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dp payoff all about derivative investments


Nr. 8 | August 2008 | 5. Jahrgang | www.payoff.ch
CHF 12.50 | EUR 8.–

China: Ein Land erstickt
im Wachstum 

4

Wasser – ein schwer
fassbarer Megatrend

7

Marktstatistik – Unsicherheiten
an den Börsen sitzen Derivaten
im Nacken
12
Rating Watch – Beunruhigende
heterogene Entwicklung
34

dp payoff all about derivative investments | August 2008
2  OPINION

Inhalt

Seite

Opinion
USD 10'600'000'000'000!

2

Focus
China: Ein Land erstickt im Wachstum

3

Wasser – ein schwer fassbarer Megatrend

8

Mit voller Kraft voraus

11

Marktstatistik – Unsicherheiten an den Börsen
sitzen Derivaten im Nacken

14

interview
Interview mit Dr. Hartmut Knüppel
Daniel Manser

17

Product News

USD 10'600'000'000'000!
Schulden machen scheint trotz weltweiter Kreditkrise nach wie vor «in» zu sein. Dieser Ansicht
sind jedenfalls die US-Amerikaner, welche die
maximale Verschuldungsobergrenze in den letzten Tagen auf nunmehr USD 10,6 Bio. erhöht
haben. Aufgeteilt auf die rund 300 Millionen
Amerikaner ergibt dies eine Schuldenlast pro
Kopf von gut USD 35'300. Berechnet mit einer
durchschnittlichen Verzinsung von 4 Prozent ergäbe dies jährliche Zinskosten von USD 1'412.
Das durchschnittliche Haushaltseinkommen in
den USA beträgt USD 48'201 p.a. Geht man davon aus, dass in einem Haushalt im Schnitt zwei
Personen leben, so müssen die Amerikaner folglich im MIttel 5,86 Prozent ihres Einkommens
nur dafür verwenden, ihre Staatsschulden zu
verzinsen. Hinzu kämen da dann noch die Verzinsung der Hypothek, der Kreditkartenschulden, diverse Leasingverpflichtungen etc. Alles
in allem wird die Zinsenlast täglich grösser, ein
Ende dieser Entwicklung ist leider noch nicht in
Sicht.
Unsere Regierung ist glücklicherweise vorausschauender und reduzierte die Verschuldung in
den vergangenen Jahren kontinuierlich. Dieses
Vorgehen tut nicht nur dem Schweizer Franken
gut. Auch die hiesige Politik schafft Vertrauen
in eigener Sache, wurde doch offenbar erkannt
– im Gegensatz zu anderen Regierungen – dass
kein System langfristig auf Schulden gebaut
werden kann.
Übrigens, für das kommende Jahr erwarten die
USA ein neues Rekorddefizit von USD 490 Mrd.
Die Frage ist also nicht ob, sondern wann die
nächste Erhöhung der US-Verschuldungsobergrenze erfolgen wird.
dp payoff all about derivative investments | August 2008

Die Konsolidierungswelle darf kommen

20

Wo die Musik spielt

21

Für langfristig strahlende Anleger

Chefredaktor payoff

22

Fallschirm mit zusätzlichen Reissleinen

23

Musterportfolios
Das Musterportfolio Rohstoffe gedeiht prächtig

24

PRODUCT NEWS REVIEW
Produktvorstellungen und was daraus wurde

25

Derive
BHP – die Bäume wachsen nicht in den Himmel

27

Fly, fly, DJAIG fly

28

Mit Zucker gegen den Börsenfrust

29

Insider
Insider – die neue messerscharfe Rubrik im payoff magazine

30

Learning Curve
Oft vernachlässigt – das Rebalancing

31

Investment Ideas
Attraktive Branchen in aufstrebenden Märkten

33

Open-end Money Market Plus 125 Zertifikate

34

rating watch
Beunruhigende heterogene Entwicklung

35

Market Monitor
Attraktive Neuemissionen

38

Meistgehandelte derivative Hebel-Produkte	

39

Meistgehandelte derivative Anlageprodukte	

40

Style  People
Rund um Lifestyle

41

Reader’s service
Reader’s Voice

43

Ticker News	

44

Impressum	

44
3  FOCUS

China: Ein Land erstickt im Wachstum
In den vergangenen Jahren konnte sich China zu einer beeindruckenden Wirtschaftsmacht
mausern. Trotz des imposanten Wachstums ist das Reich der Mitte mit ernsthaften politischen,
wirtschaftlichen sowie demografischen Problemen konfrontiert.
Bild: www.sxc.hu

China ist heute die führende Weltproduktionsstätte. Konkurrenzlos niedrige Löhne in
Verbindung mit disziplinierten Arbeitern ohne
jeglichen Schutz von Arbeitnehmerrechten,
praktisch keine Sicherheitsvorschriften, kaum
Kosten für Umweltschutz, eine effiziente
Form der industriellen Organisation (Network

«Bis zu 400’000 Chinesen­
­
sterben nach Schätzungen
Jahr für Jahr aufgrund der
Luftverschmutzung.»
Clustering), grenzenlose Möglichkeiten des
Fälschens und Raubkopierens, eine unterbewertete Währung, die chinesische Produkte
zusätzlich im Ausland verbilligt, protektionistische Handelsbarrieren und Subventionen
für die verschiedensten Industriezweige bieten ein Eldorado für die Volkswirtschaft.
Die prosperierende Wirtschaft in China hat auch ihre Schattenseiten. Probleme wie Überalterung, schlechte Infrastruktur und Umweltverschmutzung werden das Land in den kommenden Jahren vor grosse Herausforderungen stellen.
Eberhard Abelein| Bei der Einschätzung des
chinesischen Weges scheiden sich die Geister. Glauben die einen, dass China in 20 bis
30 Jahren die USA als führende Wirtschaftsmacht abgelöst hat, schliessen andere einen
Kollaps des erwachten Riesen China nicht
aus. Eine schier unendliche Zahl von billigen
Lohnarbeitern in Verbindung mit einer restriktiven und auf Wachstum ausgerichteten
chinesischen Politik katapultierten China ins
21. Jahrhundert. Eine Mentalität, die das Kol-

lektiv vor den Individualismus stellt und eine
Historie, die China als einzige Weltmacht ausweist, die über Jahrtausende immer wieder
eine führende Rolle im Weltgeschehen spielen konnte, lösen im Westen einerseits Angst,
andererseits Faszination aus.
Wachstum ohne Grenzen
Die reinen Zahlen der Volksrepublik sind
atemberaubend. Seit 1980 wächst die Wirtschaft jährlich um annähernd zehn Prozent.

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Doch es gibt auch Schattenseiten dieses
fulminanten Aufschwungs. China ist eine
ergrauende Nation. Die Ein-Kind-Politik hat
dazu geführt, dass es in absehbarer Zeit nur
mehr einen Arbeiter geben wird, um zwei
Eltern und vier Grosseltern zu versorgen.
Richard Jackson, leitender Wissenschaftler
am Zentrum für internationale und strategische Studien (CSIS) dazu: «Es handelt sich
um eine Rentenkrise, also um ein Thema der
sozialen Instabilität.» Ein in seinen Auswirkungen noch gar nicht absehbares Problem
ist das der Umweltverschmutzung und der
Im Derivat-Markt gibt es viel Bewegung.
Und eine Zürcher Konstante.

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5  FOCUS

Ausgewählte China-Partizipations-Zertifikate und ETF
	
Name	

Symbol					
Zertifikat	CCY	 Börse	Emittent	Laufzeit	

Geldkurs	CHF-Performance in Prozent
20.06.08	YTD	
3M	
6M	
12M

China Transport  Infrastructure Basket	 ECCTI	

CHF	 CH	

EFG	

08.02.10	 72.15	

-27.85	 -18.34

Jim Rogers China Equity Growth Index	 RICHU	

USD	 CH	

ABN	

open-end	 76.00	

-13.07

ML China Consumer Brand Index	

CHINC	

CHF	 CH	

ML	

open-end	 61.85	

-29.95	 -4.99	

-7.41	

China SE Shanghai B-Share Index	

SHANG	

USD	 CH	

ABN	

open-end	 212.90	

-52.82	 -15.68	

-39.22	

-15.29

Greater China Basket	

VZGCS	

CHF	 CH	

VT	

open-end	 120.20	

-24.16	 -4.60	

-4.07	

2.65

China Fundamental Value Index	

FVCHI	

USD	 CH	

ABN	

open-end	 81.75	

-41.93	 -12.65	

-16.77	

-15.29

IPOX-20 China TR Index	

IPOCG	

USD	 CH	

ABN	

open-end	 116.40	

-31.78	 -9.57	

-7.66	

-26.70

ISHARES FTSE XINHUA	

FXC	

USD	 CH	

Ishares	

open-end	 135.20	

-26.97	 -4.84	

-4.98	

-15.16

Quelle: Derivative Partners AG (23.7.2008)

Ausgewählte China-Put-Warrants
				Geldkurs
Basiswert	
Symbol	CCY	 Börse	Emittent	Laufzeit	

Strike	

23.07.08	Hebel	

Hang Seng Index	

HSIQK	

CHF	 CH	

ABN	

19.12.2008	 22000	

0.86	

17.43

Hang Seng Index	

HSIQL	

CHF	 CH	

ABN	

19.12.2008	 24000	

1.46	

10.23

Hang Seng Index	

HSIQP	

CHF	 CH	

ABN	

17.12.2009	 21000	

1.44	

10.51

Quelle: Derivative Partners AG (23.7.2008)

Gesundheit. Zwischen 1980 und 2004 hat
die Regierung die Ausgaben für die Gesundheitsfürsorge um mehr als die Hälfte von 35
auf 17 Prozent gekürzt, und das bei alarmierenden Entwicklungen. Bis zu sechs Prozent
der Kinder, die jedes Jahr in China geboren
werden, sind von Fehlbildungen betroffen.
Die Neugeborenen haben Gaumenspalte, zu
viele Finger und Zehen, leiden von Geburt an

auf die Welt,, und die Situation wird von Jahr
zu Jahr schlimmer.» Die mit dem rasanten
Wachstum einhergehende Umweltverschmutzung, vermuten Fachleute, ist mit Schuld an
der grossen Zahl der Geburtsfehler.

«Bis zu sechs Prozent der Kinder,
die jedes Jahr in China
geboren werden, sind von
Fehlbildungen betroffen.»
Herzfehlern oder kommen mit einem Wasserkopf zur Welt. In den vergangenen sechs
Jahren ist die Zahl der Säuglinge, die mit derartigen Schädigungen zur Welt kommen, um
mehr als 40 Prozent gestiegen.
Jiang Fan von der Nationalen Bevölkerungsund Familienplanungskommission präsentierte erst kürzlich Daten der Agentur «United Press International»: «Alle 30 Sekunden
kommt in China ein Kind mit Geburtsfehlern
dp payoff all about derivative investments | August 2008

Comic

In der Region Shanxi beispielsweise, die acht
von Chinas großen Kohlefördergebieten beherbergt, ist die Zahl der Missbildungen laut
der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua
noch grösser als im Landesdurchschnitt. Die
6  FOCUS

Londoner «Times» zitiert den Direktor der
Familienplanungsbehörde in Shanxi mit den
Worten: «Die Anzahl der Neuerkrankungen
von Geburtsfehlern hängt mit der Umweltverschmutzung zusammen.» Laut Xinhua
werden in Shanxi mehr Kinder mit Gaumenspalten und überzähligen Fingern geboren als
irgendwo sonst auf der Welt.
Einer der grössten Umweltverschmutzer ist
Kohle, der einzige Energieträger, über den
China selbst in ausreichendem Masse verfügt. Zwei Drittel des Energiebedarfs deckt
die Volksrepublik mit Kohle. Bis 2025 soll
sich der Verbrauch einer Prognose der in-

«Glauben die einen, dass China
in 20 bis 30 Jahren die USA als
führende Wirtschaftsmacht abgelöst hat, schliessen andere einen
Kollaps des erwachten Riesen
China nicht aus.»
ternationalen Energieagentur zufolge verdoppeln. Aber nicht nur an Kohlenmonoxid
und Stickoxiden leiden die Menschen, auch
an erhöhten Konzentrationen von Arsen und
Blei. Die Weltbank geht davon aus, dass bis

zu 700 Millionen Menschen in China kontaminiertes Wasser trinken. Bis zu 400’000
Chinesen sterben nach Schätzungen Jahr für
Jahr aufgrund der Luftverschmutzung.
Angekündigte Fahrverbote und eingeschränkter Betrieb von umweltbelastenden
Fabriken, die von der chinesischen Regierung
im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking
verordnet wurden, zeigen, dass das Problem
erkannt wurde, aufhalten können sie die Entwicklung nicht. Denn allein in der Hauptstadt
meldeten die Bewohner im vergangenen Jahr
täglich mehr als 1’000 neue Autos an.
Dass das chinesische Datenmaterial, das den
Grad der Luftverschmutzung anzeigt, sogar
noch «geschönt» ist, glaubt der US-Umweltexperte Steven Andrews: «In einer Studie haben
chinesische Umweltwissenschaftler Anfang
des Jahres herausgefunden, dass die TeilchenMenge in der Luft um die Hälfte höher war als
offiziell mitgeteilt. Am 4. Juli wurde ein «perfekter» Luftverschmutzungsindex veröffent­
licht, mit einer Feinstaubkonzentration von 150
Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Reporter der
BBC kamen in ihrer Messung auf einen doppelt
so hohen Wert.» Andrews geht davon aus, dass
die wirtschaftlichen Folgen der Verschmutzung
jedes Jahr über sieben Prozent des Bruttosozialprodukts kosten – Tendenz steigend.

Fortsetzung der Erfolgsgeschichte
wahrscheinlich
Wird China also an seinem wirtschaftlichen
Erfolg ersticken? Die Leidensfähigkeit der
chinesischen Bevölkerung, so gross sie auch
sein mag, wird irgendwann den Ausschlag
geben. Denn die Massen profitieren keineswegs vom chinesischen Wunder. So mancher Investor hat da auch eine ganz andere
Meinung, wie beispielsweise Wilson Wong,
Fondsmanager des Fidelity Greater China
Fund: «Insgesamt sind die Fundamentaldaten
der chinesischen Wirtschaft weitgehend intakt. Auch der Boom in der Region Asien ist
ungebrochen. Ich bin davon überzeugt, dass
sich die chinesischen Wirtschaftsdaten weiterhin positiv entwickeln werden und sich in
der Volksrepublik sowie in der ganzen Region
gute Investments bieten.» Wer in China sein
Geld anlegt, sollte sich im klaren sein, dass er
einen menschenverachtenden Totalitarismus
unterstützt. Auch wenn das Wachstumsmärchen über die Olympischen Spiele hinaus
weitergehen sollte, die Zeche zahlt die breite Masse der Chinesen. Will man wirklich so
sein Kapital vermehren?

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dp payoff all about derivative investments | August 2008
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Event), so verliert der Investor die Partizipation und erhält stattdessen einen attraktiven Coupon von 7.5% am Ende der Laufzeit.

140
120
100
80
60

Jan 2008

Feb 2008

– Ölpreis

Mär 2008

Apr 2008

Mai 2008

Jun 2008

Jul 2008

– Barriere oben (142.5%) / Barriere unten (57.5%)

Pro Ölpreisanstieg

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2.5 Jahre Laufzeit
7.50% Bedingter Coupon
Abwicklungswährung Quanto EUR

Steigende Nachfrage in den Entwicklungsländern
Gefährdete Ölproduktion in politischen Krisengebieten
Sinkende Produktion aufgrund fortschreitender Ausbeutung der
Ölfelder
Pro Konsolidierung des Ölpreises
Mögliche Spekulationsblase
Potentielle Konsolidierung nach einem mehrjährigen Ölpreisanstieg
Erneuerbare Energieträger gewinnen an Bedeutung
Nachfragerückgang in einer Wirtschaftskrise

BASISWERT

VALOR

SWX SYMBOL

BARRIERE UNTEN

WTI Rohöl

3997808

EFBLN

57.50% [USD 72.3]*

142.50% [USD 180.7]*

BARRIERE OBEN

WTI Rohöl

3997809

EFBLO

70.00% [USD 88.8]*

170.00% [USD 215.6]*

* Indikativ, basierend auf aktuellem Spotkurs von USD 126.8. Wird bei Fixierung festgelegt.
AKTUELL AUCH DAS THEMA GOLD IN ZEICHNUNG BIS ZUM 29.08.2008
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zur Barriere, 7.50% Bedingter Coupon, Intervall von 62.5% bis
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Ihre Hausbank nimmt gerne Ihre Zeichnung entgegen.
EFG International tritt als Garantin für die Verpflichtungen der Emittentin gemäss den allgemeinen Produktebedingungen auf. EFG International ist Teil der
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Jan Schoch, Michael Hölzle, Christophe Spanier, Sofiane Zaiem, Christoph Baumann, Patricia Benz, Laura Deneke, Florian Streiff, Silvan Lang, David Schmid.
Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten noch eine Offerte oder Einladung zur Offertstellung dar. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Die in diesem Dokument erwähnten Finanzprodukte sind derivative Finanzinstrumente. Sie qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des schweizerischen Bundesgesetzes
über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher weder registriert noch überwacht von der Eidgenössischen Bankenkommission. Die Anleger sind dem Kreditrisiko der Emittentin resp. der Garantiegeberin
ausgesetzt. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt
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US-Personen und Vereinigtes Königreich (die Emission unterliegt schweizerischem Recht).
**Quelle: The Banker, Financial Times, nach BIZ-Kernkapital (CHF 6.3bn Tier 1)  Assets on Balance Sheet (CHF 83.4bn CHF)
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8  FOCUS

Wasser – ein schwer fassbarer Megatrend
Das blaue Gold wird immer kostbarer. Das rasante Wachstum in den aufstrebenden Märken
und Trends wie die zunehmende Verstädterung, sinkende Grundwasserspiegel oder das Vorrücken von Wüsten verschärfen die Lage. Bei der thematischen Umsetzung zeigen sich grosse
Unterschiede in der Ertragsentwicklung.
Bild: www.sxc.hu

genlandwirtschaft. Aber die grossen Produzenten bewässern ihre Felder heute fast
alle künstlich.»

Anlagen in Wasser scheinen viel Renditepotenzial zu bieten. Unter den Strukturierten Produkten
auf Wasser zeigen sich aber grosse Unterschiede.
Dieter Haas| Die drohende Wasserknappheit in vielen Landstrichen der Erde behindert die Befriedigung unserer Grundbedürfnisse. So verschlingt die Agrarwirtschaft
mit rund 70 Prozent den grössten Teil der
weltweiten Wasserreserven. Der stetig
steigende Bedarf, zusätzlich angetrieben
durch den vermehrten Einsatz von Bio­
treibstoffen, setzt die Welt vor neue, schier unlösbare Herausforderungen. In einem

Interview sagte der Nestlé-Chef Peter Brabeck unlängst: «Um einen Liter Bioethanol
zu produzieren, brauchen Sie 4’000 Liter
Wasser! Wasser ist das grössere Problem
als der CO2-Ausstoss. Wir zapfen heute
schon nicht nur die erneuerbaren, sondern
auch die fossilen Wasservorräte an. Diese
fossilen Vorräte wurden wie das Erdöl vor
Millionen von Jahren geschaffen. Das ist
kein Problem für die Schweiz mit ihrer Re-

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Wasser wird zum knappen Gut
Früher stuften Lehrbücher Wasser als «Ubiquität» ein. Damit wird ein Gut bezeichnet,
welches überall erhältlich ist. In vielen
Regionen der Welt gilt dies schon lange
nicht mehr. Regionen wie Südspanien, der
Maghreb, der Nahe Osten, Zentralasien,
Pakistan, Südinidien und Nordchina leiden
bereits heute unter extremer Wasserknappheit. Der Wassernutzungsindex dient dabei
als Massstab, in wieweit die Gesamtnachfrage nach Wasser die Ressourcen belastet.
Er misst das Verhältnis zwischen der durchschnittlichen jährlichen Gesamtentnahme von Süsswasser und den langfristigen
durchschnittlichen Süsswasserressourcen.
Ein Wert von 20 Prozent gilt als kritische
Grösse. In Europa unterliegen neun Länder
einem erhöhten Wasserstress. Es sind dies
Zypern, Bulgarien, Spanien, Malta, Mazedonien, Italien, England und Deutschland.

«Früher stuften Lehrbücher
Wasser als «Ubiquität» ein. Damit
wird ein Gut bezeichnet, welches
überall erhältlich ist.»
Das betrifft 46 Prozent der europäischen
Bevölkerung. Bei den meisten dieser Länder wird das Wasser schwergewichtig für
9  FOCUS

zusammen. Diese werden anfänglich zu fünf
Prozent gleich gewichtet. Daneben besteht
ein Cap von zehn Prozent. Es findet quartalsweise ein Rebalancing statt und alle
sechs Monate wird eine Indexreview durchgeführt. Wasserindex ist somit nicht gleich
Wasserindex. Es führen zwar alle Wege
nach Rom, aber offenbar machen einige
Emittenten grössere Umwege als andere.

Auf der Suche nach der Wasserader (Januar 2006 bis August 2008)
CS Water Index
UBS Global Water Utilities TR Index
SP Custom ABN AMRO TR Water Stocks Index
SP Custom ABN AMRO TR Water Index
GS SP Global Water TR Index
MSCI TR-World
SG World Water Index
-10

0

10

20

30

40

30.12.05 –16.7.08
Quelle: Bloomberg

die Produktion von Agrargütern eingesetzt,
während in Deutschland, England, Bulgarien und Belgien vor allem der Bedarf an
Kühlwasser für die Energieherstellung ins
Gewicht fällt. Die Vereinten Nationen rechnen mit einer Verdreifachung des globalen
Süsswasserverbrauches in den nächsten
30 Jahren. Das Thema Wasser zählt damit
zu den heissen Anlagetipps und todsichere
Profite scheinen garantiert. Leider finden
sich auf dem Weg von der Theorie in die
Praxis einige Stolpersteine. Der Teufel
steckt wie immer im Detail.
Die Komplexität des Wassermarktes
erschwert eine gezielte Umsetzung
Erste Voraussetzung für eine Nutzung der
Anlagechancen besteht darin, ein Universum an Gesellschaften zu definieren, aus
denen schliesslich eine Auswahl getroffen
wird. Diese Kernanlagen werden schliesslich
meistens in einem Index zusammengefasst.
Fast jede Bank, die etwas auf sich hält, hat
mittlerweile ihren eigenen aufgelegt. Beim
Durchstöbern der Komponenten fallen grosse Unterschiede auf. Häufig befinden sich
in den Indizes viele grosskapitalisierte Konzerne, die nur einen geringen Umsatzanteil
mit Wasser erwirtschaften. Kleine und mittlere Unternehmen sind wegen stringenter
Liquiditätsanforderungen in diesen Benchmarks in der Regel untervertreten. Das gleiche gilt für Firmen aus Schwellenländern.
Bei einem Performancevergleich in Franken seit Ende 2005 schneiden alle ausge-

wählten Wasserindizes besser ab als der
Weltaktienindex. Dabei gibt es allerdings
erhebliche Unterschiede. So liegen zwischen dem besten und schlechtesten Index
fast 47 Prozentpunkte. Der Spitzenreiter,
der CS Water Index, selektiert aus einem
Universum von 128 Aktien nach der operationellen Stärke des Unternehmens, der
Attraktivität einer Cash-Flow-basierten
Unternehmensbewertung sowie nach dem
positiven Momentum der Gewinnrevisionen und des Aktienpreises die 30 besten

«Die Vereinten Nationen rechnen
mit einer Verdreifachung des
globalen Süsswasserverbrauches
in den nächsten 30 Jahren.»
Titel. Diese fliessen gleichgewichtet in das
Portfolio ein. Das Auswahlverfahren wird
einmal im Jahr durchgeführt. Ein halbjährlich durchgeführtes Rebalancing (siehe
auch Learning Curve Seite 31) verhindert
ein zu starkes Abweichen einzelner Komponenten. Die aktuelle geographische Zusammensetzung des CS Water Index ist unter www.credit-suisse.com/ib/doc/holt/
cs_water_flyer.pdf abrufbar.
Keinen grossartigen Mehrwert erwirtschaftete bislang der SG World Water Index.
Er setzt sich aus den 20 grössten Gesellschaften der Bereiche Wasserversorgung,
Wasserinfrastuktur und Wasserbehandlung

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Wasserprodukte im Banne
der Finanzkrise
Ungeachtet der längerfristig guten Perspektiven gerieten zuletzt auch Wasserzertifikate unter Abgabedruck. Den long-onlyStrategien wurden kurzfristig die Grenzen
aufgezeigt. Selbst Megatrends durchlaufen
immer wieder Korrekturphasen. Am besten
hat im laufenden Jahr das in Deutschland
kotierte Wasser-Zertifikat auf den DWS
GO Wasser Active TR Index abgeschnitten
und dies trotz einer im Quervergleich eher
üppigen Managementgebühr. An zweiter
Stelle liegt der Wasser Basket der Bank
Wegelin. Er unterscheidet sich von der Konkurrenz dadurch, dass die ausgewählten
Unternehmen mindestens einen Umsatz
von 50 Prozent mit dem Thema Wasser erzielen müssen. Die stärkere Betonung des
Themas und die sorgfältige Auswahl zahlen
sich, zumindest relativ betrachtet, bisher
aus. Keinen Blumentopf gewinnt bislang
das Vontobel Wasser TR Index-Zertifikat.
Für die unterdurchschnittliche Entwicklung
waren vor allem die Beteiligungspapiere
der China Water Affairs Group und der japanischen Horiba, sowie mit der Namenaktie
der Schulthess ausgerechnet ein Schweizer Unternehmen mitverantwortlich. Es reichen eine oder zwei Nieten und schon ist
das Malheur passiert. Trotz der günstigsten
Gebühren vermag IH2O, der einzige in der
Schweiz kotierte ETF auf Wasser, erstaunlicherweise nicht mit den besten TrackerZertifikaten mitzuhalten.
Die Umsetzung des Megatrends Wasser
hält den Erwartungen nicht immer stand.
Einige Konstruktionen zeigen teils eklatante Schwächen. Wegen der Ausrichtung
auf steigende Kurse liegt die Performance
aller untersuchten Produkte mehr oder weniger unter Wasser. Bis sie nicht nur relativ, sondern auch absolut wieder überzeugende Renditen erwirtschaften, muss sich
der Anleger in Geduld üben.
10  FOCUS

Ausgewählte Wasser-Partizipations-Zertifikate und ETF
	
Name	

Symbol	 	
	
	
Manag.	 	
Zertifikat	CCY	 Börse	Emittent	Gebühr	Laufzeit	

Briefkurs	CHF-Performance in Prozent
31.07.08	YTD	 3M	
6M	 12M

DWS GO Wasser Activ
TR Index Zertifikat	

DWS0GJ	 EUR	 DE	

DWSGO	 1.50	

open-end	 46.97	

-13.97	 0.59	

-0.51	 -19.20

Wegelin Water Basket	

WEWAB	 CHF	 CH	

UBS		

27.08.2010	 866.50	

-11.58	 5.03	

-1.76	

WASUS	

ABN	

1.00	

open-end	 165.00	

-18.50	 -5.14	

-8.96	 -24.08

S-Box Global Water TR Index Zertifikat	 DB1WAT	 EUR	 DE	

DB	

1.50	

open-end	 8.09	

-17.32	 -5.92	

-17.31	

ML0BEC	 EUR	 DE	

ML	

1.75	

18.12.2105	 90.60	

-16.09	 1.79	

-2.95	 -22.46

CS		

16.2.2010	 1030.00	

-22.80	 -12.49	 -9.50	 -25.25

SP ABN AMRO TR Water
Stocks Index Zertifikat	
ML-Global Water Basket	

USD	 CH	

Bonus-Zertifikat auf den CS Water Index	 2857157	 USD	 OTC	
SP ABN AMRO TR Water
WATUS	

USD	 CH	

ABN	

1.00	

open-end	 140.10	

-19.90	 -5.86	

-10.25	-24.96

Index Zertifikat	

AQUUS	

USD	 CH	

GS	

1.00	

open-end	 28.60	

-20.23	 -4.11	

-5.62	 -25.49

iShares SP Global Water - ETF	

IH2O	

USD	 CH	

Barclays	 0.65	

open-end	 25.71	

-20.21	 -4.64	

-8.48	

Index Zertifikat	
GS SP Global Water TR

UBS Global Water
Utilities TR Index Zertifikat	

UB0WAS	 EUR	 DE	

UBS	

0.80	

open-end	 31.58	

-18.91	 -4.20	

-14.20	-15.98

SG World Water Index Zertifikat	

SG1WWX	 EUR	 DE	

SG	

0.85	

open-end	 17.23	

-21.14	 -6.18	

-10.21	-29.89

ML-Global Water Basket	

GAQUA	

ML		

24.09.2010	 76.40	

-21.19	 -5.23	

-6.16	

Vontobel Wasser TR Index Zertifikat	

VFP11N	 EUR	 DE	

VON	

open-end	 73.10	

-23.86	 -4.54	

-11.95	

EUR	 CH	

Quelle: Derivative Partners AG (17.7.2008)

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dp payoff all about derivative investments | August 2008

1.20
11  FOCUS

Mit voller Kraft voraus
Sich auf europäischer Ebene zu formieren, ist en vogue. Nun haben auch vier europäische
Derivatverbände diesen Schritt gewagt und Anfang Juli 2008 «euderas», den ersten länderübergreifenden Derivate-Dachverband gegründet.

euderas – der neue europäische
Dachverband
Die Aufbruchstimmung der letzten Jahre,
welche mit einem massiven Wachstum ver-

Entscheidungsgremien von euderas
Die Gründungsversammlung ernannte Siegfried Piel zum Präsidenten und Roger Studer zum Vizepräsidenten des Verbandes.

