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Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE
Methoden der Verbraucherbildung für Schulen
und die außerschulische Jugendarbeit
NIELS BRÜGGEN
„es ist sowieso schon alles
gespeichert“
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 2
Ablauf
1. Zum Hintergrund dieses Workshops
 Studie „Jugendliche und Online-Werbung im Social Web“
 Materialien „Online-Werbung mit Jugendlichen zum Thema
machen“
2. Einblicke in die Studienergebnisse und Kennenlernen von Methoden,
u.a.
 »Impulsgeleitete Erarbeitung«
 »Szenario Werbeagentur«
 »Positionierungsspiel«
3. Möglichkeit zum Austausch
 Jederzeit im Verlauf
 Abschließend eine Einschätzung der Relevanz für Ihr Arbeitsfeld
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 3
Ziele und Ansatz des Projekts
 Was wissen und denken Jugendliche
über Online-Werbung in Sozialen
Netzwerkdiensten und die Geschäfts-
modelle?
 Wie gehen sie mit Online-Werbung
um?
 Inwiefern kennen sie ihre Rechte als
Verbraucherinnen und Verbraucher?
 Welche Methoden sind geeignet, um
mit Jugendlichen zu diesen Themen
zu arbeiten?
Forschungswerkstätten
verbraucherbildung.socialweb.bayern.de
http://www.verbraucherbildung.bayern.de/schule/materialien/onlinewerbung_im_socialweb.htm
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 4
Merkmale der Materialien
Informationen zu den Materialien
In der Praxis entwickelt,
wissenschaftlich begründet
Kombination aus
Printbroschüre und
Online-MaterialienEinsetzbar in unterschiedlichen
pädagogischen Settings
Praxisrelevante
Hintergrundinformationen
Kombinierbare
Methodenbausteine
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 5
Informationen zu den Materialien
Pädagogische Prinzipien
Handlungsfähigkeit
von Jugendlichen
durch Lebenswelt-
bezug stärken
Austausch unter
Jugendlichen anregen
und mit Informationen
unterstützen
Erfahrungen von
Jugendlichen mit
Online-Werbung als
Grundlage nutzen
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 6
»[…] ist für mich …«
facebook ist für mich…
ein Platz um mit Freunden in
Verbindung zu bleiben
facebook ist für mich…
oft sehr hilfreich und
interessant, aber auch
unterhaltsam.
facebook ist für mich…
sehr praktisch. Ich habe nicht viel
Freizeit, doch ein Handy und damit
kann man schnell auf‘s Internet
zugreifen. Wenn man weit von
Freunden wohnt, kann man trotzdem
durch facebook sich kontaktieren.
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 7
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 8
Jugendliche benennen nur einen Ausschnitt von Online-Werbung im Social Web
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 9
Bewertungskriterien von Online-Werbung: u. a. Beeinträchtigung & Nutzen
„Ja also ich fand's eigentlich praktisch.“
„Weil ich mir immer wieder was im Internet bestell.
Also stört mich das gar nicht.“
(ältere Realschülerin mit Nachfrage durch Teamer)
„Werbung finde ich generell nervig, weil ich will das ja eh
nicht kaufen“ (jüngerer Realschüler)
„Warum praktisch?“
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 10
Umgangsweisen mit Online-Werbung
 Der Umgang mit Werbung ist ‚normaler‘
Bestandteil des Medienhandelns
 Werbung wird nur bedingt als solche
erkannt
Wege des Umgangs mit Werbung
 Hinnehmend
 Nutzenorientiert
 Unterbindend
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 11
Wissen um Werbestrategien & Geschäftsmodelle
 Jugendliche haben meist nur eine vage Vorstellung von den
Auswertungsstrategien der Anbieter
 Die Geschäftsmodelle der Angebote sind für sie nicht durchschaubar
„Die Plakatwerbung, da sind ja nur die Leute,
die die vor Ort sind und bei facebook kann
es jeder sehen“ (Realschüler 1)
„[…] ähm, die verkaufen ja auch
Nutzerdaten an die, an alles Mögliche, an
Firmen, damit die besser Werbung machen
können und effizienter.“ (Realschüler 2)
„Und bei anderen Apps, also solang ich meine
Daten nicht angeben muss, interessiert es [wie
