUFA nicht eingebunden werden m miert und ist dadurch flexibel und unabhängig. Weiterhin geben die von der SCHUFA gemeldeten Anschriften­ nderungen Auf­ ä Ergebnis: Die Kooperation mit der SCHUFA trägt zur Risiko­ schluss ĂĽber den Verbleib unbekannt verzogener Kunden. minimierung sowie zur Zeit- und Kostenersparnis bei. ­ osten K fĂĽr die SCHUFA von einem Euro fĂĽhren bei der Kreissparkasse Ohne die Nachmeldungen der SCHUFA mĂĽssten Bankberater zur Einsparung von 13 Euro. die Schuldnerverzeichnisse in die Beobachtung einbeziehen und aufwändig sichten. FĂĽr das Einholen der Informationen in öf­ fentlichen Registern – ein- bis zweimal pro Monat – wĂĽrde ein
  • 12. Unser Nutzen  11 „Der Kunde profitiert von fairen Konditionen. Durch die Einbeziehung der SCHUFA-Informationen werden die Ausfälle bei der Kreis­ parkasse s Esslingen-NĂĽrtingen auf ein Minimum von 0,26 Prozent reduziert. Der Berater kann sich bei der Kreditentscheidung auf die SCHUFA ver­ lassen und dem Kunden eine schnelle Finanzierungszusage geben. Der Kreissparkassenkunde profitiert somit von fairen, angemessenen Konditionen und erspart sich die Erbringung von zusätzlichen Bonitäts­ nachweisen.“ Frank Dierolf, stellvertretendes Vorstandsmitglied und Bereichsleiter Privatkunden der Kreissparkasse Esslingen-NĂĽrtingen zusätzlicher Zeitaufwand von etwa einem Tag entstehen. Hinzu risikoadjustierte Gestaltung der Konditionen wird mög­ kämen der Aufbau und die Pflege eigener Systeme fĂĽr die Ăśber­ lich. Sparkassen profitieren hier von den optimalen Einstel­ wachung von Konto- und Zahlungsverkehr, die im Projektteam lungen und Voraussetzungen des Rechenzentrums der mehrere Monate in Anspruch nehmen und jährlich Kosten von F ­ inanz Informatik. So wird die Steuerung von Geschäfts­ ca. 50.000 Euro verursachen wĂĽrden. Auch weil die Aktuali­ prozessen optimiert und somit Kostenvorteile erreicht, sierungen in öffentlichen Registern meist nicht dann erfolgen, die zu ­ iner Ertragssteigerung und einer Optimierung von e wenn der Kunde einen Kreditwunsch hat, mĂĽssten die Kunden Produktangeboten an Neu- und Bestandskunden fĂĽhren. selbst regelmäßig Angaben machen. Häufiges Nachfragen durch den Berater wäre somit nicht nur zeitintensiv, sondern auch nicht im Sinne eines reibungslosen Kundenservices. Die SCHUFA-Information richtig einsetzen Um von den Vorteilen der SCHUFA-Auskunft sowie den SCHUFA- Nachmeldungen zu profitieren, muss das Produkt richtig ein­ gesetzt und interpretiert werden. Die Kreissparkasse Esslingen- NĂĽrtingen hat die Prozesse reibungslos integriert. Hierbei bildet die optimale Integration der SCHUFA-Dienstleistungen im OSPlus der Finanz Informatik eine hervorragende Grundvoraussetzung. Fazit: Durch die Einbeziehung der SCHUFA-Informationen werden die Ausfälle bei der Kreissparkasse Esslingen-NĂĽr­ tingen auf ein Minimum von 0,26 Prozent reduziert. Vor allem bei Neukunden ist im Kreditantragsprozess neben der hohen Datenqualität die Schnelligkeit entscheidend. Die manuellen Bearbeitungszeiten sinken und eine verlässliche,
  • 13. 12  Unser Nutzen Neuer Service fĂĽr Verbraucher Die SCHUFA hat ihren Verbraucherservice auch in 2010 Ein leicht verständliches Ampelsymbol zeigt das Insolvenzrisiko weiter ausgebaut: Ăśber das Servicecenter und das Internet an, und wie sich die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens wäh­ ist die SCHUFA fĂĽr Hintergrundinformationen und RĂĽck­ rend der nächsten zwölf Monate voraussichtlich entwickeln fragen jederzeit erreichbar. Damit können Verbraucher wird: „GrĂĽnes Licht“ bedeutet, dass ein positives Zahlungsver­ einfach und bequem Einblicke in ihre Daten nehmen. halten zu erwarten ist. Hingegen warnt das „rote Licht“ vor Eine Innovation im Bereich der WirtschaftsauskĂĽnfte ist e ­ iner möglichen Insolvenz. Verbraucher können sich so ein kom­ die von der SCHUFA entwickelte Unternehmensauskunft paktes Bild von der KreditwĂĽrdigkeit machen, bevor sie eine fĂĽr Verbraucher. G ­ eschäftsbeziehung mit dem Unternehmen eingehen. Seit November 2010 können sich Verbraucher mit der innovati­ Die SCHUFA-Unternehmensauskunft fĂĽr Privatpersonen ven SCHUFA-Unternehmensauskunft ĂĽber die Bonität von Firmen mit 1,5 Millionen Firmendaten informieren. Ist der kĂĽnftige Arbeitgeber in der Lage, das Gehalt • Genauer Name und Rechtsform pĂĽnktlich und vereinbarungsgemäß zu ĂĽberweisen? In welcher • Aktueller Unternehmenssitz finanziellen Verfassung befindet sich zum Beispiel der Bauträger • EigentĂĽmer, GeschäftsfĂĽhrung, GrĂĽndungsdatum des geplanten Eigenheims? FĂĽr diese essenziellen Fragen ist die • Branche SCHUFA-Unternehmensauskunft ein verlässliches und unabhän­ • Stammkapital giges Instrument, mit dem Verbraucher ihre finanziellen Risiken • Bisheriges Zahlungsverhalten im Vorfeld wichtiger Entscheidungen im Wirtschaftsleben besser • Mitarbeiterzahl einschätzen können. Um die FirmenauskĂĽnfte bequem einsehen zu können, Die SCHUFA-Unternehmensauskunft mĂĽssen die Interessenten auf dem Verbraucherportal Die SCHUFA-Unternehmensauskunft enthält zum einen Angaben w ­ ww.meineSCHUFA.de angemeldet sein. Dies kostet einmalig ĂĽber das bisherige Zahlungsverhalten. So werden auch etwaige 18,50 Euro. FĂĽr die Auskunft selbst werden dann pro Anfrage negative Zahlungserfahrungen mit dem Unternehmen einbezogen. 