SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 29
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Neue Erkenntnisse aufgrund verbesserter
Methoden zur Erfassung und Modellierung des Gebirges
1
Dr. Markus Weh Marti Holding AG.
Dr. Florian Amann ETH- Zürich, Schweiz - Institut für Ingenieurgeologie
Helmut Wannenmacher LFU Innsbruck, Österreich - Institut für Baubetrieb
Danksagung
Dr. Andrew Kos ETH- Zürich, Schweiz - Institut für Geotechnik
Kathrin Wild ETH- Zürich, Schweiz - Institut für Ingenieurgeologie
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Eingesetzte TBM:
-Hartgesteins-Gripper TBM,
-Fabrikat Herrenknecht
-Bohrdurchmesser 9.45m
-Bohrkopfbestückung:
61 17’’- Meissel
-Drehzahl 6U/Min
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Aufzufahrende Geologie und Penetration:
IST-Penetration = 20-30% der SOLL-Penetration
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Analyse der Ursachen: Penetrationstests
Unterer Anstieg Wendepunkt Hoher Anstieg
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Penetrationsmodell:
Tiefe Anpresskräfte
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Vergleich mit Penetrationsmodell:
1. Zu geringe Penetration
2. Zu geringe Anpresskraft
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mögliche Ursache Schieferungsorientierung
Orientierung Schieferung
Tief
eingegrabene
Meisselspuren
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mögliche Ursache Schieferungsorientierung
Ungewöhnliche Meisselverschleissbilder
Normaler
Materialfluss
unter
dem Schneidring
Ursache: Schneidspur ist in der
Orientierung parallel zur Schieferung
so tief eingegraben, dass das Material
nicht mehr seitlich wegfliessen kann
und überrollt wird. Problem: Hohe
Kräfte auf seitlichen Rändern
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Aufzufahrende Geologie:
Kein Einfluss der Schieferungsorientierung im Orthogneis
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mögliche Ursache Trennflächen
Normalerweise wirken
Bruchflächen oder
Klüfte als Trennflächen
mit gegenüber dem
Gestein reduzierten
Festigkeiten
Folge:
Gebirgsfestigkeit <
Gesteinsfestigkeit
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mögliche Ursache Trennflächen
Vergrünte Scherflächen mit Randzonen: Umbildung von Biotit zu Chlorit durch
hydothermale Zirkulation?
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mögliche Ursache Trennflächen
Das Gestein steht
auf den vergrünten
Bruchflächen vor.
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mögliche Ursache Trennflächen
In Abschnitten ohne erhöhte
Gebirgsspannungen:
Keinerlei seitlichen Ausbrüche
entlang von Trennflächen.
In Abschnitten mit erhöhten
Gebirgsspannungen:
Abschalungen beschränken sich
auf den Orthogneis
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mögliche Ursache Trennflächen: Schmidthammertests
Die Festigkeit mit dem
Schmidhammer ist an den
vergrünten Scherflächen
erhöht:
Gebirgsfestigkeit >
Gesteinsfestigkeit
Konsequenz:
Mixed-Face-Bedingungen
an der Ortsbrust
Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration
Anwendungsbeispiel aus der Praxis
Mixed-Facebedingungen
Folge: Hohe Vibrationen und Meissel- und Bohrkopfschäden
Indikrekte Folge: Reduktion Vortriebskraft = Reduktion Penetration
Ausgeschlagenes c-Stück mit
abgebrochener Schraube
Schneidringe mit ungewöhnlichen
Bruchformen
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
PPMGehring
PPMNTNU
PPMCSM
PPMYagiz
(basedonCSM)
PPMBarton
PPMAlber
PPM
Palmström
PPMThuro
PPMGong-
Zhao(2008)
Intact Uniaxial Compressive strength [MPa] • • • • • • •
Destruction Work [kJ/m³] • •
Intact Tensile Strength [MPa] • • •
Quartz content (%) [%] •
Porosity [-] •
Uniaxial Compressive strength 1) [MPa] •
RQD oriented along the tunnel axis [-] • •
Volumetric joint count (jv) [-] •
Number of joint sets [-] • •
Joint spacing of the main joint set [-] • • •
Joint size (jL) [-] •
Joint roughness number (jR) [-] • • •
Joint alteration number (jA ) [-] • • •
Joint water reduction factor [-] • •
Joint orientation related to the tunnel axis [-] • • • • •
Stress reduction factor [-] •
Drilling Rate Index “DRI” [-] • •
Cutter life index(basis NTNU) [-] •
1)
derived by RMR
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Nachvollziehbare Gebirgsbeschreibung für den Löseprozess Gebirge / Meissel
Penetrationsmodell nach Gehring
1 2 3 4
4
( / )NF
P k k k k mm rev
UCS
×
= × × × × ×
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
DOMAIN: A
Gebirgsverhalten  / 
Zerlegungsgrad, Orientierung TF 
Festigkeit 
Textur, Anisotropie 
Nachvollziehbare Gebirgsbeschreibung für den Löseprozess Gebirge / Cutter
DOMAIN: A
Average Joint Spacing: >> 50 cm
Block Volume: ~125 dm³
DOMAIN: B
Average Joint Spacing: 10 - 50 cm
Block Volume: 1 - ~125 dm³
DOMAIN: C
Average Joint Spacing:< 10 cm
Block Volume: < 1 dm³
DOMAIN: A
Average Joint Spacing: >> 50 cm
Block Volume: ~125 dm³
DOMAIN: B
Average Joint Spacing: 10 - 50 cm
Block Volume: 1 - ~125 dm³
DOMAIN: C
Average Joint Spacing:< 10 cm
Block Volume: < 1 dm³
DOMAIN: A
Average Joint Spacing: >> 50 cm
Block Volume: ~125 dm³
DOMAIN: B
Average Joint Spacing: 10 - 50 cm
Block Volume: 1 - ~125 dm³
DOMAIN: C
Average Joint Spacing:< 10 cm
Block Volume: < 1 dm³
Domain
Rock Mass
Behavior
Block Volume,
Shape and
Orientation
Intact Rock
Strength
Texture
A    
B    
C    



