NPK2012 - Thomas Künzel: Von der Pflege für die Pflege - Lymphologie
NPK2011: Spiritualität und Demenz
1. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
|Institut für Pflegewissenschaft|
Spiritualität und Demenz
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Detlef Rüsing (MScN)
Priv. Universität Witten/Herdecke gGmbH
Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD)
2. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
|Institut für Pflegewissenschaft|
Inhalt
• Definition Spiritualität
• Abgrenzung Spiritualität und Religion
• „Spiritual Care“: Was ist das?
• „Spiritual Care“ und Personzentrierte Pflege
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• Spiritualität bei Menschen mit Demenz und
Pflegenden
• Diskussion
3. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Definitionen Spiritualität
• „Eine allgemeine oder auch nur mehrheitlich anerkannte
Definition von Spiritualität gibt es nicht (RGG 2004) – zit. nach
Radzey et al 2007)“
• Vier Grundkomponenten (Kreutzer, Radzey 2010):
– Glauben, Werte
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– Suche nach dem Sinn und Zweck des Lebens
– (Selbst-)Transzendenz
– Verbundensein
• Es gibt fast ausschließlich anglo-amerikanische Studien
– Übertragbarkeit
4. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Abgrenzung
Spiritualität und Religion
• Spiritualität ist das „Dach“, unter dem Religion eine Ausformung
sein kann (Kreutzner, Radzey 2010)
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• „Spiritualität ist die Suche nach dem Sinn des Lebens. Religion
ist ein möglicher Weg, diese Suche durchzuführen (Kreutzner,
Radzey 2010 unter Verweis auf Wilson 1997)“
5. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Spiritualität
Spiritualität ist etwas
• zutiefst und spezifisch Menschliches
• im Wesen des Menschen angelegt (vielleicht sogar biologische
Verankerung [Hay 2006])
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• Entwicklung und Ausformung ein Ergebnis eines
lebensgeschichtlichen Prozesses
• Wird keineswegs allein kognitiv erfahren
• Kein signifikanter Zusammenhang zu Intelligenz oder einer
bestimmten Religionszugehörigkeit
6. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Was bedeutet das für die Pflege?
Eine spirituell geprägte Pflege zeichnet sich aus durch:
– Eine Praxis des mitfühlenden Daseins für den Klienten/
Patienten
– Patientenzentrierte Kommunikation: Es geht darum,
zuzuhören, was den Patienten/Klienten ängstigt, hoffen lässt,
schmerzt, wovon erträumt
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– Aufmerksamkeit und Wachheit gegenüber der ganzen
Person des Patienten/Klienten einschließlich seiner Familie,
seines Körpers, seiner Psyche, seiner Seele
– Das Erarbeiten der spirituellen Geschichte des Patienten/
Klienten
7. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Was bedeutet das für die Pflege?
Eine spirituell geprägte Pflege zeichnet sich aus durch:
– Die Durchführung eines Assessments zu spirituellen Themen
– Das Einplanen der spirituellen Komponenten in die
Begleitung und Pflege und das Einbeziehen spiritueller
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Praktiken, wo angemessen
– Seelsorger oder andere Experten, die dabei helfen, spirituelle
Bedürfnisse aufzufangen, und die an der Arbeit eines multi-
disziplinären Pflegeteams beteiligt sind
(Puchalski 2006 zit. nach Kreutzner, Radzey 2010)
8. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Spirituelle und personzentrierte
Pflege
• Es geht um den Erhalt des „Personseins“
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9. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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– Verlust v. Selbstständigkeit
– Verlust sozialer Rollen
– Verlust der Biographie
– Verlust v. Status, Prestige u.s.w.