28,50 Euro berechnet. Vor dem Abruf mĂĽssen die Nutzer be­ „Die Sparkassen-Finanzgruppe unternimmt seit 2009 verstärkt Aktivitäten, um ihren Kunden neben den gewohnten Giro- und Anlageprodukten auch breiter die Konsumfinanzierungen kompetent aus einer Hand anbie­ ten zu können. Dabei spielt fĂĽr die Sparkassen – als Qualitätsanbieter – der Service, die Sicherheit und die Flexibilität eine groĂźe Rolle. Ohne die umfangreichen Kooperationen mit der SCHUFA lassen sich diese Aktivi­ täten und die kommenden Herausforderungen, wie zum Beispiel die regio­ nalen demografischen Entwicklungen, nur schwer in eine verantwor­ tungsvolle Kreditvergabe umsetzen.“ Werner Netzel, GeschäftsfĂĽhrendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V.
  • 14. Unser Nutzen  13 stätigen, dass sie ein berechtigtes Interesse an den angefragten sierungen im eigenen Datenbestand informiert. Zudem bietet Informationen haben, also durch eine Geschäftsbeziehung die SCHUFA ihren registrierten Nutzern den WebCode an. Mit mit dem betreffenden Unternehmen ein wirtschaftliches Risiko ihm können berechtigte Dritte per Internet Kurzinformationen eingehen. zur Identität oder Zahlungsfähigkeit abrufen. Dieser besondere Mehrwert ist gerade fĂĽr Situationen geeignet, in denen Ver­ Schnelle Wege zur SCHUFA-Auskunft braucher sehr schnell ihre eigene finanzielle Reputation darlegen Am 1. April 2010 trat das ĂĽberarbeitete Bundesdatenschutzge­ wollen, beispielsweise um bei einer Wohnungsbesichtigung setz in Kraft. Ziel der Gesetzesnovelle war es, mehr Transparenz gleich spontan die Frage der Bonität beantworten zu können. fĂĽr Verbraucher zu schaffen. Sie sollen kĂĽnftig einfacher erfah­ ren, welche Daten Auskunfteien ĂĽber sie gespeichert haben. Im FĂĽr die Kontaktaufnahme mit der SCHUFA steht Verbrauchern ersten Monat nach der Einsetzung der Gesetzesänderungen das Internetportal www.meineSCHUFA.de und das SCHUFA-­ h ­ aben rund 240.000 Verbraucher eine Auskunft ĂĽber ihre bei Servicecenter unter der Servicenummer (01805 - SCHUFA bzw. der SCHUFA gespeicherten Daten angefragt. Dies waren dop­ 01805 - 724832) zur VerfĂĽgung. pelt so viele wie im Vorjahresmonat. Die SCHUFA-Bonitätsauskunft Trotz des erhöhten Anfragevolumens war die Zahl der RĂĽckfra­ Zum 30. März 2010 hat die SCHUFA einen weiteren neuen gen relativ gering. Meist reichten Verbraucher Aktualisierungen S ­ ervice fĂĽr Verbraucher eingerichtet, der ĂĽber die Anforderungen ihrer Daten ein. Tatsächlich fehlerhaft im Sinne von Bearbei­ des neuen Bundesdatenschutzgesetzes hinausgeht: die SCHUFA- tungsfehlern waren die wenigsten gespeicherten Informationen. Bonitätsauskunft, die wie die SCHUFA-Unternehmensauskunft Die SCHUFA begrĂĽĂźt das gestiegene Interesse der Verbraucher eine wertvolle UnterstĂĽtzung bei privaten Geschäften ist. Ihre an den eigenen Daten. Korrekte und aktuelle Wirtschaftsinfor­ Besonderheit ist, dass sie aus zwei Servicekomponenten besteht: mationen bilden die Geschäftsgrundlage fĂĽr alle Beteiligten. Die erste ist speziell fĂĽr die Weitergabe an Dritte wie Vermieter oder Arbeitgeber konzipiert. Diese enthält lediglich diejenigen Die Servicehotline und das Verbraucherportal Informationen, die fĂĽr einen Geschäftsabschluss relevant sind, DarĂĽber hinaus hat die SCHUFA zum 1. April 2010 bundesweit ohne unnötige Details zu verraten. DarĂĽber hinaus ist sie fäl­ die Möglichkeiten fĂĽr BĂĽrger vereinfacht, Einblicke in die Infor­ schungssicher und auf besonderem Papier mit Wasserzeichen mationen zu nehmen, die zu ihnen bei der SCHUFA gespeichert gedruckt. Die zweite Komponente der neuen Bonitätsauskunft sind. Die Servicehotline nutzten 2010 rund 750.000 BĂĽrger. ist fĂĽr die Verbraucher selbst und zeigt alle zu ihrer Person bei D ­ ieses Angebot wurde von der SCHUFA ausgebaut, um flächen­ der SCHUFA gespeicherten Daten. deckend optimal erreichbar zu sein. Auch in Zukunft soll dieser Kommunikationsweg bei gleichbleibend guter Erreichbarkeit verbessert und erweitert werden. Die SCHUFA-Servicenummer wie auch das Verbraucherportal www.meineSCHUFA.de wurden im Berichtsjahr von den BĂĽrgern wieder sehr gut angenommen. Sie können ihre SCHUFA-Infor­ mationen direkt im Internet einsehen oder postalisch anfordern. Seit Freischaltung des Internetportals 2005 hat sich die Zahl der Registrierungen kontinuierlich gesteigert auf mehr als 880.000 Nutzer zum Berichtsende. Als zusätzlicher Service zum Schutz vor Identitätsmissbrauch steht der SCHUFA-Update-Service zur VerfĂĽgung, der ĂĽber Aktuali­
  • 16. Berichte der Institutionen  15 Berichte der Institutionen: Die SCHUFA ist die einzige Auskunftei in Deutschland, die von einem unabhängigen Verbraucherbeirat begleitet wird. Ein weiteres Kernelement fĂĽr den Verbraucherschutz ist der SCHUFA-Ombudsmann. Er vermittelt zwischen V ­ erbrauchern, der SCHUFA und den Vertragspartnern neutral und unabhängig. Zu­ sätzlich zu den unabhängigen Gremien bietet die SCHUFA der Ă–ffentlichkeit und den Verbrauchern viele Möglichkeiten, sich einfach und schnell ĂĽber die HintergrĂĽnde der Wirtschaftsinformationen zu informieren und nachzufragen.
