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AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
Der REIT-Investor 
Ein Informationsdienst über Immobilienaktien und REITs* 
Hongkong und Singapur 
MÄRKTE ENTSPANNEN SICH, REITs 
­SORGEN 
FÜR OPTIMISMUS 
Beim Blick auf die Immobilienmärkte Singapurs und Hongkongs fielen in den ver-gangenen 
Jahren vor allem die stark wachsenden Immobilienpreise ins Auge. Die 
Gefahr einer Überhitzung schien allgegenwärtig – doch es gelang, dies zu verhindern. 
Auch die REIT-Märkte der beiden asiatischen Stadtstaaten zeigen sich in guter Ver-fassung 
– sie profitieren von weiteren Liberalisierungen und Maßnahmen zur Stärkung 
von Investoreninteressen. –> Mehr dazu auf den Seiten 2–3 
Interview mit Claudio Albertini von IGD SIIQ SpA 
„WIR HOFFEN, DASS DER WETTBEWERB 
ZUNIMMT“ 
Der REIT-Investor sprach mit Claudio Albertini, CEO des italienischen REITs IGD 
SIIQ SpA. Im Interview erklärt er, wie sich der Immobilienmarkt Italiens und das 
italienische REIT-Segment entwickeln und was er für die Zukunft erwartet. Die 
Zeichen stünden auf Wachstum, und auch sein Unternehmen habe sich vorbereitet. 
–> Mehr dazu auf den Seiten 4–5 
Gastbeitrag 
WIE STIFTUNGEN IN IMMOBILIEN 
­INVESTIEREN 
KÖNNEN 
Für kleinere Stiftungen seien Direktinvestments wie der Kauf von Mehrfamilien-häusern 
als Anlage kaum möglich. Besser geeignet seien in diesen Fällen indirekte 
Immobilieninvestitionen, wie Helmut Kurz erklärt. Der Leiter Fondsmanagement 
REITs bei der BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG zeigt in einem Gastbeitrag im 
Onlineauftritt des Magazins „Die Stiftung“ auf, welche Chancen der Kauf einzelner 
Immobilienaktien oder von Immobilienaktien-Fonds bereithält. 
–> Mehr dazu auf den Seiten 6–7 
* Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um eine Werbemitteilung i.S.d. § 31 Abs. 2 Nr. 2 WpHG. 
Bitte beachten Sie hierzu unsere Hinweise auf Seite 8. 
+ + + U N S E R E T H E M E N + + + U N S E R E T H E M E N + + + U N S E R E T H E M E N + + + U N S E R E T H E M E N + + + 
DER REIT 
INVESTOR 
EIN INFORMATIONSPORTAL ZU 
INDIREKTEN IMMOBILIENANLAGEN 
NEU unter reit-investor.com 
EDITORIAL 
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, 
die Mietpreisbremse kommt. Bereits in 
der ersten Jahreshälfte 2015 wird sie 
voraussichtlich in angespannten Woh-nungsmärkten 
in Kraft treten und dort 
für zunächst fünf Jahre die Mieten regu-lieren. 
In der Branche hat das für einen 
Aufschrei gesorgt. Zwar wurden Neu-bauten 
im überarbeiteten Gesetzentwurf 
von der Regulierung ausgenommen. 
Doch was Bauträger und Projektentwick-ler 
freut, wird zum Nachteil für Bestands-halter. 
Denn bei ihren in angespannten 
Wohnungsmärkten gelegenen Bestän-den 
sollen die Mieten für lange Zeit ein-gefroren 
werden. Diese düsteren Aus-sichten 
haben sich im Segment der 
Immobilienaktien bislang noch nicht 
niedergeschlagen. Die große Nachfrage 
nach Wohnraum, insbesondere in den 
deutschen Ballungsgebieten und Univer-sitätsstädten, 
einerseits und das gestie-gene 
Investoreninteresse andererseits 
haben auch die Kursverläufe positiv be-einflusst. 
Es bleibt abzuwarten, welche 
Auswirkungen die Mietpreisbremse auf 
die Titel haben wird. Absehbar ist hin-gegen 
bereits, dass Modernisierungen, 
die nicht als „umfassend“ eingestuft 
werden, bei betroffenen Beständen wohl 
aufgeschoben werden, da die Kosten 
dafür nicht mehr auf die Mieten umge-legt 
werden können. 
Viel Spaß bei der Lektüre. 
Ihr Mario Caroli
Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
Hongkong und Singapur 
MÄRKTE ENTSPANNEN SICH, REITs SORGEN FÜR OPTIMISMUS 
Singapur, 
39 
ANZAHL ASIATISCHER REITs 
SEITE 2 
SINGAPUR: MASSNAHMEN GEGEN 
DIE IMMOBILIENBLASE ZEIGEN 
WIRKUNG 
Sorgen um eine Überhitzung oder gar 
Blasenbildung galten zuletzt vor allem 
dem Wohnungsmarkt Singapurs. Zwi-schen 
2006 und 2008 legten die Woh-nungspreise 
um mehr als 25 Prozent zu. 
Seit September 2009 führte die Regierung 
Singapurs schrittweise neue Regelungen 
ein, um eine Überhitzung des Immobili-enmarkts 
zu verhindern. Unter anderem 
wurde privaten Wohnungskäufern seit 
Juni 2013 die Aufnahme neuer Immobi-lienkredite 
erschwert, um die Nachfrage 
nach Wohneigentum zu dämpfen. Da-raufhin 
gingen die Preise auf dem Wohn-immobilienmarkt 
nun bereits das dritte 
Quartal in Folge zurück. Der Preisindex 
für Wohnungen fiel um 1,0 Prozent, die 
Mietpreise sanken um 0,6 Prozent. Ein 
differenziertes Bild zeigt sich auf dem 
Markt für Büroimmobilien. Laut einer 
Erhebung von Jones Lang LaSalle sind 
die durchschnittlichen Netto-Mietpreise 
HONGKONG: AUSLÄNDISCHE 
INVESTOREN WEICHEN AUS 
In Hongkong kühlte sich das Wachstum 
der Immobilienmarktpreise zuletzt merk-lich 
ab. Stiegen die Wohnungspreise 2013 
durchschnittlich um 18,92 Prozent, lag 
der Preisanstieg bis Juli 2014 bei nur noch 
4,28 Prozent. Die Mietpreise für Büroim-mobilien 
in A-Lage verzeichneten laut 
Zahlen von JLL im zweiten Quartal 2014 
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur 
noch ein Plus von 0,4 Prozent. Ähnlich 
wie in Singapur hatte auch die Regierung 
von Hongkong versucht, den Wohnungs-markt 
mittels regulatorischer Maßnah-men 
zu beruhigen. Dieser drohte zu 
überhitzen, nachdem ausländische Inves-toren, 
vor allem Anleger vom chinesischen 
Festland, nach Ausbruch der Finanzkrise 
für Büros in A-Lage im zweiten Quartal 
2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal 
um 15,9 Prozent gestiegen. Das ist der 
höchste Zuwachs unter allen untersuch-ten 
Wirtschaftsmetropolen des asiatisch-pazifischen 
Raums. 
REITs SOLLEN SICHERER UND 
TRANSPARENTER WERDEN 
Insbesondere der Abkühlung im Wohn-segment 
konnten sich auch die Werte 
der Immobilienaktien nicht entziehen. 
Der FTSE Real Estate Investment Trust 
Index, der führende REIT-Index der Börse 
Singapur, fiel seit Mai 2014 von fast 880 
Punkten auf knapp 740 Punkte im Sep-tember 
2014. Doch neuen Auftrieb könn-ten 
die Werte der notierten REITs durch 
die Reformpläne der Regierung bekom-men. 
Die Monetary Authority of Singa-pore 
(MAS), die Finanzaufsichtsbehörde 
Singapurs, kündigte am 9. Oktober 2014 
an, die Fremdkapitalobergrenze für REITs 
auf einen einheitlichen Wert von 45 Pro-zent 
anpassen zu wollen. Bisher lag die 
Obergrenze für REITs ohne Kreditrating 
bei 35 Prozent und für REITs mit Kreditra-ting 
bei 60 Prozent. Für Letztere stellt 
die Herabsetzung der Grenze eine prä-ventive 
Maßnahme dar: Keiner der 17 
Singapur-REITs mit Kreditrating über-schreitet 
derzeit die festgelegte Fremd-kapitalgrenze 
von 45 Prozent. Ziel der 
neuen Deckelung ist es, mögliche Fremd-finanzierungsrisiken 
und spekulative 
Aktivitäten vorsorglich einzugrenzen. 
Ebenfalls geplant ist die Einführung 
neuer „Safeguards“ in den Manage-ment- 
Etagen der REITs. Der Grund: In 
der Vergangenheit kam es zu Interessen-konflikten 
zwischen REIT-Managern und 
Investoren. Um die Rechte der Investoren 
besser zu schützen, soll sich daher die 
leistungsabhängige Bezahlung der Ma-nager 
zukünftig stärker danach richten, 
ob sie im langfristigen Interesse der An-leger 
wirtschaften. Insgesamt wird er-wartet, 
dass das Maßnahmenpaket den 
REIT-Markt in Singapur weiter stärken 
wird. 
auf die asiatische Wirtschaftsmetropole 
auswichen. So wurde beispielsweise im 
Februar 2013 eine variable Steuer auf 
jene Immobilienkäufe verdoppelt, die 
nicht von Einheimischen getätigt werden. 
NEUE REGELN FÜR REITS 
Trotz einer Abkühlung des Marktes konn-ten 
insbesondere REIT-Werte ihren 
Wachstumskurs stabilisieren. Der Hang 
Seng REIT Index, der Vergleichsindex für 
alle an der Börse Hongkong notierten 
REITs, konnte sich von März bis Septem-ber 
2014 leicht verbessern. Ein Grund 
hierfür ist, dass die Regierung von Hong-kong 
versucht, einen Kompromiss zu 
finden – zwischen der gewünschten Ab-kühlung 
der Immobilienmärkte einerseits 
und einer Stärkung der internationalen 
Thailand, 
39 
Wettbewerbsfähigkeit des REIT-Marktes 
andererseits. Hierfür hat die Securities 
and Futures Commission (SFC), die Bör-senaufsicht 
Hongkongs, im August das 
Malaysia, 16 
Taiwan, 6 
Hongkong und China, 10 
Quelle: Nikko Asset Management Asia Limited, Eric 
Khaw, Portfolio Manager, September 2014
Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
DIMAX Indikator 
0,8 
0,7 
0,6 
0,5 
0,4 
0,3 
0,2 
0,1 
Q 3 
2014 — ELLWANGER & GEIGER DIMAX, Januar 2013=100 
 Stimmungsindikator Dr. ZitelmannPB-Immobilienaktien-Barometer auf 3-Monats-Sicht 
SEITE 3 
Hongkong und Singapur 
REIT-Regime weiter liberalisiert. Allen in 
Hongkong gelisteten REITs ist es nun ge-stattet, 
bis zu zehn Prozent ihres Kapitals 
in Projektentwicklungen zu investieren. 
Wie in vielen anderen Ländern üblich, 
waren Hongkong-REITs solche Aktivitäten 
zuvor nicht möglich. Schätzungen zufol-ge 
könnte der Schritt zusätzliche 4,4 Mrd. 
US-Dollar für Immobilienprojekte freiset-zen. 
Gleichzeitig wurde festgeschrieben, 
dass die Objekte nach ihrer Fertigstellung 
vom Investor zwei Jahre nicht veräußert 
werden dürfen. Dadurch soll verhindert 
werden, dass REITs die Lockerung der 
Regeln nutzen, um sich an spekulativen 
Geschäften zu beteiligen. Außerdem 
wurden die Regeln für die Berichterstat-tung 
an die REIT-Anleger sowie Transpa-renzregelungen 
weiter verschärft. Wei-tere 
Liberalisierungen werden derzeit 
noch beraten. So empfiehlt das Financial 
Services Development Council, ein ein-flussreiches 
Beratungsgremium zwischen 
Hongkonger Regierung und Finanzindus-trie, 
die Besteuerung von Kapitalerträgen 
auf REIT-Ebene aufzuheben. Anders als 
in anderen Ländern, in denen eine Be-steuerung 
der Erträge auf Ebene der REITs 
nicht vorgesehen ist, müssen in Hongkong 
gelistete REITs bisher eine Mindeststeuer 
von 16,5 Prozent auf Gewinne abführen, 
unabhängig von der Ausschüttungsrate. 
AUSBLICK: GESUNDENDE 
­MÄRKTE 
MIT GESTÄRKTEN 
­REIT- 
STRUKTUREN 
Insgesamt zeigt sich, dass die staatlichen 
Eingriffe der beiden Wirtschaftsmetro-polen 
erste positive Effekte auf die jewei-ligen 
überhitzten Immobilienmärkte 
haben. Ungeachtet einer leichten Ab-kühlung 
der Preise ist jedoch nicht 
grundsätzlich mit einer Abnahme des 
Nachfrageüberhangs zu rechnen, zumal 
das Angebot an Wohnraum und Büros 
weiterhin knapp bleibt. Gute Aussichten 
bestehen vor allem für REITs, die lang-fristig 
von einem verbesserten Regulie-rungsumfeld 
profitieren werden. 
VERBREITETER PESSIMISMUS UNTER IMMOBILIENAKTIENEXPERTEN 
Kurz-Kommentar von Helmut Kurz, Leiter Fondsmanagement REITs bei ELLWANGER & GEIGER Privatbankiers 
Die verhaltene 
Stimmung unter 
Marktbeobachtern, 
die sich mit Blick 
auf Immobilien­aktien 
bereits zur 
Jahresmitte andeu-tete, 
hält an. Eine deutliche Mehrheit 
der im Rahmen des aktuellen Dr. Zitel-mannPB- 
Immobilienaktien-Barometers 
befragten Experten erwartet stagnie-rende 
Kurse. Der Wert des Stimmungs-indikators 
verharrt in der kurzfristigen 
Perspektive auf einem Wert von +0,1. 
Auf Zwölf-Monats-Sicht werden Immo-bilienaktien 
zwar besser eingeschätzt. 
Auch hier bleibt der Wert mit +0,4 al-lerdings 
auf dem Tiefpunkt der vorher-gehenden 
Erhebung – gegenüber +0,6 
im Vorjahr. 
Bergab ging die Stimmung bei Gewer-beimmobilienaktien. 
Nachdem der 
Indikatorwert hier für die kommenden 
drei Monate zuletzt bei +0,3 gelegen 
hatte, ist er nun auf null gefallen. In 
der mittelfristigen Sicht verliert das 
Barometer ebenfalls, liegt mit einem Wert 
von +0,6 aber immer noch relativ hoch. 
Der schon lange erwartete Aufholprozess 
der Gewerbeimmobilienunternehmen 
ist durch neue Konjunkturängste bereits 
wieder ins Stocken gekommen, bevor er 
richtig anfing. Eine kräftige Erholungs-bewegung 
dürfte erst in Gang kommen, 
wenn für die Marktteilnehmer absehbar 
ist, dass eher mit einer Stagnation als mit 
einer Rezession zu rechnen ist. 
Schlechter ist die Einschätzung zu 
Wohn­immobilienaktien. 
Der kurzfris-tige 
Barometerwert ist von null auf 
-0,1 gesunken. In der Zwölf-Monats-­Betrachtung 
bleibt der Wert unverän-dert 
bei +0,3. Auf diesem Niveau lag er 
bereits vor einem Jahr. Bei Wohnimmo-bilientiteln 
dürfte sich nach den zuletzt 
beeindruckenden Anstiegen eine Kon-solidierung 
ergeben, da viele Titel nicht 
mehr besonders preiswert sind. 
0,6 
0,7 
0,4 0,4 
135 
130 
125 
120 
115 
110 
105 
100 
95 
Quelle: Dr. ZitelmannPB-Immobilienaktien-Barometer 
0,1 0,1 
0 
90 
Q 1 
2013 
Q 2 
2013 
Q 3 
2013 
Q 1 
2014 
Q 2 
2014 
(-2 = erwarteter Kursverlust von über 15 Prozent, +2 = Kurssteigerung von über 15 Prozent) 
Der vorliegende Kommentar ist keine Finanzanalyse im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewähr­­leistung 
der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. 
Bitte beachten Sie unsere Hinweise auf Seite 8, insbes. (2) und (5).
Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
SEITE 4 
Interview mit Claudio Albertini von IGD SIIQ SpA 
„WIR HOFFEN, DASS DER WETTBEWERB ZUNIMMT“ 
Der REIT-Investor sprach mit Claudio Albertini, CEO des italienischen 
REITs IGD SIIQ SpA, über die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt 
Italiens und im italienischen REIT-Segment. 
der Dienstleistungsangebote erhöht. Auf 
der Grundlage der Ergebnisse, die auf 
der letzten, vom National Council of 
Shopping Centers (Consiglio Nazionale 
Centri Commerciali) organisierten Ver-sammlung 
vorgestellt wurden, lässt sich 
in Italien in diesem Bereich ein Umsatz-volumen 
in Höhe von insgesamt 51 Mil-liarden 
Euro verzeichnen, Lebensmittel 
eingeschlossen. Der Markt weist zudem 
noch ein großes Wachstumspotenzial 
auf. Jedes Jahr werden durchschnittlich 
zwei Milliarden Kunden registriert. 
Für 2014 wurde in den ersten acht Mo-naten 
trotz der anhaltend schlechten 
Wirtschaftslage in Italien ein Wachstum 
von 0,6 Prozent verzeichnet. Es wurde 
eine Reihe von Erweiterungen und Um-strukturierungen 
angekündigt, wie auch 
aus unserer Investitions-Pipeline 2014 bis 
2016 hervorgeht, und auch große inter-nationale 
Marken scheinen interessiert zu 
sein. Auch nationale und internationale 
Investoren haben Interesse gezeigt, was 
zu neuen Kapitalzuflüssen geführt hat. 
Was hat sich in den vergangenen Monaten 
bei Ihrem Unternehmen getan? 
Im vergangenen Jahr haben wir uns sehr 
dynamisch entwickelt und waren aktiv. 
So haben wir uns dafür entschieden, ein 
offensives Spiel zu spielen. Wir haben 
gerade eine sehr erfolgreiche Kapitalisie-rung 
über 200 Millionen Euro durchge-führt 
und ein Shopping-Center, zwei 
Hypermärkte und zwei Supermärkte in 
verschiedenen italienischen Städten er-worben. 
Im Februar verkauften wir – un-ter 
Beibehaltung der Geschäftsführung 
– die Mall im „Le Fonti del Corallo Shop-ping 
Center“ in Livorno an einen Immo-bilienfonds. 
Im April kündigten wir eine 
Privatplatzierung von 150 Millionen Eu-ro 
in vorrangige ungesicherte Schuldtitel 
an. Durch die eingeworbenen Mittel 
konnten wir Investitionen tätigen, dar-unter 
ein Projekt zur Neugestaltung der 
ehemaligen Orlando Schiffswerften in 
Livorno für insgesamt mehr als 200 Mil-lionen 
Euro. Es erstreckt sich über 70.000 
Quadratmeter und umfasst Shops, 
Wohnbereiche, Dienstleistungen und 
Unterkünfte. Wir haben bereits die ersten 
Einzelhandelsflächen eröffnet, die ersten 
Wohnungen verkauft, und wir erwarten, 
dass die Gestaltung des Projekts im Jahr 
2018 beendet sein wird. 
Was glauben Sie, wie groß Ihr Portfolio in 
zwei Jahren sein wird? 
In unserem Businessplan für die Jahre 
2014 bis 2016, den wir Ende 2013 vor-gestellt 
haben, haben wir Investitionen 
von ca. 195 Millionen Euro eingeplant. 
Diese Summe setzt sich zusammen aus 
ca. 110 Millionen Euro für Investitionen 
in das bestehende Portfolio und ca. 
85Millionen Euro für Projektentwicklun-gen, 
die bereits in der Pipeline sind. Hin-zu 
kommen noch Veräußerungen in 
Höhe von ca. 190 Millionen Euro, und 
zwar 150 Millionen Euro für Verkäufe und 
ca. 40 Millionen Euro für den Verkauf des 
Porta a Mare. Zudem haben wir gerade 
eine Kapitalerhöhung durchgeführt, auf-grund 
deren wir die für das Ende unseres 
Businessplans 2016 angegebenen Ziele 
vorab erreichen können. 
Wie entwickelt 
sich der italie-nische 
Immo-bilienmarkt 
aktuell? 
Auf dem italie-nischen 
Im-mobilienmarkt 
sind Anzeichen von 
Wachstum erkennbar, wodurch der ne-gative 
Trend, der die vergangenen Jahre 
geprägt hat, umgekehrt werden konnte. 
Das Dekret „Sblocca Italia” – auch Un-block 
Italy genannt – verbessert die SIIQ-Vorschriften 
und ist gleichzeitig ein erster 
Schritt, um unseren Sektor wieder in 
Gang zu bringen. In diesem Jahr konnten 
wir ein erneutes und zunehmendes Inte-resse 
von ausländischen, insbesondere 
englischen und amerikanischen, Inves-toren 
feststellen. So kaufte der Quantum- 
Fonds im März fünfProzent unserer Ge-sellschaft, 
es gab aber auch noch 
andere interessante Transaktionen. Mit 
anderen Worten: In Italien ist man ganz 
allgemein zuversichtlicher geworden, 
und dies wirkt sich wiederum positiv auf 
den Immobilienmarkt aus. 
Bitte beschreiben Sie das Potenzial der 
Assetklassen, in die Ihr SIIQ investiert. 
Der Shopping-Center-Bereich konnte 
dem allgemeinen Konsumrückgang 
standhalten. Das ist insbesondere der 
dynamischen Verkaufsstrategie vieler 
Manager zu verdanken, die ihre Verkaufs-politik 
sowie den Mieter-Mix der Shop-ping- 
Center veränderten, um sich an die 
veränderten Marktumgebungen anzu-passen. 
Beispielsweise wurde die Zahl
Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
SEITE 5 
Wie wird sich Ihrer Meinung nach das ita-lienische 
SIIQ-Segment entwickeln? 
Das kürzlich verabschiedete Dekret 
„Sblocca Italia“ brachte eine Reihe wich-tiger 
Veränderungen für das SIIQ-System 
mit sich, einschließlich flexiblerer Steu-erregelungen 
und rechtlicher Rahmen-bedingungen, 
wodurch die italienischen 
SIIQs an die europäischen REITs angepasst 
werden. Wir glauben, dass die neuen 
Bedingungen dazu beitragen werden, 
Voraussetzungen zu schaffen, die für die 
Entwicklung und das Wachstum in die-sem 
Bereich in Italien nötig sind. Dies 
kann zur Gründung neuer Immobilien-gesellschaften 
führen, die an der italie-nischen 
Börse notiert werden können. 
Die vorgesehenen Anreize könnten zu-dem 
den großen Finanz- und Versiche-rungskonzernen 
helfen, ihre Immobilien-assets 
effektiver zu managen, was neue 
SIIQs entstehen lassen könnte. Die zwei 
wesentlichen Ziele bestehen darin, den 
Einstieg für Marktneulinge zu ermögli-chen, 
die sich zunehmend am europä-ischen 
Modell orientieren, sowie eine 
Grundlage für den Neustart des italieni-schen 
Immobiliensektors zu schaffen, 
sodass die SIIQs von den typisch institu-tionellen 
– insbesondere ausländischen 
– Investoren als eine mittel- beziehungs-weise 
langfristige Investition bzw. als Sy-nonym 
für Stabilität angesehen werden. 
Paradoxerweise hoffen wir, dass der 
Wettbewerb zunimmt, auch wenn der 
erste Schritt, eine SIIQ zu werden, darin 
besteht, ein börsennotiertes Unterneh-men 
zu werden und die Marktregeln 
bezüglich Offenlegung, Transparenz und 
Beziehungen zu Analysten und Investo-ren 
sowie strengere Vorschriften zu ak-zeptieren. 
Die Regierung hat den ersten 
Schritt getan, jetzt müssen die Immobi-liengesellschaften 
entscheiden, ob sie 
sich diesem System anschließen wollen 
oder nicht. 
Vielen Dank für das Gespräch! 
„REITs PROFITIEREN VON DER LOCKEREN GELDPOLITIK DER NOTENBANKEN“ 
3 Fragen an Patrick Nass, Fondsmanager des EG Fonds Global REITs 
Wie haben sich Kri-sen 
wie in der Ukra-ine 
bislang auf den 
Fonds ausgewirkt? 
Die direkten Aus-wirkungen 
sind 
sehr gering. Zwar 
konnte sich der Fonds der allgemei-nen 
Unruhe an den Börsen nicht voll-ständig 
entziehen. Doch die REITs im 
Fondsportfolio haben keine Objekte 
in Russland oder der Ukraine, und die 
Sanktionswirkungen auf die Mieter 
sind nicht groß genug, um spürbaren 
Druck auf die Mietniveaus oder die 
Flächennachfrage auszuüben. Viel-mehr 
hat die Konjunktureintrübung 
infolge der Ukraine-Krise zu einer 
weiteren Lockerung der Geldpolitik 
durch die EZB geführt, was sich auf 
den zinssensitiven REIT-Sektor positiv 
ausgewirkt hat. 
Wie stark beeinflusst die Abhängigkeit 
der asiatischen Märkte von der US-Zinslandschaft 
Bitte beachten Sie unsere Hinweise auf Seite 8, insbes. (3) und (5). 
die Fondsperformance? 
Dabei ist zwischen Staaten wie Singapur 
und Hongkong, die über den Wechsel-kurs 
stark mit der US-Geldpolitik ver-bunden 
sind, und Ländern mit eigen-ständiger 
Geldpolitik zu unterscheiden. 
In allen Ländern haben die REITs im 
vergangenen Jahr von der lockeren 
Geldpolitik der Notenbanken profitiert. 
Dennoch haben sich diese Kursgewin-ne 
über den Wechselkurs unterschied-lich 
auf die Fondsperformance ausge-wirkt. 
Titel aus Singapur und Hongkong 
haben durch die relative Stärke des 
US-Dollars gegenüber dem Euro einen 
zusätzlichen positiven Beitrag zur Wer-tentwicklung 
des Fonds geleistet. So 
gewannen etwa Titel aus Singapur auf 
Sicht von zwölf Monaten in lokaler 
Währung 14 Prozent, in Euro aber 18,5 
Prozent hinzu. Japanische REITs sind 
dagegen kaum von der US-Zinsland-schaft 
beeinflusst. Hier dominiert die 
stark expansive Politik der Bank von 
Japan sowohl die Börsenkurse als auch 
die Währungsentwicklung. Mit knapp 
21 Prozent haben die japanischen 
REITs in lokaler Währung deutlich 
mehr hinzugewonnen als die Titel aus 
Singapur. Mit 11,5 Prozent in Euro 
gerechnet wurden diese Kursgewinne 
durch die Auswirkungen der japani-schen 
Geldpolitik auf den Yen jedoch 
fast halbiert. 
Welche Titel bzw. Regionen fassen Sie für 
2015 ins Auge? 
Vom Ziel einer tendenziellen Gleich-gewichtung 
der Regionen Europa, 
Asien und Nordamerika werden wir 
nicht abweichen. Asien erscheint uns 
insgesamt am attraktivsten, wogegen 
in Europa und Nordamerika differen-zierter 
vorzugehen ist. Hier bevorzu-gen 
wir moderne Büroflächen und 
Logistikimmobilien. Ebenfalls inter-essant 
erscheinen Sondernutzungs-arten 
wie Pflegeimmobilien oder 
Hotels. 
Interview mit Claudio Albertini von IGD SIIQ SpA
Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
SEITE 6 
Gastbeitrag 
von Helmut Kurz, Leiter Fondsmanagement REITs bei der BANKHAUS ELLWANGER  GEIGER KG, 
erschienen auf die-stiftung.de am 8. August 2014 
Indirekt beteiligen am Portfolio 
Wie Stiftungen in Immobilien investieren können 
Viele Stiftungen in Deutschland verwalten Vermögen, die natürlich nur zum Teil in Immobilien in-vestiert 
werden. Bei kleineren Stiftungsvermögen sind Direktinvestments wie der Kauf von Mehr-familienhäusern 
als Anlage kaum möglich und noch weniger sinnvoll. Sehr viel besser geeignet 
sind in diesen Fällen indirekte Immobilieninvestitionen. 
Hier gibt es in Deutschland mit offenen und geschlossenen Fonds sowie Immobilienaktien bezie-hungsweise 
Immobilienaktien-Fonds zwar grundsätzlich gleich drei verschiedene Wege. Doch da 
der offene Immobilienfonds aufgrund seiner Konstruktionsfehler bei Anlegern in Missgunst gera-ten 
ist und auch geschlossene Immobilienfonds mit ihrem Negativimage zu kämpfen haben, 
bleibt der Kauf einzelner Immobilienaktien oder von Immobilienaktien-Fonds. 
Von Helmut Kurz 
Für Stiftungen, die sich über die 
Börse indirekt an Immobilien-portfolien 
beteiligen möchten, 
eignen sich insbesondere Real 
Estate Investment Trusts (REITs). Diese 
spezielle Form der Immobilienaktie unter-liegt 
in allen Ländern besonderen Regula-rien. 
Sie müssen in der Regel per Gesetz 
einen Großteil ihrer Erträge aus der Im-mobilienvermietung 
generieren. Risiko-reiche 
Geschäftsmodelle wie der Handel 
mit Immobilien sind eingeschränkt. 
In Deutschland müssen REITs 75 Pro-zent 
ihrer Einnahmen aus Immobilien 
generieren und 75 Prozent ihres Vermö-gens 
in Immobilien anlegen. Die Fremd-kapitalquote 
darf maximal bei 55 Pro-zent 
liegen. Obwohl REITs daher ver-gleichsweise 
konservative Investments 
sind, entsprechen sie dennoch eher sel-ten 
dem Risikoprofil speziell von kleine-ren 
Stiftungen, die ein indirektes Immo-bilieninvestment 
mit geringen Wert-schwankungen 
suchen. 
FOTOS: ©THINKSTOCK/ISTOCK/KOSMIN, ©THINKSTOCK/ISTOCK/WHXDBZXY
Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
SEITE 7 
Global investieren 
In der Vergangenheit kamen offene Immo-bilienfonds 
den Bedürfnissen kleinerer Stif-tungen 
am ehesten entgegen. Der Charme 
der offenen Immobilienfonds lag für viele 
Investoren nicht nur in der geringen Vola-tilität, 
sondern auch in ihrem grenzüber-schreitenden 
Investitionsansatz. Die Fonds 
waren jedoch mit ihren Investments so-wohl 
innerhalb wie auch außerhalb von 
Europa oft nicht sehr erfolgreich. 
Misserfolge außerhalb Europas sind eher 
verständlich, denn es ist schwer, beispiels-weise 
in Asien oder Amerika die richtigen 
Immobilien zu identifizieren und sie zu ei-nem 
attraktiven Preis zu erwerben und 
später zu bewirtschaften, wenn all dies 
letztlich von einer Zentrale in Deutschland 
aus geschieht. Sinnvoller ist es, in REITs zu 
investieren, die in diesen Ländern vor Ort 
tätig sind und die eine sehr spezifische Ex-pertise 
in einem lokalen Markt und in be-stimmten 
Nutzungsarten haben. Ein loka-ler 
Manager, der auf eine bestimmte Regi-on 
und Nutzungsart spezialisiert ist, wird 
fast immer einem Generalisten überlegen 
sein, der weltweit in sämtliche Nutzungs-arten 
investiert. 
Für risikoaverse Anleger, die indirekt in 
Immobilien investieren möchten und da-bei 
auch an den Chancen der internatio-nalen 
Immobilienmärkte partizipieren 
wollen, bieten sich Aktienfonds an, die in 
internationale REIT-Gesellschaften in-vestieren. 
Globale REIT-Fonds reichen 
am ehesten an das Rendite-Risiko-Ver-hältnis 
von offenen Immobilienfonds he-ran 
und könnten daher für viele Anleger 
wie Stiftungen die Alternative für die in-direkte 
Quelle des Beitrags: www.die-stiftung.de, 12. August 2014 
Immobilienanlage werden. 
Sharpe Ratio Maß der Dinge 
Bei der Auswahl von Aktienfonds schauen 
viele Anleger zunächst auf die absolute 
Performance. Hier liegen die am Markt ver-fügbaren 
REIT-Fonds mit globalem Ansatz 
bei der Drei-Jahres-Performance etwa zwi-schen 
neun und elf Prozent pro Jahr. 
Viel wichtiger als die absolute Rendite ist 
insbesondere für risikobewusste Anleger, 
zu denen Stiftungen zählen, die Kennzahl 
Sharpe Ratio. Das ist die risikoadjustier-te 
Überrendite zum risikolosen Zins. In 
die Kennzahl fließt nicht nur die absolu-te 
Performance, sondern auch die Volati-lität 
ein. Für risikoaverse Anleger ist da-her 
die Sharpe Ratio der besser geeigne-te 
Maßstab. Je höher die Sharpe Ratio, 
desto besser. Letztlich sagt sie aus, wie 
viel Rendite der Investor pro Risikoan-teil 
bekommt. Die globalen REIT-Fonds 
haben Sharpe Ratios von 0,44 bis 1,1 auf 
Sicht von drei Jahren. Der EG Fonds 
Global REITs hat beispielsweise eine 
Sharpe Ratio von 1,07. 
Wer indirekt in Immobilien investieren 
möchte, wünscht sich auch eine gewis-se 
Unabhängigkeit von den Wertpapier-märkten. 
An der Kennzahl Beta lässt 
sich ablesen, wie sehr der jeweilige 
REIT-Fonds im Vergleich zu den Aktien-märkten 
schwankt. Je niedriger das 
Beta, desto weniger schwankt der Fonds 
im Vergleich zum Gesamtmarkt. Die glo-balen 
REIT-Fonds liegen bei einem Beta 
von 0,55 bis 0,95 bei einer Drei-Jahres-Be- 
IMMOBILIEN 
trachtung. Der EG Fonds Global REITs 
hat zum Beispiel ein Beta von 0,55. 
Für die meisten Stiftungen kommt bei Im-mobilieninvestitionen 
nur der indirekte 
Weg infrage. Um von den Chancen an den 
internationalen Immobilienmärkten zu 
profitieren, sollten Investmentvehikel ge-wählt 
werden, die einen globalen Invest-mentansatz 
haben. Hier eignen sich ins-besondere 
Investments in globale REIT-Fonds. 
Bei der Auswahl sollten risikoa-verse 
Anleger wie Stiftungen weniger auf 
die absolute Performance, sondern viel-mehr 
auf die Kennzahlen Sharpe Ratio 
und Beta achten. 
Helmut Kurz ist 
Fondsmanager beim Bank-haus 
Ellwanger  Geiger. 
Der Autor beschäftigt sich 
seit über 30 Jahren mit Ka-pitalanlagen 
und insbeson-dere 
Fazit 
mit Immobilienaktien und REITs in 
Deutschland und der Welt. Das 1912 gegrün-dete 
Bankhaus Ellwanger  Geiger mit Sitz 
in Stuttgart bietet seinen Kunden Leistun-gen 
aus den vier Bereichen Private Banking, 
Private Immobilien, Real Estate und Institu-tional 
Banking. Mit dem EG-DIMAX wurde 
1995 der erste und lange Zeit einzige Index 
für deutsche Immobilienaktien geschaffen. 
Dieser Artikel erschien am 12. August 2014 
auf www.die-stiftung.de 
Gastbeitrag
Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 
SEITE 8 
IMPRESSUM 
V.i.S.d.P.: 
Mario Caroli, 
Persönlich haftender Gesellschafter 
Bankhaus ELLWANGER  GEIGER KG, 
Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart, 
Telefon 0711/2148-0 
Telefax 0711/2148-123 
info@privatbank.de 
Herausgeberin des vorliegenden 
Dokumentes ist die 
Bankhaus ELLWANGER  GEIGER KG, 
Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart, 
Telefon 0711/2148-0, 
Telefax 0711/2148-123 
Amtsgericht Stuttgart HRA 738, 
persönlich haftende Gesellschafter: 
Dr. Volker Gerstenmaier, Mario Caroli. 
Stand: November 2014 
Wichtige Hinweise 
(1) Die Informationen und Darstellungen 
geben die aktuellen Meinungen und Ein-schätzungen 
zum Zeitpunkt der Erstellung 
des Dokuments wieder. Sie können ohne 
Vorankündigung angepasst oder geändert 
werden. Die enthaltenen Informationen 
wurden sorgfältig geprüft und zusammen-gestellt. 
Eine Gewähr für Richtigkeit und 
Vollständigkeit kann nicht übernommen 
werden. 
(2) Die vorliegende Information ist keine 
Anlageberatung oder Empfehlung. Für in-dividuelle 
Anlageempfehlungen und um-fassende 
Beratungen stehen Ihnen die Be-rater 
unseres Hauses gerne zur Verfügung. 
 
(3) Die vorliegenden Informationen sind 
keine Finanzanalyse im Sinne des Wertpa-pierhandelsgesetzes 
und genügen nicht al-len 
gesetzlichen Anforderungen zur Ge-währleistung 
der Unvoreingenommenheit 
von Finanzanalysen und unterliegen nicht 
einem Verbot des Handels vor der Veröffent-lichung 
von Finanzanalysen. 
 
(4) Angaben zur steuerlichen Situation sind 
nur allgemeiner Art. Für eine individuelle 
Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten 
Aspekte und ggf. abweichende Bewertungen 
ziehen Sie Ihren Steuerberater hinzu. 
 
(5) Wertentwicklungen in der Vergangen-heit 
sind kein zuverlässiger Indikator für 
zukünftige Entwicklungen. Insbesondere 
Markt-, Kurs- und Währungsschwankungen 
können die Kurse, Werte und Erträge beein-flussen 
und zu Verlusten oder Gewinnen 
führen. 
(6) Namentlich gekennzeichnete Artikel 
geben nicht in jedem Fall die Meinung des 
Herausgebers wieder. 
(7) Die Urheberrechte für die gesamte in-haltliche 
und grafische Gestaltung liegen 
beim Herausgeber und dürfen gerne ver-wandt 
werden, wenn dem Herausgeber ein 
Belegexemplar zur Verfügung gestellt wird.

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Der Reit-Investor Ausgabe November 2014

  • 1. AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 Der REIT-Investor Ein Informationsdienst über Immobilienaktien und REITs* Hongkong und Singapur MÄRKTE ENTSPANNEN SICH, REITs ­SORGEN FÜR OPTIMISMUS Beim Blick auf die Immobilienmärkte Singapurs und Hongkongs fielen in den ver-gangenen Jahren vor allem die stark wachsenden Immobilienpreise ins Auge. Die Gefahr einer Überhitzung schien allgegenwärtig – doch es gelang, dies zu verhindern. Auch die REIT-Märkte der beiden asiatischen Stadtstaaten zeigen sich in guter Ver-fassung – sie profitieren von weiteren Liberalisierungen und Maßnahmen zur Stärkung von Investoreninteressen. –> Mehr dazu auf den Seiten 2–3 Interview mit Claudio Albertini von IGD SIIQ SpA „WIR HOFFEN, DASS DER WETTBEWERB ZUNIMMT“ Der REIT-Investor sprach mit Claudio Albertini, CEO des italienischen REITs IGD SIIQ SpA. Im Interview erklärt er, wie sich der Immobilienmarkt Italiens und das italienische REIT-Segment entwickeln und was er für die Zukunft erwartet. Die Zeichen stünden auf Wachstum, und auch sein Unternehmen habe sich vorbereitet. –> Mehr dazu auf den Seiten 4–5 Gastbeitrag WIE STIFTUNGEN IN IMMOBILIEN ­INVESTIEREN KÖNNEN Für kleinere Stiftungen seien Direktinvestments wie der Kauf von Mehrfamilien-häusern als Anlage kaum möglich. Besser geeignet seien in diesen Fällen indirekte Immobilieninvestitionen, wie Helmut Kurz erklärt. Der Leiter Fondsmanagement REITs bei der BANKHAUS ELLWANGER & GEIGER KG zeigt in einem Gastbeitrag im Onlineauftritt des Magazins „Die Stiftung“ auf, welche Chancen der Kauf einzelner Immobilienaktien oder von Immobilienaktien-Fonds bereithält. –> Mehr dazu auf den Seiten 6–7 * Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um eine Werbemitteilung i.S.d. § 31 Abs. 2 Nr. 2 WpHG. Bitte beachten Sie hierzu unsere Hinweise auf Seite 8. + + + U N S E R E T H E M E N + + + U N S E R E T H E M E N + + + U N S E R E T H E M E N + + + U N S E R E T H E M E N + + + DER REIT INVESTOR EIN INFORMATIONSPORTAL ZU INDIREKTEN IMMOBILIENANLAGEN NEU unter reit-investor.com EDITORIAL Sehr geehrte Leserinnen und Leser, die Mietpreisbremse kommt. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2015 wird sie voraussichtlich in angespannten Woh-nungsmärkten in Kraft treten und dort für zunächst fünf Jahre die Mieten regu-lieren. In der Branche hat das für einen Aufschrei gesorgt. Zwar wurden Neu-bauten im überarbeiteten Gesetzentwurf von der Regulierung ausgenommen. Doch was Bauträger und Projektentwick-ler freut, wird zum Nachteil für Bestands-halter. Denn bei ihren in angespannten Wohnungsmärkten gelegenen Bestän-den sollen die Mieten für lange Zeit ein-gefroren werden. Diese düsteren Aus-sichten haben sich im Segment der Immobilienaktien bislang noch nicht niedergeschlagen. Die große Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in den deutschen Ballungsgebieten und Univer-sitätsstädten, einerseits und das gestie-gene Investoreninteresse andererseits haben auch die Kursverläufe positiv be-einflusst. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Mietpreisbremse auf die Titel haben wird. Absehbar ist hin-gegen bereits, dass Modernisierungen, die nicht als „umfassend“ eingestuft werden, bei betroffenen Beständen wohl aufgeschoben werden, da die Kosten dafür nicht mehr auf die Mieten umge-legt werden können. Viel Spaß bei der Lektüre. Ihr Mario Caroli
  • 2. Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 Hongkong und Singapur MÄRKTE ENTSPANNEN SICH, REITs SORGEN FÜR OPTIMISMUS Singapur, 39 ANZAHL ASIATISCHER REITs SEITE 2 SINGAPUR: MASSNAHMEN GEGEN DIE IMMOBILIENBLASE ZEIGEN WIRKUNG Sorgen um eine Überhitzung oder gar Blasenbildung galten zuletzt vor allem dem Wohnungsmarkt Singapurs. Zwi-schen 2006 und 2008 legten die Woh-nungspreise um mehr als 25 Prozent zu. Seit September 2009 führte die Regierung Singapurs schrittweise neue Regelungen ein, um eine Überhitzung des Immobili-enmarkts zu verhindern. Unter anderem wurde privaten Wohnungskäufern seit Juni 2013 die Aufnahme neuer Immobi-lienkredite erschwert, um die Nachfrage nach Wohneigentum zu dämpfen. Da-raufhin gingen die Preise auf dem Wohn-immobilienmarkt nun bereits das dritte Quartal in Folge zurück. Der Preisindex für Wohnungen fiel um 1,0 Prozent, die Mietpreise sanken um 0,6 Prozent. Ein differenziertes Bild zeigt sich auf dem Markt für Büroimmobilien. Laut einer Erhebung von Jones Lang LaSalle sind die durchschnittlichen Netto-Mietpreise HONGKONG: AUSLÄNDISCHE INVESTOREN WEICHEN AUS In Hongkong kühlte sich das Wachstum der Immobilienmarktpreise zuletzt merk-lich ab. Stiegen die Wohnungspreise 2013 durchschnittlich um 18,92 Prozent, lag der Preisanstieg bis Juli 2014 bei nur noch 4,28 Prozent. Die Mietpreise für Büroim-mobilien in A-Lage verzeichneten laut Zahlen von JLL im zweiten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch ein Plus von 0,4 Prozent. Ähnlich wie in Singapur hatte auch die Regierung von Hongkong versucht, den Wohnungs-markt mittels regulatorischer Maßnah-men zu beruhigen. Dieser drohte zu überhitzen, nachdem ausländische Inves-toren, vor allem Anleger vom chinesischen Festland, nach Ausbruch der Finanzkrise für Büros in A-Lage im zweiten Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15,9 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Zuwachs unter allen untersuch-ten Wirtschaftsmetropolen des asiatisch-pazifischen Raums. REITs SOLLEN SICHERER UND TRANSPARENTER WERDEN Insbesondere der Abkühlung im Wohn-segment konnten sich auch die Werte der Immobilienaktien nicht entziehen. Der FTSE Real Estate Investment Trust Index, der führende REIT-Index der Börse Singapur, fiel seit Mai 2014 von fast 880 Punkten auf knapp 740 Punkte im Sep-tember 2014. Doch neuen Auftrieb könn-ten die Werte der notierten REITs durch die Reformpläne der Regierung bekom-men. Die Monetary Authority of Singa-pore (MAS), die Finanzaufsichtsbehörde Singapurs, kündigte am 9. Oktober 2014 an, die Fremdkapitalobergrenze für REITs auf einen einheitlichen Wert von 45 Pro-zent anpassen zu wollen. Bisher lag die Obergrenze für REITs ohne Kreditrating bei 35 Prozent und für REITs mit Kreditra-ting bei 60 Prozent. Für Letztere stellt die Herabsetzung der Grenze eine prä-ventive Maßnahme dar: Keiner der 17 Singapur-REITs mit Kreditrating über-schreitet derzeit die festgelegte Fremd-kapitalgrenze von 45 Prozent. Ziel der neuen Deckelung ist es, mögliche Fremd-finanzierungsrisiken und spekulative Aktivitäten vorsorglich einzugrenzen. Ebenfalls geplant ist die Einführung neuer „Safeguards“ in den Manage-ment- Etagen der REITs. Der Grund: In der Vergangenheit kam es zu Interessen-konflikten zwischen REIT-Managern und Investoren. Um die Rechte der Investoren besser zu schützen, soll sich daher die leistungsabhängige Bezahlung der Ma-nager zukünftig stärker danach richten, ob sie im langfristigen Interesse der An-leger wirtschaften. Insgesamt wird er-wartet, dass das Maßnahmenpaket den REIT-Markt in Singapur weiter stärken wird. auf die asiatische Wirtschaftsmetropole auswichen. So wurde beispielsweise im Februar 2013 eine variable Steuer auf jene Immobilienkäufe verdoppelt, die nicht von Einheimischen getätigt werden. NEUE REGELN FÜR REITS Trotz einer Abkühlung des Marktes konn-ten insbesondere REIT-Werte ihren Wachstumskurs stabilisieren. Der Hang Seng REIT Index, der Vergleichsindex für alle an der Börse Hongkong notierten REITs, konnte sich von März bis Septem-ber 2014 leicht verbessern. Ein Grund hierfür ist, dass die Regierung von Hong-kong versucht, einen Kompromiss zu finden – zwischen der gewünschten Ab-kühlung der Immobilienmärkte einerseits und einer Stärkung der internationalen Thailand, 39 Wettbewerbsfähigkeit des REIT-Marktes andererseits. Hierfür hat die Securities and Futures Commission (SFC), die Bör-senaufsicht Hongkongs, im August das Malaysia, 16 Taiwan, 6 Hongkong und China, 10 Quelle: Nikko Asset Management Asia Limited, Eric Khaw, Portfolio Manager, September 2014
  • 3. Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 DIMAX Indikator 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 Q 3 2014 — ELLWANGER & GEIGER DIMAX, Januar 2013=100  Stimmungsindikator Dr. ZitelmannPB-Immobilienaktien-Barometer auf 3-Monats-Sicht SEITE 3 Hongkong und Singapur REIT-Regime weiter liberalisiert. Allen in Hongkong gelisteten REITs ist es nun ge-stattet, bis zu zehn Prozent ihres Kapitals in Projektentwicklungen zu investieren. Wie in vielen anderen Ländern üblich, waren Hongkong-REITs solche Aktivitäten zuvor nicht möglich. Schätzungen zufol-ge könnte der Schritt zusätzliche 4,4 Mrd. US-Dollar für Immobilienprojekte freiset-zen. Gleichzeitig wurde festgeschrieben, dass die Objekte nach ihrer Fertigstellung vom Investor zwei Jahre nicht veräußert werden dürfen. Dadurch soll verhindert werden, dass REITs die Lockerung der Regeln nutzen, um sich an spekulativen Geschäften zu beteiligen. Außerdem wurden die Regeln für die Berichterstat-tung an die REIT-Anleger sowie Transpa-renzregelungen weiter verschärft. Wei-tere Liberalisierungen werden derzeit noch beraten. So empfiehlt das Financial Services Development Council, ein ein-flussreiches Beratungsgremium zwischen Hongkonger Regierung und Finanzindus-trie, die Besteuerung von Kapitalerträgen auf REIT-Ebene aufzuheben. Anders als in anderen Ländern, in denen eine Be-steuerung der Erträge auf Ebene der REITs nicht vorgesehen ist, müssen in Hongkong gelistete REITs bisher eine Mindeststeuer von 16,5 Prozent auf Gewinne abführen, unabhängig von der Ausschüttungsrate. AUSBLICK: GESUNDENDE ­MÄRKTE MIT GESTÄRKTEN ­REIT- STRUKTUREN Insgesamt zeigt sich, dass die staatlichen Eingriffe der beiden Wirtschaftsmetro-polen erste positive Effekte auf die jewei-ligen überhitzten Immobilienmärkte haben. Ungeachtet einer leichten Ab-kühlung der Preise ist jedoch nicht grundsätzlich mit einer Abnahme des Nachfrageüberhangs zu rechnen, zumal das Angebot an Wohnraum und Büros weiterhin knapp bleibt. Gute Aussichten bestehen vor allem für REITs, die lang-fristig von einem verbesserten Regulie-rungsumfeld profitieren werden. VERBREITETER PESSIMISMUS UNTER IMMOBILIENAKTIENEXPERTEN Kurz-Kommentar von Helmut Kurz, Leiter Fondsmanagement REITs bei ELLWANGER & GEIGER Privatbankiers Die verhaltene Stimmung unter Marktbeobachtern, die sich mit Blick auf Immobilien­aktien bereits zur Jahresmitte andeu-tete, hält an. Eine deutliche Mehrheit der im Rahmen des aktuellen Dr. Zitel-mannPB- Immobilienaktien-Barometers befragten Experten erwartet stagnie-rende Kurse. Der Wert des Stimmungs-indikators verharrt in der kurzfristigen Perspektive auf einem Wert von +0,1. Auf Zwölf-Monats-Sicht werden Immo-bilienaktien zwar besser eingeschätzt. Auch hier bleibt der Wert mit +0,4 al-lerdings auf dem Tiefpunkt der vorher-gehenden Erhebung – gegenüber +0,6 im Vorjahr. Bergab ging die Stimmung bei Gewer-beimmobilienaktien. Nachdem der Indikatorwert hier für die kommenden drei Monate zuletzt bei +0,3 gelegen hatte, ist er nun auf null gefallen. In der mittelfristigen Sicht verliert das Barometer ebenfalls, liegt mit einem Wert von +0,6 aber immer noch relativ hoch. Der schon lange erwartete Aufholprozess der Gewerbeimmobilienunternehmen ist durch neue Konjunkturängste bereits wieder ins Stocken gekommen, bevor er richtig anfing. Eine kräftige Erholungs-bewegung dürfte erst in Gang kommen, wenn für die Marktteilnehmer absehbar ist, dass eher mit einer Stagnation als mit einer Rezession zu rechnen ist. Schlechter ist die Einschätzung zu Wohn­immobilienaktien. Der kurzfris-tige Barometerwert ist von null auf -0,1 gesunken. In der Zwölf-Monats-­Betrachtung bleibt der Wert unverän-dert bei +0,3. Auf diesem Niveau lag er bereits vor einem Jahr. Bei Wohnimmo-bilientiteln dürfte sich nach den zuletzt beeindruckenden Anstiegen eine Kon-solidierung ergeben, da viele Titel nicht mehr besonders preiswert sind. 0,6 0,7 0,4 0,4 135 130 125 120 115 110 105 100 95 Quelle: Dr. ZitelmannPB-Immobilienaktien-Barometer 0,1 0,1 0 90 Q 1 2013 Q 2 2013 Q 3 2013 Q 1 2014 Q 2 2014 (-2 = erwarteter Kursverlust von über 15 Prozent, +2 = Kurssteigerung von über 15 Prozent) Der vorliegende Kommentar ist keine Finanzanalyse im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewähr­­leistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Bitte beachten Sie unsere Hinweise auf Seite 8, insbes. (2) und (5).
  • 4. Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 SEITE 4 Interview mit Claudio Albertini von IGD SIIQ SpA „WIR HOFFEN, DASS DER WETTBEWERB ZUNIMMT“ Der REIT-Investor sprach mit Claudio Albertini, CEO des italienischen REITs IGD SIIQ SpA, über die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt Italiens und im italienischen REIT-Segment. der Dienstleistungsangebote erhöht. Auf der Grundlage der Ergebnisse, die auf der letzten, vom National Council of Shopping Centers (Consiglio Nazionale Centri Commerciali) organisierten Ver-sammlung vorgestellt wurden, lässt sich in Italien in diesem Bereich ein Umsatz-volumen in Höhe von insgesamt 51 Mil-liarden Euro verzeichnen, Lebensmittel eingeschlossen. Der Markt weist zudem noch ein großes Wachstumspotenzial auf. Jedes Jahr werden durchschnittlich zwei Milliarden Kunden registriert. Für 2014 wurde in den ersten acht Mo-naten trotz der anhaltend schlechten Wirtschaftslage in Italien ein Wachstum von 0,6 Prozent verzeichnet. Es wurde eine Reihe von Erweiterungen und Um-strukturierungen angekündigt, wie auch aus unserer Investitions-Pipeline 2014 bis 2016 hervorgeht, und auch große inter-nationale Marken scheinen interessiert zu sein. Auch nationale und internationale Investoren haben Interesse gezeigt, was zu neuen Kapitalzuflüssen geführt hat. Was hat sich in den vergangenen Monaten bei Ihrem Unternehmen getan? Im vergangenen Jahr haben wir uns sehr dynamisch entwickelt und waren aktiv. So haben wir uns dafür entschieden, ein offensives Spiel zu spielen. Wir haben gerade eine sehr erfolgreiche Kapitalisie-rung über 200 Millionen Euro durchge-führt und ein Shopping-Center, zwei Hypermärkte und zwei Supermärkte in verschiedenen italienischen Städten er-worben. Im Februar verkauften wir – un-ter Beibehaltung der Geschäftsführung – die Mall im „Le Fonti del Corallo Shop-ping Center“ in Livorno an einen Immo-bilienfonds. Im April kündigten wir eine Privatplatzierung von 150 Millionen Eu-ro in vorrangige ungesicherte Schuldtitel an. Durch die eingeworbenen Mittel konnten wir Investitionen tätigen, dar-unter ein Projekt zur Neugestaltung der ehemaligen Orlando Schiffswerften in Livorno für insgesamt mehr als 200 Mil-lionen Euro. Es erstreckt sich über 70.000 Quadratmeter und umfasst Shops, Wohnbereiche, Dienstleistungen und Unterkünfte. Wir haben bereits die ersten Einzelhandelsflächen eröffnet, die ersten Wohnungen verkauft, und wir erwarten, dass die Gestaltung des Projekts im Jahr 2018 beendet sein wird. Was glauben Sie, wie groß Ihr Portfolio in zwei Jahren sein wird? In unserem Businessplan für die Jahre 2014 bis 2016, den wir Ende 2013 vor-gestellt haben, haben wir Investitionen von ca. 195 Millionen Euro eingeplant. Diese Summe setzt sich zusammen aus ca. 110 Millionen Euro für Investitionen in das bestehende Portfolio und ca. 85Millionen Euro für Projektentwicklun-gen, die bereits in der Pipeline sind. Hin-zu kommen noch Veräußerungen in Höhe von ca. 190 Millionen Euro, und zwar 150 Millionen Euro für Verkäufe und ca. 40 Millionen Euro für den Verkauf des Porta a Mare. Zudem haben wir gerade eine Kapitalerhöhung durchgeführt, auf-grund deren wir die für das Ende unseres Businessplans 2016 angegebenen Ziele vorab erreichen können. Wie entwickelt sich der italie-nische Immo-bilienmarkt aktuell? Auf dem italie-nischen Im-mobilienmarkt sind Anzeichen von Wachstum erkennbar, wodurch der ne-gative Trend, der die vergangenen Jahre geprägt hat, umgekehrt werden konnte. Das Dekret „Sblocca Italia” – auch Un-block Italy genannt – verbessert die SIIQ-Vorschriften und ist gleichzeitig ein erster Schritt, um unseren Sektor wieder in Gang zu bringen. In diesem Jahr konnten wir ein erneutes und zunehmendes Inte-resse von ausländischen, insbesondere englischen und amerikanischen, Inves-toren feststellen. So kaufte der Quantum- Fonds im März fünfProzent unserer Ge-sellschaft, es gab aber auch noch andere interessante Transaktionen. Mit anderen Worten: In Italien ist man ganz allgemein zuversichtlicher geworden, und dies wirkt sich wiederum positiv auf den Immobilienmarkt aus. Bitte beschreiben Sie das Potenzial der Assetklassen, in die Ihr SIIQ investiert. Der Shopping-Center-Bereich konnte dem allgemeinen Konsumrückgang standhalten. Das ist insbesondere der dynamischen Verkaufsstrategie vieler Manager zu verdanken, die ihre Verkaufs-politik sowie den Mieter-Mix der Shop-ping- Center veränderten, um sich an die veränderten Marktumgebungen anzu-passen. Beispielsweise wurde die Zahl
  • 5. Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 SEITE 5 Wie wird sich Ihrer Meinung nach das ita-lienische SIIQ-Segment entwickeln? Das kürzlich verabschiedete Dekret „Sblocca Italia“ brachte eine Reihe wich-tiger Veränderungen für das SIIQ-System mit sich, einschließlich flexiblerer Steu-erregelungen und rechtlicher Rahmen-bedingungen, wodurch die italienischen SIIQs an die europäischen REITs angepasst werden. Wir glauben, dass die neuen Bedingungen dazu beitragen werden, Voraussetzungen zu schaffen, die für die Entwicklung und das Wachstum in die-sem Bereich in Italien nötig sind. Dies kann zur Gründung neuer Immobilien-gesellschaften führen, die an der italie-nischen Börse notiert werden können. Die vorgesehenen Anreize könnten zu-dem den großen Finanz- und Versiche-rungskonzernen helfen, ihre Immobilien-assets effektiver zu managen, was neue SIIQs entstehen lassen könnte. Die zwei wesentlichen Ziele bestehen darin, den Einstieg für Marktneulinge zu ermögli-chen, die sich zunehmend am europä-ischen Modell orientieren, sowie eine Grundlage für den Neustart des italieni-schen Immobiliensektors zu schaffen, sodass die SIIQs von den typisch institu-tionellen – insbesondere ausländischen – Investoren als eine mittel- beziehungs-weise langfristige Investition bzw. als Sy-nonym für Stabilität angesehen werden. Paradoxerweise hoffen wir, dass der Wettbewerb zunimmt, auch wenn der erste Schritt, eine SIIQ zu werden, darin besteht, ein börsennotiertes Unterneh-men zu werden und die Marktregeln bezüglich Offenlegung, Transparenz und Beziehungen zu Analysten und Investo-ren sowie strengere Vorschriften zu ak-zeptieren. Die Regierung hat den ersten Schritt getan, jetzt müssen die Immobi-liengesellschaften entscheiden, ob sie sich diesem System anschließen wollen oder nicht. Vielen Dank für das Gespräch! „REITs PROFITIEREN VON DER LOCKEREN GELDPOLITIK DER NOTENBANKEN“ 3 Fragen an Patrick Nass, Fondsmanager des EG Fonds Global REITs Wie haben sich Kri-sen wie in der Ukra-ine bislang auf den Fonds ausgewirkt? Die direkten Aus-wirkungen sind sehr gering. Zwar konnte sich der Fonds der allgemei-nen Unruhe an den Börsen nicht voll-ständig entziehen. Doch die REITs im Fondsportfolio haben keine Objekte in Russland oder der Ukraine, und die Sanktionswirkungen auf die Mieter sind nicht groß genug, um spürbaren Druck auf die Mietniveaus oder die Flächennachfrage auszuüben. Viel-mehr hat die Konjunktureintrübung infolge der Ukraine-Krise zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die EZB geführt, was sich auf den zinssensitiven REIT-Sektor positiv ausgewirkt hat. Wie stark beeinflusst die Abhängigkeit der asiatischen Märkte von der US-Zinslandschaft Bitte beachten Sie unsere Hinweise auf Seite 8, insbes. (3) und (5). die Fondsperformance? Dabei ist zwischen Staaten wie Singapur und Hongkong, die über den Wechsel-kurs stark mit der US-Geldpolitik ver-bunden sind, und Ländern mit eigen-ständiger Geldpolitik zu unterscheiden. In allen Ländern haben die REITs im vergangenen Jahr von der lockeren Geldpolitik der Notenbanken profitiert. Dennoch haben sich diese Kursgewin-ne über den Wechselkurs unterschied-lich auf die Fondsperformance ausge-wirkt. Titel aus Singapur und Hongkong haben durch die relative Stärke des US-Dollars gegenüber dem Euro einen zusätzlichen positiven Beitrag zur Wer-tentwicklung des Fonds geleistet. So gewannen etwa Titel aus Singapur auf Sicht von zwölf Monaten in lokaler Währung 14 Prozent, in Euro aber 18,5 Prozent hinzu. Japanische REITs sind dagegen kaum von der US-Zinsland-schaft beeinflusst. Hier dominiert die stark expansive Politik der Bank von Japan sowohl die Börsenkurse als auch die Währungsentwicklung. Mit knapp 21 Prozent haben die japanischen REITs in lokaler Währung deutlich mehr hinzugewonnen als die Titel aus Singapur. Mit 11,5 Prozent in Euro gerechnet wurden diese Kursgewinne durch die Auswirkungen der japani-schen Geldpolitik auf den Yen jedoch fast halbiert. Welche Titel bzw. Regionen fassen Sie für 2015 ins Auge? Vom Ziel einer tendenziellen Gleich-gewichtung der Regionen Europa, Asien und Nordamerika werden wir nicht abweichen. Asien erscheint uns insgesamt am attraktivsten, wogegen in Europa und Nordamerika differen-zierter vorzugehen ist. Hier bevorzu-gen wir moderne Büroflächen und Logistikimmobilien. Ebenfalls inter-essant erscheinen Sondernutzungs-arten wie Pflegeimmobilien oder Hotels. Interview mit Claudio Albertini von IGD SIIQ SpA
  • 6. Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 SEITE 6 Gastbeitrag von Helmut Kurz, Leiter Fondsmanagement REITs bei der BANKHAUS ELLWANGER GEIGER KG, erschienen auf die-stiftung.de am 8. August 2014 Indirekt beteiligen am Portfolio Wie Stiftungen in Immobilien investieren können Viele Stiftungen in Deutschland verwalten Vermögen, die natürlich nur zum Teil in Immobilien in-vestiert werden. Bei kleineren Stiftungsvermögen sind Direktinvestments wie der Kauf von Mehr-familienhäusern als Anlage kaum möglich und noch weniger sinnvoll. Sehr viel besser geeignet sind in diesen Fällen indirekte Immobilieninvestitionen. Hier gibt es in Deutschland mit offenen und geschlossenen Fonds sowie Immobilienaktien bezie-hungsweise Immobilienaktien-Fonds zwar grundsätzlich gleich drei verschiedene Wege. Doch da der offene Immobilienfonds aufgrund seiner Konstruktionsfehler bei Anlegern in Missgunst gera-ten ist und auch geschlossene Immobilienfonds mit ihrem Negativimage zu kämpfen haben, bleibt der Kauf einzelner Immobilienaktien oder von Immobilienaktien-Fonds. Von Helmut Kurz Für Stiftungen, die sich über die Börse indirekt an Immobilien-portfolien beteiligen möchten, eignen sich insbesondere Real Estate Investment Trusts (REITs). Diese spezielle Form der Immobilienaktie unter-liegt in allen Ländern besonderen Regula-rien. Sie müssen in der Regel per Gesetz einen Großteil ihrer Erträge aus der Im-mobilienvermietung generieren. Risiko-reiche Geschäftsmodelle wie der Handel mit Immobilien sind eingeschränkt. In Deutschland müssen REITs 75 Pro-zent ihrer Einnahmen aus Immobilien generieren und 75 Prozent ihres Vermö-gens in Immobilien anlegen. Die Fremd-kapitalquote darf maximal bei 55 Pro-zent liegen. Obwohl REITs daher ver-gleichsweise konservative Investments sind, entsprechen sie dennoch eher sel-ten dem Risikoprofil speziell von kleine-ren Stiftungen, die ein indirektes Immo-bilieninvestment mit geringen Wert-schwankungen suchen. FOTOS: ©THINKSTOCK/ISTOCK/KOSMIN, ©THINKSTOCK/ISTOCK/WHXDBZXY
  • 7. Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 SEITE 7 Global investieren In der Vergangenheit kamen offene Immo-bilienfonds den Bedürfnissen kleinerer Stif-tungen am ehesten entgegen. Der Charme der offenen Immobilienfonds lag für viele Investoren nicht nur in der geringen Vola-tilität, sondern auch in ihrem grenzüber-schreitenden Investitionsansatz. Die Fonds waren jedoch mit ihren Investments so-wohl innerhalb wie auch außerhalb von Europa oft nicht sehr erfolgreich. Misserfolge außerhalb Europas sind eher verständlich, denn es ist schwer, beispiels-weise in Asien oder Amerika die richtigen Immobilien zu identifizieren und sie zu ei-nem attraktiven Preis zu erwerben und später zu bewirtschaften, wenn all dies letztlich von einer Zentrale in Deutschland aus geschieht. Sinnvoller ist es, in REITs zu investieren, die in diesen Ländern vor Ort tätig sind und die eine sehr spezifische Ex-pertise in einem lokalen Markt und in be-stimmten Nutzungsarten haben. Ein loka-ler Manager, der auf eine bestimmte Regi-on und Nutzungsart spezialisiert ist, wird fast immer einem Generalisten überlegen sein, der weltweit in sämtliche Nutzungs-arten investiert. Für risikoaverse Anleger, die indirekt in Immobilien investieren möchten und da-bei auch an den Chancen der internatio-nalen Immobilienmärkte partizipieren wollen, bieten sich Aktienfonds an, die in internationale REIT-Gesellschaften in-vestieren. Globale REIT-Fonds reichen am ehesten an das Rendite-Risiko-Ver-hältnis von offenen Immobilienfonds he-ran und könnten daher für viele Anleger wie Stiftungen die Alternative für die in-direkte Quelle des Beitrags: www.die-stiftung.de, 12. August 2014 Immobilienanlage werden. Sharpe Ratio Maß der Dinge Bei der Auswahl von Aktienfonds schauen viele Anleger zunächst auf die absolute Performance. Hier liegen die am Markt ver-fügbaren REIT-Fonds mit globalem Ansatz bei der Drei-Jahres-Performance etwa zwi-schen neun und elf Prozent pro Jahr. Viel wichtiger als die absolute Rendite ist insbesondere für risikobewusste Anleger, zu denen Stiftungen zählen, die Kennzahl Sharpe Ratio. Das ist die risikoadjustier-te Überrendite zum risikolosen Zins. In die Kennzahl fließt nicht nur die absolu-te Performance, sondern auch die Volati-lität ein. Für risikoaverse Anleger ist da-her die Sharpe Ratio der besser geeigne-te Maßstab. Je höher die Sharpe Ratio, desto besser. Letztlich sagt sie aus, wie viel Rendite der Investor pro Risikoan-teil bekommt. Die globalen REIT-Fonds haben Sharpe Ratios von 0,44 bis 1,1 auf Sicht von drei Jahren. Der EG Fonds Global REITs hat beispielsweise eine Sharpe Ratio von 1,07. Wer indirekt in Immobilien investieren möchte, wünscht sich auch eine gewis-se Unabhängigkeit von den Wertpapier-märkten. An der Kennzahl Beta lässt sich ablesen, wie sehr der jeweilige REIT-Fonds im Vergleich zu den Aktien-märkten schwankt. Je niedriger das Beta, desto weniger schwankt der Fonds im Vergleich zum Gesamtmarkt. Die glo-balen REIT-Fonds liegen bei einem Beta von 0,55 bis 0,95 bei einer Drei-Jahres-Be- IMMOBILIEN trachtung. Der EG Fonds Global REITs hat zum Beispiel ein Beta von 0,55. Für die meisten Stiftungen kommt bei Im-mobilieninvestitionen nur der indirekte Weg infrage. Um von den Chancen an den internationalen Immobilienmärkten zu profitieren, sollten Investmentvehikel ge-wählt werden, die einen globalen Invest-mentansatz haben. Hier eignen sich ins-besondere Investments in globale REIT-Fonds. Bei der Auswahl sollten risikoa-verse Anleger wie Stiftungen weniger auf die absolute Performance, sondern viel-mehr auf die Kennzahlen Sharpe Ratio und Beta achten. Helmut Kurz ist Fondsmanager beim Bank-haus Ellwanger Geiger. Der Autor beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Ka-pitalanlagen und insbeson-dere Fazit mit Immobilienaktien und REITs in Deutschland und der Welt. Das 1912 gegrün-dete Bankhaus Ellwanger Geiger mit Sitz in Stuttgart bietet seinen Kunden Leistun-gen aus den vier Bereichen Private Banking, Private Immobilien, Real Estate und Institu-tional Banking. Mit dem EG-DIMAX wurde 1995 der erste und lange Zeit einzige Index für deutsche Immobilienaktien geschaffen. Dieser Artikel erschien am 12. August 2014 auf www.die-stiftung.de Gastbeitrag
  • 8. Der REIT-Investor AUSGABE 03 // NOVEMBER 2014 SEITE 8 IMPRESSUM V.i.S.d.P.: Mario Caroli, Persönlich haftender Gesellschafter Bankhaus ELLWANGER GEIGER KG, Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart, Telefon 0711/2148-0 Telefax 0711/2148-123 info@privatbank.de Herausgeberin des vorliegenden Dokumentes ist die Bankhaus ELLWANGER GEIGER KG, Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart, Telefon 0711/2148-0, Telefax 0711/2148-123 Amtsgericht Stuttgart HRA 738, persönlich haftende Gesellschafter: Dr. Volker Gerstenmaier, Mario Caroli. Stand: November 2014 Wichtige Hinweise (1) Die Informationen und Darstellungen geben die aktuellen Meinungen und Ein-schätzungen zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder. Sie können ohne Vorankündigung angepasst oder geändert werden. Die enthaltenen Informationen wurden sorgfältig geprüft und zusammen-gestellt. Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. (2) Die vorliegende Information ist keine Anlageberatung oder Empfehlung. Für in-dividuelle Anlageempfehlungen und um-fassende Beratungen stehen Ihnen die Be-rater unseres Hauses gerne zur Verfügung. (3) Die vorliegenden Informationen sind keine Finanzanalyse im Sinne des Wertpa-pierhandelsgesetzes und genügen nicht al-len gesetzlichen Anforderungen zur Ge-währleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht einem Verbot des Handels vor der Veröffent-lichung von Finanzanalysen. (4) Angaben zur steuerlichen Situation sind nur allgemeiner Art. Für eine individuelle Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten Aspekte und ggf. abweichende Bewertungen ziehen Sie Ihren Steuerberater hinzu. (5) Wertentwicklungen in der Vergangen-heit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen. Insbesondere Markt-, Kurs- und Währungsschwankungen können die Kurse, Werte und Erträge beein-flussen und zu Verlusten oder Gewinnen führen. (6) Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. (7) Die Urheberrechte für die gesamte in-haltliche und grafische Gestaltung liegen beim Herausgeber und dürfen gerne ver-wandt werden, wenn dem Herausgeber ein Belegexemplar zur Verfügung gestellt wird.