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Europa braucht eine
nachhaltige
Wachstumsstrategie - Jetzt

      Bundesvorstand GPA 23.November 2011
                              Silvia Angelo




                                              wien.arbeiterkammer.at
U-U-U die Krise




      Ungleichgewichte
      im Außenhandel




2                        wien.arbeiterkammer.at
Wo stehen die ArbeitnehmerInnen
nach der Krise?
1. Alle Gründe für Krise nicht beseitigt –
   Schwerpunkte heute: Ungleichgleichgewichte
   und Ungleichheiten - Verteilungsproblem
2. Realwirtschaftliche Krisenfolge:
   Arbeitslosigkeit steigt, Beschäftigung sinkt –
   Arbeitsmarktproblem
3. Volkswirtschaftlich wäre Stärkung des
   Binnenkonsums notwendig. Nicht notwendig
   ist eine „Wachstumsbremse“ –
   Nachfrageproblem
=> Verteilungsfrage und Beschäftigung

                                                    wien.arbeiterkammer.at
1. Wer hat dem wird gegeben
 Einkommensverteilung wird ungleicher und die
  Vermögenskonzentration immer größer
 Die Besteuerung auf Gewinne und Vermögen nimmt ab
 Die Lohnquote ist seit Ende der 70iger Jahre um rund
  10%-Punkte gesunken (wobei Beschäftigung stieg)
 Nur die Top 10% der EinkommensbezieherInnen haben
  seit den 80er Jahren Einkommensanteile bekommen,
  die unteren 20% deutlich verloren – Teilzeit und
  atypische Beschäftigung
 Vermögensdaten:
   Geldvermögen: 473 Mrd. Euro bei Haushalten (davon 26 Mrd.
     Privatstiftungen). Verteilung: Die obersten 10% besitzen 55% des
     Vermögens
   Immobilienvermögen: 876 Mrd. Euro


                                                                        wien.arbeiterkammer.at
1a. Entwicklung der Verteilung der lohn-
      steuerpflichtigen Einkommen Österreich
             1976    1982    1987   1995    2000    2005    2006    2007    2008

Gesamt       0,349   0,364   0,35    0,41   0,433   0,441   0,443   0,446   0,448
Gini Koef.
1. Quintil     4,8     4,5    5,4     2,9     2,5     2,2     2,2     2,2       2,1


2. Quintil    12,7    12,4   12,7    10,9    10,2     9,5     9,5     9,4       9,4


3. Quintil    18,3     18    17,7    17,7    17,4    17,2    17,1     17         17


4. Quintil     24     23,9   23,1    24,1    24,2    24,5    24,5    24,4     24,4


5. Quintil    40,2    41,2     41    44,4    45,7    46,5    46,7    46,9     47,1




                                                                       wien.arbeiterkammer.at
1b. Verteilung von 880 Milliarden Euro
Immobilienvermögen laut OeNB


         132 Mrd




                             Top 10%
    211 Mrd                  Top 20% und 30%
                             Mittleren 50-70%
                   537 Mrd




                                          wien.arbeiterkammer.at
1c. Wie verteilt der Staat um?

 Über die Einnahmenseite wird in Österreich
  NICHT umverteilt – die Steuern und SV-
  Beiträge sind in Relation zum Einkommen
  über die gesamte Einkommensverteilung
  relativ gleich
 Umverteilt wird über die AUSGABENSEITE:
  Für das ärmste Drittel der Einkommen
  verbessert sich durch Staatsausgaben die
  Einkommenslage um 190%, die obersten 10%
  verlieren 30%




                                               wien.arbeiterkammer.at
2. Auswirkungen der Krise auf die
 Realwirtschaft
           2007     2008     2009     2010     2011     2012

