Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber Karl Buchgraber, Joseph Resch, Verlag Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Österreich 1990 77 Seiten
Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber Karl Buchgraber, Joseph Resch, Verlag Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Österreich 1990 77 Seiten
unter Mitarbeit von Johann HUMER
2015 Kreuzkraeuter Ausbreitung giftiger Kreuzkrautarten auf Wiesen Weiden Almen
Ähnlich wie Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber Karl Buchgraber, Joseph Resch, Verlag Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Österreich 1990 77 Seiten
220322_Agriculture Nature and Money_FN_Listical.pptxChrisCrewe
Ähnlich wie Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber Karl Buchgraber, Joseph Resch, Verlag Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Österreich 1990 77 Seiten (20)
2018 HUMER Giftpflanzenausbreitung auf Futtergrünland ist NATURSCHÜTZERN egal
Beratungsschwerpunkt Grünlandverbesserung - Grundfutterqualität Herausgeber Karl Buchgraber, Joseph Resch, Verlag Bundesministerium für Land- u. Forstwirtschaft, Österreich 1990 77 Seiten
1. B eratungsschw erpunkt
G r ü n l a n d -
G r u n d f u t t e r q u a l it ä t
E i n e A r b e i t s u n t e r l a g e d e r B e r a t u n g s s e r v i c e s t e l l e
des Bundesministeriums für Land« und F o r s t w i r t s c h a f t
2. Erarbeitet von:
Dr. Karl BUCHGRABER, BA Gumpenstein
Ing. Josef GALLER, LWK Sbg.
Dr. Karl Heinz GERHOLD, LWK Vbg.
Dr. Leonhard GRUBER, BA Gumpenstein
Doz. Dr. Petrus GRUBER, ÖKL
Dipl.-Ing. Johann HUMER, NÖ. LLWK
Dr. Hans LEW, Bundesanstalt für Agrarbiologie
Ing. Willibald PICHLER, LWK KnL
Dipl. Ing. Roman SCHAFFER HBLA-Raumbcrg
Doz. Dr. G. SCHECHTNER, BA Gumpenstein
Dipl.-Ing. Günther WIEDNER, NÖ. LLWK
Dr. Herbert WILHELM, LK Stmk.
Unter Mitwirkung von:
Dipl.-Ing. Peter FRÜHWIRTH, LWK OÖ.
Dr. Herben HUBER, LWK OÖ.
Dipl.-Ing. Andreas KOUTNY, LLWK Tirol
Dipl.-Ing. Dr. OBERGRUBER, HBLA Raumberg
Ing. Johann PANZENBÖCK, LFS Tullnerbach
Ing. Johann PETYREK, LLWK Tirol
Dipl.-Ing. Irmgard SCHÖGGL, HLLH Graz-Eggcnberg
Dipl.-Ing. Markus SCHWÄRZLER, LFS Hohenems
Redaktion und Gestaltung: Gcsamücuung
und für den Inhalt verantwortlich
Dipl.-Ing. Gustav FISCHER
Ref. II/A4b - Beratungsscrvicestcllc OR Dipl.-Ing. Josef RESCH
BMLF, Wien Abt. II/A4, BMLF, Wien
5. KAPITEL 1
Einleitung
Bedeutung des Grünlandes:
Weite Teile des österreichischen Bundesgebietes sind landschaftlich und landwirt
schaftlich von Grünland geprägt In den klassischen Hauptproduktionsgebieten des
österreichischen Alpenraumes, nämlich Hochalpengebiet, Voralpengebiet und
Aipenostrand, die sich auf mehr als die Hälfte des Bundesgebietes erstrecken, variiert
der Grünlandanteil (Dauergrünland + Ackergrünland) etwa im Bereich zwischen 80
und 100 % (Tab. 1,-1.). Die Landwirtschaft beruht hier fast ausschließlich auf Grün
landWirtschaft und Viehzucht, teilweise allerdings erheblich ergänzt durch das zu
sätzliche Einkommen aus Eigenbesitz an Wald.
Tab. l.-I.: Grünlandanteile in den österreichischen Hauptproduklions*
gebieten in Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche
(auf Grund der Land- und Forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1980)
Hochalpengebiet
Voralpengebiet
Alpenostrand
Kärntner Becken
Alpenvorland
Wald- und Mühlviertel
Südöstl. Flach- und Hügelland
Nordöstl. Rach- und Hügelland
Summe Österreich %
Dauergrünland % [Stf] Ackergrünland % fU j Summe %
Aber auch in fast allen anderen österreichischen Hauptproduktionsgebieten ist das
Grünland stark vertreten. Im Alpenvorland, Kärntner Becken sowie Wald- und Mühl
viertel liegt der Anteil an der LN im Bereich um 50 %. Selbst im südöstlichen Flach-
und Hügelland erreicht der Anteil noch 37 %. Nur im nordöstlichen Rach- und Hü
gelland ist das Grünland ziemlich bedeutungslos geworden.
6. Grünland ist auch in Österreich hauptsächlich dort verbreitet» wo Ackerbau nicht
oder nicht gut möglich ist, sei es wegen der widrigen Bodenverhältnisse (Flachgrün-
digkeit, hoher Steingehalt, zu hoher Tongehalt oder weil es sich um Moorböden han
delt), zu hoher Niederschlag oder Gnmdwasserstände, Überschwemmungsgefahr,
steiler Hanglage oder zu kurzer Vegetationszeit, wie in den Höhenlagen. Diese
ungünstigen StandortsVerhältnisse sind auch der Hauptgrund, weshalb Grünland
betriebe im allgemeinen wirtschaftlich viel schlechter abschneiden als die Ackerbau-
betriebe.
Der große wirtschaftliche Wen unserer umfangreichen Grönlandflächen, die größ
tenteils von unseren Vorfahren in mühseliger Handarbeit dem Waid und Strauchbe
ständen abgerungen worden sind, liegt einerseits darin, daß wir nur dadurch in der
Lage sind, die erforderliche Eigenversorgung an hochwertigen Lebensmitteln (Trink
milch, Butter und Käse, Rind* und Kalbfleisch) zur Gänze bzw. weitestgehend si-
cherzusteilen. Andererseits ist es im wesentlichen das Grünland, dem wir die große
Attraktivität weiter Teile unseres Bundesgebietes für die vielen Erholungssuchendcn
aus den städtischen und industriellen Ballungszentren verdanken, und damit auch das
Florieren des volkswirtschaftlich so überaus wichtigen Tourismus (Deviseneinnah
men 1988 : 119 Milliarden Schilling),
Professor KÖTTL schricb 1974 zur Bedeutung der EigenVersorgung: "Je kleiner ein
Land ist, je weniger es politisches, militärisches und wirtschaftliches Gewicht be
sitzt, je geringer seine Verankerung in internationalen Großmärkten ist, umso mehr
sollte dieses Land seine Agrarmarktordnung in den Dienst der langfristigen Emüh-
rungssichcrung auf der Grundlage der inländischen Agrarerzeugung stellen, um sich
auf diese Weise eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine politisch und wirt
schaftlich möglichst weitgehende Unabhängigkeit zu bewahren".
Es wurde verschiedentlich versucht zu definieren, wie eine Landschaft aussehen soll
damit sic attraktiv und erholsam wirkt. Den folgenden Beispielen ist unschwer zu
entnehmen, welch überragende Rolle das Grünland dabei spielt. Nicht nur eine fri
sche und saubere Luft wird allseits verlangt, sondern darüberhinaus auch eine ge
pflegte und abwechslungsreiche Kulturlandschaft - eine vielfältige Polykuliur mu
hoher ökologischer Diversität (HABER 1971), eine harmonische Abwechslung von
Waid, Wiese, Weide und Gartenland (VOGL 1971), eine ästhetische Kulisse mu
nicht mehr als 30-50 % Waldanteil (möglichst Mischwald), und dazwischen vor al
lem Grünland mit guten Aussichtsmöglichkeilen (PEVETZ 1971), eine Landsitu ü.
die durch die Anwesenheit von Menschen und Hausüeren eine einladende Wohn
lichkeit erhält (KERSCHBÄUMER 1971), eine ansprechende, offene und ab*cvh'-
lungsreiche Landschaft, in der Feld, Wald und Wasser in ''rechter Mischuni:' erhal
ten sind (GESSLEIN 1971).
Speziell zur Bedeutung der Grünlandwirtschaft in den Berggebictcn auLne m,!
Dipl.Ing. HUBER kürzlich sehr treffend mit folgenden Worten: "Die
sehen Bcrggebictc sind ein unersetzbares volkswirtschaftliches Kapital Du j > -
ländische Kulturlandschaft inmitten Europas wird zweifellos auch in Zukunft er k
sonderer touristischer Anziehungspunkt sein, und ohne Bergbauem unj 1%
landWirtschaft wäre Österreich in seiner wirtschaftlichen Tragfähigkeit au! I m., ••
substantiell gefährdet. Die Erhaltung der Bergbauem als Schützer und PiLv.v j •
traditionsreichen Landschaft ist daher eine nationale Aufgabe, die in ihrer
weit über die Agrarpolitik hinausgeht”.
"Grünlandwirtschaft" bedeutet bei sachgemäßer Durchführung auch in hohem V.u.
Boden- und Gewässerschutz, denn es ist heute einwandfrei erwiesen, daii der dk hi.
Bewuchs und die reichliche Durchwurzelung des Grünlandes den Boden sehr eu:
schützt und auch gewährleistet, daß die Nitratauswaschung unter Grünland im allge
meinen sehr viel geringer ist als unter Ackerland.
7. Einleitung
Es wird auch in Hinkunft kaum möglich sein, die großen landeskulturellen Leistun
gen der Griinlandwirtc für die Allgemeinheit durch entsprechende Preise und Direkt
zahlungen voll abzugcltcn. Jeder Landwirt wird durch entsprechende Eigeninitiative
auch selbst dazu beitragen müssen, seine Einkommenssituation zu verbessern und
den Weiterbestand seines Betriebes zu sichern. Ein allseits sehr anerkanntes Mittel
dazu ist die Verbesserung der Futterqualitat, um relativ hohe tierische Nutzleistungen
allein schon aus dem Grundfuuer zu erzielen. Eine gute Grundfutterqualität kann
aber auch viel dazu beitragen, die Gesundheit, Fruchtbarkeit zu steigern und Produk
tionskosten zu senken bzw. das Einkommen zu erhöhen. Wo der Hebel dabei im we
sentlichen anzusetzen ist, wird im folgenden aufgezeigt
3
8. KAPITEL 2
DansergrüiiSaind
Seile
2.1 Pftazentsestand......................... ..................................................... ................ 5
2.LL AifoFderisangeEa aira einen gytesi PfSanzenfeest&nd.........................-........... 5
2.IX , Ursachen schlechter Pflansenfeestäncile................ ................ ...................... 5
2.1.2.1. Siandortmängel............................ ........- .............. ........................................ .... 6
2.1,12.. Intensive Stickstoffdüngung und Überdüngung...............................................6
2.1.2.3. NarbenVerletzungen (= Chance für Unkrautwuchs)................................... 8
2.1:2.4; Natürliches Ableben wenvoller BeständeSpanner...................................... 9
2*2. Leitlinien für die Unkrautbekämpfung..............................................................9
2.2.1..Allgemeines.......................................................................................................... 9
2.2.2. Möglichkeiiesi zm Bekämpfung voo Grimlandun»
kräuterra ohne Einsatz von Herbiziden...........................................................10
2.2.2.1. Giftpflanzen........................................................................................................10
2.2.2.2. Minderwertige...... ......................................... ............................................ ......12
2.2.23. Fakultative..................................................................................................... ......16
2.23. Möglichkeiten zur Bekämpfung von GriinSandun-
kräutern mit Hilfe von Herbiziden.................................................................19
2.2.3.L Allgemeine Grundsätze......................................................................................19
2.2.3.2. Wuchstoffherbizide..................................................................................... ......19
2.2.33. System. Herbizide......... ..................................... ...................... ................. ......20
2.23.4. Ätzmittel...................................................................................................... .......21
23. GrünSanderneuerung.............................................................................................23
23.1. Allgemeines...................................................... ...............................................23
2.3.2. Verfahren mit Umbruch............................................................................. .....23
23.3. Verfahren ohne Umbruch ................................................................................23
2.3.4. Technische Hinweise zur umbruchlosen Grünlandemeuening.....................25
2.3.5. Saatgutmischungen...........................................................................................27
2.4. Ackergrünland.......................................................................................................27
2.4.1. Mischungstypen mit relativ hohem Leguminosenanteil....................................27
2.4.2. Grasbetome Mischungstypen..............................................................................27
4
9. Pflanzenbestand
2.1. Pflansenbestaad
Ein guter Pflanzenbestand ist die Grundlage für einen entsprechenden Ertrag und eine
gute Futterqualität Die Situation in der Praxis ist überwiegend unbefriedigend. Die
Gründe sind teils naturbedingt, noch viel häufiger aber ausgelöst oder verstärkt durch
Bewimchaftungsfehler.
2.1.1. Anforderungen m einen guten Pflanzenbestand
Gute Dauergrünlandbestände im ökologischen Normalbereich sollten etwa folgender
maßen aussehen:
» Hohe Bestandesdichte
Ssarkes Gerüst an wertvollen, standortspezifischen Gräsern (je nach
Standort Düngungsintensität und Art der Nutzung etwa mind. 50, max. 80 %
Gewicht).
Vtelseitiges Inventar an sonstigen Arten, im besonderen an Leguminosen (in
Abhängigkeit von der Düngungsintensität sowie Nutzung) und an wertvollen
Futterluräutem.
m Völliges oder nahezu komplettes Fehlen von absoluten Grünlandunkräutem
«Giftpflanzen, "Milchverpestem" und nicht oder nur sehr unzulänglich gefressene
Ancn).
