Zeit & Zutritt Kompakt - Lösungen für Sicherheit und Steuerbarkeit für das Unternehmen von morgen
Führende Praxisexperten und Wissenschaftler beleuchten in diesem Werk alle relevanten Aspekte zum Thema Zeit & Zutritt. Die Anforderung der Märkte in Richtung Flexibilität wie aber auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter erfordern eine neue Unterstützung des Personaleinsatzes. Zugleich treiben ein höheres Sicherheitsbedürfnis und neue Herausforderungen wie Industrie 4.0 oder Food Defense das Thema. Die damit verbundenen Fragen beantworten in diesem Gemeinschaftswerk u.a. ein virtueller Roundtable und eine Vielzahl von Fachartikeln und Interviews. Infografiken und Informationsquellen sowie Fallbeispiele und Verzeichnisse runden das Werk ab. So erhält der Leser einen fundierten Überblick über Status quo und Zukunft einer der wichtigsten Infrastrukturen für die "Digitale Ökonomie".
Kompetenz-Häppchen Nr. 04 zu Digitalisierung und ERP (Enterprise-Resource-Pla...
Zeit & Zutritt Kompakt - für Lösungen für Sicherheit und Steuerbarkeit für das Unternehmen von morgen (Competence Book Nr. 21)
1. Competence Book Nr. 21
Klaus Wössner, Dr. Ralf Gräßler, Raphaele Rose, Winfried Felser (Herausgeber) et al.
Auflage
2016
Zeit & Zutritt KompaktLösungen für Sicherheit und Steuerbarkeit für das Unternehmen von morgen
Anzeigenveröffentlichung
2.
3. Competence Book Nr. 21
Zeit & Zutritt Kompakt
Lösungen für Sicherheit und Steuerbarkeit für das Unternehmen von morgen
Klaus Wössner, Dr. Ralf Gräßler, Raphaele Rose, Winfried Felser (Herausgeber) et al.
6. Competence Book - Zeit & Zutritt6
Wir danken ganz herzlich
Franz Langecker und Werner Störmer,
ohne die dieses Buch nicht möglich gewesen wäre
7. Competence Book - Zeit & Zutritt
EDITORIAL - PROF. DR. CHRISTIAN RÜTTGERS
7
Mehr Forschung gefragt …
Die in jüngster Zeit häufig verwendeten Ausdrücke „Digi-
tale Transformation“ oder „Industrie 4.0“ umfassen Verän-
derungsprozesse in Produktionsprozessen, aber auch in
der Arbeitsorganisation und den -abläufen, welche aus der
zunehmenden Verwendung von Informationstechnologie
resultieren.
Diese Auswirkungen von „Digitaler Transformation“ oder
„Industrie 4.0“ auf das Personalmanagement sind ein For-
schungsschwerpunkt unseres ipo – Institut für Personal
& Organisationsforschung der FOM Hochschule. Der-
zeit untersucht das ipo im Rahmen eines Projektes etwa,
welche Wirkungen von verschiedenen Ausprägungen der
Digitalisierung auf arbeitsbezogene Einstellungen von Be-
schäftigten ausgehen.
Zentrale Ergebnisse des Projektes auf Basis einer Beschäf-
tigtenbefragung sind: Das fortschreitende mobile Arbeiten
geht mit einer höheren empfundenen Arbeitszeitflexibili-
tät der Befragten einher. Herausforderungen liegen darin,
dass Mitarbeiter mehr Zusatzarbeit nach Hause nehmen,
sich ständig erreichbar fühlen und einen technologiege-
triebenen Arbeitsdruck empfinden.
Um diesem Spannungsfeld angemessen zu begegnen,
kommtesauf dieVerantwortung der handelnden Personen
an. Auf der einen Seite sollten Führungskräfte verinnerli-
chen, dass ihre Mitarbeiter Entspannungs- und Ruhezei-
Zu Christian Rüttgers:
Dr. Christian Rüttgers ist Professor an der FOM Hochschule und dort stellvertretender
wissenschaftlicher Direktor des ipo – Institut für Personal- & Organisationsforschung.
Schwerpunkte seiner Forschung sind Mitarbeiterbindung und Führung sowie die Auswir-
kungen der Digitalisierung auf das Personalmanagement. Neben seiner Tätigkeit an der
FOM Hochschule berät er als Geschäftsführer der CONSCIE GmbH Unternehmen bei
der Konzeption und Erstellung von Mitarbeiterbefragungen.
https://www.xing.com/profile/Christian_Ruettgers
ten benötigen. Auf der anderen Seite ist auch die Eigen-
verantwortung des Mitarbeiters gefragt. Jeder Einzelne ist
gefordert, im wahrsten Sinne des Wortes abzuschalten.
Auch Software-Systeme des Bereiches „Zeit & Zutritt“ bie-
ten Ansatzpunkte: Schon heute können Zeiterfassungs-
systeme die Transparenz über die Arbeitszeiten erhöhen.
Gleichwohl nutzen bei weitem nicht alle Unternehmen
die vorhandenen Möglichkeiten. So ist beispielsweise das
mobile Eintragen von Arbeits- und Projektstunden nur für
wenige der befragten Beschäftigten machbar.
Zu den Effekten von Software-Systemen im Bereich „Zeit
& Zutritt“ und daran anknüpfenden Lösungen wie der
Personaleinsatzplanung existieren vergleichsweise wenig
Forschungsarbeiten. Noch sind also mehr Fragen offen als
beantwortet.
Vielleicht kann dieses Werk mit dazu beitragen, hier wei-
tergehende Forschungsprojekte zu initiieren. Auf jeden
Fall wünsche ich Ihnen einen hohen Erkenntnisgewinn
bei der Lektüre!
Christian Rüttgers
Stellv. wissenschaftlicher Direktor
ipo – Institut für Personal- & Organisationsforschung
der FOM Hochschule
8. Competence Book - Zeit & Zutritt
Einleitung Grundlagen Lösungsbausteine &
Branchenanwendungen
INHALT
8
5 Unser Kompetenz-Netzwerk
Partner des
Competence Books
7 Editorial - Prof. Dr. Christian Rüttgers
Mehr Forschung gefragt …
10 Grußwort - Klaus Wössner
Zeit & Zutritt, wichtiger denn je,
nicht nur für Rio und die
Industrie 4.0
11 Grußwort - Dr. Ralf Gräßler
Zeit & Zutritt als Basis
12 Grußwort - Stefan Post
Wie Zeit & Zutritt zum
Erfolgsbaustein der
Digitalisierung werden
14 Wissen ganz kompakt I
Infografiken zu Zeit & Zutritt
18 Wissen ganz kompakt II
Zitate zu Zeit & Zutritt
22 Roundtable Zeit & Zutritt
Zeit & Zutritt 2020 -
Ohne Infrastruktur
keine digitale Ökonomie,
keine Ökonomie 4.0!
44 Zeiterfassung & Zutrittskontrolle
Zeiterfassung & Zutrittskon-
trolle - 2 Spitzen desselben
Eisbergs
46 Entwicklungen
Entwicklungen in
Zeit & Zutritt
48 Netzökonomie
Zeiterfassung auf dem Weg in
die Netzökonomie
54 Zeiterfassung im Digitalen Wandel
Anspruch und Wirklichkeit
der Zeiterfassung im digitalen
Wandel
58 Zutrittssystem
Vier Checklisten für die Ein-
führung eines Zutrittssystems
64 Rechtliche Rahmenbedingungen
Rechtliche Rahmenbedingun-
gen für Zeit & Zutritt
66 Studie der FOM
New Work(ing Time): mehr
Freiheit, mehr Verantwortung
72 Technologie
Von der Stempeluhr zum
Datenerfassungsterminal
80 Biometrie
Lord Sinclair macht es vor
83 Sicherheit
Sicher ist sicher!
