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R E I S E B E R I C H T
Fachexkursion nach Nordindien
vom 18. bis 27. Februar 2014
Inhaltsverzeichnis
Seite 3 Teilnehmerverzeichnis
Seite 4 19. Febr. 2014 Rundfahrt in Delhi und Besuch des
Museums für Agrarwissenschaften
Seite 5 20. Febr. 2014 Besichtigung des Gemüsegroßmarktes,
und der Brauerei Shivalik
Seite 6, 7 21. Febr. 2014 Besuch der Morarka Foundation
und der Kooperative Milchwirtschaft
Seite 8, 9 22. Febr. 2014 Führung durch ein Pferdegestüts und
einer Klosterfarm
Seite 10 23. Febr. 2014 Besichtigung eines Sägewerkes
Seite 12-15 24. Febr. 2014 Vorstellung einer Bio-Plantage und
Besichtigung einer Ziegelbrennerei
Seite 16 25. Febr. 2014 Taj Mahal
Seite 17 26. Febr. 2014 Mutter Teresa Station und Regionale
Kleinbauern
Seite 18 Allgemeines über Indien
Seite 19 Sponsoring
Impressum: Herausgeber: BBK Baden, 2500 Baden, Pfaffstättner Straße 3; Redaktion: DI Franz Karpf; Verlagsort:
Baden, Herstellungsort: Baden, Herstellung: Hauseigene Druckerei
Fotos: DI Günther Wiedner, DI Johann Hell
ReiseteilnehmerReiseteilnehmerReiseteilnehmerReiseteilnehmer
Dr. Martin Auer Leiter der BBK Melk
Ing. Herbert Enengel Berater in der BBK Melk
Ing. Walter Grasberger Leiter der BBK Lilienfeld
Ing. Herbert Gutkas Leiter der BBK Waidhofen/Thaya
DI. Elisabeth Hainfellner Gf. Leader Region Triestingtal
Dr. Josef Hainfellner Projektleitung Green Care NÖ
DI. Johann Hell Leiter der BBK Scheibbs
DI. Johann Humer Grünlandreferent der LK NÖ
DI. Siegfried Jäger Berater in der BBK Korneuburg
DI. Franz Karpf Leiter der BBK Baden
DI. Josef Kraus Leiter der BBK Bruck-Schwechat
DI. Bernhard Löscher Leiter der BBK Zwettl
Ing. Johannes Mayer Berater in der BBK Amstetten
Dr. Wolfgang Neuhauser Leiter der BBK St. Pölten
DI. Gerald Patschka Leiter der BBK Hollabrunn
Mag. (FH) Bernhard Ratzinger Berater in der BBK Amstetten
DI. Andrea Ribisch Beraterin in der BBK Mistelbach
Sabine Rödler Diplomierte Krankenpflegerin
DI. Angela Schmid Leiterin d. Bildungswerkstätte Mold
DI. Josef Stangl Berater in der BBK Krems
DI. Heinrich Steindl Forstsekretär der BBK Korneuburg
Ing. Johann Tanzler Geschäftsführer Fleckvieh Austria
DI. Günther Wiedner Fütterungsreferent der NÖ LK
Ing. Franz Zöch AL für Wein- u. Obstbau RWA
Reiseführer: Pradeep Singh pradeep.champawat@gmail.com
Reisebüro: Moser Reisen, 4010 Linz, Graben 18
Mittwoch, 19.2.2014:Mittwoch, 19.2.2014:Mittwoch, 19.2.2014:Mittwoch, 19.2.2014:
Besichtigung der Freitagsmoschee „Jama Masjid“, Fahrt durch „Old Delhi“ (tlw. mit einer Rikscha)
zur Gedenkstätte von Mahatma Gandhi. Weiterfahrt zu India Gate und zum Präsidenten-Palast.
Am Abend wurde das Qutub-Minarett besichtigt.
Museum für AgrarwissenschaftenMuseum für AgrarwissenschaftenMuseum für AgrarwissenschaftenMuseum für Agrarwissenschaften Bericht von Andrea RibischBericht von Andrea RibischBericht von Andrea RibischBericht von Andrea Ribisch
Das nationale Landwirtschaftsmuseum ist das Erste seiner Art in Indien. Dort konnten wir auf zwei
Etagen die Entwicklung der indischen Landwirtschaft, beginnend bei den prähistorischen
Anfängen, bis hin zu den neuesten Entwicklungen des Agrarsektors kennenlernen.
Seit Urzeiten bilden Ackerbau und Viehzucht das Rückgrat der indischen Ökonomie und noch
heute leben 65% der Bevölkerung direkt oder indirekt von der Landwirtschaft. Durch die
Reichtümer, die die Landwirtschaft hervorgebracht hat, zog das Land Horden von Migranten an,
um sich in Indien niederzulassen. Innerhalb der indischen Gesellschaft genießt die Landwirtschaft
einen sehr hohen Stellenwert und hat somit Einfluss auf Literatur, Glaube und Kultur – frei nach
dem Motto „alles kann warten, nur nicht die Landwirtschaft“.
Antike Literatur und archäologische Ausgrabungen liefern zahlreiche Hinweise auf die gängigen
landwirtschaftlichen Praktiken im antiken und mittelalterlichen Indien. Nach der Unabhängigkeit
Indiens wurde höchste Aufmerksamkeit auf die Landwirtschaft in Form von fünf-Jahres-Plänen
gelegt. Das Ergebnis ist die sogenannte „Grüne Revolution“, sowie die Selbstversorgung der
indischen Bevölkerung. Beispielsweise ist Indien weltweit führend bei der Produktion von Linsen,
Jute, Büffelfleisch, Erdnüssen, Zuckerrohr, Weizen, Tabak und Reis. Indien sieht sich gewachsen,
heute über eine Milliarde Menschen zu ernähren und gleichzeitig die Herausforderungen der
Zukunft annehmen zu können. Die Antwort der Regierung darauf lautet Produktionssteigerung,
wodurch etwa die Futtergetreideproduktion von 1950 bis 2011 von 50 auf 230 Mio. Tonnen
angewachsen ist.
Die Besichtigung orientierte sich an einer
Zeitreise, wo wir beginnend bei der
Entstehung der Menschheit und der
Besiedelung der Welt, die Entwicklung der
Landwirtschaft über die Epochen hinweg
studieren konnten. Dabei war sehr gut zu
erkennen, dass der Kontinent auf eine
reiche landwirtschaftliche Vergangenheit
zurück-blickt und sich ständig weiter-
entwickeln konnte. Heute sieht sich Indien,
so wie auch der Rest der Welt, konfrontiert
mit steigenden Bevölkerungszahlen,
Bodendegradation und Erosion, Regen-
waldabholzung und Luftverschmutzung.
Dadurch hat sich die indische Regierung zum
Ziel gesetzt, die neuen Herausforderungen
anzunehmen und aktiv für die
Lebensmittelsicherheit und gegen den
Klimawandel zu kämpfen.
Videos und weitere Informationen zum
Museum finden Sie unter:
http://www.icar.org.in/en/node/2095
Donnerstag, 20.2.2014:Donnerstag, 20.2.2014:Donnerstag, 20.2.2014:Donnerstag, 20.2.2014:
Morgens Besichtigung des Gemüsegroßmarktes in Delhi. Weiterfahrt Richtung Jaipur mit einem
Einblick in das indische Landleben in kleinen Dörfern. In der Region wird hauptsächlich Weizen
und Raps angebaut. Abends in Jaipur erlebten wir eine Folkloreshow mit Tanz und Musik in einem
traditionellen Restaurant.
Besichtigung des Gemüsegroßmarktes:Besichtigung des Gemüsegroßmarktes:Besichtigung des Gemüsegroßmarktes:Besichtigung des Gemüsegroßmarktes: Bericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz Karpf
Auf engstem Raum und unter für Europäer unvorstellbaren hygienischen Verhältnissen wird
Gemüse aus dem Umland angeboten. Täglich liefern ca. 1500 Gemüsebauern ihre Ware an den
Großmarkt. Ab 3:00 Uhr in der Früh werden mit dem Fahrrad oder mit kleinen LKW´s die
verschiedensten Gemüsearten angeliefert. Im hinteren Teil des Marktes wird vielfach das Gemüse
noch zugeputzt, damit der Verkauf umgehend erfolgen kann. Wie ein Ameisenheer bewegen sich
die Inder zwischen den Gemüsearten. Je verkauftem Kilogramm seiner Ware muss der Bauer 1%
des Verkaufspreises an die Stadt abliefern. Am Großmarkt kostet 1 kg Tomaten 4-5 Rupien, im
Geschäft in der Stadt dann 30-40 Rupien.
Beim Durchwandern des Marktes können wir eine Vielzahl uns unbekannter Gemüse- oder
Obstarten sehen. Die Abfallprodukte werden an die umliegenden Bauern zum Verfüttern an deren
Tiere weiterverkauft.
BesBesBesBesichtigung der Brauerei Shivalikichtigung der Brauerei Shivalikichtigung der Brauerei Shivalikichtigung der Brauerei Shivalik:::: Bericht von Bernhard LöscherBericht von Bernhard LöscherBericht von Bernhard LöscherBericht von Bernhard Löscher
In Jaipur besichtigen wir die Brauerei Mount Shivalik. Dabei konnten wir die Flaschenfüllanlage
inklusive Flaschenetikettierung und das Sudhaus besichtigen. Bier wird in dieser Brauerei aus
Getreide (25% Reis und 75% Gerste), Hopfen (kommt aus
Europa) und Zucker erzeugt. 1 kg Gerste kostet ca. 30
indische Rupien – das sind umgerechnet in etwa 0,36 €. Pro
Tag werden in der Brauerei Mount Shivalik 100 hl Bier
produziert. Es wird sowohl untergäriges als auch
obergäriges Bier erzeugt. Beim Obergärigen steigt die Hefe
während der Gärung im klassischen Brauverfahren an die
Oberfläche, sinkt allerdings beim modernen Brauverfahren nach Ende der Gärung, wie
untergärige Hefe, zu Boden. Bei untergärigen Bieren sinkt die Hefe nach dem Gärprozess auf den
Boden des Gärtanks. Die Brauerei Mount Shivalik erzeugt 2 Sorten Bier: Lager Bier mit einem
Alkoholgehalt von unter 5 % und Starkbier mit einem Alkoholgehalt von 8 %. Die Erzeugung einer
Flasche Bier kostet ca. 20 indische Rupien (das sind umgerechnet in etwa 0,24 €), im Verkauf
kostet eine Flasche Bier dann ca. 100 indische Rupien (das sind umgerechnet in etwa 1,00 €). Der
Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Indien bei 2l/Person und Jahr.
Freitag, 21.2.2014:Freitag, 21.2.2014:Freitag, 21.2.2014:Freitag, 21.2.2014:
In der Früh besichtigen wir den „Palast der Winde“ mit Fotostopp. Danach geht´s zum Fort Amber,
das wir mit einem Elefantenritt erreichen. Jaipur ist bekannt durch die Edelsteinschleifbetriebe,
wovon wir uns am Nachmittag überzeugen konnten.
Besichtigung der Morarka FoundationBesichtigung der Morarka FoundationBesichtigung der Morarka FoundationBesichtigung der Morarka Foundation:::: Bericht von Bernhard RatzingerBericht von Bernhard RatzingerBericht von Bernhard RatzingerBericht von Bernhard Ratzinger
Morarka bereitet auf dem Standort in Jaipur biologisch produzierte Saaten und Gewürze für die
Verwendung als Nahrungs- und Futtermittel auf.
Eigentümer, der zur Morarka-Foundation gehörenden Organisation, ist die Familie Morarka. Mit
200 Mitarbeitern wird Indienweit produziert. Rund 250.000 Bauern werden durch die Aktivitäten
in Vermarktung durch Morarka unterstützt und verkaufen ihre Produkte an Morarka, wobei 65%
der produzierten Ware nach Übersee (v.a. Canada, Australien und Saudi Arabien) vermarktet
werden.
Mit den Bauern werden vorab keine Verträge geschlossen; wenn die Ware in Ordnung ist, wird
von Morarka eingekauft. Morarka unterstützt die Bauern bei der biologischen Bewirtschaftung
der Flächen und bei der Zertifizierung. Die Zertifizierung erfolgt durch die Amerikanische OneCert
Asia mit Sitz in Jaipur nach verschiedenen internationalen Standards und durch die Indische
Regierung.
In der Verarbeitung werden die Produkte teilweise handverlesen und Steine und Bruchkörner z.B.
bei Linsen und Bohnen aussortiert. Es werden verschiedene Getreidearten zu Mehl verarbeitet
oder als Körner vermarktet, sowie Leguminosen wie Kichererbsen, rote, schwarze und braune
Linsen und verschiedenste Gewürze ganz oder gemahlen aufbereitet und verpackt. Die Lagerung
erfolgt in einem 7-stöckigen gekühlten Lager in Säcken. Die Ein- und Auslagerung erfolgt händisch.
Getreide: Gerste, Mais, Reis, Hirse, Weizen, Buchweizen
Leguminosen: Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen, Kidneybohnen, grüne Erbsen
Gewürze: Anis, Koriander, Kümmel, Fenchel, Fenugreek (Currybestandteil), Kalonji (Zwiebelsaat),
Senf, Chili, schwarzer Pfeffer, Kardamon (grün und schwarz), Nelken, Zimt, Muskatnuss
Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft:Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft:Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft:Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft: Bericht von Hannes MayerBericht von Hannes MayerBericht von Hannes MayerBericht von Hannes Mayer
Bei der besichtigten Molkerei handelt es sich um den zweitgrößten Molkereistandort im
Bundesland. Es werden 1 Mio. Liter täglich verarbeitet. Die Anlieferung erfolgt im Umkreis um die
Molkerei von den Bauern selber (Moped + Milchkanne). In weiter entfernten Dörfern sind
Übernahmestellen eingerichtet von denen die Milch per LKW abgeholt wird. Die Anlieferung
erfolgt aufgrund der nicht vorhandenen Kühlung der Rohmilch 2 x täglich.
Zirka 50% der Lieferanten haben einen Vertrag mit der Molkerei und bekommen einen fixen
Milchpreis, der im Monat vorher bekanntgegeben wird. Es wird geschätzt, dass nur 50% der
gemolkenen Milch an die Molkerei geliefert wird. Der Rest wird selber verbraucht oder in der
nächsten Nachbarschaft als Frischmilch verkauft.
Bei der Milchübernahme wird der Fettgehalt bestimmt. Damit kann ein objektives Kriterium
herangezogen werden, da ein Großteil der Milch verwässert angeliefert wird. Die Bezahlung
erfolgt nach Fett-kg. Der Preis liegt momentan bei 540 RP/ Fett-kg, das ergibt umgerechnet 32
RP/kg Milch. Der Pro-Kopf Verbrauch in Indien liegt bei 250g / Tag = 91 kg / Jahr (Österreich: 80kg
Milch + Joghurt, + 5 kg Butter + 19 kg Käse), wobei ein Großteil der Milch in Form von Joghurt und
Milchpulver verbraucht wird.