I I 2 Ursachen schlechter Grünland bestände
Übersicht 2.I.-1.: Zusammenstellung der Ursachen
1. Siandortmängel Nässe, luftarmc Böden, Schatten
II. Enistehungsmängel schlechte Ackergrünland-Bcständc
entwickeln sich zu verunkrautetem
Dauergrünland
III. Nährstoffmangel Zeigerpflanzen wie z.B. Borstgras,
Ruchgras, KJappcrtopf
IV. Intensive N-Düngung und Überdüngung Förderung der Obergräser und Kräuter
V. Besonders auf weniger leistungsfähigen Standorten und bei hauptsächlicher Mähnutzung
sind Chancen für Unkrautwuchs und BodenVerdichtungen gegeben durch :
• Feldlagerung von Stallmist, Rundholz, Feldsilohaufen etc.
• Sehr ungleichmäßige Wirtschaftsdüngcrvertcilung
• Dickgülleanwendung bei heißer Witterung
• Rasierschniuc und zu tief eingestellte Maschinen
• Befahren bei feuchter Witterung (Reifenschlupf) mit zu schweren Maschinen
• Trittschäden, Tränkstellen
• Schipisten und Langlaufloipcn
VI. Zu später Schnitt, keine Reinigungsschnitte auf Weiden , gefressen werden die
"guten Gräser" vor allem auf den leistungsfähigen Standorten bzw. intensiverer Düngung.
VII. Keine Einzclpflanzenbekämpfung z.B. bei Ampfer, Rasenschmiele,
Disteln und anderen Problcmkräutem
VIII, Natürliche Schäden
IX. Natürliches Ableben wertvoller Bcstandcspartner
Mäuse, Maulwurf, Engerlinge ,Aus-
wintem, Pilzbefall, etc.
a
5
10. Pflanzenhestemd
2.I.2.I. Standortmängel:
Auf luftarmen Böden mit zu hohem Grund- oder Stauwasserstand ist kein qulitativ
hochwertiges Futter zu erzeugen. Erstrebenswert ist hier eine sinnvolle räumliche
Trennung zwischen kultivierten Feuchtwiesen (mit entsprechender Wasserstandsre-
gulierung) und natürlichen Feuchtwiesen bzw. Naßbiotopen.
Diese wären in möglichst großem Umfang zu erhalten oder auch wiederherzustellen.
1 X 2 2 . lEiteisive N-DimgMg isBitdl ÜberdiiogisHig
Die intensive N-Düngung wirkt bei entsprechender Abstimmung von Düngung und
Nutzung an sich nicht qualitätsverschlechternd, führt aber nicht selten zu überhöhter
Narbenauflockerung, überhöhten Kräuteranteilen, etc.
Man sollte daher Grünland grundsätzlich nur dann - wenn überhaupt - intensiv mit
Stickstoff düngen, wenn sich die Standorte dazu eigenen, d.h. die Bestände notfalls
wieder mittels Umbruch oder Neuansaat regeneriert werden können.
a
Intensitätsstufe "Intensiv M;
Intensive N-Düngung ........................ ca. 60 kg N/M ähaufwuchs
..........................ca. 40 - SO kg N/W eideaufwuchs
Übersicht 2,1.-2.: GefährdoBig voe Dauergrünland beständen in Abhängigkeit
vqp der Höhe der StäcksaofTdoisgy^g yrad der Art der Nutzung ( unter mitteleuro
päischen Klimabedingugnen im ökologischen Normalbereich).
Art der Nutzung 2x 2x ^HWde 1:1 3x Penn. Vjelschniu Mähweide * Perm. Weidenutzung
Höhe der N-Dg.
mäßig xxxxxx oooooo oooooo
miael xxxxxx | oooooo oooooo
hoch xxxxxx xxxxxx xxxxxx X X X X K X
xxxxxx
oooooo
sehr groß
relativ groß
relativ gering (aber nicht ganz auszuschließcn )
bei entsprechenden Ausgangsbestanden in der Regel stabil
bei rechtzeitiger Ernte der Mähaufwüchse
Die Überdüngung wirft folgende Fra genbereiche auf:
Narbendichte, Verunkrautungsgefahren und Nutzungshäufigkeit.
Narbenauflockerung und Verunkrautungen sind oft Probleme in Grünlandbetrieben.
Ein Zusammenhang, der sich mit diesen Problemen häufig herstelicn läßt, ist die
Tatsache, daß diese
• bei einem starken Stickstoffeinsatz von Wirischafts* und/oder Mineraldünger
auftreten (Abb. 2.1.-1.) und/oder
® bei zu später Futternutzung entstehen (Abb. 2.1.-2 .)
Beide Faktoren stehen in einer wechselseitigen Beziehung und üben auf die Bestan
desentwicklung in botanischer und qualitativer Hinsicht eine starkeWirkung aus.
6
11. Pflanzenbestand
Abb. 2.1.-1.: Langzeitwirkung von N im Grünland
( M i t t e l a u s n i e d r . + i n t e n s i v e r N - A n w e n d u n g )
kg Trockenmassebildung / kg N und Jahr
A n w e n d u n g s j a h r
Quelle. Schechtnar 1981,1987
Dieses Phänomen der zunehmenden Gülle-N-Wirkung kann folgend erklärt werden:
Der organische Stickstoff in der Gülic (ca. 50 % vom Gesamt-N, das sind ca. 2 kg N
von ca. 4 kg Gesamt»N je m3Gülle) wirkt bekanntlich nur sehr langsam, da der teil
weise in die organische Bodensubstanz eingebaute Güllestickstoff erst wieder im
Laufe der Jahre je nach Wiuerung mobilisiert wird.
Abb. 2.1.-2.: Anteil der Obergräser in Abhängigkeit von der Höhe der
N-Düngung und Nutzungsintensität:
Zu geringe Nutzung (2x) bei hohen N-Gabcn erhöht den Anteil der Obergräser und
hoher Kräuter und unterdrückt Untergräser. Eine stärkere Nutzung schafft den Ausgleich.
7
12. P ßam enbestm ä
Geringe Schniuzakl
o
bringt weniger dichte
Wiesennarbe
Beifeuchtem Boden
befahren des Grün
landes vermeiden
Q
Narbenverletzung
ermöglicht Unkrautwuchs
Die auffallendste und mit großer Wahrscheinlichkeit eintretende Wirkung hoher
N-Mengen auf den Pflanzenbestand ist die weitgehend oder völlige Verdrängung der
Leguminosen (Weißklee» Blatterbse, Wicken). Siehe dazu Abb. 2.1.-3.
Abb. 2.1-3.: Botanische EptwickSwig in Flächenprozent der einzelnen Arten
grappen bei unterschiedlicher N-Düngung und Nutzungshäufigkeit nach dem 13.
Versuchsjahr.
Botanische Entwicklung
Österreich
Bestandesaufbau im 13.Versuchsjahr
Zx 3xsp 3xfr Zx 3xsp 3 x fr 4x
Obergr&ser
Niedr.Kräuter
UntergrS ser
Hohe KrSuter
1 i Leguminosen
Quelle: Sch echtster lß?B* daten verdichtet
Die Leguminosen - und Untergräserverdrängung bedeutet fast immer einen Quali-
lätsverlusi des Fuuers, wenn die geringe Schniiuiutzungszahi beibehaltcn wird und
damit eine weniger dichte Wiesennarbe entsteht.
2.1.23. Narbenverletzungesi ( = Chance für Unkrautwuchs)
Natürlich können auch Narbenverletzungen im Zuge der Bewirtschaftung auftrcten.
Mit mehr Traktor-PS können die Wiesen zwar auch bei feuchtem Boden befahren
und bearbeitet werden, doch die Narbenschäden und die Ansiedlung rasch aufteufen
der Unkräuter bleiben nicht aus. Nicht selten sind gerade die mechanischen Verlet
zungen der Narbe die Ursache für das Auftreten von Grünlandunkiäutem.
Als anderes Beispiel sei die Umlagerung (Rotte)von Stallmist auf Wiesenböden er
wähnt. Hin wesentlicher Nachteil der Umlagerung, der in der Praxis häufig zu beob
achten ist, besteht darin, daß es an den Zwischenlagerungsstellen im Grünland in der
Regel zu einer weitgehenden Vernichtung der Grasnarbe kommt. In der weiteren
Folge kommt es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem starken Unkrautwuchs
nach Räumung der Zwischenlager. Je nach Lagerdauer siedeln sich auf dem Mist
haufen und in der nahen Umgebung Unkrautherde an. Diese werden anfänglich
leicht mißachtet und können zu einer unerwünschten Ausbreitung von Unkräutern
führen. Auf den Kahlstcllcn finden alle Wiesenkräuter schnell Licht und Luft zur
Keimung.
13. Pflcmzenbestand
Die mechanischen NarbenVerletzungen könnten leicht vermieden werden und
zwar durch:
i
Wühlmausbekämpfung
durch fördern der
natürlichen Feinde wie
Greifvögel
S i t z s t a n g e n
Unkrau:fu 4-
Kontrolle genügL
O Kein Befahren unter nassen Bodenverhältnissen, solange die Narbe zerdrückt
wird (dies gilt auch für die Gülleausbringung)
O Auf richtige Bereifung achten (Grünlandreifen für Traktoren)
O Richtig eingestellte Mähwerke auf ca. 5 cm Schnitthöhe (=Rasierschnitt
wrakfei)
□ Einebenen von Maulwurfshügeln» Wühlmaushaufen
3 Besämen aller offen gewordenen Bodenstellen mit Nachsaatmischungen.
Wer ein botanisch einwandfreies Dauergrünland mit hoher Futterqualität erhalten
will, wird bei langfristiger Anwendung mit den beschriebenen pflanzlichen und kul-
turtcchnischen Maßnahmen auskommen. Die Erkenntnisse aus all diesen Zusammen
hängen sollen aufzeigen, daß bei steigender N-Düngungsintensität, die Nutzungsfre
quenz entsprechend erhöht werden muß, d.h. insbesondere der 1. Schnitt vorverlegt
werden muß, um den Pflanzenbestand in botanischer Hinsicht stabil halten zu
können, und um qualitativ hochwertiges Fuuer ernten zu können.
Durch die Vorverlegung des 1. Schnittes kann eine bessere Qualität erreicht werden.
Nicht selten kommt man bei einem späten 1. Schnitt in eine lange Schlechtwetterperi
ode, sodaß der Schnittzeitpunkt auf eine noch spätere Zeit verschoben werden muß.
Damit wird die Flexibilität der späteren Nutzungen stark eingeschränkt Außderdem
kann durch einen füheren Schnittzcitpunkt eine folgende Sommertrockenheit leichter
überwunden werden, da das Fulter im Frühsommer rascher nachwächst. Tritt die
Trockenpenode gerade nach einem späteren Schnitt auf, sind die Ertragsausfälle
wesentlich größer.
2.1.2.4. Natürliches Ableben wertvoller Bestandespartner:
Bei ständiger Nutzung der Bestände in jungem, vegetativem Zustand ist damit zu
rechnen, daß das Obergrasinventar durch natürliches Ableben von Individuen im
Laufe der Zeit stärker in Mitleidenschaft gezogen wird und dadurch eine Bestandes
entwertung erfolgt, falls kein entsprechender Ausgleich durch Zunahme wertvoller
Untergräser oder Nachsaat staufindci.
2.2 Leitlinien für die Unkrautbekämpfung:
2.2.1. Allgemeines
Es ist in der Bekämpfung von Grünlandunkräutern schon seit langem üblich, zwi
schen absoluten und fakultativen Unkräutern zu unterscheiden. Zu der« "absoluten
Grünland unkräutern" gehören insbesondere die Giftpflanzen (einschließlich der
giftverdächtigen und stoffwechselstörenden Pflanzen) und die minderwenigen, nicht
oder nur schlecht gefressenen Arten. "Fakultative Grünlandunkräuter" sind mehr
oder weniger wertvolle Futterpflanzen, die in geringen bis mäßigen Anteilen eher bc-
standesbcreichemd wirken, wie z.B. die "Futterkräuter", die aber bei überhöhten Be-
standesanteilen zu einer Verringerung der Erträge, der Futterqualiiät oder der Wer-
bungs* und Konservicrungsfähigkcit des Futters führen.
Wichtig ist diese Unterscheidung vor allem im Hinblick auf die Bekämpfungsstrate
gie. Bei den absoluten Grünlandunkräutem sollte das Ziel der Bekämpfung zumindest
auf den wertvolleren Futterflächen darin liegen, sic weitgehend oder zur Gänze zu eli
minieren. Bei diesen Unkräutern wäre cs auch abwegig, mit der Bekämpfung erst zu
beginnen, wenn die vielzitiertcn ,,SchadschwcHcnwcrtc,, übcrschriuen sind. Nur wenn
man diese Unkräuter rcchtzcitg und konsequent bekämpft, bekommt man sie so in
den Griff, daß ein Minimum an Arbcits- bzw. Herbizidaufwand für ihre weitere
9
14. Unkrautbekämpfimg
Beifakultativen
Grünlandmkräutern
dafür Sorge tragen,
daß sie nicht über
hand nehmen.
In der Bekämpfung der fakultativen Grünlandunkräuter kommt es hauptsächlich dar
auf an, dafür zu sorgen, daß sie nicht überhand nehmen. Bei dieser Gruppe von
Grünlandunkräutern sollte man mit der Bekämpfung spätestens dann beginnen, wenn
ihre Bestandesanteile die sogenannten Schweüwerte erreicht haben.
Die Bekämpfung von Grüniandunkräutern kann grundsätzlich ohne und mit Ver
wendung von Herbiziden erfolgen. Die Bekämpfung ohne Herbizide zielt im wesent
lichen darauf ab, die Unkräuter durch eine längerfristige Nutzung in jungem Zustand
allmählich zu erschöpfen, durch konkurrenzstärkere und wertvollere Futterpflanzen
zu verdrängen oder auf mechanische Weise zu beseitigen.
