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Benedict Gombocz

WILLY BRANDT
FRÜHES LEBEN (1913-1932)
   Willy Brandt wurde am Donnerstag, 18. Dezember 1913 als
    Herbert Karl Frahm in Lübeck geboren; seine Mutter, eine
    Verkäuferin, war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt.
   Schon mit 16 Jahren trat Brandt der Sozialistischen
    Arbeiterjugend (SAJ) bei.
   Wenig später trat er in die Sozialistische Demokratische Partei
    Deutschlands (SPD) ein, wechselte aber schon 1931 zur
    Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP), die sich von die
    Sozialdemokraten abgespalten habe, und wurde der Vorsitzende
    ihrer Jugendorganisation in Lübeck.
   Nach Brandts Abitur 1932 arbeitete er als Volontär in einer
    Schiffsmaklerfirma.
LEBEN UNTER ADOLF HITLER UND DEM ZWEITEN WELTKRIEG
(1933-1942)
   Als Reaktion auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler ging die
    Sozialistische Arbeiter in den Untergrund.
   Frahm nahm den Tarnnamen Willy Brandt an und konnte im April 1933 von Travemünde aus
    zunächst nach Dänemark und danach weiter nach Norwegen fliehen.
   Brandt arbeitete als Journalist in Oslo und engagierte sich weiter politisch.
   1936 hielt Brandt sich für mehrere Monate verdeckt bei einer SAP-Widerstandsgruppe in
    Berlin auf.
   1937, während des Spanischen Bürgerkrieges unter Francisco Franco, ging es als
    Verbindungsmann der SAP-Auslandszeitung nach Bercelona, im darauffolgenden Jahr wurde
    ihm den NS-Machthabern die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.
   1940 geriet Brandt nach der Besetzung Dänemarks und Norwegens in deutsche
    Kriegsgefangenschaft, wurde jedoch nicht als Deutscher erkannt und konnte schließlich nach
    Schweden fliehen.
   Im August 1940 erhielt Brandt von der norwegischen Exilregierung in London die
    norwegische Staatsbürgerschaft.
   Er arbeitete als Journalist in Stockholm und gründete 1942 ein schwedisch-norwegisches
    Pressebüro und vollzog den Wiedereintritt in die Exilorganisaiton der SPD.
NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG (1945-1955)
   Nach dem Kriegsende 1945 ging Brandt zunächst zurück nach Oslo, reiste aber
    schon im Oktober nach Deutschland und berichtete über die Nürnberger
    Kriegsverbrecherprozesse für norwegische Zeitungen.
   Mit einem norwegischen Diplomatenpass kam Brandt Ende 1946 nach Berlin,
    um als Presseattaché der norwegischen Militärmission zu arbeiten.
   Ende 1947 verzichtete er auf die norwegische Staatsangehörigkeit und ließ
    unter dem Namen Willy Brandt in Deutschland wiedereinbürgern.
   Im January 1948 übernahm er die Leitung des Berliner Verbindungsbüros des
    SPD-Parteivorstandes.
   Wurde 1949 als Berliner Abgeordneter in den Bundestag sowie zum SPD-
    Kreisvorsitzenden in Berlin-Wilmersdorf gewählt; seit 1950 gehörte er dem
    Berliner SPD-Landesvorstand an.
   Brandt gehörte ab 1951 dem Berliner Abgeordnetenhaus an; am Dienstag, 11.
    Januar 1955 wurde er einstimmig zu seinem Präsidenten gewählt.
LEBEN IN DER POLITIK (1957-1965)
   Willy Brandy wurde am 3. Oktober 1957 Regierender Bürgermeister nach dem
    Tod Otto Suhrs; war seit January 1958 (und bis 1963) zusätzlich
    Landesvorsitzender der Berliner SPD.
   In Brandts Amtszeit fielen unter anderem das Chruschtschow-Ultimatum von
    1958, der Berliner Mauerbau (1961) and die Kuba-Krise (1962).
   Den sowjetischen Expansionsbestrebungen stellte er sich entgegen.
   Zugleich gelang es ihm, die Konfrontation mit einer “Politik der kleinen Schritte”
    zu entschärfen, deren erstes spürbares Resultat das Passierscheinabkommen
    nach Dezember 1963.
   Brandt setzte zunächst die Große Koalition fort und bildete er eine Koalition mit
    die Freie Demokratische Partei (FDP).
   Amtierte als Präsident des Deutschen Städtetages von 1957-1963.