  • 17. 16  Berichte der Institutionen Prof. Dr. Winfried Hassemer neuer Ombudsmann der SCHUFA Der Ombudsmann der SCHUFA ist ein Kernelement des arbeitet, sehr detailliert durch das Bundesdatenschutzgesetz Verbraucherschutzes und der Verbraucherkommunikation d ­ efiniert sind und wenig Raum fĂĽr Interpretationen bieten. der SCHUFA. Als neutraler Schlichter vermittelt er zwischen Verbrauchern, der SCHUFA und deren Vertragspartnern. Eine Kernaufgabe des Ombudsmannes liegt aus Sicht Profes­ sor Hassemers in der verständlichen Erläuterung des SCHUFA- Seit Juli 2010 ist Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Winfried Hassemer Verfahrens und dessen verbraucherfreundlicher Ausgestaltung. der neue Ombudsmann der SCHUFA. Mit dem ehemaligen Vize­ präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe und Ăśberzeugen durch Unabhängigkeit Landesbeauftragten fĂĽr den Datenschutz in Hessen stellt die Wichtigstes Ziel des Ombudsmannverfahrens ist, eine einver­ SCHUFA den Verbrauchern einen international renommierten nehmliche und nachvollziehbare Lösung mit dem Verbraucher J ­ uristen zur Seite. zu erreichen. Kommt Professor Hassemer bei berechtigten Re­ klamationen zu dem Ergebnis, dass die SCHUFA oder ein Vertrags­ Halbjahresergebnis partner ein Anliegen nicht korrekt bearbeitet hat, erlässt er Der Ombudsmann informiert die SCHUFA und den SCHUFA-­ e ­ inen Schlichtungsspruch zugunsten des Verbrauchers. So kann Verbraucherbeirat regelmäßig ĂĽber die aktuellen Eingaben und er auĂźergerichtlich Meinungsverschiedenheiten schnell und SchiedssprĂĽche. In den ersten sechs Monaten seiner Amts­ u ­ nbĂĽrokratisch beilegen. periode von Juli bis Ende Dezember 2010 haben sich 143 Ver­ braucher mit ihrem Anliegen an Professor Hassemer gewandt. Das Schiedsverfahren ist in einer Geschäftsordnung geregelt. Davon waren 50 Fälle unzulässig, das heiĂźt es hatte zum Beispiel Z ­ unächst sollen sich Verbraucher bei RĂĽckfragen oder Beschwer­ noch kein Klärungsversuch mit dem SCHUFA-Verbraucherservice den an das Verbraucherservicezentrum der SCHUFA wenden. stattgefunden. Unter den verbleibenden 93 zulässigen Anmer­ Dieser Klärungsversuch ist Voraussetzung fĂĽr die Aufnahme des kungen fiel der Schiedsspruch des Ombudsmannes bei zwölf Ombudsmannverfahrens. Konnte mit der SCHUFA, trotz sorg­ Eingaben zugunsten der Verbraucher aus. In sechs Fällen han­ fältiger Bearbeitung, keine Einigung erzielt werden, können delte es sich um fehlerhafte Meldungen von Vertragspartnern, V ­ erbraucher einen Antrag auf Eröffnung des Ombudsmann­ und in den ĂĽbrigen sechs Fällen waren Bearbeitungsfehler der verfahrens stellen, indem sie ihre Beschwerde mit einer Be­ SCHUFA die Ursache fĂĽr die Meinungsverschiedenheit. Insge­ schreibung des Sachverhalts schriftlich per E-Mail, Fax oder samt bestätigte der Ombudsmann bei 81 Anliegen die vormals Brief einreichen. getroffene Entscheidung der SCHUFA und erläuterte den betrof­ fenen Verbrauchern die HintergrĂĽnde. Kommt der Ombudsmann nach ausfĂĽhrlicher PrĂĽfung der Sach- und Rechtslage zu dem Ergebnis, dass der Verbraucher durch Die Erfahrung der ersten sechs Monate zeigt: Bei der Bearbei­ e ­ inen Bearbeitungsfehler einen Nachteil erlitten hat, so kann er tung der Fälle hat der Ombudsmann mehr eine informierende zum Beispiel die Korrektur eines Datensatzes veranlassen. und weniger eine korrigierende Funktion. Dabei stellt sich die Stellt er hingegen fest, dass die Verfahrensweise der SCHUFA Herausforderung, trotz der komplexen rechtlichen Zusammen­ korrekt war, erläutert er dem Verbraucher den vorliegenden hänge, eine verständliche und gleichsam rechtssichere Kommu­ Sachverhalt verständlich und nachvollziehbar. nikation mit dem Verbraucher zu entwickeln. Der Ombudsmann berĂĽcksichtigt dabei auch die Meinungen und Anregungen des SCHUFA-Verbraucherbeirates. Im Unterschied zu den Schiedsstellen vieler anderer Branchen besteht bei den Fällen des SCHUFA-Ombudsmannes kaum Spiel­ raum fĂĽr unterschiedliche Auslegungen der Anmerkungsinhalte. Grund dafĂĽr ist, dass die Regularien, nach denen die SCHUFA
