Während des Fastenmonats Ramadan einen Urlaub in Marokko zu machen, ist eine besondere Erfahrung. Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen, die man in Kauf nehmen muss. Was genau dich erwartet, haben wir ins dieser Slideshow für dich zusammen getragen.
2. Während des Ramadan gerät in Marokko das gesamte öffentliche Leben etwas aus den Fugen. Damit
sind auch einige Einschränkungen für Touristen verbunden.
So sind zum Beispiel viele Restaurants, Cafés und Geschäfte tagsüber geschlossen.
Öffentliche Verkehrsmittel fahren nur eingeschränkt und einige Sehenswürdigkeiten
passen ihre Öffnungszeiten an.
Überdies merkt man auch vielen Marokkanern die Anstrengung des Fastens an.
Die meisten Leute wirken spürbar entschleunigt, aber manchmal auch
gereizter als sonst – Fastenstress eben.
Doch diese kleinen Einschränkungen gelten nur tagsüber.
Wenn der Sonnenuntergang und damit das Fastenbrechen naht,
verwandelt sich die ganze Stadt in ein pulsierendes Meer aus Freude,
Glück und jede Menge kulinarischer Köstlichkeiten.
Die Menschen sind ausgelassen, freudig und satt. Allerorten wird gefeiert.
4. Der Ramadan ist eine der wichtigsten religiösen Feierlichkeiten
des Islam.
Der Fastenmonat dauert mehr als einen ganzen Monat. Er zieht sich von
Neumond zu Neumond und endet mit dem dreitägigen Zuckerfest.
Ramadan wird weltweit zelebriert wird und gilt als Zeit spiritueller Disziplin,
individueller Reinigung, Anteilnahme, Nächstenliebe und Besinnung, aber
auch als eine Zeit mit vielen Regeln.
Die Zeit der religiösen Einkehr wird auch in Marokko durch regionale
Traditionen und heilige Zeremonien wie dem Tarawih-Gebet geprägt, das
am Vorabend des 1. Fastentages stattfindet.
Der Zeitraum geht auf den Propheten zurück. Mohammed soll im 9. Monat
des islamischen Mondkalenders gefastet zu haben. Zu dieser Zeit habe er
auch die Zeilen des Korans empfangen.
Heute zollen ihm Gläubige durch ihr Fasten im Ramadan Tribut. In dieser
von bewusster Einschränkung und selbstbestimmter Abstinenz geprägten
Zeit haben sie die Möglichkeit, verstärkt in einen Dialog mit Allah zu treten.
6. Verzicht auf Speisen und Getränke
Fastende Muslime verzichten vom ersten bis zum
letzten Tag des Ramadan in der Zeit zwischen
Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf jegliche
Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Erst nach
Sonnenuntergang kommt die Familie zum Fastenbrechen,
dem sogenannten Iftar, zusammen.
Verzicht auf Genussmittel
Die Vorschriften untersagen jeglichen Konsum von
Genussmitteln beziehungsweise „irdischen Substanzen“.
Daher ist das Rauchen und der Konsum von Alkohol
während dieser Zeit untersagt. Während des Ramadan
sind In Marokko die Alkoholläden oftmals geschlossen.
Dann wird man auf der Suche nach Bier nur noch in
den ausländischen Supermärkten größerer Städte fündig.
Enthaltsamkeit
Während des gesamten Ramadan ist Muslimen
kein Geschlechtsverkehr erlaubt. Der Fokus liegt
bei Gott und seinem inneren Frieden, nicht bei der
Befriedigung körperlicher Bedürfnisse.
Daher solltest du aus Respekt noch mehr als sonst darauf
achten, dich nicht zu freizügig zu kleiden oder in der
Öffentlichkeit Zärtlichkeiten auszutauschen.
Ethisch-moralische Regeln
Es gilt, besonders redlich zu leben und zu reden,
mehr als in den restlichen Monaten des islamischen
Mondjahres. Lügen, Beleidigungen, Verleumdungen und
üble Nachrede sind strengstens zu vermeiden.
Für Muslime zählt „Saum“, also das Fasten während des Ramadan, zu einer der fünf Säulen des Islam.
Es gehört damit zu den Hauptpflichten eines jeden Gläubigen.
Ausnahmen
Folgt man dem Koran, so ist ein jeder Muslim, der „im vollen Besitz seiner Geisteskräfte“ ist, dazu verpflichtet, sich an diese
Regeln zu halten. Ausnahmen gelten für Kinder unter 14 Jahren, Reisende, Kranke, Schwangere, Stillende und Menstruierende.
7. Das Fastenbrechen
In der Zeit unmittelbar vor Sonnenuntergang und der anschließenden Nacht
beginnt das Leben zu erwachen. Der latente Hunger des Tages manifestiert sich
nun in überfüllten Straßen und einer ruhelosen Betriebsamkeit.
Dann bricht urplötzlich eine Stille über Stadt und Land ein. Die Marokkaner essen
im Kreise ihrer Liebsten und genießen den besonderen Moment des
gemeinsamen Fastenbrechens.
Für Unbeteiligte ist dieses Wechselspiel aus hektisch-chaotischem Treiben und
der sich anschließenden Ruhe eine einzigartige und authentische Erfahrung.
Nach dem Iftar verschlägt es viele Marokkaner zurück auf die Straßen. Die Städte
erwachen wieder zum Leben. Ein Essensstand reiht sich neben den anderen und
es duftet nach frischem Essen.
