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J 2.6
Charitable Gift Annuities für deutsche
(Groß)Spender?
Ein Bestseller des US-Fundraising im Transfertest1




                                                             Katharina Reifurth



Eine Leibrente (Annuity) ist nach deutschem Recht eine wiederkehrende Zahlung (Rente), die bis
zu einem bestimmten Ereignis – häufig bis zum Tod des Empfängers der Rente – gezahlt wird. Die
gesetzliche Grundlage dazu findet sich im Bürgerlichen Gesetzbuch (§§ 759 ff. BGB). Das Recht
auf Leibrente haben sich die Rentenempfänger beispielsweise durch jahrelanges Einzahlen in eine
Rentenkasse erworben. Dieses kann aber auch aus einer Spende heraus erwachsen. Das Instrument
einer „spendenbasierten Leibrente“ (Charitable Gift Annuity) erfreut sich in den USA großer Be-
liebtheit – auch im Bereich Kultur. Der nachfolgende Beitrag überprüft die Übertragbarkeit der US-
amerikanischen Erfahrungen auf unseren Kulturraum.


Gliederung                                                                                  Seite
1.     Hinführung                                                                               2
2.     Spenden für die Rente                                                                    2
3.     Vorteile für Spender und Non-Profit-Organisationen                                       4
4.     CGA in Deutschland                                                                       6




                                                                                                1
J 2.6                                                                                   Best Practice

Beispiele aus den Kultursparten




                                  1.    Hinführung
                                  Fundraising braucht Innovationen. Häufig orientieren sich deutsche
                                  Non-Profit-Organisationen dabei an den USA. Ein großer Teil des
                                  Repertoires an Instrumenten und Maßnahmen, die heute das Fundrai-
                                  sing-Geschehen in Deutschland dominieren, stammt aus dem Mutter-
                                  land der Philanthropie. Zu den jüngsten „Importschlagern“ zählt hier
                                  die Mobilisierung von Venture-Philanthrophie und Social Media, mit
                                  denen die Hoffnung auf eine Steigerung des Spendenaufkommens
                                  verknüpft wird.

Planned Giving – seit             Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass „Planned Giving“, eine
Jahrzehnten bewährt               seit Jahrzehnten bedeutsame Spielart des US-Fundraising2, in den
                                  deutschen Importregistern faktisch nicht zu finden ist. Mit Ausnahme
                                  der Testamentsspende, die auch von vielen deutschen Non-Profit-
                                  Organisationen aktiv beworben wird, haben die übrigen in den USA
                                  gebräuchlichen Planned Giving-Vehikel hierzulande bislang keine
                                  Nachahmung gefunden.


                                  2.    Spenden für die Rente
Organisation zahlt                Ein gutes Beispiel für ein in den USA beliebtes Planned Giving-
dem Spender                       Vehikel ist die Charitable Gift Annuity (CGA). Hinter diesem Begriff
lebenslange Rente                 verbirgt sich eine spendenbasierte Leibrente, die der Investition in
                                  einen Rentenfonds ähnlich ist: In einem CGA-Vertrag überträgt die
                                  Spenderin einer gemeinnützigen Organisation ihrer Wahl einen spezi-
                                  fischen Geld- oder Vermögenswert. Im Austausch dafür verpflichtet
                                  sich die Organisation, der Spenderin bis an ihr Lebensende periodisch
                                  Renten zu zahlen3.

Es fehlt an verbindlichen         Seit dem ersten Vertragsschluss im Jahr 1843 ist die Charitable Gift
Regelungen zur                    Annuity zu einem relevanten Spendeninstrument amerikanischer Non-
Steuerbefreiung                   Profit-Organisationen geworden. Etwa 10–20 % der gemeinnützigen
                                  Organisationen in den USA bieten ihren Spendern die CGA aktiv an.
                                  Auch in Deutschland gäbe es eine Zielgruppe für dieses Spendenin-
                                  strument. Allerdings fehlt es noch an verbindlichen Regelungen zur
                                  Steuerbefreiung für Spender und Non-Profit-Organisation, um das
                                  große Fundraising-Potenzial dieses Instruments nutzen zu können.
                                  Zudem müssten Spender in Deutschland auch niedrigere Rentenzah-
                                  lungen als attraktiv bewerten; die Einführung von riskanteren Kapital-
                                  anlagestrategien nach US-Manier4 ist für den deutschen Sektor noch
                                  völlig abwegig.