  • 18. Berichte der Institutionen  17 Nicht die SCHUFA verursacht Daten, sondern der Verbraucher selbst Herr Professor Hassemer, welchen Eindruck konnten Sie bisher als Ombudsmann der SCHUFA gewinnen? In meinen Gesprächen und in der Korrespondenz wird deutlich, dass viele Leute nicht verstehen, was die SCHUFA macht. Sie wissen zwar, dass unsere Wirtschaft gesicherte und schnelle AuskĂĽnfte ĂĽber KreditwĂĽrdig­ keit im Einzelfall braucht, und finden das auch in Ordnung. Aber die Berech­ nungen im Einzelnen bleiben vielen doch dunkel, und manchen sind die Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Win­ Speicherfristen zu lang. Auch dass nicht die SCHUFA die Daten verursacht, fried Hassemer war von 1991 sondern der Verbraucher selbst, wird nicht immer deutlich. Hier ist noch bis 1996 Landes­ eauftragter b fĂĽr den Datenschutz in Hes­ einiges zu tun. sen und wurde im Mai 1996 als Richter in den Zweiten Was ist aus Ihrer Sicht zu tun? Senat des Bundesverfassungs­ gerichts in Karlsruhe berufen. Ich möchte in meiner Funktion als Ombudsmann Klarheit ĂĽber das SCHUFA- Von 2002 bis 2008 fĂĽhrte Verfahren schaffen und Missverständnisse ĂĽber die Rechtslage aus dem er den Zweiten Senat als Vor­ Weg räumen. So kann die SCHUFA beispielsweise nicht nachprĂĽfen, inwie­ sitzender und war Vizeprä­ sident des Bundesverfas­ fern Verträge zwischen Verbraucher und Vertragspartner rechtmäßig ge­ sungsgerichts. Seit 1. Juli schlossen wurden. Sie kann immer nur klären, ob die Voraussetzungen 2010 ist er Ombudsmann stimmen, mit denen Informationen an die SCHUFA ĂĽbermittelt werden. der SCHUFA Holding AG. Haben Sie eine Empfehlung an die Verbraucher? Die SCHUFA hat in der letzten Zeit die Möglichkeiten der Verbraucher stark vermehrt, sich einfach und schnell ĂĽber HintergrĂĽnde und Einzelhei­ ten ihrer Arbeit und ihrer Ergebnisse im Einzelfall zu informieren und kritisch nachzufragen. Diese Möglichkeiten sollten die Verbraucher stärker nutzen, um – gerade bei komplexen Verhältnissen und Transaktionen – Durchblick zu gewinnen.
  • 19. 18  Berichte der Institutionen Der Verbraucherbeirat Zur Diskussion verbraucherrelevanter Themen hat die ihrer beratenden Tätigkeit bei verbraucherrelevanten Fragen be­ SCHUFA 2008 einen unabhängigen Beirat als neutrale und schäftigte sich der Beirat 2010 mit den Anforderungen an das öffentliche Instanz eingerichtet. Finanzmanagement in privaten Haushalten, der Kommunikation zum Thema Scoring und den Auswirkungen der Novellierung Die SCHUFA ist die einzige Auskunftei in Deutschland, die von des Bundesdatenschutzgesetzes. einem unabhängigen Verbraucherbeirat begleitet wird. Zu einem fundierten Austausch ĂĽber verbraucherrelevante Themen stand Ein weiterer Themenschwerpunkt in 2010 bildete die Ergebnis­ die SCHUFA auch 2010 im intensiven Dialog mit dem unabhän­ diskussion der vom Verbraucherbeirat 2009 initiierten Studie gigen Gremium. ĂĽber das Leben in der Verbraucherinsolvenz. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung gaben 762 Personen ihre Erfahrun­ Weil die SCHUFA in ihrer nunmehr ĂĽber 80-jährigen Tätigkeit gen mit dem Verbraucherinsolvenzverfahren wieder. eine bedeutende Mittlerfunktion zwischen der Kreditwirtschaft und der Gesellschaft einnimmt, gehören dem interdisziplinär be­ Als fachlich erfahrener Partner leitete der Soziologe Dr. Götz setzten Gremium Persönlichkeiten verschiedener Institutionen, Lechner in Kooperation mit dem Institut fĂĽr Soziologie der TU Verbände, Unternehmen und gesellschaftlicher Einrichtungen an. Chemnitz die Studie. „Endlich jemand, der sich fĂĽr uns interes­ Das Gremium steht auch im Austausch mit dem ebenfalls unab­ siert“, so lautete der häufigste Tenor der Teilnehmer an der in hängigen SCHUFA-Ombudsmann. Dieser legt darĂĽber hinaus Deutschland einmaligen Untersuchung zum Leben in der Ver­ dem Verbraucherbeirat einmal jährlich seinen Tätigkeitsbericht vor. braucherinsolvenz. Themenfelder Ist in der Regel von den „Betroffenen“ oder den „Personen im FĂĽr die kontinuierliche Verbesserung des Verbraucherangebotes Verbraucherinsolvenzverfahren“ die Rede, so differenziert die und -dialogs sind die unabhängigen Expertenstimmen der Beirats­ Untersuchung im Ergebnis drei Typen von ĂĽberschuldeten Perso­ mitglieder fĂĽr die SCHUFA von zentraler Bedeutung. Im Rahmen nen: Rund die Hälfte sind „Opfer moderner, biografischer „Die Ă–ffentlichkeit fordert Transparenz, schnelle und kompetente RĂĽck­ meldung auf Kundenanfragen sowie sachliche Verbraucherinformation. Je wichtiger das Unternehmen und seine Produkte fĂĽr den Konsumalltag der Menschen sind, desto stärker wird dieses Gebot der Offenheit einge­ fordert. Ohne eine positive SCHUFA-Auskunft kann heute in vielen Städten kein Mietvertrag mehr abgeschlossen werden, Versandunternehmen liefern keine Ware und die Kreditaufnahme wird schwierig – oder zumindest teuer. Der Verbraucherbeirat der SCHUFA beobachtet und begleitet als unabhängiges Gremium die Arbeit der SCHUFA und achtet darauf, dass das Verbraucherinteresse stets berĂĽcksichtigt wird.“ Prof. Dr. Lucia A. Reisch (Copenhagen Business School, Konsumverhalten und Verbraucherpolitik, Mitglied des Rates fĂĽr Nachhaltige Entwicklung)