Die Anlieferung schwankt saisonal deutlich,
je nach Futtersituation und Jahreszeit. Der
größte Teil der Milchproduktion ist in den
südlichen Bundesstaaten zu finden und wird
in den Norden geliefert (Zuschussgebiet).
Hauptprodukte der besichtigten Molkerei
sind Butter, geklärte Butter entspricht ca.
Butterschmalz (Ghee), Milchpulver und
UHT-Milch.
Die UHT Milch wird in modernen TetraPak-
Anlagen abgefüllt.
Hauptabnehmer der Produkte ist die
indische Armee. Der Rest der Produktion
wird über die Milcheinsammler auf deren
Touren wieder verkauft oder geht direkt an
den Handel.
Milchwirtschaft in Indien allgemein:
Indien gilt als der größte Milcherzeuger weltweit.
32 % aller weltweit gehaltenen Rinder stehen in
Indien (ca. 325 Mio. Stk.), davon sind mind. 50%
Wasserbüffel. Der Rinderbestand wächst jährlich
um mind. 1 %.
Die Milchproduktion ist in den letzten Jahren
deutlich gestiegen, zuerst wegen des Bevöl-
kerungswachstums und in der Folge durch eine
Steigerung des Verzehrs je Person.
Es herrscht 100% Selbstversorgung, Import und Exportmengen sind überschaubar gering.
Samstag, 22.2.2014:Samstag, 22.2.2014:Samstag, 22.2.2014:Samstag, 22.2.2014:
In der Früh besichtigen wir den Stadtpalast und die Altstadt von Jaipur mit der Sternwarte Jantar
Mantar. Auch die Besichtigung einer Teppichknüpferei, wie auch die Vorführung eines 7fachen
Stempeldruckes auf Textilien steht am Programm.
Besichtigung eines Pferdegestüts:Besichtigung eines Pferdegestüts:Besichtigung eines Pferdegestüts:Besichtigung eines Pferdegestüts: Bericht von Josef HainfellnerBericht von Josef HainfellnerBericht von Josef HainfellnerBericht von Josef Hainfellner
In der Nähe von Jaipur besuchten wir einen Pferdebetrieb, der sich speziell mit der Zucht, aber
auch dem Einstellen von Pferden befasst.
Gezüchtet werden vor allem Pferde (engl. Vollblut) für den Galopprennsport – entsprechend
temperamentvoll zeigten sich die Tiere. Der Galopprennsport erfreut sich in
Pferdefreundeskreisen großen Interesses in Indien und der Beruf des Pferdejockeys gilt als sehr
erstrebenswert. Zum Teil erfolgt die Zucht auch für den englischen Galopprennsport.
Auf einem für indische Verhältnisse sehr großzügigen Areal von rd. 7 ha arrondierter Fläche
werden 37 Stuten gehalten, rund die Hälfte davon sind Einstelltiere. Auffallend ist, dass die
Bewegungskoppeln allesamt mit eigens angeschüttetem speziellem feinem Sand ausgestaltet sind
– ein sehr hoher Aufwand wenn man den notwendigen Bodenaushub und die benötigten Mengen
bedenkt. Zudem sind die Flächen sehr sauber gehalten, kein einziges „Rossknödel“ konnte man
auf diesen Bewegungsflächen von doch mehreren ha Ausmasses erblicken. Die Eigentümerfamilie
erwähnte allerdings, dass das Ganze trotz 35jähriger Zuchterfahrung für sie ein Hobby sei, da das
Einkommen aus verschiedenen Hotels und auch anderen Unternehmungen komme. Am Areal
leben neben den Pferden die rund 15 ständig Beschäftigten. Die Tiere werden täglich nachtsüber
eingestallt, obgleich die ständige Freilandhaltung mit Unterstandsmöglichkeit klimatisch kein
Problem wäre. Die Stallungen sind sehr einfach gehalten mit zum überwiegenden Teil
Einzelboxen.
Die Einstellpreise belaufen sich auf rd. 10.000 Rupien/Monat (85 Rupien entsprechen einem EUR,
also rd. EUR 120,-- je Monat). Die Nachfrage zeigt sich stetig wachsend, unter jenen, die es sich
leisten können, ist es zunehmend „in“ ein Pferd zu haben. Ausreiten ist ohne Probleme in der
ganzen Landschaft rundum möglich, Reitverbote sind unbekannt.
Hengste haben im Alter von 2 Monaten einen Wert von ca. 200.000 Rupien (EUR 2.350),
zugerittene Leistungspferde im Alter von rd. 10 Jahren einen Wert von 300.000 – 500.000 Rupien
(ca. EUR 3.500 – 6.000). Es werden vereinzelt auch weitaus höhere Spitzenpreise erzielt. Ein
Decksprung kostet 100.000 – 150.000 Rupien (ca. EUR 1.200 – 1.700), die Fohlen werden
üblicherweise im Alter von einem Jahr gebrannt.
Jährlich werden über den besuchten
Standort 40-50 Pferde gehandelt.
Verkauft wird gerne über Märkte so z.B.
am bekannten Pferdemarkt in Pushkar –
auch ein beliebter Pilgerort.
Das Futter wird zur Gänze zugekauft
(Heu, Stroh, Mais, Gemüse).
Besichtigung einer Klosterfarm:Besichtigung einer Klosterfarm:Besichtigung einer Klosterfarm:Besichtigung einer Klosterfarm: Bericht von Herbert EnengelBericht von Herbert EnengelBericht von Herbert EnengelBericht von Herbert Enengel
Ein von Mönchen geführter Milchviehbetrieb mit 400 Kühen (Rasse Holstein) und 30 Mitarbeitern.
Wandermönche werden kostenlos versorgt und helfen bei der Arbeit.
Aus dem anfallenden Kuhmist wird über eine Biogasanlage Methangas gewonnen (Verwendung
zum Kochen des Essens), danach kompostiert und als Blumenerde verkauft. Die Kompostierung
dauert 20 Tage, wobei der Kompost 2mal am Tag gewendet und zum Schutz der Würmer vor Hitze
mit Stroh abgedeckt wird.
Die durchschnittliche Milchpro-
duktion pro Tag beträgt 2000 Liter
(per Hand wird morgens um 3 Uhr
und nachmittags um 15 Uhr ge-
molken), die unmittelbar nach dem
Melken vom Milchfuhrwerk abge-
holt und zur Molkerei transportiert
wird.
Der Auszahlungspreis der Mol-
kerei: 33 Rupien (40 Cent/l). Die
Durchschnittsleistung pro Kuh: 15
– 20 Liter/Tag. Die Höchstleistung
kann auch 30 Liter/Tag betragen.
2 Zuchtstiere zur Belegung der
Kühe werden auf der Farm gehalten.
Die Kühe erreichen ein erstaunliches Durchschnittsalter von 25 Jahren und haben im Durchschnitt
15 Kälber. Die männlichen Kälber werden kastriert und als Arbeitstiere verwendet bzw. verkauft.
Eine Tierversicherung ersetzt den Schaden bei Verendung bzw. Verletzung. Die Prämie/Kuh und
Jahr beträgt 2000 bis 4000 Rupien, Wert einer Kuh 60.000 Rupien (800 Euro). Ein Tierarzt betreut
den Viehbestand in Form eines Teilzeit-Angestelltenverhältnisses. Kosten 25.000 Rupien/Monat
(300 Euro).
Eigenfläche 20 ha, die restliche Versorgung der Kühe über Pachtflächen und Futterzukauf.
Fütterung: Weizenstroh und Heu - Kraftfutter: Kichererbsen, Linsen, wird vor Verabreichung
gekocht - die Mineralstoffversorgung wird somit gewährleistet. Großbetriebe sind eher die
Ausnahme, der durchschnittliche Kuhhalter hält 2 – 3 Kühe mit einer Fläche von 2 – 3 ha.
Indien ist mit einem Fünftel der Weltmilchproduktion der größte Erzeuger. Die Produkte werden
ausschließlich im Inland abgesetzt.
Auf Grund des enormen Bevölkerungszuwachses herrscht ein starkes Drängen in die Landwirt-
schaft, wobei die Flächen auf die Nachkommen aufgeteilt werden. Die Beratung der Betriebe
gliedert sich in eine
staatliche Beratung, die gleichzeitig auch die Kontrolle durchführt.
sowie die Betreuung durch den Tierarzt, der ebenfalls Verbesserungsvorschläge einbringt.
Sonntag, 23.2.2014Sonntag, 23.2.2014Sonntag, 23.2.2014Sonntag, 23.2.2014
Zu Beginn des Tages besichtigen wir den Birka Tempel. Am Weg in Richtung Karauli kommen wir
zum Stufenbrunnen Chand Baori, der über 13 Stufen 20 m in die Tiefe gebaut wurde. Weiters
besuchen wir ein Sägewerk entlang der Strecke. In Karauli geht es mit einer Kamelkutschenfahrt
durch die engen Gassen in der Altstadt zur Besichtigung des Stadtpalastes mit der Durbar Halle.
Besichtigung eines Sägewerkes:Besichtigung eines Sägewerkes:Besichtigung eines Sägewerkes:Besichtigung eines Sägewerkes: Bericht von Heinz SteindlBericht von Heinz SteindlBericht von Heinz SteindlBericht von Heinz Steindl
Der unter staatlicher Verwaltung stehende Wald (ca. 68 Mio. ha) in Indien liefert heute nur noch
sehr wenig industriell nutzbares Holz. Er dient vor allem der ländlichen Bevölkerung als Weideland
(78% der Waldfläche!) und Quelle von Brennholz, Viehfutter, Heilpflanzen und anderer
Nichtholzprodukte, wie zum Beispiel Harze, Kork, Pilze, Früchte, Honig, Gewürze, Heilmittel,
Chemische Grundstoffe (siehe Niembaum).
Trotz erheblicher Steigerungen (laut FAO 2,54% jährlich bis 2010) bei der Produktion von Holz für
den industriellen Bedarf wird eine Vergrößerung der Versorgungslücke von derzeit rund 25 Mio.
cbm auf rund 53 Mio. cbm im Jahre 2020 angenommen. Zur Deckung der Versorgungslücke
wurden vor allem seit den 1980iger Jahren 32,57 Mio. ha Forstplantagen angelegt (Hauptarten:
Eukalyptus, Akazien, Teak, sowie Pappeln, Silbereichen und Gummibaum). Außerdem wurde der
Import von Holz seit 1995 erleichtert. So ist Indien heute der drittgrößte Importeur von
Tropenhölzern (zumeist aus Indonesien, Myanmar, Malaysia und auch Afrika).
„Wälder“:
Nach unseren forstrechtlichen Bestimmungen gab es auf der gesamten Reiseroute keine Waldbe-
stände; viel Flurgehölz und sehr viele Einzelbäume – zur Bodenverbesserung und vielfach ge-
schneitelt zur Futtergewinnung.
Die Erntetechnik (Fällung) wird noch manuell mit der Zugsäge durchgeführt.
Sägewerksbesichtigung:
Einschnitt von Laubhölzern aus Umgebung zu Kanthölzern und Brennholz mit einer Bandsäge;
angetrieben von einem Benzinmotor über Flachriemen.
Beschreibung der wichtigsten Baumarten im Reisegebiet:
Niembaum (Azadirachta indica)
Der Niem ist ein schnellwachsender, (meist) immergrüner Baum mit der Heimat in Indien,
Pakistan und Burma; inzwischen weltweit angebaut in tropischen und subtropischen
Klimagebieten.
Obwohl der Baum seit Jahrzehnten untersucht wird, sind viele seiner Wirkstoffe noch nicht
vollständig erforscht. Niem enthält über 100 verschiedene chemische Inhaltsstoffe, die sich
zudem im Stamm, der Rinde, den Blättern und Früchten unterschiedlich zusammensetzen.
Ein besonders wichtiger Inhaltsstoff ist das Insektizid wirkende Azadirachtin. Er wird aus dem
Niemöl gewonnen, welches man aus den Samen presst. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind
Salannin, Meliantriol, Nimbin und Nimbidin.
Pflanzenteile des Niembaums und daraus hergestellte Produkte wirken antibakteriell und antiviral
und können als Insektizid, Fungizid, Spermizid, Dünger und Futtermittel eingesetzt werden. Sie
werden daher sowohl in der Medizin als auch in Landwirtschaft und Gartenbau genutzt. Das Holz
des Niembaums ist ein sehr guter Brennstoff und wird als Feuerholz genutzt.
Die Niemblätter sind als Viehfutter sehr beliebt. Das
schont die übrige Vegetation. Die Rückstände aus der
Niemölgewinnung (Presskuchen) eignen sich als
nährstoff- und mineralstoffreiches Viehfutter.
Der Niembaum wird zur Rekultivierung von
Wüstengebieten eingesetzt und hat einen hohen CO2-
Durchsatz.
Da der Baum sehr rasch wächst, wirkt sein Anbau schnell
der Abholzung natürlicher Wälder entgegen. Niembäume
helfen gegen Bodenerosion und senken die
Windgeschwindigkeit. Dabei spenden sie Schatten,
kühlen die Umgebung und schützen die Bodenvegetation
Schneiteln eines Niembaumes zur Futter- und
Brennholzgewinnung mit Axt
Eucalyptus:
Heimat Australien. 4 Untergattungen mit rund 600 Arten. Eukalyptus wird wegen seiner
Schnellwüchsigkeit und guten Holzqualität in allen subtropischen Gebieten angebaut. Beispiele für
solche Regionen sind auch Südeuropa und Südafrika.
Eukalypten dienen sowohl zur Gewinnung stark riechender ätherischer Öle als auch zur
Holzgewinnung. Sie sind die Futterpflanzen des Koala und einiger anderer Beuteltiere, für die
meisten anderen Tier- und Pflanzenarten sind sie dagegen giftig und nutzlos. Auch die Koalas
fressen bevorzugt alte Blätter, in denen die Giftstoffe nicht mehr so konzentriert sind wie in den
jungen Trieben und Blättern
Bäuerliche Eukalyptusplantage im Staat Punjab:
In nur 6 Jahren Umtriebszeit produzieren solche Pflanzungen aus ausgewählten Klonen wertvolles
Holz für die zahlreichen Furnierwerke der Region und liefern so zusammen mit agroforstlichen
Kulturen bald die Hälfte des Holzes für die indische Industrie.
Regenbaum (Samanea saman)
Der Regenbaum wird in tropischen und subtropischen Gebieten (Heimat in Mittel- und
Südamerika) als schattenspendender Park- und Straßenbaum sehr geschätzt - auch als
Schattenspender in Kaffee- und Kakaoplantagen.
Auf Weideflächen dienen die Früchte als Futter für Rinder, Ziegen und Schweine.
