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Einsatz partizipativer Medien im »Service Learning« an Hochschulen
Philip Meyer M.A., Universität Augsburg

Fallbeispiel: Blended Learning Kurs „Service Learning“ an der
virtuellen Hochschule Bayern

Hintergrund
Service Learning, eine aus der Demokratiepädagogik stammende Lehrmethode, die in den
USA schon seit den 1990ern fachbezogenes Lernen mit sozialem Engagement von
Studierenden verbindet, verbreitet sich zunehmend an deutschen Hochschulen. Der
ausgeprägte Aspekt einer translokalen Zusammenarbeit zwischen Hochschule und NonProfit Sektor beim Service Learning legt nahe, dass auch Kommunikationsmedien hier eine
bedeutsame Rolle spielen. Dennoch findet man in Lehrbüchern bislang kaum Hinweise zum
partizipativen und lernförderlichen Einsatz von Medien im Service Learning. Fragen, die
sich in diesem Zusammenhang stellen, sind etwa:

Wie können sich Studierende an der Ausgestaltung von Projektideen
beteiligen, wenn Kollaboration ortsübergreifend stattfindet?

Welche Wege gibt es, die Kooperation mit externen Partnern digital zu unterstützen?

Wie ermöglicht man es Studierenden, Ereignisse zu reflektieren und
Ergebnisse digital zu präsentieren?

Der Kurs „Service Learning: Soziales Lernen in Schule, Hochschule und Weiterbildung“ der
virtuellen Hochschule Bayern, welcher sich an Studierende medien- und erziehungswissenschaftlicher Disziplinen richtet, soll ein erster Ausgangspunkt der Erforschung des Einsatzes partizipativer Medien im Service Learning im Rahmen dieser Arbeit sein. Der Kurs
findet sowohl virtuell als auch in Partnereinrichtungen statt. Er nutzt partizipative Medien auf
vielfältige Weise zur Einbindung der Beteiligten, unter anderem sind dies:

Partizipative Medien im Service Learning
Nach Bowman und Willis (2003) versetzen partizipative Medien Bürger tendenziell dazu in
die Lage eine aktivere Rolle im gesellschaftlichen Dialog zu spielen.
“[Participatory media encourages] the act of a citizen or group of citizens, playing an
active role in the process of collecting, reporting, analysing and disseminating news
and information. The intent of this participation is to provide independent, reliable, accurate, wide-ranging and relevant information that a democracy requires.”
(Bowman & Willis, 2003, S.9)
In der Pädagogik wurde ein Bezug zwischen dem Einsatz partizipativer Medien und
»Service Learning« zum ersten Mal 2008 von Dailey-Hebert et al. vorgenommen. Sie
definieren ein so genanntes „Service E-Learning” als eine “integrative pedagogy that
engages learners through technology in civic inquiry, service, reflection, and action” (DaileyHerbert, Donnelli-Sallee & DiPadova-Stocks, 2008, S.1).

Engagementkarte zur Identifikation von
Projektideen durch Partner und Studierende

Voting-Tool zur Aufteilung der Studierenden auf die Projektvorschläge

Portfolio zur angeleiteten Reflexion und Selbstbewertung der Erfahrungen in den Projekten

Wiki zur kollaborativen, multimedialen
Bearbeitung des Projektthemas

Betrachtet man Bildung als Partizipationsraum, in dem Lernende und Lehrende gemeinsam
Ziele, Inhalte, Methoden, Beziehungen und Medien gestalten (Mayrberger, 2013) fällt auf,
dass wir es beim Service Learning mit einem „erweiterten“ Raum zu tun haben, in dessen
Rahmen auch der Service-Partner berücksichtigt werden muss (siehe Grafik).

Methodik
(1) Zunächst werden leitfadengestützte Einzelinterviews mit Studierenden, ServicePartnern und Lehrenden eines Kurses an der virtuellen Hochschule Bayern durchgeführt.
Der Kurs setzt partizipative Medien gezielt ein, um Beteiligung aller Akteure zu fördern
(siehe „Fallbeispiel“). Ziel der Interviews ist die Generierung von Hypothesen über die
Ausgestaltung von Partizipation im Service Learning mit besonderer Berücksichtigung
medial vermittelter Partizipationsformen.

„Erweiterter Partizipationsraum“ im Service Learning
(Eigene Darstellung in Anlehnung an Mayrberger, 2013)
Bislang ist noch wenig darüber bekannt, wie sich Partizipation im Service Learning
zwischen den drei beteiligten Gruppen vollzieht. Die folgenden Entwürfe für Partizipationsmodelle, die empirisch noch zu überprüfen sind, beziehen sich auf die Beteiligung der
Personengruppen im Zeitverlauf einer Lehrveranstaltung.