Diese Art der Unkrautbekämpfung ist zwar wesentlich aufwendiger, langwieriger
und auch unsicherer als die Bekämpfung mit Herbiziden, aber für jene Landwirte
von größerer Bedeutung, die ohne Verwendung "chemischer” Pflanzenschutzmittel
wirtschaften wollen oder auf Grund bestimmter Auflagen dazu gezwungen sind, wie
z.B. in Wasserschutzgebieten. Im folgenden wird auf beide Möglichkeiten näher ein«
gegangen.
2.2.2. Möglichkeiten sssr Bekämfpung von Grüntandunkräuteirn ohne Einsatz
von Herbiziden
Die folgende Übersicht umfaßt Unkräuter, die im österreichischen Grünland weit
verbreitet sind bzw. auf manchen Standorten oder in manchcn Gebieten größere Pro
bleme bereiten. Nach einer kurzen Charakteristik ihrer Bedeutung werden die Be
kämpfungsmöglichkeiten stichwortartig zusammengefaßt.
2.2.2.L Giftpflanzen (einschließlich giftverdächtige und stoffwcchscistörende >und
"MilchverpesSer"
Scharfer Hahnenfuß (Ranuncuius acris)
Bedeutung; Weit verbreitet auf Wiesen und Weiden. Störungen im Gesundhcits/u
stand der Tiere (Durchfall, etc.) bei Aufnahme größerer Mengen in grünem Zusünd
zu befürchten.
Gegenmaßnahmen: Rechtzeitige Fütteremte. Nachmahd bei Weidenut/ung fcvcmt
Verbesserung der Nährstoffversorgung zur Kräftigung des Grasgerüstes b/*. Grun
landemeuerung.
Sumpfschachleihalm (Equisetum palustre)
Bedeutung: Weit verbreitet auf feuchten bis nassen Wiesen. Giftig für u-j.-rtui-.-:
und Pferde, in grünem, getrocknetem und siliertem Zustand; sehr untunssuv ,_
W irkungen auf die Milchqualität (biuerer Geschmack); nach KLAPP (1
fährlichste Schadunkraut Deutschlands*’.
Gegenmaßnahmen: Wiederholtes Walzen der spröden Wedel (mittels ProhU
bei Finger- bis Handlange. Verbesserung der Nährstoffversorgung zur Krafujum-
des Grasgerüstes; evcntl. Entwässerung.
Herbstzeitlose (Colchicum autumnaie)
Bedeutung: Gebietsweise stark verbreitet auf frischen bis feuchten (wechselfeuch
ten) Wiesen (und Weiden). Sehr giftig, auch im getrockneten Zustand.
Gegenmaßnahmen: Ausziehen der Pflanzen (mit Handschuhen) bzw. wiederholter
Frühschniu nach Erscheinen der Kapseln (aber noch v o r Erreichen der Notreife
der Samen!). Düngung des darauffolgenden Aufwuchses mit Jauche oder Gülle.
10
15. Unkrautbekämpfung
Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
Bedeutung: Weit verbreitet auf ungepflegten Weiden, vor allem in höheren Lagen.
Falls bei Futterknappheit notgedrungen gefressen, sind schwere Gesundheitsstörun
gen (Bluthamen, etc.), bitterer Geschmack von Milch, Butter und Käse, und unter
Umständen auch Todesfälle bei den Tieren zu befürchten. Giftig auch im getrockne
ten Zustand (als Einstreu).
Gegenmaßnahmen: 2* bis 3mal jährlich mähen (spätestens bei voller Entfaltung der
Wedel). Umtriebs- stau Standweidenufzung. Erforderlichenfalls auch Verbesserung
der Nährstoffversorgung.
Weißer Germer (Veratrum album)
Bedeutung: Gebietsweise stärker verbreitet auf Wiesen und Weiden, vor allem in den
höheren Lagen und in der Almregion. Giftig sowohl in grünem als auch in getrockne
tem Zustand (Durchfall, Kolik, Krämpfe und evtl. auch Ableben der Tiere). Von älte
rem Vieh auf der Weide im allgemeinen aber streng gemieden.
Gegenmaßnahmen: Sehr widerstandsfähig. Ob durch ständigen Frühschnitt bzw.
Ausziehen der jungen Triebe im Laufe der Jahre allmählich zu erschöpfen, ist noch
unzureichend abgeklärt, aber eher zu bezweifeln.
Zypressen-Wolfsmilch (Gupborbia cypparissias)
Warzen-Wolfsmilch (Wuphorbia verrucosa)
Bedeutung: Giftpflanzen, die hauptsächlich auf trockenen Weiden Vorkommen. Wer
den zwar normalcrweise von den Tieren völlig gemieden, können aber den Gesund
heitszustand der Tiere und den Geschmackswert der Milch bereits bei Aufnahme in
geringer Menge stark beeinträchtigen.
Gegenmaßnahmen: Regelmäßige Tiefmahd bei Biühbeginn, Verbesserung der
NährstoffVersorgung. Umtriebs- statt Standweidenutzung.
Kleiner Klappertopf (Rhinantus minor) und andere Klappertopf-Arten
Bedeutung: Halbschmarotzer, die vor allem bei Nährstoffarmul und Mähnutzung gro
ße Bestandesanteiie erreichen können, ln grünem Zustand gesundheitsschädigend
und nachteilig für die Milchqualiiät (Biaustich), getrocknet wertlos.
Gegenmaßnahmen: Verbesserung der NährstoffVersorgung, rechtzeitige Futteremte
bzw. Weidenutzung (mit entsprechender zeitlichen Begrenzung!).
Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)
Bedeutung: Kann insbesondere in feuchteren Wiesen (und Halbschattenlagen) größe
re Bestandesanteiie erreichen und bei Grünfüuerung (Vorwcidenutzung) die Gesund
heit und Leistungsfähigkeit der Tiere erheblich beeinträchtigen.
Gegenmaßnahmen: Verbesserung der Nährstoffversorgung. Rechtzeitige Futterem
te, eventl. auch walzen.
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Feigwurz (Ranunculus ficaria) |
Bedeutung: Kann in frischen bis feuchten Lagen, im besonderen Halbschattenlagen, |
zu einem sehr lästigen Unkraut werden, ln grünem Zustand leisuingsmindemd und j
die Milchqualität verschlechternd, getrocknet nur minderwertig. j
Gegenmaßnahmen: Intensive Vorweidenutzung im Frühjahr (mit entsprechender 1
zeitlicher Begrenzung!) und bzw. Nachsaat.
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16. Unkrambekämpßmg
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AIpen^GreiskraMf (Senecio aSpmsas)
Gebirgs-Greüskraut (Semecäo subalpinus)
Bedeutung: Auf feuchten Standorten im Aimbereich oft ein Massenunkraut, im be
sonderen im Bereich der Viehlager. Bei Weidenutzung zwar absolut gemieden, aber
auch in getrocknetem Zustand sehr giftig für Rinder und Pferde.
Gegenmaßnahmen Noch unzureichend abgeklärt Eventl. durch wiederholte Mahd
und Nachsaat zurückzudrängen oder zu verdrängen.
Roßmißze (Mesitfea lomgifolia)
Bedeutung: Gefahr der Massenverbreitung vor allem auf feuchten bis nassen Stand
orten, im besonderen bei Weidenutzung und in der Almregion. Gesundheitsschädi
gend für Rind und Pferde, m grünem m ä in getrocknetem Zustand. Nachteilig für
die Qualität der Milch und Milchprodukte.
Gegenmaßnahmen: Sehr widerstandsfähig; nur durch konsequente Mehrschnittnut-
zung allmählich zurückzudrängen oder zu verdrängen.
Weinbergslauch {Aäiäum vbeaSe)
Bärlauch (Alüum ursinutn)
Bedeutung: Der Weinbergslauch kann vornehmlich in trockenen und wärmeren La*
gen, der Bärlauch in Schattenlagen erhebliche Bestandesameile auch im Grünland
erreichen. Beide können die Qualität der Milch und Milchprodukte stark beeinträch
tigen und eventl. auch Störungen im Gesundheitszustand der Tiere verursachen.
Gegenmaßnahmen*. Intensive Beweidung mit Jungvieh, mit entsprechender zeitli
cher Begrenzung; evtl. auch Verbesserung der Nährstoffversorgung bzw. Nachsaat.
2X12.1 Minderwertige, nicht oder nur schlecht gefressene Arten
Stumpfblättriger Ampfer (Rssmex obfcasifoHus)
Bedeutung: in vielen Betrieben durch Intensivierung und/oder schwere Bewirtschal •
tungsfehler (schlechte Wirtschaftsdüngeranwendung, Malträtierung des Bodens, kei
ne Einzelpflanzenbekämpfung, etc. zu einem Problemunkraut geworden, das den Er
trag bzw. die Futterqualität erheblich beeinträchtigt Als Futterpflanze praktisch
wertlos.
Gegenmaßnahmen; Ausstechen in einer Tiefe von 5 - 15 cm (je nach Alter und
Größe der Pflanzen; auf schweren Böden nur nach Erreichen eines entsprechenden
Feuchtigkeitszustandes); bei Sämlingen und Jungpflanzen auch Ausziehen bei feuch
ten bis nassen Bodenverhältnissen.
Almampfer (Rumex alpinus)
Bedeutung: Eines der Hauptunkräuter der Viehläger der Almregion, wo er die wert
volleren Futterpflanzen oft fast völlig unterdrückt
Gegenmaßnahmen: Bekämpfung im engeren Bereich der Viehläger kaum sinnvoll
und zielführend; am ehesten noch die Verhinderung der Weiterverbrciiung durch
ständigen Schnitt vor der Samenreife. Erfolgsaussichten des Ausstechens noch unge
wiß.
12
17. Unkrautbekämpfung
Große Brennessel (Urüca dioica)
Bedeutung: Zeigerpflanze für übermäßige Stickstoffversorgung, nicht selten aber
auch in ungepflegten Weiden stärker verbreitet; in grünem Zustand vom Vieh ge
mieden und praktisch wertlos.
Gegenmaßnahmen: Sehr widerstandsfähig; evt durch ständigen Frühschnitt all
mählich zurückzudrängen.
Ackerkratzdistel (Cirsium arvense)
Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
Bedeutung: Als Grünlandunkräuter insbesondere in ungepflegten Weiden stärker ver
breitet
Gegenmaßnahmen: Regelmäßiger Frühschnitt vor der Blüte - am besten bei
schwülem, regnerischen Wetter - oder Ausstechen bzw. Ausziehen (je nach Witte
rungs- und Bodenverhältnissen) bei Blühbeginn oder in der Blüte.
Behaarter Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)
Bedeutung: Gefahr übermäßiger Ausbreitung vornehmlich in frischen bis feuchten,
kühlen und schattigen Lagen, im besonderen bei stärkerer Sückstoffdüngung. Wirkt
oft stark verdrängend auf die wertvolleren Futterpflanzen und bei Bestandesanteilen
über 10 bis 15 % auch durchfallerregend (angeblich auch im Heu und in der Silage).
Gegenmaßnahmen: Intensive Beweidung und Nachsaat; evü. auch Umbruch und
Neuansaat
Geißfuß (Aegopodmm podagraria)
Bedeutung: Gefahr übermäßiger Ausbreitung vor allem in frischen bis feuchten
Lagen, bei stärkerer Stickstoffdüngung und auf stickstoffreichen Böden.
Gegenmaßnahmen: Wegen seiner langen, queckenanigcn unterirdischen Ausläufer
ist er nur schwer zu bekämpfen; am ehesten noch zurückzudrängen durch intensive
Beweidung und reduzierter N-Düngung (in Verbindung mit Nachsaat).
Pestwurz (Petasites hybrid us)
Bedeutung: Dringt vornehmlich in feuchten bis nassen Lagen bzw. auf zeitweise
überschwemmten Böden gelegentlich auch in das Grünland vor und ist hier eindeutig
als Unkraut zu bewerten.
Gegenmaßnahmen: Wiederholte Mahd oder Beweidung und Nachsaat.
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13
18. Unkrautbekämpfung
Beinwell (SyuptsySum officiaale)
Bedeutung: Vor allem in milden bis mittleren Lagen» auf frischen bis feuchten, was
serzügigen und gut mit Stickstoff versorgten Böden nicht selten ein lästiges, nur
schwer zu bekämpfendes Unkraut
GegeimaSHBataeSL intensive Beweidung mit Nachmahd und Nachsaat
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Kren (Armoracia rasttcana)
Bedeutung: Tritt auf tiefgründigen, stickstoffreichen Böden gelegentlich auch im
Grünland als Unkraut auf.
Gegenma&nahmeB: Noch unzureichend abgeklärt
Wlesenstorcbscfanabel (Geranium pralense)
WaldstorcfescliHiabel (Geranium silvaücum)
Bedeutung: Der WiesenstorchSchnabel ist vor allem in milden bis mittleren, der
Waldstorchschnabel in den kühleren und rauhen, niederschlagsreichen Berglagcn oft
stark vertreten, im besonderen auf gut mit Stickstoff versetzten Böden. Auf der Wei
de nur schlecht gefressen, bei Mähnutzung deutlich quaiitätsmindemd.
Gegenmaßnahmen: Rechtzeitige Futtcremte und Nachmahd auf der Weide. Even
tuell auch intensive Frühjahrsbcweidung und Nachsaat.
Weiiße Taubnessel (Lamäam aSbtsm)
Bedeutung: Kann bei übermäßiger Düngung mit Stickstoff erhebliche Bestandesan
teile erzielen, im besonderen in den kühleren Lagen. Wegen des unangenehmen Ge
ruches nur ungern oder gar nicht gefressen.
Gegenmaßnahmen Noch unzureichend abgeklärt Falls die Bestände durch die
Überdüngung ohnehin bereits stark gelitten haben evü. Umbruch und Neuansaat.
Hühnerdarm, Vogelmiere (Stellaria media)
Bedeutung: An sich ein kurzlebiges Ackerunkraut, aber auch im Grünland als
Lückenbesiedler von Bedeutung, im besonderen bei reichlicher Sückstoffvcrsor*
gung. Unbefriedigend sowohl im Ertrag als auch in der Fuuerqualität
Gegenmaßnahmen: NachsaaL Bei sehr minderwertigen Beständen evtl. auch Um
bruch und Neuansaat.