die Angebote Geld verdienen] mich eigentlich
nicht.“ (Gymnasiastin)
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 12
Wissen um Werbestrategien & Geschäftsmodelle
 Jugendliche haben meist nur eine vage Vorstellung von den
Auswertungsstrategien der Anbieter
 Die Geschäftsmodelle der Angebote sind für sie nicht durchschaubar
 Jugendliche können nur bedingt informierte Entscheidungen treffen
 Es besteht die Notwendigkeit Strukturen „dahinter“ erfahrbar zu machen
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 13
Strukturen im Hintergrund erfahrbar machen
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 14
Strukturen im Hintergrund erfahrbar machen
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 15
Wissen um Werbestrategien & Geschäftsmodelle
 AHA-Effekte sind möglich
„Ich dachte, dass so ein bisschen mäßig ausspioniert wird, was
man so auf facebook treibt. Aber dass die an jeder Ecke
versuchen, deine Daten zu sammeln, das wusste ich jetzt halt
nicht so extrem“ (Gymnasiast)
„Ich fand's irgendwie überraschend, dass facebook aus den Daten, die
man angibt so viel daraus schließt […] Und dass man dann so viele
Möglichkeiten hat, die Menge so einzuschränken, dass man dann halt
wirklich nur ein paar anspricht […] “ (Gymnasiastin)
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 16
Perspektiven auf Verbraucherrechte & Verbraucherschutz
„Eigentlich hat man ja im Grunde Pech gehabt, weil
wenn man die AGB nicht gelesen hat, da kann ja im
Grunde alles stehen. Wenn das drin steht, dass die
das machen dürfen, haben die auch das Recht. Da
kann man eigentlich nichts dagegen machen.“
(Gymnasiastin)
„Nur als kleiner Bürger kann man facebook nicht einfach
anschreiben und sagen: Ja, wieso dürft ihr des? Da hast du
ziemlich schlechte Chancen.“ (Mittelschüler)
„[...] es wird sich sowieso nichts ändern,
es ist alles schon gespeichert“
(Reflexionsblatt, Mittelschule)
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 17
Perspektiven auf Verbraucherrechte & Verbraucherschutz
 Jugendliche kennen einschlägige Verbraucherrechte nicht
 Sie sehen sich in der alleinigen Verantwortung für ihren Schutz
 Jugendliche …
 sind überfordert und können aus zusätzlicher Information nur
bedingt sinnvolle Schlüsse ziehen
 entwickeln teilweise eine fatalistische Grundhaltung
 Es besteht ein offensichtlicher Handlungsbedarf für Verbraucherpolitik
und Verbraucherbildung
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 18
Konsequenzen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene thematisieren
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 19
Statements und Fragen zu Werbung im Social Web
Positionierungsspiel
AntwortDAntwortC
AntwortBAntwortA
Das Positionierungsspiel
… unabhängige Informationen
über das Angebot.
D
… dass es Freundinnen und Freunde
empfohlen haben.
C
… Informationen, die vom Anbieter
bereitgestellt werden.
B… dass es bereits viele Menschen
nutzen.
A
Es ist schwer zu überprüfen, wie ein Angebot (z. B. eine App) mit den eigenen
Daten umgeht. Bei der Einschätzung, ob ich dem Angebot vertrauen kann, finde
ich am Wichtigsten ...
… Angebote sperren lassen, die
nicht nach deutschen Regeln
arbeiten.
D
… Unternehmen weiterhin erlauben
Daten zu sammeln.
(Man muss einfach selbst aufpassen,
welche Daten man preisgibt.)
C
… verlangen, dass alle gut
informiert werden, was mit den
Daten gemacht wird.
B
… die Auswertung von Daten
verbieten.
(Angebote wie facebook können dann nicht
mehr kostenlos sein und man müsste für die Nutzung
zahlen.)
A
Wenn ich Gesetze machen könnte, würde ich …
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 23
Statements und Fragen zu Werbung im Social Web
Positionierungsspiel
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 24
Entwickeln von Forderungen anregen
Oh man, schon wieder Werbung.
NEIN, ich will die App NICHT
installieren! Ich dachte wirklich
das kam diesmal von Lisa…
Voll viele Neuigkeiten.