Bild: www.sxc.hu

sen, sondern auch die Börsenumsätze von
Strukturierten Produkte sind förmlich explodiert. Während in der Schweiz im Jahre
2007 Strukturierte Produkte im Gesamtwert von über CHF 75 Mrd. umgesetzt wurden (58 Prozent mehr als 2006), wird dieses
starke Wachstum nur noch vom spanischen
Markt übertroffen – der Umsatz wuchs dort
gegenüber 2006 um satte 72 Prozent – in
Spanien wurden 2007 Derivate im Wert von
EUR 5 Mrd. (rund CHF 8 Mrd.) gehandelt.

bunden war, hat sich mittlerweile gelegt.
Auch regulatorische Eingriffe der Regierungen sind nicht auszuschliessen. Um auf
dem europäischen Parkett Einfluss nehmen
zu können, muss mit einer Stimme gesprochen werden – und zwar mit einer starken.
Zu den Gründungsmitgliedern der European Derivatives Association gehören die
Associazione Italiana Certificati e Prodotti
di Investimento (ACEPI), der Deutsche Derivate Verband (DDV), der Schweizerische
Verband für Strukturierte Produkte (SVSP)
sowie das Zertifikate Forum Austria (ZFA).
Die Finnish Structured Products Association wirkt zunächst als Beobachter im europäischen Dachverband mit.
Damit die nationalen Märkte zu einem europaweiten Derivatmarkt zusammenwachsen,
müssen attraktive und faire Rahmenbedingungen in Europa erhalten und wo notwendig geschaffen werden. Der neue Verband
will jedoch nicht, dass diese Rahmenbedingungen durch den Staat geschaffen werden. Man möchte sich stattdessen an den
bewährten Schweizer Weg halten und den
Derivatmarkt sich selbst regulieren lassen.
Diese wirkungsvolle Methode hat sich in
der Schweiz als sehr effizient und vor allem
wachstumsfördernd erwiesen. Dies auch in
der überregulierten EU umzusetzen, ist allerdings ein sehr ambitioniertes Ziel.

Brüssel ist der künftige Hauptsitz des ersten länderübergreifenden Derivateverbands
e
­ uderas.
Massimo Bardelli| Euderas steht für European Derivatives Association und fungiert
als Dachverband für die Derivatverbände
von Österreich, Deutschland, Italien und
der Schweiz. Die Gründung dieses Dachverbandes erscheint als sinnvoll, denn die
Derivat-Bestände in den Anleger-Portfolios
haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Dieses rasante Wachstum wurde
nicht nur auf dem Schweizer Markt beobachtet, sondern gerade auch in unseren
Nachbarländern. Die Bestände in schweizerischen Kundendepots sind seit Januar
2006 von CHF 217 Mrd. auf CHF 332 Mrd.
(Mai 2008) angestiegen.
Aber nicht nur die Bestände sind gewach-

dp payoff all about derivative investments | August 2008
12  FOCUS

umfasst. Daraus leitete sich auch die Swiss
Derivative Map ab. Ein weiterer Meilenstein
war die erste Messe für Strukturierte Produkte, die im Oktober 2007 ihr Debüt feierte (www.stp-messe.ch).

9.12

163.2

Deutschland (DDV) | Der DDV macht mit
dem «Value at Risk»-Bewertungsmodell
(VaR) und dem Derivate-Kodex von sich reden. Der Begriff Value at Risk bezeichnet
ein Risikomass, das angibt, welchen Wert
der Verlust eines bestimmten Anlageinstruments mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit und in einem gegebenen Zeithorizont nicht überschreitet. Ausserdem hat
der DDV den Derivate-Kodex lanciert – ein
Schriftstück, welches die Unterzeichner
verpflichtet, fünf Grundsätze einzuhalten.
Diese Grundsätze beziehen sich auf die Bonität des Emittenten, die Transparenz des
Basiswerts, die Produktklarheit, den Preis
sowie den Handel.

0.9

332

Der Open Interest von Strukturierten Produkten im europäischen Vergleich

Quelle: Derivative Partners AG

Siegfried Piel fungierte zuvor als Vorsitzender des Derivate Forums in Deutschland
(neu DDV), Roger Studer bekleidet das Amt
des Präsidenten des Schweizerischen Verbandes für Strukturierte Produkte. Ferner
wurde pro Mitgliedsverband je eine Person
in das Board of Directors gewählt. Für den
italienischen Verband amtet Ugo M. Giordano, für den österreichischen bekleidet
Frank Weingarts diesen ehrenamtlichen
Posten, für den deutschen Verband wurde
Dr. Hartmut Knüppel (siehe Interview Seite
17) gewählt und für die Schweiz wurde Eric
Wasescha (SVSP) verpflichtet.
Die wichtigsten Ziele
des neuen Dachverbandes
Die European Derivatives Association hat im
Rahmen der Schaffung europaweiter Marktstandards die Initiative zur einheitlichen
Produktklassifizierung bereits ergriffen.
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus zwei Per-

sonen pro Landesverband erarbeitet zurzeit
die künftigen Klassifizierungsstandards.
Ausserdem möchte euderas die Markttransparenz durch das Bereitstellen von
adäquaten Marktstatistiken vergrössern
und den Anlegerschutz mittels Selbstverpflichtungen der Emittenten stärken. Ein
weiteres wichtiges Anliegen ist die Unterstützung von Rating-Initiativen und die Beraterschulung, welche gemeinsam zu einer
Steigerung der Produkttransparenz und der
Beratungsqualität beitragen sollen. Das
Vertrauen in Strukturierte Produkte soll
auch auf europäischer Ebene gestärkt und
gefördert werden.
Wichtige europäische Meilensteine
Schweiz (SVSP) | Das Flaggschiff des
SVSP ist zweifellos die Kategorisierung
der an der Schweizer Derivatbörse Scoach
gelisteten Strukturierten Produkte, welche
mittlerweile 22 verschiedene Kategorien

Weitere Verbände weltweit
Neben den grösseren europäischen Verbänden hat sich in den USA die Structured
Products Association (SPA) in New York
formiert. Die Gründung erfolgte im Jahre
2003 durch Keith Styrcula, welcher noch
heute das Amt des Vorsitzenden bekleidet.
Die SPA unterscheidet sich von den europäischen Verbänden in dem Punkt, dass
sie einen grösseren und breiteren Mitgliederkreis hat. Unter den 2’000 Mitgliedern
befinden sich neben Emittenten von Strukturierten Produkten unter anderem auch
Finanzintermediäre, Mitglieder von Börsenplätzen und grössere Investoren. Gemeinsam mit den europäischen Verbänden hat
die SPA jedoch das Streben nach Selbstregulation und das Lösen der Herausforderungen, welche gewisse Hürden in den Bereich Steuern, Regulierung und Rechtliches
mit sich bringen.

Die europäischen Verbände auf einen Blick	
Land	Name	

Abkürzung	Web

Schweiz	

Schweizer Verband für Strukturierte Produkte	

SVSP	

www.svsp-verband.ch

Deutschland	

Deutscher Derivate Verband	

DDV	

www.deutscher-derivate-verband.de

Österreich	

Zertifikate Forum Austria	

ZFA	

www.zertifikateforum.at

Italien	

Associazione Italiana Certificati e Prodotti di Investimento	 ACEPI	

Quelle: Derivative Partners AG

dp payoff all about derivative investments | August 2008

www.acepi.it
13  FOCUS

In Themen investieren
Open-End-Tracker von Goldman Sachs
Wählen Sie aus der breiten Angebotspalette von Goldman Sachs attraktive Investmentthemen aus und partizipieren Sie mit
Open-End-Tracker-Zertifikaten an der Entwicklung der zugrundeliegenden Indizes.

Auf Infrastruktur setzen: Open-End-Zertifikate auf den INFRAX® Infrastructure Performance Index
Symbol* Valor

Basiswert

Währung

Verkaufspreis

akt. Hedginggebühr

INFRS

2880251 INFRAX® Infrastructure Performance Index CHF

CHF

CHF 154.40

0.82% p.a.

INFRX

2871318 INFRAX® Infrastructure Index

EUR

EUR 144.80

0.82% p.a.

INFRT

2877022 INFRAX® Infrastructure Performance Index USD

USD

USD 261.00

0.82% p.a.

Vom Potenzial der Nuklearindustrie profitieren: Open-End-Zertifikate auf den SP Global Nuclear Energy Index
Symbol* Valor

Basiswert

Währung

Verkaufspreis

akt. Hedginggebühr

NUCCH

3449450 SP Global Nuclear Energy Index (TR) EUR

CHF

CHF 388.50

1.0% p.a.

NUCEN

3444578 SP Global Nuclear Energy Index (TR) EUR

EUR

EUR 238.00

1.0% p.a.

NUCUS

3449453 SP Global Nuclear Energy Index (TR) USD

USD

USD 311.50

1.0% p.a.

Am steigenden Ölpreis partizipieren: Open-End-Zertifikate auf den NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future
Symbol* Valor

Basiswert

Währung Verkaufspreis Währungsschutz

CLOEC

4395482 NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future (Generic-Front Month Future)

CHF

CHF 127.02

ja

CLOEE

4395481 NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future (Generic-Front Month Future)

EUR

EUR 127.02

ja

CLOEU

4395480 NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future (Generic-Front Month Future) USD

USD 127.02

nein

Stand: 31.07.2008

*Die Produkte sind bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar.

SVSP-Kategorie: Partizipations-Produkte

www.goldman-sachs.ch oder +41 (0)44 224 1144
INFRAX® Infrastructure Index ist eine eingetragene Marke von Goldman Sachs.
Standard  Poor’s® and SP® are registered trademarks of The McGraw-Hill Companies, Inc. and have been licensed for use by Goldman Sachs Inter national. The certificates are not sponsored,
endorsed, sold or promoted by SP® and SP® makes no representation, warranty or condition regarding the advisability of investing in the certificates.
Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: Aa3 (Moody’s)/AA-- (SP®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungsgarantie; Emittentin: Goldman Sachs International;
Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AG
Dieses Inserat stellt weder ein Kotierungsinserat noch einen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Information
über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und
sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) unterstellt. Die Anleger sind dem Bonitätsrisiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Sämtliche Angaben
sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch,
E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2008. All rights reserved.

dp payoff all about derivative investments | August 2008
14  FOCUS

Marktstatistik – Unsicherheiten an den Börsen
sitzen Derivaten im Nacken
Nach dem Rekordjahr 2007 hat sich das Geschehen an den Märkten merklich abgekühlt. Getrieben von der Bankenkrise und Rezessionsängsten konnte man in den letzten Monaten in «long
only» Aktien-Positionen kaum Geld verdienen. Das verunsicherte die Anleger, sodass der Umsatz
in Strukturierten Produkten die Vorjahresrekordniveaus nicht halten konnte. Trotzdem waren
noch nie so viele Produkte an der Scoach Schweiz kotiert wie heute.
Bild: www.sxc.hu

nun 26’000 Produkte an der Scoach Schweiz
erhältlich sind. Davon entfallen rund drei
Viertel auf Hebel-Produkte wie Warrants
oder Mini-Futures, der Rest auf Anlageprodukte, zu denen Renditeoptimierungs-, Partizipations- und Kapitalschutz-Produkte gezählt werden.

Trotz schwächelnder Börsen konnte sich der helvetische Derivatmarkt in den vergangenen
Monaten relativ gut entwickeln.
Christian König| Die im Sommer 2007 ausgebrochene Kreditkrise hat die Anleger im
ersten Halbjahr 2008 nach wie vor beschäftigt und hat sich mittlerweile zu einer Vertrauenskrise ausgeweitet. Die US Notenbank reagierte mit koordinierten Aktionen,
die von starken Zinssenkungen und grossen
Liquiditätsspritzen bis hin zu Stützungsaktionen von in Not geratenen Brokern und
Banken reichten.
Die grossen Unsicherheiten führten zu
starken Kursbewegungen bzw. hohen Volatilitäten vor allem bei Finanzwerten. So hat die
UBS-Aktie alleine von Januar bis Juni 2008
mehr als die Hälfte ihres Werts eingebüsst.

Der SMI verlor im ersten Halbjahr 17 Prozent, der breiter gestreute SPI knapp 13 Prozent. Gut verdienen konnte man dagegen mit
Rohstoffen, wo je nach Index Kursgewinne
zwischen 20 und 40 Prozent erzielt wurden.
26’000 Produkte an der Scoach gelistet
Vor diesem Hintergrund stellt sich die berechtigte Frage, ob die Verunsicherungen
an den Börsen auch bei Strukturierten Produkten zu spüren waren. Gerade hier kann
auch mit einigen – zwar immer noch zu wenigen – Produkten von fallenden Märkten
profitiert werden. Seit Jahresanfang wurden
über 6’000 neue Produkte emittiert, womit

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Starker Umsatzrückgang bei
Hebel-Produkten
Verunsicherung und Umsatzrückgänge waren vor allem bei den Hebel-Produkten zu
spüren. Hier wurden mit CHF 17,6 Mrd. 35
Prozent weniger umgesetzt als in der Vorjahresperiode. Dies ist hauptsächlich darauf
zurückzuführen, dass es etwa fünfmal mehr
Call- als Put-Warrants gibt. Bei den Renditeoptimierungs-Produkten ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent zurück
auf CHF 4,63 Mrd. Ein Anstieg war dagegen
bei den Partizipations-Produkten zu beobachten, wo das Handelsvolumen um 8,6
Prozent auf CHF 6,41 Mrd. zunahm. Bei den
Kapitalschutz-Produkten wurden im ersten
Semester CHF 1,73 Mrd. nachgefragt, was
gegenüber der Vorjahresperiode eine Steigerung von 25 Prozent bedeutet. Betrachtet
man die Strukturierten Produkte in Schweizer Depots, zeichnet sich aber ein stabiler
Trend ab. Ende April 2008 waren CHF 331
Mrd. in Derivate investiert, was einem Anteil
von 6,7 Prozent aller Anlagen entspricht.
Ende Dezember 2007 waren es noch 6,38
Prozent.
15  FOCUS

Anzahl kotierter Hebel- und Anlageprodukte (linke Skala) an der Scoach CH
im Vergleich zum Verlauf des SMI (rechte Skala)

Hebel-Produkte

Feb 08

Anlageprodukte

SMI

6'500

Jun 08

0

Mai 08

7'000

Apr 08

5'000

Mär 08

7'500

Jan 08

10'000

Dez 07

8'000

Nov 07

15'000

Okt 07

8'500

Sept 07

20'000

Aug 07

9'000

Jul 07

9'500

25'000

Instrumente

30'000

SMI (rechte Skala)

Quelle: Derivative Partners AG

Umsatzunterteilung Anlageprodukte Juli 2007 bis Juni 2008

weise ist bei den BRCs die Produktgestaltung
um einiges attraktiver geworden. Wurden anfangs Jahr noch Barrieren von 75 Prozent offeriert, sind dank erhöhter Volatilität derzeit
Produkte mit Barrieren von 50 Prozent oder
weniger keine Seltenheit. Zudem sah man
hier auch Produktinnovationen wie Upside
oder Protected Barrier Reverse Convertibles,

«Gut verdienen konnte man dagegen mit Rohstoffen, wo je nach
Index Kursgewinne zwischen 20
und 40 Prozent erzielt wurden.»
welche entweder eine unlimitierte Partizipation oder einen Kapitalschutz bieten. Nicht
vergessen werden darf aber, dass viele Produkte stark an Wert eingebüsst haben, da
viele Barrieren nicht hielten.
Rohstoffe als Überflieger
Derivate auf Rohstoffe und Währungen, welche vor nicht allzu langer Zeit noch als Nischenprodukte galten, entwickelten sich im
ersten Halbjahr zu Überfliegern. Es wurden
CHF 5,7 Mrd. in solchen Produkten umgesetzt, was einem Anteil von 19 Prozent der
Gesamtbörsenvolumina entspricht. Im Jahr
2007 lag der Anteil der Rohstoff- und Währungsderivate bei gut 10 Prozent.

3'200
2'800
2'400
2'000
1'600
1'200
800
400

Diverse Produkte

Jun 08

Renditeoptimierungs-Produkte

Partizipations-Produkte

Mai 08

Apr 08

Mär 08

Feb 08

Jan 08

Dez 07

Nov 07

Okt 07

Sept 07

Aug 07

Jul 07

0

Kapitalschutz-Produkte

Rekordumsatz von 2007
wird nicht erreicht
Trotz der Abkühlung und Umsatzeinbussen
auf den Märkten sind Strukturierte Produkte

Quelle: Derivative Partners AG

Kapitalschutz-Produkte
auf Aktien kaum attraktiv
Trotz höheren Umsätzen bei KapitalschutzProdukten sind insgesamt die Umsätze seit
Anfang Jahr rückläufig, was auf den ersten
Blick nicht unbedingt einleuchtend erscheint
(vgl. Grafik). Eigentlich wäre anzunehmen,
dass raues Börsenwetter sich in steigenden
Umsätzen niederschlagen sollte. Dazu muss
man aber wissen, dass bei hohen Volatilitäten
am Aktienmarkt weniger attraktive Kapitalschutz-Produkte konstruiert werden können.
Das liegt an der Optionskomponente, die sich
in einem solchen Umfeld verteuert. Die Emittenten haben allerdings relativ rasch reagiert

und mit Kapitalschutz-Produkten mit Knock
Out eine neue Produktkategorie entwickelt
(siehe payoff magazine 02/08). Dies zeigt,
wie dynamisch der Markt für Strukturierte
Produkte immer noch ist.
Partizipationsprodukte
nach wie vor beliebt
Weiterhin sind Partizipations-Produkte wie
Tracker-Zertifikate, die einen Zugang zu verschiedenen Märkten oder Themen bieten, bei
den Anlageprodukten am beliebtesten, dicht
gefolgt von Renditeoptimierungs-Produkten,
bei denen die Barrier Reverse Convertibles
nach wie vor sehr populär sind. Erfreulicher-

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Aufteilung der Umsätze nach Basiswert in
Prozent (Januar bis Juni 2008)
Rohstoffe und FX
19%
Indizes
31%
Basket
6%

Aktien
44%
Quelle: Derivative Partners AG
16  FOCUS

Marktanteil Hebel-Produkte Januar–Juni 08

Marktanteil Anlageprodukte Januar–Juni 08

Diverse
14.37%

Diverse
27.99%

ZKB
21.27%

EFG
0.56%

VT
19.09%

GS
7.64%

ZKB (21 Prozent) sowie der Bank Vontobel
(18 Prozent). Bei den Anlageprodukten hat
nach wie vor die Bank Vontobel (19 Prozent
Marktanteil) die Nase vorn, gefolgt von Goldman Sachs und der UBS mit einem Anteil
von jeweils knapp 15 Prozent.

UBS
14.66%

UBS
6.30%

Quelle: Derivative Partners AG

Quelle: Derivative Partners AG

Verunsicherung und Umsatzrückgänge waren vor allem bei den
Hebel-Produkten zu spüren. Hier
wurden mit CHF 17,6 Mrd. 35
Prozent weniger umgesetzt als in
der Vorjahresperiode.

nach wie vor eine Erfolgsgeschichte. Total
wurde im ersten Halbjahr ein Umsatz von CHF
30 Mrd. an der Scoach in Zürich umgesetzt.
Im Rekordjahr 2007 waren es insgesamt CHF
75 Mrd. Dieses Jahr werden wir kaum mehr
neue Umsatzrekorde an der Scoach sehen.
Setzen sich die Umsätze aber so wie bisher
fort, dann sollte bis Ende 2008 das Niveau
der Vorjahresperiode erreicht werden.

Deutsche Bank und
Vontobel dominieren
Betrachtet man die Marktaufteilung der
Emittenten, so hat bei den Hebel-Produkten
die Deutsche Bank ihre starke Markstellung ausgebaut. Belief sich deren Marktanteil Ende 2007 noch bei 28 Prozent, so
beträgt er per Ende Juni 2008 32 Prozent.
Im Schlepptau folgen alte Bekannte mit der

Intakte Wachstumsaussichten
Abschliessend kann festgehalten werden,
dass im ersten halben Jahr ausgehend von
den schwachen Aktienmärkten ein Dämpfer
hingenommen werden musste, dass aber
die Wachstumsaussichten im Markt für
Strukturierte Produkte trotzdem nach wie
vor vielversprechend bleiben.

JPM
4.67%

VT
18.13%

DB
31.73%

CLEU
7.23%
ABN
11.48%

GS
14.88%

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Strukturierte Produkte
à la carte.

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dp payoff all about derivative investments | August 2008
17  interview

Interview mit Hartmut Knüppel
payoff sprach mit Dr. Hartmut Knüppel, Mitglied des Vorstands der European Derivatives Association (euderas) und Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Derivate Verbands (DDV),
über die Gründung von euderas, dem europäischen Derivate Dachverband.
Sehr geehrter Herr Knüppel, herzliche
Gratulation zur Ernennung zum Vorstandsmitglied von euderas. Was waren die ausschlaggebenden Punkte zur
Gründung des Verbandes?
Der Markt für Zertifikate war in den vergangenen Jahren europaweit durch ein
starkes Wachstum geprägt. Zu den führenden Märkten gehören dabei die Schweiz,
Deutschland, Österreich und Italien. Damit
die nationalen Märkte zu einem europaweiten Derivatemarkt zusammenwachsen
können, sahen die Gründungsverbände die
Notwendigkeit, in Europa einen fairen und
gleichzeitig attraktiven Rechtsrahmen für
innovative Finanzprodukte wie Zertifikate zu
erhalten und – wo notwendig - zu schaffen.
Die Begleitung von entsprechenden Regulierungsvorhaben und die Formulierung gemeinsamer Stellungnahmen zu Gesetzesinitiativen zählen somit zu den wesentlichen
Aufgaben der European Derivatives Association. Ein politischer Interessenverband wie
euderas ist Auge, Ohr und Stimme seiner
Mitglieder. Bei den politischen Entscheidern
findet eine Branche aber nur dann wirklich
Gehör, wenn sie mit einer Stimme spricht.
Das ist jetzt in Brüssel der Fall.
Der Dachverband setzt sich aktuell
aus vier verschiedenen Landesverbänden zusammen, nämlich aus jenem in
Deutschland, Schweiz, Italien und Österreich. Sollen national Angleichungen
bspw. in der Derivate-Kategorisierung
oder in einem einheitlichen Rating vorgenommen werden? Welche Marktstandards wollen Sie auf dem europäischen
Markt lancieren?

Die European Derivatives Association wird
sich dem Thema Derivate-Kodex annehmen,
mit dem sich die Emittenten freiwillig zur Einhaltung wichtiger Standards bei Emission,
Strukturierung, Vertrieb und Marketing derivativer Wertpapiere verpflichten und mit dem der
Deutsche Derivate Verband und das Zertifikate
Forum Austria gute Erfahrungen gemacht haben. Solch ein Kodex kann neben den bereits
bestehenden gesetzlichen Regelungen ein
wichtiger zusätzlicher Garant für den Anlegerschutz sein.
Das Zertifikate-Rating, das die European Derivatives Group (EDG) vor kurzem auf dem deutschen Markt eingeführt hat, ist ein Meilenstein
für mehr Produkttransparenz und bietet dem
Anleger eine wertvolle Orientierungshilfe bei
seinen Anlageentscheidungen. Wir werden
prüfen, wie der Dachverband die verschiedenen Rating-Agenturen unterstützen kann,
damit das EDG-Rating und vergleichbare Rating-Verfahren länderübergreifend ihre positive
Wirkung entfalten können, wobei wir darauf
achten werden, dass die Unabhängigkeit der
Rating-Agenturen in jedem Fall unangetastet
bleibt.
Darüber hinaus werden wir Erfahrungen austauschen, wie sich die Beraterschulung verbessern lässt und dann gemeinsame Standards
für die vielfältigen Anbieter formulieren.
Aber zunächst starten wir mit einem nicht
ganz einfachen Projekt, der gemeinsamen Produktklassifizierung. Bei diesem Projekt hat der
Schweizer Verband für Strukturierte Produkte
schon eine Menge Vorarbeit geleistet.
Wo wird euderas in drei Jahren stehen
– welche Ziele möchte der Dachverband
mittelfristig erreichen?