86 PEP/BDE
Moderne Zeiterfassungs-
lösungen (und Zutritts-
kontrollen) als Basis
88 Mobile/Hotels
Mobile-Access in Hotels
92 Food Defense
Produktschutz und Standortsi-
cherheit nach IFS Food V6
96 Industrie 4.0
Zeit-, Betriebs- und Zutritts-
daten für Industrie 4.0
10. Competence Book - Zeit & Zutritt10
GRUßWORT - KLAUS WÖSSNER
Zeit & Zutritt,
wichtiger denn je -
nicht nur für Rio und die
Industrie 4.0 …
Sicherheit in unsicheren Zeiten …
Vor einiger Zeit hatte ich die Freude eines Interviews worin unter
anderem unser Einsatz beim Deutschen Haus in Rio während der
Weltmeisterschaft im Vordergrund stand. Im Rahmen unserer
Partnerschaft mit der Deutschen Sportmarketing GmbH wurde
die Akkreditierung der Besucher durch unser Vertriebszentrum
Süd-West, die Firma IVS Zeit + Sicherheit GmbH, durchge-
hend gelöst. Dabei wurden neben unserer webbasierten Lösung
Technologien wie Drehkreuze mit ISGUS-Zutrittslesern, Bar-
code-Scanner zur Zutrittssicherung und/ oder zum Bildvergleich
eingesetzt. Natürlich sind wir stolz über solche Leuchttürme …
Natürlich wird das Thema Sicherheit in der Breite aber auch jen-
seits solcher Leuchttürme immer wichtiger. In unsicheren Zeiten
sind heute Interessenten und Kunden sensibler, was das Thema
Sicherheit angeht. Heute beziehen Planer, Architekten, Betreiber
und Auftraggeber das Thema Sicherheit viel früher in ihre Pla-
nungen und Maßnahmen ein. Jedem ist dabei klar, dass es 100%
Sicherheit nicht geben kann, zugleich nutzt man aber die verfüg-
baren Technologien, um die Sicherheit möglichst optimal darzu-
stellen oder zu verbessern.
...und Industrie 4.0, …, IFS Food Standard als Treiber
Auch neue Themen wie Industrie 4.0 sind Treiber für das gestei-
gerte Interesse an Lösungen im Umfeld von Zeit & Zutritt. BDE/
MDE, aber auch eine flexiblere Personaleinsatzplanung werden
eine ganz wesentliche Rolle einnehmen. Neben diesem jungen
Thema treiben aber auch schon länger relevante Themen wie
Bekannter Versender oder IFS Food Standard das Interesse an
Lösungen unserer Branche. Sie sorgen insgesamt für eine Zu-
nahme der Anfragen, wo wir Neukunden schon im Erstgeschäft
umfassend unterstützen. Dabei sind viele Potenziale noch nicht
erschlossen. Wir wollen daher z.B. Kunden, die bereits seit vielen
Jahren Zeiterfassungssysteme nutzen, zeigen, wieviel mehr jen-
seits der klassischen Anwendung heute möglich ist
Mehrwert „alles aus einer Hand“
Dass wir dabei auch nach über 125 Jahren so erfolgreich am Markt
agieren, liegt u.a. daran, dass wir alles aus einer Hand liefern
und wir in den Disziplinen Zeiterfassung, Einsatzplanung, BDE/
MDE und Zutritt Lösungen bereitstellen, die wirkliche Experten-
Lösungen darstellen und nicht lediglich oberflächliche „add ons“
sind. Damit haben unsere Kunden einen Verantwortlichen, der
dafür sorgt, dass die Vorgaben umgesetzt werden und Custo-
mizing Installation, Migration und Training fristgerecht abge-
schlossen sind.
Von daher freue ich mich, dass wir nun auch mit dem Compe-
tence Book auf ein Werk zugreifen können, das Transparenz über
die wichtigen Themen unserer Zeit und für die Zukunft schafft!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Wössner
Zu Klaus Wössner:
Klaus Wössner begleitet das Thema MES bereits seit dem Anfang der
90er Jahre, als die die ISGUS GmbH anlässlich der CeBIT ihre erste
BDE Lösung vorstellte. Seither hat sich die ISGUS Lösung, wie auch der
Bedarf der überwiegend mittelständischen Kunden, kontinuierlich wei-
terentwickelt. In 25 Jahren ununterbrochener Produktpflege und Wei-
terentwicklung wurden immer wieder neue Aspekte und Entwicklungen
aufgegriffen, die sich in der heute angebotenen Lösung wiederfinden.
Klaus Wössner ist seit vielen Jahren im Projekt- und Produktmanage-
ment im Bereich Fertigung/Industrie aktiv und ist seit 1996 verantwortlich
für Vertrieb und Marketing.
11. Competence Book - Zeit & Zutritt 11
GRUßWORT - DR. RALF GRÄßLER
Zeit & Zutritt als Basis
Liebe Leserinnen und Leser,
Zeit und Zutritt sind, wie Lohn und Gehalt, das Salz und Brot der
Personalarbeit. Daher verwundert es nicht, dass diese etablierten
Themen auch unseren Weg in die digitale Zukunft maßgeblich
begleiten werden.
Wirklich? Schreibt und denkt so nicht ein Ewiggestriger? War-
um brauchen wir eine Zeiterfassung, obwohl Leistung doch in
der neuen Arbeitswelt in Ergebnissen gemessen wird, nicht mehr
in Anwesenheit? Und wozu eine Zutrittskontrolle – wir arbeiten
doch auf der grünen Wiese?
Der Herausgeber dieses Competence Books, Winfried Felser,
schreibt an anderer Stelle sehr richtig, dass die Megatrends der
Digitalisierung – Flexibilisierung, Vernetzung und Öffnung – ohne
eine sichere Infrastruktur nicht möglich sind. „Tore auf und Augen
zu“ ist in keinem Bereich eine gute Strategie, genauso wenig wie
das Beharren auf alten Command-and-Control-Strukturen.
Unternehmen müssen ihre immer weiter reichende Öffnung
nach Innen und nach Außen mit (Daten-)(Schutz-)Konzepten
begleiten, die genau diese Öffnung zulassen. Und sie müssen
der zunehmenden Eigenverantwortung ihrer Mitarbeiter einen
Rahmen bieten, in dem sie sich entfalten kann. Technologie und
Kultur – als Symbiose des digitalen Wandels – schaffen neue Op-
tionen, aber auch neue Aufgabenstellungen für Unternehmen.
Unsere vordringliche Aufgabe als Unternehmer und Softwarean-
bieter ist es, Lösungen zu finden, die im Spannungsfeld zwischen
24/7-Erreichbarkeit (die Globalisierung und Dienstleistungsge-
sellschaft fordern) und dem Mitarbeiterwunsch nach „Ich arbei-
te wann und wo ich will“ funktionieren. Vielleicht brauchen wir
dazu auch neue Gesetze, abervorallem benötigen wir uns – unse-
re Ideen und Impulse, die New Work ermöglichen. Die Technolo-
gie ist nicht das Problem, die ist da und im privaten Umfeld nut-
zen wir sie alle längst. Apps messen, begleiten und optimieren
unser Leben. Wir begeistern uns für die „fluffige“ Bedienbarkeit
smarter Technologien. Was hindert uns eigentlich daran, diese
Smartheit auch im Unternehmensumfeld, sowohl im Umgang
miteinander als auch im Umgang mit Technologien, zu leben?
Nehmen Sie diese Frage bitte mit bei der Lektüre des Competence
Books, ich wünsche Ihnen, dass Sie viele Antworten und neue
Einsichten finden.
Ihr Ralf Gräßler
Zu Ralf Gräßler:
Dr. Ralf Gräßler ist geschäftsführender Gesellschafter der
VEDA GmbH. Er studierte Physik und Wirtschafts-wissen-
schaften an der RWTH Aachen. Anschließend promovierte
er im Bereich der Hochenergiephysik und war während die-
ser Zeit überwiegend am europäischen Kernforschungszen-
trum CERN in Genf tätig. Bevor Ralf Gräßler sich im Jahr
2000 VEDA anschloss, war er fünf Jahre bei A.T. Kearney als
Unternehmensberater in den Bereichen Strategie und High
Tech Industry tätig. Als Unternehmer bei VEDA beschäftigt
er sich insbesondere mit der Digitalisierung von HR und den
Auswirkungen der Netzökonomie auf Unternehmensstruktur
und -kultur.
12. Competence Book - Zeit & Zutritt12
GRUßWORT - STEFAN POST
Wie Zeit & Zutritt zum
Erfolgsbaustein der
Digitalisierung werden
Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist in vollem Gange. Sie macht
auch vor klassischen HR-Prozessen nicht halt. Zeitwirtschaft und
Zutrittskontrolle sind wichtige Bestandteile der Personaladmi-
nistration und Vorreiter bei der Digitalisierung von HR-Prozes-
sen. So wurde bereits vor Jahrzehnten die klassische Stempeluhr
durch digitale Pendants ersetzt und der Schlüssel zum Öffnen
von Türen durch den Transponder abgelöst.
Moderne Zeitwirtschaftssysteme decken eine Vielzahl von Funk-
tionen ab. Die Nutzung mobiler Geräte wie Smartphones und
Tablets wird heute schon unterstützt. Mitarbeiter können von
unterwegs Arbeits- und Reisezeiten oder im Home-Office Pro-
jektzeiten erfassen. Das Beantragen und Genehmigen von Über-
stunden, Urlaub oder Dienstreisen ist ebenfalls mobil und somit
zeit- und ortsunabhängig möglich.