Teakbaum (Tectona grandis)
Im natürlichen Verbreitungsgebiet (Monsunwälder Süd- und Südostasiens) wird das Holz auch als
Brennholz, zur Herstellung von Holzkohle und von Hausgeräten verwendet. Die Blätter werden
zum Rot-Färben von Stoffen verwendet. Blüten, Blätter, Rinde und Holz werden in der
Volksmedizin gegen Enteritis und gegen Fieber verwendet.
Die Hauptnutzung des Teakbaumes betrifft sein Holz. Neben den hohen, astfreien Stämmen
machen seine besonderen Eigenschaften das Holz wertvoll. Es lässt sich gut verarbeiten und
trocknet ohne Reißen und Werfen.
Das Holz ist sehr dauerhaft, was auf die oben angeführten Inhaltsstoffe zurückzuführen ist.
Besonders das Kernholz ist gegen Pilze und Insekten (Termiten) sehr beständig. Zudem ist das
Holz schwer entflammbar.
Aufgrund seiner Färbung wird Teakholz als Messerfurnier oder Vollholz für Möbel, Vertäfelungen
und als Parkett verwendet. Wichtig ist aber vor allem seine Verwendung im Boots- und Schiffsbau.
Ein Schiffsdeck aus Teakholz wird bei Nässe nicht rutschig. Auch für Wasser- und Hafenbauten
findet es wegen seiner Beständigkeit Verwendung. Auch zum Drechseln und Schnitzen sowie für
den Modellbau wird es wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit verwendet.
Montag, 24.2.2014:Montag, 24.2.2014:Montag, 24.2.2014:Montag, 24.2.2014:
Diesen Tag beginnen wir mit der Besichtigung der Bio-Plantage. Bei der anschließenden
Weiterfahrt in Richtung Agra besichtigen wir eine der vielen Ziegelbrennereien in dieser Region.
Ein touristischer Höhepunkt ist heute die faszinierende Stadt Fatehpur Sikri, die wegen
Wassermangel nach dem Aufbau wieder verlassen wurde.
Besichtigung der BioBesichtigung der BioBesichtigung der BioBesichtigung der Bio----Plantage der Königsfamilie:Plantage der Königsfamilie:Plantage der Königsfamilie:Plantage der Königsfamilie: Bericht von JoBericht von JoBericht von JoBericht von Joh. Humh. Humh. Humh. Humerererer
Die Betriebszweige der Bioplantage des Maharaja von Karauli sind folgende:
• Hühner: 8 verschiedene Hühnerrassen mit Eierproduktion
• Pferdegestüt: mit 5 Stuten
• Milchproduktion für Süßigkeitsgaben (weiße Kugeln) die in Hindu-Tempeln an Gläubige
verschenkt werden
• Ackerbau mit Raps, Weizen, Hirse, Ackergrünfutter
Zebu – Wasserbüffelkreuzung Grünfutter Grünfutter in Schneidmaschine
Der Milchviehbetrieb besteht aus einem Freilaufstall mit 35 Kühen mit Rohrmelkanlage.
Verfüttert wurde am Vormittag des 23. Feber 2014 eine händische Mischung von trockener,
gehäckselter Hirse und lattich-ähnlichem Grünfutter, das mit einer händischen
Futterschneidmaschine (wie bei uns in früheren Zeiten) zerkleinert wurde. Die Futterkompo-
nenten werden in Körben am Kopf zum Barren getragen und dort mit bloßen Händen gemischt.
Die Hirse vom überdachten Lager wird vorher mit Reitern gesiebt. Die dort relativ festen
Kuhfladen werden ebenfalls mit Körben am Kopf aus dem Stall getragen. Gereinigt wird der Boden
mit langen Reisbesen. Die Viehrasse sind Kreuzungs- und Reintypen von Zebu und Wasserbüffel.
ZUR INFO: Das Zebu oder Buckelrind (Bos primigenius indicus) ist ein im Bereich des indischen
Subkontinents domestiziertes Hausrind, das vor allem in anderen tropischen und subtropischen
Klimaten gehalten wird. Das Zebu ist auch der Rindertyp, den man in Indien als „Heilige Kühe“ so
gut wie in allen Städten auf den Straßenrändern frei herumlaufend antrifft. Der Wasserbüffel
(Bubalus arnee) ist die am weitesten verbreitete und bekannteste Art der Asiatischen Büffel. Der
Wasserbüffel war im besuchten Gebiet häufiger als das Zebu zu beobachten.
Tägliche Milchproduktion: 100 Liter
Betriebsgröße: 200 Bighas = 50 ha (Wikipedia: Die Größe einer Bigha schwankt in Indien und
Nepal stark und wird mit zwischen 1500 und 6771 Quadratmetern angegeben. In Rajasthan
entspricht ein Bigha 2500 m².)
Besichtigung der Felder
Rapsfelder: es gibt immer 2 Ernten/Jahr, Hirse wird gern als Zweitfrucht angebaut.
Am heutigen Tag erfolgte die Ernte eines Rapsfeldes durch eine einzelne junge Frau mit einer
Sichel. Auf die Frage, wie die Bezahlung einer solchen Arbeitskraft erfolgt, teilte unser Reiseführer
PRADEEP mit, dass hier die Bezahlung über die Leistung einer Gruppe, einen Familienclan erfolgt,
so dass man den Tageslohn schwer berechnen könne. Auf die Frage was vergleichsweise ein
Bauarbeiter täglich verdient war die Antwort 300 – 350 Rupien. Das sind etwa 4 Euro. Als
stehende Hauptkulturen waren Sommerraps und Sommerweizen zu sehen. Raps wie Weizen
zeigten dort ein sehr gutes und reichliches Wachstum. Auch auf der ganzen Reise waren fast nur
diese Hauptkulturen zu beobachten. Alle auf dieser Fachreise beobachteten Raps- wie Weizen-
Bestände waren sehr gut entwickelt, fast unkrautfrei und machten einen sehr guten Eindruck. In
der Regel werden aber Mineraldünger und chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt,
informierte der Reiseführer. Auf meine Nachfrage hin, bestätigte der Reiseführer, dass in Indien
die Ernte der Felder traditionell nur Frauen auf händische Weise machen.
Der Betrieb hat einen imposanten Brunnen, mit dem die Felder bewässert werden. Der Brunnen
ist offen und ungeschützt ohne Geländer, hat ca. 4 Meter Durchmesser und ist bis zu 22 Metern
Tiefe aus Sandsteinziegeln gemauert. Der Zutritt erfolgt über eine etwa ein Meter erhöhte
Plattform aus Sandsteinplatten. Das Beregnungswasser wird mit einer nur 7 PS starken
Unterwasserpumpe mit einem zwei Zoll starken Rohr auf die Felder geleitet. Die Bewässerung
erfolgte bei Raps in Form eines leicht aufgestauten Dammes. Bei einer Kultur konnte man noch
die ca. ein Meter hohen dünnen Stangen mit Feinregnern sehen.
Noch vor 5 Jahren war der Grundwasserstand auf 30 Meter Tiefe. Da es allgemein in dieser Region
seit Jahren immer dramatisch weniger regnet, ist der Grundwasserstand bisher auf 70 Meter Tiefe
abgefallen. Die Niederschlagshöhe beträgt dort heute etwa 600 mm im Jahr. Früher war sie 1000
mm. Bei Regen steigt der Grundwasserstand.
Die Ernteerträge betragen bei Weizen 8 bis 9 Quintal/Bigha, das sind nach ad hoc Umrechnung
6400 bis 7000 kg/ha nach Bernhard Ratzinger. Die Rapserträge liegen demnach dort bei 2400
kg/ha. Im biologisch gebauten Weizen fand ich Gelbklee als Durchwuchs bzw. als Untersaat. Der
Betrieb baut als Grünfutter für das Milchvieh eine Kultur an, die an Lattich bzw. Salatarten
erinnert und zur Besuchszeit etwa 10 cm Aufwuchshöhe hatte.
Sommerweizen mit gutem Ertragspotential
Als Pflanzenschutzmittel werden selbst hergestellte biologische Präparate aus Kuhdung und
Buttermilch mit weiteren Zusätzen verwendet. Dabei erfolgt der Ansatz 21 Tage lang. Es werden
auch Präparate vom NIEMBAUM oder NEEM (Azadirachta indica), Wolfsmilch und Urin mit 21-
tägigem Ansatz verwendet.
ZUR INFO:
Das NEEMÖL oder NIEMÖL ist auch bei uns als biologisches Pflanzenschutzmittel zugelassen. Der
wirksame Inhaltsstoff ist das Insektizid wirkende AZADIRACHTIN. Er wird aus dem NIEMÖL
gewonnen, welches man aus den Samen des NIEMBAUMES presst.
Die biologischen Pflanzenschutzmittel werden mit einer Rückenspritze ausgebracht, wobei je 20
Liter Spritzenfüllung 100 ml Präparat eingesetzt wird. Unser Reiseführer PRADEEP sagt, dass im
Gemüsebau organische Pflanzenschutzmittel noch im Probierstadium stehen. PRADEEP zeigt uns
die kugelartige Frucht eines Kanonenkugelbaumes (Couroupita guianensis). Den Saft dieser Frucht
kann man als kühlendes und erfrischendes Getränk verwenden.
Am Betrieb wird auch Kalk als Dünger verwendet.
Es wurde bis 1970 vom Maharaja auch Fischzucht betrieben. Das heute leere Fischzuchtbecken
zeigt, dass sich die Fischzucht wegen Wassermangel nicht mehr rentiert.
Die landwirtschaftlichen Maschinen des Betriebes konnten wir nicht sehen, da sie derzeit über
eine Art Maschinenring ausgeborgt waren. Die Monsum-Regenzeit ist hier Juli und August. 2013
gab es erstmals auch Regen bis September, was sehr ungewöhnlich ist und als Klimawandelindiz
gesehen wird.
Der Betrieb kultiviert im Gemüsegarten des Schlosses auch folgende Gemüsearten: Salat,
Mangold, Brokkoli, Kraut, Koriander, Blumenkohl, Gurken, Tomaten, Rote Rübe, Französische
Filetbohnen (Fisolen), Erbsen und Kichererbsen. Dieses Gemüse wird im Hotel des Schlosses
verarbeitet.
Besichtigung einBesichtigung einBesichtigung einBesichtigung einer Ziegelbrennereier Ziegelbrennereier Ziegelbrennereier Ziegelbrennerei:::: Bericht von Gerald PatschkaBericht von Gerald PatschkaBericht von Gerald PatschkaBericht von Gerald Patschka
Auf dem Weg von Karauli nach Agra machen wir nachmittags einen kurzen Halt bei einem
Ziegelofen. Ziegelöfen sind entlang der gesamten Reiseroute immer wieder zu sehen - auffällig
sind dabei vor allem die hohen Schornsteine.
Zum Zeitpunkt unseres Besuches wird der oval um den Schornstein angeordnete Brennraum
gerade mit den luftgetrockneten Ziegel-Rohlingen befüllt. Die Ziegel werden in unmittelbarer
Nähe „geschlagen“. Dabei wird in mühevoller Handarbeit der vorhandene Lehm mit Wasser
vermengt (keine sonstigen Beimengungen), in Holzformen zu Ziegeln geformt und zunächst an der
Luft getrocknet. Jeder Ziegelofen hat - wie auch bei uns früher üblich - ein eigenes Kennzeichen
(„Ziegelstempel“).
Befeuert wird der Ziegelofen mit Rapsstroh, das zwischen die Ziegel-Rohlinge eingebracht wird.
Nach dem Befüllen wird der Brennraum mit Erde abgedeckt. Die Brenndauer beträgt einen
Monat. Anschließend werden die fertigen Ziegel wieder entnommen.
Durch die Höhe des Rauchfanges (schätzungsweise etwa 15 bis 20 m) entsteht ein entsprechender
Zug, der die für das Brennen notwendige Temperatur erreichen lässt. Leider kann der genaue
Ablauf des Brennvorganges trotz Rückfragen nicht genauer eruiert werden.
Wir erfahren, dass in diesem Ziegelofen 80 Millionen Stück Ziegel pro Jahr produziert werden. Der
Verkaufspreis beträgt 3.200 Rupien pro 1.000 Stück (umgerechnet etwa 4 Cent pro Ziegel).
Insgesamt sind etwa 50 Personen in dieser Ziegelei beschäftigt.
(Im Internet habe ich die Funktion der in unseren Breiten früher gängigen „Ringöfen“
recherchiert. Diese waren vom Aussehen her nahezu ident mit dem besichtigten Ofen. Dabei
wurde der Brennvorgang über ein ausgeklügeltes System der Luftführung gesteuert. Das Feuer
(mit Temperaturen bis zu 1.200°C) wanderte rund um das Oval. Die Befeuerung erfolgte von oben
durch verschließbare Öffnungen, wobei Kohle als Heizmaterial verwendet wurde.)
Dienstag, 25.2.2014:Dienstag, 25.2.2014:Dienstag, 25.2.2014:Dienstag, 25.2.2014:
In der Früh fahren wir zum kulturellen Höhepunkt unserer Reise, dem Taj Mahal. Danach geht´s
zum Roten Fort. Auf der Strecke besuchen wir auch Felder regionaler Kleinbauern.
Besichtigung des Taj Mahal:Besichtigung des Taj Mahal:Besichtigung des Taj Mahal:Besichtigung des Taj Mahal: Bericht von Johann HellBericht von Johann HellBericht von Johann HellBericht von Johann Hell
Das kulturelle Highlight unserer Reise war der Besuch des Taj Mahals (wörtlich übersetzt Kronen-
Palast) in Agra. Es gilt als Lobspruch an erhabene Liebe.
Auf einem Feldzug des 5. Mogulkaisers Shah Jahan - „Eroberer der Welt“ starb seine Lieblingsfrau
Mumtaz-i-Mahal - „Auserwählte des Palastes“ 1631 im Ort Burhanpur mit 38 Jahren während der
Geburt ihres 14. Kindes. Mumtaz war persischer Abstammung.
Zu Ehren von Mumtaz-i-Mahal ließ Shah Jahan am Ufer des Flusses Yumuna eine 2 ha große
Anlage errichten mit dem Mausoleum Taj Mahal. 20.000 Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und
Künstler arbeiteten 22 Jahre an diesem Projekt.
Das Mausoleum ist eine Mischung aus
persischen Elementen und altindischer Tradition.
Auf einem 4-eckigen Sockel steht das 8-eckige
Grabmal, aus Ziegel erbaut und mit weißem
Marmor aus Makrana, Rajathan, verkleidet.
Flankiert wird Taj Mahal von 4 dreistöckigen
Minaretten und 2 roten Sandsteinbauten, der
Grabmoschee an der Westseite und dem
Mehmankhana (Gästehaus) an der Ostseite.