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Nur wenn der Dachverband wirkungsvolle Massnahmen zur Selbstregulierung
ergreift, werden die politischen Entscheider in Europa auf überflüssige gesetzgeberische Aktivitäten verzichten. Deshalb
wird es in den nächsten drei Jahren darauf
ankommen, unsere zentralen Projekte
zum Erfolg zu führen. Noch einmal kurz
zusammengefasst: Im Rahmen der Schaffung europaweiter Marktstandards werden
wir eine Initiative zur einheitlichen Produktklassifizierung ergreifen, die Markttransparenz durch Bereitstellung von
Marktstatistiken wie Marktvolumen- und
Börsenumsatzstatistiken herstellen, durch
kodifizierte Selbstverpflichtungen den Anlegerschutz stärken sowie durch Unterstützung von Rating-Initiativen und Beraterschulungen die Produkttransparenz und
die Beratungsqualität verbessern. Dies
sind die Grundpfeiler für die Selbstregulierung unserer Branche. Sie machen nicht
nur gesetzliche Regulierungen überflüssig,
sondern stärken auch das Vertrauen der
Anleger in die Zertifikate.
Stichwort Erweiterung: Gedenken Sie
zusätzliche bereits bestehende Verbände aufzunehmen, bzw. die Gründung
neuer nationaler Derivate-Verbände zu
fördern?
Auch in einigen europäischen Staaten,
die noch nicht im neuen Dachverband
vertreten sind, werden Strukturierte Produkte immer beliebter. Damit wächst die
wirtschaftliche Bedeutung dieser Finanzprodukte, und sie rücken immer stärker in
den Fokus der Politik. Ich erwarte daher,
dass weitere nationale Verbände gegrün-
18  Interview

det werden, die dann der European Derivatives Association beitreten und damit den
Dachverband insgesamt weiter stärken
werden. Bereits jetzt wirkt der finnische
Derivateverband als Beobachter im Dachverband mit, und ich gehe davon aus, dass
wir den französischen Derivateverband
nach Abschluss der Gründungsphase Anfang nächsten Jahres als Mitglied begrüssen können.
Wo halten Sie Selbstregulierung für
notwendig und wo erachten Sie es
für angemessen, dass der Staat regulierend in den Markt für Strukturierte
Produkte eingreift?
Wir sind uns mit der Europäischen Kommission einig: Ein funktionsfähiger europäischer Markt erfordert ein ausgewogenes Mass an Harmonisierung. Aber als
überzeugte Marktwirtschaftler sagen wir
auch: Die Harmonisierung sollte möglichst
im Wege der Selbstregulierung erfolgen.
Das ist der verbandspolitische Dreh- und
Angelpunkt. Eine überflüssige Regulierung
schadet nämlich nicht nur den Emittenten,
sondern auch dem Anleger, der die Kosten
für den zusätzlichen Aufwand letztlich tragen müsste.
Selbstregulierung ist an eine Voraussetzung gebunden, nämlich, dass der Wettbewerb funktioniert. Wenn man dem Staat
in diesem Umfeld eine Aufgabe zuweisen
will, dann die Gewährleistung dieses Wettbewerbs. Da der Wettbewerb in der Derivatebranche aber sehr hart ist, sehe ich
auch hier keinen Handlungsbedarf.
Stichwort Lobbying: Welche Massnahmen möchten Sie ergreifen um

Strukturierten Produkten ein politisch
breiteres Fundament zu verleihen?
Zertifikate sind sehr komplexe, erklärungsbedürftige Finanzprodukte. Nur wenn die
politischen Entscheider die Funktionsweise von Zertifikaten verstehen, können sie
auch die richtigen politischen Schlussfolgerungen ziehen. Hier besteht noch
erheblicher Informationsbedarf. Dies gilt
im Übrigen auch für auch für die zahlreichen nationalen Regelungen zum Anlegerschutz, die zu meiner Überraschung in
Brüssel vielfach unbekannt sind. Ausserdem müssen wir schnell und konsequent
unsere Projekte zum Anlegerschutz und
zur Verbesserung der Produkttransparenz
vorantreiben, die Ergebnisse kommunizieren und darüber mit der Politik und der
interessierten Öffentlichkeit in den Dialog
treten.
Nachdem Strukturierte Produkte in
den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnen
konnten, begannen in den vergangenen
Monaten die Derivate-Volumen zu sinken. Fallende Börsenkurse waren in
diesem Zusammenhang sicherlich der
Hauptgrund. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des Derivatmarktes?
Ist die momentane Schwächephase
bloss vorübergehend?
Wenn der Derivatemarkt aufgrund der
allgemeinen Marktturbulenzen jetzt eine
kleine Verschnaufpause einlegt, ist dies
kein Grund zur Beunruhigung. Die grundlegenden Voraussetzungen für eine positive
Marktentwicklung sind nach wie vor gegeben. In jedes gute Portfolio gehören auch
Zertifikate. Und hier haben viele Anleger

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Dr. Hartmut Knüppel (54) verbindet in
seinem beruflichen Werdegang Wirtschaft
und Politik. Der promovierte Wirtschaftsingenieur war Mitinitiator und Gründer
der politischen Jugendorganisation «Junge
Liberale» und persönlicher Referent von
Hans-Dietrich Genscher. Nach Stationen
als Industrie-Pressesprecher im Bereich
Schwermaschinen- und Grossanlagenbau
und als Leiter des Instituts für Forschung
und Begabtenförderung, einer politischen
Stiftung, arbeitete er viele Jahre als Kommunikationschef und Geschäftsführer des
Bundesverbands deutscher Banken. Dann
machte er sich als Kommunikations- und
Strategieberater selbstständig. Im Jahr
2002 wechselte er zur Dresdner Bank,
zunächst als Pressechef in Frankfurt und
dann als Leiter Public Affairs in der Bundeshauptstadt. Seit 2008 ist Hartmut Knüppel
Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Derivate Verbands (DDV).
ja noch eine ganze Menge Nachholbedarf.
Wir sind wir recht optimistisch und erwarten für den Zertifikatemarkt im kommenden Jahr wieder zweistellige Wachstumsraten.
Herzlichen Dank für das Interview.
19  Product news

News für Unersättliche:
X-plain (monatlich)
Strukturierte Produkte einfach erklärt

X-press Trade (täglich)
Chartanalyse und Produkte für den Trader

X-press news (zweiwöchentlich)
Marktereignisse und Volatilitäten im Klartext

Aktuelle News von Strukturierten Produkten
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dp payoff all about derivative investments | August 2008
20  Product news

Naissance «Resource Takeover» Tracker-Zertifikat von EFG

Die Konsolidierungswelle darf kommen
Während die Finanz- und insbesondere die Kreditmärkte schwierige Zeiten hinter und wohl auch
noch weiter vor sich haben, scheint sich die Nachfrage bei den Rohstoffen auf einem langen und
anhaltenden Wachstumspfad zu befinden. Da Fördergebiete knapp sind, dürfte es weiterhin zu
kleineren und grösseren Übernahmen kommen.
Martin Signer| Schätzungen erwarten, dass in den kommenden 25 Jahren mehr Kupfer verbraucht werden wird als bis jetzt in der Geschichte
der Menschheit konsumiert wurde (vgl. Grafik)! Dies ist nur eines von
vielen möglichen Beispielen, die aufzeigen, wie beträchtlich die Nachfrage an Rohstoffen in den kommenden Dekaden ansteigen wird. Den
grossen Unternehmen der Rohstoffindustrie bereitet das nicht nur
Freude, denn es müssen laufend neue Fördergebiete gefunden werden.
Dies ist aber eine langfristige Angelegenheit, die mit hohen Kosten und
politischen Risiken verbunden ist. Deshalb ist es gemäss James Breiding von Naissance Capital für bestehende grössere Unternehmungen
am günstigsten und einfachsten, kleinere Firmen mit entsprechenden
Reserven aufzukaufen. Da der Rohstoffsektor mit vielen kleineren Fördergesellschaften eine starke Segmentierung aufweist, scheinen durch
mögliche Akquisitionen noch einige Effizienzgewinne realisierbar. Aus
diesem Grund hat sich in der Bergbauindustrie eine Konsolidierungswelle eingestellt, welche sich in Zukunft wohl noch verstärken wird, dies
insbesondere deshalb, weil grössere Unternehmen nicht im Besitz der
entsprechenden Abbaugebiete sind und Druck verspüren, diese zuzukaufen. Um von der erwarteten Konsolidierungswelle zu profitieren, hat
Naissance Capital mit ausgewiesenen Minenexperten einen Korb von
35 Unternehmungen zusammengestellt, bei welchen die grössten Übernahmegewinne mit entsprechenden Bewertungsaufschlägen möglich
sind. Bei der Auswahl der Gesellschaften wurde darauf geachtet, dass
sie nach Möglichkeit folgende Kriterien erfüllen:

Kupferverbrauch pro Kopf im Jahr 2000

1.	 Geschäftsfeld in angebotsbeschränktem Umfeld mit hohem
Wachstumspotenzial wie Bauxit, Kohle, Kupfer, Eisenerz, Nickel,
Platin oder Uran.
2.	 Möglichkeit, selber Rohstoffe zu fördern (d. h. keine reinen Explorationsfirmen).
3.	 Kleiner Marktanteil, aber grosse Reserven.
4.	 Besitz von bewertbaren Anlagen, welche für grössere Firmen von
Interesse sind.
5.	 Gegenwärtig günstige Bewertung.
6.	 Fragmentiertes und performanceorientiertes Aktionariat (d.h.
Übernahme sollte möglich sein).

Das Tracker-Zertifikat EFBGL wird von der EFG zu USD 100 herausgegeben. In diesem Preis enthalten sind 2 Prozent Emissionsgebühr. Zusätzlich fällt eine jährliche Managementgebühr von 1,5 Prozent an. Das Zertifikat liegt bis am 19. September zur Zeichnung auf und hat eine Laufzeit
von fünf Jahren. In dieser Frist stehen die Chancen gut, dass die eine
oder andere Firma, welche im Basket enthalten ist, übernommen wird.
payoff-Einschätzung: EFBGL bietet eine interessante Anlagemöglichkeit,
um an der erwarteten Konsolidierungswelle im Rohstoffsektor profitieren
zu können. Etwas abschreckend wirken könnten allerdings die hohen Kos­
ten, welche deutlich über dem liegen, was für einen Basket üblich ist.

Risk-Return-Diagramm

100

USA

10

Return

Pro-Kopf-Verbrauch in Kilogramm
(Logarithmische Skala)

EFBGL

China

Partizipation
Renditeoptimierung

1

Indien
0.1

0

10’000

20’000

30’000

40’000

Kapitalschutz
Risk

BIP pro Kopf in USD
Quelle: Economist

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Quelle: Derivative Partners AG

Hebel
21  Product news

DBUDB, DBEDB – Tracker-Zertifikate auf den DBLI-MR Index von der Deutschen Bank

Wo die Musik spielt
Rohstoffe sorgen seit Wochen und Monaten für Schlagzeilen. Die vor kurzem lancierten
d
­ ynamischen Tracker-Zertifikate der Deutschen Bank gehören dabei zum Besten, was es
aktuell zu finden gibt.
Dieter Haas| Die Abbildung eines Rohstoffwarenkorbes verursacht
selbst Profis Kopfzerbrechen. Keine einzige Benchmark bildet das
gesamte Universum vollständig ab. Das Hauptproblem ist die fehlende oder nur unzulängliche Investierbarkeit wichtiger Rohstoffe wie
Stahl, Kohle oder Reis. Die breiteste Abdeckung unter den passiven
Barometern weist der RICI Commodity Index auf. Kein Wunder, liegt
er meist ganz oder zumindest weit vorne in der Performancerangliste. Noch besser schneidet dank einem neuen Ansatz für das Rollen
der Futures-Kontrakte der RICI Enhanced Commodity Index ab. Keinen Vergleich zu scheuen braucht der dynamisch konstruierte Deutsche Bank Liquid Commodity Mean Reversion Index (vgl. Grafik). Im
Gegensatz zu den klassischen Rohstoffindizes enthält der DBLCI-MR
Index nur die sechs liquidesten Rohstoffe Öl, Heizöl, Weizen, Mais,

«Im Gegensatz zu den klassischen Rohstoffindizes
enthält der DBLCI-MR Index nur die sechs
liquidesten Rohstoffe Öl, Heizöl, Weizen, Mais,
Aluminium und Gold.»
Aluminium und Gold. Trotz der geringen Anzahl liegen die Schwankungen des Baskets gegenüber breiter gefasster Benchmarks nur
geringfügig höher. Die im Februar 2003 ins Leben gerufene Benchmark basiert auf einem Mean Reversion Total Return Ansatz. Dabei
werden mit Hilfe eines quantitativen Modells günstige Rohstoffe
über- und teure automatisch untergewichtet. Die Anpassung erfolgt,

DBLCI-MR versus RICI-Enhanced Index (indexiert in USD)

wenn der einjährige Durchschnittspreis eines Rohstoffes um mehr
als fünf Prozent vom fünfjährigen Durchschnittspreis abweicht. Der
DBLCI-Mean Reversion ist der einzige Rohstoffindex, der kein Rebalancing vornimmt. Die aktuelle Gewichtung kann auf der Webseite

«Im Kern verfolgt der DBLCI-MR eine Strategie, die
dem Motto: ‹buy low, sell high› huldigt.»
https://index.db.com/servlet/home unter der Rubrik «Traded Index Products» eingesehen werden. Anfangs Juli wies Aluminium mit
rund 47 Prozent das grösste, Weizen mit knapp drei Prozent das geringste Gewicht auf. Im Kern verfolgt der DBLCI-MR eine Strategie,
die dem Motto: «buy low, sell high» huldigt. Wegen teilweise starker
Abweichungen in der Zusammensetzung von den klassischen Rohstoffindizes sind längere Phasen unterschiedlicher Kursentwicklung
denkbar!
Die beiden angebotenen Open-end Tracker-Zertifikate werden in den
Handelswährungen USD und EUR gehandelt. Der Spread im Sekundärhandel liegt im Schnitt bei einem Prozent.
payoff-Einschätzung: Die Tracker-Zertifikate eignen sich für Investoren, die von einer Fortsetzung der Rohstoffhausse ausgehen. Wer
einem dynamischen Konzept die grösseren Chancen einräumt als
passiven Konstrukten, ist mit DBUDB und DBEDB gut bedient.

Risk-Return-Diagramm

%
800
700

DBUDB, DBEDB

Return

600
500
400

Partizipation
Renditeoptimierung

300
200

Kapitalschutz

100
31.07.98

31.07.00

31.07.02

RICI Enhanced Commodity Index

31.07.04

31.07.06

31.07.08

Risk

DBLCI-MR Index

Quelle: Bloomberg

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Quelle: Derivative Partners AG

Hebel
22  Product news

Market-Timer-Zertifikat von Goldman Sachs auf den SP Glob. Nucl. Energy Index

Für langfristig strahlende Anleger
Rückwirkend zum Tiefstkurs einsteigen, scheint verlockend. Bei genauerer Betrachtung dürfte
das Ganze nur in wenigen Fällen von Erfolg gekrönt werden.
Dieter Haas| Angesichts der tristen Börsenlage schreiten immer weniger Anleger zu Käufen. «Abwarten und Tee trinken», heisst die Devise.
Erst wenn der Sturm sich gelegt hat, dürfte das Kaufinteresse wieder
erwachen. Wann dies der Fall sein wird, steht in den Sternen. Die neu
geschaffenen Market Timer Produkte von Goldman Sachs sind der Versuch einer Optimierung des Startniveaus (siehe payoff express 06/08).
Sie eignen sich insbesondere für Anleger, die mittel- bis längerfristig
steigende Kurse erwarten, aber kurzfristig weitere Einbussen befürchten. Erweist sich dagegen die Baisse als hartnäckig, werden nur die qualitativ besten Basiswerte während der Laufzeit keine Barriereverletzung
verzeichnen. In diesem Fall wandeln sich die Market Timer Produkte,
deren Finanzierung auf einem Dividendenverzicht beruht, in simple Tracker-Zertifikate. Bei TMRNU, das auf dem in USD notierten SP Global
Nuclear Energy Index basiert, könnte sich ein Kauf auszahlen. Wegen
der Korrektur des zuvor in luftige Höhen gestiegenen Uranpreises entwickelte sich das Subsegment zuletzt im Gleichklang mit dem globalen
Aktienindex (vgl. Grafik). Der Teilindex umfasst 24 Gesellschaften aus
neun Ländern, darunter Unternehmen wie die amerikanischen McDermott International und Exelon, die französischen Areva und EDF, die kanadischen Uranium One und Cameco oder die deutsche E.ON.

der Basiswert bis zum Verfall. Bei einer Verletzung der Barriere entfällt
der Market-Timer-Bonus und der Anleger partizipiert 1:1 an der Kursentwicklung des Underlyings. Liegt der Basiswert am Ende über dem Strike,
erzielt der Investor einen Gewinn, ansonsten erleidet er einen Verlust.
payoff-Einschätzung: Uranwerte zählen zu den aussichtsreichsten Aktien
in den kommenden Jahren. Ob sie sich der weltweiten Börsenschwäche
soweit entziehen können, dass die Barriere hält und TMRNU optimal
rentiert, bleibt abzuwarten. Unabhängig davon, sind die längerfristigen
OPP_Payoff_MultiExpress_20080804.qxd:OPP_CH_Payoff
Perspektiven jedoch günstig.

MULTI-EXPRESS-RETURN-ZERTIFIKAT
Chance auf 5.50% Ausschüttung alle 3 Monate

Credit Suisse/Lonza/Swatch
– 60% (ind.) BARRIER-Level
– Laufzeit bis 8. Februar 2010
– Vorzeitige Rückzahlung möglich

TMRNU offeriert dem Anleger einen Einstieg zum tiefstmöglichen Zeitpunkt während der bis zum 17. Dezember 2008 dauernden Beobachtungsperiode. Der Market-Timer Mechanismus kommt allerdings nur zur
Anwendung, wenn der Basiswert die Barriere bei USD 2054.48 bis zum
Verfall am 18. Juni 2012 nie verletzt. Grundsätzlich sind drei Szenarien
vorstellbar. Im Optimalfall sinkt der Kurs während der Beobachtungsphase, ohne dass es zu einer Verletzung kommt. Anschliessend steigt

SP Global 1200 versus SP Global Nuclear Energy Indizes
(Price und Total Return)

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Zeichnen . August 2008.
8
is zum
B

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Risk-Return-Diagramm

USD
4500

TMRNU

4000

Return

3500
3000
2500

Partizipation
Renditeoptimierung

2000
1500
1000
21.11.03

21.08.04

SP Global 1200
Barriere

21.05.05

21.02.06

21.11.06

21.08.07

21.05.08

Kapitalschutz

SP Global Nuclear Energy Price
SP Global Nuclear Energy Total Return

Quelle: Bloomberg

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Risk
Quelle: Derivative Partners AG

Hebel

31.07
23  Product news

Puttable Capital Protected Notes von ABN AMRO

Fallschirm mit zusätzlichen Reissleinen
Ein fünfjähriges gekapptes Kapitalschutz-Produkt mit verfrühten Rückgabemöglichkeiten auf
bewährte Aktien bietet hohe Sicherheit und eine doch ansprechende Gewinnaussicht.
Tobias Walter| Auf die Frage nach der Entwicklung der Aktienkurse für
die nächste Zeit scheint eine Prognose so schwierig wie schon lange
nicht mehr. In einem solchen Umfeld ist es sinnvoll, sich nicht zu weit
aus dem Fenster hinauszulehnen, und auf Produkte zu setzen, mit denen man auch Falle einer Fehlanlage nicht in den freien Fall gerät. ABN
AMRO begegnet diesem Bedürfnis mit einem fünfjährigen gekappten
Kapitalschutz-Produkt mit halbjährlicher Rückgabemöglichkeit zu 100
Prozent, beginnend nach zweieinhalb Jahren Laufzeit, sprich ab dem
4. Februar 2011. Die Produkte sind ab dem 04.08.08 an der Scoach
Schweiz handelbar und verfallen am 05.08.2013.

«Wer feststellt, dass er wohl kaum mehr auf
einen grünen Zweig kommt, der kann sich
frühestens nach der Hälfte der Laufzeit mit einem
blauen Auge davonmachen.»

sen und notiert auf einem historischen Tief. Aber auch bei Swiss Re
und Zurich FS sieht das Bild nicht besser aus.
Nun stellt sich die Frage, ob der Boden der Aktienkurse schon erreicht,
oder wenigstens nahe ist, und ob die Verluste innerhalb der Laufzeit wieder wettgemacht werden können. Wer also denkt, dass die momentane
Finanzkrise sich dem Ende neigt, sich aber doch nicht allzu sehr darauf
verlassen will, der hat mit diesen Capital Protectet Notes eine gute Möglichkeit, defensiv zu investieren.
payoff-Einschätzung: Die Puttable CPNs von ABN AMRO bieten dem Anleger hohe Sicherheit bei reellen Chancen auf einen Gewinn. Mit den
ausgewählten Schweizer Aktien, welche bereits eine ordentliche Kurskorrektur hinter sich haben, lässt sich so doch etwas an Geld verdienen,
und wenn doch nicht – halb so wild!

Wer also feststellt, dass er wohl kaum mehr auf einen grünen Zweig
kommt, der kann sich frühestens nach der Hälfte der Laufzeit mit einem
blauen Auge davonmachen. Der Preis für diese zusätzlichen Möglichkeiten zum Ausstieg ist ein bei 140 Prozent angesetzter Cap. Die Partizipationsrate entspricht derweil 100 Prozent. Als Basiswerte dienen die
Aktien von Swisscom (PUTSC), Swiss Re (PUTSR) oder Zurich Financial
Services (PUTZF).
Diese Bluechips versprechen auf eine Laufzeit von fünf Jahren durchaus realistische Gewinnchancen. Die Swisscom hat besonders im
ersten Quartal 2008 einen deutlichen Wertverlust hinnehmen müs-

Aktien von Swisscom, Swiss Re und Zurich FS im Vergleich
(angeglichen)

Risk-Return-Diagramm

120

Hebel

110

Return

in Prozent

100
90
80
70

Partizipation
PUTSC,
PUTSR,
PUTZF

Renditeoptimierung

60
50
01.07

Kapitalschutz
03.07

Swisscom

05.07

07.07

09.07

11.07

01.08

03.08

Zurich FS

Quelle: Bloomberg

dp payoff all about derivative investments | August 2008

05.08

07.08

Risk

Swiss Re

Quelle: Derivative Partners AG
24  musterportfolios

Das Musterportfolio Rohstoffe gedeiht prächtig
Beflügelt von der Rohstoffhausse entwickelt sich unser Musterdepot weiterhin erfreulich. Dank
dem gezielten Einsatz von Hebel-Produkten liegt die erreichte CHF-Performance deutlich über
dem zu Vergleichszwecken herangezogenen Rohstoffindex von Dow Jones.
Trotz der Wirtschaftsabkühlung in einigen westlichen Ländern erklommen viele Rohstoffe dauernd neue Höchstkurse. Erdöl schien bis
zum Optionsverfall Mitte Juli kein Halten zu kennen. Ob es sich bei
der jüngsten Korrektur bereits um das Ende der Hausse oder lediglich wie im März um einen Zwischenhalt handelt, bleibt abzuwarten.
Wir rechnen für die kommenden Monate mit einer Fortsetzung der
langfristigen Aufwärtsbewegung an den Rohstoffmärkten. Es sei denn,
die US-Notenbank tritt massiv auf die Bremse, was zu einem heftigen
Zinsanstieg führen würde mit verheerenden Folgen für die amerikanische Wirtschaft.
Der Kern des Depots bilden drei Exchange Traded Funds. Deren gesamter Anteil liegt rund zehn Prozent über dem Startkapital. Zur Troika
zählen ein an der Xetra kotierter ETF auf den Dow Jones Commodity Index mit der Wertpapierkennnummer A0KRKC, sowie die in der
Schweiz kotierten CRB und GSCID. Ergänzt wird dieses Trio durch den
Mini Long AA0X52 auf den RICI Commodity Index. Er entspricht aufgrund seines tiefen Hebels einem leicht gehebelten Tracker-Zertifikat.
Der Satellitenteil des Portfolios umfasst ausschliesslich Hebel-Produkte. Der Agrarsektor wird als Ganzes mit dem Mini Long AA0X57
auf den RICI Enhanced Agriculture Index gespielt. Dabei wurde ein
vorsichtiges Produkt ausgewählt, das auch grössere Kursrückschläge
unbeschadet überstehen sollte. Der Kauf des Mini Long SUGMT ba-

siert auf Überlegungen der aktuellen dp-Empfehlung. Durch den Mini
Long NATGH verstärken wir aus saisonalen und fundamentalen Überlegungen den Bereich Gas innerhalb des Energiesektors. Mit den Mini
Longs MXPTC, MXAUI und MXAGC auf Platin, Gold und Silber wird der
Edelmetallsektor im Portfolio momentan übergewichtet. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren gestiegene Inflationsrisiken, negative Realzinsen sowie saisonale Faktoren.
Die Hebel-Produkte werden maximal im Rahmen der erzielten relativen
Outperformance im Vergleich zu unserem Vergleichsmassstab eingesetzt. Sie ermöglichen die Erzielung höherer Renditen. Dabei müssen
allerdings grössere Schwankungen in Kauf genommen werden.
Bis zum 17. Juli belief sich die Performance des Musterdepots Rohstoffe nach Transaktionskosten, wie sie ein Privatanleger zahlen
müsste, auf plus 36,5 Prozent und übertraf diejenige der Benchmark
um 28,2 Prozent!

News und aktuelle Informationen zu Umschichtungen in unseren
Musterportfolios «Schweiz-Wachstum», «Schweiz-Optimierung»
und «Rohstoffe» können Sie auf www.payoff.ch (Community/
Forum/payoff Musterportfolios) jederzeit nachschlagen.

Musterportfolio Rohstoffe
								Kurs		

CHF-Wert	Gewicht	CCY

Ticker / WKN	 Börse	Emittent	 Basiswert	Typ	Laufzeit	Ratio	CCY	 17.07.08	 Anzahl	 17.07.08	

in %	

17.7.08

A0KRKC - ETF	 XETRA	

ETFS	

DJ-AIG	

Tracker	

open-end		

EUR	

14.93	

2000	

48'271.68	

35.4%	

1.6166

GSCID - ETF	

SWX	

AXA	

GSCI-TR	

Tracker	

open-end		

USD	 98.56	

400	

40'175.03	

29.4%	

1.0191

CRB - ETF	

SWX	

Lyxor	

CRB	

Tracker	

open-end		

USD	

41.57	

500	

21'180.95	

15.5%	

1.0191

AA0X52	

EUWAX	 ABN	

RIEHGL	

Mini Long	 open-end	 0.01	

EUR	

12.59	

200	

4'070.60	

3.0%	

1.6166

AA0X57	

EUWAX	 ABN	

RIAEC	

Mini Long	 open-end	 0.01	

EUR	

3.25	

500	

2'626.98	

1.9%	

1.6166

NATGH	

SWX	

ABN	

Erdgas	

Mini Long	 open-end	 1	

USD	

4.44	

500	

2'262.29	

1.7%	

1.0191

SUGMT	

SWX	

ABN	

Zucker	

Mini Long	 open-end	 100	

USD	

3.30	

500	

1'681.43	

1.2%	

1.0191

MXAUI	

SWX	

VON	

Gold	

Mini Long	 open-end	 100	

CHF	

2.02	

2000	

4'040.00	

3.0%	

1.0000

MXPTC	

SWX	

VON	

Platin	

Mini Long	 open-end	 100	

CHF	

5.91	

1000	

5'910.00	

4.3%	

1.0000

MXAGC	

SWX	

VON	

Silber	

Mini Long	 open-end	 2	

CHF	

3.06	

2000	

6'120.00	

4.5%	

1.0000

CASH										

185.85	

0.1%	

		

	

	

	

Quelle: Derivate Partners AG

dp payoff all about derivative investments | August 2008

	

	

	

		 136'524.80	 100.0%
25  PRODUCT NEWS REVIEW

Produktvorstellungen und was daraus wurde
In der Product News Review analysieren wir den Erfolg oder Misserfolg der vor einem Jahr im
payoff express oder payoff magazine präsentierten Strukturierten Produkte.

TB0VRY – Ein Trostpflaster für zunehmende Risiken
Das Express-Bonus-Zertifikat (payoff 08/07) zahlt seinen Besitzern
jährlich einen Bonus von acht Euro, sofern an den vier Beobachtungstagen bis zum Verfall, erstmals am 14.8.2008, kein Schwellenereignis eingetreten ist. So wie es aussieht, dürfte es im ersten
Jahr zur Bonuszahlung kommen. Die Zukunftsaussichten bleiben
ungewiss, da das Zertifikat nahe der Allzeit-Höchstkurse emittiert
TB0VRY versus Basiswerte (DAX, CAC 40, FTSE 100)
indexiert ab 17.7.07

wurde. Die Gefahr, dass an einem der nächsten Beobachtungstage
(14.09.09, 14.10.10 und 14.11.11) einer der drei Indizes auf ein
Kursniveau von 60 Prozent des Startkurse oder weniger fällt, ist
beträchtlich. In diesem Falle würde bei Verfall statt des Maximalbetrages von 100 Euro ein variabler Rückzahlungsbetrag gezahlt.
Für die Berechnung wird dabei der Schlusskurs des Index mit der
geringsten prozentualen Performance am letzten Beobachtungstag
herangezogen. Spätestens nach der erfolgten Bonuszahlung Mitte
August empfiehlt es sich, das Zertifikat zu liquidieren.

%
110
100

Symbol (WKN): TB0VRY	 ISIN: DE000TB0VRY5	

Fazit

90

Produkttyp	

Express-Zertifikat

80

Basiswert	

Basket

➘

70

	

(DAX,CAC 40 FT-SE 100)

60

Emittent	

HSBC	

Ausblick

50
17.07.07

Verfall	

21.11.2011

➘

17.09.07

17.11.07

TB0VRY

CAC 40

FTSE 100

17.01.08

17.03.08

17.05.08

DAX

Barriere

Quelle: Bloomberg

17.07.08

Performance
seit Vorstellung	

- 7 Prozent

Quelle: Derivative Partners AG

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dp payoff all about derivative investments | August 2008
26  PRODUCT NEWS REVIEW

HOUSB – Profit schlagen aus dem US-Immobiliendesaster
Mit dem im payoff express 07/07 empfohlenen Mini-Short auf
den SP Homebuilding Index liess sich eine erkleckliche Stange
Geld verdienen. Das Kursgewinnpotenzial bleibt hoch. So zeigt der
Case-Shiller Index, welcher die Immobilienpreisentwicklung für
die 20 wichtigsten US-Metropolen zusammenfasst, unverändert
nach unten. Trotz der erfolgten Zinssenkungen der US-Notenbank
wird die Dauer der Korrektur sehr viel länger ausfallen. In den
90er-Jahren lagen rund sechs Jahre zwischen Höchst- und Tief-

punkt. In der Vergangenheit wurden Übertreibungsphase meist
bis zum Ausgangspunkt ihrer Entstehung korrigiert. Somit ist erst
die Hälfte der zu erwartenden Preiseinbrüche eingepreist. Unternehmen mit Bezug zum US-Immobiliensektor stehen weiterhin
harte Zeiten ins Haus. Mit HOUSB lässt sich die schwierige Phase
unbeschadet überstehen und gutes Geld verdienen. Einzig eine
rapide Verschlechterung der Kreditqualität des Emittenten könnte
den Siegeszug von HOUSB stoppen.