(2) In einem zweiten Schritt sollen die Hypothesen an weiteren Standorten überprüft
werden. Hierfür werden an verschiedenen Orten Gruppeninterviews mit je einem Studierenden, Service-Partner und Lehrenden abgehalten. Die Übertragbarkeit der Erfahrungen
aus dem lokalen Kontext soll hierbei geprüft werden.
Im Anschluss wird ein Modell für Partizipation im Service Learning entwickelt, welches ggf.
in einer weiteren Erhebung quantitativ geprüft wird. Der Stellenwert dieser abschließenden
quantitativen Verbreiterung ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar.

Wellenmodell: Partizipation vollzieht sich in Wellen der abwechselnden Bestimmungshoheit zwischen den drei Gruppen.

Kontakt

Linear steigendes Modell: Die volle Bestimmungshoheit liegt zu
Beginn beim Lehrenden und wird dann zunehmend auf die anderen
Gruppen verteilt.

Philip Meyer M.A., Medienlabor, Universität Augsburg
E-Mail: philip.meyer@phil.uni-augsburg.de, Telefon: +49 821 598 5724

Studierendenzentriertes Modell: Entscheidungen werden zu einem
frühen Zeitpunkt den Studierenden überlassen und bleiben
primär an ihnen ausgerichtet.
Partnerzentriertes Modell: Analog zum studierendenzentrierten Modell
mit Fokussierung auf die Interessen der Service-Partnerorganisationen
Über die reine Stärke der Partizipation herausgehend, berücksichtigt ein elaboriertes Modell
auch woran welche Akteure zu welchen Zeitpunkten besonders partizipieren (etwa Ziele,
Inhalte, Methoden, Beziehungen oder Medien). Auch Punkte, bei denen eine Partizipation
wenig sinnvoll oder zweckgemäß erscheint, sollen identifiziert werden.

www.philipmeyer.de

Philip_Meyer

Literaturquellen
Bowman, S. & Willis, C. (2003). We Media. How audiences are shaping the future of
News and Information. Reston: The American Press Institute.
Dailey-Hebert, A., Donnelli-Sallee, E. & DiPadova-Stocks, L.N. (2008). Service-eLearning
as an Integrated Pedagogy. In Dailey-Hebert, A., Donnelli-Sallee, E. and DiPadova-Stocks,
L.N. (Hrsg.), Service-eLearning: Educating for Citizenship (S.1-5). Charlotte, NC: Information
Age.
Mayrberger, K. (2013). Eine partizipative Mediendidaktik (nicht nur) für den Hochschulkontext? In C. Bremer & D. Krömker (Hrsg.), E-Learning zwischen Vision und Alltag. Zum
Stand der Dinge (S. 109–119). Medien in der Wissenschaft (Band 64). Münster: Waxmann.