Die Kenotaphe von Mumtaz-i-Mahal und Shah Jahan werden von einem achteckigen
Marmorgitter umschlossen mit prächtigen Einlegearbeiten mit Blumenmotiven aus Achat,
Karneol, Lapislazuli und vielen anderen Edelsteinen.
Der „Garten des Paradieses“ wurde 4-teilig angelegt mit Gehwegen aus rotem Sandstein aus
Fatepur Sikri, mit Wasserkanälen, einem Marmorteich in der Mitte und symmetrisch angelegte
Baumalleen und Blumenbeeten.
1658 wurde Shah Jahan nach 30-jähriger Regentschaft von seinem Sohn Aurangzeb entmachtet
und gefangen genommen.
Bis zu seinem Tod 1666 lebte Shah Jahan in einem Turm im Roten Fort von Agra mit Blick auf Taj
Mahal.
Am Abend besuchten wir im Kulturzentrum Kalakriti eine Live-Show - ähnlich einem Musical - von
der unsterblichen Liebe Shah Jahans zu Mumtaz-i-Mahal und der Errichtung des Taj Mahal.
Mittwoch, 26.2.2014Mittwoch, 26.2.2014Mittwoch, 26.2.2014Mittwoch, 26.2.2014
In Agra, nach dem Besuch des Waisenhauses, gab es die Möglichkeit eine Gobeline- und
Juwelierfirma kennen zu lernen. Auf der Rückfahrt zum Flughafen in Delhi besichtigten wir auch
noch einen regionalen Kleinbauern.
Mutter Teresa WaisenhausMutter Teresa WaisenhausMutter Teresa WaisenhausMutter Teresa Waisenhaus:::: Bericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz Karpf
Am letzten Tag unserer Indienreise konnten wir die beeindruckende Leistung von Mutter Teresa
durch die Besichtigung der Station in Agra kennenlernen.
Wir wurden sehr freundlich von Schwester Glori
empfangen und durch die Station geführt. Mit 11
betreuenden Schwestern und vielen anderen
helfenden Frauen werden hier 50 Kleinkinder und 150
Erwachsene (20 Mädchen, 80 Frauen und 50 Männer,
die überwiegend schwer behindert sind) versorgt.
Die Gruppe unterstützte das soziale Werk und
übergab eine Spende in der Höhe von € 250.
Besichtigung von regionalen Kleinbauern:Besichtigung von regionalen Kleinbauern:Besichtigung von regionalen Kleinbauern:Besichtigung von regionalen Kleinbauern: Bericht von Sigfried JägerBericht von Sigfried JägerBericht von Sigfried JägerBericht von Sigfried Jäger
Die Landwirtschaft in Nordindien ist geprägt von Kleinlandwirten, die ihre Felder mit einfachen
Mitteln bestellen. Die Betriebe besitzen oftmals nur 2 bis 3 ha Ackerland, welche in Form einer
Subsistenzwirtschaft betrieben werden.
Der Mechanisierungsgrad ist gering und die Feldarbeit wird hauptsächlich von Frauen
durchgeführt. Trotz der Kleinstrukturierung der Landwirtschaft gehört Indien zu den großen
Agrarproduzenten weltweit.
Das Leben der Bauern ist sehr einfach, welches
sich in bescheidenen zum Teil hüttenartigen
Bauwerken oder kleinen gemauerten
Wohnhäusern abspielt.
Meistens ist auch ein geringer Viehbestand
vorhanden (Zebu-Rind, Büffel, Ziegen).
Angebaut werden in Nordindien Weizen, Raps und Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen). Weitere
Kulturen sind Zuckerrohr, Erdäpfel und Gemüse. Die Felder werden künstlich bewässert mittels
kleinen Kanälen oder einfachen Sprühregnern. Das Grundwasser wird aus einer Tiefe bis zu 90m
hochgepumpt.
Die Rapsernte erfolgt händisch wenn sich der Raps rötlich färbt. Entweder wird die gesamte
Pflanze oder nur der Pflanzenteil mit den Schoten zum Nachtrocknen auf Schwaden gelegt. Die
extra getrockneten Rapsstängel werden als Heizmaterial verwendet.
Die getrockneten Rapspflanzen werden mit mobilen Dreschmaschinen am Feld ausgedroschen
und der Rapssamen in Säcke abgefüllt. Der Landwirt erhält beim Verkauf seiner Ernte einen
staatlich garantierten Mindestpreis bzw. kann er auch die Ware am „freien Markt“ verkaufen.
Allgemeines über Indien:Allgemeines über Indien:Allgemeines über Indien:Allgemeines über Indien: Bericht von Walter GrasbergerBericht von Walter GrasbergerBericht von Walter GrasbergerBericht von Walter Grasberger
Indien ist ein unvergleichbar, riesiges Land, das eine große Vielfalt aufweist. Die Nord/Süd-
Ausdehnung umfasst 3.200 km, die Ost/West-Ausdehnung 2.900 km. Der Norden des Landes
unterscheidet sich ganz deutlich vom Süden. Die Inder des Nordens sind durchmischt durch
Wanderungsströme und großgewachsen im Vergleich zu den Südindern.
Neu Delhi hat ca. 18 Mill. Einwohner und wird ständig größer. Die Stadterweiterung treibt die
Grundstückspreise rasant in die Höhe - in den letzten 5 Jahren haben sie sich verfünffacht!
Trotz Armut in großen Teilen der Bevölkerung, gibt es staatliche Beschäftigungsprogramme.
Jeder, der arbeiten will, bekommt vom Staat Arbeit, allerdings bei äußerst geringem Verdienst -
1800 Rupien im Monat, entspricht ca. 25 EUR.
Das rasante Bevölkerungswachstum:
1947 waren es noch 330 Millionen Inder, heute sind es 1,4 Milliarden!
Der größte Teil der Bevölkerung lebt in Armut, obwohl akute Hungersnöte nicht erkennbar sind.
Circa 8 - 10 % der Gesamtfläche können landwirtschaftlich genutzt werden, Bauern haben häufig
nur 1 - 3 ha Land, aber in der Gesellschaft ein hohes Ansehen.
Ungefähr 150 Millionen Inder sind Millionäre. Offiziell werden in Indien 22 Sprachen gesprochen.
Die Moscheen sind alle von Ost nach West (in Richtung Mekka) ausgerichtet und symmetrisch
angelegt. Symmetrie ist bei Moscheen wichtig und daher Planungsgrundlage. Roter Sandstein und
weißer Marmor sind die Baumaterialien. Auf der Moschee sind deutlich Tafeln mit Suren zu
sehen, den riesigen Vorplatz darf man nur mit Socken oder barfuß betreten. Grün ist die Farbe
Mohammeds und kommt vom grünen Baum in der Wüste, der ein Wunder darstellt.
Die Hauptreligion ist der Hinduismus, ca. 80 % der Bevölkerung gehören ihm an, 13 % sind
Moslems, nur 2 % Christen. Für den Hinduismus ist typisch, dass das Leben nicht vernichtet
werden darf, jedes Lebewesen seinen Zweck erfüllt und mit einer großen Gelassenheit das
Schicksal angenommen wird. Hindu ist man übrigens von Geburt an.
Drei Grundsätze prägen das Leben eines Hindu:
1. Der Glaube muss stark sein, man darf ihn nicht verlassen.
2. Man soll kein Lebewesen verletzen.
3. Geduld, man soll zufrieden leben.
Das Leben soll ohne Erwartung sein, so kann man nicht enttäuscht werden. Alles was wir im Leben
tun bestimmt unser Karma. Durch gute Taten und Gedanken kann man als Mensch sein Karma
verbessern. Nach dem Tod folgt im Hinduismus die Wiedergeburt, bei der das gute und schlechte
Karma dafür ausschlaggebend ist, als welches Lebewesen man zurück auf die Erde kehrt.
Das Kastensystem:
Es gibt 4 Kasten in die man hineingeboren wird. Zu Lebzeiten ist es nicht vorgesehen in eine
andere Kaste zu wechseln, auch geheiratet wird in derselben Kaste.
Obwohl gesetzlich erlaubt, ist es verpönt, in eine höher oder tiefer gestellte Kaste einzuheiraten.
Kaste 1: Brahmanen, ihre Aufgabe ist es , die Lehren weiterzuverbreiten, sie können gut lesen und
schreiben, haben eine hohe Bildung, trinken keinen Alkohol, essen kein Fleisch, können Priester
sein, aber auch eine ganz normale Familie haben.
Kaste 2: Krieger, haben seit jeher Schutzaufgaben für die Gesellschaft zu erfüllen.
Kaste 3. Händler, Kaufleute. Sie sind gute Rechner.
Kaste 4: Dienstleister, sie sind die unterste Kaste und zahlenmäßig die Größte.
Am Nachnamen erkennt man die Zugehörigkeit zu einer der Kasten.
Die Regierung:
Der Präsidentenpalast in Delhi und das Parlament sind Sitz der Regierung.
Seit Gandhi regiert die indische Kongresspartei. Sie hat überall Einfluss, besetzt
Schlüsselpositionen oft mit unfähigen Parteigängern, um ihren Einfluss zu sichern. Sie hat nie
etwas gegen das rasante Bevölkerungswachstum unternommen, hält nach Aussagen unseres
Reiseleiters auch nichts von Bildungsmaßnahmen für breite Bevölkerungsschichten und hat bei
Geldnöten immer auf privates Vermögen reicher Inder zurückgegriffen. Zuletzt wurden in den 90-
er Jahren Kunstschätze ehemaliger Maharadschas enteignet. Das Geld ist seitdem verschwunden.
Die Regierung wollte zuletzt auch die riesigen Goldreserven in den Tempeln beschlagnahmen, was
aber am Widerstand der Bevölkerung gescheitert ist.
Jeder Maharadscha war dies von Geburt an und hatte viele Ehefrauen, schon um die Chancen auf
einen männlichen Erben zu steigern. Der Maharadscha lebte größtenteils sehr gefährlich, da
schon Nachkommen im Regelfall nachrücken wollten. Die Frauen bewohnten einen eigenen
Gebäudeteil und wurden von ihm gelegentlich besucht. Auch da gab es Rivalitäten unter den
Frauen. Sie wurden von Eunuchen bewacht und konnten bei Besprechungen, Audienzen und
ähnlichem von ihrem Gebäudeteil aus über vergitterte Fenster mithören und waren so immer
informiert, was gerade im Palast aktuell war.
Die Nachkommen der Maharadschas haben nur mehr die Paläste und etwas Grundbesitz behalten
dürfen und sind daher gezwungen, aus den Palästen Einnahmen (z. B. durch Umbau in ein Hotel)
zu erzielen.
In einem Palast sahen wir die Vorbereitungsarbeiten für eine indische Hochzeit. Diese sind immer
ein riesiges Fest, nicht selten nehmen daran mehr als 1000 Leute teil.
„Man lebt ein Mal, man liebt ein Mal und man heiratet ein Mal“ ist Grundsatz für den gläubigen
Hindu. Die Scheidungsrate ist mit 1-2% gering, jedoch in der Großstadt etwas höher.
Der Reiseleiter schildert uns beispielhaft seine Hochzeit:
Er wurde während einer Reiseleitung von seinen Eltern angerufen, dabei wurde ihm mitgeteilt,
dass sie eine Frau für ihn ausgewählt haben. Er bedankte sich dafür und nahm nicht in Anspruch,
seine Braut vor der Hochzeit zu sehen. Die Eltern, so seine Begründung, würden doch nicht etwas
Schlechtes für ihren Sohn wählen. Die Eltern kennen den Sohn wohl am besten und haben schon
sehr früh mit der Suchen nach einer passenden Braut angefangen. Selbstverständlich sucht man
nur in der passenden Kaste. So fand man eine Braut, deren Vater ebenso das Bürgermeisteramt
innehatte wie der Großvater Pradeeps, eine Frau, die auch gleiches Bildungsniveau wie er hat und
auch in einer Familie mit einem großen Haus aufgewachsen ist. Ursprünglich haben sich die Väter
der beiden verständigt, dann kam aber auch eine Gesprächsrunde unter den Frauen beider
Familien, und da spielen die Großmütter eine große Rolle. Sie schauen sich bei einem Besuch die
Braut genau an, auch ob sie körperlich für Nachkommen geeignet erscheint.
Beigezogen wird bei der Brautsuche immer ein Astrologe und im Regelfall dessen Urteil befolgt,
ob die beiden zusammenpassen. Auch Tag und Uhrzeit der Hochzeit werden astrologisch
bestimmt. Das Paar sieht sich fast immer beim Heiraten zum ersten Mal. Das Ritual dauert ca. 1,5
h, ein Brahmane umwickelt dabei die Hände des Paares, der Farbstoff Henna spielt eine Rolle, oft
sind mehr als 100 Frauen während der Zeremonie rund ums Paar, der Bräutigam muss ein
wertvolles Schmuckstück an die Braut übergeben. Für die Braut spart deren Vater schon von klein
an für die Mitgift.
Die Frauen sind in Indien gesellschaftlich für uns Europäer „unsichtbar“, ab und zu sieht man eine
vom Bus aus in der Wohnung bzw. auf der Straße. Auto- oder Mopedlenkerinnen sind eine
absolute Ausnahme. Pradeep begründet dies mit der absoluten Aufgabenteilung zwischen Mann
und Frau in Indien und meint, dass in Europa die Frauen es schlechter hätten, da sie Beruf und
Familie zu bewältigen haben.
Frauen tragen den Schleier, weil alle Schätze im Leben zugedeckt werden müssen:
1. das Essen, wegen der Fliegen
2. das Geld, wegen der Diebe
3. das Gesicht der Frauen, wegen anderer Männer
Witwenverbrennungen bestreitet der Reiseleiter, lediglich aus der untersten Kaste kann es sein,
dass sich eine Witwe selbst verbrennt um im nächsten Leben besser starten zu können bzw.
bekommt dann ihre Familie ein höheres Ansehen. Auch das Thema „Vergewaltigung“ versucht er
damit zu entkräften, dass die Todesstrafe darauf steht, also strenger als in Europa geahndet wird.
Das Bildungssystem: 30 % der Bevölkerung sind Analphabeten, es gibt keine Schulpflicht.
Ab dem 5. Lebensjahr kann fast in jedem Dorf eine Grundschule besucht werden. Es gibt für
Schüler Uniformpflicht, nach 5 Jahren ist die Grundschule abgeschlossen, nach einer
Abschlussprüfung kann der Schüler sich weiter ausbilden lassen, dann allerdings kostenpflichtig
(800 bis 1.500 Rupien pro Jahr, die Uni kostet 3.000 - 10.000 Rp pro Jahr).
Das Gesundheitswesen: Es gibt keine Pflichtversicherung, der Staat stellt Krankenhäuser zur
Verfügung, Untersuchung und medikamentöse Versorgung sind kostenlos, für Heilung ernsthafter
Krankheiten muss man zahlen. Tuberkulose (20 % der Welterkrankten), Krebs und AIDS sind
häufige Todesursachen, die durchschn. Lebenserwartung beträgt 65 J. f. Männer und 68 J. f.