Zeit & Zutritt werden durch die Digitalisierung der Arbeitswelt
nicht verzichtbar, sondern gehören zur wesentlichen Infrastruk-
tur für das Arbeiten 4.0. Aufgrund des hohen Reifegrades der
Zeitwirtschaftslösungen heute wird es zukünftig nicht um immer
neue Funktionalitäten gehen, sondern darum, wie sich Zeitwirt-
schaft in übergeordnete Personal- und Unternehmensprozesse
integrieren und wie sich die Software an wandelnde Bedürfnisse
aller Beteiligten anpassen lässt.
Dies gelingt, wenn Zeit & Zutritt Teile einheitlicher Personalpro-
zesse im Unternehmen werden. Wir bei SP_Data nehmen eine
verstärkte Nachfrage nach integrierten Lösungen für das Human
Resources Management wahr.
Die Digitalisierung kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie
auch den Wertewandel bei den Mitarbeitern berücksichtigt.
Softwarehäuser sollten nach der User Experience die Employee
Experience optimieren. Dies bedeutet mehr Transparenz und
Partizipation, verbesserte Kommunikation und Kollaboration.
Wenn Digitalisierung und Wertewandel kein Widerspruch sind,
werden Zeit & Zutritt wichtige Erfolgsbausteine des Arbeitens 4.0
sein.
Viel Spaß bei der Lektüre des Competence Books wünscht
Ihnen
Stefan Post
Geschäftsführer der SP_Data GmbH & Co. KG
Zu Stefan Post:
1965 geboren in Hannover
1984 Abitur
1988 Stefan Post gründet die SP_Data GmbH & Co. KG.
1992 Abschluss Diplom-Wirtschaftsingenieur
mit Fachrichtung Informatik
1998 Einstellung des ersten Mitarbeiters
2003 Einführung der Personalzeitwirtschaft
2004 Start des Mitarbeiterportals
2006 Umzug in das heutige Firmengebäude
2013 Einstellung des 45. Mitarbeiters
2013 Vorstellung der neuen Produktgeneration
2015 Komplettierung des Produktportfolios
um Bewerber- und Personalmanagement,
Bildungs- und Talentmanagement
13. SP_Data GmbH & Co. KG
fon: 05221 9140 444 | info@spdata.de | www.spdata.de
HR weiter gedacht.
Intelligente HR-Lösungen bilden Ihre Prozesse klar und effizient ab.
Software und Services – so wie Sie es brauchen.
» PERSONALBESCHAFFUNG
» PERSONALENTWICKLUNG
» PERSONALMANAGEMENT
» BILDUNGSMANAGEMENT
» PERSONALABRECHNUNG
» ABRECHNUNGSSERVICE
» PERSONALZEITWIRTSCHAFT
» PERSONALEINSATZPLANUNG
» MOBILE LÖSUNGEN
14. Competence Book - Zeit & Zutritt
INFOGRAFIK
Infografik Zeit & Zutritt
14
Quelle:Studie:ARBEIT4.0&DIGITALISIERUNG,Prof.Dr.BurghardHermeier
|RektorFOMHochschule
Quelle:StudieREINERKartengeräteGmbH&Co.KGFurtwangenund
HochschuleFurtwangenUniversity
Heute Nutzung
[n = 517]
mehrmals
täglich
niemals mehmals
täglich
Nutzung in 10 Jahren
[n = 517]
Digitale Personaleinsatzplanung
Digitale Zeiterfassung
2,270,89
0 44
2,37 3,08
Status quo + Zukunftsprognosen ...
Welche der folgenden Arbeitszeitmodelle dominieren in Ihrem
Unternehmen?
35%
16%
16%
18%
2%
13%
Gleitzeit
SchichtarbeitTeilzeitarbeit
Saisonarbeit
Vertrauensarbeitszeit
Sonstige
15. Competence Book - Zeit & Zutritt
INFOGRAFIK
15
Weshalb erfassen Sie in Ihrem Unternehmen die Arbeitszeit
Ihrer Mitarbeiter?
Ermittlung von Überstunden 22 %
Erfassung der Ist-Arbeitszeit 21 %
Kontrolle der Einhaltung von Arbeitszeiten 19 %
Dokumentation 12 %
Flexible Arbeitszeitsteuerung 9 %
Abrechnung für Kunden 8 %
Auf Wunsch der Mitarbeiter 3 %
Sonstige 2 %
Budgetverwaltung 2 %
Umstellung des Arbeitszeitmodells 1 %
Quelle:StudieREINERKartengeräteGmbH&Co.KGFurtwangenund
HochschuleFurtwangenUniversity
Weshalb kam eine systematische Erfassung der Arbeitszeit
Ihrer Mitarbeiter für Ihr Unternehmen bisher nicht in Frage?
31 %Zu geringe Mitarbeiterzahl
17 %Arbeitszeitmodell eignet sich nicht zur Zeiterfassung
16 %
Vermeidung von Demotivation der Mitarbeiter
durch überhöhte Kontrolle
14 %
Einführung eines Zeiterfassungssystems
wäre zu teuer
8 %Sonstige
8 %Erfassung der Arbeitszeit wäre zu teuer
5 %Kein geeignetes Zeiterfassungssystem bekannt
1 %Betriebsrat/Mitarbeiter sind dagegen
Quelle:StudieREINERKartengeräteGmbH&Co.KGFurtwangenundHochschuleFurt-
wangenUniversity
17. Competence Book - Zeit & Zutritt
INFOGRAFIK
17
Welche Vorteile konnte Ihr Unternehmen durch die Einführung
der elektronischen Zeiterfassung gewinnen?
Schnellere und einfachere Auswertung
der Arbeitszeiten 40 %
Detailliertere Informationen über Krankheitstage,
Überstunden, etc. der Mitarbeiter
Ersparnis von Personal-und Verwaltungskosten
Zeitersparnis
Motivation der Mitarbeiter
30 %
14 %
12 %
4 %
Quelle:StudieREINERKartengeräteGmbH&Co.KGFurtwangenund
HochschuleFurtwangenUniversity
Vergleich: Unternehmen mit und ohne digitaler Zeiterfasseung
geringe
Zustimmung
hohe
Zustimmung
1 52 3 4
Emotionale
Mitarbeiterbindung
3,19Nein [n = 170]
3,48Ja [n = 320]
+
Arbeitszufriedenheit
3,22Nein [n = 179]
3,44Ja [n = 335]
+
Work-Life-Balance
3,36Nein [n = 177]
3,53Ja [n = 331]
+
Quelle:Studie:ARBEIT4.0&DIGITALISIERUNG,Prof.Dr.BurghardHermeier
|RektorFOMHochschule
18. Competence Book - Zeit & Zutritt
Statements zur
Zeit & ZutrittWas sagen die führenden Köpfe zur Zukunft?