Wildkresse, Waldkresse (Rorippa siivestris)
Bedeutung: Eine futterbauiieh minderwertige, nicht oder nur ungern gefressene
Pflanze, die vornehmlich in den Tal- und Niederungslagcn und auf wechselfeuchtcn
Böden zu einem lästigen Grünlandunkraut werden kann, im besonderen bei Weide
nutzung. Wirkt angeblich auch qualitätsverschlechtemd auf die Milch.
Gegenmaßnahmen: Verzicht auf die Weidenutzung bei feuchten Wiuerungs- und
Bodenverhältnissen. Rechtzeitige Mähnutzung bzw. sorgfältige Nachmahd auf der
Weide. Vermeidung der Überweidung.
14
19. Unkrautbekämpfung
Rasenschmiele (Deschampsia caespifosa)
Bedeutung: Das grünlandwirtschaftlich bedeutendste "Ungras mit der Hauptverbrei
tung auf ungepflegten Weiden. Wird wegen der stark verkieseiten und reichlich mit
Kieselzähnen besetzten Blättern auch in sehr jungem Zustand vom Weidevieh nur
ungern angenommen, am ehesten noch von Pferden.
Gegenmaßnahmen: Ohne Herbizideinsatz nur schwer zu bekämpfen. Rechtzeitige
Nachmahd mit tief eingestellten Geräten (Scheiben- oder Trommelmähwerken, etc.)
vermag wenigstens die Weiterverbreitung zu verhindern und die Pflanzen etwas zu
schwächen. Durch Verbesserung der Nährstoffversorgung zur Förderung der wertvol
len Futterpflanzen ist unter Umständen ein zusätzlicher Effekt zu erzielen. Aus«
hacken, oder besser noch ausreißen der Horste mit Hilfe von Zinkengeräten (mit
rückwärts angebrachtem Sporn, der ein Ausreißen mittels Hebelwirkung ermöglicht),
führt nur bei sorgfältiger Durchführung und anschließender Nachsaat (am besten
auch Auffüllen der entstandenen Löcher mit Erde) zu einem befriedigenden Erfolg.
Günstigster Zeitpunkt für diese mech. Bekämpfung: das zeitige Frühjahr.
Borstgras, Bürstling (Nardus stricta)
Bedeutung: Vor allem auf Silikatverwiuerungsböden in der Almregion weit verbreitet
und hier auch oft das eindeutig vorherrschende Gras. Qualitativ ausgesprochen min
derwertig *i.d.R. nur in jungem Zustand vom Weidevieh gefressen - und auch in der
Ertragsfahigkeit gering; vermag aber erheblich zur Verbesserung der Trittfesügkeit
der Grasnarbe beizutragen. Eine vollständige Verdrängung ist daher auf den Alm-
und Hutweiden im allgemeinen nicht wünschenswert
Gegenmaßnahmen: Durch Verbesserung der Nährstoffversorgung (mit Phosphor,
Kalium und evtl. auch Kalk) rel. leicht zurückzudrängen, falls die wertvolleren Fut
terpflanzen wenigstens noch ein kümmerliches Dasein fristen; andernfalls ziemlich
langwierig. Umtriebsweidenutzung vermag die Bestandesverbesserung wesentlich zu
beschleunigen.
Flatterbinse (Juncus effusus) und andere Binsen
Bedeutung: Stärker verbreitet vor allem in feuchten Lagen und auf verdichteten Bö
den. Bei Weidenutzung gemieden, bei Mähnutzung deutlich qualitätsverschlechternd.
Gegenmaßnahmen: Teilweise zurückzudrängen durch wiederholten Tiefschnitt
(besonders im Herbst!) und Verbesserung der Nährstoffversorgung.
Grauerle, Weißerle (Ainus incana)
Grünerle (Ainus viridis) und andere Laubholzarten
Bedeutung: Können Alm- und Hutweideflächen stark entwerten und erfordern daher
auf gut weidefahigen Flächen eine Bekämpfung. Auf extremeren Standorten sollte
man sie aber aus ökologischen Gründen entweder schonen oder versuchen, wertvolle
re Holzarten aufzubringen.
Gegenmaßnahmen: Schwenden (mittels "Motorsense", Axt oder Schwendschere) et
wa Mitte Juli (von Mine Juni bis Mitte August; je nach Höhenlage) und Nachbehand
lung im darauffolgenden Jahr (evtl. auch länger). Bewährt hat sich auch das man
schettenförmige "Ringeln" (gänzliches Entrinden mit einem scharfen Messer; 15-30
cm breit und knapp über dem Boden). In ebenem bis leicht hängigen Gelände evtl.
auch Ausreißen (mittels Traktor und Kette) und Nachsaat.
15
20. Unkrausbekämpfung
2*2,23. FakelDativeGrünlandunkräuter
Wiesenbärenklau (Heracleoimspfeomdylram)
Bedeutung: Insbesondere in stark mit Stickstoff gedüngten und zu spät geschnittenen
Fettwiesen oft übermäßig vertreten (mit wesentlich größeren Anteilen als etwa
10 ~ 15 %). Futterqualität in grünem Zustand verhältnismäßig gut» aber sehr schlecht
trocknungsfähig. Stengel im Heu oft Ursache von Schimmelnestern.
GegeumaßnahmeBs; Intensive Beweidung, besonders in den Sommermonaten oder
wenigstens rechtzeitiger Frühschnitt» spätestens bei Bltihbeginn. Erforderlichenfalls
auch Nachsaat bzw. Umbruch und NeuansaaL
WseseakerbeS (Anthriscus sylvesfe-as)
Bedeutung: Ebenfalls ein Haupiverueter der nitrophilen Fettwiesenflora* Grün
ähnlich zu bewerten wie der Bärenklau» aber etwas besser trocknungsfähig.
Gegenmaßnahmen: Intensive Frühjahrsbeweidung mit Nachmahd und eventuell
auch Nachsaat, oder wenigstens rechtzeitige Ernte des ersten Aufwuchses.
7 Waesemkümmel (Garym carvä)
Bedeutung: Auf Wiesen - und wegen seiner Trittfesiigkeii auch auf Weiden - oft
übermäßig verbreitet, vor allem in den kühleren Berglagen und im zweiten Auf
wuchs. In geringen Anteilen eine "Würzpflanzen", schon ab 5 - 10 % aber nur mittel
bis minderwertig.
Gegenmaßnahmen: Da nur zweijährig, führen Frühschnitt vor der Samenreife und
Nachmahd auf der Weide - eventuell mit einer Verbesserung der Nährstoffver
sorgung schon in wenigen Jahren zu einer deutlichen Abnahme.
Wiesenknötends, Schlangenkiäöterscti (Polygonum foüstorta)
Bedeutung: Wird auf gut durchfeuchteten Böden in den kühleren Lagen oft surk bo-
standesbeherrschend. ln frischem und getrocknetem Zustand nur ungern pclressen
Gegenmaßnahmen: Ohne Entwässerung in vielen Situationen kaum crlol^reuh /u
bekämpfen. Auch in mäßig feuchtcn Lagen sehr widerstandsfähig. Am chcsien s,:;.:
Teilerfolge noch durch Friihschnitt und Nachsaat, unter entsprechenden xwju'
Setzungen auch durch Frühjahrsbeweidung mit Nachmahd und Nachsaat »n crNn
dung mit einer Verbesserung der NährstoffVersorgung zu erzielen.
Kohidistei (Cirsium oleraeeum)
Bedeutung: Ebenfalls eine typische Pflanze wechselfeuchter und feuchter Wiesen
Schon bei Mengenanteilen ab 5 - 10 % verursacht sie eine erheblichc Verringerung
der FutterqualitäL
Gegenmaßnahmen: Rechtzeitger Grummetschniu wirkt zwar der Weiicrvcrbrei-
tung entgegen, ein Zurückdrängen ist aber wegen der kräftigen unterirdischen
Speicherorgane ohne Entwässerung und anschließender Beweidung kaum möglich.
21. Unkrautbekämpfung
Wiesenlabkraut (Galium raollugo)
Bedeutung: Wirkt oft stark unterdrückend auf die wertvolleren Bestandespartner, im
besonderen auf lockeren, humusreichen und moorigen Böden. In jungem und grünem
Zustand zwar ganz gern gefressen, zum Trocknen aber nur schiecht geeignet; bei grö
ßeren Bestandesanteilen auch nicht unbedenklich hinsichtlich der Auswirkungen auf
die Milchqualität.
Gegenmaßnahmen: Walzen im Frühjahr und rechtzeitige Ernte des ersten und zwei
ten Aufwuchses. Mehrmaliges scharfes Beweiden. Eventuell auch Erneuerung mittels
Bandfrässaat
Wiesenglockenblume (Centaurea jacea)
Bedeutung: Wird wegen ihrer minderen Futterqualität (starken Neigung zur Verhol
zung) schon bei Mengenanteilen ab 5 % zu einem Unkraut. Hauptvorkommen auf un
gepflegten Wiesen und Weiden.
Gegenmaßnahmen: Rechtzeitiger Grummetschnitt und Nachmahd auf der Weide;
eventuell auch Verbesserung der Nährstoffversorgung.
Kriechender Hahnenfuß (Ranuncuius repens)
Bedeutung: Hauptvorkommcn auf schlecht durchlüfteten, schweren Böden, die zeit
weise vemäßt sind, wie z.B. in "Flutmulden". Speziell unter diesen Bedingungen
kann er die wertvolleren Futterpflanzen sehr stark verdrängen und die Erträge we
sentlich verringern. Protoanemoningehalt viel geringer als beim Scharfen Hahnenfuß
und daher kaum gesundheitsgefährdend und leistungsmindemd.
Gegenmaßnahmen: Einbringung wertvoller Arten und Nachsaat, eventuell auch
Umbruch und NeuansaaL In manchen Situationen sind Dauererfolge nur durch Teil
entwässerung bzw. Hochwasserschutz zu erzielen.
Wiesenlöwenzahn, Kuhblume (Taraxacum offlcinale)
Bedeutung: Besonders bei Vielschnittnutzung und auf ackerfähigen Böden ehemali
ger Ackerflächen werden sehr viele Wiesenflächen einseitig von der Kuhblume be
herrscht* aber auch in gewöhnlichen Wiesen und Weiden ist er oft übermäßig vertre
ten. In grünem Zustand zählt er qualitativ zu unseren wertvollsten Futterpflanzen, die
Ertragsfähigkeit ist aber unbefriedigend und beim Trocknen bleibt nicht viel davon
übrig.
Gegenmaßnahmen: Längerfristige, intensive Frühjahrsbeweidung und Nachsaat, un
ter Umständen auch Umbruch und Neuansaat. Ausreichende Düngung zur Förderung
der Gräser, falls noch ein entsprechendes Grasinventar vorhanden ist
17
22. Unkrautbekämpfimg
Schafgarbe (AchQlea mniefolium)
Bedeutung: Geringe Besiandesanteile bis zu etwa 5 % sind eher vorteilhaft für die
Futterqualität, wesentlich höhere Besiandesanteile wirken aber wegen nachlassender
Aufnahmewilligkeit (zu intensiver Geruch, harte Stengel) deutlich qualitätsver-
sehlechtemd. Mit stark überhöhten Bestandesanteilen ist insbesondere in frischen
und trockenen Wiesen und Weiden bei zu geringem Kulturgrasantei! bzw. mangel
hafter Weidepflege zu rechnen.
Gegenmaßnahmen: Wegen der kräftigen und weit verzweigten unterirdischen Aus
läufer nur schwor zu bekämpfen. Teilerfolge sind bei entsprechendem Grasanteil
aber wahrscheinlich durch Verbesserung der Nährstoffversorgung bzw. durch Nach
saat mittels Bandfräsmaschine zu erzielen.
Spitzwegerich (PSaii&ago laoceobta); Mittleres* Wegerich (F tatago media)
Bedeutung: Der Spitzwegerich kann vor allem im Ackergrünland, aber auch im
Dauergrünland stark überhandnehmen, wenn der Anteil an wertvollen Gräsern zu ge
ring bzw. die Nährstoffversorgung zu schlecht ist. Futterqualität bei rechtzeitiger
Ernte in grünem Zustand sehr zufriedenstellend, bei zu hohen Mengenanieilen kann
er aller
dings durchfallsfördcmd wirken. Dazu kommen die relativ geringe Ertragsfähigkeil
und die großen Verluste bei der Bodenheuwerbung. Der Mittlere Wegerich ist vor
allem in trockenen Wiesen und Weiden und auf kalkreichen Böden oft übermäßig
vertreten, bringt nur wenig Ertrag und ist auch qualitativ nicht viel wert.
Gegenmaßnahmen: Je nach Grasanteil entweder Verbesserung der Nährstoffver
sorgung oder Nachsaat, bei stark mit Spitzwegerich verunkrauteten Flächen evtl.
auch Umbruch und Neuansaat
fr
// Ackerqsaecke, Baäer (Agropyross repews)
Bedeutung: Gewinnt auch im Grünland zunehmend an Bedeutung, im besonderen
bei übermäßiger Stickstoffdüngung, zu später Nutzung und anderen Bewirtschaf-
tungsfehlem. Ertragsfähigkeit und Futterqualität geringer als die der Kulturgräser.