2
Best Practice                                                                                      J 2.6

                                                                          Beispiele aus den Kultursparten




Gemeinhin werden CGA-Verträge in den USA ab einer Spendenhöhe                          CGAs für NPOs
von 10.000 USD abgeschlossen und haben eine typische Laufzeit von
5 bis 30 Jahren. Die Spende bzw. das, was nach Auszahlung der Leib-
renten vom Spendenwert verblieben ist, steht der Non-Profit-Orga-
nisation erst mit dem Verscheiden der Spenderin zur Verfolgung
gemeinnütziger Zwecke zur Verfügung. Zu den Nutzern zählen pri-
mär (mittel-)große Non-Profit-Organisationen, die über eine eigene
Fundraising-Abteilung mit mehr als fünf festangestellten Mitarbeitern
verfügen.

Das Zinseinkommen für die Rentenzahlung an die Spenderin erwirt-
schaftet die Non-Profit-Organisation in dieser Zeit über die Anlage des
eingangs gespendeten Vermögenswertes am Kapitalmarkt. Die Höhe
der vereinbarten Rentenzahlung bemisst sich insbesondere am Alter
der Spenderin in Verbindung mit aktuellen Statistiken zur Lebenser-
wartung.

Auch wenn die Non-Profit-Organisationen grundsätzlich frei über die           Zinsempfehlungen vom
Höhe der Rentenzahlung im Rahmen ihrer CGA-Angebote entschei-                      American Council
den können, halten sie sich typischerweise an die Zinsempfehlungen                  on Gift Annuities
ihrer Dachorganisation, des American Council on Gift Annuities
(ACGA). Im Sommer 2011 lagen diese Empfehlungen bei jährlich
4,2 % für einen 50-jährigen Spender und entsprechend höheren 7,5 %
für einen bereits 80-jährigen Spender5.




Abb. J 2.6-1           Homepage American Council On Gift Annuities




                                                                                                       3

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Katharina Reifurth: Charitable Gift Annuities für deutsche (Groß)Spender?