für Zeit & Zutritt
Trends /
Treiber
„Auch wenn es dem einen oder anderen Betriebs-
rat nicht gefällt, so werden auch Transparenz und
die Korrelation von Daten immer wichtiger. Dabei
geht es keineswegs um die Überwachung von
Mitarbeitern sondern vielmehr um die Berech-
nung von Kennzahlen zum Zwecke der übergrei-
fenden Prozessoptimierung.“
Dipl.-Ing. (DH) Bernd Berres
Senior Product Manager HR
MPDV Mikrolab GmbH
„Die wichtigsten Trends und Treiber im Bereich Zeit & Zutritt sind (...) die üblichen Verdächtigen: gesell-
schaftliche, wirtschaftliche und technologische Megatrends sowie gesetzliche Änderungen, die in konfor-
me Strukturen übersetzt werden müssen.“
Alexander Kern
Niederlassungsleiter VEDA Zeit GmbH, VEDA GmbH
„Ein wichtiger Trend ist weiterhin die Konvergenz
von Sicherheitsgewerken wie Zutrittskontrolle,
Videoüberwachung, Gebäudemanagement zu ei-
nem integrierten Sicherheitssystem. Die Kunden
wollen Lösungen, die problemlos miteinander ar-
beiten.“
Stephan Speth
Leiter Marketing und Neue Geschäftsfelder
PCS Systemtechnik GmbH
„Einer der anhaltenden Trends ist der steigen-
de Einsatz von mobilen Lösungen, um Employee
Self Service und Management Self Service zu
perfektionieren.“
Raphaele Rose
Marketingleitung / Strategischer Vertrieb
SP_Data GmbH & Co. KG
STATEMENTS
18
19. Competence Book - Zeit & Zutritt
„Innovationen in Zeit & Zutritt sind Teilbe-
reiche der komplexen HR-Transformation.“
Raphaele Rose
Marketingleitung / Strategischer Vertrieb
SP_Data GmbH & Co. KG
Markt-
potenzial
„Auch wenn so gut wie jedes Unternehmen heute
schon irgendein System für Zeit & Zutritt im Einsatz
hat, so sehen wir den Markt für integrierte Lösun-
gen noch lange nicht als gesättigt an.“
Dipl.-Ing. (DH) Bernd Berres
Senior Product Manager HR, MPDV Mikrolab GmbH
„Die Branche befindet sich zur Zeit in einer Konsolidierungsphase, was die aktuellen Firmenzusammen-
schlüsse eindrücklich zeigen.“
Uwe Eisele
Leiter Marketing Deutschland, dormakaba Deutschland GmbH
Infrastruktur / Enabler
für neue Geschäftsprozesse
„Gerade die flexible Zuteilung von Zutrittsrechten
auf das Mobiltelefon ermöglicht neue Anwen-
dungsfälle, beispielsweise im Bereich Öffentliche
Versorgungsunternehmen (...).“
Uwe Eisele
Leiter Marketing Deutschland
dormakaba Deutschland GmbH
„Schlagworte wie Customer-Experience oder di-
gitale Transformation lesen sich immer so fort-
schrittlich, aber mit Marketing-Buzzwords ist es
in der Praxis nicht getan. (...) Da ist es nicht ziel-
führend, wenn wir den Markt mit neu erfundenen
Begriffen wie „Zutritt 5.0“ noch mehr verunsi-
chern.“
Stephan Speth
Leiter Marketing und Neue Geschäftsfelder
PCS Systemtechnik GmbH
„Die Chancen, Innovationen im Markt zu schaffen
oder zu bewegen, sind zu Hauf vorhanden. Hierzu
müssen wir uns aber von starren Systemen lösen
und gemeinsam die Software entwickeln, die der
Kunde braucht und darüber hinaus Assistenzsys-
teme schaffen, die die situativ relevanten und be-
nötigten Daten liefern.“
Alexander Kern
Niederlassungsleiter VEDA Zeit GmbH, VEDA GmbH
„Integrierte Lösungen werden die Zukunft bestimmen, aber anders, als wir das bisher kennen. Ich stelle
mir zukünftige Lösungen eher wie einen Marktplatz vor, auf dem – im Sinne einer App – jedwede Lösung
für jeden Bedarf und jede Dynamik zusammenstellbar ist.“
Alexander Kern
Niederlassungsleiter VEDA Zeit GmbH, VEDA GmbH
STATEMENTS
19
20. Competence Book - Zeit & Zutritt
„Mit disruptiven Veränderungen können wir nicht ernsthaft rechnen. Manchmal passieren sie, meistens
nicht, niemand kann hier etwas voraussagen.“
Stephan Speth
Leiter Marketing und Neue Geschäftsfelder
PCS Systemtechnik GmbH
„Kurz und knapp: mobile Anwendun-
gen werden den Markt bestimmen!
Wie dieses konkret aussehen wird, ist
derzeit schwer zu prognostizieren.“
Raphaele Rose
Marketingleitung / Strategischer Vertrieb,
SP_Data GmbH & Co. KG
„Die Identifikation des Mitarbeiters an seinem
Arbeitsplatz wird aber ein immer wichtigeres
Thema werden, das für uns direkt mit Zeit & Zu-
tritt zusammenhängt.“
Dipl.-Ing. (DH) Bernd Berres
Senior Product Manager HR
MPDV Mikrolab GmbH
STATEMENTS
„Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden viele Unternehmen, gerade auch im Mittelstand, ihre indivi-
duellen digitalen Strategien entwickeln und die meisten werden Zeit-Zutrittskonzepte einbeziehen oder
anpassen.“
Alexander Kern
Niederlassungsleiter VEDA Zeit GmbH, VEDA GmbH
Zeitwirtschaft und
Zutrittskontrolle
im Jahr 2020
„Auch das Thema ‚Software as a
Service‘ wird in 5 Jahren ein viel
größeres Gewicht haben. Denn die-
ses Geschäftsmodell bietet dem
Kunden einige Vorteile.“
Uwe Eisele
Leiter Marketing Deutschland
dormakaba Deutschland GmbH
20
21. Competence Book - Zeit & Zutritt
„Die Softwarearchitektur, die das Unternehmen benötigt, entwickelt sich in den offenen Gesprächen,
die wir mit unseren Kunden auf Augenhöhe führen.“
Raphaele Rose
Marketingleitung / Strategischer Vertrieb, SP_Data GmbH & Co. KG
„Ein sehr interessanter Use Case ist sicherlich auch
die neue Zutrittslösung für Hotels. Dabei wird das
eigene Smartphone zum Hotelschlüssel.“
Uwe Eisele
Leiter Marketing Deutschland
dormakaba Deutschland GmbH
„Wir nutzen die Netzwerke für neue Kontak-
te und Impulse und dann geht man grenzen-
los aufeinander zu - auf den Personalmes-
sen, auf Branchenmessen wie der Security
in Essen und auf tollen Foren wie z.B. dem
NextACT-Auftakt in Köln.“
Alexander Kern
Niederlassungsleiter VEDA Zeit GmbH
VEDA GmbH
„Ich bin mir sicher, dass Zeit & Zutritt auch in
Zukunft von großer Bedeutung sein wird. Für
wichtiger aber erachte ich, dass diese wertvol-
len Informationen in einem integrierten System
verarbeitet werden – z.B. einem Manufacturing
Execution System (MES).“
Dipl.-Ing. (DH) Bernd Berres
Senior Product Manager HR, MPDV Mikrolab GmbH
„Beim Thema Zutrittskontrolle gibt es bei der
Handvenenerkennung hochinteressante Lö-
sungen und Projekte, über die wir aber in der
Regel nicht sprechen dürfen, weil es sich fast
immer um Hochsicherheitsprojekte handelt,
die der Kunde mit NDAs arbeitet.“
Stephan Speth
Leiter Marketing und Neue Geschäftsfelder
PCS Systemtechnik GmbH
STATEMENTS
„Mit unseren Kunden verbindet uns eine star-
ke Partnerschaft. So setzen beispielsweise
über 300 Sparkassen auf unsere Lösungen für
Zeit und Zutritt. “
Gunda Cassens-Röhrig
Geschäftsführerin Service & Products
GFOS mbH
21
Eigene
Use Cases
mit Zeit & Zutritt
als Erfolgsbasis
Mehr Erfolge für
die Zeit & Zutritt:
Initiative?
22. Competence Book - Zeit & Zutritt22
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
Ökonomie, Märkte und Unternehmen sind im Wandel. Flexibilisierung und Öffnung bei
gleichzeitiger Vernetzung sind zwei der Megatrends der digitalen Ökonomie bzw. der Öko-
nomie 4.0. Ohne eine Infrastruktur, die Sicherheit und Transparenz gewährleistet, stößt bei-
des an seine Grenzen. So wird das etablierte Thema „Zeit & Zutritt“ zu einer Schlüsseltech-
nologie für die Neuausrichtung.
Es freut uns daher sehr, dass wir im Vorfeld des Competence Books Zeit & Zutritt führende
Köpfe der Branche zu einem Vorab-Roundtable versammeln konnten, um Kernaspekte des
Themas in Theorie und Praxis zu beleuchten.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Competence Site-Team
Zeit & Zutritt 2020 -
Ohne Infrastruktur
keine digitale Ökonomie,
keine Ökonomie 4.0!
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
23. Competence Book - Zeit & Zutritt 23
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Uwe Eisele, Leiter Marketing Deutschland, dormakaba Deutschland GmbH • Dipl.-Ing. (DH) Bernd Berres, Senior Product Manager HR, MPDV Mikrolab GmbH •
Alexander Kern, Niederlassungsleiter VEDA Zeit GmbH, VEDA GmbH • Stephan Speth, Leiter Marketing und Neue Geschäftsfelder, PCS Systemtechnik GmbH •
Raphaele Rose, Marketingleitung / Strategischer Vertrieb, SP_Data GmbH & Co. KG • Gunda Cassens-Röhrig, Geschäftsführerin Service & Products,GFOS mbH
24. Competence Book - Zeit & Zutritt24
1
Uwe Eisele:
Als starke globale Wachstumstreiber sehen wir die Urbanisierung, das steigende Bedürf-
nis nach Sicherheit, technologische Innovationen und der wachsende Wohlstand in den
Schwellenländern.