BIP real      3,7      2,2     -3,8      2,3      2,9        0,8

Konsum        0,9      0,8     -0,3      2,2      0,9        0,8

VPI           2,2      3,2      0,5      1,9      3,1        2,1

AL int        4,4      3,8      4,8      4,4      4,2        4,4

AL nat        6,2      5,8      7,2      6,9      6,7           7




                                                         wien.arbeiterkammer.at
2a. Arbeitslosenquote unter 25-
 Jährige in Prozent
45.0


40.0


35.0


30.0
                                                                                         Deutschland
25.0                                                                                     Griechenland
                                                                                         Spanien
20.0                                                                                     Frankreich
                                                                                         Italien
15.0                                                                                     Österreich


10.0


 5.0


 0.0
       1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010




                                                                                           wien.arbeiterkammer.at
2b. Probleme am österreichischen
Arbeitsmarkt
 Niedrig Qualifizierte Männer (max. Pflichtschule):
  Arbeitslosenquote von 20,5%
 Arbeitslosenquote von ausländischen Männern: 10,0%
 20-24 jährige junge Männer: 10,2% (Benchmark
  Durchschnitt: 6,9%)
 Gruppe, die weder in Beschäftigung, Ausbildung oder
  Weiterbildung ist: 15-24 Jahre: 7,1% der Bevölkerung
  15-24 Jahre (=72.500 Personen)
 Zwar ist die Arbeitslosigkeit in Österreich
  niedrig, aber: Konzentration der Problemlagen auf
  junge, niedrig-qualifizierte Männer mit
  Migrationshintergrund!!!



                                                         wien.arbeiterkammer.at
3. Wo stehen wir, was wird gefordert
und was bräuchte es?
 Konjunktur braucht jetzt Stabilisierung von
  Erwartungen
 Beitrag der Gewerkschaften: Erwartungen
  bzgl. Einkommen stabilisieren
 Stütze der österreichischen aber auch
  europäischen Wirtschaft war der private
  Konsum
 Diskussion um eine Schuldenbremse ist das
  falsche Zeichen zur falschen Zeit
 Es braucht: Beschäftigungs- und
  Verteilungspolitik

                                                wien.arbeiterkammer.at
3a. Binnennachfrage stärken!


BIP    = KonsP + KonsS + Invest + Exp – Imp


286 = 156 + 55 + 62 + 154 -142




Durch Einkommensverteilung beeinflussbare
Größe

                                              wien.arbeiterkammer.at
3b. Wachstumsbeitrag Konsum




                              wien.arbeiterkammer.at
3c. Schuldenbremse
Ausgestaltung:
 Quasi ausgeglichener Haushalt: Defizit Bund
   soll 2017 0,35% (strukturelles Defizit)
   erreichen
 Wird in Verfassung festgeschrieben
Effekte:
 Sparpakete im Gesamtumfang von 9 Mrd =
   Jährlich zwischen 1,6 und 2,1 Mrd.
In Prozent   2013    2014     2015     2016     2017
Defizit        2,8      2,8      2,8      2,8     2,8
Pfad neu       2,3     1,82     1,33     0,84    0,35
Lücke         0,49     0,98     1,47     1,96    2,45


                                                        wien.arbeiterkammer.at
3d. Schuldenbremse aus Nicht-
Felderer-Sicht
 Scheiblecker/Wifo: Ein budgetärer Ausgabendeckel wie
  die "Schuldenbremse" dämpft grundsätzlich die
  Konjunktur. Unproblematisch: Verwaltungsreformen,
  Einsparungen beim Bundesheer oder die Einführung
  einer Vermögenssteuer. Problematisch zB:
  Eindämmung der Frühpensionen
 Bofinger/Weisenrat D: Schuldenbremsen sind nach
  dem Modell der schwäbischen Hausfrau gestrickt. Die
  Schuldenbremse verletzt die goldene Regel der
  Finanzpolitik, dass der Staat Zukunftsinvestitionen mit
  Krediten finanzieren soll. Der
  Konsolidierungswettbewerb wird das Wachstum so
  abschwächen, dass am Ende alle mit höheren Defiziten
  dastehen.

                                                            wien.arbeiterkammer.at
Schlussendlich: Was tun?