Frauen. Auffallend sind die vielen Raucher, aber auch die extrem hohe Smogbelastung in
Großstädten ist äußerst gesundheitsschädlich.
Sponsoring:Sponsoring:Sponsoring:Sponsoring:
Für die großzügige Unterstützung – die einen wesentlichen Beitrag am guten Gelingen
dieser Reise darstellte – danken die Reiseteilnehmer:

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Nordindien REISEBERICHT 9tägige Fachexkursion u Bildungungsreise im Feber 2014 LK NÖ

  • 1. R E I S E B E R I C H T Fachexkursion nach Nordindien vom 18. bis 27. Februar 2014
  • 2. Inhaltsverzeichnis Seite 3 Teilnehmerverzeichnis Seite 4 19. Febr. 2014 Rundfahrt in Delhi und Besuch des Museums für Agrarwissenschaften Seite 5 20. Febr. 2014 Besichtigung des Gemüsegroßmarktes, und der Brauerei Shivalik Seite 6, 7 21. Febr. 2014 Besuch der Morarka Foundation und der Kooperative Milchwirtschaft Seite 8, 9 22. Febr. 2014 Führung durch ein Pferdegestüts und einer Klosterfarm Seite 10 23. Febr. 2014 Besichtigung eines Sägewerkes Seite 12-15 24. Febr. 2014 Vorstellung einer Bio-Plantage und Besichtigung einer Ziegelbrennerei Seite 16 25. Febr. 2014 Taj Mahal Seite 17 26. Febr. 2014 Mutter Teresa Station und Regionale Kleinbauern Seite 18 Allgemeines über Indien Seite 19 Sponsoring Impressum: Herausgeber: BBK Baden, 2500 Baden, Pfaffstättner Straße 3; Redaktion: DI Franz Karpf; Verlagsort: Baden, Herstellungsort: Baden, Herstellung: Hauseigene Druckerei Fotos: DI Günther Wiedner, DI Johann Hell
  • 3. ReiseteilnehmerReiseteilnehmerReiseteilnehmerReiseteilnehmer Dr. Martin Auer Leiter der BBK Melk Ing. Herbert Enengel Berater in der BBK Melk Ing. Walter Grasberger Leiter der BBK Lilienfeld Ing. Herbert Gutkas Leiter der BBK Waidhofen/Thaya DI. Elisabeth Hainfellner Gf. Leader Region Triestingtal Dr. Josef Hainfellner Projektleitung Green Care NÖ DI. Johann Hell Leiter der BBK Scheibbs DI. Johann Humer Grünlandreferent der LK NÖ DI. Siegfried Jäger Berater in der BBK Korneuburg DI. Franz Karpf Leiter der BBK Baden DI. Josef Kraus Leiter der BBK Bruck-Schwechat DI. Bernhard Löscher Leiter der BBK Zwettl Ing. Johannes Mayer Berater in der BBK Amstetten Dr. Wolfgang Neuhauser Leiter der BBK St. Pölten DI. Gerald Patschka Leiter der BBK Hollabrunn Mag. (FH) Bernhard Ratzinger Berater in der BBK Amstetten DI. Andrea Ribisch Beraterin in der BBK Mistelbach Sabine Rödler Diplomierte Krankenpflegerin DI. Angela Schmid Leiterin d. Bildungswerkstätte Mold DI. Josef Stangl Berater in der BBK Krems DI. Heinrich Steindl Forstsekretär der BBK Korneuburg Ing. Johann Tanzler Geschäftsführer Fleckvieh Austria DI. Günther Wiedner Fütterungsreferent der NÖ LK Ing. Franz Zöch AL für Wein- u. Obstbau RWA Reiseführer: Pradeep Singh pradeep.champawat@gmail.com Reisebüro: Moser Reisen, 4010 Linz, Graben 18
  • 4. Mittwoch, 19.2.2014:Mittwoch, 19.2.2014:Mittwoch, 19.2.2014:Mittwoch, 19.2.2014: Besichtigung der Freitagsmoschee „Jama Masjid“, Fahrt durch „Old Delhi“ (tlw. mit einer Rikscha) zur Gedenkstätte von Mahatma Gandhi. Weiterfahrt zu India Gate und zum Präsidenten-Palast. Am Abend wurde das Qutub-Minarett besichtigt. Museum für AgrarwissenschaftenMuseum für AgrarwissenschaftenMuseum für AgrarwissenschaftenMuseum für Agrarwissenschaften Bericht von Andrea RibischBericht von Andrea RibischBericht von Andrea RibischBericht von Andrea Ribisch Das nationale Landwirtschaftsmuseum ist das Erste seiner Art in Indien. Dort konnten wir auf zwei Etagen die Entwicklung der indischen Landwirtschaft, beginnend bei den prähistorischen Anfängen, bis hin zu den neuesten Entwicklungen des Agrarsektors kennenlernen. Seit Urzeiten bilden Ackerbau und Viehzucht das Rückgrat der indischen Ökonomie und noch heute leben 65% der Bevölkerung direkt oder indirekt von der Landwirtschaft. Durch die Reichtümer, die die Landwirtschaft hervorgebracht hat, zog das Land Horden von Migranten an, um sich in Indien niederzulassen. Innerhalb der indischen Gesellschaft genießt die Landwirtschaft einen sehr hohen Stellenwert und hat somit Einfluss auf Literatur, Glaube und Kultur – frei nach dem Motto „alles kann warten, nur nicht die Landwirtschaft“. Antike Literatur und archäologische Ausgrabungen liefern zahlreiche Hinweise auf die gängigen landwirtschaftlichen Praktiken im antiken und mittelalterlichen Indien. Nach der Unabhängigkeit Indiens wurde höchste Aufmerksamkeit auf die Landwirtschaft in Form von fünf-Jahres-Plänen gelegt. Das Ergebnis ist die sogenannte „Grüne Revolution“, sowie die Selbstversorgung der indischen Bevölkerung. Beispielsweise ist Indien weltweit führend bei der Produktion von Linsen, Jute, Büffelfleisch, Erdnüssen, Zuckerrohr, Weizen, Tabak und Reis. Indien sieht sich gewachsen, heute über eine Milliarde Menschen zu ernähren und gleichzeitig die Herausforderungen der Zukunft annehmen zu können. Die Antwort der Regierung darauf lautet Produktionssteigerung, wodurch etwa die Futtergetreideproduktion von 1950 bis 2011 von 50 auf 230 Mio. Tonnen angewachsen ist. Die Besichtigung orientierte sich an einer Zeitreise, wo wir beginnend bei der Entstehung der Menschheit und der Besiedelung der Welt, die Entwicklung der Landwirtschaft über die Epochen hinweg studieren konnten. Dabei war sehr gut zu erkennen, dass der Kontinent auf eine reiche landwirtschaftliche Vergangenheit zurück-blickt und sich ständig weiter- entwickeln konnte. Heute sieht sich Indien, so wie auch der Rest der Welt, konfrontiert mit steigenden Bevölkerungszahlen, Bodendegradation und Erosion, Regen- waldabholzung und Luftverschmutzung. Dadurch hat sich die indische Regierung zum Ziel gesetzt, die neuen Herausforderungen anzunehmen und aktiv für die Lebensmittelsicherheit und gegen den Klimawandel zu kämpfen. Videos und weitere Informationen zum Museum finden Sie unter: http://www.icar.org.in/en/node/2095
  • 5. Donnerstag, 20.2.2014:Donnerstag, 20.2.2014:Donnerstag, 20.2.2014:Donnerstag, 20.2.2014: Morgens Besichtigung des Gemüsegroßmarktes in Delhi. Weiterfahrt Richtung Jaipur mit einem Einblick in das indische Landleben in kleinen Dörfern. In der Region wird hauptsächlich Weizen und Raps angebaut. Abends in Jaipur erlebten wir eine Folkloreshow mit Tanz und Musik in einem traditionellen Restaurant. Besichtigung des Gemüsegroßmarktes:Besichtigung des Gemüsegroßmarktes:Besichtigung des Gemüsegroßmarktes:Besichtigung des Gemüsegroßmarktes: Bericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz Karpf Auf engstem Raum und unter für Europäer unvorstellbaren hygienischen Verhältnissen wird Gemüse aus dem Umland angeboten. Täglich liefern ca. 1500 Gemüsebauern ihre Ware an den Großmarkt. Ab 3:00 Uhr in der Früh werden mit dem Fahrrad oder mit kleinen LKW´s die verschiedensten Gemüsearten angeliefert. Im hinteren Teil des Marktes wird vielfach das Gemüse noch zugeputzt, damit der Verkauf umgehend erfolgen kann. Wie ein Ameisenheer bewegen sich die Inder zwischen den Gemüsearten. Je verkauftem Kilogramm seiner Ware muss der Bauer 1% des Verkaufspreises an die Stadt abliefern. Am Großmarkt kostet 1 kg Tomaten 4-5 Rupien, im Geschäft in der Stadt dann 30-40 Rupien. Beim Durchwandern des Marktes können wir eine Vielzahl uns unbekannter Gemüse- oder Obstarten sehen. Die Abfallprodukte werden an die umliegenden Bauern zum Verfüttern an deren Tiere weiterverkauft. BesBesBesBesichtigung der Brauerei Shivalikichtigung der Brauerei Shivalikichtigung der Brauerei Shivalikichtigung der Brauerei Shivalik:::: Bericht von Bernhard LöscherBericht von Bernhard LöscherBericht von Bernhard LöscherBericht von Bernhard Löscher In Jaipur besichtigen wir die Brauerei Mount Shivalik. Dabei konnten wir die Flaschenfüllanlage inklusive Flaschenetikettierung und das Sudhaus besichtigen. Bier wird in dieser Brauerei aus Getreide (25% Reis und 75% Gerste), Hopfen (kommt aus Europa) und Zucker erzeugt. 1 kg Gerste kostet ca. 30 indische Rupien – das sind umgerechnet in etwa 0,36 €. Pro Tag werden in der Brauerei Mount Shivalik 100 hl Bier produziert. Es wird sowohl untergäriges als auch obergäriges Bier erzeugt. Beim Obergärigen steigt die Hefe während der Gärung im klassischen Brauverfahren an die Oberfläche, sinkt allerdings beim modernen Brauverfahren nach Ende der Gärung, wie untergärige Hefe, zu Boden. Bei untergärigen Bieren sinkt die Hefe nach dem Gärprozess auf den Boden des Gärtanks. Die Brauerei Mount Shivalik erzeugt 2 Sorten Bier: Lager Bier mit einem Alkoholgehalt von unter 5 % und Starkbier mit einem Alkoholgehalt von 8 %. Die Erzeugung einer Flasche Bier kostet ca. 20 indische Rupien (das sind umgerechnet in etwa 0,24 €), im Verkauf
  • 6. kostet eine Flasche Bier dann ca. 100 indische Rupien (das sind umgerechnet in etwa 1,00 €). Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Indien bei 2l/Person und Jahr. Freitag, 21.2.2014:Freitag, 21.2.2014:Freitag, 21.2.2014:Freitag, 21.2.2014: In der Früh besichtigen wir den „Palast der Winde“ mit Fotostopp. Danach geht´s zum Fort Amber, das wir mit einem Elefantenritt erreichen. Jaipur ist bekannt durch die Edelsteinschleifbetriebe, wovon wir uns am Nachmittag überzeugen konnten. Besichtigung der Morarka FoundationBesichtigung der Morarka FoundationBesichtigung der Morarka FoundationBesichtigung der Morarka Foundation:::: Bericht von Bernhard RatzingerBericht von Bernhard RatzingerBericht von Bernhard RatzingerBericht von Bernhard Ratzinger Morarka bereitet auf dem Standort in Jaipur biologisch produzierte Saaten und Gewürze für die Verwendung als Nahrungs- und Futtermittel auf. Eigentümer, der zur Morarka-Foundation gehörenden Organisation, ist die Familie Morarka. Mit 200 Mitarbeitern wird Indienweit produziert. Rund 250.000 Bauern werden durch die Aktivitäten in Vermarktung durch Morarka unterstützt und verkaufen ihre Produkte an Morarka, wobei 65% der produzierten Ware nach Übersee (v.a. Canada, Australien und Saudi Arabien) vermarktet werden. Mit den Bauern werden vorab keine Verträge geschlossen; wenn die Ware in Ordnung ist, wird von Morarka eingekauft. Morarka unterstützt die Bauern bei der biologischen Bewirtschaftung der Flächen und bei der Zertifizierung. Die Zertifizierung erfolgt durch die Amerikanische OneCert Asia mit Sitz in Jaipur nach verschiedenen internationalen Standards und durch die Indische Regierung. In der Verarbeitung werden die Produkte teilweise handverlesen und Steine und Bruchkörner z.B. bei Linsen und Bohnen aussortiert. Es werden verschiedene Getreidearten zu Mehl verarbeitet oder als Körner vermarktet, sowie Leguminosen wie Kichererbsen, rote, schwarze und braune Linsen und verschiedenste Gewürze ganz oder gemahlen aufbereitet und verpackt. Die Lagerung erfolgt in einem 7-stöckigen gekühlten Lager in Säcken. Die Ein- und Auslagerung erfolgt händisch. Getreide: Gerste, Mais, Reis, Hirse, Weizen, Buchweizen Leguminosen: Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen, Kidneybohnen, grüne Erbsen Gewürze: Anis, Koriander, Kümmel, Fenchel, Fenugreek (Currybestandteil), Kalonji (Zwiebelsaat), Senf, Chili, schwarzer Pfeffer, Kardamon (grün und schwarz), Nelken, Zimt, Muskatnuss
  • 7. Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft:Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft:Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft:Besichtigung der Kooperative Milchwirtschaft: Bericht von Hannes MayerBericht von Hannes MayerBericht von Hannes MayerBericht von Hannes Mayer Bei der besichtigten Molkerei handelt es sich um den zweitgrößten Molkereistandort im Bundesland. Es werden 1 Mio. Liter täglich verarbeitet. Die Anlieferung erfolgt im Umkreis um die Molkerei von den Bauern selber (Moped + Milchkanne). In weiter entfernten Dörfern sind Übernahmestellen eingerichtet von denen die Milch per LKW abgeholt wird. Die Anlieferung erfolgt aufgrund der nicht vorhandenen Kühlung der Rohmilch 2 x täglich. Zirka 50% der Lieferanten haben einen Vertrag mit der Molkerei und bekommen einen fixen Milchpreis, der im Monat vorher bekanntgegeben wird. Es wird geschätzt, dass nur 50% der gemolkenen Milch an die Molkerei geliefert wird. Der Rest wird selber verbraucht oder in der nächsten Nachbarschaft als Frischmilch verkauft. Bei der Milchübernahme wird der Fettgehalt bestimmt. Damit kann ein objektives Kriterium herangezogen werden, da ein Großteil der Milch verwässert angeliefert wird. Die Bezahlung erfolgt nach Fett-kg. Der Preis liegt momentan bei 540 RP/ Fett-kg, das ergibt umgerechnet 32 RP/kg Milch. Der Pro-Kopf Verbrauch in Indien liegt bei 250g / Tag = 91 kg / Jahr (Österreich: 80kg Milch + Joghurt, + 5 kg Butter + 19 kg Käse), wobei ein Großteil der Milch in Form von Joghurt und Milchpulver verbraucht wird. Die Anlieferung schwankt saisonal deutlich, je nach Futtersituation und Jahreszeit. Der größte Teil der Milchproduktion ist in den südlichen Bundesstaaten zu finden und wird in den Norden geliefert (Zuschussgebiet). Hauptprodukte der besichtigten Molkerei sind Butter, geklärte Butter entspricht ca. Butterschmalz (Ghee), Milchpulver und UHT-Milch. Die UHT Milch wird in modernen TetraPak- Anlagen abgefüllt. Hauptabnehmer der Produkte ist die indische Armee. Der Rest der Produktion wird über die Milcheinsammler auf deren Touren wieder verkauft oder geht direkt an den Handel. Milchwirtschaft in Indien allgemein: Indien gilt als der größte Milcherzeuger weltweit. 32 % aller weltweit gehaltenen Rinder stehen in Indien (ca. 325 Mio. Stk.), davon sind mind. 50% Wasserbüffel. Der Rinderbestand wächst jährlich um mind. 1 %. Die Milchproduktion ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, zuerst wegen des Bevöl- kerungswachstums und in der Folge durch eine Steigerung des Verzehrs je Person. Es herrscht 100% Selbstversorgung, Import und Exportmengen sind überschaubar gering.