relevant
significant relevance
low/- non relevance
DOMAIN: B
Gebirgsverhalten 
Zerlegungsgrad, Orientierung TF 
Festigkeit 
Textur, Anisotropie 
DOMAIN: C
Gebirgsverhalten 
Zerlegungsgrad, Orientierung TF 
Festigkeit 
Textur, Anisotropie 
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Gefüge und Zerlegungseinfluss
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
3.5
Indexk4
>60 1 1 1 1
6--60 1.20 1.30 1.50 1.30
2--6 1.7 2.3 3 2
0°-15° 15°-45° 45-75° 75-90°
 Abstand der massgeblichen
Trennflächen
 Orientierung der massgeblichen
Trennfläche
Penetrationsmodell nach Gehring – Zerlegungsgrad
 keine Erhöhung der Basispenetration
zu erwarten (aber auch keine Reduktion)
 Gegenteilige Beobachtung Fallbeispiel
 Fragestellung: 1. Geomechanische Beeinflussung (Gefügestellung, Textur, Anisotropie)
der Penetration
2. Erfassung und Formulierung der Abhängigkeiten
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Gefügestellung (Foliation) / Textur in Abhängigkeit zur primären und sekundären
Gesteinslösung
Grad
0 15 30 45 60 75 90
Faktor
0.8
1.0
1.2
1.4
1.6
1.8
Büchi
Bruland
Thuro Phylitte
Thuro Carbon
Winkel Schieferung/ Cutter: ~ 90°
Winkel Schieferung/ Cutter: ~60°
Winkel Schieferung/ Cutter: ~ 00°
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Winkel Cutter normal zur Foliation
 definiert maximal erreichbare Penetration.
Gefügestellung / Textur in Abhängigkeit zur primären Gesteinslösung
Winkel Cutter parallel zur Foliation
 massgebliche und penetrationslimitierende Fall.
Im anisotropen Geb. ist die Penetration nach Gefügestellung geringer als im isotropen
Gebirge.
 mit zunehmendem Anisotropie - Verhältnis nimmt die Penetration gegenüber dem
isotropen Basisfall ab.
Erkenntnisstand: Gefügestellung / Textur beeinflusst die erzielbare Penetration
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
 Homogene Verhältnisse für Abbau
 Gute Chipbildung
 Keine Limitation der Penetration
Fall1: Isotrope Gebirgsverhältnisse
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Fall 2: Anisotrope Gebirgsverhältnisse;
Schieferung normal zur Tunnelachse, Einfallen seicht Richtung T.A.
 Anisotrope Verhältnisse für Abbau
über den Umfang
 Bruchbildung limitiert durch
Gefügestellung
 Erkennbare Limitation der
Penetration
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
 Brückenbildung an harten
Bereichen (Mineralien)
 Hohe Feinkornanteil im
Aushubmaterial
 Hohe Belastung der Meissel
 Deutliche Limitation der
Penetration
Fall 3: Stark anisotrope Gebirgsverhältnisse;
Schieferung normal zur Tunnelachse, Einfallen seicht Richtung T.A.
Isotropes Gebirge = Basisfall
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Geomechanische Analyse -- Hypothese
Anisotropes Gebirge = Reduktion der Penetration
Definition einer Funktion für anisotropes Gebirge
(Domain A) in Abhängigkeit
 Textur
 Aniostropiefaktor
 3 dimensionalen Gefügeorientierung
Reduktion bestimmt durch die Grösse der
beeinflussten Fläche
Formulierung der Abhängigkeiten
 Methodik der Datenerhebung und Auswertung
 Definition der massgeblichen Parameter
 Prämisse der Datenerhebung,
so einfach als möglich
Index Value Persistence of mica mineral bridges
forming discontinuities
Variation in orientation of mica minerals
none
“1“
angular difference: 180°
minor
“2“
angular difference: 90°
good
“3“
angular difference: 45°
distinct
“4“
angular difference: 22.5°
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Bestimmung der Textur –GGI Glimmer Gefüge Index (Büchi 1984)
27
GGI = 4
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Abbildung © Katrin Wild 0
50
100
150
200
250
0 50 100 150 200 250
28
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
3 Dimensionale Orientierung der Foliation (bzw. Trennflächen)
Konzept der stereographischen Projektion auf Ortsbrust
29
Verifikation Vortrieb  Bestätigung Hypothese
Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
Offene Punkte
Erkenntiszuwachs  Integration in Penetrationsmodell
ALPINE MODEL – ABROCK http://www.uibk.ac.at/abrock/ )
laufende Auswertung der Parameter