Hier ist was von Lisa –
was ist das? Ich schau
mal…
Wir fordern von Facebook:
Die sollen uns fragen, ob wir solche
Werbung wollen
Man soll die Werbung
abschalten/abbestellen können
Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE
Studie & Materialien
www.verbraucherbildung.socialweb.bayern.de
NIELS BRÜGGEN, MAREIKE SCHEMMERLING,
EVA DIRR, DR. ULRIKE WAGNER
Jugendliche und Online-
Werbung im Social Web

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„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung für Schulen und die außerschulische Jugendarbeit

  • 1. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE Methoden der Verbraucherbildung für Schulen und die außerschulische Jugendarbeit NIELS BRÜGGEN „es ist sowieso schon alles gespeichert“
  • 2. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 2 Ablauf 1. Zum Hintergrund dieses Workshops  Studie „Jugendliche und Online-Werbung im Social Web“  Materialien „Online-Werbung mit Jugendlichen zum Thema machen“ 2. Einblicke in die Studienergebnisse und Kennenlernen von Methoden, u.a.  »Impulsgeleitete Erarbeitung«  »Szenario Werbeagentur«  »Positionierungsspiel« 3. Möglichkeit zum Austausch  Jederzeit im Verlauf  Abschließend eine Einschätzung der Relevanz für Ihr Arbeitsfeld
  • 3. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 3 Ziele und Ansatz des Projekts  Was wissen und denken Jugendliche über Online-Werbung in Sozialen Netzwerkdiensten und die Geschäfts- modelle?  Wie gehen sie mit Online-Werbung um?  Inwiefern kennen sie ihre Rechte als Verbraucherinnen und Verbraucher?  Welche Methoden sind geeignet, um mit Jugendlichen zu diesen Themen zu arbeiten? Forschungswerkstätten verbraucherbildung.socialweb.bayern.de http://www.verbraucherbildung.bayern.de/schule/materialien/onlinewerbung_im_socialweb.htm
  • 4. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 4 Merkmale der Materialien Informationen zu den Materialien In der Praxis entwickelt, wissenschaftlich begründet Kombination aus Printbroschüre und Online-MaterialienEinsetzbar in unterschiedlichen pädagogischen Settings Praxisrelevante Hintergrundinformationen Kombinierbare Methodenbausteine
  • 5. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 5 Informationen zu den Materialien Pädagogische Prinzipien Handlungsfähigkeit von Jugendlichen durch Lebenswelt- bezug stärken Austausch unter Jugendlichen anregen und mit Informationen unterstützen Erfahrungen von Jugendlichen mit Online-Werbung als Grundlage nutzen
  • 6. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 6 »[…] ist für mich …« facebook ist für mich… ein Platz um mit Freunden in Verbindung zu bleiben facebook ist für mich… oft sehr hilfreich und interessant, aber auch unterhaltsam. facebook ist für mich… sehr praktisch. Ich habe nicht viel Freizeit, doch ein Handy und damit kann man schnell auf‘s Internet zugreifen. Wenn man weit von Freunden wohnt, kann man trotzdem durch facebook sich kontaktieren.
  • 7. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 7
  • 8. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 8 Jugendliche benennen nur einen Ausschnitt von Online-Werbung im Social Web
  • 9. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 9 Bewertungskriterien von Online-Werbung: u. a. Beeinträchtigung & Nutzen „Ja also ich fand's eigentlich praktisch.“ „Weil ich mir immer wieder was im Internet bestell. Also stört mich das gar nicht.“ (ältere Realschülerin mit Nachfrage durch Teamer) „Werbung finde ich generell nervig, weil ich will das ja eh nicht kaufen“ (jüngerer Realschüler) „Warum praktisch?“
  • 10. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 10 Umgangsweisen mit Online-Werbung  Der Umgang mit Werbung ist ‚normaler‘ Bestandteil des Medienhandelns  Werbung wird nur bedingt als solche erkannt Wege des Umgangs mit Werbung  Hinnehmend  Nutzenorientiert  Unterbindend
  • 11. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 11 Wissen um Werbestrategien & Geschäftsmodelle  Jugendliche haben meist nur eine vage Vorstellung von den Auswertungsstrategien der Anbieter  Die Geschäftsmodelle der Angebote sind für sie nicht durchschaubar „Die Plakatwerbung, da sind ja nur die Leute, die die vor Ort sind und bei facebook kann es jeder sehen“ (Realschüler 1) „[…] ähm, die verkaufen ja auch Nutzerdaten an die, an alles Mögliche, an Firmen, damit die besser Werbung machen können und effizienter.“ (Realschüler 2) „Und bei anderen Apps, also solang ich meine Daten nicht angeben muss, interessiert es [wie die Angebote Geld verdienen] mich eigentlich nicht.“ (Gymnasiastin)