  • 8. Samstag, 22.2.2014:Samstag, 22.2.2014:Samstag, 22.2.2014:Samstag, 22.2.2014: In der Früh besichtigen wir den Stadtpalast und die Altstadt von Jaipur mit der Sternwarte Jantar Mantar. Auch die Besichtigung einer Teppichknüpferei, wie auch die Vorführung eines 7fachen Stempeldruckes auf Textilien steht am Programm. Besichtigung eines Pferdegestüts:Besichtigung eines Pferdegestüts:Besichtigung eines Pferdegestüts:Besichtigung eines Pferdegestüts: Bericht von Josef HainfellnerBericht von Josef HainfellnerBericht von Josef HainfellnerBericht von Josef Hainfellner In der Nähe von Jaipur besuchten wir einen Pferdebetrieb, der sich speziell mit der Zucht, aber auch dem Einstellen von Pferden befasst. Gezüchtet werden vor allem Pferde (engl. Vollblut) für den Galopprennsport – entsprechend temperamentvoll zeigten sich die Tiere. Der Galopprennsport erfreut sich in Pferdefreundeskreisen großen Interesses in Indien und der Beruf des Pferdejockeys gilt als sehr erstrebenswert. Zum Teil erfolgt die Zucht auch für den englischen Galopprennsport. Auf einem für indische Verhältnisse sehr großzügigen Areal von rd. 7 ha arrondierter Fläche werden 37 Stuten gehalten, rund die Hälfte davon sind Einstelltiere. Auffallend ist, dass die Bewegungskoppeln allesamt mit eigens angeschüttetem speziellem feinem Sand ausgestaltet sind – ein sehr hoher Aufwand wenn man den notwendigen Bodenaushub und die benötigten Mengen bedenkt. Zudem sind die Flächen sehr sauber gehalten, kein einziges „Rossknödel“ konnte man auf diesen Bewegungsflächen von doch mehreren ha Ausmasses erblicken. Die Eigentümerfamilie erwähnte allerdings, dass das Ganze trotz 35jähriger Zuchterfahrung für sie ein Hobby sei, da das Einkommen aus verschiedenen Hotels und auch anderen Unternehmungen komme. Am Areal leben neben den Pferden die rund 15 ständig Beschäftigten. Die Tiere werden täglich nachtsüber eingestallt, obgleich die ständige Freilandhaltung mit Unterstandsmöglichkeit klimatisch kein Problem wäre. Die Stallungen sind sehr einfach gehalten mit zum überwiegenden Teil Einzelboxen. Die Einstellpreise belaufen sich auf rd. 10.000 Rupien/Monat (85 Rupien entsprechen einem EUR, also rd. EUR 120,-- je Monat). Die Nachfrage zeigt sich stetig wachsend, unter jenen, die es sich leisten können, ist es zunehmend „in“ ein Pferd zu haben. Ausreiten ist ohne Probleme in der ganzen Landschaft rundum möglich, Reitverbote sind unbekannt. Hengste haben im Alter von 2 Monaten einen Wert von ca. 200.000 Rupien (EUR 2.350), zugerittene Leistungspferde im Alter von rd. 10 Jahren einen Wert von 300.000 – 500.000 Rupien (ca. EUR 3.500 – 6.000). Es werden vereinzelt auch weitaus höhere Spitzenpreise erzielt. Ein Decksprung kostet 100.000 – 150.000 Rupien (ca. EUR 1.200 – 1.700), die Fohlen werden üblicherweise im Alter von einem Jahr gebrannt. Jährlich werden über den besuchten Standort 40-50 Pferde gehandelt. Verkauft wird gerne über Märkte so z.B. am bekannten Pferdemarkt in Pushkar – auch ein beliebter Pilgerort. Das Futter wird zur Gänze zugekauft (Heu, Stroh, Mais, Gemüse).
  • 9. Besichtigung einer Klosterfarm:Besichtigung einer Klosterfarm:Besichtigung einer Klosterfarm:Besichtigung einer Klosterfarm: Bericht von Herbert EnengelBericht von Herbert EnengelBericht von Herbert EnengelBericht von Herbert Enengel Ein von Mönchen geführter Milchviehbetrieb mit 400 Kühen (Rasse Holstein) und 30 Mitarbeitern. Wandermönche werden kostenlos versorgt und helfen bei der Arbeit. Aus dem anfallenden Kuhmist wird über eine Biogasanlage Methangas gewonnen (Verwendung zum Kochen des Essens), danach kompostiert und als Blumenerde verkauft. Die Kompostierung dauert 20 Tage, wobei der Kompost 2mal am Tag gewendet und zum Schutz der Würmer vor Hitze mit Stroh abgedeckt wird. Die durchschnittliche Milchpro- duktion pro Tag beträgt 2000 Liter (per Hand wird morgens um 3 Uhr und nachmittags um 15 Uhr ge- molken), die unmittelbar nach dem Melken vom Milchfuhrwerk abge- holt und zur Molkerei transportiert wird. Der Auszahlungspreis der Mol- kerei: 33 Rupien (40 Cent/l). Die Durchschnittsleistung pro Kuh: 15 – 20 Liter/Tag. Die Höchstleistung kann auch 30 Liter/Tag betragen. 2 Zuchtstiere zur Belegung der Kühe werden auf der Farm gehalten. Die Kühe erreichen ein erstaunliches Durchschnittsalter von 25 Jahren und haben im Durchschnitt 15 Kälber. Die männlichen Kälber werden kastriert und als Arbeitstiere verwendet bzw. verkauft. Eine Tierversicherung ersetzt den Schaden bei Verendung bzw. Verletzung. Die Prämie/Kuh und Jahr beträgt 2000 bis 4000 Rupien, Wert einer Kuh 60.000 Rupien (800 Euro). Ein Tierarzt betreut den Viehbestand in Form eines Teilzeit-Angestelltenverhältnisses. Kosten 25.000 Rupien/Monat (300 Euro). Eigenfläche 20 ha, die restliche Versorgung der Kühe über Pachtflächen und Futterzukauf. Fütterung: Weizenstroh und Heu - Kraftfutter: Kichererbsen, Linsen, wird vor Verabreichung gekocht - die Mineralstoffversorgung wird somit gewährleistet. Großbetriebe sind eher die Ausnahme, der durchschnittliche Kuhhalter hält 2 – 3 Kühe mit einer Fläche von 2 – 3 ha. Indien ist mit einem Fünftel der Weltmilchproduktion der größte Erzeuger. Die Produkte werden ausschließlich im Inland abgesetzt. Auf Grund des enormen Bevölkerungszuwachses herrscht ein starkes Drängen in die Landwirt- schaft, wobei die Flächen auf die Nachkommen aufgeteilt werden. Die Beratung der Betriebe gliedert sich in eine staatliche Beratung, die gleichzeitig auch die Kontrolle durchführt. sowie die Betreuung durch den Tierarzt, der ebenfalls Verbesserungsvorschläge einbringt.
  • 10. Sonntag, 23.2.2014Sonntag, 23.2.2014Sonntag, 23.2.2014Sonntag, 23.2.2014 Zu Beginn des Tages besichtigen wir den Birka Tempel. Am Weg in Richtung Karauli kommen wir zum Stufenbrunnen Chand Baori, der über 13 Stufen 20 m in die Tiefe gebaut wurde. Weiters besuchen wir ein Sägewerk entlang der Strecke. In Karauli geht es mit einer Kamelkutschenfahrt durch die engen Gassen in der Altstadt zur Besichtigung des Stadtpalastes mit der Durbar Halle. Besichtigung eines Sägewerkes:Besichtigung eines Sägewerkes:Besichtigung eines Sägewerkes:Besichtigung eines Sägewerkes: Bericht von Heinz SteindlBericht von Heinz SteindlBericht von Heinz SteindlBericht von Heinz Steindl Der unter staatlicher Verwaltung stehende Wald (ca. 68 Mio. ha) in Indien liefert heute nur noch sehr wenig industriell nutzbares Holz. Er dient vor allem der ländlichen Bevölkerung als Weideland (78% der Waldfläche!) und Quelle von Brennholz, Viehfutter, Heilpflanzen und anderer Nichtholzprodukte, wie zum Beispiel Harze, Kork, Pilze, Früchte, Honig, Gewürze, Heilmittel, Chemische Grundstoffe (siehe Niembaum). Trotz erheblicher Steigerungen (laut FAO 2,54% jährlich bis 2010) bei der Produktion von Holz für den industriellen Bedarf wird eine Vergrößerung der Versorgungslücke von derzeit rund 25 Mio. cbm auf rund 53 Mio. cbm im Jahre 2020 angenommen. Zur Deckung der Versorgungslücke wurden vor allem seit den 1980iger Jahren 32,57 Mio. ha Forstplantagen angelegt (Hauptarten: Eukalyptus, Akazien, Teak, sowie Pappeln, Silbereichen und Gummibaum). Außerdem wurde der Import von Holz seit 1995 erleichtert. So ist Indien heute der drittgrößte Importeur von Tropenhölzern (zumeist aus Indonesien, Myanmar, Malaysia und auch Afrika). „Wälder“: Nach unseren forstrechtlichen Bestimmungen gab es auf der gesamten Reiseroute keine Waldbe- stände; viel Flurgehölz und sehr viele Einzelbäume – zur Bodenverbesserung und vielfach ge- schneitelt zur Futtergewinnung. Die Erntetechnik (Fällung) wird noch manuell mit der Zugsäge durchgeführt. Sägewerksbesichtigung: Einschnitt von Laubhölzern aus Umgebung zu Kanthölzern und Brennholz mit einer Bandsäge; angetrieben von einem Benzinmotor über Flachriemen.
  • 11. Beschreibung der wichtigsten Baumarten im Reisegebiet: Niembaum (Azadirachta indica) Der Niem ist ein schnellwachsender, (meist) immergrüner Baum mit der Heimat in Indien, Pakistan und Burma; inzwischen weltweit angebaut in tropischen und subtropischen Klimagebieten. Obwohl der Baum seit Jahrzehnten untersucht wird, sind viele seiner Wirkstoffe noch nicht vollständig erforscht. Niem enthält über 100 verschiedene chemische Inhaltsstoffe, die sich zudem im Stamm, der Rinde, den Blättern und Früchten unterschiedlich zusammensetzen. Ein besonders wichtiger Inhaltsstoff ist das Insektizid wirkende Azadirachtin. Er wird aus dem Niemöl gewonnen, welches man aus den Samen presst. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Salannin, Meliantriol, Nimbin und Nimbidin. Pflanzenteile des Niembaums und daraus hergestellte Produkte wirken antibakteriell und antiviral und können als Insektizid, Fungizid, Spermizid, Dünger und Futtermittel eingesetzt werden. Sie werden daher sowohl in der Medizin als auch in Landwirtschaft und Gartenbau genutzt. Das Holz des Niembaums ist ein sehr guter Brennstoff und wird als Feuerholz genutzt. Die Niemblätter sind als Viehfutter sehr beliebt. Das schont die übrige Vegetation. Die Rückstände aus der Niemölgewinnung (Presskuchen) eignen sich als nährstoff- und mineralstoffreiches Viehfutter. Der Niembaum wird zur Rekultivierung von Wüstengebieten eingesetzt und hat einen hohen CO2- Durchsatz. Da der Baum sehr rasch wächst, wirkt sein Anbau schnell der Abholzung natürlicher Wälder entgegen. Niembäume helfen gegen Bodenerosion und senken die Windgeschwindigkeit. Dabei spenden sie Schatten, kühlen die Umgebung und schützen die Bodenvegetation Schneiteln eines Niembaumes zur Futter- und Brennholzgewinnung mit Axt Eucalyptus: Heimat Australien. 4 Untergattungen mit rund 600 Arten. Eukalyptus wird wegen seiner Schnellwüchsigkeit und guten Holzqualität in allen subtropischen Gebieten angebaut. Beispiele für solche Regionen sind auch Südeuropa und Südafrika. Eukalypten dienen sowohl zur Gewinnung stark riechender ätherischer Öle als auch zur Holzgewinnung. Sie sind die Futterpflanzen des Koala und einiger anderer Beuteltiere, für die meisten anderen Tier- und Pflanzenarten sind sie dagegen giftig und nutzlos. Auch die Koalas fressen bevorzugt alte Blätter, in denen die Giftstoffe nicht mehr so konzentriert sind wie in den jungen Trieben und Blättern Bäuerliche Eukalyptusplantage im Staat Punjab: In nur 6 Jahren Umtriebszeit produzieren solche Pflanzungen aus ausgewählten Klonen wertvolles Holz für die zahlreichen Furnierwerke der Region und liefern so zusammen mit agroforstlichen Kulturen bald die Hälfte des Holzes für die indische Industrie.