HOUSB versus SP Homebuilding Index (indexiert in USD)
%
250

%
120

225

110

200

100

175

90

150

80

125

70

100

60

75

50

50
30.07.07

08.10.07

HOUSB

17.12.07

25.02.08

05.05.08

40
14.07.08

SP Homebuilding Index (S15HOME)

Symbol: HOUSB	

ISIN: CH0032828656	

Produkttyp	

Mini-Short

Basiswert	

SP Homebuilding Index

Emittent	

Goldman Sachs	

Verfall	

Open-end

Performance
seit Vorstellung	

Quelle: Bloomberg

Fazit

➚
➚

Ausblick

+ 57 Prozent

Quelle: Derivative Partners AG

MLPLA – Solider Aufwärtstrend
Platinaktien erklimmen immer neue Höchstwerte. Die im payoff
08/07 beschriebene drohende Angebotslücke bei Platin hat sich
in der Zwischenzeit verschärft. Temporäre Stromausfälle im wichtigsten Förderland Südafrika sowie zunehmende Spannungen
im Hinblick auf die 2009 anstehenden Präsidentschaftswahlen
könnten sich zusätzlich negativ auf die weltweite Versorgungslage
auswirken. Die im Global Platin Basket zusammengefassten UnML BAC Global Platin Basket Zertifikat MLPLA versus Platin
(indexiert in USD ab 28.12.06)
%
210
200
190
180
170
160
150
140
130
120
110
100
90
28.12.06

ternehmen können zwar als Ganzes nicht vollständig mit der Performance des physischen Metalls Schritt halten. Im Quervergleich
mit ähnlichen Zertifikaten und insbesondere zu anderen Branchen
nimmt sich die Kursentwicklung jedoch vorteilhaft aus. Die Bewertung der Platinproduzenten und Platinexplorer ist im Vergleich zu
Goldminenunternehmen zudem unverändert günstig. Die Erfolgsstory wird sich daher aller Voraussicht nach in den kommenden
Monaten fortsetzen. MLPLA dürfte seinen Inhabern somit auch in
den kommenden Monaten viel Freude bereiten.

Symbol: MLPLA	
Produkttyp	

MLPLA

28.12.07

28.03.08

Platin

Quelle: Bloomberg

dp payoff all about derivative investments | August 2008

28.06.08

Merrill Lynch	

Verfall	
28.09.07

ML BAC Global Platin Basket

Emittent	
28.06.07

Tracker-Zertifikat

Basiswert	

28.03.07

ISIN: CH0028008370	

Open-end

Performance
seit Vorstellung	
Quelle: Derivative Partners AG

+ 22 Prozent

Fazit

➚
➚

Ausblick
27  Derive

BHP – die Bäume wachsen nicht in den Himmel
Diese Analyse wird Ihnen präsentiert von the Screener:
Der Standard für unabhängige Aktienratings, www.thescreener.com
BHP BILLITON LTD.
AUD 36.92
AU000000BHP4 | BHP | Australien Analyse vom 26-Jul-2008

Schlusskurs vom 25-Jul-2008
BHP BILLITON LTD. gehört zur Branche «Rohstoffe» und dort zum Sektor «Minen». Mit einer Marktkaptalisierung von 196.18 Milliarden US
Dollar zählt sie zu den grossen large-cap Gesellschaften und liegt
weltweit auf dem 1. Platz ihrer Branche. Während der letzten 12 Monate lag der Kurs zwischen AUD 48.70 und AUD 32.44. Der aktuelle
Preis von AUD 36.92 liegt 24.2% unter ihrem höchsten und 13.8%
über ihrem tiefsten Wert in dieser Periode. Ergebnis seit 25. Juli 2007:
BHP BILLITON LTD.: -8.4%, Rohstoffe: -3.8%, ASX 100 Index: -21.5%
Vergleich (25. Juli 2007–25. Juli 2008)

Preis
–	 Fundamentales Kurspotenzial bei AUD 37: 5-15 Prozent.
–	 Branchenpotenzial: Gut
Gewinnprognosen
–	 Positive Gewinnrevisionen
Technische Tendenz
–	 Negatives Momentum
Risiko
–	 BHP Billiton weist bei steigender Volatilität ein gesamthaft
durchschnittliches Risiko auf.
–	 Starke Korrelation von 67 Prozent mit dem ASX 100 Index.

30%

15%

0%

Symbol: JPBHP	Valor: 3’450’097
Produktkategorie	

Mai-08

Verfall	

Fundamentale und
technische Analyse

Risikoanalyse*

Neutral

Mittleres Risiko

Sehr
negativ

Sehr Hohes
positiv Risiko

Geringes
Risiko

Gesamteindruck
Negativ

Eher negativ

Neutral

Eher positiv

Positiv

Stattliche Seitwärtsrendite bei JPBHP
Der Aktienkurs des weltgrössten Rohstoffkonzern zeigt stramm nach oben.
In den jüngsten Turbulenzen musste aber auch er Federn lassen. Wie oft
in turbulenten Zeiten werden gerade auf Positionen, bei denen die Anleger noch im Plus liegen, Gewinnrealisationen vorgenommen. Dabei hat
die Rohstoffhausse ihren Zenit noch längst nicht erreicht. Aktuell belastet
der bislang missglückte Versuch, den Konkurrenten Rio Tinto zu übernehmen. BHP dürfte, längerfristig betrachtet, aber wieder auf die Erfolgsspur
zurückfinden. Der breit diversifizierte Rohstoffkonzern bleibt eine Basisanlage, die in keinem Depot fehlen sollte. Wegen des mittleren Erdbebens an
den Finanzmärkten bietet sich ein Einstieg mittels eines Bonus-Zertifikates
dp payoff all about derivative investments | August 2008

USD 73,65

Strike	

Quelle: thescreener.com

04.10.10

Briefkurs (31.7.08 - 14.30 Uhr)	

Jul-08

Scoach CH

USD 90,78
USD 54,78

Seitwärtsrendite p.a.	

10,68 Prozent

payoff Rating	

Mrz-08

JP Morgan

Handelsplatz	

Jan-08
BAS@WO

Emittent	

***

Risikoklasse	

BHP

Nov-07
ASX 100 Index

BHP - ADR – USD 75,85

Barriere	

Sept-07

Bonus-Zertifikat

Basiswert	

-30%

Anlageprodukte

Produkttyp	

-15 %

mittel

Daten, Kurse, Termsheets	

www.payoff.ch

an. Es sollte dabei über einen ausreichenden Spielraum bis zur Barriere
verfügen und gleichzeitig mit einer respektablen Seitwärtsrendite ausgestattet sein. Mit JPBHP erfüllt ein Angebot am Schweizer Börsentableau
all diese Anforderungen. Seit der Emission von JPBHP im vergangenen Oktober tendiert der Basiswert seitwärts. Hält die Barriere bis zum Schluss,
dann winkt eine stattliche Seitwärtsrendite (siehe Tabelle). Der Spread im
Sekundärhandel liegt bei rund einem Prozent. Da JPBHP in USD notiert
und auf dem in den USA gehandelten ADR basiert, empfiehlt es sich, bei
einem Kauf gleichzeitig eine Dollarabsicherung vorzunehmen. Denkbare
Mini Shorts sind CHFBP oder MUSDU, deren Stop Loss Marke genügend
Spielraum zur aktuellen Wechselkursrelation aufweist.
28  Derive

Fly, fly, DJAIG fly
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DJ AIG Commodity Index (monthly)

Quelle: tradesignal.com

«Bearish engulfing» legt Atempause nahe
Der Langfristchart des DJ AIG Commodity Index veranschaulicht die eindrucksvolle Rallye, die der Rohstoffindex seit dem Jahr 1999 auf das Börsenparkett gelegt hat. Anfang 2004 gelang eine Trenddynamisierung, so
dass inzwischen der steile Haussetrendkanal seit Dezember 2001 (Begrenzungen akt. bei 179 bzw. 249 Punkten) als der derzeit dominierende angesehen werden kann. Von charttechnischer Seite gab es zuletzt
aber zwei Warnsignale für eine Atempause innerhalb der laufenden Rohstoffrallye. So wurde im Verlauf des jüngsten Aufwärtsschubes die obere Trendkanalbegrenzung nicht mehr erreicht. Gleichzeitig umschließt
die negative Kerze vom Juli den Körper der Vormonatskerze komplett,
wodurch unter Candlestickaspekten das Verkaufsmuster „bearish engulfing“ entsteht. Auch mit Blick auf die quantitativen Indikatoren lassen
sich Störfaktoren ausmachen. Zwar sind die Trendfolger MACD und
Aroon (noch) freundlich zu interpretieren, beim RSI ist aber die lang- und
kurzfristig divergente Entwicklung im Vergleich zum eigentlichen Chartverlauf hervorzuheben (siehe Chart). Eine solche negative Divergenz, bei
der neue Kurshochs nicht mehr durch den Indikator bestätigt werden,
ist häufig ein Indiz für ermattende „bullishe“ Marktkräfte. Bei der Beantwortung der Frage nach möglichen Korrekturzielen sticht der technische
Kumulationspunkt bei rund 180 Punkten ins Auge. Auf diesem Niveau
fallen die Hochpunkte von 2005 und 2006 mit dem 38,2%-FibonacciRetracement der gesamten Rallye seit Dezember 2001 (180 Punkte),
der steile o. g. Aufwärtstrendtrend und die 38-Monatslinie (akt. bei 178
Punkten) zusammen. Erst bei einem Bruch dieser Bastion würde die
grundsätzliche Haussetendenz ins Wanken geraten.
Jörg Scherer, Technischer Analyst bei HSBC Trinkaus  Burkhardt AG
dp payoff all about derivative investments | August 2008

Die Hausse nährt sich selbst
Der Dow Jones AIG Commodity Index wurde im Juli 1998 lanciert. Er
setzt sich aus 19 Rohstoffen der Sektoren Energie, Agrargüter, Vieh,
Edel- und Industriemetalle zusammen. Die Gewichtung der einzelnen Komponenten wird bestimmt durch den Wert der weltweiten
Produktion sowie der Liquidität der einzelnen Kontrakte. Bei der Berechnung wird jeder Rohstoff mit mindestens zwei aber höchstens
15 Prozent in den Warenkorb aufgenommen. Bei den einzelnen Subsegmenten darf das Gesamtgewicht den Wert von 33 Prozent im
Zeitpunkt des jährlich im Januar stattfindenden Rebalancing nicht
übersteigen. Im selben Zeitpunkt findet auch eine Überprüfung der
Zusammensetzung statt. Die zugrunde liegenden Futures werden regelmässig gerollt. Der Dow Jones AIG Commodity Index weist im Vergleich zu anderen Rohstoffindizes eine sehr ausgewogene Mischung
auf. Das, sowie die Berechnung in verschiedenen Währungen, war
auch der Grund, weshalb wir ihn für das Musterdepot Rohstoffe als
Vergleichsmassstab gewählt haben (siehe Seite 24).
Die Kursentwicklung der vergangenen Monate zeigt einen soliden
Aufwärtstrend, der keinerlei Anzeichen von Ermüdungserscheinungen erkennen lässt. Das sind ideale Voraussetzungen für Tracker-Zertifikate. Mit dem im März lancierten Partizipations-Produkt
der Raiffeisen Centrobank (WKN: RCB9UP) kann der Anleger an der
Entwicklung des DJAIG teilhaben. Es ist an den Börsen Wien und
Stuttgart (Euwax) kotiert.
Alternativ kommen auch die an der deutschen Xetra gehandelten
ETC (WKN: A0KRKC) und ETF auf den iShares Dow Jones-AIG Commodity Swap (WKN: A0H072) in Frage.

Symbol: RCB9UP	

ISIN: AT0000A08ZD9

Produktkategorie	

Anlageprodukte

Produkttyp	

Tracker-Zertifikat

Basiswert	

DJAIG – USD 206,68

Emittent	

Raiffeisen Centrobank

Verfall	

Open-end

Handelsplatz	

Wien, Stuttgart (EUWAX)

Briefkurs (31.7.08 -14.30 Uhr)	

EUR 13,48

Spread in Prozent	

1,3 Prozent

Ratio	

1:10

payoff Rating	

****

Risikoklasse	

Mittel

Daten, Kurse, Termsheets	

www.payoff.ch
29  derive

Mit Zucker gegen den Börsenfrust
Derivative Partners – Empfehlung für August 2008
Zucker versus Tracker-Zertifikate und Mini-long (indexiert in USD)
%
300

%
500

275

450

250

400

225

350

200

300

175

250

150

200

125

150

100

100

75
19.4.2004

Zucker

1.2.2005

14.11.2005

CTSBTR

1.9.2006

SUGOE

26.6.2007

50
14.4.2008

SUGMT - rechte Skala

Quelle: Bloomberg

Kommentar Derivative Partners AG
Laut einer jüngsten Studie der Weltbank hat die Herstellung von
Treibstoff aus Pflanzen massgeblich zum Preisanstieg bei den
Nahrungsmitteln beigetragen. Eine Änderung der vor allem von
politischer Seite stark geförderten Biosprithysterie ist nicht in
Sicht. Falls die maximale Ölförderkapazität tatsächlich bereits
erreicht ist, wie einige Experten meinen, dann könnte die Nachfrage nach Ersatztreibstoffen in naher Zukunft richtiggehend explodieren. Zucker spielt dabei eine wichtige Rolle. Bereits heute
werden in Brasilien, dem mit Abstand grössten Produzenten des
Süssstoffes, knapp zwei Drittel der Ernte für die Erzeugung von
Ethanol verwendet. Der erlittene Ernteausfall beim Mais in den
USA infolge der Flutkatastrophe dürfte die Nachfrage nach Zucker zusätzlich anheizen. Sollten die USA ihren Zolltarif auf brasilianischem Ethanol senken, wie es immer mehr einflussreiche
Personen fordern, dann erhielte der Preisauftrieb neue Dimensionen. Auch ohne einen solchen Katalysator darf angesichts der
neusten Schätzungen, für das Erntejahr 2008/09, welche einen
leichten Rückgang der weltweiten Produktion prognostizieren,
von einer Fortsetzung der Hausse ausgegangen werden. Neben
Brasilien wird auch Indien, ein weiterer wichtiger Erzeuger, die gehegten Erwartungen nicht erfüllen. Saisonale Faktoren sprechen
ebenfalls für steigende Notierungen in der zweiten Jahreshälfte.
Nach dem ersten missglückten Ausbruchversuch zu Beginn des
Jahres sind die Voraussetzungen für Kurssteigerungen diesmal
weitaus solider.

DERIVATIVE PARTNERS AG
dp payoff all about derivative investments | August 2008

SUGMT – nur der Mutige gewinnt
Die klassische Partizipation basiert auf Tracker-Zertifikaten. Leider
gelingt es diesen wegen der Rollproblematik nicht, mit der Kursentwicklung des Basiswertes Schritt zu halten. Durch den ständigen
Pferdewechsel von einem zum nächsten Future-Kontrakt verringert
sich die Beteiligung laufend. So liegt SUGOE aktuell nur gerade auf
der Höhe des Startkurses, während der Preis des Rohstoffes sich in
derselben Zeitspanne mehr als verdoppelte. Deutlich besser schneidet der ETC TSBCI ab, der sich auf den UBS Bloomberg Constant
Maturity Sugar TR Index bezieht. Dank einem optimierten Rollmechanismus gelingt es, mit dem Basiswert Schritt zu halten. Weitaus
risikobehafteter, aber dennoch reizvoll, sind Mini Longs. Wegen der
hohen Volatilität sollte ein Anleger allerdings nur solche in Betracht
ziehen, deren Stop Loss Marke deutlich unter den aktuellen Kursnotierungen liegt. Wegen des heftigen Kursrückschlages im zweiten Quartal hat von den in der Schweiz kotierten Produkten einzig
SUGMT überlebt. Aufgrund seiner Ausstattungsmerkmale ist er nur
erfahrenen Investoren zu empfehlen. Wer vorsichtigere, gehebelte
Produkte sucht, muss nach Deutschland ausweichen. Hier finden
sich Mini Longs mit Stop Loss Marken bis unter die Marke von drei
US-Cent. Als Faustregel für eine langfristige gehebelte Beteiligung
empfiehlt es sich, einen Hebel unter drei zu wählen. In Frage kommen dafür beispielsweise die Mini-longs mit der Wertpapierkennnummer AA0PU8 oder GS5MAG.

Symbol: SUGMT	Valor: 3'338’438
Produktkategorie	

Hebel-Produkte

Produkttyp	

Mini Long

Basiswert	

Zucker – US-Cent - 13.59

Emittent	

ABN AMRO

Verfall	

Open-end

Handelsplatz	

Scoach CH

Briefkurs (31.7.08–14.30 Uhr)	

USD 3,71

Hebel	

3,69

Stop-Loss-Marke	

US-Cent 10.70

Finanzierungslevel	

US-Cent 9.91

Ratio	

1:100

payoff Rating	

*****

Risikoklasse	

hoch

Daten, Kurse, Termsheets	

www.payoff.ch
30  insider

Peak Silber!
Bei stabil bleibendem Konsum geht der Menschheit gemäss Schätzungen von US-Geologen das
Silber in den kommenden 15 Jahren aus! Das wird den Silberpreis auch ohne Finanzkrise oder den
dazugehörenden Untergangs-Szenarien in absehbarer Zeit wahrlich explodieren lassen!
Bild: www.sxc.hu

setzt. Ein Gramm Silber kostet aktuell etwa 65
Rappen. Sollte sich der Silberpreis stark erhöhen, kostet das Silber einen Handyhersteller
anstatt rund CHF 1.30 (2 Gramm) neu bedeutend mehr. Der Handyhersteller respektive der
Endverbraucher wird den Preis für die­ e Mehrs
kosten bezahlen müssen, denn der Produzent
kann Silber durch keinen anderen Werkstoff
günstiger substituieren, zumindest nicht in
absehbarer Zeit. Dank seiner antibakteriellen
Wirkung wird Silber auch für die Wasseraufbereitung verwendet.

Silber ist aus der Industrie kaum mehr wegzudenken. Von iPods bis hin zum Färben von
Lebensmitteln wird Silber verwendet.

Oliver Disler| Seit mehr als 18 Jahren weist
der Silbermarkt ein beachtliches Primärdefizit auf. Das heisst, es wird jedes Jahr deutlich
weniger Silber gefördert als nachgefragt. 95
Prozent der Silber-Nachfrage wird von der Industrie verbraucht. Die Primärdefizit-Situation
hat dazu geführt, dass unterdessen praktisch
sämtliche Silber-Reserven (bereits gefördertes
Silber) aufgebraucht sind. So können grosse
Münzprägestätten in Kanada und den USA seit
einigen Wochen der physischen Nachfrage
nach Silbermünzen nur noch sehr beschränkt
nachkommen. Die geförderte Reserve beträgt
wohl nicht mehr als 200–500 Millionen Unzen. Das entspräche bei einem aktuellen Preis
von gut USD 17 pro Unze gerade einmal einem
Wert von USD 3,4 bis 8,5 Mrd. Im Vergleich
zum rasant wachsenden Papiergeld-Berg (ca.
USD 200’000 Mrd.) ein Tropfen auf den heis-

sen Stein! Sollte Anlegerschaft vermehrt das
Vertrauen in gewisse Papierwährungen oder
andere verbriefte Zahlungsversprechen wie
Aktien oder Obligationen verlieren, hätte dies
für die Edelmetalle starke Preisanstiege zur
Folge. Man bedenke, dass es pro Schweizer
weltweit nicht viel mehr als 2 Kilogramm Silberreserven gibt (500 Millionen Unzen /7.35
Millionen Schweizer), pro Erdenbürger betragen diese Reserven lediglich 2 Gramm!
Universelle Verwendungsmöglichkeiten
Silber findet aber auf Grund seiner metallurgischen Eigenschaften immer mehr Anwendungsgebiete. Häufig wird es in kleinsten
Mengen von rund 2 Gramm unter anderem
wegen seiner hervorragenden Leitfähigkeit
in Elektronikgeräten wie Flachbildschirmen,
Laptops, Handys und Spielkonsolen einge-

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Musterbeispiel Rhodium
Dass die These eines starken Preisanstieges
bei einem Edelmetall nicht aus der Luft gegriffen ist zeigt das Beispiel des Rhodiums.
Rhodium – ein sehr seltenes Metall der Platin-Gruppe – ist in den letzten vier Jahren von
USD 400 auf USD 9’300 pro Unze gestiegen.
Der Goldpreis lag vor 5 Jahren auch bei USD
400. Die Kaufkraft von Silber könnte theoretisch in den kommenden Jahren also ebenfalls
markant zulegen.
Rosige Zukunftsaussichten
Silber hat eine goldene Zukunft vor sich! Anleger, die von einem solchen Szenario profitieren möchten, können dies mit dem ZKB Silber
ETF ZSIL (Valor 2'979'271) umsetzen.

Der Autor gibt monatlich seine Sicht zur
globalen Wirtschaftslage wieder. Bei Fragen oder Anregungen schreiben Sie bitte an
info@payoff.ch oder rufen Sie uns an unter:
043 305 05 30
31  learning curve

Oft vernachlässigt – das Rebalancing
Das Zurückführen von Positionen in ein ihr ursprüngliches Gewicht erweist sich in vielen Fällen
als nützliche Strategie. Sie vermindert das Risiko und ermöglicht beim Vorliegen bestimmter
Voraussetzungen die Erzielung einer Zusatzrendite.

Regelmässiges Rebalancing kann sich bei statischen Baskets auszahlen.
So können Klumpenrisiken reduziert werden.
Dieter Haas | Periodisches Rebalancing ist
nicht nur in der Vermögensverwaltung ein gängiges Verfahren, sondern wird auch in bei vielen
Tracker-Zertifikaten angewandt. Damit einher
geht der Wunsch, eine festgelegte Gewichtung
nach einer bestimmten Zeitperiode wieder auf
ihr Ursprungsniveau zurückzuführen. Da sich
einzelne Elemente eines Warenkorbes auf Dauer etwas auseinander entwickeln, kann durch
diese Vorgehen sichergestellt werden, dass
die einmal fixierte Ausgewogenenheit eines
Baskets erhalten bleibt. Nicht alle Partizipations-Produkte huldigen diesem Prinzip. Die
klassischen Baskets, die in der Regel eine begrenzte Laufzeit aufweisen, werden meistens
nach dem Prinzip des «laisser faire» zusammengestellt. Bei thematischen Warenkörben

soll die ausgesuchte Mischung für den Anleger
einen Mehrwert erzielen. Daher macht es hier
wenig Sinn, durch ein regelmässiges Rebalancing zusätzliche Transaktionskosten zu generieren und relativ gute Titel durch ein Einkürzen auf das Startgewicht zu bremsen.
Rebalancing senkt das Risiko
Bei einer endlosen Ausgestaltung eines Baskets kann ein laufen Lassen einer zu Beginn
festgelegten Zusammensetzung aber auf Dauer zu gravierenden Verzerrungen führen. Entwickelt sich ein Titel relativ zu den anderen
wesentlich besser, steigt dessen Gewicht im
Warenkorb stetig an. Er wird unter Umständen
dominierend für die Kursentwicklung des Baskets. Diese unerwünschte Nebenerscheinung

dp payoff all about derivative investments | August 2008

eliminiert ein regelmässiges Zurückführen
der durch die Marktbewegungen veränderten
Positionen auf ihr ursprünglich fixiertes Gewicht. Im Bereich Rohstoffe können als Beispiele die open-end-Zertifikate METAL und
PREME von ABN AMRO oder das Open-end
Index-Zertifikat auf den UBS AgriChemical Index AGRAR angeführt werden. Die einzelnen
Komponenten unterliegen einem jährlichen
Rebalancing. Im Fall von PREME, welches lediglich die vier zu gleichen Teilen gewichteten
Edlemetalle Platin, Gold, Silber und Palladium
umfasst, könnte sich im Verlaufe der Zeit eine
bestimmende Rolle einer der Komponenten
herauskristallisieren. Solange die Richtung
des Taktgebers stimmt, wäre alles in Butter,
gerät aber der Leitwolf ins Straucheln, würde
er die ganze Gruppe mit sich reissen.
Zusatzerträge dank Rebalancing
Neben der Risikokontrolle gibt es weitere Aspekte, bei denen ein Rebalancing nützlich ist,
ja sogar zusätzliche Erträge generiert. Die­
se Rendite steigernden Konditionen werden
auch als Rebalancing-Bonus bezeichnet. Damit dies möglich wird, muss eine der nachfolgenden Voraussetzungen gegeben sein:

1. Wenig oder negativ korrelierte Vermögensbestandteile
2. Mean Reversion Eigenschaften
3. Ähnliche Ertragsraten bei unterschiedlichen Anlagekategorien
4. Hohe Volatilitäten innerhalb einer Anlagekategorie
32  learning curve

dieses ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten täglich neu justiert, wäre der Kursverlauf wesentlich ruhiger verlaufen.