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  • 1. Einsatz partizipativer Medien im »Service Learning« an Hochschulen Philip Meyer M.A., Universität Augsburg Fallbeispiel: Blended Learning Kurs „Service Learning“ an der virtuellen Hochschule Bayern Hintergrund Service Learning, eine aus der Demokratiepädagogik stammende Lehrmethode, die in den USA schon seit den 1990ern fachbezogenes Lernen mit sozialem Engagement von Studierenden verbindet, verbreitet sich zunehmend an deutschen Hochschulen. Der ausgeprägte Aspekt einer translokalen Zusammenarbeit zwischen Hochschule und NonProfit Sektor beim Service Learning legt nahe, dass auch Kommunikationsmedien hier eine bedeutsame Rolle spielen. Dennoch findet man in Lehrbüchern bislang kaum Hinweise zum partizipativen und lernförderlichen Einsatz von Medien im Service Learning. Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen, sind etwa:  Wie können sich Studierende an der Ausgestaltung von Projektideen beteiligen, wenn Kollaboration ortsübergreifend stattfindet?  Welche Wege gibt es, die Kooperation mit externen Partnern digital zu unterstützen?  Wie ermöglicht man es Studierenden, Ereignisse zu reflektieren und Ergebnisse digital zu präsentieren? Der Kurs „Service Learning: Soziales Lernen in Schule, Hochschule und Weiterbildung“ der virtuellen Hochschule Bayern, welcher sich an Studierende medien- und erziehungswissenschaftlicher Disziplinen richtet, soll ein erster Ausgangspunkt der Erforschung des Einsatzes partizipativer Medien im Service Learning im Rahmen dieser Arbeit sein. Der Kurs findet sowohl virtuell als auch in Partnereinrichtungen statt. Er nutzt partizipative Medien auf vielfältige Weise zur Einbindung der Beteiligten, unter anderem sind dies: Partizipative Medien im Service Learning Nach Bowman und Willis (2003) versetzen partizipative Medien Bürger tendenziell dazu in die Lage eine aktivere Rolle im gesellschaftlichen Dialog zu spielen. “[Participatory media encourages] the act of a citizen or group of citizens, playing an active role in the process of collecting, reporting, analysing and disseminating news and information. The intent of this participation is to provide independent, reliable, accurate, wide-ranging and relevant information that a democracy requires.” (Bowman & Willis, 2003, S.9) In der Pädagogik wurde ein Bezug zwischen dem Einsatz partizipativer Medien und »Service Learning« zum ersten Mal 2008 von Dailey-Hebert et al. vorgenommen. Sie definieren ein so genanntes „Service E-Learning” als eine “integrative pedagogy that engages learners through technology in civic inquiry, service, reflection, and action” (DaileyHerbert, Donnelli-Sallee & DiPadova-Stocks, 2008, S.1). Engagementkarte zur Identifikation von Projektideen durch Partner und Studierende Voting-Tool zur Aufteilung der Studierenden auf die Projektvorschläge Portfolio zur angeleiteten Reflexion und Selbstbewertung der Erfahrungen in den Projekten Wiki zur kollaborativen, multimedialen Bearbeitung des Projektthemas Betrachtet man Bildung als Partizipationsraum, in dem Lernende und Lehrende gemeinsam Ziele, Inhalte, Methoden, Beziehungen und Medien gestalten (Mayrberger, 2013) fällt auf, dass wir es beim Service Learning mit einem „erweiterten“ Raum zu tun haben, in dessen Rahmen auch der Service-Partner berücksichtigt werden muss (siehe Grafik). Methodik (1) Zunächst werden leitfadengestützte Einzelinterviews mit Studierenden, ServicePartnern und Lehrenden eines Kurses an der virtuellen Hochschule Bayern durchgeführt. Der Kurs setzt partizipative Medien gezielt ein, um Beteiligung aller Akteure zu fördern (siehe „Fallbeispiel“). Ziel der Interviews ist die Generierung von Hypothesen über die Ausgestaltung von Partizipation im Service Learning mit besonderer Berücksichtigung medial vermittelter Partizipationsformen. „Erweiterter Partizipationsraum“ im Service Learning (Eigene Darstellung in Anlehnung an Mayrberger, 2013) Bislang ist noch wenig darüber bekannt, wie sich Partizipation im Service Learning zwischen den drei beteiligten Gruppen vollzieht. Die folgenden Entwürfe für Partizipationsmodelle, die empirisch noch zu überprüfen sind, beziehen sich auf die Beteiligung der Personengruppen im Zeitverlauf einer Lehrveranstaltung. (2) In einem zweiten Schritt sollen die Hypothesen an weiteren Standorten überprüft werden. Hierfür werden an verschiedenen Orten Gruppeninterviews mit je einem Studierenden, Service-Partner und Lehrenden abgehalten. Die Übertragbarkeit der Erfahrungen aus dem lokalen Kontext soll hierbei geprüft werden. Im Anschluss wird ein Modell für Partizipation im Service Learning entwickelt, welches ggf. in einer weiteren Erhebung quantitativ geprüft wird. Der Stellenwert dieser abschließenden quantitativen Verbreiterung ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar. Wellenmodell: Partizipation vollzieht sich in Wellen der abwechselnden Bestimmungshoheit zwischen den drei Gruppen. Kontakt Linear steigendes Modell: Die volle Bestimmungshoheit liegt zu Beginn beim Lehrenden und wird dann zunehmend auf die anderen Gruppen verteilt. Philip Meyer M.A., Medienlabor, Universität Augsburg E-Mail: philip.meyer@phil.uni-augsburg.de, Telefon: +49 821 598 5724 Studierendenzentriertes Modell: Entscheidungen werden zu einem frühen Zeitpunkt den Studierenden überlassen und bleiben primär an ihnen ausgerichtet. Partnerzentriertes Modell: Analog zum studierendenzentrierten Modell mit Fokussierung auf die Interessen der Service-Partnerorganisationen Über die reine Stärke der Partizipation herausgehend, berücksichtigt ein elaboriertes Modell auch woran welche Akteure zu welchen Zeitpunkten besonders partizipieren (etwa Ziele, Inhalte, Methoden, Beziehungen oder Medien). Auch Punkte, bei denen eine Partizipation wenig sinnvoll oder zweckgemäß erscheint, sollen identifiziert werden. www.philipmeyer.de Philip_Meyer Literaturquellen Bowman, S. & Willis, C. (2003). We Media. How audiences are shaping the future of News and Information. Reston: The American Press Institute. 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