Das Bundeskartellamt hat u.a. wegen des "Stauzuschlags Hamburg" ein Bußgeld von mehr als 4 Millionen EUR gegen Unternehmen, Manager und den beteiligten Verband verhängt
2. Der Verband
• Fachgruppe Containerverkehre der deutschen
Seehäfen e.V. (FCDS)
• Interessenvertretung von Container-
Transportunternehmen im Seehafenverkehr
• 32 Mitglieder mit mehr als 750 Mitarbeitern
3. Das Problem
• Ständiger Stau in Hamburg senkt Produktivität bei
Containertransporten
• LKW schaffen weniger „Umläufe“ - sie brauchen
länger und schaffen weniger Container pro Schicht
• Ständiger Stau führt zu höheren Kosten und weniger
Erträgen bei hartem Preiskampf
4. Die Lösung?
• Weitergabe der Kosten an Kunden durch einen
Zuschlag von z. B. € 80 zur Grundfracht
• Branchenbekanntes Muster („Mautzuschlag“,
„Treibstoffzuschlag“)
• Aber: Keiner will der Teuerste sein und Aufträge
verlieren
5. Die Sitzung*
* Fiktion!
80 € Stauzuschlag pro
Container würde helfen
Ist noch zu wenig, aber
selbst das zahlt doch
keiner
Können wir doch über
den Verband eintüten
6. Das Ergebnis
„Die Fachgruppe Containerverkehre der deutschen Seehäfen will voraussichtlich
vom 14. April an einen Aufschlag auf die Transportpreise erheben, die je
Containerzustellung zwischen 20 und 80 Euro liegen soll.“
Quelle: Die Welt vom 05.04.2014
7. Das Bußgeld
Sanktioniert wird u.a. die (versuchte) Einführung des
„Stauzuschlags Hamburg“, aber auch andere
gemeinsame Reaktionen auf Kostensteigerungen
8. Die Lehre
• Niemals mit Wettbewerbern künftiges
Marktverhalten abstimmen!
• Informationen über zukünftiges, preisrelevantes
Verhalten geht andere Unternehmen nichts an!
• Besondere Vorsicht bei Verbandstreffen!