Hinzu kommen als Treiber für die Bereiche Zeit und Zutritt die Flexibilisierung der Ar-
beitszeiten und der Arbeitsorte und der Wunsch der Unternehmen nach mehr Mobi-
lität. Der Einsatz des Smartphones in immer mehr Bereichen ist auch ein Treiber zur
Weiterentwicklung der bisherigen Lösungen. Die Herausforderung dabei ist es, die Lö-
sungen sicher zu machen. Als Technologieführer beschäftigen wir uns natürlich intensiv
mit diesen Themen.
Bernd Berres:
Ganz vornan sehen wir die zunehmende Komplexität durch eine Flexibilisierung der Ar-
beitszeitmodelle. Insbesondere mit Blick auf Industrie 4.0 wird hier wohl noch Einiges
auf uns zukommen. Gleichzeitig nimmt das Thema „Security“ immer mehr an Bedeu-
tung zu. Betriebe, die bisher überhaupt nicht über eine Zutrittskontrolle nachgedacht
haben, werden durch immer neue Vorschriften und Regularien dazu gezwungen, sich
mit diesem Thema zu beschäftigen.
Auch wenn es dem einen oder anderen Betriebsrat nicht gefällt, so werden auch Trans-
parenz und die Korrelation von Daten immer wichtiger. Dabei geht es keineswegs um
die Überwachung von Mitarbeitern sondern vielmehr um die Berechnung von Kenn-
zahlen zum Zwecke der übergreifenden Prozessoptimierung.
Den Trend in Richtung mobiler Anwendungen auf Smartphone und Tablet-PC möchte
ich an dieser Stelle auch explizit aufgreifen, da dieser aktuell noch am Tor zum Betriebs-
„Auch wenn es dem einen
oder anderen Betriebsrat
nicht gefällt, so werden
auch Transparenz und die
Korrelation von Daten
immer wichtiger. Dabei
geht es keineswegs um
die Überwachung von
Mitarbeitern sondern
vielmehr um die Berech-
nung von Kennzahlen zum
Zwecke der übergreifenden
Prozessoptimierung.“
Bernd Berre
Trends / Treiber
für Zeit & Zutritt
Industrie 4.0 bzw. digitale Ökonomie setzt auf eine Flexibilisierung der Arbeit, zugleich braucht die neue Vernetzung Si-
cherheit trotz Offenheit im Netzwerk. Auch Trends wie Customer Experience und Business Apps oder Basistechnologien
(Biometrie, Mobile, NFC, ...) verändern maßgeblich das Umfeld von Zeit & Zutritt.
Welches sind Ihrer Meinung nach die fünf wichtigsten und nachhaltigen Trends / Treiber für das Thema Zeit & Zutritt in
den kommenden 5 Jahren?
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
25. Competence Book - Zeit & Zutritt 25
gelände zu enden scheint. Auch wenn ich mich privat jederzeit über allerlei Themen
informieren, meine Mails abfragen oder ganz einfach mit Freunden kommunizieren
kann, so sind mobile Apps in der Berufswelt bisher nicht wirklich angekommen. Das
Angebot solcher Apps ist zwar da, aber die Anwender sind noch nicht auf den Trend
aufgesprungen.
Für uns als MES-Anbieter hängen viele dieser Themen unmittelbar mit dem Fertigungs-
umfeld zusammen. Das bestätigt unseren Ansatz, Funktionen für Zeit & Zutritt als Auf-
gabe eines integrierten Manufacturing Execution Systems (MES) zu sehen.
Alexander Kern:
Die wichtigsten Trends und Treiber im Bereich Zeit & Zutritt sind (leider kann ich Ihnen
hier nichts Neues bieten) die üblichen Verdächtigen: gesellschaftliche, wirtschaftliche
und technologische Megatrends sowie gesetzliche Änderungen, die in konforme Struk-
turen übersetzt werden müssen.
Wir können das Thema Zeit & Zutritt nicht getrennt davon betrachten, was gerade in
den Unternehmen und in der Arbeitswelt passiert. In meinem Beitrag hier im Compe-
tence Book gehe ich darauf ein, dass vier Treiber – technologisch, sozial, ökonomisch
und kulturell, den Weg zur Netzökonomie bereiten und beschreibe, wie sie den The-
menbereich „Zeiterfassung“ beeinflussen. An dieser Stelle kurz die Quintessenz: Die
Technologie zeigt auf, was möglich ist, soziologische Umbrüche stellen Anforderungen
an die Unternehmen, die Wirtschaft muss neue, globale Strukturen adaptieren, welche
auch kulturell in den Unternehmen umgesetzt werden müssen. Und nehmen wir als
fünften wichtigen Treiber noch den Gesetzgeber, der in Paragrafen gießen muss, was
die anderen vier vorgeben oder fordern. Im Zusammenspiel dieser Treiber (ent-)stehen
auf der einen Seite die veränderten Erwartungen und Möglichkeiten der Shareholder
(Mitarbeiter, Kunden, Umwelt, …) und auf der anderen Seite die technologischen Mög-
lichkeiten, die diese Erwartungen teilweise erst geweckt haben oder aber helfen, sie
umzusetzen. Auf Softwareseite seien hier zum Beispiel künstliche Intelligenzen und
digitale Assistenzsysteme genannt, die mitdenken und Arbeiten übernehmen, für die
bisher ein Mensch nötig war. Auch Collaboration-Lösungen werden in immer mehr Be-
reichen eingesetzt und zeigen gerade im HR-Umfeld ihre Stärke. Hier sind viele Aufga-
ben angesiedelt, die kollaborative Kommunikation benötigen, angefangen vom Mitar-
beitergespräch, über Recruitingprozesse oder eben viele Workflows der Zeiterfassung.
Eine Angebotslücke finden viele Kunden noch bei den Business-Apps. Apps sind als
Trend nicht mehr wegzudenken, im privaten Umfeld gibt es eine App für jeden Spaß
und jedes Weh-wehchen. Aber wer im betrieblichen Umfeld „schon“ einen Tablet oder
ein Smart-phone benutzen „darf“, der schaut sich oftmals vergeblich um – hier sehe ich
uns Hersteller in der Pflicht, einfache und sinnvolle Lösung zu bieten. Genauso wie die
Unternehmen in der Pflicht sind, den Trend zu mobilen Devices intuitiv in betriebli-che
Abläufe zu integrieren, und da bietet sich die Zeiterfassung – speziell in Zusammenhang
mit Technologien wie Bluetooth Low Energy und NFC – natürlich an.
Stephan Speth:
Der Markt „Zeit und Zutritt“ ist ja geprägt von einer eher konservativen Einstellung und
von Produkten, die einen Lebenszyklus von mindestens 10 Jahren haben. Dementspre-
chend läuft man nicht blind jedem Trend hinterher, sondern analysiert genau, was wirk-
lich nutzbringend ist. Mobile Anwendungen mit Smartphone werden kommen, auch
wenn sich von NFC inzwischen fast alle Anbieter verabschiedet haben. Dafür ist BLE,
also Bluetooth Low Energy, jetzt der große Hoffnungsträger, dem auch wir eine gute
Chance einräumen. Biometrie wird sich weiterhin in Deutschland schwer tun, aber in
bestimmten Nischen ist sie nicht mehr wegzudenken. Smartphones und Tablets mit
biometrischem Sensor helfen sicher, die Akzeptanz zu erhöhen. Ein wichtiger Trend ist
„Die wichtigsten Trends
und Treiber im
Bereich Zeit & Zutritt sind
(...) die üblichen
Verdächtigen:
gesellschaftliche,
wirtschaftliche und
technologische
Megatrends sowie
gesetzliche Änderungen,
die in konforme
Strukturen übersetzt wer-
den müssen.“
Alexander Kern
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
26. Competence Book - Zeit & Zutritt26
weiterhin die Konvergenz von Sicherheitsgewerken wie Zutrittskontrolle, Videoüber-
wachung, Gebäudemanagement zu einem integrierten Sicherheitssystem. Die Kunden
wollen Lösungen, die problemlos miteinanderarbeiten. Dazu gehören mittelfristig auch
die beiden Themen Internet of Things und Funkverbindungen. Hier bremsen aber noch
fehlende Standards den breiten Einsatz, weil jeder seine Produkte abschottet.