  • 12. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 12 Wissen um Werbestrategien & Geschäftsmodelle  Jugendliche haben meist nur eine vage Vorstellung von den Auswertungsstrategien der Anbieter  Die Geschäftsmodelle der Angebote sind für sie nicht durchschaubar  Jugendliche können nur bedingt informierte Entscheidungen treffen  Es besteht die Notwendigkeit Strukturen „dahinter“ erfahrbar zu machen
  • 13. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 13 Strukturen im Hintergrund erfahrbar machen
  • 14. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 14 Strukturen im Hintergrund erfahrbar machen
  • 15. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 15 Wissen um Werbestrategien & Geschäftsmodelle  AHA-Effekte sind möglich „Ich dachte, dass so ein bisschen mäßig ausspioniert wird, was man so auf facebook treibt. Aber dass die an jeder Ecke versuchen, deine Daten zu sammeln, das wusste ich jetzt halt nicht so extrem“ (Gymnasiast) „Ich fand's irgendwie überraschend, dass facebook aus den Daten, die man angibt so viel daraus schließt […] Und dass man dann so viele Möglichkeiten hat, die Menge so einzuschränken, dass man dann halt wirklich nur ein paar anspricht […] “ (Gymnasiastin)
  • 16. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 16 Perspektiven auf Verbraucherrechte & Verbraucherschutz „Eigentlich hat man ja im Grunde Pech gehabt, weil wenn man die AGB nicht gelesen hat, da kann ja im Grunde alles stehen. Wenn das drin steht, dass die das machen dürfen, haben die auch das Recht. Da kann man eigentlich nichts dagegen machen.“ (Gymnasiastin) „Nur als kleiner Bürger kann man facebook nicht einfach anschreiben und sagen: Ja, wieso dürft ihr des? Da hast du ziemlich schlechte Chancen.“ (Mittelschüler) „[...] es wird sich sowieso nichts ändern, es ist alles schon gespeichert“ (Reflexionsblatt, Mittelschule)
  • 17. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 17 Perspektiven auf Verbraucherrechte & Verbraucherschutz  Jugendliche kennen einschlägige Verbraucherrechte nicht  Sie sehen sich in der alleinigen Verantwortung für ihren Schutz  Jugendliche …  sind überfordert und können aus zusätzlicher Information nur bedingt sinnvolle Schlüsse ziehen  entwickeln teilweise eine fatalistische Grundhaltung  Es besteht ein offensichtlicher Handlungsbedarf für Verbraucherpolitik und Verbraucherbildung
  • 18. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 18 Konsequenzen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene thematisieren
  • 19. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 19 Statements und Fragen zu Werbung im Social Web Positionierungsspiel
  • 21. … unabhängige Informationen über das Angebot. D … dass es Freundinnen und Freunde empfohlen haben. C … Informationen, die vom Anbieter bereitgestellt werden. B… dass es bereits viele Menschen nutzen. A Es ist schwer zu überprüfen, wie ein Angebot (z. B. eine App) mit den eigenen Daten umgeht. Bei der Einschätzung, ob ich dem Angebot vertrauen kann, finde ich am Wichtigsten ...
  • 22. … Angebote sperren lassen, die nicht nach deutschen Regeln arbeiten. D … Unternehmen weiterhin erlauben Daten zu sammeln. (Man muss einfach selbst aufpassen, welche Daten man preisgibt.) C … verlangen, dass alle gut informiert werden, was mit den Daten gemacht wird. B … die Auswertung von Daten verbieten. (Angebote wie facebook können dann nicht mehr kostenlos sein und man müsste für die Nutzung zahlen.) A Wenn ich Gesetze machen könnte, würde ich …
  • 23. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 23 Statements und Fragen zu Werbung im Social Web Positionierungsspiel
  • 24. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE 24 Entwickeln von Forderungen anregen Oh man, schon wieder Werbung. NEIN, ich will die App NICHT installieren! Ich dachte wirklich das kam diesmal von Lisa… Voll viele Neuigkeiten. Hier ist was von Lisa – was ist das? Ich schau mal… Wir fordern von Facebook: Die sollen uns fragen, ob wir solche Werbung wollen Man soll die Werbung abschalten/abbestellen können
  • 25. Medienpädagogik in Forschung und Praxis WWW.JFF.DE Studie & Materialien www.verbraucherbildung.socialweb.bayern.de NIELS BRÜGGEN, MAREIKE SCHEMMERLING, EVA DIRR, DR. ULRIKE WAGNER Jugendliche und Online- Werbung im Social Web