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012
Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012
Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012Anais IV CBED
 
MRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- Macapá
MRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- MacapáMRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- Macapá
MRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- MacapáIdesam
 
Einsatz von Web-2.0-Technologien in Lehrveranstaltungen
Einsatz von Web-2.0-Technologien in LehrveranstaltungenEinsatz von Web-2.0-Technologien in Lehrveranstaltungen
Einsatz von Web-2.0-Technologien in LehrveranstaltungenMartin Ebner
 
Belohorizonte
BelohorizonteBelohorizonte
BelohorizonteICLEI
 
Functional Music Composition
Functional Music CompositionFunctional Music Composition
Functional Music Compositionnagachika t
 
Klinische Fallpraesentation CrystalGuide Dr. Danny Domingue
Klinische Fallpraesentation CrystalGuide   Dr. Danny DomingueKlinische Fallpraesentation CrystalGuide   Dr. Danny Domingue
Klinische Fallpraesentation CrystalGuide Dr. Danny DomingueMichael Gross
 
Umcinquent onaacademia
 Umcinquent onaacademia Umcinquent onaacademia
Umcinquent onaacademiaIvan Gondim
 
Expense Reduction Categories
Expense Reduction CategoriesExpense Reduction Categories
Expense Reduction CategoriesNaushad Moolla
 
Helena Farrall - Sustainable Construction Living Lab
Helena Farrall - Sustainable Construction Living LabHelena Farrall - Sustainable Construction Living Lab
Helena Farrall - Sustainable Construction Living LabConstrução Sustentável
 

Andere mochten auch (14)

Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012
Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012
Úlceras Diabéticas 2012 salvador - 21/09/2012
 
MRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- Macapá
MRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- MacapáMRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- Macapá
MRV Acre por Monica de Los Rios- Treinamento GCF- Macapá
 
Einsatz von Web-2.0-Technologien in Lehrveranstaltungen
Einsatz von Web-2.0-Technologien in LehrveranstaltungenEinsatz von Web-2.0-Technologien in Lehrveranstaltungen
Einsatz von Web-2.0-Technologien in Lehrveranstaltungen
 
Belohorizonte
BelohorizonteBelohorizonte
Belohorizonte
 
Enginerator go customized
Enginerator go customizedEnginerator go customized
Enginerator go customized
 
Functional Music Composition
Functional Music CompositionFunctional Music Composition
Functional Music Composition
 
Optimizando Costes Número 11
Optimizando Costes Número 11Optimizando Costes Número 11
Optimizando Costes Número 11
 
Klinische Fallpraesentation CrystalGuide Dr. Danny Domingue
Klinische Fallpraesentation CrystalGuide   Dr. Danny DomingueKlinische Fallpraesentation CrystalGuide   Dr. Danny Domingue
Klinische Fallpraesentation CrystalGuide Dr. Danny Domingue
 
Umcinquent onaacademia
 Umcinquent onaacademia Umcinquent onaacademia
Umcinquent onaacademia
 
HIGHLIGHT PHARMA BRAZIL BRA
HIGHLIGHT PHARMA BRAZIL BRAHIGHLIGHT PHARMA BRAZIL BRA
HIGHLIGHT PHARMA BRAZIL BRA
 
Expense Reduction Categories
Expense Reduction CategoriesExpense Reduction Categories
Expense Reduction Categories
 
Helena Farrall - Sustainable Construction Living Lab
Helena Farrall - Sustainable Construction Living LabHelena Farrall - Sustainable Construction Living Lab
Helena Farrall - Sustainable Construction Living Lab
 
Helena Farrall
Helena FarrallHelena Farrall
Helena Farrall
 
The human body
The human bodyThe human body
The human body
 

Mehr von Helmut Wannenmacher

Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2
Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2
Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2Helmut Wannenmacher
 
Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...
Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...
Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...Helmut Wannenmacher
 
Operational analyses of pressure tunnel and shaft grouting operations
Operational analyses of pressure tunnel  and shaft grouting operationsOperational analyses of pressure tunnel  and shaft grouting operations
Operational analyses of pressure tunnel and shaft grouting operationsHelmut Wannenmacher
 
LARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ART
LARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ARTLARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ART
LARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ARTHelmut Wannenmacher
 
Underground Excavation Behavior of the Queenston Formation
Underground Excavation Behavior of the Queenston FormationUnderground Excavation Behavior of the Queenston Formation
Underground Excavation Behavior of the Queenston FormationHelmut Wannenmacher
 
Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...
Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...
Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...Helmut Wannenmacher
 
Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...
Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...
Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...Helmut Wannenmacher
 
Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...
Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...
Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...Helmut Wannenmacher
 
The Niagara Tunnel Facility Project
The Niagara Tunnel Facility ProjectThe Niagara Tunnel Facility Project
The Niagara Tunnel Facility ProjectHelmut Wannenmacher
 

Mehr von Helmut Wannenmacher (11)

Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2
Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2
Baulos SBT3.1: Bohr- und Injektionsarbeiten für den Schacht Sommerau 2
 
Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...
Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...
Control of operational and technical aspects of grouting works in tunnelling ...
 