 Spürbare Lohnanstiege als
  Erwartungsstabilisierung und
  Konsummotor
 Vermögensbesteuerung
 Maßnahmenpaket gegen
  Jugendarbeitslosigkeit
 Arbeitszeitverkürzung
 Soziale Dienstleistungen ausbauen
 Bildungspolitik


                                      wien.arbeiterkammer.at

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Angelo gpa bundesvorstand november 2011

  • 1. Europa braucht eine nachhaltige Wachstumsstrategie - Jetzt Bundesvorstand GPA 23.November 2011 Silvia Angelo wien.arbeiterkammer.at
  • 2. U-U-U die Krise Ungleichgewichte im Außenhandel 2 wien.arbeiterkammer.at
  • 3. Wo stehen die ArbeitnehmerInnen nach der Krise? 1. Alle Gründe für Krise nicht beseitigt – Schwerpunkte heute: Ungleichgleichgewichte und Ungleichheiten - Verteilungsproblem 2. Realwirtschaftliche Krisenfolge: Arbeitslosigkeit steigt, Beschäftigung sinkt – Arbeitsmarktproblem 3. Volkswirtschaftlich wäre Stärkung des Binnenkonsums notwendig. Nicht notwendig ist eine „Wachstumsbremse“ – Nachfrageproblem => Verteilungsfrage und Beschäftigung wien.arbeiterkammer.at
  • 4. 1. Wer hat dem wird gegeben  Einkommensverteilung wird ungleicher und die Vermögenskonzentration immer größer  Die Besteuerung auf Gewinne und Vermögen nimmt ab  Die Lohnquote ist seit Ende der 70iger Jahre um rund 10%-Punkte gesunken (wobei Beschäftigung stieg)  Nur die Top 10% der EinkommensbezieherInnen haben seit den 80er Jahren Einkommensanteile bekommen, die unteren 20% deutlich verloren – Teilzeit und atypische Beschäftigung  Vermögensdaten:  Geldvermögen: 473 Mrd. Euro bei Haushalten (davon 26 Mrd. Privatstiftungen). Verteilung: Die obersten 10% besitzen 55% des Vermögens  Immobilienvermögen: 876 Mrd. Euro wien.arbeiterkammer.at
  • 5. 1a. Entwicklung der Verteilung der lohn- steuerpflichtigen Einkommen Österreich 1976 1982 1987 1995 2000 2005 2006 2007 2008 Gesamt 0,349 0,364 0,35 0,41 0,433 0,441 0,443 0,446 0,448 Gini Koef. 1. Quintil 4,8 4,5 5,4 2,9 2,5 2,2 2,2 2,2 2,1 2. Quintil 12,7 12,4 12,7 10,9 10,2 9,5 9,5 9,4 9,4 3. Quintil 18,3 18 17,7 17,7 17,4 17,2 17,1 17 17 4. Quintil 24 23,9 23,1 24,1 24,2 24,5 24,5 24,4 24,4 5. Quintil 40,2 41,2 41 44,4 45,7 46,5 46,7 46,9 47,1 wien.arbeiterkammer.at
  • 6. 1b. Verteilung von 880 Milliarden Euro Immobilienvermögen laut OeNB 132 Mrd Top 10% 211 Mrd Top 20% und 30% Mittleren 50-70% 537 Mrd wien.arbeiterkammer.at
  • 7. 1c. Wie verteilt der Staat um?  Über die Einnahmenseite wird in Österreich NICHT umverteilt – die Steuern und SV- Beiträge sind in Relation zum Einkommen über die gesamte Einkommensverteilung relativ gleich  Umverteilt wird über die AUSGABENSEITE: Für das ärmste Drittel der Einkommen verbessert sich durch Staatsausgaben die Einkommenslage um 190%, die obersten 10% verlieren 30% wien.arbeiterkammer.at
  • 8. 2. Auswirkungen der Krise auf die Realwirtschaft 2007 2008 2009 2010 2011 2012 BIP real 3,7 2,2 -3,8 2,3 2,9 0,8 Konsum 0,9 0,8 -0,3 2,2 0,9 0,8 VPI 2,2 3,2 0,5 1,9 3,1 2,1 AL int 4,4 3,8 4,8 4,4 4,2 4,4 AL nat 6,2 5,8 7,2 6,9 6,7 7 wien.arbeiterkammer.at