Gegenmaßnahmen: Bessere Anpassung des Nutzungszeitpunktes an die Düngungs*
intensiiät. Bei hohem Quecken- und geringem Kulturgrasanteil: Umbruch mit
BrachebeHandlung und Neuansaat
Goldhafer (Trisetum flavescens)
Bedeutung: Nach wie vor als sehr wertvolle Futterpflanze zu beurteilen, im be
sonderen durch seine große Ertragssicherheit (Winterhärte und Ausdauer) auch in
kühlen und rauhen Lagen. Bei Mengenanteilen ab etwa 25 % - unter Umständen
auch darunter - und bei Nutzung in jungem Zustand (vor allem bei Weidenutzung!)
kann er aber Kalzinose auslösen (starke Verkalkung der Arterien, Lunge, Gelenke,
etc., verbunden mit starkem Rückgang der Milchleistung, Abmagerung und even
tuell auch erforderlichen Notschlachtung). Relativ spät geerntetes Heu ist auch bei
Bestandesanteilen von 50 % und darüber praktisch unbedenklich. Goldhaferreiches
Grummet oder Silage aus jung genutzten, goldhaferreichen Beständen kann aber bei
im Herbst erkrankten Tieren (vor allem Rindern!) zu RückfäHen in der Winterfütte-
rungsperiode führen.
Gegenmaßnahmen: Intensive, aber nur kurzfristige tägliche Beweidung mit
entsprechender Zufütterung von unbedenklichem Futter (Grünlandfutter mit relativ
geringen Goldhafcranteilen, Kraftfutter, Trockenschniue, Stroh, Grünmais, etc.).
Evtl. Bestandescmcuerung mittels Bandfrässaat oder Umbruch und Neuansaat
IS
23. Unkrautbekämpfung
2 2 3 . Möglichkeiten zur Bekämpfung von Grünlandunkräutera mit Hilfe
von Herbiziden
2*23.1. Allgemeine Grundsätze
® Zunächst alle Vorbeugungsmaßnahmen zur Verhinderung der Grünlandverun-
kraütxang ausschöpfen (durch entsprechende Düngung, rechtzeitige Nutzung,
Koppelputzen, etc.)
• Erforderlichenfalls rechtzeitig mit der Herbizidanwendung beginnen! ("Wehret
den Anfängen”!)
• Einzelpflanzenbekämpfung und leguminosenschonende Mittel grundsätzlich
bevorzugen!
• Ganzflächenbehandlung mit leguminosenschädigenden Herbiziden nur unter
folgenden Voraussetzungen:
- Wenn das Kräuterinventar im wesentlichen nur aus absoluten und fakultati
ven Unkräutern besteht,
• Wenn die Leguminosen ohnehin nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen,
wie in der Rege! bei relativ hoher Stickstoffdüngung, oder wenn das Legumi
noseninventar im wesentlichen nur aus Weißklee besteht, der relativ leicht
nachgesät werden kann.
- Stets auch nur in Verbindung mit einer entsprechenden Düngung zur Kräfti
gung des Grasgerüstes und erforderlichenfalls auch mit einer anschließenden
Nachsaat.
@ Absolute Grünlandunkräuter möglichst restlos von Kulturgrünland eliminieren!
Dazu sind laufend Vorbeugungsmaßnahmen gegen die Weiterverbreitung bzw.
Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich.
2 2 3 2 . WuchsstofTherbizide: Gegen zweikeimblättrige Grünlandunkräuter. Je nach
Verunkrautung kommen vor allem folgende Wirkstoffe und Wirkstoff-
kombinationen in Betracht:
MCPA-Salz jDicopur M, Hedapur M 52, Hedonal
:M forie, Weedar MCP, Yerbacid
'flüssig
2,4-D-Salze Dicopur flüssig, Hcdarex fluid, Sinap
:DT, Yerbazid 2,4 D, Dikofag flüssig
2,4-D-Ester Weedone 402 NV
MCPP + 2,4-D Yerbatox-D, Dikofag KV universal
MCPP + Dicamba-Salz iBanvel-P Epro, Rumexan, Rumexan
Granulat
MCPA + MCPP + Dicamba-Salz ;Tankmischung * (wie Banvel
:MP-Kwizda)
Picloram Tordon 22 K
* 1,5 1Rumexan flüssig + 21 Hcdapur M 52 konz./ha in 4001 Spritzbrühe bzw.
zur Punktbekämpfung:
30 ml Rumexan flüssig + 40 ml Hedapur M 52 konz. zu 101 Wasser.
Einigermaßen leguminosenschonend sind von diesen Wuchsstoffherbiziden
nur die MCPA*Mittel.
Die Anwendung von Picloram kommt wegen seiner großen Persistenz nur in Form
der Einzelpflanzenbekämpfung von Hoizpflanzcn in Betracht.
19
Absolute
Grünlandunkräuter
möglichst restlos
eliminieren.
25. Optimaler Änw@sidiingszeitpunkt nach dein ersten Schnitt
Beste Wirksamkeit bei wüchsigem Wetter und gut ausgebildeter Blaffinasse (extreme
Hitze und Trockenheit kann die Wirksamkeit verringern).
• Glyphosate - Roundup
Im wesentlichen ein Totalherbizid mit dem Vorteil einer geringen Persistenz.
Daher im allgemeinen das geeignetste Mittel, wenn sowohl eine totale Bestandes-
emeaerung als auch eine vorherige Ausschaltung des minderwertigen Ausgangs
bestandes mit Hilfe von Herbiziden erforderlich erscheint
Gut geeignet aber auch zur Binzelpflanzenbekämpfung von Ungräsern und Un
kräutern im Abstreifverfahren mit Hilfe von Dochtgeräten, und unter Umständen
auch zur Ganzflächenbekämpfung von Unkräutern im Abstreifverfahren. Nicht
ratsam dagegen die Einzelpflanzenbekämpfung im Spritzverfahren (Gefahr
starker Narbenschäden).
Ganzflächenbehandlung Einzelpflanzenbekämpfung
(vor einer totalen Be« im Abstreifverfahren
standesemeuerung)
Aufwandmenge; 3 - 101/ha 33 - 50 %ig
(je nach An der Verunkrautung)*
e Optimale Aufwandmengen bei GanzflächenbehandJung in Abhängigkeit von
der hauptsächlich zu bekämpfenden Unkrautart;
Gräser allgemein 3 I Ampferrassen und Rasenschwiele 61, Bärenklau 9 1
Quecke 51, Huflattich 81, Germer 101
Ein Zusatz von 10 kg Ammonsulfat zur Spritzmittelbrühe erhöht die Sicherheit
der Wirkung bei ungünstigen Anwendungsbedingungen (bei rel. hoher
Verdunstungsrate).
• Dichlobenil - Casoron G, Prefix-C
Ebenfalls im wesentlichen ein Totalherbizid, allerdings mit verhältnismäßig
großer Persistenz. Daher nur zur Einzelpflanzenbekämpfung von Ampferarten
(einschl. Almampfer) und eventuell auch einiger anderer Unkräuter geeignet
Aufwandmenge; 0*25 - 0,75 g/Pfl. (je nach Größe der Pflanzen;
1bis 3 Abzüge mit dem Dosiergerät)
Um Narbenschäden zu vermeiden ist eine sehr gezielte Anwendung erforderlich,
am besten bei relativ geringer Aufwuchshöhe des Ampfers.
• Fosamine - Kremte
Spezialmittel zur Bekämpfung von Unhölzem. Aufwandmenge l%ig.
Günstigster Anwendungszeitpunkt; bei beginnender Herbstverfärbung des Laubes.
123*4. Ätzmittel
• Cyanamid - Kalkstickstoff
Kalkstickstoff ist zur Zeit nur mehr in geperlter Form erhältlich. Anwendung zur
Löwenzahnbekämpfung in dieser Form nicht bei Taunässe, sondern auf den abge
trockneten Bestand.
Aufwandmenge: 300 kg/ha (= 60 kg N).
Keine zusätzliche Stickstoffdüngung (auch nicht in Form von Wirtschaftsdüngem)
zum selben Aufwuchs.
Die Wirksamkeit von Kalkstickstoff gegen Rasenschmiele ist auf Grund neuerer
Versuchsergebnisse unbefriedigend.
29. i
23. Grünlanderneuerung
23.1« Allgemeines
Viele unserer Grünlandbestände sind durch Lückigkeit und/oder Verunkrautung ent
wert£L Ist die Bestandesentartung bereits so weit fortgeschritten, daß sie mit den her
kömmlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen einschließlich einer Unkrautbekämpfung
nicht mehr oder nur noch sehr langsam rückgängig gemacht werden kann, empfiehlt
sich die Einbringung von Saatgut
Aus technischer Sicht kommen folgende Verfahren in Betracht;
• Verfahren mit Umbruch (Pflug, Fräse)
**Verfahren ohne Umbruch (Obersaat, gewöhnliche Nachsaat, Spezial-
maschinen zurumbnichlosen Grünlanderneuerung)
Auf diese Weise kann die Installierung eines wertvollen Anengerüstes rasch erfolgen.
2 3 X Verfahren mit Umbruch;
Sie stellen auf umbruchfähigen Standorten die sicherste Methode zur Anlage eines
völlig neuen Giünlandbestandes dar.
Im Falle starker Verunkrautung hat sich eine Kombination von chemischer und
mechanischer Unkrautbekämpfung (Pflug, Fräse) bewährt
Um den FutterausfalJ möglichst gering zu halten, ist ein Umbruch nach dem ersten
oder zweiten Schnitt anzuraten. Die Ansaat sollte in rauhen Lagen bis August und in
milderen Lagen jedoch spätestens bis Anfang September erfolgen.
Eine kurze Brachebehändlung zur mechanischen Unkrautbekämpfung mit (flachar-
beitenden Geräten) hat sich bewährt (Gumpensteiner Regeneraiionsvcrfahren).
2 3 3 . Verfahren ohne Umbruch:
• Übersaat: Hier erfolgt die Ansaat ohne jegliche vorherige Bodenbearbeitung. Bei
günstiger Witterung und "geduldiger Wiederholung" der Ausbringung kleiner
Saatmengen (5-10 kg) kann u.U. dann ein Effekt eimreten, wenn der Boden
schluß des Saatgutes durch Huftritt hergesteilt wird und kampfkräftige Arten zum
Einsatz gelangen. Die Erfolgsaussichten, speziell bei diesem Verfahren sind
relativ gering.
• Gewöhnliche Nachsaat: Vor der Saat wird der Boden mitZinkeneggen, Schei
beneggen etc. bearbeitet. Das üblicherweise zu rauhe Saatbett neigt allerdings
zum Austrocknen. Nur, wenn ein ausreichender Bodenschluß der Saaten gelingt
und die Witterung günstig ist, kann mit Ansaaterfolgen gerechnet werden. Meist
stellt aber das rauhe Saatbett den Grund für nur mäßige Erfolge oder das Miß
lingen dieses Verfahrens dar.
• Einsatz von Spezialmaschinen zur umbruchlosen Grünlanderneuerung:
- Schlitzdrillgeräte: Sie stehen in Österreich nur relativ lokal begrenzt zur Ver
fügung und stellen gegenüber der gewöhnlichen Nachsaat oder gar der Übersaat
eine wesentliche Verbesserung hinsichtlich der technischen Durchführung der
Ansaat dar.
Ansaaterfolge sind zu erwarten, wenn:
- die Narbe eine Mindestlückigkeit von 25-30 % aufweist.
- kampfkräftige Arten Verwendung finden (etwa Weidelgräser, denen jedoch
nach wie vor der Nachteil mangelnder Winterfestigkeit anhaftet).
- der eingesäte Bestand ordnungsgemäß nachbchandclt wird (siehe Folgemaß
nahmen).
Ohne die vorherige Anwendung selektiver Herbizide sind die Erfolgsaussichten der
Ansaat meist gering. Das für die Praxis sicherste Verfahren ist demnach die selektive
Ausschaltung von Unkräutern mit nachfolgender Einsaat (s. Technische Hinweise zur
umbruchlosen Grünlandemeucrung).
Grünlanderneuerung
m
Für die Praxis
sicherstes Verfahren
Q
Selektives Ausschal
ten von Unkräutern
mit nachfolgender
Einsaat
e
23
30. Grünlcmdemeuerwg
Bild 23.-L: VrecSo
Bild 23.-2.: Beraters
Bild 23.-3»: Köckerling
24
In Österreich stehen derzeit folgende Fabrikate im Einsatz:
VREDO, HUNTERS, KÖCKERLING ua.
31. Grünlanderneuerung
$ Baadsäfräsen: Diese Maschinen bieten der Ansaat ein 7-10 cm breites Band und
vermindern damit die Konkurrenz seitens der Almarbe.
Die aus Großbritannien importierte HUNTER'S - Säfräse wird derzeit an der BAL
Gumpenstein erprobt Dieses Gerät fräst seichte Streifen aus der Narbe, schleudert
das abgehobene Material gegen eine Kunststoffschürze und legt das Saatgut im
Bereich der Fräsbänder ab. Diese sind 6-8 cm breit, der unbearbeitete Zwischen
raum ist 15 cm breit
Ein in Österreich entwickeltes Gerät stellt der VAKUUMAT-Slotter dar, von dem
es spätestens 1991 auch ein leichtes, speziell für hängiges Grünland adaptiertes
Gerät geben soll:
Diese Maschine stellt den Prototypen einer Streifensäfräse für die umbruchlose
Grünlandemeuerang dar, der unter besonderer Bedachmahme auf die Konkurrenz
verhältnisse des Dauergrünlandes entwickelt wurde.
Der Slotter firäst ca. 10 cm breite Streifen im Abstand von 20 cm in die Grünland-
narbe, legt das Saatgut flach in den Boden und verfestigt diesen wieder auf das
Ausgangsniveau zurück.
Die nicht bearbeitete Fläche **auf der wertvolle Ökotypen erhalten bleiben - wird
nicht verschmutzt, weil der gefräste Erdstrom exakt in die ausgefrästen Streifen
zurückgeleitet wird.
Die 5-6 cm (einstellbar) tiefen Streifen bieten der jungen Saat eine Reihe von Vor
teilen:
• Ein feines Saatbett, das die Feuchtigkeit gut speichert
• Die Saat wächst praktisch ohne Wurzelkonkurrenz seitens der Altnarbe an und
erhält genügend Licht, um sich auch etablieren zu können.
• Durch die Mineralisierung der eingearbeiteten, organischen Substanz werden
beträchtliche Nährstoffmengen frei» von denen die jungen Pflanzen profitieren.