Hydro 2016 wannenmacher
Hydro 2016  wannenmacherHydro 2016  wannenmacher
Hydro 2016 wannenmacher
 
Operational analyses of pressure tunnel and shaft grouting operations
Operational analyses of pressure tunnel  and shaft grouting operationsOperational analyses of pressure tunnel  and shaft grouting operations
Operational analyses of pressure tunnel and shaft grouting operations
 
LARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ART
LARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ARTLARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ART
LARGE TBM PROJECTS IN SWITZERLAND – EXPERIENCE AND STATE OF THE ART
 
Tum vortragfinal
Tum vortragfinal Tum vortragfinal
Tum vortragfinal
 
Underground Excavation Behavior of the Queenston Formation
Underground Excavation Behavior of the Queenston FormationUnderground Excavation Behavior of the Queenston Formation
Underground Excavation Behavior of the Queenston Formation
 
Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...
Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...
Aspects of pressure tunnel lining with special focus on pre-stressed pressure...
 
Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...
Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...
Challenges during Design and Construction of an Underground Chip Factory (Waf...
 
Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...
Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...
Unexpected performance and cost factors for hard rock TBM. Analyses of specif...
 
The Niagara Tunnel Facility Project
The Niagara Tunnel Facility ProjectThe Niagara Tunnel Facility Project
The Niagara Tunnel Facility Project
 

Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration

  • 1. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Neue Erkenntnisse aufgrund verbesserter Methoden zur Erfassung und Modellierung des Gebirges 1 Dr. Markus Weh Marti Holding AG. Dr. Florian Amann ETH- Zürich, Schweiz - Institut für Ingenieurgeologie Helmut Wannenmacher LFU Innsbruck, Österreich - Institut für Baubetrieb Danksagung Dr. Andrew Kos ETH- Zürich, Schweiz - Institut für Geotechnik Kathrin Wild ETH- Zürich, Schweiz - Institut für Ingenieurgeologie
  • 2. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Eingesetzte TBM: -Hartgesteins-Gripper TBM, -Fabrikat Herrenknecht -Bohrdurchmesser 9.45m -Bohrkopfbestückung: 61 17’’- Meissel -Drehzahl 6U/Min
  • 3. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Aufzufahrende Geologie und Penetration: IST-Penetration = 20-30% der SOLL-Penetration
  • 4. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Analyse der Ursachen: Penetrationstests Unterer Anstieg Wendepunkt Hoher Anstieg
  • 5. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Penetrationsmodell: Tiefe Anpresskräfte
  • 6. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Vergleich mit Penetrationsmodell: 1. Zu geringe Penetration 2. Zu geringe Anpresskraft
  • 7. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mögliche Ursache Schieferungsorientierung Orientierung Schieferung Tief eingegrabene Meisselspuren
  • 8. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mögliche Ursache Schieferungsorientierung Ungewöhnliche Meisselverschleissbilder Normaler Materialfluss unter dem Schneidring Ursache: Schneidspur ist in der Orientierung parallel zur Schieferung so tief eingegraben, dass das Material nicht mehr seitlich wegfliessen kann und überrollt wird. Problem: Hohe Kräfte auf seitlichen Rändern
  • 9. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Aufzufahrende Geologie: Kein Einfluss der Schieferungsorientierung im Orthogneis
  • 10. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mögliche Ursache Trennflächen Normalerweise wirken Bruchflächen oder Klüfte als Trennflächen mit gegenüber dem Gestein reduzierten Festigkeiten Folge: Gebirgsfestigkeit < Gesteinsfestigkeit
  • 11. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mögliche Ursache Trennflächen Vergrünte Scherflächen mit Randzonen: Umbildung von Biotit zu Chlorit durch hydothermale Zirkulation?
  • 12. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mögliche Ursache Trennflächen Das Gestein steht auf den vergrünten Bruchflächen vor.
  • 13. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mögliche Ursache Trennflächen In Abschnitten ohne erhöhte Gebirgsspannungen: Keinerlei seitlichen Ausbrüche entlang von Trennflächen. In Abschnitten mit erhöhten Gebirgsspannungen: Abschalungen beschränken sich auf den Orthogneis
  • 14. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mögliche Ursache Trennflächen: Schmidthammertests Die Festigkeit mit dem Schmidhammer ist an den vergrünten Scherflächen erhöht: Gebirgsfestigkeit > Gesteinsfestigkeit Konsequenz: Mixed-Face-Bedingungen an der Ortsbrust