Gold versus Dow Jones Industrial (indexiert)
%
1600
1400
1200
1000
800
600
400
200
0
02.01.73

Gold

02.01.78

02.01.83

02.01.88

02.01.93

02.01.98

02.01.03

02.01.08

DJIA

50% Gold + 50% DJIA

Quelle: Bloomberg

Beim Vorliegen einer oder mehrerer Konditionen lässt sich durch Rebalancing ein Mehrwert erzielen. Falls keine der Bedingungen
erfüllt ist, bringt das Verfahren nur Mehrkosten. Bei der Frage nach der optimalen
Häufigkeit gibt es keine klare Antwort. Sie
muss in jedem Einzelfall auf ihr Optimum
überprüft werden. In der Praxis werden
häufig jährliche Zeitabstände genommen.
Vereinfacht gesagt gilt: je günstiger die Konstellation, desto häufiger sollte ein Rebalancing vorgenommen werden. Aufgrund der
Transaktionskosten bildet eine monatliche

Vorgehensweise einen Grenzwert, der nur
selten unterschritten wird.
Gold und Aktien das Gegenteil
von siamesischen Zwillingen
Das typische Beispiel für wenig korrelierte
Anlagekategorien sind Gold und Aktien. Der
Vergleich zwischen dem amerikanischen
Blue Chip Index Dow Jones Industrial und
dem Edelmetall zeigt das häufig gegenläufige
Kursverhalten eindrücklich. Hätte ein Anleger
ein gleich gewichtetes Portfolio aus diesen
beiden Komponenten zusammengestellt und