Damit gelingt nun auch die Ansaat winterharter Dauerwiesenmischungen oder
fragmentarischer Dauerwiesenmischungen, die im Aufwuchs nicht so konkurrenz-
stark sind wie Weidelgräser.
Die Maschine kann mich im Feldfutterbau eingesetzt werden, wo sie etwa bei der
Ansaat von Stoppelfrüchten gute Dienste leistet
Eine Totalerneuerung des Grünlandes ohne Umbruch kann nur nach der vorherigen
Anwendung eines Totalherbizides zur Ausschaltung des gesamten Pflanzenbestandes
durchgeführt werden.
Dieses Verfahren kommt prinzipiell nur dann in Frage, wenn ein Umbruch nicht
möglich ist, das Arteninventar völlig unzureichend erscheint und alle anderen Ver
fahren zur Grünlanderneuerung aus technischen und / oder pflanzenbaulichen Grün
den nicht in Frage kommen.
In niederschiagsreichen Gebieten erfolgt die Anwendung des Totalherbizides bei
einer Bestandeshöhe von etwa 10-15 cm, die Ansaat wird im Sommer nach dem Ab
räumen der alten Bestandesreste durchgeführt
In ausgesprochenen Trockelagen kommt der Herbst als Zeitpunkt für die chemische
Maßnahme in Frage. Saattermin ist dann das folgende Frühjahr.
Unbedingt zu beachten ist die Gefahr einer drohenden Sekundärverunkrautung!!
1 3 A. Technische Hinweise zur umbruchlosen Grünlanderneuerung:
• Einsatz selektiver Herbizide: Die Herbizidanwendung ist bei warmem,
wüchsigem Wetter bei einer Bestandeshöhe von 10-20 cm, vornehmlich bei
2. Aufwuchs oder 3. Aufwuchs empfehlenswert
• Zeitpunkt der Einsaat:
Sie sollte vorjenem Aufwuchs erfolgen, zu dem erfahrungsgemäß mit
Niederschlägen zu rechnen ist. Die Konkurrenz der Altnarbe ist jedoch bei
Einsaaten nach dem ersten Aufwuchs besonders groß.
Vakuumat-Slotter
O
25
34. KAPITEL 3
Grundfutterproduktion
Seite
3.1. Nutzungszeitpiinkt.........___ ____—................ «...— .............................. 29
3.1.1* Nutzungszeitpunkt bei Silage- sind Heunutzung...................... ............ 29
3.1.2. Nummgszeitpunkt bei Weidenutzung.................................................... 30
3.13. Praktische Tips zum Nutzungszeitpunki................................................. 31
3X Nufcmagshäufigkdt M d Ertrag ass TM/ha bzw. KSftE/ba........................... 34
33. Neateoegslsäüfigkest itmd Fnatteqtualilät...................... ..................................... 35
3.4. Niütxuiragsfcästifigkeit tsistd Milcfoerfcr&g ................................................................. 36
3S. NotsMKgshäMrsgkeäS ®md FsaMerkostesj/Liter MIBch........................................ 37
3.6. MänseralstofTe und Beta-Carotin.... .................. ................................................. 38
3.6.1. Mengenelemente........................................................................................ 38
3.6.1.1. Kalium........................................................................................ 38
3.6.1.2. Natrium............................................................... ...................... 38
3.6.1.3. Phosphor.................................................................................... 38
3.6.1.4. Kalzium......................... ............................................................ 39
3.6.1.5. Magnesium.............................................................................
3.6.2. Spurenelemente...... .................................................................................. 4(•
3.6.2.1. Wechselwirkung von Kupfer und Stickstoff..................... 4 1
3.6.2.2. Zink........................................................................................ 4 1
3.6.23. Kobalt................................................................................. i !
3.6.3. Beta-Carotin...................................................................... ...................... 4:
28
35. 3.1.NoteoiiBS*eltpunkt
Per Emtezeitpunkt, insbesondere des 1. Aufwuchses, entscheidet wesentlich Üben
• den Ertrag der wertbestimmenden InhaltsstofTe
• dieFuuenjualität
• die weitere Entwicklung der botanischen Zusammensetzung des Bestandes
Weniger die Wuchshöhe eines Grünlandbestandes bestimmt den Zeitpunkt der
Nutzung, als vielmehr das Entwicklungsstadium der Hauptertragspflanzen. In den
allermeisten Fällen sind dies die Gräser. Der Schnittzeitpunkt hat sich folglich nach
dem Entwicklungsstadium der Gräser zu richten. >
3.1.1. Nutzungszeitpunkt bei Silage- und Heunutzung
Der ideale Schnittzeitpunkt für Silage und Heu ist das Stadium "Ende Schossen" bis
"Beginn des Ähren- bzw. Rispenschiebens". In den regenreichen Silosperrgebieten
muß der 1. Schnitt so früh wie möglich erfolgen, zumal ein Teil des Futters immer
älter als erwünscht wird. Dies ist durch die ausschließliche Heunutzung, hohe Nieder
schläge und rasche Alterung (besonders des 1. Schnittes) bedingt.
Abb. 3.1.-1.: Die Entwicklungsstadien der Gräser
Beemn Scho«en WtnUesiadium
iliK'tYi-PurikO
</
I m *
Voiles Liiv
ft/
/ ‘
V
Beginn Ritpi-iwiiitren
i!
r - g a . . ; ;
Ri.'penschietKn
'1
(?'
. - . i
Mindestens 5 cm
Schnitthöhe
fi
Die Feststellung des idealen Schnittzeitpunktes ist dann besonders leicht, wenn
wenige Hauptgräserarten im Bestand dominieren. Schwieriger wird es, wenn ver
schiedene Arten mit unterschiedlichen Reifegraden Hauptertragspartner eines Be
standes sind. In manchen Beständen dominieren z.B. Löwenzahn oder Weißklee.
Während ein Grünlandbestand in der Vollblüte des Löwenzahnes noch als früh
genutzt gilt, ist dieses Stadium bei Klee schon zu spät
36. 3.1=2. Niatasagsseifcparakt bei Weidenutzung
Noch während des Schossens ist der ideale Zeitpunkt der Weidenutzung. Das Futter
hat eine Wuchshöhe von etwa 20 cm.
Junges Wirtschaftsfutter bringt raßer anderem:
- weniger schwerverdauliche Rohfaserund imverdauliches Lignin (siehe Tab. 3.1.-L),
- höhere Energie- und Eiweißgehalte (siehe Tab..3.1.-L).
■>höhere Verdaulichkeit damit bessere'Fatteraufhahme (siehe Tab. 3.L-2.)»
• höhere Mineralstoffgehalte und.mehr VUamine»
»emschddende Kraftfuiteremspansng, ' 1
- gesündere Ernährung durch verwiegenden Grandfutterverzehr.
Tab. 3.1.-L: Nutzungszeitpunkt rad Rohfasergehalt bzw. Energeegefoallt
Entwicklungsstadium
der Hauptleitgräser
Rohfasergehalt
in g/kg TS
Stärkeeinheiten
pro kg TS
MJ NEL
pro kg TS
Weidestadium
(Schossen)
ca. 180-200 ca. 630 ca. 6,30
Beginn Ähren- bzw.
Rispenschieben ca. 200-230 ca. 590 ca. 6,10
im Ähren- bzw.
Rispenschieben ca. 230-270 ca. 550 ca. 5,40
Mitte bis Ende Ähren-
bzw. Rispenschieben ca. 270-300 ca. 500 ca. 5,12
Beginn bis Mitte der Blüte ca. 300-330 ca. 450 ca. 4,80
Ende der Blüte
Cüberständig") über 330 ca. 410 ca. 4,60
Tab. 3.L-2.: TM- und NährstoftfaMiFnafome von Grassilage in Abhängigkeit vom
Schniozeitpunkt
Schnittzeitpunkt Silageaufnahme
kg TM/Tier/Tag
Energieaufnahme
SiE/kg TM StE/TierTag
Schossen 12 580 6.960
Blühbeginn 10 510 5.100
Blühende 7,5 450 3375
Quelle: HAGHMEISTER, H. und HELLER, D., 1980: Einfluß von Verdaulichkeit
und Trockensubstanz auf die Futteraufnahme von Grassiiage bei Milch
kühen. Der Tierzüchter 32, 516-517.
37. Nutzungszeitpunki
3.L3. Praktische Tips zum Nutzungszeitpunki- Fotos: Dr. ICH. Gerhold
Bild
Dieser gräserbetonte Bestand befindet sich im Stadium "Ende Schossen".
Die Wuchshöhe beträgt ca. 20 cm und wäre als Weidefutter im richtigen
Nutzungsstadium.
Bild 3.1.*2.:
Dieser Bestand hat die berühmte "Bierflaschenhöhe erreicht. Der Löwenzahn ist zum
Großteil verblüht Der Nutzungszeitpunkt richtet sich bei diesem Bestand nicht nach dem
Löwenzahn, sondern nach den Gräsern, die sich "Mitte bis Ende Ähren- bzw. Rispen
schieben" befinden.
31
38. Nuizimgszeitpimkl
Bild 3.1.-3.:
Ist Löwenzahn der Hauptertragspartner eines Bestandes, ist sein Schnitt in der Voll
bluts zu setzen. Dabei befinden sich die Gräser etwa im Stadium "Ende Schossen".
Bild 3.1.-4.;
Dieser Wiesenbestand - deutlich von Obergräsem dominiert - ist schon zu alt. Fast
alle Gräser befinden sich in Stadium "Beginn der Blüte bis Miue der Blüte". Je
regenreicher ein Gebiet ist, desto früher muß mit der Nutzung begonnen werden.
32
39. Nutzungszeitpunkt
Bild 3.1.-5.:
Vrfl& T*"
§ *&ifß'.T*V?5"-^^.'■• > V* •',;v/ V ■''•£ ’:^? ’ " p . ■‘••'■
••r,x- ^
Dieser Bestand befindet sich im Stadium "Mitte bis Ende der Blüte". Die inzwischen sehr
rohfaserreich gewordenen Pflanzen liefern ein wenig leistungsfähiges Futter. Für die
Silierung ist dieser Bestand nicht mehr geeignet
Bild 3.I.-6.:
Dieses Rotkiee-Gras-Gemenge hat den Höhepunkt im Futierwert weit überschritten. Die
sehr rohfaserreichen Pflanzen werden nicht mehr gerne gefressen, die Folge ist eine unzu
reichende Milchleistung.
33
40. Nmzung&zeitpunh
Bild 3.L-7.:
Der liefe Schnitt ist
em gravierender
Fehler*
Nuizungshäufigkeit
und Ertrag
£;•> .v* ' v . . . V 'V’••: :-"fi- - ' h f ■:'C ».■'
£;'?v* ■^ s
vs^m ^AK V .■•: •;•.•-,• ■ .-.•- *-l V f . - :y W ; ■'■!»■■/ Vr > ^ f f c : v : i y
Der tiefe Schnitt ist ein gravierender Fehler der GrünlandbewirtscHaftung. Die
Stoppelhöhe soll mindestens 5 cm betragen, dabei bleiben Blatteile erhalten, die
sofort assimilieren können. Weitere Vorteile: auf Stoppeln liegendes Futter trocknet
schneller, geringe Verschmutzung, keine Narbenverletzung durch Zinken, längere
Lebensdauer von Zinken etc., Förderung der flachwurzelnden Gräser, vorbeugende
Bekämpfung tiefwurzelnder Unkräuter*
3JL NugziängsfoMfigkeiiS nmd Ertrag ao d£ TM/fea bzw. KStE/ha
Der Trockenmasseertrag ist im wesentlichen ein Maßstab für das Tnrnsformaiions-
vermögen eines Pflanzenbestandes. Er gibt aber keine Auskunft darüber, in welchem
Umfang die produzierte pflanzliche Masse in tierische Leistung umgesem werden
kann.
Bessere Maßstäbe hiefür sind sicherlich die Erträge an KSTE/ha bzw. MJ NEL/ha.
Diesbezügliche Ergebnisse sind in den Abb. 3.2.-1. und 3.2.-2. dargestellL
Abb. 3.2.-I.: Scfomtthäuflgkeiit und Erlrag (TM- und KSTE-Erträge bei 2-6
Schnitten, Mittelwerte aus 18 bzw. 24 Jahren)
dt TM/ha ' (Österreich) KSTE/ha (x100)
34
Schnitthäofigkeit
opetef früher
tS chnitt
Quelle: Gumpensteln, Schschtnsr Nov.1987
STE: berechnet aus -262 ♦ 0,99 Verd. * 0,022 R.Prot. r«0.84 n°86
P =• 100 kg P 2 0 6 /h a
K « 200 kg K 2 0 /h a
S ta llm ist - 16 i/h a
41. Abb. 3.2.-2.: Scbnitthäufigkeit und Ertrag (TM- und KSTE-Erträge, 3*5 Schnitt,
90-400 N, Mittelwerte von 1974-1979)
Nutzungshäuftgkeii
und Ertrag
dt TM/ha (Bayern) KSTE/ha (x100)
6 1 1 2 3 2 3 4
0 2 2 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0
Ou®ile: Rieder, Dauergrünland,1983
1 1 2 3 2 3 4
2 2 0 0 0 0 0
0 0 0 0 0 0 0
kg N-Düngung/ha und Jahr
33. Nutzungshäufigkeit und Futterqualitat (ausgedrückt in SiE und % RP/kg TM)
Abb. 33.-1.: Schnitthäufigkeit, STE- und Eiweißgehalte (Gehalte bei 2-6 Schnitten)
Nuizungshäufigkeii
und Fallerquaiiläi
7 00
STE Stärkeeinheiten/kg TM
27
%
R
0
h
P
r
o
t
e
t
n
X X X X X
VSchnm
bp«t früh
X X X X X X X X
Schnitthäufigkeit
X X X
Q uelle: S ch ec h tn e r 87,Rieder 83
35
43. 3.5. Nutzungsbäufigkeit and Futterkosten/1 MSkh
Nutzungshäußgkeit und
FutterkostenlUter Milch
Abb. 3.5.-L: Schnitthäufigkeit + Milchfutterkosten (Fuuerkosten/1 Milch mit
und ohne N-Kosten)
E rnte ♦ N -K osten in öS / L M ilch
2x 3 x sp 3 x ir 4x 6x 2x 3 x sp 3xfr 4x 6x
Q u o l l ® S c h o c h i n e t 8 7 und D B - K e t e i o g 6 ?