  • 20. Berichte der Institutionen  19 R ­ isiken“, die letztlich nur durch alltägliche Risiken wie Arbeitslo­ • Transparenz in Bonitätsbewertungs- und Kreditvergabeprozessen sigkeit, eine gescheiterte Selbstständigkeit oder das Zerbrechen • Einbeziehung des Verbrauchers in einen selbstbestimmten, einer Beziehung/Ehe in die Lage gerieten, ein Insolvenzverfahren sicheren und bewussten Umgang mit eigenen Daten eröffnen zu mĂĽssen. Sie haben beste Chancen allein durch die Eröffnung des Verfahrens einen neuerlichen Anfang erfolgreich Ferner diskutiert der Beirat Grundlagen, Methoden und Ergeb­ zu gestalten. nisse zu Studien im Rahmen des SCHUFA Kredit-Kompasses, empfiehlt wissenschaftliche und/oder andere Projektaufträge und „Insolvente mit Orientierungsproblemen“ (42 Prozent) hinge­ gibt Anregungen insbesondere hinsichtlich der gesamtgesell­ gen benötigen ein wenig Zeit und auch Hilfe, die vor neuer­ schaftlichen Zusammenhänge im Kontext der SCHUFA-Themen. lichen finanziellen Katastrophen bewahren kann und den Weg zurĂĽck in die Mitte der Gesellschaft ebnet. In der dritten Die Mitglieder des Verbraucherbeirates G ­ ruppe (acht Prozent) finden sich „Insolvente mit andauern­ • arik Ahmia (Redakteur bei der Tageszeitung „taz“, Ressort T dem Beratungsbedarf“. Wirtschaft und Umwelt) • Birgit BĂĽrkin (rw budgetberatung) Bei der groĂźen Mehrheit der Befragten fĂĽhrte die Verbraucher­ • rof. Dr. Helmut Jungermann (Technische Universität Berlin, P insolvenz der Studie zufolge zu grundlegenden Verhaltensände­ Institut fĂĽr Psychologie und Arbeitswissenschaft) rungen: Der Umgang mit Geld sei planvoller und zukunftsorien­ • tephan Mayer (Mitglied des Bundestages/CDU/CSU, Innen-, S tierter geworden, und mehr als ein Viertel der Personen in einer rechts- und datenschutzpolitischer Sprecher der CSU) Verbraucherinsolvenz fĂĽhrten einen Haushaltsplan. Weiter zeigt • Dr. Rainer Metz (Leiter der Unterabteilung Verbraucherschutz die Untersuchung, dass sich in der Wohlverhaltensperiode die im Bundesministerium fĂĽr Ernährung, Landwirtschaft und Abhängigkeit der betroffenen Personen von Transferleistungen V ­ erbraucherschutz) verringert. Das von der Insolvenzordnung geforderte aktive Be­ • Prof. Dr. Hans-W. Micklitz (European University Institute, mĂĽhen um Arbeit scheint bei der Hälfte der Betroffenen Wir­ E ­ uropäisches Wirtschaftsrecht) kung zu zeigen. • Dr. Ulrich Ott (ING-DiBa AG, Leiter Unternehmens­ kommunikation) Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im April 2010 auf • rof. Dr. Michael-B. Piorkowsky (Rheinische Friedrich-Wilhelms- P ­ inladung des Bundesministeriums der Justiz auch dem Parla­ E Universität Bonn, Haushalts- und Konsumökonomik) mentarischen Staatssekretär, Dr. Max Stadler, vorgestellt. • rof. Dr. Lucia A. Reisch (Copenhagen Business School, P F ­ erner ­ rganisierte das Beiratsmitglied Prof. Dr. Hans-W. Micklitz o ­ onsumverhalten und Verbraucherpolitik, Mitglied des K mit UnterstĂĽtzung der SCHUFA am European University Ins­ i­ t Rates fĂĽr Nachhaltige Entwicklung) tute eine Konferenz zum Thema „Private Insolvenzen in Eu­ • li Röhm (Wirtschaftsredakteur und Fernsehjournalist U ropa: unterschiedliche Chancen fĂĽr Gläubiger und Schuldner“. beim ZDF) Hier wurden unter anderem die Ergebnisse der Studie Ver­ • arius Stark (Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung M tretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Auskunfteien der Verbände) verschie­ ener europäischer Länder präsentiert und mit diesen d • irk Stein (Bundesverband deutscher Banken, Direktor im D ­ iskutiert. d Geschäfts­ ereich Retail Banking und Banktechnologie) b • Christoph Wenk-Fischer (HauptgeschäftsfĂĽhrer des Bundes­ Themenschwerpunkte des Verbraucherbeirates laut verbandes des Deutschen ­ ersandhandels) V Satzung • rank Wollschläger (Abteilungsdirektor beim Deutschen F • Finanz- und Konsumkompetenz S ­ parkassen- und Giroverband) • Verbraucher- und Anbieterverhalten rund um Kredite • anfred Zöllmer (Mitglied des Bundestages/SPD und Stell­ M • bbau asymmetrischer Informationen zwischen Kreditgebern A vertretender Vorsitzender des Ausschusses fĂĽr Ernährung, und -nehmern Landwirtschaft und Verbraucherschutz)