Anzeige

dp payoff all about derivative investments | August 2008

Rohstoffe prädestiniert
für ein Rebalancing
Die besten Voraussetzungen innerhalb einer
Anlagekategorie zur Erzielung eines Rebalancing-Bonus besitzen Rohstoffe. Nebst einer
geringen Korrelation untereinander unterliegen sie regelmässig starken Schwankungen
und nähern sich langfristig immer wieder ihrem Durchschnitt an (Mean Reversion). Das
in der Mai-Ausgabe beschriebene OTC-gehandelte Tracker-Zertifikat Q-MAT Diversifikation
der ZKB (Valor: 3894257) macht sich diese
Eigenschaften zunutze. Es unterteilt den aus
26 Rohstoffen bestehenden Basket in die vier
gleich grossen Sektoren Edelmetalle, Energie,
Industriemetalle und Agrargüter. Innerhalb der
Segmente erfolgt eine Gleichgewichtung der
Rohstoffe. Durch ein regelmässiges, quartalsweise stattfindendes Rebalancing werden die
Gewichte wieder auf ihren anfänglichen Wert
justiert. Auf der Suche nach dem RebalancingBonus sind auch die von der Deutschen Bank
ausgegebenen Tracker-Zertifikate DBEDB­ und
DBUDB (siehe Produktbesprechung in der
letzten payoff express Ausgabe). Richtig angewandtes Rebalancing bringt eine willkommene
Ertragssteigerung und dient nicht nur der Vermehrung der Emittenteneinnahmen.
2008 08 payoff magazine
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  • 1. dp payoff all about derivative investments Nr. 8 | August 2008 | 5. Jahrgang | www.payoff.ch CHF 12.50 | EUR 8.– China: Ein Land erstickt im Wachstum 4 Wasser – ein schwer fassbarer Megatrend 7 Marktstatistik – Unsicherheiten an den Börsen sitzen Derivaten im Nacken 12 Rating Watch – Beunruhigende heterogene Entwicklung 34 dp payoff all about derivative investments | August 2008
  • 2. 2  OPINION Inhalt Seite Opinion USD 10'600'000'000'000! 2 Focus China: Ein Land erstickt im Wachstum 3 Wasser – ein schwer fassbarer Megatrend 8 Mit voller Kraft voraus 11 Marktstatistik – Unsicherheiten an den Börsen sitzen Derivaten im Nacken 14 interview Interview mit Dr. Hartmut Knüppel Daniel Manser 17 Product News USD 10'600'000'000'000! Schulden machen scheint trotz weltweiter Kreditkrise nach wie vor «in» zu sein. Dieser Ansicht sind jedenfalls die US-Amerikaner, welche die maximale Verschuldungsobergrenze in den letzten Tagen auf nunmehr USD 10,6 Bio. erhöht haben. Aufgeteilt auf die rund 300 Millionen Amerikaner ergibt dies eine Schuldenlast pro Kopf von gut USD 35'300. Berechnet mit einer durchschnittlichen Verzinsung von 4 Prozent ergäbe dies jährliche Zinskosten von USD 1'412. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen in den USA beträgt USD 48'201 p.a. Geht man davon aus, dass in einem Haushalt im Schnitt zwei Personen leben, so müssen die Amerikaner folglich im MIttel 5,86 Prozent ihres Einkommens nur dafür verwenden, ihre Staatsschulden zu verzinsen. Hinzu kämen da dann noch die Verzinsung der Hypothek, der Kreditkartenschulden, diverse Leasingverpflichtungen etc. Alles in allem wird die Zinsenlast täglich grösser, ein Ende dieser Entwicklung ist leider noch nicht in Sicht. Unsere Regierung ist glücklicherweise vorausschauender und reduzierte die Verschuldung in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Dieses Vorgehen tut nicht nur dem Schweizer Franken gut. Auch die hiesige Politik schafft Vertrauen in eigener Sache, wurde doch offenbar erkannt – im Gegensatz zu anderen Regierungen – dass kein System langfristig auf Schulden gebaut werden kann. Übrigens, für das kommende Jahr erwarten die USA ein neues Rekorddefizit von USD 490 Mrd. Die Frage ist also nicht ob, sondern wann die nächste Erhöhung der US-Verschuldungsobergrenze erfolgen wird. dp payoff all about derivative investments | August 2008 Die Konsolidierungswelle darf kommen 20 Wo die Musik spielt 21 Für langfristig strahlende Anleger Chefredaktor payoff 22 Fallschirm mit zusätzlichen Reissleinen 23 Musterportfolios Das Musterportfolio Rohstoffe gedeiht prächtig 24 PRODUCT NEWS REVIEW Produktvorstellungen und was daraus wurde 25 Derive BHP – die Bäume wachsen nicht in den Himmel 27 Fly, fly, DJAIG fly 28 Mit Zucker gegen den Börsenfrust 29 Insider Insider – die neue messerscharfe Rubrik im payoff magazine 30 Learning Curve Oft vernachlässigt – das Rebalancing 31 Investment Ideas Attraktive Branchen in aufstrebenden Märkten 33 Open-end Money Market Plus 125 Zertifikate 34 rating watch Beunruhigende heterogene Entwicklung 35 Market Monitor Attraktive Neuemissionen 38 Meistgehandelte derivative Hebel-Produkte 39 Meistgehandelte derivative Anlageprodukte 40 Style People Rund um Lifestyle 41 Reader’s service Reader’s Voice 43 Ticker News 44 Impressum 44
  • 3. 3  FOCUS China: Ein Land erstickt im Wachstum In den vergangenen Jahren konnte sich China zu einer beeindruckenden Wirtschaftsmacht mausern. Trotz des imposanten Wachstums ist das Reich der Mitte mit ernsthaften politischen, wirtschaftlichen sowie demografischen Problemen konfrontiert. Bild: www.sxc.hu China ist heute die führende Weltproduktionsstätte. Konkurrenzlos niedrige Löhne in Verbindung mit disziplinierten Arbeitern ohne jeglichen Schutz von Arbeitnehmerrechten, praktisch keine Sicherheitsvorschriften, kaum Kosten für Umweltschutz, eine effiziente Form der industriellen Organisation (Network «Bis zu 400’000 Chinesen­ ­ sterben nach Schätzungen Jahr für Jahr aufgrund der Luftverschmutzung.» Clustering), grenzenlose Möglichkeiten des Fälschens und Raubkopierens, eine unterbewertete Währung, die chinesische Produkte zusätzlich im Ausland verbilligt, protektionistische Handelsbarrieren und Subventionen für die verschiedensten Industriezweige bieten ein Eldorado für die Volkswirtschaft. Die prosperierende Wirtschaft in China hat auch ihre Schattenseiten. Probleme wie Überalterung, schlechte Infrastruktur und Umweltverschmutzung werden das Land in den kommenden Jahren vor grosse Herausforderungen stellen. Eberhard Abelein| Bei der Einschätzung des chinesischen Weges scheiden sich die Geister. Glauben die einen, dass China in 20 bis 30 Jahren die USA als führende Wirtschaftsmacht abgelöst hat, schliessen andere einen Kollaps des erwachten Riesen China nicht aus. Eine schier unendliche Zahl von billigen Lohnarbeitern in Verbindung mit einer restriktiven und auf Wachstum ausgerichteten chinesischen Politik katapultierten China ins 21. Jahrhundert. Eine Mentalität, die das Kol- lektiv vor den Individualismus stellt und eine Historie, die China als einzige Weltmacht ausweist, die über Jahrtausende immer wieder eine führende Rolle im Weltgeschehen spielen konnte, lösen im Westen einerseits Angst, andererseits Faszination aus. Wachstum ohne Grenzen Die reinen Zahlen der Volksrepublik sind atemberaubend. Seit 1980 wächst die Wirtschaft jährlich um annähernd zehn Prozent. dp payoff all about derivative investments | August 2008 Es ist nicht alles Gold, was glänzt Doch es gibt auch Schattenseiten dieses fulminanten Aufschwungs. China ist eine ergrauende Nation. Die Ein-Kind-Politik hat dazu geführt, dass es in absehbarer Zeit nur mehr einen Arbeiter geben wird, um zwei Eltern und vier Grosseltern zu versorgen. Richard Jackson, leitender Wissenschaftler am Zentrum für internationale und strategische Studien (CSIS) dazu: «Es handelt sich um eine Rentenkrise, also um ein Thema der sozialen Instabilität.» Ein in seinen Auswirkungen noch gar nicht absehbares Problem ist das der Umweltverschmutzung und der
  • 4. Im Derivat-Markt gibt es viel Bewegung. Und eine Zürcher Konstante. Im Dickicht der vielen Angebote an Hebel-, Partizipations-, Renditeoptimierungs- und Kapitalschutz-Produkten schafft die ZKB Übersicht und zeigt Ihnen den Weg zum gewünschten Ziel. Unsere erfahrenen Spezialisten für strukturierte Produkte erreichen Sie über Tel. +41 (0)44 293 66 65 oder E-Mail derivate@zkb.ch. www.zkb.ch/strukturierteprodukte
  • 5. 5  FOCUS Ausgewählte China-Partizipations-Zertifikate und ETF Name Symbol Zertifikat CCY Börse Emittent Laufzeit Geldkurs CHF-Performance in Prozent 20.06.08 YTD 3M 6M 12M China Transport Infrastructure Basket ECCTI CHF CH EFG 08.02.10 72.15 -27.85 -18.34 Jim Rogers China Equity Growth Index RICHU USD CH ABN open-end 76.00 -13.07 ML China Consumer Brand Index CHINC CHF CH ML open-end 61.85 -29.95 -4.99 -7.41 China SE Shanghai B-Share Index SHANG USD CH ABN open-end 212.90 -52.82 -15.68 -39.22 -15.29 Greater China Basket VZGCS CHF CH VT open-end 120.20 -24.16 -4.60 -4.07 2.65 China Fundamental Value Index FVCHI USD CH ABN open-end 81.75 -41.93 -12.65 -16.77 -15.29 IPOX-20 China TR Index IPOCG USD CH ABN open-end 116.40 -31.78 -9.57 -7.66 -26.70 ISHARES FTSE XINHUA FXC USD CH Ishares open-end 135.20 -26.97 -4.84 -4.98 -15.16 Quelle: Derivative Partners AG (23.7.2008) Ausgewählte China-Put-Warrants Geldkurs Basiswert Symbol CCY Börse Emittent Laufzeit Strike 23.07.08 Hebel Hang Seng Index HSIQK CHF CH ABN 19.12.2008 22000 0.86 17.43 Hang Seng Index HSIQL CHF CH ABN 19.12.2008 24000 1.46 10.23 Hang Seng Index HSIQP CHF CH ABN 17.12.2009 21000 1.44 10.51 Quelle: Derivative Partners AG (23.7.2008) Gesundheit. Zwischen 1980 und 2004 hat die Regierung die Ausgaben für die Gesundheitsfürsorge um mehr als die Hälfte von 35 auf 17 Prozent gekürzt, und das bei alarmierenden Entwicklungen. Bis zu sechs Prozent der Kinder, die jedes Jahr in China geboren werden, sind von Fehlbildungen betroffen. Die Neugeborenen haben Gaumenspalte, zu viele Finger und Zehen, leiden von Geburt an auf die Welt,, und die Situation wird von Jahr zu Jahr schlimmer.» Die mit dem rasanten Wachstum einhergehende Umweltverschmutzung, vermuten Fachleute, ist mit Schuld an der grossen Zahl der Geburtsfehler. «Bis zu sechs Prozent der Kinder, die jedes Jahr in China geboren werden, sind von Fehlbildungen betroffen.» Herzfehlern oder kommen mit einem Wasserkopf zur Welt. In den vergangenen sechs Jahren ist die Zahl der Säuglinge, die mit derartigen Schädigungen zur Welt kommen, um mehr als 40 Prozent gestiegen. Jiang Fan von der Nationalen Bevölkerungsund Familienplanungskommission präsentierte erst kürzlich Daten der Agentur «United Press International»: «Alle 30 Sekunden kommt in China ein Kind mit Geburtsfehlern dp payoff all about derivative investments | August 2008 Comic In der Region Shanxi beispielsweise, die acht von Chinas großen Kohlefördergebieten beherbergt, ist die Zahl der Missbildungen laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua noch grösser als im Landesdurchschnitt. Die
  • 6. 6  FOCUS Londoner «Times» zitiert den Direktor der Familienplanungsbehörde in Shanxi mit den Worten: «Die Anzahl der Neuerkrankungen von Geburtsfehlern hängt mit der Umweltverschmutzung zusammen.» Laut Xinhua werden in Shanxi mehr Kinder mit Gaumenspalten und überzähligen Fingern geboren als irgendwo sonst auf der Welt. Einer der grössten Umweltverschmutzer ist Kohle, der einzige Energieträger, über den China selbst in ausreichendem Masse verfügt. Zwei Drittel des Energiebedarfs deckt die Volksrepublik mit Kohle. Bis 2025 soll sich der Verbrauch einer Prognose der in- «Glauben die einen, dass China in 20 bis 30 Jahren die USA als führende Wirtschaftsmacht abgelöst hat, schliessen andere einen Kollaps des erwachten Riesen China nicht aus.» ternationalen Energieagentur zufolge verdoppeln. Aber nicht nur an Kohlenmonoxid und Stickoxiden leiden die Menschen, auch an erhöhten Konzentrationen von Arsen und Blei. Die Weltbank geht davon aus, dass bis zu 700 Millionen Menschen in China kontaminiertes Wasser trinken. Bis zu 400’000 Chinesen sterben nach Schätzungen Jahr für Jahr aufgrund der Luftverschmutzung. Angekündigte Fahrverbote und eingeschränkter Betrieb von umweltbelastenden Fabriken, die von der chinesischen Regierung im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking verordnet wurden, zeigen, dass das Problem erkannt wurde, aufhalten können sie die Entwicklung nicht. Denn allein in der Hauptstadt meldeten die Bewohner im vergangenen Jahr täglich mehr als 1’000 neue Autos an. Dass das chinesische Datenmaterial, das den Grad der Luftverschmutzung anzeigt, sogar noch «geschönt» ist, glaubt der US-Umweltexperte Steven Andrews: «In einer Studie haben chinesische Umweltwissenschaftler Anfang des Jahres herausgefunden, dass die TeilchenMenge in der Luft um die Hälfte höher war als offiziell mitgeteilt. Am 4. Juli wurde ein «perfekter» Luftverschmutzungsindex veröffent­ licht, mit einer Feinstaubkonzentration von 150 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Reporter der BBC kamen in ihrer Messung auf einen doppelt so hohen Wert.» Andrews geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Folgen der Verschmutzung jedes Jahr über sieben Prozent des Bruttosozialprodukts kosten – Tendenz steigend. Fortsetzung der Erfolgsgeschichte wahrscheinlich Wird China also an seinem wirtschaftlichen Erfolg ersticken? Die Leidensfähigkeit der chinesischen Bevölkerung, so gross sie auch sein mag, wird irgendwann den Ausschlag geben. Denn die Massen profitieren keineswegs vom chinesischen Wunder. So mancher Investor hat da auch eine ganz andere Meinung, wie beispielsweise Wilson Wong, Fondsmanager des Fidelity Greater China Fund: «Insgesamt sind die Fundamentaldaten der chinesischen Wirtschaft weitgehend intakt. Auch der Boom in der Region Asien ist ungebrochen. Ich bin davon überzeugt, dass sich die chinesischen Wirtschaftsdaten weiterhin positiv entwickeln werden und sich in der Volksrepublik sowie in der ganzen Region gute Investments bieten.» Wer in China sein Geld anlegt, sollte sich im klaren sein, dass er einen menschenverachtenden Totalitarismus unterstützt. Auch wenn das Wachstumsmärchen über die Olympischen Spiele hinaus weitergehen sollte, die Zeche zahlt die breite Masse der Chinesen. Will man wirklich so sein Kapital vermehren? Anzeige Clariden Leu Structured Products Room for Your Development. Innovative Lösungen auf Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe und Anlagefonds nach Mass. Beratung und Handel: Tel. +41 (0) 844 844 002* www.claridenleu.com/strukturierteprodukte * Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass diese Telefonlinie aufgezeichnet wird. Wir gehen von Ihrer Zustimmung aus. dp payoff all about derivative investments | August 2008
  • 7. 100% KAPITALSCHUTZ 100% PARTIZIPATION AM ROHÖLPREIS – OB POSITIV ODER NEGATIV! WIN-WIN KAPITALSCHUTZ ZERTIFIKATE MIT KNOCK-OUT Zeichnungsschluss 22.08.2008 / 14.00 Uhr Konditionen Win-Win Kapitalschutz Zertifikat 200 180 160 USD Produktbeschreibung Für Anleger, die sich nicht sicher sind, in welche Richtungen sich die Ölpreise in den nächsten 2.5 Jahren entwickeln werden, bieten Win-Win Kapitalschutz Zertifikate mit Knock-Out ein ideales Investment. Die Zertifikate sind 100% kapitalgeschützt und währungsgesichert. Der Anleger partizipiert zu 100% sowohl an fallenden als auch an steigenden Kursen des Basiswertes solange dieser innerhalb einer vorgegebenen Bandbreite bleibt. Sollte der Basiswert während der Laufzeit ausserhalb der Bandbreite schliessen (Barrier Event), so verliert der Investor die Partizipation und erhält stattdessen einen attraktiven Coupon von 7.5% am Ende der Laufzeit. 140 120 100 80 60 Jan 2008 Feb 2008 – Ölpreis Mär 2008 Apr 2008 Mai 2008 Jun 2008 Jul 2008 – Barriere oben (142.5%) / Barriere unten (57.5%) Pro Ölpreisanstieg 100% Kapitalschutz 100% Partizipation auf beide Seiten bis zur Barriere 2.5 Jahre Laufzeit 7.50% Bedingter Coupon Abwicklungswährung Quanto EUR Steigende Nachfrage in den Entwicklungsländern Gefährdete Ölproduktion in politischen Krisengebieten Sinkende Produktion aufgrund fortschreitender Ausbeutung der Ölfelder Pro Konsolidierung des Ölpreises Mögliche Spekulationsblase Potentielle Konsolidierung nach einem mehrjährigen Ölpreisanstieg Erneuerbare Energieträger gewinnen an Bedeutung Nachfragerückgang in einer Wirtschaftskrise BASISWERT VALOR SWX SYMBOL BARRIERE UNTEN WTI Rohöl 3997808 EFBLN 57.50% [USD 72.3]* 142.50% [USD 180.7]* BARRIERE OBEN WTI Rohöl 3997809 EFBLO 70.00% [USD 88.8]* 170.00% [USD 215.6]* * Indikativ, basierend auf aktuellem Spotkurs von USD 126.8. Wird bei Fixierung festgelegt. AKTUELL AUCH DAS THEMA GOLD IN ZEICHNUNG BIS ZUM 29.08.2008 2 Win-Win Kapitalschutz Zertifikate mit Knock-out auf Gold mit 100% Kapitalschutz, 100% Partizipation auf beiden Seiten bis zur Barriere, 7.50% Bedingter Coupon, Intervall von 62.5% bis 137.5% oder 75.0% bis 145.0%, Abwicklungswährung Quanto EUR, 2.5 Jahre Laufzeit. Ihre Hausbank nimmt gerne Ihre Zeichnung entgegen. EFG International tritt als Garantin für die Verpflichtungen der Emittentin gemäss den allgemeinen Produktebedingungen auf. EFG International ist Teil der EFG Bank European Financial Group – der drittgrössten Bankengruppe der Schweiz.** Financial Engineering Distribution, Tel. +41 58 800 1111. www.efgfp.com Jan Schoch, Michael Hölzle, Christophe Spanier, Sofiane Zaiem, Christoph Baumann, Patricia Benz, Laura Deneke, Florian Streiff, Silvan Lang, David Schmid. Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und stellt weder eine Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten noch eine Offerte oder Einladung zur Offertstellung dar. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die in diesem Dokument erwähnten Finanzprodukte sind derivative Finanzinstrumente. Sie qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des schweizerischen Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher weder registriert noch überwacht von der Eidgenössischen Bankenkommission. Die Anleger sind dem Kreditrisiko der Emittentin resp. der Garantiegeberin ausgesetzt. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei EFG Financial Products AG unter Tel. +41 (0)58 800 1111, Fax +41 (0)58 800 1110 oder über E-Mail: termsheet@efgfp.com bezogen werden. Verkaufsbeschränkungen für Europa, Hong Kong, Singapur, die USA, US-Personen und Vereinigtes Königreich (die Emission unterliegt schweizerischem Recht). **Quelle: The Banker, Financial Times, nach BIZ-Kernkapital (CHF 6.3bn Tier 1) Assets on Balance Sheet (CHF 83.4bn CHF) © EFG Financial Products AG. Alle Rechte vorbehalten. Mitglied bei Kapitalschutz-Produkte EFG Financial Products AG Brandschenkestrasse 90 P.O. Box 1686, CH-8027 Zurich Phone +41 58 800 1111, www.efgfp.com
  • 8. 8  FOCUS Wasser – ein schwer fassbarer Megatrend Das blaue Gold wird immer kostbarer. Das rasante Wachstum in den aufstrebenden Märken und Trends wie die zunehmende Verstädterung, sinkende Grundwasserspiegel oder das Vorrücken von Wüsten verschärfen die Lage. Bei der thematischen Umsetzung zeigen sich grosse Unterschiede in der Ertragsentwicklung. Bild: www.sxc.hu genlandwirtschaft. Aber die grossen Produzenten bewässern ihre Felder heute fast alle künstlich.» Anlagen in Wasser scheinen viel Renditepotenzial zu bieten. Unter den Strukturierten Produkten auf Wasser zeigen sich aber grosse Unterschiede. Dieter Haas| Die drohende Wasserknappheit in vielen Landstrichen der Erde behindert die Befriedigung unserer Grundbedürfnisse. So verschlingt die Agrarwirtschaft mit rund 70 Prozent den grössten Teil der weltweiten Wasserreserven. Der stetig steigende Bedarf, zusätzlich angetrieben durch den vermehrten Einsatz von Bio­ treibstoffen, setzt die Welt vor neue, schier unlösbare Herausforderungen. In einem Interview sagte der Nestlé-Chef Peter Brabeck unlängst: «Um einen Liter Bioethanol zu produzieren, brauchen Sie 4’000 Liter Wasser! Wasser ist das grössere Problem als der CO2-Ausstoss. Wir zapfen heute schon nicht nur die erneuerbaren, sondern auch die fossilen Wasservorräte an. Diese fossilen Vorräte wurden wie das Erdöl vor Millionen von Jahren geschaffen. Das ist kein Problem für die Schweiz mit ihrer Re- dp payoff all about derivative investments | August 2008 Wasser wird zum knappen Gut Früher stuften Lehrbücher Wasser als «Ubiquität» ein. Damit wird ein Gut bezeichnet, welches überall erhältlich ist. In vielen Regionen der Welt gilt dies schon lange nicht mehr. Regionen wie Südspanien, der Maghreb, der Nahe Osten, Zentralasien, Pakistan, Südinidien und Nordchina leiden bereits heute unter extremer Wasserknappheit. Der Wassernutzungsindex dient dabei als Massstab, in wieweit die Gesamtnachfrage nach Wasser die Ressourcen belastet. Er misst das Verhältnis zwischen der durchschnittlichen jährlichen Gesamtentnahme von Süsswasser und den langfristigen durchschnittlichen Süsswasserressourcen. Ein Wert von 20 Prozent gilt als kritische Grösse. In Europa unterliegen neun Länder einem erhöhten Wasserstress. Es sind dies Zypern, Bulgarien, Spanien, Malta, Mazedonien, Italien, England und Deutschland. «Früher stuften Lehrbücher Wasser als «Ubiquität» ein. Damit wird ein Gut bezeichnet, welches überall erhältlich ist.» Das betrifft 46 Prozent der europäischen Bevölkerung. Bei den meisten dieser Länder wird das Wasser schwergewichtig für
  • 9. 9  FOCUS zusammen. Diese werden anfänglich zu fünf Prozent gleich gewichtet. Daneben besteht ein Cap von zehn Prozent. Es findet quartalsweise ein Rebalancing statt und alle sechs Monate wird eine Indexreview durchgeführt. Wasserindex ist somit nicht gleich Wasserindex. Es führen zwar alle Wege nach Rom, aber offenbar machen einige Emittenten grössere Umwege als andere. Auf der Suche nach der Wasserader (Januar 2006 bis August 2008) CS Water Index UBS Global Water Utilities TR Index SP Custom ABN AMRO TR Water Stocks Index SP Custom ABN AMRO TR Water Index GS SP Global Water TR Index MSCI TR-World SG World Water Index -10 0 10 20 30 40 30.12.05 –16.7.08 Quelle: Bloomberg die Produktion von Agrargütern eingesetzt, während in Deutschland, England, Bulgarien und Belgien vor allem der Bedarf an Kühlwasser für die Energieherstellung ins Gewicht fällt. Die Vereinten Nationen rechnen mit einer Verdreifachung des globalen Süsswasserverbrauches in den nächsten 30 Jahren. Das Thema Wasser zählt damit zu den heissen Anlagetipps und todsichere Profite scheinen garantiert. Leider finden sich auf dem Weg von der Theorie in die Praxis einige Stolpersteine. Der Teufel steckt wie immer im Detail. Die Komplexität des Wassermarktes erschwert eine gezielte Umsetzung Erste Voraussetzung für eine Nutzung der Anlagechancen besteht darin, ein Universum an Gesellschaften zu definieren, aus denen schliesslich eine Auswahl getroffen wird. Diese Kernanlagen werden schliesslich meistens in einem Index zusammengefasst. Fast jede Bank, die etwas auf sich hält, hat mittlerweile ihren eigenen aufgelegt. Beim Durchstöbern der Komponenten fallen grosse Unterschiede auf. Häufig befinden sich in den Indizes viele grosskapitalisierte Konzerne, die nur einen geringen Umsatzanteil mit Wasser erwirtschaften. Kleine und mittlere Unternehmen sind wegen stringenter Liquiditätsanforderungen in diesen Benchmarks in der Regel untervertreten. Das gleiche gilt für Firmen aus Schwellenländern. Bei einem Performancevergleich in Franken seit Ende 2005 schneiden alle ausge- wählten Wasserindizes besser ab als der Weltaktienindex. Dabei gibt es allerdings erhebliche Unterschiede. So liegen zwischen dem besten und schlechtesten Index fast 47 Prozentpunkte. Der Spitzenreiter, der CS Water Index, selektiert aus einem Universum von 128 Aktien nach der operationellen Stärke des Unternehmens, der Attraktivität einer Cash-Flow-basierten Unternehmensbewertung sowie nach dem positiven Momentum der Gewinnrevisionen und des Aktienpreises die 30 besten «Die Vereinten Nationen rechnen mit einer Verdreifachung des globalen Süsswasserverbrauches in den nächsten 30 Jahren.» Titel. Diese fliessen gleichgewichtet in das Portfolio ein. Das Auswahlverfahren wird einmal im Jahr durchgeführt. Ein halbjährlich durchgeführtes Rebalancing (siehe auch Learning Curve Seite 31) verhindert ein zu starkes Abweichen einzelner Komponenten. Die aktuelle geographische Zusammensetzung des CS Water Index ist unter www.credit-suisse.com/ib/doc/holt/ cs_water_flyer.pdf abrufbar. Keinen grossartigen Mehrwert erwirtschaftete bislang der SG World Water Index. Er setzt sich aus den 20 grössten Gesellschaften der Bereiche Wasserversorgung, Wasserinfrastuktur und Wasserbehandlung dp payoff all about derivative investments | August 2008 Wasserprodukte im Banne der Finanzkrise Ungeachtet der längerfristig guten Perspektiven gerieten zuletzt auch Wasserzertifikate unter Abgabedruck. Den long-onlyStrategien wurden kurzfristig die Grenzen aufgezeigt. Selbst Megatrends durchlaufen immer wieder Korrekturphasen. Am besten hat im laufenden Jahr das in Deutschland kotierte Wasser-Zertifikat auf den DWS GO Wasser Active TR Index abgeschnitten und dies trotz einer im Quervergleich eher üppigen Managementgebühr. An zweiter Stelle liegt der Wasser Basket der Bank Wegelin. Er unterscheidet sich von der Konkurrenz dadurch, dass die ausgewählten Unternehmen mindestens einen Umsatz von 50 Prozent mit dem Thema Wasser erzielen müssen. Die stärkere Betonung des Themas und die sorgfältige Auswahl zahlen sich, zumindest relativ betrachtet, bisher aus. Keinen Blumentopf gewinnt bislang das Vontobel Wasser TR Index-Zertifikat. Für die unterdurchschnittliche Entwicklung waren vor allem die Beteiligungspapiere der China Water Affairs Group und der japanischen Horiba, sowie mit der Namenaktie der Schulthess ausgerechnet ein Schweizer Unternehmen mitverantwortlich. Es reichen eine oder zwei Nieten und schon ist das Malheur passiert. Trotz der günstigsten Gebühren vermag IH2O, der einzige in der Schweiz kotierte ETF auf Wasser, erstaunlicherweise nicht mit den besten TrackerZertifikaten mitzuhalten. Die Umsetzung des Megatrends Wasser hält den Erwartungen nicht immer stand. Einige Konstruktionen zeigen teils eklatante Schwächen. Wegen der Ausrichtung auf steigende Kurse liegt die Performance aller untersuchten Produkte mehr oder weniger unter Wasser. Bis sie nicht nur relativ, sondern auch absolut wieder überzeugende Renditen erwirtschaften, muss sich der Anleger in Geduld üben.
  • 10. 10  FOCUS Ausgewählte Wasser-Partizipations-Zertifikate und ETF Name Symbol Manag. Zertifikat CCY Börse Emittent Gebühr Laufzeit Briefkurs CHF-Performance in Prozent 31.07.08 YTD 3M 6M 12M DWS GO Wasser Activ TR Index Zertifikat DWS0GJ EUR DE DWSGO 1.50 open-end 46.97 -13.97 0.59 -0.51 -19.20 Wegelin Water Basket WEWAB CHF CH UBS 27.08.2010 866.50 -11.58 5.03 -1.76 WASUS ABN 1.00 open-end 165.00 -18.50 -5.14 -8.96 -24.08 S-Box Global Water TR Index Zertifikat DB1WAT EUR DE DB 1.50 open-end 8.09 -17.32 -5.92 -17.31 ML0BEC EUR DE ML 1.75 18.12.2105 90.60 -16.09 1.79 -2.95 -22.46 CS 16.2.2010 1030.00 -22.80 -12.49 -9.50 -25.25 SP ABN AMRO TR Water Stocks Index Zertifikat ML-Global Water Basket USD CH Bonus-Zertifikat auf den CS Water Index 2857157 USD OTC SP ABN AMRO TR Water WATUS USD CH ABN 1.00 open-end 140.10 -19.90 -5.86 -10.25 -24.96 Index Zertifikat AQUUS USD CH GS 1.00 open-end 28.60 -20.23 -4.11 -5.62 -25.49 iShares SP Global Water - ETF IH2O USD CH Barclays 0.65 open-end 25.71 -20.21 -4.64 -8.48 Index Zertifikat GS SP Global Water TR UBS Global Water Utilities TR Index Zertifikat UB0WAS EUR DE UBS 0.80 open-end 31.58 -18.91 -4.20 -14.20 -15.98 SG World Water Index Zertifikat SG1WWX EUR DE SG 0.85 open-end 17.23 -21.14 -6.18 -10.21 -29.89 ML-Global Water Basket GAQUA ML 24.09.2010 76.40 -21.19 -5.23 -6.16 Vontobel Wasser TR Index Zertifikat VFP11N EUR DE VON open-end 73.10 -23.86 -4.54 -11.95 EUR CH Quelle: Derivative Partners AG (17.7.2008) Anzeige Swissquote ist die Schweizer Online-Bank, mit der Sie Ihr Vermögen selbst verwalten können. Profitieren Sie von unabhängigen Finanzinformationen sowie zahlreichen Analysetools und handeln Sie in Echtzeit mit Wertpapieren. Eröffnen Sie jetzt ein Konto auf www.swissquote.ch. dp payoff all about derivative investments | August 2008 1.20
  • 11. 11  FOCUS Mit voller Kraft voraus Sich auf europäischer Ebene zu formieren, ist en vogue. Nun haben auch vier europäische Derivatverbände diesen Schritt gewagt und Anfang Juli 2008 «euderas», den ersten länderübergreifenden Derivate-Dachverband gegründet. euderas – der neue europäische Dachverband Die Aufbruchstimmung der letzten Jahre, welche mit einem massiven Wachstum ver- Entscheidungsgremien von euderas Die Gründungsversammlung ernannte Siegfried Piel zum Präsidenten und Roger Studer zum Vizepräsidenten des Verbandes. Bild: www.sxc.hu sen, sondern auch die Börsenumsätze von Strukturierten Produkte sind förmlich explodiert. Während in der Schweiz im Jahre 2007 Strukturierte Produkte im Gesamtwert von über CHF 75 Mrd. umgesetzt wurden (58 Prozent mehr als 2006), wird dieses starke Wachstum nur noch vom spanischen Markt übertroffen – der Umsatz wuchs dort gegenüber 2006 um satte 72 Prozent – in Spanien wurden 2007 Derivate im Wert von EUR 5 Mrd. (rund CHF 8 Mrd.) gehandelt. bunden war, hat sich mittlerweile gelegt. Auch regulatorische Eingriffe der Regierungen sind nicht auszuschliessen. Um auf dem europäischen Parkett Einfluss nehmen zu können, muss mit einer Stimme gesprochen werden – und zwar mit einer starken. Zu den Gründungsmitgliedern der European Derivatives Association gehören die Associazione Italiana Certificati e Prodotti di Investimento (ACEPI), der Deutsche Derivate Verband (DDV), der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) sowie das Zertifikate Forum Austria (ZFA). Die Finnish Structured Products Association wirkt zunächst als Beobachter im europäischen Dachverband mit. Damit die nationalen Märkte zu einem europaweiten Derivatmarkt zusammenwachsen, müssen attraktive und faire Rahmenbedingungen in Europa erhalten und wo notwendig geschaffen werden. Der neue Verband will jedoch nicht, dass diese Rahmenbedingungen durch den Staat geschaffen werden. Man möchte sich stattdessen an den bewährten Schweizer Weg halten und den Derivatmarkt sich selbst regulieren lassen. Diese wirkungsvolle Methode hat sich in der Schweiz als sehr effizient und vor allem wachstumsfördernd erwiesen. Dies auch in der überregulierten EU umzusetzen, ist allerdings ein sehr ambitioniertes Ziel. Brüssel ist der künftige Hauptsitz des ersten länderübergreifenden Derivateverbands e ­ uderas. Massimo Bardelli| Euderas steht für European Derivatives Association und fungiert als Dachverband für die Derivatverbände von Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Gründung dieses Dachverbandes erscheint als sinnvoll, denn die Derivat-Bestände in den Anleger-Portfolios haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Dieses rasante Wachstum wurde nicht nur auf dem Schweizer Markt beobachtet, sondern gerade auch in unseren Nachbarländern. Die Bestände in schweizerischen Kundendepots sind seit Januar 2006 von CHF 217 Mrd. auf CHF 332 Mrd. (Mai 2008) angestiegen. Aber nicht nur die Bestände sind gewach- dp payoff all about derivative investments | August 2008
  • 12. 12  FOCUS umfasst. Daraus leitete sich auch die Swiss Derivative Map ab. Ein weiterer Meilenstein war die erste Messe für Strukturierte Produkte, die im Oktober 2007 ihr Debüt feierte (www.stp-messe.ch). 9.12 163.2 Deutschland (DDV) | Der DDV macht mit dem «Value at Risk»-Bewertungsmodell (VaR) und dem Derivate-Kodex von sich reden. Der Begriff Value at Risk bezeichnet ein Risikomass, das angibt, welchen Wert der Verlust eines bestimmten Anlageinstruments mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit und in einem gegebenen Zeithorizont nicht überschreitet. Ausserdem hat der DDV den Derivate-Kodex lanciert – ein Schriftstück, welches die Unterzeichner verpflichtet, fünf Grundsätze einzuhalten. Diese Grundsätze beziehen sich auf die Bonität des Emittenten, die Transparenz des Basiswerts, die Produktklarheit, den Preis sowie den Handel. 0.9 332 Der Open Interest von Strukturierten Produkten im europäischen Vergleich Quelle: Derivative Partners AG Siegfried Piel fungierte zuvor als Vorsitzender des Derivate Forums in Deutschland (neu DDV), Roger Studer bekleidet das Amt des Präsidenten des Schweizerischen Verbandes für Strukturierte Produkte. Ferner wurde pro Mitgliedsverband je eine Person in das Board of Directors gewählt. Für den italienischen Verband amtet Ugo M. Giordano, für den österreichischen bekleidet Frank Weingarts diesen ehrenamtlichen Posten, für den deutschen Verband wurde Dr. Hartmut Knüppel (siehe Interview Seite 17) gewählt und für die Schweiz wurde Eric Wasescha (SVSP) verpflichtet. Die wichtigsten Ziele des neuen Dachverbandes Die European Derivatives Association hat im Rahmen der Schaffung europaweiter Marktstandards die Initiative zur einheitlichen Produktklassifizierung bereits ergriffen. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus zwei Per- sonen pro Landesverband erarbeitet zurzeit die künftigen Klassifizierungsstandards. Ausserdem möchte euderas die Markttransparenz durch das Bereitstellen von adäquaten Marktstatistiken vergrössern und den Anlegerschutz mittels Selbstverpflichtungen der Emittenten stärken. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Unterstützung von Rating-Initiativen und die Beraterschulung, welche gemeinsam zu einer Steigerung der Produkttransparenz und der Beratungsqualität beitragen sollen. Das Vertrauen in Strukturierte Produkte soll auch auf europäischer Ebene gestärkt und gefördert werden. Wichtige europäische Meilensteine Schweiz (SVSP) | Das Flaggschiff des SVSP ist zweifellos die Kategorisierung der an der Schweizer Derivatbörse Scoach gelisteten Strukturierten Produkte, welche mittlerweile 22 verschiedene Kategorien Weitere Verbände weltweit Neben den grösseren europäischen Verbänden hat sich in den USA die Structured Products Association (SPA) in New York formiert. Die Gründung erfolgte im Jahre 2003 durch Keith Styrcula, welcher noch heute das Amt des Vorsitzenden bekleidet. Die SPA unterscheidet sich von den europäischen Verbänden in dem Punkt, dass sie einen grösseren und breiteren Mitgliederkreis hat. Unter den 2’000 Mitgliedern befinden sich neben Emittenten von Strukturierten Produkten unter anderem auch Finanzintermediäre, Mitglieder von Börsenplätzen und grössere Investoren. Gemeinsam mit den europäischen Verbänden hat die SPA jedoch das Streben nach Selbstregulation und das Lösen der Herausforderungen, welche gewisse Hürden in den Bereich Steuern, Regulierung und Rechtliches mit sich bringen. Die europäischen Verbände auf einen Blick Land Name Abkürzung Web Schweiz Schweizer Verband für Strukturierte Produkte SVSP www.svsp-verband.ch Deutschland Deutscher Derivate Verband DDV www.deutscher-derivate-verband.de Österreich Zertifikate Forum Austria ZFA www.zertifikateforum.at Italien Associazione Italiana Certificati e Prodotti di Investimento ACEPI Quelle: Derivative Partners AG dp payoff all about derivative investments | August 2008 www.acepi.it