– Verlust wesentlicher Bindungen
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• Verlust & „sich-in-der-Welt-fremd-fühlen“
Angst
D. Rüsing (MScN) 9
10. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Psychische Bedürfnisse von Menschen (mit Demenz)
Kitwood 1997
• Trost
• Bindung
• Miteinbeziehung
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• Beschäftigung
• Identität
11. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Merkmale der Personalität
• den eigenen Willen • die Verwirrtheit anderer
behaupten annehmen
• die eigenen Gefühle • Humor (nicht Ironie)
ausdrücken • Selbstausdruck und
• Soziale Kontakte Kreativität
aufnehmen • Vergnügen
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• Zuneigung zeigen • Hilfreich sein
• die Bedürfnisse anderer • Entspannen und Erholen
wahrnehmen
• Selbstachtung
D. Rüsing (MScN) 11
12. | Detlef Rüsing|
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Anforderungen an das Milieu
Lawton et al. 1997 || nach Heeg 2001
• Sicherheit und Geborgenheit
• Unterstützung und Orientierung
• Unterstützung d. Funktionsfähigkeit,
Kompetenzerhaltung
• Stimulation / Anregung
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• Ermöglichen v. Umweltkontrolle
• Gelegenheit zu Privatheit und sozialer Interaktion
• Kontinuität, Bezug zum bisherigen
Lebenszusammenhang
• Anpassung an Veränderungen
13. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Was kann Spiritualität Menschen mit
Demenz geben?
• Sicherheit durch Rituale
• Eine geistige Heimat und Orientierung
• Verbundenheit
• Teil eines Ganzen zu sein
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• Hoffnung
• Sinn
Aber auch
• Verwirrung?
14. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Was kann Spiritualität Pflegenden geben?
• Sicherheit durch Rituale
• Eine geistige Heimat und Orientierung
• Verbundenheit
• Teil eines Ganzen zu sein
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• Hoffnung (stellvertretende Hoffnung)
• Sinn
• Kraft
15. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Probleme für Pflegende
• Spiritualität nicht nachvollziehbar
• Ablehnende Haltung gegenüber der Spiritualität der
Betroffenen/Angehörigen
• Konfessionelle Einrichtungen: Platz für eine andere
Spiritualität?
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• Fremdheit, die Angst machen kann
• Wechsel oder Vermischung von spirituellen Zugängen
(Spiritualität als Prozess)
• „Katholischer Buddhismus oder buddhistisches
Christentum?
16. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Carl Rogers
• Kongruenz
• Empathie
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• Akzeptanz
17. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Also:
• Spiritualität/Nicht-Spiritualität ist Teil der Identität
eines Menschen.
• Unsere eigene Spiritualität ist Teil unserer
(pflegerischen) Haltung.
• Spirituelle Dimensionen sind Teil einer
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Personzentrierten Pflege
• Zur Personzentrierten Pflege gehört grundsätzlich die
Auseinandersetzung mit der (Nicht-)Spiritualität des
Anderen.
• „Spiritual Care“ ist keine Technik sondern eine
Haltung (Swinton 2001)
18. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Fragen
• Wie weit geht unser Einlassen auf die
Spiritualität des Menschen mit Demenz (sollte
es gehen …)?
• Inwiefern bestimmt unsere eigene Spiritualität
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den Umgang mit der Spiritualität des
Anderen?
• Inwieweit wird die eigene Spiritualität von den
Anderen akzeptiert?
• Trennt Spiritualität auch im Altenheim?
19. | Detlef Rüsing|
Dialogzentrum Demenz (DZD)
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Konkret
• Würden Sie als Nicht-Katholik den Rosenkranz mit
einem Demenzerkrankten beten?
• Brauchen wir Heime nach Religionszugehörigkeit? Ist
Spiritualität die bestimmende Variable?
• Wie könnte eine Zusammenarbeit mit Expertinnen
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aussehen?
• Die Zukunft wird „bunter“! Wie können wir uns
vorbereiten?
21. | Detlef Rüsing|
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There is no way to
happiness
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happiness is the way
22. | Detlef Rüsing|
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Detlef Ruesing (MScN)
Priv. Universität Witten/Herdecke gGmbH
Dialog- und Transferzentrum Demenz (DZD)
Stockumer Str. 10
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58453 Witten
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detlef.ruesing@uni-wh.de