  • 21. 20  Berichte der Institutionen Themen und Namen in 2010 Auskunfteien haben eine unterstĂĽtzende und stabilisie­ Die Weltkonferenz der Auskunfteien (WCCRC 2010) rende Funktion fĂĽr Wirtschaft und Gesellschaft. Die Vom 26. bis 28. September 2010 fand die World Consumer SCHUFA greift den Gesprächsbedarf vieler Gesellschafts­ C ­ redit Reporting Conference (WCCRC), die Weltkonferenz der gruppen auf und nutzt ihn fĂĽr Fachkonferenzen und KreditbĂĽros, erstmals in Berlin statt. Alle zwei Jahre treffen K ­ olloquien. Eines der Markenzeichen dieser Veranstal­ sich die Vertreter der Auskunfteien und der Finanzindustrie, um tungen ist die lebhafte, faire Sachdiskussion, die Anre­ aktuelle Themen zu diskutieren und innovative Ansätze aus gungen vielfältiger Art zutage fördert. u ­ nterschiedlichen (Finanz-)Kulturen zu erörtern. Allein in Deutschland entfallen auf Privatkredite (Konsum- und Gastgeber der Konferenz 2010 war die SCHUFA, die diese in Zu­ Hypothekenkredite) ĂĽber eine Billion Euro. Auskunfteien sind sammenarbeit mit der europäischen „Association of Consumer wichtige Institutionen, um das durch die Finanzkrise be­astete l Credit Information Suppliers (ACCIS)“ und der US-amerikani­ Vertrauen der Verbraucher wiederzuerlangen. Ihre ­ ysteme S schen „Consumer Data Industry Association (CDIA)“ organisierte. mĂĽssen korrekte und verlässliche Daten vorhalten. Damit stehen die Informationsdienstleister fĂĽr die Kreditwirtschaft aber auch Die Weltkonferenz bietet Auskunfteien aus Nord- und SĂĽdame­ im Spannungsfeld zentraler gesellschaftlicher Entwicklungen wie rika, Europa, Asien, Australien und Afrika die Möglichkeit, in Datenschutz, Verbraucherschutz, Ăśberschuldungsgefahren, Vorträgen ebenso wie im persönlichen Gespräch Erfahrungen oder die Frage nach verantwortungsvoller Kreditvergabe. und Know-how auszutauschen. Mit ihren Dialogforen hat sich die SCHUFA einen Namen in Deutsch­ 220 Vertreter aus 58 Ländern nahmen an der Konferenz teil land gemacht. Hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, und nutzten die WCCRC als Plattform zur weltweiten Branchen­ Wissenschaft nutzen sie fĂĽr den offenen Gedankenaustausch. kommunikation und Information. „Die G 20 verkĂĽndeten im Rahmen ihrer Financial Inclusion Agenda, dem Wiederaufbau des öffentlichen Vertrauens durch Responsible F ­ inance höchste Priorität einzuräumen. HierfĂĽr kommt Auskunfteien eine herausgehobene Stellung zu, am Wiederaufbau des Vertrauens der Verbraucher mitzuwirken. Dies bedeutet, dass Auskunfteien Sys- teme entwickeln mĂĽssen, die korrekte und verlässliche Daten vorhalten, die umfassende Informationen zur VerfĂĽgung stellen. Zudem mĂĽssen A ­ uskunfteien Antworten auf die Anliegen der Verbraucher in Bezug auf den Schutz ihrer persön­ichen Daten haben. Dies sind keine neuen Bot­ l schaften: Dennoch mĂĽssen diese Aspekte akzentuiert werden, sollen die Entwicklungen in der Auskunfteilandschaft auch kĂĽnftig in die richtige Richtung gehen.“ Peer Stein, Senior Manager International Finance Corporation (IFC)/Weltbank-Gruppe
  • 22. Berichte der Institutionen  21 Der 4. Parlamentarische Abend der SCHUFA F ­ inanzmärkten eingesetzt werden, liefert die vielfach anerkannte „Datenschutz in einer freiheitlichen Gesellschaft“: Am 17. März Forschungsplattform Kredit-Kompass Fakten und Trends zur 2010 fand der 4. Parlamentarische Abend der SCHUFA in Berlin p ­ rivaten Kreditaufnahme in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen statt, diesmal in der Hauptstadtrepräsentanz der Allianz SE. Ein Ein­ Beiträge zum Kredit- und Konsumverhalten sowie die Erarbei­ gangsstatement hielt unter anderem Dr. Max Stadler, Parlamentari­ tung von Indikatoren zur privaten Ver- und Ăśberschuldung. Die scher Staatssekretär im Justizministerium. Die anschlieĂźende Podiums­ Kernfragen lauten: Wie entwickeln sich Angebot und Nachfrage diskussion vor 130 Gästen moderierte Conny Czymoch (Phoenix). von Privatkrediten? Werden sich Konsumenten eher verschulden und nehmen Kreditausfälle zu? Prof. Dr. Kurt Imhof prognostizierte eine weiter wachsende Sensibi­ lität der BĂĽrger beim Thema „Privatsphäre“. Wie die vorgestellte Ergänzt