   Willy Brandt gehörte dem Bundesvorstand seiner Partei an seit 1958; wurde
    1962 stellvertretender Bundesvorsitzender und im selben Jahr schließlich
    Bundesvorsitzender, ein Amt, das er bis 1987 behalten hat.
   Scheitere auch 1961 und 1965 als Kanzlerkanditat der SPD.
LEBEN IN DER POLITIK (1966-1971)
   Im Herbst 1966 brach die Bonner Regiesrungskoalition aus die Christliche
    Demokratische Partei Deutschlands (CDU) und FDP an einem Streit über den
    Haushalt auseinander.
   Die Minister von der FDP verließen das Kabinett, und der Politiker der CDU Kurt
    Georg Kiesinger bildete eine große Koalition.
   Brandt verließ Berlin, um als Vizekanzler und Außenminister Mitglied der
    Bundesregierung zu werden.
   Aus den Bundestagwahlen 1969 ging die SPD als Gewinner hervor; Brandt wurde
    Bundeskanzler in einer Koalition zwischen die SPD und die FDP.
   Er konnte nun seine als Regierender Bürgermeister begonnene Ostpolitik gestalten.
   "Wandel durch Annäherung" hieß das Prinzip.
   Brandt wurde im Dezember 1970 Berliner Ehrenbürger, drei Montate nach der
    Unterzeichnung des Viermächteabkommens.
   Über Berlin im September 1971 nahm Brandt den ihm für seine Entspannungspolitik
    (Détente) zuerkannten Friedensnobelpreis entgegen.
LEBEN IN DER POLITIK (1971)
   Am Freitag, 17. September 1971 trifft Brandt den sowjetischen Parteichef
    Leonid Breschnew in dessen Ferienhaus auf der Krim am Schwarzen Meer.
   Brandt und Breschnew, während des dreitägigen Aufenthalts, sprechen
    über Abrüstung, europäische Sicherheit und das Verhältnis zwischen Bonn
    und Ost-Berlin.
   Die Gespräche dauern insgesamt mehr als 16 Stunden.
   Der Meinungsaustausch dient nach Brandts Worten einem
    „vertrauenbildenden Verständlichmachen“ der jeweiligen Positionen.
   Kanzler Brandt hat bereits den nächsten Schritt auf dem Weg hin zu einer
    europäischen Friedensordnung im Blick: Nachdem der Moskauer Vertrag
    den Durchbruch der Ostpolitik bedeutete, die mit dem Warschauer Vertrag
    bestätigt wurde, soll jetzt die militärische Entspannung in Europa verhandelt
    werden.
   Brandts Versuch, über Truppenreduzierungen zu sprechen, weicht
    Breschnew aus.
LEBEN IN DER POLITIK (1971) – WEITER
   Beeindruckend, so schildert es Brandts Begleiter Egon Bahr,
    ist die persönliche Annäherung zwischen dem „obersten
    Kommunisten“ und dem „obersten deutschen
    Sozialdemokraten“: „Der Abbau von Feindbildern, gegenseitig,
    war mit Händen zu greifen.“
   Brandt und Breschnew pflegen von diesem Zeitpunkt an –
    auch über die Zeit der Kanzlershaft des Sozialdemokraten
    hinaus – einen regen Briefwechsel.
LEBEN IN DER POLITIK (1974-1987)
   Im May 1974 ist Brandt als Bundeskanzler zurückgetreten, nachdem ein
    enger Mitarbeiter als Stasi Spion ausgesetzt wurde.
   Im November 1976 wurde Brandt in Genf zum Präsidenten der
    Sozialistischen Internationale gewählt und im Dezember übernahm
    desselben Jahres auf der konstituierenden Sitzung auf Schloss Gymnich
    bei Bonn den Vorsitz der von der Weltbank angeregten “Nord-Süd-
    Kommission".
   Er widmete sich in dieser Funktion intensiv entwicklungspolitischen
    Fragen und trat weltweit für Frieden, Menschenrechte und sozialen
    Ausgleich ein.
   Nach 1987 ist er in der Politik geblieben.
LÄSTE JAHRE UND TOD (1989-1992)
   Der Fall der Berliner Mauer am Donnerstag, 9. November 1989
    und die Wiedergewinnung der deutschen Einheit war für
    Brandt eine späte Bestätigung seiner Politik.
   Von Brandt stammt der berühmt gewordenen Satz: "Jetzt
    wächst zusammen, was zusammengehört."
   Willy Brandt ist am Donnerstag, 8. Oktober 1992 in Unkel bei
    Bonn von einem Krebsleiden gestorben.