  • 1. J 2.6 Charitable Gift Annuities für deutsche (Groß)Spender? Ein Bestseller des US-Fundraising im Transfertest1 Katharina Reifurth Eine Leibrente (Annuity) ist nach deutschem Recht eine wiederkehrende Zahlung (Rente), die bis zu einem bestimmten Ereignis – häufig bis zum Tod des Empfängers der Rente – gezahlt wird. Die gesetzliche Grundlage dazu findet sich im Bürgerlichen Gesetzbuch (§§ 759 ff. BGB). Das Recht auf Leibrente haben sich die Rentenempfänger beispielsweise durch jahrelanges Einzahlen in eine Rentenkasse erworben. Dieses kann aber auch aus einer Spende heraus erwachsen. Das Instrument einer „spendenbasierten Leibrente“ (Charitable Gift Annuity) erfreut sich in den USA großer Be- liebtheit – auch im Bereich Kultur. Der nachfolgende Beitrag überprüft die Übertragbarkeit der US- amerikanischen Erfahrungen auf unseren Kulturraum. Gliederung Seite 1. Hinführung 2 2. Spenden für die Rente 2 3. Vorteile für Spender und Non-Profit-Organisationen 4 4. CGA in Deutschland 6 1
  • 2. J 2.6 Best Practice Beispiele aus den Kultursparten 1. Hinführung Fundraising braucht Innovationen. Häufig orientieren sich deutsche Non-Profit-Organisationen dabei an den USA. Ein großer Teil des Repertoires an Instrumenten und Maßnahmen, die heute das Fundrai- sing-Geschehen in Deutschland dominieren, stammt aus dem Mutter- land der Philanthropie. Zu den jüngsten „Importschlagern“ zählt hier die Mobilisierung von Venture-Philanthrophie und Social Media, mit denen die Hoffnung auf eine Steigerung des Spendenaufkommens verknüpft wird. Planned Giving – seit Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass „Planned Giving“, eine Jahrzehnten bewährt seit Jahrzehnten bedeutsame Spielart des US-Fundraising2, in den deutschen Importregistern faktisch nicht zu finden ist. Mit Ausnahme der Testamentsspende, die auch von vielen deutschen Non-Profit- Organisationen aktiv beworben wird, haben die übrigen in den USA gebräuchlichen Planned Giving-Vehikel hierzulande bislang keine Nachahmung gefunden. 2. Spenden für die Rente Organisation zahlt Ein gutes Beispiel für ein in den USA beliebtes Planned Giving- dem Spender Vehikel ist die Charitable Gift Annuity (CGA). Hinter diesem Begriff lebenslange Rente verbirgt sich eine spendenbasierte Leibrente, die der Investition in einen Rentenfonds ähnlich ist: In einem CGA-Vertrag überträgt die Spenderin einer gemeinnützigen Organisation ihrer Wahl einen spezi- fischen Geld- oder Vermögenswert. Im Austausch dafür verpflichtet sich die Organisation, der Spenderin bis an ihr Lebensende periodisch Renten zu zahlen3. Es fehlt an verbindlichen Seit dem ersten Vertragsschluss im Jahr 1843 ist die Charitable Gift Regelungen zur Annuity zu einem relevanten Spendeninstrument amerikanischer Non- Steuerbefreiung Profit-Organisationen geworden. Etwa 10–20 % der gemeinnützigen Organisationen in den USA bieten ihren Spendern die CGA aktiv an. Auch in Deutschland gäbe es eine Zielgruppe für dieses Spendenin- strument. Allerdings fehlt es noch an verbindlichen Regelungen zur Steuerbefreiung für Spender und Non-Profit-Organisation, um das große Fundraising-Potenzial dieses Instruments nutzen zu können. Zudem müssten Spender in Deutschland auch niedrigere Rentenzah- lungen als attraktiv bewerten; die Einführung von riskanteren Kapital- anlagestrategien nach US-Manier4 ist für den deutschen Sektor noch völlig abwegig. 2
  • 3. Best Practice J 2.6 Beispiele aus den Kultursparten Gemeinhin werden CGA-Verträge in den USA ab einer Spendenhöhe CGAs für NPOs von 10.000 USD abgeschlossen und haben eine typische Laufzeit von 5 bis 30 Jahren. Die Spende bzw. das, was nach Auszahlung der Leib- renten vom Spendenwert verblieben ist, steht der Non-Profit-Orga- nisation erst mit dem Verscheiden der Spenderin zur Verfolgung gemeinnütziger Zwecke zur Verfügung. Zu den Nutzern zählen pri- mär (mittel-)große Non-Profit-Organisationen, die über eine eigene Fundraising-Abteilung mit mehr als fünf festangestellten Mitarbeitern verfügen. Das Zinseinkommen für die Rentenzahlung an die Spenderin erwirt- schaftet die Non-Profit-Organisation in dieser Zeit über die Anlage des eingangs gespendeten Vermögenswertes am Kapitalmarkt. Die Höhe der vereinbarten Rentenzahlung bemisst sich insbesondere am Alter der Spenderin in Verbindung mit aktuellen Statistiken zur Lebenser- wartung. Auch wenn die Non-Profit-Organisationen grundsätzlich frei über die Zinsempfehlungen vom Höhe der Rentenzahlung im Rahmen ihrer CGA-Angebote entschei- American Council den können, halten sie sich typischerweise an die Zinsempfehlungen on Gift Annuities ihrer Dachorganisation, des American Council on Gift Annuities (ACGA). Im Sommer 2011 lagen diese Empfehlungen bei jährlich 4,2 % für einen 50-jährigen Spender und entsprechend höheren 7,5 % für einen bereits 80-jährigen Spender5. Abb. J 2.6-1 Homepage American Council On Gift Annuities 3