  • 9. 2a. Arbeitslosenquote unter 25- Jährige in Prozent 45.0 40.0 35.0 30.0 Deutschland 25.0 Griechenland Spanien 20.0 Frankreich Italien 15.0 Österreich 10.0 5.0 0.0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 wien.arbeiterkammer.at
  • 10. 2b. Probleme am österreichischen Arbeitsmarkt  Niedrig Qualifizierte Männer (max. Pflichtschule): Arbeitslosenquote von 20,5%  Arbeitslosenquote von ausländischen Männern: 10,0%  20-24 jährige junge Männer: 10,2% (Benchmark Durchschnitt: 6,9%)  Gruppe, die weder in Beschäftigung, Ausbildung oder Weiterbildung ist: 15-24 Jahre: 7,1% der Bevölkerung 15-24 Jahre (=72.500 Personen)  Zwar ist die Arbeitslosigkeit in Österreich niedrig, aber: Konzentration der Problemlagen auf junge, niedrig-qualifizierte Männer mit Migrationshintergrund!!! wien.arbeiterkammer.at
  • 11. 3. Wo stehen wir, was wird gefordert und was bräuchte es?  Konjunktur braucht jetzt Stabilisierung von Erwartungen  Beitrag der Gewerkschaften: Erwartungen bzgl. Einkommen stabilisieren  Stütze der österreichischen aber auch europäischen Wirtschaft war der private Konsum  Diskussion um eine Schuldenbremse ist das falsche Zeichen zur falschen Zeit  Es braucht: Beschäftigungs- und Verteilungspolitik wien.arbeiterkammer.at
  • 12. 3a. Binnennachfrage stärken! BIP = KonsP + KonsS + Invest + Exp – Imp 286 = 156 + 55 + 62 + 154 -142 Durch Einkommensverteilung beeinflussbare Größe wien.arbeiterkammer.at
  • 13. 3b. Wachstumsbeitrag Konsum wien.arbeiterkammer.at
  • 14. 3c. Schuldenbremse Ausgestaltung:  Quasi ausgeglichener Haushalt: Defizit Bund soll 2017 0,35% (strukturelles Defizit) erreichen  Wird in Verfassung festgeschrieben Effekte:  Sparpakete im Gesamtumfang von 9 Mrd = Jährlich zwischen 1,6 und 2,1 Mrd. In Prozent 2013 2014 2015 2016 2017 Defizit 2,8 2,8 2,8 2,8 2,8 Pfad neu 2,3 1,82 1,33 0,84 0,35 Lücke 0,49 0,98 1,47 1,96 2,45 wien.arbeiterkammer.at
  • 15. 3d. Schuldenbremse aus Nicht- Felderer-Sicht  Scheiblecker/Wifo: Ein budgetärer Ausgabendeckel wie die "Schuldenbremse" dämpft grundsätzlich die Konjunktur. Unproblematisch: Verwaltungsreformen, Einsparungen beim Bundesheer oder die Einführung einer Vermögenssteuer. Problematisch zB: Eindämmung der Frühpensionen  Bofinger/Weisenrat D: Schuldenbremsen sind nach dem Modell der schwäbischen Hausfrau gestrickt. Die Schuldenbremse verletzt die goldene Regel der Finanzpolitik, dass der Staat Zukunftsinvestitionen mit Krediten finanzieren soll. Der Konsolidierungswettbewerb wird das Wachstum so abschwächen, dass am Ende alle mit höheren Defiziten dastehen. wien.arbeiterkammer.at
  • 16. Schlussendlich: Was tun?  Spürbare Lohnanstiege als Erwartungsstabilisierung und Konsummotor  Vermögensbesteuerung  Maßnahmenpaket gegen Jugendarbeitslosigkeit  Arbeitszeitverkürzung  Soziale Dienstleistungen ausbauen  Bildungspolitik wien.arbeiterkammer.at