Raphaele Rose:
Einer der anhaltenden Trends ist der steigende Einsatz von mobilen Lösungen, um
Employee Self Service und Management Self Service zu perfektionieren. Analog des
weiteren Trends - der Nutzung von Mitarbeiterportalen - gilt es hier, die Ansichten zu
optimieren und Antrags- und Genehmigungsworkflows zu vereinfachen, so dass alle
Arbeitnehmergruppen, vom Angestellten bis zum gewerblichen Mitarbeiter, Zugriff er-
halten und wichtige Informationen abrufen und eingeben können.
Darüber hinaus müssen Zeit & Zutritt einen hohen Grad an Flexibilität bzgl. Einsatzort
und Customizing aufweisen, um auf die individuellen Anforderungen des jeweiligen
Unternehmens reagieren zu können.
In den kommenden fünf Jahren werden weiterhin spezielle Branchenanwendungen
wachsen: So besteht beispielsweise in der Lebensmittelindustrie und den Zulieferbe-
trieben noch starker Bedarf, diese bei der Umsetzung des International Featured Stan-
dard (IFS) Food V6 bzw. des AEO (Authorised Economic Operator) zu unterstützen.
Die Verbindung mit einer bedarfsorientierten Personaleinsatzplanung sehen wir bei
SP_Data ebenfalls als zunehmenden Trend an. Hier wird deutlich, wie wichtig eine per-
formante Verzahnung der Systeme ist.
Gunda Cassens-Röhrig:
Im Bereich der Zeitwirtschaft spielen die Themen Digitalisierung, Industrie 4.0, flexib-
les und mobiles Arbeiten sowie mehr Selbstverantwortung und die aktive Einbindung
der Mitarbeiter eine wichtige Rolle. Zeitwirtschaft wird immer mehr ein Zulieferer von
Regeln und Regelungen für eine leistungsstarke Personaleinsatzplanung. Im Bereich
Zutritt geht der Trend in Richtung Komplettlösungen für Security inklusive Einbin-
dung von Videolösungen, Einbruch-/Brandmeldeanlagen und Sicherheitsleistand.
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
„Zeitwirtschaft wird immer mehr ein Zulieferer
von Regeln und Regelungen für eine leistungsstarke
Personaleinsatzplanung.“
Gunda Cassens-Röhrig
„Einer der anhaltenden
Trends ist der steigende
Einsatz von mobilen
Lösungen, um Employee
Self Service und
Management Self Service
zu perfektionieren.“
Raphaele Rose
„Ein wichtiger Trend ist
weiterhin die Konvergenz
von Sicherheitsgewerken
wie Zutrittskontrolle,
Videoüberwachung,
Gebäudemanagement
zu einem integrierten
Sicherheitssystem.
Die Kunden wollen
Lösungen, die problemlos
miteinander arbeiten.“
Stephan Speth
27. Competence Book - Zeit & Zutritt 27
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
2
„Die Branche befindet
sich zur Zeit in einer
Konsolidierungsphase,
was die aktuellen
Firmenzusammenschlüsse
eindrücklich zeigen.“
Uwe Eisele
Marktpotenzial
Zeit & Zutritt
Die Märkte für Zeit & Zutritt-Lösungen scheinen eigentlich gereift zu sein. Trotzdem sorgen potenziell ökonomische
(„4.0“) und regulatorische Veränderungen („Mindestlohn“, „Food Defence“, …) immer wieder für eine neue Dynamik im
Markt.
Wie bewerten Sie die Markt-Potenziale der Zukunft bis 2020? Wo ist der Markt eher gereift / gesättigt und eher ein Markt
des Verdrängungswettbewerbs? Wo lassen sich Ihrer Meinung nach hingegen noch neue Zukunftsfelder erschließen? Wer
wird 2020 erfolgreich sein? Wird es verstärkt zu Spezialisierungen oder zu integrierten Lösungen kommen? Erwarten Sie
Konsolidierungen am Markt und Übernahmen von Anbietern? Wie differenzieren Sie sich auch in Zukunft erfolgreich
vom Wettbewerb?
Uwe Eisele:
Die Branche befindet sich zur Zeit in einer Konsolidierungsphase, was die aktuellen
Firmenzusammenschlüsse eindrücklich zeigen. Nach dem Zusammenschluss mit Dor-
ma, verstärken wir noch unsere Kompetenz rund um die Türe. Als dormakaba sind wir
ausgezeichnet aufgestellt, um Markt- und Technologietrends noch wirkungsvoller in
bedürfnisgerechte Lösungen mit echtem Mehrwert umzusetzen. Unsere langfristigen
Kundenbeziehungen sichern uns nachhaltiges Geschäft. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist
sicherlich, dass unser Lösungsangebot und unsere Dienstleistungen international ver-
fügbar sind.
Bernd Berres:
Wir beobachten auf dem Markt grundsätzlich zwei Bewegungen: 1. Spezialisten für Zeit
& Zutritt sehen sich nach neuen Funktionen um, die sie in Ihr System integrieren kön-
nen und 2. der Funktionsumfang integrierter Lösungen zum Thema Zeit & Zutritt wird
immer breiter.
Insbesondere das mittlerweile etablierte Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ sorgt dafür,
dass immer mehr Bereiche zusammen betrachtet werden. Die klassische Insellösung
für Zeit & Zutritt wird es künftig nur noch im reinen Dienstleistungssektor geben. Wer
heute nicht schon dafür sorgt, dass er so viele Daten und Funktionen wie möglich in
einem integrierten MES konsolidiert, der wird spätestens in ein paar Jahren den Über-
blick verlieren.
28. Competence Book - Zeit & Zutritt28
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Auch wenn so gut wie jedes Unternehmen heute schon irgendein System für Zeit & Zu-
tritt im Einsatz hat, so sehen wir den Markt für integrierte Lösungen noch lange nicht
als gesättigt an.
Alexander Kern:
Es liegt auf der Hand, dass im immer schnelleren Business Veränderungen an der Ta-
gesordnung sind und die oben von mir genannten Treiber werden weiterhin für manche
Überraschung und Dynamik gut sein. Wer jetzt noch versucht, im alten Prozessdenken
zu verharren und linear einmal angestoßene Kugeln weiter rollen lässt, der wird entwe-
der NUR Marktpotenziale verschenken oder im schlimmsten und wahrscheinlichen Fall
einfach untergehen. (Und das sage ich ausdrücklich, ohne ins Horn der Digital-Apoka-
lyptiker stoßen zu wollen! Ohne eine gewisse Veränderungsdynamik geht´s halt nicht).
Die Zukunft ist das Gegenteil von massiv, starr und solide – wir müssen agil sein, anpas-
sungsfähig, lean und flexibel. Dafür brauchen wir nicht nur neue Produkte und Partner-
schaften, sondern ganz neue Geschäftsmodelle.
Integrierte Lösungen werden die Zukunft bestimmen, aber anders, als wir das bisher
kennen. Ich stelle mir zukünftige Lösungen eher wie einen Marktplatz vor, auf dem – im
Sinne einer App – jedwede Lösung für jeden Bedarf und jede Dynamik zusammenstell-
bar ist. Dabei wäre es für mich eher zweitrangig, ab die Einzel … – nennen wir sie weiter-
hin Apps – von einem Hersteller kommen oder best-of-breed von vielen verschiedenen.
Daher laute die Antwort „sowohl als auch“: „Spezialisierung“? Ja! Integration? Sowieso.
In solchen integrativen Systemen werden ehemalige Wettbewerber (Stichwort „Frene-
mies“) am Markt gemeinsam auftreten, um ein positives Kundenerlebnis zu schaffen. So
wird der Markt zugleich „gefährlicher“, weil die Verweiltendenz des Kunden bei einem
Anbieter wegfällt, er entscheidet situativ nach Bedarf. Zum anderen wird der Markt viel
einfacher zugänglich für gute Ideen und disruptive Konzepte, weil der „Hemmschuh“ ei-
ner Softwareeinführung wegfällt. Oder machen Sie sich große Gedanken, bevor Sie eine
App auf Ihr Smartphone laden? Aber Achtung – genauso schnell ist die App auch wieder
runter – wenn sie nicht erfüllt, was sie verspricht oder ihre Schuldigkeit getan hat.
Stephan Speth:
Unser Markt wird auch in Zukunft im einstelligen Prozentbereich wachsen. Unüber-
sehbar ist natürlich, dass sich große Unternehmen zusammenschließen und diese Kon-
zerne sich gegenseitig den Markt streitig machen. Das bietet auf der anderen Seite den
kleineren Unternehmen die Möglichkeit, mit spezialisierten Lösungen in Marktnischen
tätig zu werden und mit ihrer höheren Flexibilität Kunden zu gewinnen, wo Konzerne
zu unbeweglich werden. Dabei spielt das Partnergeschäft eine große Rolle. Wenn meh-
rere leistungsfähige kleinere Anbieter partnerschaftlich zusammenarbeiten, können
hier hochinteressante Lösungen für Kunden entstehen. Genau hier sehen wir unsere
Stärke mit unserem über lange Jahre stabilen Partnernetzwerk.