  • 15. Der Einfluss von Gebirgsparametern auf die Penetration Anwendungsbeispiel aus der Praxis Mixed-Facebedingungen Folge: Hohe Vibrationen und Meissel- und Bohrkopfschäden Indikrekte Folge: Reduktion Vortriebskraft = Reduktion Penetration Ausgeschlagenes c-Stück mit abgebrochener Schraube Schneidringe mit ungewöhnlichen Bruchformen
  • 16. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration
  • 17. PPMGehring PPMNTNU PPMCSM PPMYagiz (basedonCSM) PPMBarton PPMAlber PPM Palmström PPMThuro PPMGong- Zhao(2008) Intact Uniaxial Compressive strength [MPa] • • • • • • • Destruction Work [kJ/m³] • • Intact Tensile Strength [MPa] • • • Quartz content (%) [%] • Porosity [-] • Uniaxial Compressive strength 1) [MPa] • RQD oriented along the tunnel axis [-] • • Volumetric joint count (jv) [-] • Number of joint sets [-] • • Joint spacing of the main joint set [-] • • • Joint size (jL) [-] • Joint roughness number (jR) [-] • • • Joint alteration number (jA ) [-] • • • Joint water reduction factor [-] • • Joint orientation related to the tunnel axis [-] • • • • • Stress reduction factor [-] • Drilling Rate Index “DRI” [-] • • Cutter life index(basis NTNU) [-] • 1) derived by RMR Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Nachvollziehbare Gebirgsbeschreibung für den Löseprozess Gebirge / Meissel Penetrationsmodell nach Gehring 1 2 3 4 4 ( / )NF P k k k k mm rev UCS × = × × × × ×
  • 18. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration DOMAIN: A Gebirgsverhalten  /  Zerlegungsgrad, Orientierung TF  Festigkeit  Textur, Anisotropie  Nachvollziehbare Gebirgsbeschreibung für den Löseprozess Gebirge / Cutter DOMAIN: A Average Joint Spacing: >> 50 cm Block Volume: ~125 dm³ DOMAIN: B Average Joint Spacing: 10 - 50 cm Block Volume: 1 - ~125 dm³ DOMAIN: C Average Joint Spacing:< 10 cm Block Volume: < 1 dm³ DOMAIN: A Average Joint Spacing: >> 50 cm Block Volume: ~125 dm³ DOMAIN: B Average Joint Spacing: 10 - 50 cm Block Volume: 1 - ~125 dm³ DOMAIN: C Average Joint Spacing:< 10 cm Block Volume: < 1 dm³ DOMAIN: A Average Joint Spacing: >> 50 cm Block Volume: ~125 dm³ DOMAIN: B Average Joint Spacing: 10 - 50 cm Block Volume: 1 - ~125 dm³ DOMAIN: C Average Joint Spacing:< 10 cm Block Volume: < 1 dm³ Domain Rock Mass Behavior Block Volume, Shape and Orientation Intact Rock Strength Texture A     B     C        relevant significant relevance low/- non relevance DOMAIN: B Gebirgsverhalten  Zerlegungsgrad, Orientierung TF  Festigkeit  Textur, Anisotropie  DOMAIN: C Gebirgsverhalten  Zerlegungsgrad, Orientierung TF  Festigkeit  Textur, Anisotropie 
  • 19. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Gefüge und Zerlegungseinfluss 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 Indexk4 >60 1 1 1 1 6--60 1.20 1.30 1.50 1.30 2--6 1.7 2.3 3 2 0°-15° 15°-45° 45-75° 75-90°  Abstand der massgeblichen Trennflächen  Orientierung der massgeblichen Trennfläche Penetrationsmodell nach Gehring – Zerlegungsgrad  keine Erhöhung der Basispenetration zu erwarten (aber auch keine Reduktion)  Gegenteilige Beobachtung Fallbeispiel  Fragestellung: 1. Geomechanische Beeinflussung (Gefügestellung, Textur, Anisotropie) der Penetration 2. Erfassung und Formulierung der Abhängigkeiten