  • 12. Regenbaum (Samanea saman) Der Regenbaum wird in tropischen und subtropischen Gebieten (Heimat in Mittel- und Südamerika) als schattenspendender Park- und Straßenbaum sehr geschätzt - auch als Schattenspender in Kaffee- und Kakaoplantagen. Auf Weideflächen dienen die Früchte als Futter für Rinder, Ziegen und Schweine. Teakbaum (Tectona grandis) Im natürlichen Verbreitungsgebiet (Monsunwälder Süd- und Südostasiens) wird das Holz auch als Brennholz, zur Herstellung von Holzkohle und von Hausgeräten verwendet. Die Blätter werden zum Rot-Färben von Stoffen verwendet. Blüten, Blätter, Rinde und Holz werden in der Volksmedizin gegen Enteritis und gegen Fieber verwendet. Die Hauptnutzung des Teakbaumes betrifft sein Holz. Neben den hohen, astfreien Stämmen machen seine besonderen Eigenschaften das Holz wertvoll. Es lässt sich gut verarbeiten und trocknet ohne Reißen und Werfen. Das Holz ist sehr dauerhaft, was auf die oben angeführten Inhaltsstoffe zurückzuführen ist. Besonders das Kernholz ist gegen Pilze und Insekten (Termiten) sehr beständig. Zudem ist das Holz schwer entflammbar. Aufgrund seiner Färbung wird Teakholz als Messerfurnier oder Vollholz für Möbel, Vertäfelungen und als Parkett verwendet. Wichtig ist aber vor allem seine Verwendung im Boots- und Schiffsbau. Ein Schiffsdeck aus Teakholz wird bei Nässe nicht rutschig. Auch für Wasser- und Hafenbauten findet es wegen seiner Beständigkeit Verwendung. Auch zum Drechseln und Schnitzen sowie für den Modellbau wird es wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit verwendet. Montag, 24.2.2014:Montag, 24.2.2014:Montag, 24.2.2014:Montag, 24.2.2014: Diesen Tag beginnen wir mit der Besichtigung der Bio-Plantage. Bei der anschließenden Weiterfahrt in Richtung Agra besichtigen wir eine der vielen Ziegelbrennereien in dieser Region. Ein touristischer Höhepunkt ist heute die faszinierende Stadt Fatehpur Sikri, die wegen Wassermangel nach dem Aufbau wieder verlassen wurde. Besichtigung der BioBesichtigung der BioBesichtigung der BioBesichtigung der Bio----Plantage der Königsfamilie:Plantage der Königsfamilie:Plantage der Königsfamilie:Plantage der Königsfamilie: Bericht von JoBericht von JoBericht von JoBericht von Joh. Humh. Humh. Humh. Humerererer Die Betriebszweige der Bioplantage des Maharaja von Karauli sind folgende: • Hühner: 8 verschiedene Hühnerrassen mit Eierproduktion • Pferdegestüt: mit 5 Stuten • Milchproduktion für Süßigkeitsgaben (weiße Kugeln) die in Hindu-Tempeln an Gläubige verschenkt werden • Ackerbau mit Raps, Weizen, Hirse, Ackergrünfutter Zebu – Wasserbüffelkreuzung Grünfutter Grünfutter in Schneidmaschine Der Milchviehbetrieb besteht aus einem Freilaufstall mit 35 Kühen mit Rohrmelkanlage. Verfüttert wurde am Vormittag des 23. Feber 2014 eine händische Mischung von trockener, gehäckselter Hirse und lattich-ähnlichem Grünfutter, das mit einer händischen
  • 13. Futterschneidmaschine (wie bei uns in früheren Zeiten) zerkleinert wurde. Die Futterkompo- nenten werden in Körben am Kopf zum Barren getragen und dort mit bloßen Händen gemischt. Die Hirse vom überdachten Lager wird vorher mit Reitern gesiebt. Die dort relativ festen Kuhfladen werden ebenfalls mit Körben am Kopf aus dem Stall getragen. Gereinigt wird der Boden mit langen Reisbesen. Die Viehrasse sind Kreuzungs- und Reintypen von Zebu und Wasserbüffel. ZUR INFO: Das Zebu oder Buckelrind (Bos primigenius indicus) ist ein im Bereich des indischen Subkontinents domestiziertes Hausrind, das vor allem in anderen tropischen und subtropischen Klimaten gehalten wird. Das Zebu ist auch der Rindertyp, den man in Indien als „Heilige Kühe“ so gut wie in allen Städten auf den Straßenrändern frei herumlaufend antrifft. Der Wasserbüffel (Bubalus arnee) ist die am weitesten verbreitete und bekannteste Art der Asiatischen Büffel. Der Wasserbüffel war im besuchten Gebiet häufiger als das Zebu zu beobachten. Tägliche Milchproduktion: 100 Liter Betriebsgröße: 200 Bighas = 50 ha (Wikipedia: Die Größe einer Bigha schwankt in Indien und Nepal stark und wird mit zwischen 1500 und 6771 Quadratmetern angegeben. In Rajasthan entspricht ein Bigha 2500 m².) Besichtigung der Felder Rapsfelder: es gibt immer 2 Ernten/Jahr, Hirse wird gern als Zweitfrucht angebaut. Am heutigen Tag erfolgte die Ernte eines Rapsfeldes durch eine einzelne junge Frau mit einer Sichel. Auf die Frage, wie die Bezahlung einer solchen Arbeitskraft erfolgt, teilte unser Reiseführer
  • 14. PRADEEP mit, dass hier die Bezahlung über die Leistung einer Gruppe, einen Familienclan erfolgt, so dass man den Tageslohn schwer berechnen könne. Auf die Frage was vergleichsweise ein Bauarbeiter täglich verdient war die Antwort 300 – 350 Rupien. Das sind etwa 4 Euro. Als stehende Hauptkulturen waren Sommerraps und Sommerweizen zu sehen. Raps wie Weizen zeigten dort ein sehr gutes und reichliches Wachstum. Auch auf der ganzen Reise waren fast nur diese Hauptkulturen zu beobachten. Alle auf dieser Fachreise beobachteten Raps- wie Weizen- Bestände waren sehr gut entwickelt, fast unkrautfrei und machten einen sehr guten Eindruck. In der Regel werden aber Mineraldünger und chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, informierte der Reiseführer. Auf meine Nachfrage hin, bestätigte der Reiseführer, dass in Indien die Ernte der Felder traditionell nur Frauen auf händische Weise machen. Der Betrieb hat einen imposanten Brunnen, mit dem die Felder bewässert werden. Der Brunnen ist offen und ungeschützt ohne Geländer, hat ca. 4 Meter Durchmesser und ist bis zu 22 Metern Tiefe aus Sandsteinziegeln gemauert. Der Zutritt erfolgt über eine etwa ein Meter erhöhte Plattform aus Sandsteinplatten. Das Beregnungswasser wird mit einer nur 7 PS starken Unterwasserpumpe mit einem zwei Zoll starken Rohr auf die Felder geleitet. Die Bewässerung erfolgte bei Raps in Form eines leicht aufgestauten Dammes. Bei einer Kultur konnte man noch die ca. ein Meter hohen dünnen Stangen mit Feinregnern sehen. Noch vor 5 Jahren war der Grundwasserstand auf 30 Meter Tiefe. Da es allgemein in dieser Region seit Jahren immer dramatisch weniger regnet, ist der Grundwasserstand bisher auf 70 Meter Tiefe abgefallen. Die Niederschlagshöhe beträgt dort heute etwa 600 mm im Jahr. Früher war sie 1000 mm. Bei Regen steigt der Grundwasserstand. Die Ernteerträge betragen bei Weizen 8 bis 9 Quintal/Bigha, das sind nach ad hoc Umrechnung 6400 bis 7000 kg/ha nach Bernhard Ratzinger. Die Rapserträge liegen demnach dort bei 2400 kg/ha. Im biologisch gebauten Weizen fand ich Gelbklee als Durchwuchs bzw. als Untersaat. Der Betrieb baut als Grünfutter für das Milchvieh eine Kultur an, die an Lattich bzw. Salatarten erinnert und zur Besuchszeit etwa 10 cm Aufwuchshöhe hatte. Sommerweizen mit gutem Ertragspotential Als Pflanzenschutzmittel werden selbst hergestellte biologische Präparate aus Kuhdung und Buttermilch mit weiteren Zusätzen verwendet. Dabei erfolgt der Ansatz 21 Tage lang. Es werden auch Präparate vom NIEMBAUM oder NEEM (Azadirachta indica), Wolfsmilch und Urin mit 21- tägigem Ansatz verwendet.
  • 15. ZUR INFO: Das NEEMÖL oder NIEMÖL ist auch bei uns als biologisches Pflanzenschutzmittel zugelassen. Der wirksame Inhaltsstoff ist das Insektizid wirkende AZADIRACHTIN. Er wird aus dem NIEMÖL gewonnen, welches man aus den Samen des NIEMBAUMES presst. Die biologischen Pflanzenschutzmittel werden mit einer Rückenspritze ausgebracht, wobei je 20 Liter Spritzenfüllung 100 ml Präparat eingesetzt wird. Unser Reiseführer PRADEEP sagt, dass im Gemüsebau organische Pflanzenschutzmittel noch im Probierstadium stehen. PRADEEP zeigt uns die kugelartige Frucht eines Kanonenkugelbaumes (Couroupita guianensis). Den Saft dieser Frucht kann man als kühlendes und erfrischendes Getränk verwenden. Am Betrieb wird auch Kalk als Dünger verwendet. Es wurde bis 1970 vom Maharaja auch Fischzucht betrieben. Das heute leere Fischzuchtbecken zeigt, dass sich die Fischzucht wegen Wassermangel nicht mehr rentiert. Die landwirtschaftlichen Maschinen des Betriebes konnten wir nicht sehen, da sie derzeit über eine Art Maschinenring ausgeborgt waren. Die Monsum-Regenzeit ist hier Juli und August. 2013 gab es erstmals auch Regen bis September, was sehr ungewöhnlich ist und als Klimawandelindiz gesehen wird. Der Betrieb kultiviert im Gemüsegarten des Schlosses auch folgende Gemüsearten: Salat, Mangold, Brokkoli, Kraut, Koriander, Blumenkohl, Gurken, Tomaten, Rote Rübe, Französische Filetbohnen (Fisolen), Erbsen und Kichererbsen. Dieses Gemüse wird im Hotel des Schlosses verarbeitet. Besichtigung einBesichtigung einBesichtigung einBesichtigung einer Ziegelbrennereier Ziegelbrennereier Ziegelbrennereier Ziegelbrennerei:::: Bericht von Gerald PatschkaBericht von Gerald PatschkaBericht von Gerald PatschkaBericht von Gerald Patschka Auf dem Weg von Karauli nach Agra machen wir nachmittags einen kurzen Halt bei einem Ziegelofen. Ziegelöfen sind entlang der gesamten Reiseroute immer wieder zu sehen - auffällig sind dabei vor allem die hohen Schornsteine. Zum Zeitpunkt unseres Besuches wird der oval um den Schornstein angeordnete Brennraum gerade mit den luftgetrockneten Ziegel-Rohlingen befüllt. Die Ziegel werden in unmittelbarer Nähe „geschlagen“. Dabei wird in mühevoller Handarbeit der vorhandene Lehm mit Wasser vermengt (keine sonstigen Beimengungen), in Holzformen zu Ziegeln geformt und zunächst an der Luft getrocknet. Jeder Ziegelofen hat - wie auch bei uns früher üblich - ein eigenes Kennzeichen („Ziegelstempel“). Befeuert wird der Ziegelofen mit Rapsstroh, das zwischen die Ziegel-Rohlinge eingebracht wird. Nach dem Befüllen wird der Brennraum mit Erde abgedeckt. Die Brenndauer beträgt einen Monat. Anschließend werden die fertigen Ziegel wieder entnommen.
  • 16. Durch die Höhe des Rauchfanges (schätzungsweise etwa 15 bis 20 m) entsteht ein entsprechender Zug, der die für das Brennen notwendige Temperatur erreichen lässt. Leider kann der genaue Ablauf des Brennvorganges trotz Rückfragen nicht genauer eruiert werden. Wir erfahren, dass in diesem Ziegelofen 80 Millionen Stück Ziegel pro Jahr produziert werden. Der Verkaufspreis beträgt 3.200 Rupien pro 1.000 Stück (umgerechnet etwa 4 Cent pro Ziegel). Insgesamt sind etwa 50 Personen in dieser Ziegelei beschäftigt. (Im Internet habe ich die Funktion der in unseren Breiten früher gängigen „Ringöfen“ recherchiert. Diese waren vom Aussehen her nahezu ident mit dem besichtigten Ofen. Dabei wurde der Brennvorgang über ein ausgeklügeltes System der Luftführung gesteuert. Das Feuer (mit Temperaturen bis zu 1.200°C) wanderte rund um das Oval. Die Befeuerung erfolgte von oben durch verschließbare Öffnungen, wobei Kohle als Heizmaterial verwendet wurde.) Dienstag, 25.2.2014:Dienstag, 25.2.2014:Dienstag, 25.2.2014:Dienstag, 25.2.2014: In der Früh fahren wir zum kulturellen Höhepunkt unserer Reise, dem Taj Mahal. Danach geht´s zum Roten Fort. Auf der Strecke besuchen wir auch Felder regionaler Kleinbauern. Besichtigung des Taj Mahal:Besichtigung des Taj Mahal:Besichtigung des Taj Mahal:Besichtigung des Taj Mahal: Bericht von Johann HellBericht von Johann HellBericht von Johann HellBericht von Johann Hell Das kulturelle Highlight unserer Reise war der Besuch des Taj Mahals (wörtlich übersetzt Kronen- Palast) in Agra. Es gilt als Lobspruch an erhabene Liebe. Auf einem Feldzug des 5. Mogulkaisers Shah Jahan - „Eroberer der Welt“ starb seine Lieblingsfrau Mumtaz-i-Mahal - „Auserwählte des Palastes“ 1631 im Ort Burhanpur mit 38 Jahren während der Geburt ihres 14. Kindes. Mumtaz war persischer Abstammung. Zu Ehren von Mumtaz-i-Mahal ließ Shah Jahan am Ufer des Flusses Yumuna eine 2 ha große Anlage errichten mit dem Mausoleum Taj Mahal. 20.000 Arbeiter, Handwerker, Ingenieure und Künstler arbeiteten 22 Jahre an diesem Projekt. Das Mausoleum ist eine Mischung aus persischen Elementen und altindischer Tradition. Auf einem 4-eckigen Sockel steht das 8-eckige Grabmal, aus Ziegel erbaut und mit weißem Marmor aus Makrana, Rajathan, verkleidet. Flankiert wird Taj Mahal von 4 dreistöckigen Minaretten und 2 roten Sandsteinbauten, der Grabmoschee an der Westseite und dem Mehmankhana (Gästehaus) an der Ostseite. Die Kenotaphe von Mumtaz-i-Mahal und Shah Jahan werden von einem achteckigen Marmorgitter umschlossen mit prächtigen Einlegearbeiten mit Blumenmotiven aus Achat, Karneol, Lapislazuli und vielen anderen Edelsteinen. Der „Garten des Paradieses“ wurde 4-teilig angelegt mit Gehwegen aus rotem Sandstein aus Fatepur Sikri, mit Wasserkanälen, einem Marmorteich in der Mitte und symmetrisch angelegte Baumalleen und Blumenbeeten.