wurde der Kredit-Kompass 2010 durch eine repräsen­ Allensbach-Umfrage ergab, reagiert die Bevölkerung auĂźeror­ tative Umfrage vom Institut fĂĽr Demoskopie Allensbach. Auf die dentlich differenziert auf die Frage, welche persönlichen Daten 2009 gestellte Frage, wie die Deutschen zu den Themen Spar­ weitergegeben werden sollen und wem sie anvertraut werden samkeit, Schulden und Kreditaufnahme stehen und wie stark können. Wer mit Datenschutz von morgen befasst ist, muss betroffen sie sich von der Finanzkrise einschätzen, ergab die d ­ eshalb aufmerksam verfolgen, was die Menschen als privat Analyse: 26 Prozent gaben an, in ihrem Privatleben von der Krise empfinden und was nicht. Staatssekretär Dr. Stadler plädierte beeinflusst zu sein, aber nicht sehr stark. 67 Prozent der Befrag­ unter anderem dafĂĽr, Aufklärung und Bildung rund um das The­ ten fĂĽhlten sich gar nicht betroffen. Die Einschätzungen bestätig­ ma Datenschutz auszubauen, und betonte die Vorbildfunktion ten sich in den aktuellen Analysen des Kredit-Kompasses 2011, des Staates: In Fragen des Respekts vor der Privatsphäre des BĂĽr­ denn 97,5 Prozent der Deutschen zahlten im Jahr 2010 ihre Kre­ gers mĂĽsse der Staat der Privatwirtschaft und der Bevölkerung dite ordnungsgemäß zurĂĽck. mit gutem Beispiel vorangehen. Detaillierte Auswertungen sind im Internet kostenfrei Das 5. SCHUFA-Datenschutzkolloquium ­ rhältlich unter: www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de e „Wer bin ich im Datennetz – und wenn ja, wie viele?“: In jĂĽngster Vergangenheit hat die Diskussion um Datenschutz deutlich an thematischer Breite gewonnen. Mehrere Bundesministerien be­ schäftigen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Fragen der Wahrung der Privatsphäre sowie dem sich verändernden Verbraucherverhalten. Das 5. SCHUFA-Datenschutzkolloquium hat sich deshalb am 29. September 2010 diesem hochrelevanten Thema angenom­ men, und zwar unter dem Titel „Wer bin ich im Datennetz – und wenn ja, wie viele?“ In bewusster Anlehnung an den Bestseller des modernen Philosophen Richard David Precht diskutierten im Palazzo Italia in Berlin namhafte Experten unterschiedlichste A ­ spekte des Datenschutzes der Gegenwart und der Zukunft. Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hielt e ­ inen Impulsvortrag aus Sicht des Bundesjustizministeriums. Der SCHUFA Kredit-Kompass Seit 2003 bringt die SCHUFA jährlich den SCHUFA Kredit-­ Kompass heraus. Während Aktienindizes als Barometer an den
  • 23. 22  Zahlen und Fakten Zahlen und Fakten: Im Berichtsjahr lieferte die SCHUFA 102,9 Millionen AuskĂĽnfte und Nachmeldungen. Mit ihren rund 6.000 Vertragspartnern verfĂĽgt die SCHUFA ĂĽber 479 Millionen Informationen von ĂĽber 66,2 Millionen natĂĽrlichen Personen. V ­ ertragspartner der SCHUFA sind ausschlieĂźlich Unternehmen, die Finanz-, Waren- oder Dienstleistungskredite anbieten.
  • 25. 24  Zahlen und Fakten Vertragspartner, Beteiligungen, EigentĂĽmer Privatkunden und Vertragspartner bietet die SCHUFA verlässliche UnterstĂĽtzungssysteme fĂĽr Die SCHUFA Holding AG hat ĂĽber eine Million Privatkunden, K ­ reditentscheidungen. die als Nutzer des Privatkundenportals www.meineSCHUFA.de auf Verbraucherprodukte wie die Unternehmensauskunft zu­ Beteiligungen greifen können. Die SCHUFA Holding AG hält 50 Prozent an der Creditinfo SCHUFA GmbH – dem internationalen Joint Venture mit der Vertragspartner der SCHUFA sind ausschlieĂźlich Unternehmen, Creditinfo Group hf. DarĂĽber hinaus gehört zur SCHUFA die die Finanz-, Waren- oder Dienstleistungskredite anbieten. 100-prozentige Tochtergesellschaft insiders GmbH, ein Spe­ Nur diese erhalten ĂĽber festgelegte Nutzungsrechte Informa­ zialist fĂĽr Wissensmanagement und wissensbasierte Sys- tionen von der SCHUFA. Durch die weitverzweigte Branchen­ teme, und eine 25,1-Prozent-Beteiligung an der tolina Holding struktur der rund 6.000 Vertragspartner (Banken und Sparkas­ GmbH. Eine weitere Beteiligung besteht mit 33,5 Prozent sen, Telekommunikationsunternehmen, Handelshäuser etc.), an dem auf ­ inanzsoftware spezialisierten Unternehmen invest F die zuverlässig kreditrelevante Daten an die SCHUFA melden, solutions GmbH. EigentĂĽmer Der Aktionärskreis der SCHUFA Holding AG setzt sich aus starken dynamischen Partnern zusammen Genossenschaftsbanken (7,9 %) Kreditbanken (36,4 %) Handel und Andere (13,1%) Privatbanken (17,9 %) Sparkassen (24,7%)