  • 20. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Gefügestellung (Foliation) / Textur in Abhängigkeit zur primären und sekundären Gesteinslösung Grad 0 15 30 45 60 75 90 Faktor 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 Büchi Bruland Thuro Phylitte Thuro Carbon Winkel Schieferung/ Cutter: ~ 90° Winkel Schieferung/ Cutter: ~60° Winkel Schieferung/ Cutter: ~ 00°
  • 21. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Winkel Cutter normal zur Foliation  definiert maximal erreichbare Penetration. Gefügestellung / Textur in Abhängigkeit zur primären Gesteinslösung Winkel Cutter parallel zur Foliation  massgebliche und penetrationslimitierende Fall. Im anisotropen Geb. ist die Penetration nach Gefügestellung geringer als im isotropen Gebirge.  mit zunehmendem Anisotropie - Verhältnis nimmt die Penetration gegenüber dem isotropen Basisfall ab. Erkenntnisstand: Gefügestellung / Textur beeinflusst die erzielbare Penetration
  • 22. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration  Homogene Verhältnisse für Abbau  Gute Chipbildung  Keine Limitation der Penetration Fall1: Isotrope Gebirgsverhältnisse
  • 23. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Fall 2: Anisotrope Gebirgsverhältnisse; Schieferung normal zur Tunnelachse, Einfallen seicht Richtung T.A.  Anisotrope Verhältnisse für Abbau über den Umfang  Bruchbildung limitiert durch Gefügestellung  Erkennbare Limitation der Penetration
  • 24. Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration  Brückenbildung an harten Bereichen (Mineralien)  Hohe Feinkornanteil im Aushubmaterial  Hohe Belastung der Meissel  Deutliche Limitation der Penetration Fall 3: Stark anisotrope Gebirgsverhältnisse; Schieferung normal zur Tunnelachse, Einfallen seicht Richtung T.A.
  • 25. Isotropes Gebirge = Basisfall Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Geomechanische Analyse -- Hypothese Anisotropes Gebirge = Reduktion der Penetration Definition einer Funktion für anisotropes Gebirge (Domain A) in Abhängigkeit  Textur  Aniostropiefaktor  3 dimensionalen Gefügeorientierung Reduktion bestimmt durch die Grösse der beeinflussten Fläche Formulierung der Abhängigkeiten  Methodik der Datenerhebung und Auswertung  Definition der massgeblichen Parameter  Prämisse der Datenerhebung, so einfach als möglich
  • 26. Index Value Persistence of mica mineral bridges forming discontinuities Variation in orientation of mica minerals none “1“ angular difference: 180° minor “2“ angular difference: 90° good “3“ angular difference: 45° distinct “4“ angular difference: 22.5° Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Bestimmung der Textur –GGI Glimmer Gefüge Index (Büchi 1984)
  • 27. 27 GGI = 4 Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Abbildung © Katrin Wild 0 50 100 150 200 250 0 50 100 150 200 250
  • 28. 28 Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration 3 Dimensionale Orientierung der Foliation (bzw. Trennflächen) Konzept der stereographischen Projektion auf Ortsbrust
  • 29. 29 Verifikation Vortrieb  Bestätigung Hypothese Der Einfluss von Gebirgsparameter auf die Penetration Offene Punkte Erkenntiszuwachs  Integration in Penetrationsmodell ALPINE MODEL – ABROCK http://www.uibk.ac.at/abrock/ ) laufende Auswertung der Parameter