8. Das Zuckerfest Eid al-Fitr
Das Highlight und der krönende Abschluss des
Fastenmonats bildet das Zuckerfest Eid al-Fitr.
Das Fest ist von seiner Wertigkeit mit Weihnachten vergleichbar.
Es werden große Mengen an Speisen, Süßwaren und anderen
köstlichen Spezialitäten eingekauft. Während der Feiertage soll in
jedem Haushalt geschlemmt werden; königlich und natürlich süß.
Im Fokus steht das Zusammensein mit den engsten Familienmitgliedern.
Demgemäß reisen in Marokko viele Menschen kurz vor
Eid al Fitr nach Hause zu ihren Familien.
In den Straßen der Städte herrscht dann auf einmal gähnende Leere.
Eid al-Fitr ist ein gesetzlicher Feiertag. Schulen, öffentliche
Institutionen und zahlreiche Geschäfte bleiben geschlossen.
Die Eingeschränktheit des öffentlichen Lebens erreicht ihren Höhepunkt.
10. Der Ramadan-Kalender
Da sich die islamische Zeitrechnung seit der Wanderung
Mohammeds nach Medina auf den Mondkalender bezieht,
fällt Ramadan jedes Jahr in einen anderen Zeitraum.
Demnach beginnt mit dem ersten Licht des Neumondes ein neuer Monat.
Da die Länge eines Mondmonats allerdings variiert und bis zu 12 Tage
kürzer als ein Sonnenjahr ist, verschiebt sich der Beginn des
9. islamischen Monats in jedem Jahr ein Stück nach vorn.
Für die kommenden Jahre steht der Termin für den Ramadan bereits fest.
Jedoch ist diese Zeitangabe vorläufig.
Verschiebungen von bis zu zwei Tagen sind möglich.
13. Einschränkungen
Während des Ramadan ist der Arbeitstag von 8 auf 6 Stunden
verkürzt. Weiterhin wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt.
Die Geschäfte sind oftmals kürzer geöffnet. Viele Restaurants
und Cafés sind bis zum Fastenbrechen gänzlich geschlossen.
Staatliche Stellen sind nur eingeschränkt geöffnet, während
Museen und andere Sehenswürdigkeiten spezielle
Öffnungszeiten haben.
Überhaupt geht alles viel langsamer voran als sonst. Aber das
sind nur relativ kleine Einschränkungen.
Die größte Herausforderung bei Reisen während des Ramadan
ist die Zeit vor dem Zuckerfest.
Einerseits ist der Fahrplan der öffentlichen Verkehrsmittel dann
ohnehin eingeschränkt. Andererseits sind bedeutend mehr Leute
als sonst unterwegs, weil viele zu ihren Familien reisen. Daher
sollte man längere Busreisen unbedingt so früh wie möglich
buchen.
Diese Einschränkung betrifft dich natürlich nicht, wenn du mit
einem Mietwagen unterwegs bist.
Chancen
Wie bereits erwähnt, bringt der Ramadan in Marokko für den
eigenen Urlaub nicht nur Einschränkungen mit sich. Das
Gegenteil ist der Fall.
Das gemeinsame Fasten und Innehalten einer ganzen
Gesellschaft ist auch für Unbeteiligte eine einzigartige
Erfahrung. Schließlich kann man diese spirituelle und
gemeinschaftsstiftende Facette des Islam nur in einem
muslimischen Land erleben.
Der tägliche Höhepunkt des Ramadan ist natürlich das
allabendliche Fastenbrechen.
Zwar nehmen viele diese Mahlzeit im Kreis ihrer Familien ein,
doch treffen sich auch viele Marokkaner in Restaurants mit
speziellen Eid al Fitr-Angeboten. Ein gute Gelegenheit, um mit
dem eigenen Abendessen bis zum Sonnenuntergang zu warten
und das Spektakel aus nächster Nähe zu erleben.
Wenn du während des Ramadan in Marrakesch bist, solltest du
unbedingt zur richtigen Zeit die Koutoubia-Moschee besuchen.
Es ist wirklich atemberaubend, wie sich die unzähligen Muslime
zum gemeinsamen Gebete vor der Moschee versammeln.
15. • Während des Ramadan solltest du aus kulturellem Respekt darauf verzichten, in der
Öffentlichkeit zu rauchen oder vor den Augen der Fastenden zu essen oder oder trinken.
Dies ist deine individuelle Entscheidung. Es gibt dahingehend keine Bestimmungen oder Verbote.
• Wenn du auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bist, solltest du deine Bus- und Zugtickets
so früh wie möglich buchen.
• Während des Ramadan haben viele Sehenswürdigkeiten eingeschränkte Öffnungszeiten.
• Kleide dich während des Ramadan noch dezenter als ohnehin schon in Marokko.
• Wenn jemand gereizt auf dich reagiert, bleibe gelassen. Der Verzicht auf Nahrung und Getränke
erzeugt verständlicherweise eine gewissen Anspannung.
• Sei dir bewusst, dass das Fasten der Konzentration nicht unbedingt zuträglich ist. Daher solltest
du längere Busreisen und Autofahrten eher in die frühen Tagesstunden verlegen.
17. Mehr Reisetipps gibt es hier:
https://riads-marrakesch.de
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