  • 26. Zahlen und Fakten  25 Vorstand und Aufsichtsrat Name Unternehmen Position Vorstand Dr. Michael Freytag SCHUFA Holding AG Vorsitzender des Vorstandes seit 1.11.2010 Holger Severitt SCHUFA Holding AG Mitglied des Vorstandes seit 1.5.2009 Prof. Dr. Dieter Steinbauer SCHUFA Holding AG Mitglied des Vorstandes seit 1.10.2001 Peter Villa SCHUFA Holding AG Mitglied des Vorstandes seit 1.5.2011 Aufsichtsrat Theophil Graband1 VR-LEASING AG Vorsitzender des Vorstandes Guido Heuveldop2 Deutsche Bank Privat- Mitglied des Vorstandes und Geschäftskunden AG JĂĽrgen Brinkmann3 Volksbank eG Sprecher des Vorstandes Braunschweig Wolfsburg Werner Netzel Deutscher Sparkassen- Mitglied des Vorstandes und Giroverband e. V. Franz Josef Nick TARGOBANK AG Vorsitzender des Vorstandes Co. KGaA Magnus Nowotny SCHUFA Holding AG Teamleiter Anbindungsmanagement und -migration Dieter Päschke SCHUFA Holding AG Abteilungsleiter Service-Consultants und Vertragspartnerbetreuung Kay Sabirowsky SCHUFA Holding AG Leitender Experte IT JĂĽrgen Schulte-Laggenbeck OTTO (GmbH Co. KG) Mitglied des Vorstandes 1  Vorsitzender des Aufsichtsrates/Vorsitzender des Vorstandes der TeamBank bis 31.12.2010. 2  Stv. Vorsitzender des Aufsichtsrates. 3  Mitglied des Aufsichtsrates seit 30.3.2010. Stand: 1. Juni 2011
  • 27. 26  Zahlen und Fakten Das Jahr 2010 Mit 479 Millionen Informationen von ĂĽber 66,2 Millionen natĂĽr­ die Vertragspartner erteilt. Zum Jahresende 2010 waren an den lichen Personen verfĂĽgt die SCHUFA Holding AG bundesweit zwölf Standorten der SCHUFA 752 Mitarbeiter beschäftigt. ĂĽber den größten Datenbestand zur Beurteilung des aktuellen Zahlungsverhaltens. FĂĽr die Branche der Auskunfteien bedeutet die Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes eine massive Ă„nderung ihres Die SCHUFA hat im Berichtsjahr 2010 einen Konzernumsatz Geschäftsumfelds, denn Verbraucher können seit dem 1. April von 108,4 Millionen Euro erzielt. Das Ergebnis der gewöhnlichen 2010 kostenlos Auskunft der ĂĽber sie bei Auskunfteien gespei­ Geschäftstätigkeit beträgt knapp 1,9 Millionen Euro. Haupt­ cherten Daten erhalten. Dies ist zum einen ein wichtiger Schritt umsatz­ räger war das traditionelle Kerngeschäft mit Auskunfts­ t fĂĽr die gesellschaftliche Akzeptanz des Geschäftsmodells der dienstleistungen an die Vertragspartner. Hinzu kamen Weiter­ Auskunfteien. Andererseits stellt dies eine enorme betriebswirt­ entwicklungen der Score-, B2B- und B2C-Produktpalette. Es schaftliche Herausforderung fĂĽr die Auskunfteien dar, die zahl­ wurden 102,9 Millionen AuskĂĽnfte und Nachmeldungen an reiche kostenfreie Auskunftsersuchen erfĂĽllen mĂĽssen. SCHUFA in Zahlen 2010 Datenbestand: Erfasste Personen (Mio.) 66,2 Gespeicherte Informationen (Mio.) 479 Informationsangebot: AuskĂĽnfte und Nachmeldungen (Mio.) 102,9 Anteil Scores (in Verbindung mit AuskĂĽnften) 69 % AuskĂĽnfte nach Verfahren: EigenauskĂĽnfte (§ 34 BDSG) 739.179 Geschäftsdaten: Umsatz in TEUR 108.431 Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit* in TEUR 1.852 Standorte (inklusive Wiesbaden) 12 Mitarbeiter (zum 31.12.2010) 752 * Vor a. o. Effekten.
  • 28. Zahlen und Fakten  27 Bilanz AKTIVA Stand 31.12.2010 EUR A. Anlagevermögen 23.745.239,98 B. Umlaufvermögen 22.330.138,85 C. Rechnungsabgrenzungsposten 5.573.618,60 SUMME 51.648.997,43 PASSIVA A. Eigenkapital 10.956.386,11 B. RĂĽckstellungen 27.410.351,64 C. Verbindlichkeiten 12.571.549,43 D. Rechnungsabgrenzungsposten 710.710,25 SUMME 51.648.997,43 Kennzahlen zum Ergebnis (fĂĽr die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010) 1. Umsatzerlöse 108.430.584,65 2. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.851.608,78
  • 30. Wir schaffen Vertrauen  29 Wir schaffen Vertrauen: So facettenreich wie das moderne Wirtschaftsleben sind die Angebote an Produkten und Services der SCHUFA. FĂĽr Privatkunden und F ­ irmenkunden steht die SCHUFA mit einem umfangreichen Informationsangebot Rede und Antwort.
  • 31. 30  Wir schaffen Vertrauen Impressum SCHUFA Holding AG Kormoranweg 5, 65201 Wiesbaden Postfach 18 29, 65008 Wiesbaden Tel. + 49 (0) 611 - 9278-888 Fax + 49 (0) 611 - 9278-887 schufa-holding@schufa.de Verantwortlich: Dr. Christian Seidenabel, Leiter Presse- und Ă–ffentlichkeit www.schufa.de www.meineSCHUFA.de www.SCHUFAmachtSchule.de www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de www.SCHUFA-Verbraucherbeirat.de www.Scoring-Wissen.de