  • 13. 13  FOCUS In Themen investieren Open-End-Tracker von Goldman Sachs Wählen Sie aus der breiten Angebotspalette von Goldman Sachs attraktive Investmentthemen aus und partizipieren Sie mit Open-End-Tracker-Zertifikaten an der Entwicklung der zugrundeliegenden Indizes. Auf Infrastruktur setzen: Open-End-Zertifikate auf den INFRAX® Infrastructure Performance Index Symbol* Valor Basiswert Währung Verkaufspreis akt. Hedginggebühr INFRS 2880251 INFRAX® Infrastructure Performance Index CHF CHF CHF 154.40 0.82% p.a. INFRX 2871318 INFRAX® Infrastructure Index EUR EUR 144.80 0.82% p.a. INFRT 2877022 INFRAX® Infrastructure Performance Index USD USD USD 261.00 0.82% p.a. Vom Potenzial der Nuklearindustrie profitieren: Open-End-Zertifikate auf den SP Global Nuclear Energy Index Symbol* Valor Basiswert Währung Verkaufspreis akt. Hedginggebühr NUCCH 3449450 SP Global Nuclear Energy Index (TR) EUR CHF CHF 388.50 1.0% p.a. NUCEN 3444578 SP Global Nuclear Energy Index (TR) EUR EUR EUR 238.00 1.0% p.a. NUCUS 3449453 SP Global Nuclear Energy Index (TR) USD USD USD 311.50 1.0% p.a. Am steigenden Ölpreis partizipieren: Open-End-Zertifikate auf den NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future Symbol* Valor Basiswert Währung Verkaufspreis Währungsschutz CLOEC 4395482 NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future (Generic-Front Month Future) CHF CHF 127.02 ja CLOEE 4395481 NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future (Generic-Front Month Future) EUR EUR 127.02 ja CLOEU 4395480 NYMEX Light, Sweet Crude Oil Future (Generic-Front Month Future) USD USD 127.02 nein Stand: 31.07.2008 *Die Produkte sind bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar. SVSP-Kategorie: Partizipations-Produkte www.goldman-sachs.ch oder +41 (0)44 224 1144 INFRAX® Infrastructure Index ist eine eingetragene Marke von Goldman Sachs. Standard Poor’s® and SP® are registered trademarks of The McGraw-Hill Companies, Inc. and have been licensed for use by Goldman Sachs Inter national. The certificates are not sponsored, endorsed, sold or promoted by SP® and SP® makes no representation, warranty or condition regarding the advisability of investing in the certificates. Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: Aa3 (Moody’s)/AA-- (SP®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungsgarantie; Emittentin: Goldman Sachs International; Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AG Dieses Inserat stellt weder ein Kotierungsinserat noch einen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Information über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) unterstellt. Die Anleger sind dem Bonitätsrisiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2008. All rights reserved. dp payoff all about derivative investments | August 2008
  • 14. 14  FOCUS Marktstatistik – Unsicherheiten an den Börsen sitzen Derivaten im Nacken Nach dem Rekordjahr 2007 hat sich das Geschehen an den Märkten merklich abgekühlt. Getrieben von der Bankenkrise und Rezessionsängsten konnte man in den letzten Monaten in «long only» Aktien-Positionen kaum Geld verdienen. Das verunsicherte die Anleger, sodass der Umsatz in Strukturierten Produkten die Vorjahresrekordniveaus nicht halten konnte. Trotzdem waren noch nie so viele Produkte an der Scoach Schweiz kotiert wie heute. Bild: www.sxc.hu nun 26’000 Produkte an der Scoach Schweiz erhältlich sind. Davon entfallen rund drei Viertel auf Hebel-Produkte wie Warrants oder Mini-Futures, der Rest auf Anlageprodukte, zu denen Renditeoptimierungs-, Partizipations- und Kapitalschutz-Produkte gezählt werden. Trotz schwächelnder Börsen konnte sich der helvetische Derivatmarkt in den vergangenen Monaten relativ gut entwickeln. Christian König| Die im Sommer 2007 ausgebrochene Kreditkrise hat die Anleger im ersten Halbjahr 2008 nach wie vor beschäftigt und hat sich mittlerweile zu einer Vertrauenskrise ausgeweitet. Die US Notenbank reagierte mit koordinierten Aktionen, die von starken Zinssenkungen und grossen Liquiditätsspritzen bis hin zu Stützungsaktionen von in Not geratenen Brokern und Banken reichten. Die grossen Unsicherheiten führten zu starken Kursbewegungen bzw. hohen Volatilitäten vor allem bei Finanzwerten. So hat die UBS-Aktie alleine von Januar bis Juni 2008 mehr als die Hälfte ihres Werts eingebüsst. Der SMI verlor im ersten Halbjahr 17 Prozent, der breiter gestreute SPI knapp 13 Prozent. Gut verdienen konnte man dagegen mit Rohstoffen, wo je nach Index Kursgewinne zwischen 20 und 40 Prozent erzielt wurden. 26’000 Produkte an der Scoach gelistet Vor diesem Hintergrund stellt sich die berechtigte Frage, ob die Verunsicherungen an den Börsen auch bei Strukturierten Produkten zu spüren waren. Gerade hier kann auch mit einigen – zwar immer noch zu wenigen – Produkten von fallenden Märkten profitiert werden. Seit Jahresanfang wurden über 6’000 neue Produkte emittiert, womit dp payoff all about derivative investments | August 2008 Starker Umsatzrückgang bei Hebel-Produkten Verunsicherung und Umsatzrückgänge waren vor allem bei den Hebel-Produkten zu spüren. Hier wurden mit CHF 17,6 Mrd. 35 Prozent weniger umgesetzt als in der Vorjahresperiode. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass es etwa fünfmal mehr Call- als Put-Warrants gibt. Bei den Renditeoptimierungs-Produkten ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent zurück auf CHF 4,63 Mrd. Ein Anstieg war dagegen bei den Partizipations-Produkten zu beobachten, wo das Handelsvolumen um 8,6 Prozent auf CHF 6,41 Mrd. zunahm. Bei den Kapitalschutz-Produkten wurden im ersten Semester CHF 1,73 Mrd. nachgefragt, was gegenüber der Vorjahresperiode eine Steigerung von 25 Prozent bedeutet. Betrachtet man die Strukturierten Produkte in Schweizer Depots, zeichnet sich aber ein stabiler Trend ab. Ende April 2008 waren CHF 331 Mrd. in Derivate investiert, was einem Anteil von 6,7 Prozent aller Anlagen entspricht. Ende Dezember 2007 waren es noch 6,38 Prozent.
  • 15. 15  FOCUS Anzahl kotierter Hebel- und Anlageprodukte (linke Skala) an der Scoach CH im Vergleich zum Verlauf des SMI (rechte Skala) Hebel-Produkte Feb 08 Anlageprodukte SMI 6'500 Jun 08 0 Mai 08 7'000 Apr 08 5'000 Mär 08 7'500 Jan 08 10'000 Dez 07 8'000 Nov 07 15'000 Okt 07 8'500 Sept 07 20'000 Aug 07 9'000 Jul 07 9'500 25'000 Instrumente 30'000 SMI (rechte Skala) Quelle: Derivative Partners AG Umsatzunterteilung Anlageprodukte Juli 2007 bis Juni 2008 weise ist bei den BRCs die Produktgestaltung um einiges attraktiver geworden. Wurden anfangs Jahr noch Barrieren von 75 Prozent offeriert, sind dank erhöhter Volatilität derzeit Produkte mit Barrieren von 50 Prozent oder weniger keine Seltenheit. Zudem sah man hier auch Produktinnovationen wie Upside oder Protected Barrier Reverse Convertibles, «Gut verdienen konnte man dagegen mit Rohstoffen, wo je nach Index Kursgewinne zwischen 20 und 40 Prozent erzielt wurden.» welche entweder eine unlimitierte Partizipation oder einen Kapitalschutz bieten. Nicht vergessen werden darf aber, dass viele Produkte stark an Wert eingebüsst haben, da viele Barrieren nicht hielten. Rohstoffe als Überflieger Derivate auf Rohstoffe und Währungen, welche vor nicht allzu langer Zeit noch als Nischenprodukte galten, entwickelten sich im ersten Halbjahr zu Überfliegern. Es wurden CHF 5,7 Mrd. in solchen Produkten umgesetzt, was einem Anteil von 19 Prozent der Gesamtbörsenvolumina entspricht. Im Jahr 2007 lag der Anteil der Rohstoff- und Währungsderivate bei gut 10 Prozent. 3'200 2'800 2'400 2'000 1'600 1'200 800 400 Diverse Produkte Jun 08 Renditeoptimierungs-Produkte Partizipations-Produkte Mai 08 Apr 08 Mär 08 Feb 08 Jan 08 Dez 07 Nov 07 Okt 07 Sept 07 Aug 07 Jul 07 0 Kapitalschutz-Produkte Rekordumsatz von 2007 wird nicht erreicht Trotz der Abkühlung und Umsatzeinbussen auf den Märkten sind Strukturierte Produkte Quelle: Derivative Partners AG Kapitalschutz-Produkte auf Aktien kaum attraktiv Trotz höheren Umsätzen bei KapitalschutzProdukten sind insgesamt die Umsätze seit Anfang Jahr rückläufig, was auf den ersten Blick nicht unbedingt einleuchtend erscheint (vgl. Grafik). Eigentlich wäre anzunehmen, dass raues Börsenwetter sich in steigenden Umsätzen niederschlagen sollte. Dazu muss man aber wissen, dass bei hohen Volatilitäten am Aktienmarkt weniger attraktive Kapitalschutz-Produkte konstruiert werden können. Das liegt an der Optionskomponente, die sich in einem solchen Umfeld verteuert. Die Emittenten haben allerdings relativ rasch reagiert und mit Kapitalschutz-Produkten mit Knock Out eine neue Produktkategorie entwickelt (siehe payoff magazine 02/08). Dies zeigt, wie dynamisch der Markt für Strukturierte Produkte immer noch ist. Partizipationsprodukte nach wie vor beliebt Weiterhin sind Partizipations-Produkte wie Tracker-Zertifikate, die einen Zugang zu verschiedenen Märkten oder Themen bieten, bei den Anlageprodukten am beliebtesten, dicht gefolgt von Renditeoptimierungs-Produkten, bei denen die Barrier Reverse Convertibles nach wie vor sehr populär sind. Erfreulicher- dp payoff all about derivative investments | August 2008 Aufteilung der Umsätze nach Basiswert in Prozent (Januar bis Juni 2008) Rohstoffe und FX 19% Indizes 31% Basket 6% Aktien 44% Quelle: Derivative Partners AG
  • 16. 16  FOCUS Marktanteil Hebel-Produkte Januar–Juni 08 Marktanteil Anlageprodukte Januar–Juni 08 Diverse 14.37% Diverse 27.99% ZKB 21.27% EFG 0.56% VT 19.09% GS 7.64% ZKB (21 Prozent) sowie der Bank Vontobel (18 Prozent). Bei den Anlageprodukten hat nach wie vor die Bank Vontobel (19 Prozent Marktanteil) die Nase vorn, gefolgt von Goldman Sachs und der UBS mit einem Anteil von jeweils knapp 15 Prozent. UBS 14.66% UBS 6.30% Quelle: Derivative Partners AG Quelle: Derivative Partners AG Verunsicherung und Umsatzrückgänge waren vor allem bei den Hebel-Produkten zu spüren. Hier wurden mit CHF 17,6 Mrd. 35 Prozent weniger umgesetzt als in der Vorjahresperiode. nach wie vor eine Erfolgsgeschichte. Total wurde im ersten Halbjahr ein Umsatz von CHF 30 Mrd. an der Scoach in Zürich umgesetzt. Im Rekordjahr 2007 waren es insgesamt CHF 75 Mrd. Dieses Jahr werden wir kaum mehr neue Umsatzrekorde an der Scoach sehen. Setzen sich die Umsätze aber so wie bisher fort, dann sollte bis Ende 2008 das Niveau der Vorjahresperiode erreicht werden. Deutsche Bank und Vontobel dominieren Betrachtet man die Marktaufteilung der Emittenten, so hat bei den Hebel-Produkten die Deutsche Bank ihre starke Markstellung ausgebaut. Belief sich deren Marktanteil Ende 2007 noch bei 28 Prozent, so beträgt er per Ende Juni 2008 32 Prozent. Im Schlepptau folgen alte Bekannte mit der Intakte Wachstumsaussichten Abschliessend kann festgehalten werden, dass im ersten halben Jahr ausgehend von den schwachen Aktienmärkten ein Dämpfer hingenommen werden musste, dass aber die Wachstumsaussichten im Markt für Strukturierte Produkte trotzdem nach wie vor vielversprechend bleiben. JPM 4.67% VT 18.13% DB 31.73% CLEU 7.23% ABN 11.48% GS 14.88% Anzeige Strukturierte Produkte à la carte. www.scoach.ch dp payoff all about derivative investments | August 2008
  • 17. 17  interview Interview mit Hartmut Knüppel payoff sprach mit Dr. Hartmut Knüppel, Mitglied des Vorstands der European Derivatives Association (euderas) und Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Derivate Verbands (DDV), über die Gründung von euderas, dem europäischen Derivate Dachverband. Sehr geehrter Herr Knüppel, herzliche Gratulation zur Ernennung zum Vorstandsmitglied von euderas. Was waren die ausschlaggebenden Punkte zur Gründung des Verbandes? Der Markt für Zertifikate war in den vergangenen Jahren europaweit durch ein starkes Wachstum geprägt. Zu den führenden Märkten gehören dabei die Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien. Damit die nationalen Märkte zu einem europaweiten Derivatemarkt zusammenwachsen können, sahen die Gründungsverbände die Notwendigkeit, in Europa einen fairen und gleichzeitig attraktiven Rechtsrahmen für innovative Finanzprodukte wie Zertifikate zu erhalten und – wo notwendig - zu schaffen. Die Begleitung von entsprechenden Regulierungsvorhaben und die Formulierung gemeinsamer Stellungnahmen zu Gesetzesinitiativen zählen somit zu den wesentlichen Aufgaben der European Derivatives Association. Ein politischer Interessenverband wie euderas ist Auge, Ohr und Stimme seiner Mitglieder. Bei den politischen Entscheidern findet eine Branche aber nur dann wirklich Gehör, wenn sie mit einer Stimme spricht. Das ist jetzt in Brüssel der Fall. Der Dachverband setzt sich aktuell aus vier verschiedenen Landesverbänden zusammen, nämlich aus jenem in Deutschland, Schweiz, Italien und Österreich. Sollen national Angleichungen bspw. in der Derivate-Kategorisierung oder in einem einheitlichen Rating vorgenommen werden? Welche Marktstandards wollen Sie auf dem europäischen Markt lancieren? Die European Derivatives Association wird sich dem Thema Derivate-Kodex annehmen, mit dem sich die Emittenten freiwillig zur Einhaltung wichtiger Standards bei Emission, Strukturierung, Vertrieb und Marketing derivativer Wertpapiere verpflichten und mit dem der Deutsche Derivate Verband und das Zertifikate Forum Austria gute Erfahrungen gemacht haben. Solch ein Kodex kann neben den bereits bestehenden gesetzlichen Regelungen ein wichtiger zusätzlicher Garant für den Anlegerschutz sein. Das Zertifikate-Rating, das die European Derivatives Group (EDG) vor kurzem auf dem deutschen Markt eingeführt hat, ist ein Meilenstein für mehr Produkttransparenz und bietet dem Anleger eine wertvolle Orientierungshilfe bei seinen Anlageentscheidungen. Wir werden prüfen, wie der Dachverband die verschiedenen Rating-Agenturen unterstützen kann, damit das EDG-Rating und vergleichbare Rating-Verfahren länderübergreifend ihre positive Wirkung entfalten können, wobei wir darauf achten werden, dass die Unabhängigkeit der Rating-Agenturen in jedem Fall unangetastet bleibt. Darüber hinaus werden wir Erfahrungen austauschen, wie sich die Beraterschulung verbessern lässt und dann gemeinsame Standards für die vielfältigen Anbieter formulieren. Aber zunächst starten wir mit einem nicht ganz einfachen Projekt, der gemeinsamen Produktklassifizierung. Bei diesem Projekt hat der Schweizer Verband für Strukturierte Produkte schon eine Menge Vorarbeit geleistet. Wo wird euderas in drei Jahren stehen – welche Ziele möchte der Dachverband mittelfristig erreichen? dp payoff all about derivative investments | August 2008 Nur wenn der Dachverband wirkungsvolle Massnahmen zur Selbstregulierung ergreift, werden die politischen Entscheider in Europa auf überflüssige gesetzgeberische Aktivitäten verzichten. Deshalb wird es in den nächsten drei Jahren darauf ankommen, unsere zentralen Projekte zum Erfolg zu führen. Noch einmal kurz zusammengefasst: Im Rahmen der Schaffung europaweiter Marktstandards werden wir eine Initiative zur einheitlichen Produktklassifizierung ergreifen, die Markttransparenz durch Bereitstellung von Marktstatistiken wie Marktvolumen- und Börsenumsatzstatistiken herstellen, durch kodifizierte Selbstverpflichtungen den Anlegerschutz stärken sowie durch Unterstützung von Rating-Initiativen und Beraterschulungen die Produkttransparenz und die Beratungsqualität verbessern. Dies sind die Grundpfeiler für die Selbstregulierung unserer Branche. Sie machen nicht nur gesetzliche Regulierungen überflüssig, sondern stärken auch das Vertrauen der Anleger in die Zertifikate. Stichwort Erweiterung: Gedenken Sie zusätzliche bereits bestehende Verbände aufzunehmen, bzw. die Gründung neuer nationaler Derivate-Verbände zu fördern? Auch in einigen europäischen Staaten, die noch nicht im neuen Dachverband vertreten sind, werden Strukturierte Produkte immer beliebter. Damit wächst die wirtschaftliche Bedeutung dieser Finanzprodukte, und sie rücken immer stärker in den Fokus der Politik. Ich erwarte daher, dass weitere nationale Verbände gegrün-
  • 18. 18  Interview det werden, die dann der European Derivatives Association beitreten und damit den Dachverband insgesamt weiter stärken werden. Bereits jetzt wirkt der finnische Derivateverband als Beobachter im Dachverband mit, und ich gehe davon aus, dass wir den französischen Derivateverband nach Abschluss der Gründungsphase Anfang nächsten Jahres als Mitglied begrüssen können. Wo halten Sie Selbstregulierung für notwendig und wo erachten Sie es für angemessen, dass der Staat regulierend in den Markt für Strukturierte Produkte eingreift? Wir sind uns mit der Europäischen Kommission einig: Ein funktionsfähiger europäischer Markt erfordert ein ausgewogenes Mass an Harmonisierung. Aber als überzeugte Marktwirtschaftler sagen wir auch: Die Harmonisierung sollte möglichst im Wege der Selbstregulierung erfolgen. Das ist der verbandspolitische Dreh- und Angelpunkt. Eine überflüssige Regulierung schadet nämlich nicht nur den Emittenten, sondern auch dem Anleger, der die Kosten für den zusätzlichen Aufwand letztlich tragen müsste. Selbstregulierung ist an eine Voraussetzung gebunden, nämlich, dass der Wettbewerb funktioniert. Wenn man dem Staat in diesem Umfeld eine Aufgabe zuweisen will, dann die Gewährleistung dieses Wettbewerbs. Da der Wettbewerb in der Derivatebranche aber sehr hart ist, sehe ich auch hier keinen Handlungsbedarf. Stichwort Lobbying: Welche Massnahmen möchten Sie ergreifen um Strukturierten Produkten ein politisch breiteres Fundament zu verleihen? Zertifikate sind sehr komplexe, erklärungsbedürftige Finanzprodukte. Nur wenn die politischen Entscheider die Funktionsweise von Zertifikaten verstehen, können sie auch die richtigen politischen Schlussfolgerungen ziehen. Hier besteht noch erheblicher Informationsbedarf. Dies gilt im Übrigen auch für auch für die zahlreichen nationalen Regelungen zum Anlegerschutz, die zu meiner Überraschung in Brüssel vielfach unbekannt sind. Ausserdem müssen wir schnell und konsequent unsere Projekte zum Anlegerschutz und zur Verbesserung der Produkttransparenz vorantreiben, die Ergebnisse kommunizieren und darüber mit der Politik und der interessierten Öffentlichkeit in den Dialog treten. Nachdem Strukturierte Produkte in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnen konnten, begannen in den vergangenen Monaten die Derivate-Volumen zu sinken. Fallende Börsenkurse waren in diesem Zusammenhang sicherlich der Hauptgrund. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des Derivatmarktes? Ist die momentane Schwächephase bloss vorübergehend? Wenn der Derivatemarkt aufgrund der allgemeinen Marktturbulenzen jetzt eine kleine Verschnaufpause einlegt, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Die grundlegenden Voraussetzungen für eine positive Marktentwicklung sind nach wie vor gegeben. In jedes gute Portfolio gehören auch Zertifikate. Und hier haben viele Anleger dp payoff all about derivative investments | August 2008 Dr. Hartmut Knüppel (54) verbindet in seinem beruflichen Werdegang Wirtschaft und Politik. Der promovierte Wirtschaftsingenieur war Mitinitiator und Gründer der politischen Jugendorganisation «Junge Liberale» und persönlicher Referent von Hans-Dietrich Genscher. Nach Stationen als Industrie-Pressesprecher im Bereich Schwermaschinen- und Grossanlagenbau und als Leiter des Instituts für Forschung und Begabtenförderung, einer politischen Stiftung, arbeitete er viele Jahre als Kommunikationschef und Geschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken. Dann machte er sich als Kommunikations- und Strategieberater selbstständig. Im Jahr 2002 wechselte er zur Dresdner Bank, zunächst als Pressechef in Frankfurt und dann als Leiter Public Affairs in der Bundeshauptstadt. Seit 2008 ist Hartmut Knüppel Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Derivate Verbands (DDV). ja noch eine ganze Menge Nachholbedarf. Wir sind wir recht optimistisch und erwarten für den Zertifikatemarkt im kommenden Jahr wieder zweistellige Wachstumsraten. Herzlichen Dank für das Interview.
  • 19. 19  Product news News für Unersättliche: X-plain (monatlich) Strukturierte Produkte einfach erklärt X-press Trade (täglich) Chartanalyse und Produkte für den Trader X-press news (zweiwöchentlich) Marktereignisse und Volatilitäten im Klartext Aktuelle News von Strukturierten Produkten bis Warrants vom Schweizer X-markets-Team der Deutschen Bank. Einfach abonnieren unter www.xmarkets.ch X-markets, Ihr Zugang zur weltweiten Investment-Kompetenz der Deutschen Bank. www.xmarkets.ch Hotline: +41 44 227 34 20 E-mail: x-markets.ch@db.com Leistung aus Leidenschaft. dp payoff all about derivative investments | August 2008
  • 20. 20  Product news Naissance «Resource Takeover» Tracker-Zertifikat von EFG Die Konsolidierungswelle darf kommen Während die Finanz- und insbesondere die Kreditmärkte schwierige Zeiten hinter und wohl auch noch weiter vor sich haben, scheint sich die Nachfrage bei den Rohstoffen auf einem langen und anhaltenden Wachstumspfad zu befinden. Da Fördergebiete knapp sind, dürfte es weiterhin zu kleineren und grösseren Übernahmen kommen. Martin Signer| Schätzungen erwarten, dass in den kommenden 25 Jahren mehr Kupfer verbraucht werden wird als bis jetzt in der Geschichte der Menschheit konsumiert wurde (vgl. Grafik)! Dies ist nur eines von vielen möglichen Beispielen, die aufzeigen, wie beträchtlich die Nachfrage an Rohstoffen in den kommenden Dekaden ansteigen wird. Den grossen Unternehmen der Rohstoffindustrie bereitet das nicht nur Freude, denn es müssen laufend neue Fördergebiete gefunden werden. Dies ist aber eine langfristige Angelegenheit, die mit hohen Kosten und politischen Risiken verbunden ist. Deshalb ist es gemäss James Breiding von Naissance Capital für bestehende grössere Unternehmungen am günstigsten und einfachsten, kleinere Firmen mit entsprechenden Reserven aufzukaufen. Da der Rohstoffsektor mit vielen kleineren Fördergesellschaften eine starke Segmentierung aufweist, scheinen durch mögliche Akquisitionen noch einige Effizienzgewinne realisierbar. Aus diesem Grund hat sich in der Bergbauindustrie eine Konsolidierungswelle eingestellt, welche sich in Zukunft wohl noch verstärken wird, dies insbesondere deshalb, weil grössere Unternehmen nicht im Besitz der entsprechenden Abbaugebiete sind und Druck verspüren, diese zuzukaufen. Um von der erwarteten Konsolidierungswelle zu profitieren, hat Naissance Capital mit ausgewiesenen Minenexperten einen Korb von 35 Unternehmungen zusammengestellt, bei welchen die grössten Übernahmegewinne mit entsprechenden Bewertungsaufschlägen möglich sind. Bei der Auswahl der Gesellschaften wurde darauf geachtet, dass sie nach Möglichkeit folgende Kriterien erfüllen: Kupferverbrauch pro Kopf im Jahr 2000 1. Geschäftsfeld in angebotsbeschränktem Umfeld mit hohem Wachstumspotenzial wie Bauxit, Kohle, Kupfer, Eisenerz, Nickel, Platin oder Uran. 2. Möglichkeit, selber Rohstoffe zu fördern (d. h. keine reinen Explorationsfirmen). 3. Kleiner Marktanteil, aber grosse Reserven. 4. Besitz von bewertbaren Anlagen, welche für grössere Firmen von Interesse sind. 5. Gegenwärtig günstige Bewertung. 6. Fragmentiertes und performanceorientiertes Aktionariat (d.h. Übernahme sollte möglich sein). Das Tracker-Zertifikat EFBGL wird von der EFG zu USD 100 herausgegeben. In diesem Preis enthalten sind 2 Prozent Emissionsgebühr. Zusätzlich fällt eine jährliche Managementgebühr von 1,5 Prozent an. Das Zertifikat liegt bis am 19. September zur Zeichnung auf und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. In dieser Frist stehen die Chancen gut, dass die eine oder andere Firma, welche im Basket enthalten ist, übernommen wird. payoff-Einschätzung: EFBGL bietet eine interessante Anlagemöglichkeit, um an der erwarteten Konsolidierungswelle im Rohstoffsektor profitieren zu können. Etwas abschreckend wirken könnten allerdings die hohen Kos­ ten, welche deutlich über dem liegen, was für einen Basket üblich ist. Risk-Return-Diagramm 100 USA 10 Return Pro-Kopf-Verbrauch in Kilogramm (Logarithmische Skala) EFBGL China Partizipation Renditeoptimierung 1 Indien 0.1 0 10’000 20’000 30’000 40’000 Kapitalschutz Risk BIP pro Kopf in USD Quelle: Economist dp payoff all about derivative investments | August 2008 Quelle: Derivative Partners AG Hebel
  • 21. 21  Product news DBUDB, DBEDB – Tracker-Zertifikate auf den DBLI-MR Index von der Deutschen Bank Wo die Musik spielt Rohstoffe sorgen seit Wochen und Monaten für Schlagzeilen. Die vor kurzem lancierten d ­ ynamischen Tracker-Zertifikate der Deutschen Bank gehören dabei zum Besten, was es aktuell zu finden gibt. Dieter Haas| Die Abbildung eines Rohstoffwarenkorbes verursacht selbst Profis Kopfzerbrechen. Keine einzige Benchmark bildet das gesamte Universum vollständig ab. Das Hauptproblem ist die fehlende oder nur unzulängliche Investierbarkeit wichtiger Rohstoffe wie Stahl, Kohle oder Reis. Die breiteste Abdeckung unter den passiven Barometern weist der RICI Commodity Index auf. Kein Wunder, liegt er meist ganz oder zumindest weit vorne in der Performancerangliste. Noch besser schneidet dank einem neuen Ansatz für das Rollen der Futures-Kontrakte der RICI Enhanced Commodity Index ab. Keinen Vergleich zu scheuen braucht der dynamisch konstruierte Deutsche Bank Liquid Commodity Mean Reversion Index (vgl. Grafik). Im Gegensatz zu den klassischen Rohstoffindizes enthält der DBLCI-MR Index nur die sechs liquidesten Rohstoffe Öl, Heizöl, Weizen, Mais, «Im Gegensatz zu den klassischen Rohstoffindizes enthält der DBLCI-MR Index nur die sechs liquidesten Rohstoffe Öl, Heizöl, Weizen, Mais, Aluminium und Gold.» Aluminium und Gold. Trotz der geringen Anzahl liegen die Schwankungen des Baskets gegenüber breiter gefasster Benchmarks nur geringfügig höher. Die im Februar 2003 ins Leben gerufene Benchmark basiert auf einem Mean Reversion Total Return Ansatz. Dabei werden mit Hilfe eines quantitativen Modells günstige Rohstoffe über- und teure automatisch untergewichtet. Die Anpassung erfolgt, DBLCI-MR versus RICI-Enhanced Index (indexiert in USD) wenn der einjährige Durchschnittspreis eines Rohstoffes um mehr als fünf Prozent vom fünfjährigen Durchschnittspreis abweicht. Der DBLCI-Mean Reversion ist der einzige Rohstoffindex, der kein Rebalancing vornimmt. Die aktuelle Gewichtung kann auf der Webseite «Im Kern verfolgt der DBLCI-MR eine Strategie, die dem Motto: ‹buy low, sell high› huldigt.» https://index.db.com/servlet/home unter der Rubrik «Traded Index Products» eingesehen werden. Anfangs Juli wies Aluminium mit rund 47 Prozent das grösste, Weizen mit knapp drei Prozent das geringste Gewicht auf. Im Kern verfolgt der DBLCI-MR eine Strategie, die dem Motto: «buy low, sell high» huldigt. Wegen teilweise starker Abweichungen in der Zusammensetzung von den klassischen Rohstoffindizes sind längere Phasen unterschiedlicher Kursentwicklung denkbar! Die beiden angebotenen Open-end Tracker-Zertifikate werden in den Handelswährungen USD und EUR gehandelt. Der Spread im Sekundärhandel liegt im Schnitt bei einem Prozent. payoff-Einschätzung: Die Tracker-Zertifikate eignen sich für Investoren, die von einer Fortsetzung der Rohstoffhausse ausgehen. Wer einem dynamischen Konzept die grösseren Chancen einräumt als passiven Konstrukten, ist mit DBUDB und DBEDB gut bedient. Risk-Return-Diagramm % 800 700 DBUDB, DBEDB Return 600 500 400 Partizipation Renditeoptimierung 300 200 Kapitalschutz 100 31.07.98 31.07.00 31.07.02 RICI Enhanced Commodity Index 31.07.04 31.07.06 31.07.08 Risk DBLCI-MR Index Quelle: Bloomberg dp payoff all about derivative investments | August 2008 Quelle: Derivative Partners AG Hebel
  • 22. 22  Product news Market-Timer-Zertifikat von Goldman Sachs auf den SP Glob. Nucl. Energy Index Für langfristig strahlende Anleger Rückwirkend zum Tiefstkurs einsteigen, scheint verlockend. Bei genauerer Betrachtung dürfte das Ganze nur in wenigen Fällen von Erfolg gekrönt werden. Dieter Haas| Angesichts der tristen Börsenlage schreiten immer weniger Anleger zu Käufen. «Abwarten und Tee trinken», heisst die Devise. Erst wenn der Sturm sich gelegt hat, dürfte das Kaufinteresse wieder erwachen. Wann dies der Fall sein wird, steht in den Sternen. Die neu geschaffenen Market Timer Produkte von Goldman Sachs sind der Versuch einer Optimierung des Startniveaus (siehe payoff express 06/08). Sie eignen sich insbesondere für Anleger, die mittel- bis längerfristig steigende Kurse erwarten, aber kurzfristig weitere Einbussen befürchten. Erweist sich dagegen die Baisse als hartnäckig, werden nur die qualitativ besten Basiswerte während der Laufzeit keine Barriereverletzung verzeichnen. In diesem Fall wandeln sich die Market Timer Produkte, deren Finanzierung auf einem Dividendenverzicht beruht, in simple Tracker-Zertifikate. Bei TMRNU, das auf dem in USD notierten SP Global Nuclear Energy Index basiert, könnte sich ein Kauf auszahlen. Wegen der Korrektur des zuvor in luftige Höhen gestiegenen Uranpreises entwickelte sich das Subsegment zuletzt im Gleichklang mit dem globalen Aktienindex (vgl. Grafik). Der Teilindex umfasst 24 Gesellschaften aus neun Ländern, darunter Unternehmen wie die amerikanischen McDermott International und Exelon, die französischen Areva und EDF, die kanadischen Uranium One und Cameco oder die deutsche E.ON. der Basiswert bis zum Verfall. Bei einer Verletzung der Barriere entfällt der Market-Timer-Bonus und der Anleger partizipiert 1:1 an der Kursentwicklung des Underlyings. Liegt der Basiswert am Ende über dem Strike, erzielt der Investor einen Gewinn, ansonsten erleidet er einen Verlust. payoff-Einschätzung: Uranwerte zählen zu den aussichtsreichsten Aktien in den kommenden Jahren. Ob sie sich der weltweiten Börsenschwäche soweit entziehen können, dass die Barriere hält und TMRNU optimal rentiert, bleibt abzuwarten. Unabhängig davon, sind die längerfristigen OPP_Payoff_MultiExpress_20080804.qxd:OPP_CH_Payoff Perspektiven jedoch günstig. MULTI-EXPRESS-RETURN-ZERTIFIKAT Chance auf 5.50% Ausschüttung alle 3 Monate Credit Suisse/Lonza/Swatch – 60% (ind.) BARRIER-Level – Laufzeit bis 8. Februar 2010 – Vorzeitige Rückzahlung möglich TMRNU offeriert dem Anleger einen Einstieg zum tiefstmöglichen Zeitpunkt während der bis zum 17. Dezember 2008 dauernden Beobachtungsperiode. Der Market-Timer Mechanismus kommt allerdings nur zur Anwendung, wenn der Basiswert die Barriere bei USD 2054.48 bis zum Verfall am 18. Juni 2012 nie verletzt. Grundsätzlich sind drei Szenarien vorstellbar. Im Optimalfall sinkt der Kurs während der Beobachtungsphase, ohne dass es zu einer Verletzung kommt. Anschliessend steigt SP Global 1200 versus SP Global Nuclear Energy Indizes (Price und Total Return) Sie jetzt! Zeichnen . August 2008. 8 is zum B --- Internet: www.oppenheim-derivate.ch --Intelligent investieren! Mit Europas grösster unabhängiger Privatbank. Risk-Return-Diagramm USD 4500 TMRNU 4000 Return 3500 3000 2500 Partizipation Renditeoptimierung 2000 1500 1000 21.11.03 21.08.04 SP Global 1200 Barriere 21.05.05 21.02.06 21.11.06 21.08.07 21.05.08 Kapitalschutz SP Global Nuclear Energy Price SP Global Nuclear Energy Total Return Quelle: Bloomberg dp payoff all about derivative investments | August 2008 Risk Quelle: Derivative Partners AG Hebel 31.07