BIBLIOGRAPHE

 http://www.berlin.de/rbmskzl/rbm/galerie/willy
  _brandt.html
 http://www.bwbs.de/bwbs_biografie/Treffen_
  mit_Breschnew_auf_der_Krim_B130.html

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Willy Brandt

  • 2. FRÜHES LEBEN (1913-1932)  Willy Brandt wurde am Donnerstag, 18. Dezember 1913 als Herbert Karl Frahm in Lübeck geboren; seine Mutter, eine Verkäuferin, war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt.  Schon mit 16 Jahren trat Brandt der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) bei.  Wenig später trat er in die Sozialistische Demokratische Partei Deutschlands (SPD) ein, wechselte aber schon 1931 zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP), die sich von die Sozialdemokraten abgespalten habe, und wurde der Vorsitzende ihrer Jugendorganisation in Lübeck.  Nach Brandts Abitur 1932 arbeitete er als Volontär in einer Schiffsmaklerfirma.
  • 3. LEBEN UNTER ADOLF HITLER UND DEM ZWEITEN WELTKRIEG (1933-1942)  Als Reaktion auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten unter Adolf Hitler ging die Sozialistische Arbeiter in den Untergrund.  Frahm nahm den Tarnnamen Willy Brandt an und konnte im April 1933 von Travemünde aus zunächst nach Dänemark und danach weiter nach Norwegen fliehen.  Brandt arbeitete als Journalist in Oslo und engagierte sich weiter politisch.  1936 hielt Brandt sich für mehrere Monate verdeckt bei einer SAP-Widerstandsgruppe in Berlin auf.  1937, während des Spanischen Bürgerkrieges unter Francisco Franco, ging es als Verbindungsmann der SAP-Auslandszeitung nach Bercelona, im darauffolgenden Jahr wurde ihm den NS-Machthabern die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.  1940 geriet Brandt nach der Besetzung Dänemarks und Norwegens in deutsche Kriegsgefangenschaft, wurde jedoch nicht als Deutscher erkannt und konnte schließlich nach Schweden fliehen.  Im August 1940 erhielt Brandt von der norwegischen Exilregierung in London die norwegische Staatsbürgerschaft.  Er arbeitete als Journalist in Stockholm und gründete 1942 ein schwedisch-norwegisches Pressebüro und vollzog den Wiedereintritt in die Exilorganisaiton der SPD.
  • 4. NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG (1945-1955)  Nach dem Kriegsende 1945 ging Brandt zunächst zurück nach Oslo, reiste aber schon im Oktober nach Deutschland und berichtete über die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse für norwegische Zeitungen.  Mit einem norwegischen Diplomatenpass kam Brandt Ende 1946 nach Berlin, um als Presseattaché der norwegischen Militärmission zu arbeiten.  Ende 1947 verzichtete er auf die norwegische Staatsangehörigkeit und ließ unter dem Namen Willy Brandt in Deutschland wiedereinbürgern.  Im January 1948 übernahm er die Leitung des Berliner Verbindungsbüros des SPD-Parteivorstandes.  Wurde 1949 als Berliner Abgeordneter in den Bundestag sowie zum SPD- Kreisvorsitzenden in Berlin-Wilmersdorf gewählt; seit 1950 gehörte er dem Berliner SPD-Landesvorstand an.  Brandt gehörte ab 1951 dem Berliner Abgeordnetenhaus an; am Dienstag, 11. Januar 1955 wurde er einstimmig zu seinem Präsidenten gewählt.
  • 5. LEBEN IN DER POLITIK (1957-1965)  Willy Brandy wurde am 3. Oktober 1957 Regierender Bürgermeister nach dem Tod Otto Suhrs; war seit January 1958 (und bis 1963) zusätzlich Landesvorsitzender der Berliner SPD.  In Brandts Amtszeit fielen unter anderem das Chruschtschow-Ultimatum von 1958, der Berliner Mauerbau (1961) and die Kuba-Krise (1962).  Den sowjetischen Expansionsbestrebungen stellte er sich entgegen.  Zugleich gelang es ihm, die Konfrontation mit einer “Politik der kleinen Schritte” zu entschärfen, deren erstes spürbares Resultat das Passierscheinabkommen nach Dezember 1963.  Brandt setzte zunächst die Große Koalition fort und bildete er eine Koalition mit die Freie Demokratische Partei (FDP).  Amtierte als Präsident des Deutschen Städtetages von 1957-1963.  Willy Brandt gehörte dem Bundesvorstand seiner Partei an seit 1958; wurde 1962 stellvertretender Bundesvorsitzender und im selben Jahr schließlich Bundesvorsitzender, ein Amt, das er bis 1987 behalten hat.  Scheitere auch 1961 und 1965 als Kanzlerkanditat der SPD.