„Integrierte Lösungen
werden die Zukunft
bestimmen, aber anders,
als wir das bisher kennen.
Ich stelle mir zukünftige
Lösungen eher wie einen
Marktplatz vor, auf
dem – im Sinne einer App
– jedwede Lösung für jeden
Bedarf und jede Dynamik
zusammenstellbar ist.“
Alexander Kern
„Auch wenn so gut wie
jedes Unternehmen heute
schon irgendein System für
Zeit & Zutritt im Einsatz
hat, so sehen wir den
Markt für integrierte
Lösungen noch lange nicht
als gesättigt an.“
Bernd Berre
29. Competence Book - Zeit & Zutritt 29
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Raphaele Rose:
Wir können davon ausgehen, dass der Verdrängungswettbewerb bereits vor Jahren ein-
gesetzt hat. Der Markt ist breit gestreut – vom Nischenanbieter bis zum Spezialisten für
Zeit & Zutritt. Wie auch bereits bei anderen IT-Anwendungen deutlich wird, ist eine
entsprechende Bewegung unter den Anbietern vorhanden. Lösungen, die die technolo-
gischen Herausforderungen der Zukunft nicht meistern, werden vom Markt verdrängt.
Der Erwartungen der Software- und Hardwareanbieter, dass durch die Einführung des
gesetzlichen Mindestlohns der Digitalisierungsgrad in Bezug auf Zeitwirtschaftslösun-
gen steigt, wurden nur teilweise erfüllt. Die betroffenen Branchen haben die Prozesse
anderweitig organisiert bzw. manuelle, papierintensive Verfahrensweisen beibehalten.
Neue Zukunftsfelder orientieren sich an der Art und Weise, wie zukünftig gearbeitet
wird. Hier ist der Markt offen für die Anforderungen der Unternehmen und es werden
alle klassischen Modelle (von der Gleitzeit bis zur Schichtarbeit) in den nächsten Jah-
ren fortgeführt. Zusätzliche Flexibilisierungen sind schon seit Jahren in allen professio-
nellen Softwarelösungen möglich. Die Herausforderungen liegen in einer intelligenten
Vernetzung und Steuerung von Zeiten, Prozessen und der Kommunikation über alle
Unternehmensebenen. Gerade im Bereich Zeit & Zutritt haben die Unternehmen sehr
individuelle Vorstellungen bei der Realisierung. Die Diskussion ‚Spezialanbieter contra
integrierte Lösung‘ ist so alt wie der HR-Software Markt, daher wird der Markt zunächst
bunt gemischt bleiben.
SP_Data hat sich als Anbieter für Lösungen rund um das Human Resources Manage-
ment etabliert – von der Personalzeitwirtschaft, Personaleinsatzplanung, Personalab-
rechnung, Mitarbeiterportal bis hin zu allen HR-Management Prozessen (Bewerber-,
Talent-, Bildungsmanagement). Wir differenzieren uns durch Know-how auf allen Ebe-
nen und lassen den Kunden entscheiden, welche Lösungen für ein unternehmensspezi-
fisches HR die richtigen sind: Flexibilität ist unsere Stärke.
Gunda Cassens-Röhrig:
Wir sehen weiterhin viel Potenzial. In Zeiten von Digitalisierung und Industrie 4.0 spielt
das Thema Flexibilität eine große Rolle. Flexibilität darf aber keine Einbahnstraße sein
und muss geordnet werden, damit Flexibilität nicht Chaos bedeutet. Daher steigt die
Nachfrage nach intelligenten Zeitmanagement-Konzepten – auch um die vielen ge-
setzlichen Anforderungen (beispielsweise rund um den Mindestlohn) zu erfüllen und
entsprechende Daten für die verschiedenen Entgeltsysteme bereitzustellen. Im Bereich
der klassischen Zeitwirtschaft findet eher ein Verdrängungswettbewerb statt. Neue
gesetzliche Anforderungen können nicht in jeder Lösung umgesetzt werden, so dass
Wechsel auf neue und moderne Systeme notwendig und essentiell werden. Weiterhin
suchen Kunden Komplettlösungen insbesondere mit integrierter Personaleinsatzpla-
nung und Employee-Self-Service-Funktionen statt einer reinen Erfassung und Verarbei-
tung von Kommt-/Geht-Buchungen.
„Der Verdrängungswettbe-
werb hat bereits vor Jahren
eingesetzt.“
Raphaele Rose
„Flexibilität darf aber
keine Einbahnstraße sein
und muss geordnet werden,
damit Flexibilität nicht
Chaos bedeutet.“
Gunda Cassens-Röhrig
30. Competence Book - Zeit & Zutritt30
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
3
Uwe Eisele:
Unser Bereich bietet gute Chancen, mit innovativen Lösungen Trends zu setzen. So er-
öffnen beispielsweise aktuelle Zutrittstechnologien und -lösungen im Bereich der Ho-
telschließsysteme unseren Hotelkunden wertsteigernde Angebote. Und die Hotelgäste
freuen sich über komfortables Ein- und Aus-Checken und dem bequemen Zugang zu
ihrem Zimmer mit ihrem Smartphone. Das Smartphone wird so zum Identifikations-
und Kommunikationsmittel. dormakaba ist hier Vorreiter und hat heute bereits mehre-
re Kooperationen mit großen Hotelketten abgeschlossen. Gerade die flexible Zuteilung
von Zutrittsrechten auf das Mobiltelefon ermöglicht neue Anwendungsfälle, beispiels-
weise im Bereich Öffentliche Versorgungsunternehmen, wo Zugang auch an entlegenen
Gebäudeteilen benötigt wird. Wichtig dabei ist, dass der gesamte Prozess der Rechtezu-
teilung sicher ist und keine Lücken für Angriffsmöglichkeiten bietet.
Nicht zuletzt werden weiterhin gesetzliche Vorschriften und Regulatorien, wie z.B. die
Sicherung der Lieferkette oder der Schutz der Lebensmittelproduktion, Grundlage für
weitere Investitionen in Sicherheitssysteme sein.
Bernd Berres:
Für uns als MES-Anbieter bietet die Infrastruktur von Zeit & Zutritt eine wichtige Basis
für mehr Transparenz in der Fabrik. Die damit verbundene Digitalisierung von ehemals
papierbehafteten Prozessen wie beispielsweise der Fehlzeitenplanung führt dazu, dass
Informationen über die Verfügbarkeit von Mitarbeitern früher und vor allem verlässli-
cher zur Verfügung stehen. Dies ist die Voraussetzung für eine effiziente Personalein-
satzplanung. Dabei sehen wir hier einen signifikanten Mehrwert für den einzelnen Mit-
arbeiter, der nun noch zielgerichteter gemäß seiner Qualifikationen eingesetzt werden
kann. In der Regel fühlen sich Mitarbeiter dadurch auch deutlich in ihren Leistungen
für das Unternehmen bestätigt.
Neue ökonomische Potenziale können entstehen, wenn Zeit & Zutritt zu einem strategischen Enabler für digitalisierte
Geschäftsprozesse wird. Eine bessere Kundenbindung wird z.B. möglich, wenn in Hotels Zutritts-Apps die Customer-Ex-
perience verbessern und die Kundenbindung erhöhen (Hinweise auf Hotel-Angebote), Energieeffizienz wird möglich,
wenn Zutritt den Energieverbrauch steuert, eine neue „aktive“ Zeitwirtschaft / Personaleinsatzplanung könnte Mitarbei-
terzufriedenheit steigern.
Wie bewerten Sie die Chancen, durch Zeit & Zutritt solche Innovationen vermehrt zu ermöglichen? Wo sehen Sie in-
novative Nutzungen der „Infrastruktur“ Zeit & Zutritt im Kontext der digitalen Transformation der Unternehmen und
Märkte?
Zeit & Zutritt
als Infrastruktur / Enabler für
neue Geschäftsprozesse
„Gerade die flexible
Zuteilung von Zutrittsrech-
ten auf das Mobiltelefon
ermöglicht neue
Anwendungsfälle,
beispielsweise im Bereich
Öffentliche Versorgungs-
unternehmen ...“
Uwe Eisele
31. Competence Book - Zeit & Zutritt 31
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Wenn man die Informationen aus Zeit & Zutritt dann noch mit Fertigungsdaten korre-
liert und daraus ein leistungsorientiertes Entlohnungsmodell aufbaut, steigert dies die
Mitarbeitermotivation. Und die Mitarbeiter sollte man als einen der wichtigsten Pro-
duktionsfaktoren definitiv nicht unterschätzen. Aber dafür braucht es eine integrierte
Lösung wie das MES HYDRA von MPDV.
