2. Geschichte
Wundversorgung ist schon Jahrtausende alt
• Im klassischen Griechenland
berichteten die großen Philosophen
(z.B. Hippokrates) und deren
Anhänger vom Unterschied
zwischen scharfen und
gequetschten Wunden und der
davon abhängigen trockenen
Heilung oder Eiterung. Auch sie
benutzten feines Leinen als
Verbandstoffe. Mit starkem Rotwein
getränkte Leinenkompressen
wurden als antiseptischer
Wundverband verwendet.
Wundversorgung wurde in den letzten
Jahrzehnten austrocknend
durchgeführt
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5. Einführung
• Welches sind die drei Hauptziele
in der Wundversorgung?
1. Debridement
2. Exsudat-Management
3. Bakterielle Balance
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6. Einführung
Kriterien des idealen Wundverbandes (nach Turner)
• überschüssiges Wundexsudat entfernen + festhalten
• feuchtes Milieu im Wundbereich erhalten
• den Gasaustausch gewährleisten
• thermische Isolierung der Wunde gegen die Umwelt
• Undurchlässigkeit für Mikroorganismen
• keine Abgabe von Fremdstoffen (Fasern, etc.)
• atraumatische Entfernbarkeit
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7. Einführung
• Zahllose Produkte u. Variationen der
• „feuchten Wundbehandlung“
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8. Wundauflagen
• Komponenten einer Wundauflage:
- Deckschicht
- Adhäsivschicht
- Kissen = Wundfüller
• Wundauflagen mit Abschluß
• Wundauflagen ohne Abschluß
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9. Wundauflagen - Einteilung
• Wundauflagen mit mäßigem Flüssigkeitsaufnahmevermögen
• Wundauflagen mit hohem Flüssigkeitsaufnahmevermögen
• Wundsysteme mit der Fähigkeit zur Flüssigkeitsabgabe
• Wundauflagen mit antiseptischen Zusätzen
• Aktive Wundsysteme
• Wundauflagen zur Geruchsbindung
• Biologische Wundreinigung
• Vakuum-Versiegelung
• Fettgaze
• Transparent-Verband
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22. • Umwandlung und Quellung in ein feuchtes
Alginate Hydrogel von schleimiger Konsistenz
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23. Alginate
Eigenschaften
• Erhaltung des feuchten Wundmilieus
• Wundreinigung durch Aufnahme von Keimen und Wunddebris
• Aufnahme des überschüssigen Sekretes
• Übergang in formstabiles Gel
• Benötigt Sekundärverband
• Blutstillend
• Nicht adhäsiv
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24. Alginate
Wundtyp
• Mäßig bis stark sezernierende Wunde
• Oberflächige oder tiefe, ggf. zerklüftete und unterminierte Wunde
• Evt. kolonisierte Wunde
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25. Hydrofaser
• Kapillare Struktur mit hoher, extrem schneller Sekretaufnahme (hier im
Vergleich zu einer Mull- Kompresse)
•Extrem hohe Sauggeschwindigkeit
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26. Hydrofaser
• Sekretaufnahme lediglich vertikal,
damit keine Mazeration in der
Umgebung
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27. 4. Wundsysteme mit der Fähigkeit zur
Flüssigkeitsabgabe
Hydrogele
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28. Hydrogele
Aufbau und Wirkmechanismus
• Hydratisierend (Aufquellen und Lösen von trockenen Belägen und
Nekrosen, Feucht halten einer Wunde)
• Unterstützung der Wundreinigung
• Sekretaufnahme
• Nicht klebend, benötigt Sekundärverband
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40. 9. Vakuumversiegelung
Wirkmechanismus
• Absorption von Sekret,
• Bakterien und Toxinen
• über eine Unterdruckpumpe
• Gewebedistraktion
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41. Vakuumversiegelung
• Konfektionen
• PU = Polyurethanschwamm, schwarzer
- offenporig
- hat eine Porengröße von 400 – 600 µm
- als Unterdruck wird 25 – 250 mm Hg (entspricht 0,03 - 0,3 bar)
angewendet
• PVA = Polyvinylalkoholschwamm, weiß
- Bei Unterdruckwerten von 150-600 mm Hg / (entspricht 0,2-0,8
bar) angewendet
- Sehr fest, kann an der umgebenden Haut angeklammert werden
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