  • 6. LEBEN IN DER POLITIK (1966-1971)  Im Herbst 1966 brach die Bonner Regiesrungskoalition aus die Christliche Demokratische Partei Deutschlands (CDU) und FDP an einem Streit über den Haushalt auseinander.  Die Minister von der FDP verließen das Kabinett, und der Politiker der CDU Kurt Georg Kiesinger bildete eine große Koalition.  Brandt verließ Berlin, um als Vizekanzler und Außenminister Mitglied der Bundesregierung zu werden.  Aus den Bundestagwahlen 1969 ging die SPD als Gewinner hervor; Brandt wurde Bundeskanzler in einer Koalition zwischen die SPD und die FDP.  Er konnte nun seine als Regierender Bürgermeister begonnene Ostpolitik gestalten.  "Wandel durch Annäherung" hieß das Prinzip.  Brandt wurde im Dezember 1970 Berliner Ehrenbürger, drei Montate nach der Unterzeichnung des Viermächteabkommens.  Über Berlin im September 1971 nahm Brandt den ihm für seine Entspannungspolitik (Détente) zuerkannten Friedensnobelpreis entgegen.
  • 7. LEBEN IN DER POLITIK (1971)  Am Freitag, 17. September 1971 trifft Brandt den sowjetischen Parteichef Leonid Breschnew in dessen Ferienhaus auf der Krim am Schwarzen Meer.  Brandt und Breschnew, während des dreitägigen Aufenthalts, sprechen über Abrüstung, europäische Sicherheit und das Verhältnis zwischen Bonn und Ost-Berlin.  Die Gespräche dauern insgesamt mehr als 16 Stunden.  Der Meinungsaustausch dient nach Brandts Worten einem „vertrauenbildenden Verständlichmachen“ der jeweiligen Positionen.  Kanzler Brandt hat bereits den nächsten Schritt auf dem Weg hin zu einer europäischen Friedensordnung im Blick: Nachdem der Moskauer Vertrag den Durchbruch der Ostpolitik bedeutete, die mit dem Warschauer Vertrag bestätigt wurde, soll jetzt die militärische Entspannung in Europa verhandelt werden.  Brandts Versuch, über Truppenreduzierungen zu sprechen, weicht Breschnew aus.
  • 8. LEBEN IN DER POLITIK (1971) – WEITER  Beeindruckend, so schildert es Brandts Begleiter Egon Bahr, ist die persönliche Annäherung zwischen dem „obersten Kommunisten“ und dem „obersten deutschen Sozialdemokraten“: „Der Abbau von Feindbildern, gegenseitig, war mit Händen zu greifen.“  Brandt und Breschnew pflegen von diesem Zeitpunkt an – auch über die Zeit der Kanzlershaft des Sozialdemokraten hinaus – einen regen Briefwechsel.
  • 9. LEBEN IN DER POLITIK (1974-1987)  Im May 1974 ist Brandt als Bundeskanzler zurückgetreten, nachdem ein enger Mitarbeiter als Stasi Spion ausgesetzt wurde.  Im November 1976 wurde Brandt in Genf zum Präsidenten der Sozialistischen Internationale gewählt und im Dezember übernahm desselben Jahres auf der konstituierenden Sitzung auf Schloss Gymnich bei Bonn den Vorsitz der von der Weltbank angeregten “Nord-Süd- Kommission".  Er widmete sich in dieser Funktion intensiv entwicklungspolitischen Fragen und trat weltweit für Frieden, Menschenrechte und sozialen Ausgleich ein.  Nach 1987 ist er in der Politik geblieben.
  • 10. LÄSTE JAHRE UND TOD (1989-1992)  Der Fall der Berliner Mauer am Donnerstag, 9. November 1989 und die Wiedergewinnung der deutschen Einheit war für Brandt eine späte Bestätigung seiner Politik.  Von Brandt stammt der berühmt gewordenen Satz: "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört."  Willy Brandt ist am Donnerstag, 8. Oktober 1992 in Unkel bei Bonn von einem Krebsleiden gestorben.
  • 11. BIBLIOGRAPHE  http://www.berlin.de/rbmskzl/rbm/galerie/willy _brandt.html  http://www.bwbs.de/bwbs_biografie/Treffen_ mit_Breschnew_auf_der_Krim_B130.html