  • 23. 23  Product news Puttable Capital Protected Notes von ABN AMRO Fallschirm mit zusätzlichen Reissleinen Ein fünfjähriges gekapptes Kapitalschutz-Produkt mit verfrühten Rückgabemöglichkeiten auf bewährte Aktien bietet hohe Sicherheit und eine doch ansprechende Gewinnaussicht. Tobias Walter| Auf die Frage nach der Entwicklung der Aktienkurse für die nächste Zeit scheint eine Prognose so schwierig wie schon lange nicht mehr. In einem solchen Umfeld ist es sinnvoll, sich nicht zu weit aus dem Fenster hinauszulehnen, und auf Produkte zu setzen, mit denen man auch Falle einer Fehlanlage nicht in den freien Fall gerät. ABN AMRO begegnet diesem Bedürfnis mit einem fünfjährigen gekappten Kapitalschutz-Produkt mit halbjährlicher Rückgabemöglichkeit zu 100 Prozent, beginnend nach zweieinhalb Jahren Laufzeit, sprich ab dem 4. Februar 2011. Die Produkte sind ab dem 04.08.08 an der Scoach Schweiz handelbar und verfallen am 05.08.2013. «Wer feststellt, dass er wohl kaum mehr auf einen grünen Zweig kommt, der kann sich frühestens nach der Hälfte der Laufzeit mit einem blauen Auge davonmachen.» sen und notiert auf einem historischen Tief. Aber auch bei Swiss Re und Zurich FS sieht das Bild nicht besser aus. Nun stellt sich die Frage, ob der Boden der Aktienkurse schon erreicht, oder wenigstens nahe ist, und ob die Verluste innerhalb der Laufzeit wieder wettgemacht werden können. Wer also denkt, dass die momentane Finanzkrise sich dem Ende neigt, sich aber doch nicht allzu sehr darauf verlassen will, der hat mit diesen Capital Protectet Notes eine gute Möglichkeit, defensiv zu investieren. payoff-Einschätzung: Die Puttable CPNs von ABN AMRO bieten dem Anleger hohe Sicherheit bei reellen Chancen auf einen Gewinn. Mit den ausgewählten Schweizer Aktien, welche bereits eine ordentliche Kurskorrektur hinter sich haben, lässt sich so doch etwas an Geld verdienen, und wenn doch nicht – halb so wild! Wer also feststellt, dass er wohl kaum mehr auf einen grünen Zweig kommt, der kann sich frühestens nach der Hälfte der Laufzeit mit einem blauen Auge davonmachen. Der Preis für diese zusätzlichen Möglichkeiten zum Ausstieg ist ein bei 140 Prozent angesetzter Cap. Die Partizipationsrate entspricht derweil 100 Prozent. Als Basiswerte dienen die Aktien von Swisscom (PUTSC), Swiss Re (PUTSR) oder Zurich Financial Services (PUTZF). Diese Bluechips versprechen auf eine Laufzeit von fünf Jahren durchaus realistische Gewinnchancen. Die Swisscom hat besonders im ersten Quartal 2008 einen deutlichen Wertverlust hinnehmen müs- Aktien von Swisscom, Swiss Re und Zurich FS im Vergleich (angeglichen) Risk-Return-Diagramm 120 Hebel 110 Return in Prozent 100 90 80 70 Partizipation PUTSC, PUTSR, PUTZF Renditeoptimierung 60 50 01.07 Kapitalschutz 03.07 Swisscom 05.07 07.07 09.07 11.07 01.08 03.08 Zurich FS Quelle: Bloomberg dp payoff all about derivative investments | August 2008 05.08 07.08 Risk Swiss Re Quelle: Derivative Partners AG
  • 24. 24  musterportfolios Das Musterportfolio Rohstoffe gedeiht prächtig Beflügelt von der Rohstoffhausse entwickelt sich unser Musterdepot weiterhin erfreulich. Dank dem gezielten Einsatz von Hebel-Produkten liegt die erreichte CHF-Performance deutlich über dem zu Vergleichszwecken herangezogenen Rohstoffindex von Dow Jones. Trotz der Wirtschaftsabkühlung in einigen westlichen Ländern erklommen viele Rohstoffe dauernd neue Höchstkurse. Erdöl schien bis zum Optionsverfall Mitte Juli kein Halten zu kennen. Ob es sich bei der jüngsten Korrektur bereits um das Ende der Hausse oder lediglich wie im März um einen Zwischenhalt handelt, bleibt abzuwarten. Wir rechnen für die kommenden Monate mit einer Fortsetzung der langfristigen Aufwärtsbewegung an den Rohstoffmärkten. Es sei denn, die US-Notenbank tritt massiv auf die Bremse, was zu einem heftigen Zinsanstieg führen würde mit verheerenden Folgen für die amerikanische Wirtschaft. Der Kern des Depots bilden drei Exchange Traded Funds. Deren gesamter Anteil liegt rund zehn Prozent über dem Startkapital. Zur Troika zählen ein an der Xetra kotierter ETF auf den Dow Jones Commodity Index mit der Wertpapierkennnummer A0KRKC, sowie die in der Schweiz kotierten CRB und GSCID. Ergänzt wird dieses Trio durch den Mini Long AA0X52 auf den RICI Commodity Index. Er entspricht aufgrund seines tiefen Hebels einem leicht gehebelten Tracker-Zertifikat. Der Satellitenteil des Portfolios umfasst ausschliesslich Hebel-Produkte. Der Agrarsektor wird als Ganzes mit dem Mini Long AA0X57 auf den RICI Enhanced Agriculture Index gespielt. Dabei wurde ein vorsichtiges Produkt ausgewählt, das auch grössere Kursrückschläge unbeschadet überstehen sollte. Der Kauf des Mini Long SUGMT ba- siert auf Überlegungen der aktuellen dp-Empfehlung. Durch den Mini Long NATGH verstärken wir aus saisonalen und fundamentalen Überlegungen den Bereich Gas innerhalb des Energiesektors. Mit den Mini Longs MXPTC, MXAUI und MXAGC auf Platin, Gold und Silber wird der Edelmetallsektor im Portfolio momentan übergewichtet. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren gestiegene Inflationsrisiken, negative Realzinsen sowie saisonale Faktoren. Die Hebel-Produkte werden maximal im Rahmen der erzielten relativen Outperformance im Vergleich zu unserem Vergleichsmassstab eingesetzt. Sie ermöglichen die Erzielung höherer Renditen. Dabei müssen allerdings grössere Schwankungen in Kauf genommen werden. Bis zum 17. Juli belief sich die Performance des Musterdepots Rohstoffe nach Transaktionskosten, wie sie ein Privatanleger zahlen müsste, auf plus 36,5 Prozent und übertraf diejenige der Benchmark um 28,2 Prozent! News und aktuelle Informationen zu Umschichtungen in unseren Musterportfolios «Schweiz-Wachstum», «Schweiz-Optimierung» und «Rohstoffe» können Sie auf www.payoff.ch (Community/ Forum/payoff Musterportfolios) jederzeit nachschlagen. Musterportfolio Rohstoffe Kurs CHF-Wert Gewicht CCY Ticker / WKN Börse Emittent Basiswert Typ Laufzeit Ratio CCY 17.07.08 Anzahl 17.07.08 in % 17.7.08 A0KRKC - ETF XETRA ETFS DJ-AIG Tracker open-end EUR 14.93 2000 48'271.68 35.4% 1.6166 GSCID - ETF SWX AXA GSCI-TR Tracker open-end USD 98.56 400 40'175.03 29.4% 1.0191 CRB - ETF SWX Lyxor CRB Tracker open-end USD 41.57 500 21'180.95 15.5% 1.0191 AA0X52 EUWAX ABN RIEHGL Mini Long open-end 0.01 EUR 12.59 200 4'070.60 3.0% 1.6166 AA0X57 EUWAX ABN RIAEC Mini Long open-end 0.01 EUR 3.25 500 2'626.98 1.9% 1.6166 NATGH SWX ABN Erdgas Mini Long open-end 1 USD 4.44 500 2'262.29 1.7% 1.0191 SUGMT SWX ABN Zucker Mini Long open-end 100 USD 3.30 500 1'681.43 1.2% 1.0191 MXAUI SWX VON Gold Mini Long open-end 100 CHF 2.02 2000 4'040.00 3.0% 1.0000 MXPTC SWX VON Platin Mini Long open-end 100 CHF 5.91 1000 5'910.00 4.3% 1.0000 MXAGC SWX VON Silber Mini Long open-end 2 CHF 3.06 2000 6'120.00 4.5% 1.0000 CASH 185.85 0.1% Quelle: Derivate Partners AG dp payoff all about derivative investments | August 2008 136'524.80 100.0%
  • 25. 25  PRODUCT NEWS REVIEW Produktvorstellungen und was daraus wurde In der Product News Review analysieren wir den Erfolg oder Misserfolg der vor einem Jahr im payoff express oder payoff magazine präsentierten Strukturierten Produkte. TB0VRY – Ein Trostpflaster für zunehmende Risiken Das Express-Bonus-Zertifikat (payoff 08/07) zahlt seinen Besitzern jährlich einen Bonus von acht Euro, sofern an den vier Beobachtungstagen bis zum Verfall, erstmals am 14.8.2008, kein Schwellenereignis eingetreten ist. So wie es aussieht, dürfte es im ersten Jahr zur Bonuszahlung kommen. Die Zukunftsaussichten bleiben ungewiss, da das Zertifikat nahe der Allzeit-Höchstkurse emittiert TB0VRY versus Basiswerte (DAX, CAC 40, FTSE 100) indexiert ab 17.7.07 wurde. Die Gefahr, dass an einem der nächsten Beobachtungstage (14.09.09, 14.10.10 und 14.11.11) einer der drei Indizes auf ein Kursniveau von 60 Prozent des Startkurse oder weniger fällt, ist beträchtlich. In diesem Falle würde bei Verfall statt des Maximalbetrages von 100 Euro ein variabler Rückzahlungsbetrag gezahlt. Für die Berechnung wird dabei der Schlusskurs des Index mit der geringsten prozentualen Performance am letzten Beobachtungstag herangezogen. Spätestens nach der erfolgten Bonuszahlung Mitte August empfiehlt es sich, das Zertifikat zu liquidieren. % 110 100 Symbol (WKN): TB0VRY ISIN: DE000TB0VRY5 Fazit 90 Produkttyp Express-Zertifikat 80 Basiswert Basket ➘ 70 (DAX,CAC 40 FT-SE 100) 60 Emittent HSBC Ausblick 50 17.07.07 Verfall 21.11.2011 ➘ 17.09.07 17.11.07 TB0VRY CAC 40 FTSE 100 17.01.08 17.03.08 17.05.08 DAX Barriere Quelle: Bloomberg 17.07.08 Performance seit Vorstellung - 7 Prozent Quelle: Derivative Partners AG Anzeige Suchen Sie in turbulenten Zeiten nach AAA Bonität? Rabobank, maßgeschneiderte Ideen für unsere Kunden. Seit 1986 zum 20. Mal in Folge von Standard Poor’s und Moody’s ausgezeichnet mit der Bestnote für Bonität (AAA/Aaa) Strukturierte Produkte für Ihre individuellen Bedürfnisse dp payoff all about derivative investments | August 2008
  • 26. 26  PRODUCT NEWS REVIEW HOUSB – Profit schlagen aus dem US-Immobiliendesaster Mit dem im payoff express 07/07 empfohlenen Mini-Short auf den SP Homebuilding Index liess sich eine erkleckliche Stange Geld verdienen. Das Kursgewinnpotenzial bleibt hoch. So zeigt der Case-Shiller Index, welcher die Immobilienpreisentwicklung für die 20 wichtigsten US-Metropolen zusammenfasst, unverändert nach unten. Trotz der erfolgten Zinssenkungen der US-Notenbank wird die Dauer der Korrektur sehr viel länger ausfallen. In den 90er-Jahren lagen rund sechs Jahre zwischen Höchst- und Tief- punkt. In der Vergangenheit wurden Übertreibungsphase meist bis zum Ausgangspunkt ihrer Entstehung korrigiert. Somit ist erst die Hälfte der zu erwartenden Preiseinbrüche eingepreist. Unternehmen mit Bezug zum US-Immobiliensektor stehen weiterhin harte Zeiten ins Haus. Mit HOUSB lässt sich die schwierige Phase unbeschadet überstehen und gutes Geld verdienen. Einzig eine rapide Verschlechterung der Kreditqualität des Emittenten könnte den Siegeszug von HOUSB stoppen. HOUSB versus SP Homebuilding Index (indexiert in USD) % 250 % 120 225 110 200 100 175 90 150 80 125 70 100 60 75 50 50 30.07.07 08.10.07 HOUSB 17.12.07 25.02.08 05.05.08 40 14.07.08 SP Homebuilding Index (S15HOME) Symbol: HOUSB ISIN: CH0032828656 Produkttyp Mini-Short Basiswert SP Homebuilding Index Emittent Goldman Sachs Verfall Open-end Performance seit Vorstellung Quelle: Bloomberg Fazit ➚ ➚ Ausblick + 57 Prozent Quelle: Derivative Partners AG MLPLA – Solider Aufwärtstrend Platinaktien erklimmen immer neue Höchstwerte. Die im payoff 08/07 beschriebene drohende Angebotslücke bei Platin hat sich in der Zwischenzeit verschärft. Temporäre Stromausfälle im wichtigsten Förderland Südafrika sowie zunehmende Spannungen im Hinblick auf die 2009 anstehenden Präsidentschaftswahlen könnten sich zusätzlich negativ auf die weltweite Versorgungslage auswirken. Die im Global Platin Basket zusammengefassten UnML BAC Global Platin Basket Zertifikat MLPLA versus Platin (indexiert in USD ab 28.12.06) % 210 200 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 90 28.12.06 ternehmen können zwar als Ganzes nicht vollständig mit der Performance des physischen Metalls Schritt halten. Im Quervergleich mit ähnlichen Zertifikaten und insbesondere zu anderen Branchen nimmt sich die Kursentwicklung jedoch vorteilhaft aus. Die Bewertung der Platinproduzenten und Platinexplorer ist im Vergleich zu Goldminenunternehmen zudem unverändert günstig. Die Erfolgsstory wird sich daher aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten fortsetzen. MLPLA dürfte seinen Inhabern somit auch in den kommenden Monaten viel Freude bereiten. Symbol: MLPLA Produkttyp MLPLA 28.12.07 28.03.08 Platin Quelle: Bloomberg dp payoff all about derivative investments | August 2008 28.06.08 Merrill Lynch Verfall 28.09.07 ML BAC Global Platin Basket Emittent 28.06.07 Tracker-Zertifikat Basiswert 28.03.07 ISIN: CH0028008370 Open-end Performance seit Vorstellung Quelle: Derivative Partners AG + 22 Prozent Fazit ➚ ➚ Ausblick
  • 27. 27  Derive BHP – die Bäume wachsen nicht in den Himmel Diese Analyse wird Ihnen präsentiert von the Screener: Der Standard für unabhängige Aktienratings, www.thescreener.com BHP BILLITON LTD. AUD 36.92 AU000000BHP4 | BHP | Australien Analyse vom 26-Jul-2008 Schlusskurs vom 25-Jul-2008 BHP BILLITON LTD. gehört zur Branche «Rohstoffe» und dort zum Sektor «Minen». Mit einer Marktkaptalisierung von 196.18 Milliarden US Dollar zählt sie zu den grossen large-cap Gesellschaften und liegt weltweit auf dem 1. Platz ihrer Branche. Während der letzten 12 Monate lag der Kurs zwischen AUD 48.70 und AUD 32.44. Der aktuelle Preis von AUD 36.92 liegt 24.2% unter ihrem höchsten und 13.8% über ihrem tiefsten Wert in dieser Periode. Ergebnis seit 25. Juli 2007: BHP BILLITON LTD.: -8.4%, Rohstoffe: -3.8%, ASX 100 Index: -21.5% Vergleich (25. Juli 2007–25. Juli 2008) Preis – Fundamentales Kurspotenzial bei AUD 37: 5-15 Prozent. – Branchenpotenzial: Gut Gewinnprognosen – Positive Gewinnrevisionen Technische Tendenz – Negatives Momentum Risiko – BHP Billiton weist bei steigender Volatilität ein gesamthaft durchschnittliches Risiko auf. – Starke Korrelation von 67 Prozent mit dem ASX 100 Index. 30% 15% 0% Symbol: JPBHP Valor: 3’450’097 Produktkategorie Mai-08 Verfall Fundamentale und technische Analyse Risikoanalyse* Neutral Mittleres Risiko Sehr negativ Sehr Hohes positiv Risiko Geringes Risiko Gesamteindruck Negativ Eher negativ Neutral Eher positiv Positiv Stattliche Seitwärtsrendite bei JPBHP Der Aktienkurs des weltgrössten Rohstoffkonzern zeigt stramm nach oben. In den jüngsten Turbulenzen musste aber auch er Federn lassen. Wie oft in turbulenten Zeiten werden gerade auf Positionen, bei denen die Anleger noch im Plus liegen, Gewinnrealisationen vorgenommen. Dabei hat die Rohstoffhausse ihren Zenit noch längst nicht erreicht. Aktuell belastet der bislang missglückte Versuch, den Konkurrenten Rio Tinto zu übernehmen. BHP dürfte, längerfristig betrachtet, aber wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden. Der breit diversifizierte Rohstoffkonzern bleibt eine Basisanlage, die in keinem Depot fehlen sollte. Wegen des mittleren Erdbebens an den Finanzmärkten bietet sich ein Einstieg mittels eines Bonus-Zertifikates dp payoff all about derivative investments | August 2008 USD 73,65 Strike Quelle: thescreener.com 04.10.10 Briefkurs (31.7.08 - 14.30 Uhr) Jul-08 Scoach CH USD 90,78 USD 54,78 Seitwärtsrendite p.a. 10,68 Prozent payoff Rating Mrz-08 JP Morgan Handelsplatz Jan-08 BAS@WO Emittent *** Risikoklasse BHP Nov-07 ASX 100 Index BHP - ADR – USD 75,85 Barriere Sept-07 Bonus-Zertifikat Basiswert -30% Anlageprodukte Produkttyp -15 % mittel Daten, Kurse, Termsheets www.payoff.ch an. Es sollte dabei über einen ausreichenden Spielraum bis zur Barriere verfügen und gleichzeitig mit einer respektablen Seitwärtsrendite ausgestattet sein. Mit JPBHP erfüllt ein Angebot am Schweizer Börsentableau all diese Anforderungen. Seit der Emission von JPBHP im vergangenen Oktober tendiert der Basiswert seitwärts. Hält die Barriere bis zum Schluss, dann winkt eine stattliche Seitwärtsrendite (siehe Tabelle). Der Spread im Sekundärhandel liegt bei rund einem Prozent. Da JPBHP in USD notiert und auf dem in den USA gehandelten ADR basiert, empfiehlt es sich, bei einem Kauf gleichzeitig eine Dollarabsicherung vorzunehmen. Denkbare Mini Shorts sind CHFBP oder MUSDU, deren Stop Loss Marke genügend Spielraum zur aktuellen Wechselkursrelation aufweist.
  • 28. 28  Derive Fly, fly, DJAIG fly Weitere Technische Analysen erhalten Sie kostenlos im täglichen Newsletter Daily Trading auf www.hsbc-zertifikate.ch DJ AIG Commodity Index (monthly) Quelle: tradesignal.com «Bearish engulfing» legt Atempause nahe Der Langfristchart des DJ AIG Commodity Index veranschaulicht die eindrucksvolle Rallye, die der Rohstoffindex seit dem Jahr 1999 auf das Börsenparkett gelegt hat. Anfang 2004 gelang eine Trenddynamisierung, so dass inzwischen der steile Haussetrendkanal seit Dezember 2001 (Begrenzungen akt. bei 179 bzw. 249 Punkten) als der derzeit dominierende angesehen werden kann. Von charttechnischer Seite gab es zuletzt aber zwei Warnsignale für eine Atempause innerhalb der laufenden Rohstoffrallye. So wurde im Verlauf des jüngsten Aufwärtsschubes die obere Trendkanalbegrenzung nicht mehr erreicht. Gleichzeitig umschließt die negative Kerze vom Juli den Körper der Vormonatskerze komplett, wodurch unter Candlestickaspekten das Verkaufsmuster „bearish engulfing“ entsteht. Auch mit Blick auf die quantitativen Indikatoren lassen sich Störfaktoren ausmachen. Zwar sind die Trendfolger MACD und Aroon (noch) freundlich zu interpretieren, beim RSI ist aber die lang- und kurzfristig divergente Entwicklung im Vergleich zum eigentlichen Chartverlauf hervorzuheben (siehe Chart). Eine solche negative Divergenz, bei der neue Kurshochs nicht mehr durch den Indikator bestätigt werden, ist häufig ein Indiz für ermattende „bullishe“ Marktkräfte. Bei der Beantwortung der Frage nach möglichen Korrekturzielen sticht der technische Kumulationspunkt bei rund 180 Punkten ins Auge. Auf diesem Niveau fallen die Hochpunkte von 2005 und 2006 mit dem 38,2%-FibonacciRetracement der gesamten Rallye seit Dezember 2001 (180 Punkte), der steile o. g. Aufwärtstrendtrend und die 38-Monatslinie (akt. bei 178 Punkten) zusammen. Erst bei einem Bruch dieser Bastion würde die grundsätzliche Haussetendenz ins Wanken geraten. Jörg Scherer, Technischer Analyst bei HSBC Trinkaus Burkhardt AG dp payoff all about derivative investments | August 2008 Die Hausse nährt sich selbst Der Dow Jones AIG Commodity Index wurde im Juli 1998 lanciert. Er setzt sich aus 19 Rohstoffen der Sektoren Energie, Agrargüter, Vieh, Edel- und Industriemetalle zusammen. Die Gewichtung der einzelnen Komponenten wird bestimmt durch den Wert der weltweiten Produktion sowie der Liquidität der einzelnen Kontrakte. Bei der Berechnung wird jeder Rohstoff mit mindestens zwei aber höchstens 15 Prozent in den Warenkorb aufgenommen. Bei den einzelnen Subsegmenten darf das Gesamtgewicht den Wert von 33 Prozent im Zeitpunkt des jährlich im Januar stattfindenden Rebalancing nicht übersteigen. Im selben Zeitpunkt findet auch eine Überprüfung der Zusammensetzung statt. Die zugrunde liegenden Futures werden regelmässig gerollt. Der Dow Jones AIG Commodity Index weist im Vergleich zu anderen Rohstoffindizes eine sehr ausgewogene Mischung auf. Das, sowie die Berechnung in verschiedenen Währungen, war auch der Grund, weshalb wir ihn für das Musterdepot Rohstoffe als Vergleichsmassstab gewählt haben (siehe Seite 24). Die Kursentwicklung der vergangenen Monate zeigt einen soliden Aufwärtstrend, der keinerlei Anzeichen von Ermüdungserscheinungen erkennen lässt. Das sind ideale Voraussetzungen für Tracker-Zertifikate. Mit dem im März lancierten Partizipations-Produkt der Raiffeisen Centrobank (WKN: RCB9UP) kann der Anleger an der Entwicklung des DJAIG teilhaben. Es ist an den Börsen Wien und Stuttgart (Euwax) kotiert. Alternativ kommen auch die an der deutschen Xetra gehandelten ETC (WKN: A0KRKC) und ETF auf den iShares Dow Jones-AIG Commodity Swap (WKN: A0H072) in Frage. Symbol: RCB9UP ISIN: AT0000A08ZD9 Produktkategorie Anlageprodukte Produkttyp Tracker-Zertifikat Basiswert DJAIG – USD 206,68 Emittent Raiffeisen Centrobank Verfall Open-end Handelsplatz Wien, Stuttgart (EUWAX) Briefkurs (31.7.08 -14.30 Uhr) EUR 13,48 Spread in Prozent 1,3 Prozent Ratio 1:10 payoff Rating **** Risikoklasse Mittel Daten, Kurse, Termsheets www.payoff.ch
  • 29. 29  derive Mit Zucker gegen den Börsenfrust Derivative Partners – Empfehlung für August 2008 Zucker versus Tracker-Zertifikate und Mini-long (indexiert in USD) % 300 % 500 275 450 250 400 225 350 200 300 175 250 150 200 125 150 100 100 75 19.4.2004 Zucker 1.2.2005 14.11.2005 CTSBTR 1.9.2006 SUGOE 26.6.2007 50 14.4.2008 SUGMT - rechte Skala Quelle: Bloomberg Kommentar Derivative Partners AG Laut einer jüngsten Studie der Weltbank hat die Herstellung von Treibstoff aus Pflanzen massgeblich zum Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln beigetragen. Eine Änderung der vor allem von politischer Seite stark geförderten Biosprithysterie ist nicht in Sicht. Falls die maximale Ölförderkapazität tatsächlich bereits erreicht ist, wie einige Experten meinen, dann könnte die Nachfrage nach Ersatztreibstoffen in naher Zukunft richtiggehend explodieren. Zucker spielt dabei eine wichtige Rolle. Bereits heute werden in Brasilien, dem mit Abstand grössten Produzenten des Süssstoffes, knapp zwei Drittel der Ernte für die Erzeugung von Ethanol verwendet. Der erlittene Ernteausfall beim Mais in den USA infolge der Flutkatastrophe dürfte die Nachfrage nach Zucker zusätzlich anheizen. Sollten die USA ihren Zolltarif auf brasilianischem Ethanol senken, wie es immer mehr einflussreiche Personen fordern, dann erhielte der Preisauftrieb neue Dimensionen. Auch ohne einen solchen Katalysator darf angesichts der neusten Schätzungen, für das Erntejahr 2008/09, welche einen leichten Rückgang der weltweiten Produktion prognostizieren, von einer Fortsetzung der Hausse ausgegangen werden. Neben Brasilien wird auch Indien, ein weiterer wichtiger Erzeuger, die gehegten Erwartungen nicht erfüllen. Saisonale Faktoren sprechen ebenfalls für steigende Notierungen in der zweiten Jahreshälfte. Nach dem ersten missglückten Ausbruchversuch zu Beginn des Jahres sind die Voraussetzungen für Kurssteigerungen diesmal weitaus solider. DERIVATIVE PARTNERS AG dp payoff all about derivative investments | August 2008 SUGMT – nur der Mutige gewinnt Die klassische Partizipation basiert auf Tracker-Zertifikaten. Leider gelingt es diesen wegen der Rollproblematik nicht, mit der Kursentwicklung des Basiswertes Schritt zu halten. Durch den ständigen Pferdewechsel von einem zum nächsten Future-Kontrakt verringert sich die Beteiligung laufend. So liegt SUGOE aktuell nur gerade auf der Höhe des Startkurses, während der Preis des Rohstoffes sich in derselben Zeitspanne mehr als verdoppelte. Deutlich besser schneidet der ETC TSBCI ab, der sich auf den UBS Bloomberg Constant Maturity Sugar TR Index bezieht. Dank einem optimierten Rollmechanismus gelingt es, mit dem Basiswert Schritt zu halten. Weitaus risikobehafteter, aber dennoch reizvoll, sind Mini Longs. Wegen der hohen Volatilität sollte ein Anleger allerdings nur solche in Betracht ziehen, deren Stop Loss Marke deutlich unter den aktuellen Kursnotierungen liegt. Wegen des heftigen Kursrückschlages im zweiten Quartal hat von den in der Schweiz kotierten Produkten einzig SUGMT überlebt. Aufgrund seiner Ausstattungsmerkmale ist er nur erfahrenen Investoren zu empfehlen. Wer vorsichtigere, gehebelte Produkte sucht, muss nach Deutschland ausweichen. Hier finden sich Mini Longs mit Stop Loss Marken bis unter die Marke von drei US-Cent. Als Faustregel für eine langfristige gehebelte Beteiligung empfiehlt es sich, einen Hebel unter drei zu wählen. In Frage kommen dafür beispielsweise die Mini-longs mit der Wertpapierkennnummer AA0PU8 oder GS5MAG. Symbol: SUGMT Valor: 3'338’438 Produktkategorie Hebel-Produkte Produkttyp Mini Long Basiswert Zucker – US-Cent - 13.59 Emittent ABN AMRO Verfall Open-end Handelsplatz Scoach CH Briefkurs (31.7.08–14.30 Uhr) USD 3,71 Hebel 3,69 Stop-Loss-Marke US-Cent 10.70 Finanzierungslevel US-Cent 9.91 Ratio 1:100 payoff Rating ***** Risikoklasse hoch Daten, Kurse, Termsheets www.payoff.ch
  • 30. 30  insider Peak Silber! Bei stabil bleibendem Konsum geht der Menschheit gemäss Schätzungen von US-Geologen das Silber in den kommenden 15 Jahren aus! Das wird den Silberpreis auch ohne Finanzkrise oder den dazugehörenden Untergangs-Szenarien in absehbarer Zeit wahrlich explodieren lassen! Bild: www.sxc.hu setzt. Ein Gramm Silber kostet aktuell etwa 65 Rappen. Sollte sich der Silberpreis stark erhöhen, kostet das Silber einen Handyhersteller anstatt rund CHF 1.30 (2 Gramm) neu bedeutend mehr. Der Handyhersteller respektive der Endverbraucher wird den Preis für die­ e Mehrs kosten bezahlen müssen, denn der Produzent kann Silber durch keinen anderen Werkstoff günstiger substituieren, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Dank seiner antibakteriellen Wirkung wird Silber auch für die Wasseraufbereitung verwendet. Silber ist aus der Industrie kaum mehr wegzudenken. Von iPods bis hin zum Färben von Lebensmitteln wird Silber verwendet. Oliver Disler| Seit mehr als 18 Jahren weist der Silbermarkt ein beachtliches Primärdefizit auf. Das heisst, es wird jedes Jahr deutlich weniger Silber gefördert als nachgefragt. 95 Prozent der Silber-Nachfrage wird von der Industrie verbraucht. Die Primärdefizit-Situation hat dazu geführt, dass unterdessen praktisch sämtliche Silber-Reserven (bereits gefördertes Silber) aufgebraucht sind. So können grosse Münzprägestätten in Kanada und den USA seit einigen Wochen der physischen Nachfrage nach Silbermünzen nur noch sehr beschränkt nachkommen. Die geförderte Reserve beträgt wohl nicht mehr als 200–500 Millionen Unzen. Das entspräche bei einem aktuellen Preis von gut USD 17 pro Unze gerade einmal einem Wert von USD 3,4 bis 8,5 Mrd. Im Vergleich zum rasant wachsenden Papiergeld-Berg (ca. USD 200’000 Mrd.) ein Tropfen auf den heis- sen Stein! Sollte Anlegerschaft vermehrt das Vertrauen in gewisse Papierwährungen oder andere verbriefte Zahlungsversprechen wie Aktien oder Obligationen verlieren, hätte dies für die Edelmetalle starke Preisanstiege zur Folge. Man bedenke, dass es pro Schweizer weltweit nicht viel mehr als 2 Kilogramm Silberreserven gibt (500 Millionen Unzen /7.35 Millionen Schweizer), pro Erdenbürger betragen diese Reserven lediglich 2 Gramm! Universelle Verwendungsmöglichkeiten Silber findet aber auf Grund seiner metallurgischen Eigenschaften immer mehr Anwendungsgebiete. Häufig wird es in kleinsten Mengen von rund 2 Gramm unter anderem wegen seiner hervorragenden Leitfähigkeit in Elektronikgeräten wie Flachbildschirmen, Laptops, Handys und Spielkonsolen einge- dp payoff all about derivative investments | August 2008 Musterbeispiel Rhodium Dass die These eines starken Preisanstieges bei einem Edelmetall nicht aus der Luft gegriffen ist zeigt das Beispiel des Rhodiums. Rhodium – ein sehr seltenes Metall der Platin-Gruppe – ist in den letzten vier Jahren von USD 400 auf USD 9’300 pro Unze gestiegen. Der Goldpreis lag vor 5 Jahren auch bei USD 400. Die Kaufkraft von Silber könnte theoretisch in den kommenden Jahren also ebenfalls markant zulegen. Rosige Zukunftsaussichten Silber hat eine goldene Zukunft vor sich! Anleger, die von einem solchen Szenario profitieren möchten, können dies mit dem ZKB Silber ETF ZSIL (Valor 2'979'271) umsetzen. Der Autor gibt monatlich seine Sicht zur globalen Wirtschaftslage wieder. Bei Fragen oder Anregungen schreiben Sie bitte an info@payoff.ch oder rufen Sie uns an unter: 043 305 05 30
  • 31. 31  learning curve Oft vernachlässigt – das Rebalancing Das Zurückführen von Positionen in ein ihr ursprüngliches Gewicht erweist sich in vielen Fällen als nützliche Strategie. Sie vermindert das Risiko und ermöglicht beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen die Erzielung einer Zusatzrendite. Regelmässiges Rebalancing kann sich bei statischen Baskets auszahlen. So können Klumpenrisiken reduziert werden. Dieter Haas | Periodisches Rebalancing ist nicht nur in der Vermögensverwaltung ein gängiges Verfahren, sondern wird auch in bei vielen Tracker-Zertifikaten angewandt. Damit einher geht der Wunsch, eine festgelegte Gewichtung nach einer bestimmten Zeitperiode wieder auf ihr Ursprungsniveau zurückzuführen. Da sich einzelne Elemente eines Warenkorbes auf Dauer etwas auseinander entwickeln, kann durch diese Vorgehen sichergestellt werden, dass die einmal fixierte Ausgewogenenheit eines Baskets erhalten bleibt. Nicht alle Partizipations-Produkte huldigen diesem Prinzip. Die klassischen Baskets, die in der Regel eine begrenzte Laufzeit aufweisen, werden meistens nach dem Prinzip des «laisser faire» zusammengestellt. Bei thematischen Warenkörben soll die ausgesuchte Mischung für den Anleger einen Mehrwert erzielen. Daher macht es hier wenig Sinn, durch ein regelmässiges Rebalancing zusätzliche Transaktionskosten zu generieren und relativ gute Titel durch ein Einkürzen auf das Startgewicht zu bremsen. Rebalancing senkt das Risiko Bei einer endlosen Ausgestaltung eines Baskets kann ein laufen Lassen einer zu Beginn festgelegten Zusammensetzung aber auf Dauer zu gravierenden Verzerrungen führen. Entwickelt sich ein Titel relativ zu den anderen wesentlich besser, steigt dessen Gewicht im Warenkorb stetig an. Er wird unter Umständen dominierend für die Kursentwicklung des Baskets. Diese unerwünschte Nebenerscheinung dp payoff all about derivative investments | August 2008 eliminiert ein regelmässiges Zurückführen der durch die Marktbewegungen veränderten Positionen auf ihr ursprünglich fixiertes Gewicht. Im Bereich Rohstoffe können als Beispiele die open-end-Zertifikate METAL und PREME von ABN AMRO oder das Open-end Index-Zertifikat auf den UBS AgriChemical Index AGRAR angeführt werden. Die einzelnen Komponenten unterliegen einem jährlichen Rebalancing. Im Fall von PREME, welches lediglich die vier zu gleichen Teilen gewichteten Edlemetalle Platin, Gold, Silber und Palladium umfasst, könnte sich im Verlaufe der Zeit eine bestimmende Rolle einer der Komponenten herauskristallisieren. Solange die Richtung des Taktgebers stimmt, wäre alles in Butter, gerät aber der Leitwolf ins Straucheln, würde er die ganze Gruppe mit sich reissen. Zusatzerträge dank Rebalancing Neben der Risikokontrolle gibt es weitere Aspekte, bei denen ein Rebalancing nützlich ist, ja sogar zusätzliche Erträge generiert. Die­ se Rendite steigernden Konditionen werden auch als Rebalancing-Bonus bezeichnet. Damit dies möglich wird, muss eine der nachfolgenden Voraussetzungen gegeben sein: 1. Wenig oder negativ korrelierte Vermögensbestandteile 2. Mean Reversion Eigenschaften 3. Ähnliche Ertragsraten bei unterschiedlichen Anlagekategorien 4. Hohe Volatilitäten innerhalb einer Anlagekategorie
  • 32. 32  learning curve dieses ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten täglich neu justiert, wäre der Kursverlauf wesentlich ruhiger verlaufen. Gold versus Dow Jones Industrial (indexiert) % 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 02.01.73 Gold 02.01.78 02.01.83 02.01.88 02.01.93 02.01.98 02.01.03 02.01.08 DJIA 50% Gold + 50% DJIA Quelle: Bloomberg Beim Vorliegen einer oder mehrerer Konditionen lässt sich durch Rebalancing ein Mehrwert erzielen. Falls keine der Bedingungen erfüllt ist, bringt das Verfahren nur Mehrkosten. Bei der Frage nach der optimalen Häufigkeit gibt es keine klare Antwort. Sie muss in jedem Einzelfall auf ihr Optimum überprüft werden. In der Praxis werden häufig jährliche Zeitabstände genommen. Vereinfacht gesagt gilt: je günstiger die Konstellation, desto häufiger sollte ein Rebalancing vorgenommen werden. Aufgrund der Transaktionskosten bildet eine monatliche Vorgehensweise einen Grenzwert, der nur selten unterschritten wird. Gold und Aktien das Gegenteil von siamesischen Zwillingen Das typische Beispiel für wenig korrelierte Anlagekategorien sind Gold und Aktien. Der Vergleich zwischen dem amerikanischen Blue Chip Index Dow Jones Industrial und dem Edelmetall zeigt das häufig gegenläufige Kursverhalten eindrücklich. Hätte ein Anleger ein gleich gewichtetes Portfolio aus diesen beiden Komponenten zusammengestellt und Anzeige dp payoff all about derivative investments | August 2008 Rohstoffe prädestiniert für ein Rebalancing Die besten Voraussetzungen innerhalb einer Anlagekategorie zur Erzielung eines Rebalancing-Bonus besitzen Rohstoffe. Nebst einer geringen Korrelation untereinander unterliegen sie regelmässig starken Schwankungen und nähern sich langfristig immer wieder ihrem Durchschnitt an (Mean Reversion). Das in der Mai-Ausgabe beschriebene OTC-gehandelte Tracker-Zertifikat Q-MAT Diversifikation der ZKB (Valor: 3894257) macht sich diese Eigenschaften zunutze. Es unterteilt den aus 26 Rohstoffen bestehenden Basket in die vier gleich grossen Sektoren Edelmetalle, Energie, Industriemetalle und Agrargüter. Innerhalb der Segmente erfolgt eine Gleichgewichtung der Rohstoffe. Durch ein regelmässiges, quartalsweise stattfindendes Rebalancing werden die Gewichte wieder auf ihren anfänglichen Wert justiert. Auf der Suche nach dem RebalancingBonus sind auch die von der Deutschen Bank ausgegebenen Tracker-Zertifikate DBEDB­ und DBUDB (siehe Produktbesprechung in der letzten payoff express Ausgabe). Richtig angewandtes Rebalancing bringt eine willkommene Ertragssteigerung und dient nicht nur der Vermehrung der Emittenteneinnahmen.