Abb. 3.5.-2.: Schnitthäungkeit + Milchfutterkosten (Futierkosten/l Milch mit
und ohne N-Kosten)
E rnte * N -K osten in öS / L Milch
r ----------------------------------------
1 -j -e r- Ernte-N -Kosten/I MI.
! A
| E rn^0-K o s ten/t M ilch f
0,8 -j
Mähweide
'4 Schn.l 5 Schn,
Glatthaferwiese
0 ~i—
9 1
— r......
1
----!----
2 3 2
... i..■■■
3 4
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9 1 1
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2 3 2
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4
0 2 2 0 0 0 0 0 0 2 2 0 0 0 0 C
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Q u e l l e : R le ö e r 8 3 u nd D B - K o t p l o g 87
kg N-Düngung/ha und Jahr
37
44. Mineralstoffe m d
Caroän
3.6. Mtoeralstoffe srad Caroüö
Kalireiche Wirtschafts
düngerführen bei Über
düngung zu hohen Kali
werten im Futter.
9
Fruchtbarkeitsstörungen
3.6.1. Meögeßekmeßte
Der Gehalt an Mengenelementen des Wiesen- und Weidegrases wird im wesent
lichen von der Zusammensetzung des Pflanzenbestandes und dem Nutzungszeit-
pimkl bestimmt Im Gegensatz zum Rohproteingehalt, der durch N-Düngung erhöht
werden kann, ist der Mineralstoffgehalt des Grases von der Höhe der Düngung weit
gehend unabhängig, sofern eine mittlere Bodenversorgung gegeben ist Für den
Wiederkäuer sind die Mengenelemente Phosphor (P)„ Calcium (Ca), Magnesium
(Mg) und Natrium (Na) von lebenswichtiger Bedeutung.
Tab. 3.6.-U: Normalwerte an Mengen- und Spurenelementen in Gramm je kg
Trockenmasse
Kalium : ca. 15 ! bis 30,0
Natrium l ca. 0,1 1 bis 0,4
Phosphor ca. 2 i bis 4,5
Kalzium ca. 4 bis 10,0
Magnesium ca. 1,5 bis 3,0
3.6.LL Kalium
Kalium kommt von allen Mengenelementen in weitaus höchster Konzentration im
Grundfutter mit mittleren Gehalten von etwa 22 bis 30 g/kg TM vor. Werte über 30
g K/kg TM sollen nicbt überschritten werden.
Kalireiche Wirtschaftsdünger (Rindergülle und Jauche) führen zu hohen Kaliwerten
im Futter, besonders bei wiederholter Überdüngung hofnaher Flächen.
Hohe Kaliwerte werden bei hohen Kaligaben (Jauche- oder Gülledüngung) bereits
immer unmittelbar im folgenden Aufwuchs festgestellt Hohe Kaliwerte fördern die
Fnichtbarkeiisstömngen.
3 .6 .0 . Natrium
Weit unter dem Bedarfswert für das Rind liegen naturbedingt meistens die Natrium-
gehalte im ersten Aufwuchs. Hier kommt sehr deutlich der Kalium-Natrium-Antago
nismus zum Ausdruck. Die Kaliumgehalte fallen zum Vegetationsende hin ab, da
mit können die Na-Werte ansteigen, wobei diese nicht bedarfsdeckend sind. Dieser
Antagonismus gilt für alle Futterpflanzen. Salz kann in Silagen bzw. Heustöckcn
eingebracht werden.
3.6.13. Phosphor
Die P-Gehalte des Grünfutters und dessen Konservierungsprodukte werden vor
rangig vom Nutzungsstadium bestimmt (siehe Abb. 3.6.-1). Der Schwankungsbc-
reich liegt zwischen 4,0 bis 4,4 g Phosphor/kg TM (frühes Wachstumsstadium) und
2,8 bis 3,0 g Phosphor/kg TM (spätes Wachstumsstadium). Gras und Grassilagcn
haben auch bei gleichem Schnittzeitpunkt einen höheren Phosphor-Gehalt als Heu
(BröckelVerluste). Leguminosen sind geringfügig phosphorärmer als Gras und
Kräuter. Steigende Nutzungshäufigkeit wirkt sich positiv auf höheren P- Gehalt im
Futter aus. Dies trifft vor allem für den ersten Aufwuchs zu.
Mineralsioffe sollten im Futter nicht nur in ausreichender Menge, sondern auch im
gewünschten Verhältnis zueinander vorliegen.
Tab. 3.6.-2.: Gewünschte MineralstoffVerhältnisse im Futter für Milchvieh
C a; P.....................................2 :1 ....................................
K : Na..............................10:20: 1, weiter ist ungünstig
K : Mg.................................10: 1, weiter ist ungünstig
K : (Ca + Mg) 2.5-3 ; 1, weiter ist ungünstig
Cu : Mo 4.5-5 : 1, enger ist ungünstig
38
45. 3.6*1A Kalzium
Als Einflußfaktor auf die Ca-Gehalte von Grünfutter und dessen Konserven ist die
botanische Zusammensetzung des Aufwuchses zu sehen.
Abb. 3.6.-1.: Veränderungen von Calciumgehalten im Grünfutter und dessen Kon
servierungsprodukten bei unterschiedlicher botanischer Zusammen
setzung des Aufwuchses und unterschiedlichen Aufwuchszeiten.
16
U
o>
■x 12
i
.2
3 ’°
o>
0
1
Io) - 2.und nachfolgende
Aufwüchse
" O -
(x) s l Aufwuchs
(und ab September)
Reinbestand Weide, Wiese Reiribestand
■+ —t--------(-------- 1-------- 1-------
Rotklee Idee- krauter- "ctusge- gras- Wesdefcjrts
re»ch reich wogen" rach
In Abb. 3.6.-1. wurde eine entsprechende Abstufung vorgenommen, beginnend mit
dem Ackerfutterbau von Rotklee über kleereichen bis hin zu grasreichen Weide- und
Wiesenaufwüchsen bzw. einem Reinbestand von Weidelgras.
Der Ca-Gehalt sinkt von etwa15 g/kg TM auf etwa 5 g/kg TM. Je nach Aufwuchs
und Bestand treten erhebliche Unterschiede auf. Die Ca-Gehalte des ersten Auf
wuchses bzw. eines sehr späten Aufwuchses ab September sind in der Regel um 2 bis
3 g niedriger als die des zweiten bzw. der folgenden Sommeraufwüchse, sodaß die
Nutzungshäufigkeit bzw. der Zeitpunkt der Nutzung als zweiter Einflußfaktor anzu
führen isL
3.6.1.5. Magnesium
Die Mg-Gehalte im Grünfutter und dessen Konserven verändern sich aufgrund
ähnlicher Faktoren wie bei Calcium. Demnach ist die botanische Zusammensetzung
des Aufwuchses von größter Bedeutung, während erst an zweiter Stelle die
Nutzungshäufigkeit bzw. der Zeitpunkt der Nutzung anzufiihren ist (siehe Abb. 3.6.-2).
46. Mmeralstojfe und
Carotin
e
Abb. 3.6.-2.: Veränderung vost Magnesramgefealtea im Grünfuiter und dessen
Konserviemngsprodukten bei unterschiedlicher botanischer Zusam
mensetzung des Aufwuchses und unterschiedlichen Aufwuchszeiten.
3,0
2,6
05
.2 2,2
«»
C
o»
1.8
{® = 2. urcd nachfoJgsnös
Aufmkhse
U) b t Aufwuchs
Reinbestond Weide, Wk$®
- ......fr-.....— !----------1---------H
Reinbsstond
Rotklee kräuter- klee- °au$g2- gras- V^iddgras
reich r®tch wogen“ mich
Quelle: Schwans J; 42. Wr. Füuerungsseminar, 1987
Auch ein frühes Nutzungsstadium und eine Grassüagegewinnung bewirken höhere
Mg-Gehaise als eine sehr späte Nutzung z.B. in Verbindung mit Heubereitung.
3.6.2, Spurenelemente
Spurenelemente sind in bestimmten Mengen notwendig. Zu geringe Mengen verur
sachen bei Tier und Pflanze Mangelerscheinungen, andererseits wirken sie bei zu
großen Mengen sehr leicht giftig. Ihr Gehalt wird wie bei den Mengenelementen
durch Düngung, Schnittzeitpunkt, Ernte- und Konservierungsverfahren und bota
nischer Zusammensetzung beeinflußt. Mit zunehmendem Anteil an Kräutern und
Leguminosen werden steigende Spurenelementgehalte festgesiellL
Abb. 3.6.-3.: Wachstümssladium (SchniitzeÜ) airad Veränderung des Spurenele-
meftfgehaHes vosi Leguminosen
Baifelfifi Luz&rne
500r f. AusgoftgsgshoUs in mg t Ausgongsgs^oU» in mg
ja k8 tS je kg TS
Cu U Cu 11
Mn 58 w A Mn 36
2n 36 3£
Co 0,12 W Co 0.16
Mo 0/5 Mo 3,1
90-
80
o
o 70
o» SO
«>
«
v 50
40
a30
Ö
20
10
in Blüte
ätstfiljliiÜlUiiB
m Blüte
uj.11 «i....
27. L. 11.
April Moi
22. 2.
Juni
16. 1. 8. IS. 28. 20.27. C. 11. 19.
Juli April Mai
29. 10. 18. 1. 8.
Juni Juti
22.
40 Quelle: Kirchgessner M., Tieremährung, 1982
47. Auch Ackerleguminosen (Rotklee, Luzerne weisen vergleichsweise hohe Gehalte an
einzelnen Spurenelementen (Kupfer, Kobalt) auf. In Abb. 3.6.-3. ist der Einfluß des
Schnittzeitpunktes auf den Spurenelementgehalt von Leguminosen dargesteilt Mit
fortschreitendem Wachstum da* Pflanzen nimmt der Gehalt an Spurenelementen ab.
Ein zeitiger Schnitt, wie rar auch aus anderen Gründen zu fordern ist bewirkt somit
höhere Gehalte und kann damit Mineralstoffmischungen einsparen helfen.
Tab. 3.6.-3.: Normalwerte aa Spurenelementen In Milligramm je kg TM
Eisen über 100
Kupfer 1 5 bis 10
Zink 30 bis 40
Mangan 60 bis 100
3.6JL1. Wechselwirkung von Stickstoff und Kupfer
Stickstoff, als Motor des Wachstums bekannt, kann bei extremer Überdüngung (z.B.
unkontrollierter Gülleausbringung und gleichzeitiger Mineraldüngung) dazu beitra
gen, daß Cu leicht ins Minimum geräL Kupfer begünstigt den Umbau von Stickstoff
in organische Eiweißstoffe, weshalb ausreichend mit Cu versorgte Pflanzen weniger
NPN (Nicht-Protein-Stickstoff) enthalten als Mangelpflanzen.
Mit Cu-Mangel ist naturbedingt besonders auf neukultivierten Moorflächen sowie
auf Sandböden zu rechnen (Heidemoor- oder Urbarniachungskrankheit).
3.6.2.2. Zink
Zinkmangel tritt vor allem auf Böden mit schlechter Zinkbeweglichkeit wie z.B. auf
Sand- und Karbonatböden, sowie auf stark humosen Böden auf. Daneben kann eine
Überkalkung sowie eine Überdüngung mit Phosphor ebenfalls die Zinkaufnahme be
einträchtigen. Beim Tier wird Zink vorrangig in den Eierstöcken und Hoden ge
speichert Zinkmangel verschlechtert daher die Spermaqualität und kann sich durch
Abschuppen der Haut struppiges Haarkleid sowie Haarausfall bemerkbar machen.
3.6.13. Kobalt
Es ist beim Wiederkäuer für die Vitamin-B-Synthese wichtig. Ein Mangel tritt am
ehesten auf Granit- und Gneisböden sowie Urgesteinsböden beim 1. Aufwuchs auf.
Basische Gesteine sind selten arm an Kobalt. Die Knöllchenbakterien der Legumi
nosen benötigen Co für die Stickstoffsynthese. Co-Mangel äußert sich beim Tier
durch Lecksucht sowie bevorzugtes Benagen von Holzteilen.
Im Futtermittellabor ROSENAU der Niederösterreichischen Landes-Landwirt-
schaftskammer können die in den Tab. 3.6.«1. und 3.6.-3. angeführten Elemente
mengenmäßig bestimmt werden. Die Gesamtkosten betragen dzt öS 320,-.
Adresse siehe Anhang.
Mineralstoffe und
Carotin
Zinkmangel
Q
verschlechten
Spermaqualuät
Kobaltmangel
Q
Lecksuchi sowie be
vorzugtes Benagen
von Holzteilen
41
48. Mineralstoffe I
Carotin
3,63. Beta-Carotins
,ä
In der Sommerfüuemng mit Weide und frischem Grünfutter steht den Milchkühen
Carotin ausreichend zur Verfügung. Demgegenüber ist der ß - Carotingehalt in den
Grandfutterkonserven deutlich niedriger und durch extreme Schwankungen gekenn
zeichnet
Das für die Tlereraährung unbedingt notwendige ß - Carotin nimmt mit dem Alter
des Aufwuchses stark ab.
Nicht nur der Nutzungszeitpunkt, sondern insbesondere die Fütterwerbung beein
flussen die Carotinverluste.
Abb. 3.6.-4.: Carotiisverlssste bei der Konserviersmg und Lagerung vom Safß»
M@d RauMaitter
100
50h
d»m
T.fff
ss= C o r ot i n v e r 1uS t«
Öu'cK
"E g - l O g t r u r> g
w<?rbie .