  • 17. 1658 wurde Shah Jahan nach 30-jähriger Regentschaft von seinem Sohn Aurangzeb entmachtet und gefangen genommen. Bis zu seinem Tod 1666 lebte Shah Jahan in einem Turm im Roten Fort von Agra mit Blick auf Taj Mahal. Am Abend besuchten wir im Kulturzentrum Kalakriti eine Live-Show - ähnlich einem Musical - von der unsterblichen Liebe Shah Jahans zu Mumtaz-i-Mahal und der Errichtung des Taj Mahal. Mittwoch, 26.2.2014Mittwoch, 26.2.2014Mittwoch, 26.2.2014Mittwoch, 26.2.2014 In Agra, nach dem Besuch des Waisenhauses, gab es die Möglichkeit eine Gobeline- und Juwelierfirma kennen zu lernen. Auf der Rückfahrt zum Flughafen in Delhi besichtigten wir auch noch einen regionalen Kleinbauern. Mutter Teresa WaisenhausMutter Teresa WaisenhausMutter Teresa WaisenhausMutter Teresa Waisenhaus:::: Bericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz KarpfBericht von Franz Karpf Am letzten Tag unserer Indienreise konnten wir die beeindruckende Leistung von Mutter Teresa durch die Besichtigung der Station in Agra kennenlernen. Wir wurden sehr freundlich von Schwester Glori empfangen und durch die Station geführt. Mit 11 betreuenden Schwestern und vielen anderen helfenden Frauen werden hier 50 Kleinkinder und 150 Erwachsene (20 Mädchen, 80 Frauen und 50 Männer, die überwiegend schwer behindert sind) versorgt. Die Gruppe unterstützte das soziale Werk und übergab eine Spende in der Höhe von € 250. Besichtigung von regionalen Kleinbauern:Besichtigung von regionalen Kleinbauern:Besichtigung von regionalen Kleinbauern:Besichtigung von regionalen Kleinbauern: Bericht von Sigfried JägerBericht von Sigfried JägerBericht von Sigfried JägerBericht von Sigfried Jäger Die Landwirtschaft in Nordindien ist geprägt von Kleinlandwirten, die ihre Felder mit einfachen Mitteln bestellen. Die Betriebe besitzen oftmals nur 2 bis 3 ha Ackerland, welche in Form einer Subsistenzwirtschaft betrieben werden. Der Mechanisierungsgrad ist gering und die Feldarbeit wird hauptsächlich von Frauen durchgeführt. Trotz der Kleinstrukturierung der Landwirtschaft gehört Indien zu den großen Agrarproduzenten weltweit. Das Leben der Bauern ist sehr einfach, welches sich in bescheidenen zum Teil hüttenartigen Bauwerken oder kleinen gemauerten Wohnhäusern abspielt. Meistens ist auch ein geringer Viehbestand vorhanden (Zebu-Rind, Büffel, Ziegen). Angebaut werden in Nordindien Weizen, Raps und Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen). Weitere Kulturen sind Zuckerrohr, Erdäpfel und Gemüse. Die Felder werden künstlich bewässert mittels
  • 18. kleinen Kanälen oder einfachen Sprühregnern. Das Grundwasser wird aus einer Tiefe bis zu 90m hochgepumpt. Die Rapsernte erfolgt händisch wenn sich der Raps rötlich färbt. Entweder wird die gesamte Pflanze oder nur der Pflanzenteil mit den Schoten zum Nachtrocknen auf Schwaden gelegt. Die extra getrockneten Rapsstängel werden als Heizmaterial verwendet. Die getrockneten Rapspflanzen werden mit mobilen Dreschmaschinen am Feld ausgedroschen und der Rapssamen in Säcke abgefüllt. Der Landwirt erhält beim Verkauf seiner Ernte einen staatlich garantierten Mindestpreis bzw. kann er auch die Ware am „freien Markt“ verkaufen. Allgemeines über Indien:Allgemeines über Indien:Allgemeines über Indien:Allgemeines über Indien: Bericht von Walter GrasbergerBericht von Walter GrasbergerBericht von Walter GrasbergerBericht von Walter Grasberger Indien ist ein unvergleichbar, riesiges Land, das eine große Vielfalt aufweist. Die Nord/Süd- Ausdehnung umfasst 3.200 km, die Ost/West-Ausdehnung 2.900 km. Der Norden des Landes unterscheidet sich ganz deutlich vom Süden. Die Inder des Nordens sind durchmischt durch Wanderungsströme und großgewachsen im Vergleich zu den Südindern. Neu Delhi hat ca. 18 Mill. Einwohner und wird ständig größer. Die Stadterweiterung treibt die Grundstückspreise rasant in die Höhe - in den letzten 5 Jahren haben sie sich verfünffacht! Trotz Armut in großen Teilen der Bevölkerung, gibt es staatliche Beschäftigungsprogramme. Jeder, der arbeiten will, bekommt vom Staat Arbeit, allerdings bei äußerst geringem Verdienst - 1800 Rupien im Monat, entspricht ca. 25 EUR. Das rasante Bevölkerungswachstum: 1947 waren es noch 330 Millionen Inder, heute sind es 1,4 Milliarden! Der größte Teil der Bevölkerung lebt in Armut, obwohl akute Hungersnöte nicht erkennbar sind. Circa 8 - 10 % der Gesamtfläche können landwirtschaftlich genutzt werden, Bauern haben häufig nur 1 - 3 ha Land, aber in der Gesellschaft ein hohes Ansehen. Ungefähr 150 Millionen Inder sind Millionäre. Offiziell werden in Indien 22 Sprachen gesprochen. Die Moscheen sind alle von Ost nach West (in Richtung Mekka) ausgerichtet und symmetrisch angelegt. Symmetrie ist bei Moscheen wichtig und daher Planungsgrundlage. Roter Sandstein und weißer Marmor sind die Baumaterialien. Auf der Moschee sind deutlich Tafeln mit Suren zu sehen, den riesigen Vorplatz darf man nur mit Socken oder barfuß betreten. Grün ist die Farbe Mohammeds und kommt vom grünen Baum in der Wüste, der ein Wunder darstellt. Die Hauptreligion ist der Hinduismus, ca. 80 % der Bevölkerung gehören ihm an, 13 % sind Moslems, nur 2 % Christen. Für den Hinduismus ist typisch, dass das Leben nicht vernichtet werden darf, jedes Lebewesen seinen Zweck erfüllt und mit einer großen Gelassenheit das Schicksal angenommen wird. Hindu ist man übrigens von Geburt an. Drei Grundsätze prägen das Leben eines Hindu: 1. Der Glaube muss stark sein, man darf ihn nicht verlassen. 2. Man soll kein Lebewesen verletzen. 3. Geduld, man soll zufrieden leben. Das Leben soll ohne Erwartung sein, so kann man nicht enttäuscht werden. Alles was wir im Leben tun bestimmt unser Karma. Durch gute Taten und Gedanken kann man als Mensch sein Karma verbessern. Nach dem Tod folgt im Hinduismus die Wiedergeburt, bei der das gute und schlechte Karma dafür ausschlaggebend ist, als welches Lebewesen man zurück auf die Erde kehrt. Das Kastensystem: Es gibt 4 Kasten in die man hineingeboren wird. Zu Lebzeiten ist es nicht vorgesehen in eine andere Kaste zu wechseln, auch geheiratet wird in derselben Kaste. Obwohl gesetzlich erlaubt, ist es verpönt, in eine höher oder tiefer gestellte Kaste einzuheiraten.
  • 19. Kaste 1: Brahmanen, ihre Aufgabe ist es , die Lehren weiterzuverbreiten, sie können gut lesen und schreiben, haben eine hohe Bildung, trinken keinen Alkohol, essen kein Fleisch, können Priester sein, aber auch eine ganz normale Familie haben. Kaste 2: Krieger, haben seit jeher Schutzaufgaben für die Gesellschaft zu erfüllen. Kaste 3. Händler, Kaufleute. Sie sind gute Rechner. Kaste 4: Dienstleister, sie sind die unterste Kaste und zahlenmäßig die Größte. Am Nachnamen erkennt man die Zugehörigkeit zu einer der Kasten. Die Regierung: Der Präsidentenpalast in Delhi und das Parlament sind Sitz der Regierung. Seit Gandhi regiert die indische Kongresspartei. Sie hat überall Einfluss, besetzt Schlüsselpositionen oft mit unfähigen Parteigängern, um ihren Einfluss zu sichern. Sie hat nie etwas gegen das rasante Bevölkerungswachstum unternommen, hält nach Aussagen unseres Reiseleiters auch nichts von Bildungsmaßnahmen für breite Bevölkerungsschichten und hat bei Geldnöten immer auf privates Vermögen reicher Inder zurückgegriffen. Zuletzt wurden in den 90- er Jahren Kunstschätze ehemaliger Maharadschas enteignet. Das Geld ist seitdem verschwunden. Die Regierung wollte zuletzt auch die riesigen Goldreserven in den Tempeln beschlagnahmen, was aber am Widerstand der Bevölkerung gescheitert ist. Jeder Maharadscha war dies von Geburt an und hatte viele Ehefrauen, schon um die Chancen auf einen männlichen Erben zu steigern. Der Maharadscha lebte größtenteils sehr gefährlich, da schon Nachkommen im Regelfall nachrücken wollten. Die Frauen bewohnten einen eigenen Gebäudeteil und wurden von ihm gelegentlich besucht. Auch da gab es Rivalitäten unter den Frauen. Sie wurden von Eunuchen bewacht und konnten bei Besprechungen, Audienzen und ähnlichem von ihrem Gebäudeteil aus über vergitterte Fenster mithören und waren so immer informiert, was gerade im Palast aktuell war. Die Nachkommen der Maharadschas haben nur mehr die Paläste und etwas Grundbesitz behalten dürfen und sind daher gezwungen, aus den Palästen Einnahmen (z. B. durch Umbau in ein Hotel) zu erzielen. In einem Palast sahen wir die Vorbereitungsarbeiten für eine indische Hochzeit. Diese sind immer ein riesiges Fest, nicht selten nehmen daran mehr als 1000 Leute teil. „Man lebt ein Mal, man liebt ein Mal und man heiratet ein Mal“ ist Grundsatz für den gläubigen Hindu. Die Scheidungsrate ist mit 1-2% gering, jedoch in der Großstadt etwas höher. Der Reiseleiter schildert uns beispielhaft seine Hochzeit: Er wurde während einer Reiseleitung von seinen Eltern angerufen, dabei wurde ihm mitgeteilt, dass sie eine Frau für ihn ausgewählt haben. Er bedankte sich dafür und nahm nicht in Anspruch, seine Braut vor der Hochzeit zu sehen. Die Eltern, so seine Begründung, würden doch nicht etwas Schlechtes für ihren Sohn wählen. Die Eltern kennen den Sohn wohl am besten und haben schon sehr früh mit der Suchen nach einer passenden Braut angefangen. Selbstverständlich sucht man nur in der passenden Kaste. So fand man eine Braut, deren Vater ebenso das Bürgermeisteramt innehatte wie der Großvater Pradeeps, eine Frau, die auch gleiches Bildungsniveau wie er hat und auch in einer Familie mit einem großen Haus aufgewachsen ist. Ursprünglich haben sich die Väter der beiden verständigt, dann kam aber auch eine Gesprächsrunde unter den Frauen beider Familien, und da spielen die Großmütter eine große Rolle. Sie schauen sich bei einem Besuch die Braut genau an, auch ob sie körperlich für Nachkommen geeignet erscheint. Beigezogen wird bei der Brautsuche immer ein Astrologe und im Regelfall dessen Urteil befolgt, ob die beiden zusammenpassen. Auch Tag und Uhrzeit der Hochzeit werden astrologisch bestimmt. Das Paar sieht sich fast immer beim Heiraten zum ersten Mal. Das Ritual dauert ca. 1,5 h, ein Brahmane umwickelt dabei die Hände des Paares, der Farbstoff Henna spielt eine Rolle, oft sind mehr als 100 Frauen während der Zeremonie rund ums Paar, der Bräutigam muss ein
  • 20. wertvolles Schmuckstück an die Braut übergeben. Für die Braut spart deren Vater schon von klein an für die Mitgift. Die Frauen sind in Indien gesellschaftlich für uns Europäer „unsichtbar“, ab und zu sieht man eine vom Bus aus in der Wohnung bzw. auf der Straße. Auto- oder Mopedlenkerinnen sind eine absolute Ausnahme. Pradeep begründet dies mit der absoluten Aufgabenteilung zwischen Mann und Frau in Indien und meint, dass in Europa die Frauen es schlechter hätten, da sie Beruf und Familie zu bewältigen haben. Frauen tragen den Schleier, weil alle Schätze im Leben zugedeckt werden müssen: 1. das Essen, wegen der Fliegen 2. das Geld, wegen der Diebe 3. das Gesicht der Frauen, wegen anderer Männer Witwenverbrennungen bestreitet der Reiseleiter, lediglich aus der untersten Kaste kann es sein, dass sich eine Witwe selbst verbrennt um im nächsten Leben besser starten zu können bzw. bekommt dann ihre Familie ein höheres Ansehen. Auch das Thema „Vergewaltigung“ versucht er damit zu entkräften, dass die Todesstrafe darauf steht, also strenger als in Europa geahndet wird. Das Bildungssystem: 30 % der Bevölkerung sind Analphabeten, es gibt keine Schulpflicht. Ab dem 5. Lebensjahr kann fast in jedem Dorf eine Grundschule besucht werden. Es gibt für Schüler Uniformpflicht, nach 5 Jahren ist die Grundschule abgeschlossen, nach einer Abschlussprüfung kann der Schüler sich weiter ausbilden lassen, dann allerdings kostenpflichtig (800 bis 1.500 Rupien pro Jahr, die Uni kostet 3.000 - 10.000 Rp pro Jahr). Das Gesundheitswesen: Es gibt keine Pflichtversicherung, der Staat stellt Krankenhäuser zur Verfügung, Untersuchung und medikamentöse Versorgung sind kostenlos, für Heilung ernsthafter Krankheiten muss man zahlen. Tuberkulose (20 % der Welterkrankten), Krebs und AIDS sind häufige Todesursachen, die durchschn. Lebenserwartung beträgt 65 J. f. Männer und 68 J. f. Frauen. Auffallend sind die vielen Raucher, aber auch die extrem hohe Smogbelastung in Großstädten ist äußerst gesundheitsschädlich. Sponsoring:Sponsoring:Sponsoring:Sponsoring: Für die großzügige Unterstützung – die einen wesentlichen Beitrag am guten Gelingen dieser Reise darstellte – danken die Reiseteilnehmer: