Unternehmen mit vielfältiger Belegschaft leisten mehr! Dafür ist eine faire Personalauswahl jedoch die Grundlage.
Alle Bewerbergruppen sollten in fairen Auswahlverfahren gleichermaßen zeigen können, was in Ihnen steckt. Die Studie der Humboldt-Universität Berlin zeigte nun, dass mit der interview suite fair rekrutiert wird und eine AGG-konforme Auswahl gewährleistet ist. Das fand die Studie heraus:
1. In der interview suite entscheiden allein die Fähigkeiten der Bewerber über eine gute und eine weniger gute Bewertung
2. Das Geschlecht der Bewerber spielt bei deren Bewertung keine Rolle. Nur die objektive Leistung zählt
3. Mit der interview suite haben alle Bewerber mit und ohne Migrationshintergrund die gleichen Chancen, ausgewählt zu werden
4. Agenda
I.
Warum wir faire Verfahren brauchen
II. Was faire Verfahren ausmacht
I. Faire Aufgaben
II. Faire Situationen
III. Fairness durch beteiligte Personen
III. Neueste Studienergebnisse: Fairness zeitversetzter
Videointerviews
IV. Bewerberzentrierte Personalauswahl
V. Guidelines: 5 Faktoren des fairen Recruitings
14. Diversity bislang…
Ergebnis I
„… allein die Angabe eines türkisch klingenden
Namen die Chance auf eine Einladung zum
Vorstellungsgespräch für ein Praktikum um
14% bzw. 24% verringert“
18. Diversity bislang…
Ergebnis I
„… allein die Angabe eines türkisch klingenden Namen die Chance auf eine Einladung zum
Vorstellungsgespräch für ein Praktikum um
14% bzw. 24% verringert“
19. Diversity bislang…
Ergebnis II
Die Diskriminierung verschwindet, wenn
persönliche und leistungsbezogene
Informationen über den Kandidaten zugänglich
gemacht werden
22. Fairness ist, wenn…
Personen unterschiedlicher (sozialer)
Gruppen vergleichbare Chancen gewährt
werden und sie Ihre Fähigkeiten unter
denselben Bedingungen zeigen können
26. How NOT To
How Not To:
In der Regel werden männliche Bewerber deutliche Vorteile haben
vertrauter mit dem Thema
können durch Ihr Vorwissen Zusammenhänge schneller begreifen
können leichter eigene Maßnahmen und Empfehlungen ableiten
28. How NOT To
How Not To:
In der Regel werden deutsche Bewerber deutliche Vorteile haben
Allgemeinwissen über deutsche Geschichte allerdings nicht relevant
für das erfolgreiche Absolvieren des Studiums
30. How To
How To:
Neutrale Themen, die keine Gruppe systematisch bevorzugen
Kriterien, die wirklich relevant sind
Sprachlich neutrale Formulierungen, die dem allgemeinen
Wortschatz entsprechen
Instruktionen, die keine Stereotype hervorrufen
Testanbieter, die über differenzierte Normen verfügen
Wenn internationale Bewerber: Fallstudien übersetzen?
34. How NOT To
How Not To:
Offline: Zumindest für die ersten Schritte werden lokale Bewerber
Vorteile haben
Leichtere Zugänglichkeit (zeitlich / örtlich)
Online: So werden jüngere (?) Bewerber Vorteile haben
Keine Vorbereitung
Keine Schulung / kein Infomaterial
Kein vertraut machen mit dem Material
36. How To
How To:
Online
Bewerber können sich auf die Testumgebung einstellen
Können technische Voraussetzungen prüfen
Bekommen die Möglichkeit Tests zu durchlaufen
Können den Test flexibel absolvieren
39. How NOT To
How Not To:
Fragen variieren zwischen unterschiedlichen Bewerbergruppen
Bei Männern: „Geben Sie uns ein Beispiel aus den letzten zwei Jahren, in denen Sie
Führungserfahrung sammeln konnten.“
Bei Frauen: „Warum denken Sie, sind Sie für eine Führungsposition geeignet? Wie
werden Sie mit den Anforderungen an eine Führungsperson in den nächsten Jahren
umgehen können?
40. How To
How To:
Fragen aus einem (halb)-standardisierten Fragenpool auswählen, in
dem alle Fragen gleichwertig sind
Während des Gesprächs protokollieren, so werden im Nachhinein
verzerrte Informationen minimiert
Bewertungen anhand einer standardisierten Skala vornehmen
44. Fairness zeitversetzter Videointerviews
Bewertung der „Teamfähigkeit“
Weibliche
Bewerber
Männliche
Bewerber
12%
11%
41%
42%
Trifft gar nicht zu
20%
25%
Trifft wenig zu
Trifft ziemlich zu
Trifft völlig zu
26%
„Der Bewerber erkennt das gemeinsame Teamziel“
23%
45. Fairness zeitversetzter Videointerviews
Gesamtbewertung
Weibliche Bewerber
Männliche Bewerber
Anzahl der Bewertungen
Anzahl der Bewertungen
40
40
30
30
20
20
10
10
0
schlecht
eher schlecht
neutral
gut
Ungeeignete Bewerber
sehr gut
0
schlecht
eher schlecht
neutral
gut
Geeignete Bewerber
sehr gut
46. Fairness zeitversetzter Videointerviews
Weiterkommen im Prozess der geeigneten Bewerber
Fragebogen
% der Zustimmung
50
Bewerber ohne
Migrationshintergrund
Arbeitsproben
40
Lebenslauf
Unstrukturiertes
Interview
Simulationsorientierte
Verfahren
30
Bewerber mit
Migrationshintergrund
Unbekannt
Strukturiertes
Interview
Unbekannt
20
10
0
Trifft gar nicht zu
Kognitive
Leistungstests
Trifft wenig zu
Trifft ziemlich zu
Trifft völlig zu
„Ich würde den Bewerber/ die Bewerberin zur nächsten Auswahlrunde einladen“
47. Fairness zeitversetzter Videointerviews
1. Lebenslauf
Prozentuale Anzahl der Einladung zum persönlichen Gespräch (Kaas & Manger, 2012)
42 %
32 %
0
10
20
Bewerber mit Migrationshintergrund
werden 10% seltener zum persönlichen
Gespräch eingeladen
30
40
50
60
2. interview suite
Prozentuale Zustimmung zur Aussage „Ich würde den Bewerber zur nächsten Auswahlrunde einladen.“
(viasto, 2013)
Bewerber mit
Migrationshintergrund
haben die gleichen
Chancen auf folgende
Auswahlschritte
42 %
43 %
0
10
20
30
40
50
60
Bewerber
ohne
Migrationshintergrund
Bewerber
mit
Migrationshintergrund
49. Fairness zeitversetzter Videointerviews
„Es hat sich gezeigt, dass unter standardisierten Bedingungen die
Qualität der Antworten den größten Einfluss auf die Bewertung der
Antworten von gespielten Bewerbern hatten – nicht das Geschlecht
oder ob die Person einen Migrationshintergrund hatte.“
51. Fairness zeitversetzter Videointerviews
„Um es so auszudrücken: Meiner Meinung nach kann die Praxis nur
profitieren, wenn Personen, die dasselbe antworten aber
unterschiedlich aussehen, dieselbe Bewertung erhalten. Wir wissen,
dass die Ungleichbehandlung von Personen aufgrund von Vorurteilen
gerade bei unstandardisierten Verfahren der Personalauswahl eine
große Rolle spielen können.“
52. Fairness zeitversetzter Videointerviews
Prof. Ortner,
Seit der Debatte um geschwärzte Lebensläufe sind einige Personaler
davon überzeugt, dass ein Bild des Bewerbers auf jeden Fall zu
Diskriminierungen führt.
Was sagen die Ergebnisse zu diesem Vorurteil?
53. Fairness zeitversetzter Videointerviews
„Ich denke, die Ergebnisse zeigen sehr eindrucksvoll das nicht das Bild
an sich das Problem ist, denn dem begegnen wir ja immer wieder –
spätestens im persönlichen Gespräch. Das Bild wird nur ein Problem,
wenn ihm nicht standardisiert begegnet wird. Und die Ergebnisse
zeigen da ganz klar – wenn auf standardisierten Skalen bewertet wird,
verfälscht das Bild die Bewertung des Bewerbers keineswegs. Vielmehr
wird die wahre, kompetenzbezogene Leistung des Bewerbers gesehen
und bewertet.“
55. Wahrnehmung der Fairness
Formale Test-charakteristika
nach Gilliland, 1993
Anforderungsbezug
Möglichkeit, Leistung zu zeigen
Zwei Wege Kommunikation
Möglichkeit, Ergebnisse zu überdenken
Human Resource Policy
Information über Auswahlprozess
Feedback
Transparenz
Interpersonal Treatment
Zwei-Wege Kommunikation
Angemessenheit der Fragen
Wahrnehmung
der Fairness
56. Wahrnehmung der Fairness
N = 110
Wahrgenommener Nutzen
„Das Verfahren ist
… zeitsparend
… authentisch
… effektiv“
Usability
„Die Bedienbarkeit ist intuitiv“
„Ich wusste zu jedem Schritt was ich zu tun
hatte“
Wahrnehmung
der Fairness
57. Vorteile: Faires Recruiting
Pool an geeigneten Bewerbern wird größer
Unternehmensimage wird positiver
Diverse Unternehmen ziehen diverse
Bewerber an
58. Guideline: 5 Faktoren des fairen Recruitings
nach Kunnan, 2004
Accuracy
Equality
Accessibility
Das Verfahren muss das Merkmal valide
messen und Bezug zu den tatsächlichen
Anforderungen der Stelle haben
Verschiedene Gruppen dürfen weder
inhaltlich (z.B. durch die Sprache) durch das
Verfahren noch systematisch in den
Ergebnissen diskriminiert werden
Das Verfahren muss für alle Bewerber gleich
leicht zugänglich sein. Gleiches gilt für Vorabinformationen sowie Vorbereitungsmaterial.
59. Guideline: 5 Faktoren des fairen Recruitings
nach Kunnan, 2004
Practicability
Reversibility
Das Verfahren muss für alle Bewerber gleich
sein, auch wenn die Testdurchführung nicht
überwacht wird (z.B.PC-Auflösung)
Der Bewerber muss zu jedem Zeitpunkt die
Möglichkeit haben, das Löschen seiner Daten
zu verlangen. Außerdem sollte er Feedback
über seine Leistung erhalten
60. Kontaktieren Sie uns!
Prof. Dr. Tuulia Ortner
Universität Salzburg
Tuulia.Ortner@sbg.ac.at
Hanna Weyer
Business & Client Development
hanna.weyer@viasto.com
+49 30 609 88 53-30
www.viasto.com