Corotiri '~=r.
GrtjflfutlCt AnwglbstiCqC
Pr tschsiiooe
Carotmwerluste
d u rc h
Konservierung
MOC
W>g&gnhcu
Beta-Carotin
Mangel 3.6.-L: Übersicht: Erscheinungen bei Beta-Carotin-Mangel
Schwache Brunstzeichen oder stille Brunst
Verzögerung des Eisprunges
Beeinträchtigung der Entwicklung des Gelbkörpers
geringere Progesteronaktivität, schlechtere Besamungsergebnisse
Absterben des Embryos und Frühaborte.
Tab. 3.6.~4.: Grenzwerte für den Gehalt an Beta-Carotins im Blutplasma von
Milchkühen
Beta-Carotin im Blutplasma
mg/100 ml
Versorgungsstatus 1
400 und mehr ausreichend 1
200-400 im Grenzbereich 1
unter 200 Mängel 1
Für Kühe von Milchviehrassen dürfte eine Beta-Carotinzufuhr von 250 - 400 mg je
42
ACHTUNG: Beta-Carotin darf deshalb nicht als Allheilmittel bei Fmchtbarkeits-
problemen betrachtet werden!
49. KAPITEL 4
Konservierung von Grünlandfutter
Seite
4.1. Einleitung............................. ................................................................. 44
4.2. Silagebereitung......................... ............................................... ..................44
4.2.1. Einleitung.....................................................................................44
4 2 2 . Gärungsbiologische Grundlagen.......................- ..................... .....44
4.2.3. Gärverlauf................................................................................... .... 45
4.2.4. Regeln der Siliertechnik............................................................. ....46
4.2.4.1. Sauberes Füller ernten....................................................46
42.42. Futter auf 30-40 % TM anwelken............................. .....46
4.2.43. Futter zerkleinern und gut verdichten............................47
4.2.4.4. Luftdicht abdecken......................................................... 47
4.2.4.5. Silierhilfsmittelanwendung....................................... .....47
4.2.5. Silogröße und Tierbestand.............................................................49
4.2.6. Rundballensilage....................................................................... .....50
42.1. Ganzjahressilage.............................................................................51
4.2.8. Siiagebeuneilung............................................................................52
43. Heugewinnung....................................................................................... .....52
4.3.1. Bodentrocknung...............................................*......................... ....52
4.3.L1. Allgemeines.............................. ......................................52
43.1.2. Ablauf der Arbeiten................................................... ....54
43.1.3. Verlustquellen bei Bodentrocknung..............................55
4.3.1.4. Erntetechnik bei Bodenheuwerbung.............................56
4.3.2. Heugewinnung mittels Belüftung............................... .-................. 58
43.2.1. Vorteile der Heutelüftung......................................... ....58
43.2.2. Vorbereitung des Futters................................................ 58
4.3.23. Fertigtrocknung unter Dach....... ....................................58
43.2.4. Allgemeine Hinweise zu Planung und Bau...................59
• Systeme von Heubclüftungsanlagen........................60
«Gebläsebauarten.................................................... ....62
• Gebläseaufstcllung....................................................63
43.2.5. Betrieb der Anlage...................................................... ....64
50. KAPITEL 4
Konservierung von GrümlairsdfMtler
4«1. Einleitung
Unter Konservierung versieht man das Halibarmachen von Futtermitteln. Dies ist
notwendig» um in fuaerknappen und vegetationslosen Zeiten über ausreichend Futter
zu verfügen. In welchem Umfang das Futter konserviert werden muß, hängt weitge
hend vom Klima der jeweiligen Region ab. Bei uns können wir mit ungefähr 200
Winterfimertagen rechnen.
Übersicht 4.1.-L: Wichtige Konservierinigsinethoden
Q SOagebereitung
Bodentrocknung
Ö Natürliche Trocknung Gerüsttrocknung
Unterdachtrockming
O Künstliche Trocknung
Unterstellt man für eine gedüngte und gepflegte Grüniandfläche eine Energie-
leistung von 5000 kSiE/ha, so bleiben bei den verschiedenen Konservierungsver
fahren folgende Nährstoffmengen verfügbar
Tab. 4.1.-L: Nährstoffverlass M d «verbleib bei Salage- srad Hewberetfcung
Konservierungsverfahren NSt-Verlust
%
Verlust Verbleibt
an kStEjeha
Warmbelüftung 12-20 800 4200
Anwelksilage 10-25 975 4025
Kaltbeiüftung 20.28 1200 3800
Naßsilage 20-40 1625 3375
Reuterheu 30-36 1650 3350
Bodenheu (Schönwetter) 30-45 1875 3125
Bodenheu (Schlechtweöer) 50-80 3250 1750
Quelle: L. LÖHR, Faustzahlen für den Landwirt, 6. Auflage
4.2. Silagebereitung
4.2.1. Einleitung
Die Silierung von Grünlandfutter wird verstärkt an Bedeutung zunehmen. Dafür
sprechen die geringeren Konservierungsverluste, arbeitswirtschafüiche und ökono
mische Überlegungen.
4.2.2. Gärungsbiologische Grundlagen
Bei der Silierung kommt es darauf an» die biologischen Wachstumsverhältnisse für
die gewünschten Gärungsorganismen, insbesondere für die Milchsäurebakterien,
möglichst optimal zu gestalten. Die Milchsäure entscheidet über den Grad der Säue
rung.
Die M i l c h s ä u r e b a k t e r i e n stellen ein Gemisch von vielen Bakterien
gruppen dar. Im wesentlichen wird zwischen den homofermentativen und heterofer
mentativen Milchsäurebakterien differenziert Erstere produzieren überwiegend
Milchsäure, die anderen auch Essigsäure, C 02, Alkohole und andere Verbindungen.
51. Der aromatische Geruch guter Silagen ist auch auf die Entstehung solcher Verbin
dungen zurückzuführen. Für beide Gruppen sind leicht lösliche Kohlehydrate (Glu
cose, Fructose» Saccharose, Fructosan) als Nahnmgsquelle essentiell.
Die ebenfalls anaeroben B u t t e r s ä u r e b a k t e r i e n (BSB - Gattung Clostri
dium) erzeugen die unerwünschte Butlersäure neben C 02 und Wasserstoff. Ein
wesentlicherUrsprang der BSB ist Schmutz in der Silage.
Die Silage wird instabil, gleichzeitig können C l o s t r i d i e n s p o r e n die
Qualität der Milchprodukte (Hartkäse) beeinträchtigen. Die Butiersäuregärung läßt
steh durch schnelle Befüllung, Häckseln, Verdichtung, Anweikung des Siliergutes
und saubere Futtergewinnung am testen vermeiden, ln kritischen Fällen ist der Zu
sau eines passenden Siliermittels eine entscheidende Hilfe.
Die Gruppe der C o l i a e r o g e n e s - B a k t e r i e n baut neben Kohlehydra
ts® auch Esweiß ab. Sie verursachen die Bildung von Essigsäure und hohe Eiweiß-
wlusae.
Sic können mit oder ohne Sauerstoff überleben, werden aber durch pH-Absenkung
erajchcidend gehemmt
C o h b a k t e r i e n finden sich im verschmutzten Futter. Zu Beginn der Gärung
können ae durch Bildung von C 02von Nutzen sein.
F ä u l n i s b a k t e r i e n sind Eiweißzersetzer. Ihr Anteil an der gesamten Gär
futter™ikroflora nimmt nur bei sehr schlechten Gärbedingungen größere Ausmaße an.
Die H c f e p i 1z e sind sehr häufig die Initiatoren von Fehlgärungen und mitunter
ursächlich an Nacherwärmungen von Silagen beteiligt. Eine größere Gefahr geht von
ihnen nur dann aus, wenn die tägliche Silageentnahme zu gering ist, sodaß Nachcr*
wärmungen auftreten, da die Milchsäure durch die Hefen abgebaut wird.
Besonders gefährlich ist die Gruppe der S c h i m m e l p i l z e . Bei stärkerem
Auftreten sind sie in der Lage, Fäuinisprozesse hervorzurufen und das Gärfutter
völlig unbrauchbar zu machen. Schimmelpilze können durch Sauerstoffentzug am
besten kontrolliert werden. Demzufolge ist dann mit einem hohen Befall zu rechnen,
wenn durch mangelnde Futterverdichtung und Luftzutritt in den Gärbehälter Sauer
stoff cinfließL Auch zu stark angewelktes, zu altes (sperriges) und zu wenig zerklei
nertes Futter führt sehr häufig zu verschimmelten Silagen.
4.2.3. Der Gärverlauf
Zunächst wird der im Silostock vorhandene Sauerstoff durch Pflanzenatmung, Enzy
me und Bakterien in C 02umgewandclt, worauf der Zelltod eintritt. Nun wird Zellsaft
frei, der reichlich Nährstoffe für die Ernährung der Milchsäurebakterien enthält.
ln A n w e l k s i l a g e n sind die bakteriellen Prozesse gehemmt. Es wird
weniger Säure gebildet und die pH*Werte sinken weniger tief als in Frisehsilagen.Bei
angewelktem Gras ist allerdings keine so tiefe pH-Absenkung wie bei frischem Gras
erforderlich, um eine buttersäurefreie Gärung zu erzielen. Der erhöhte osmotische
Druck bewirkt eine Hemmung der Buttersäurebakterien. Fehlgärungen entstehen
durch Verschmutzung, Zuckermange! (zu altes Futter) und Luftzutritt. Verluste erge
ben sich durch Atmungsverluste und bei Naßsilagen durch extreme Sickersaftbil-
dung. Sickersaft tritt bei Silagen auf, deren TM unter 28 % liegt.
S c h w e r v e r g ä r b a r e Pflanzen haben eine hohe PufferkapazitäL Diese er
gibt sich zum größten Teil aus ihrem Gehalt an Mineralstoffen. Je nach Ausmaß der
Pufferkapazität muß beim Gärvorgang mehr oder weniger Milchsäure aufgewendet
werden, um einen bestimmten Säuregrad zu sichern. Da L eg u m in o sen im allge
meinen mehr organische Säuren als Gräser enthalten, beträgt ihre Pufferkapazität
etwa das Zweifache der Gräser. Sie ist zusammen mit dem niedrigen Zuckergehalt
die Hauptsache für die schlechte Silierbarkcit der Leguminosen.
52. Silagebeveämg
O
Wringprobe
TM Bestimmung
siehe Seite 53
N a e S s e r w ä r m o s i g e H ä
Nacherwärmungen entstehen durch Atmungsprozesse von Hefen, die durch Luft
zutritt nach der Entnahme verursacht werden, insbesondere bei hohen (über 6 °C)
Außentemperaturen.
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die ausreichende tägliche Futterentnahme
(10 cm täglich) bzw. eine auf den Tierbestand abgestimmte Silooberfläche bzw.
-anschniufläche (siehe auch Tabelle 4.2.-3» Seite 49).
,4.2.4. Regelte derSiliertechnik
4.&4.1. Sauberes Futter ernten
.Schmutz in «3er Silage
Grundfuuer muß aus folgenden Gründen weitgehend erdfsei siliert werden:
e®* Mit der Erde gelangen vor allem eine große Anzahl für die Vergärung schäd
licher Bakterien in das Futter.
Besonders Buttersäurebakterien wirken sich negativ auf den Gärverlauf aus.
Diese benötigen für ihre Vermehrung luftfreie Verhältnisse im Futterstück. Dies
bedeutet» daß es bei verschmutzter Silage zu Bimersäuregärungen kommen
kann» in deren Folge auch bereits gebildete Milchsäure abgebaut wird. Dadurch
wird die Gefahr von Fehlgärungen weiter erhöht.
*sr Unerwünschte Geschmacksentwicklung durch Mikroben in der Erde bzw. von
Wimchaftsdüngerresten (Futterverzehr).
säs* Buttersäurehältige Silage zeichnet sich durch einen unangenehmen (nach ran
ziger Butter) Geruch aus. Ferner ist zu berücksichtigen, daß Buticrsaurcbakic-
rien gefürchtete Blähungen im Käsereibereich verursachen. Die Ursache hicfur
ist aber nicht unmittelbar die Verfütterung buttersäurehältiger Silagen, sondern
mangelhafte Hygiene bei der Melkarbeit und im Stall (Futterrestc, Einstreu ctc. >.
«r Die Gefahr der Verunreinigung durch Erde ist beim Feldfuucrbau am grouier.
In diesem Falle ist es zweckmäßig, die Emtegeräte nicht zu tief cin/.usicilcn unJ
notfalls einen Futterverlust in Kauf zu nehmen.
» Auch die zahlreichen Maulwurfshaufen auf den Wiesen können die l'r^ h e n
einer starken Futterverschmutzung sein.
Bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngem ist auf den A usbringung rrmm ®
und deren gleichmäßige Verteilung bzw. bei Gülle auf die Y«rdunnun<:
achten.
Beim Kauf von Mähwerken sollte berücksichtigt werden, daß FinpemuijAcnu- '
bzw.Doppelmessennähwerke meist einen geringeren Verschmutzung^ 7.1J K-
wirken als Scheibenmähwerke. Es ist darauf zu achten, daß Mühu-erkc jrrjn.J
sätziieh nicht tiefer als 5 cm eingestellt werden.
Ein hoher Anwelkgrad des Grundfutters gestattet das Abrieseln von Erde eher,
sodaß die Gefahr des Miteinsilierens von erdigen Bestandteilen vemneen v. ird i
4,2.42. Futter auf 30-40 % TM anwelken
Das Anwelken des Futters bewirkt eine Erhöhung des Zuckergehaltes und eine
leichtere Vergärbarkeit.
Wichtig ist, daß bei TM«Gehalten über 28 % kein Sickersaft mehr entsteht. Gelangt
Sickersaft in Gewässer, wird der darin enthaltene Sauerstoff verbraucht Der Sauer*
stoffmangel im Wasser führt in der Folge zum Erstickungstod der Fische.
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