Alexander Kern:
Die Chancen, Innovationen im Markt zu schaffen oder zu bewegen, sind zu Hauf vor-
handen. Hierzu müssen wir uns aber von starren Systemen lösen und gemeinsam die
Software entwickeln, die der Kunde braucht und darüber hinaus Assistenzsysteme
schaffen, die die situativ relevanten und benötigten Daten liefern. Wobei ich mit dieser
Anforderung vielleicht schon zu weit denke – vielleicht müssen wir uns zunächst ver-
netzen, um herauszufinden, was der Kunde wirklich braucht? Wer – siehe oben – am
Bedarf vorbei entwickelt oder zwarden Bedarf trifft aber nicht die „Denke“, derwird mit-
telfristig scheitern. Andererseits sagte schon Henry Ford: „Wenn ich die Menschen ge-
fragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt `schnellere Pferde´.“ Was wir also brauchen,
sind Anbieter, die querdenken und so für Innovationen im Sinne der Kunden sorgen.
Gerade durch die neue Markt-Dynamik haben Hersteller die Möglichkeit, mit Innovati-
onen und neuen Konzepten auch mal Trial-and-Error zu wagen und Mut zu beweisen.
Dabei darf eine Lösung aber niemals aus der reinen Möglichkeit ihrer Existenz getrieben
sein (F&E an Marketing: „Ich hab hier ein Produkt, findet mal einen Kunden dafür“),
sondern ausschließlich aus Nutzenaspekten. Aktuell entstehen unzählige Beispiele für
gute, innovative, witzige, geniale Umsetzungen der digitalen Möglichkeiten, genauso
viele Beispiele zeigen aber auch, wie man es nicht machen sollte. Und gerade im Hin-
blick auf den deutschen Markt bleibt der Datenschutz die oberste Prämisse, darf aber
kein Bremser für moderne Zeit-Zutrittskonzepte sein. Wie ich die Infrastruktur von Zeit
und Zutritt in Zukunft nutzen würde? Vernetzt – und zwar zum Beispiel
• Vernetz innerhalb von Unternehmen, um aus automatischen Personalbe-
darfsanalysen (z.B. aus den Maschinenwerten) die Personaleinsatzplanung zu
unterstützen.
• Integriert mit anderen Unternehmensdaten, um digitale Assistenten zu schaf-
fen. So könnte zum Beispiel die Arbeitszeit automatisch mit dem Betreten des
Firmengeländes gestartet werden und der Mitarbeiter in der App direkt mit den
anstehenden Aufgaben begrüßt. Ist es Zeit (eben auch aus dem Arbeits-zeit-
gesetz heraus) und passend (je nach bearbeiteter Aufgabe) für eine Pau-se,
so wird der Mitarbeiter auch hierauf hingewiesen und ihm direkt seine Lieb-
lingsessen in der Kantine vorgeschlagen, buchen kann er dieses natür-lich per
Fingerzeig am Smartphone oder am Handgelenk. Hieraus ergeben sich also
unterschiedliche Situationen je nach Person, Aufgabe, Ort und Ar-beitszeit.
Stephan Speth:
Schlagworte wie Customer-Experience oder digitale Transformation lesen sich immer
so fortschrittlich, aber mit Marketing-Buzzwords ist es in der Praxis nicht getan. Die
Realität sieht viel nüchterner aus und man muss ganz objektiv sehen, dass von den vie-
len Möglichkeiten, die in der Presse immer erwähnt werden, nur wenige wirklich einen
Nutzen bringen. Laut BMWi hat für 70 Prozent des Mittelstandes der Einsatz digitaler
Technologien in der Fertigung noch keine oder nur geringe Relevanz. Da ist es nicht
zielführend, wenn wir den Markt mit neu erfundenen Begriffen wie „Zutritt 5.0“ noch
mehr verunsichern. Viele Themen, die wir heute unter Industrie 4.0 diskutieren, haben
wir in den 70er-Jahren unter dem Begriff Computer-Integrated Manufacturing – kurz
CIM – diskutiert. Die schöne vollintegrierte Systemlandschaft, die alles kontrollieren
kann, muss immer zeitaufwändig geplant, installiert und administriert werden. Den
„Die Chancen,
Innovationen im Markt
zu schaffen oder zu
bewegen, sind zu Hauf
vorhanden. Hierzu müssen
wir uns aber von
starren Systemen lösen
und gemeinsam die
Software entwickeln,
die der Kunde braucht
und darüber hinaus
Assistenzsysteme schaffen,
die die situativ
relevanten und benötigten
Daten liefern.“
Alexander Kern
32. Competence Book - Zeit & Zutritt32
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Aufwand scheuen die meisten Unternehmen. Zeiterfassung und Zutrittskontrolle wird
darum in der überwiegenden Mehrzahl immer noch ein Gewerk bleiben, dass sich nur
locker mit anderen Systemen verbindet. Zudem ist Zeit und Zutritt nie der strategische
Enabler für digitale Geschäftsprozesse. Die werden von anderen Systemen getrieben
und unsere Produkte für Zeit und Zutritt müssen in erster Linie in der Lage sein, sich
flexibel in diese Systeme zu integrieren. Dafür müssen wir passende Schnittstellen be-
reitstellen und Standards berücksichtigen, wo es sinnvoll ist.
Raphaele Rose:
Wir möchten in diesem Fall auf den Zusammenhang zwischen Zeitwirtschaft /Personal-
einsatzplanung und Mitarbeiterzufriedenheit eingehen: Mitarbeiter wertschätzen die
Flexibilität des Arbeitgebers (wie z. B. bei Elternzeit oder der Pflege von Angehörigen)
in der Regel durch eine langfristige Bindung an das Unternehmen.
Zeitwirtschaftslösungen und Planungsinstrumente müssen daher alles liefern, um mit
geringem Aufwand auf die wichtigen Fakten zugreifen zu können. Das bedeutet aller-
dings auch, dass eine neue ‚aktive‘ Zeitwirtschaft und Planung gleichzeitig im Zusam-
menspiel mit weiteren HR-Module läuft.
Beispielhaft seien hier genannt: das Personalmanagementsystem, in dem alle wichtigen
Qualifikationen, Kenntnisse und Mitarbeitergespräche hinterlegt sind. Die Talentma-
nagementlösung, die bei der Verwaltung, der Suche und dem Ausbau der jeweiligen
Kompetenzen/Skills unterstützt. Ein Bildungsmanagementsystem, welches die organi-
satorische Basis für Aus- und Weiterbildung sein kann (Seminarverwaltung, Bildungs-
controlling u. v. m).
Sind diese Prozesse zusätzlich technisch etabliert, bilden sie eine optimale Basis für
Zeitwirtschaft und Personaleinsatzplanung. Innovationen in Zeit & Zutritt sind Teilbe-
reiche der komplexen HR-Transformation.
Gunda Cassens-Röhrig:
Die Vernetzung von Mensch und Maschine spielt eine immense Rolle und wird alle
Branchen betreffen. Denn Daten müssen überall erfasst werden. Datentransparenz
und Datenoptimierung sind nicht nur in modernen Industriebetrieben oder im Handel
nötig, sondern bei allen Firmen, die sich als Teil des Wirtschaftskreislaufes begreifen.
HR wird durch die Digitalisierung zu einer wichtigen Schaltzentrale für Unternehmens-
entscheidungen. Die Personaler müssen an dieser Stelle wichtige Kennzahlen liefern.
Von entscheidender Bedeutung sind hier die enormen Herausforderungen für eine
moderne HR-Abteilung. Wie begegnen wir dem Fachkräftemangel? Wie stellen wir si-
cher, dass wir dringend benötigte Spezialisten finden und für uns begeistern können?
Wie halten wir begehrte Arbeitskräfte im Unternehmen? Dies sind nur einige der enor-
men Aufgaben für das Personalmanagement von heute – und diese können nur dann
erfolgreich gestaltet werden, wenn auf der anderen Seite zeitintensive Routineaufgaben
automatisiert werden.
Allerdings haben wir tatsächlich in unserem Lande und in Europa eine Digitalisierung
der unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dieses Thema wird von oben entschieden,
also betrieben oder auch gebremst – und die Lenker deutscher Unternehmen haben
sehr unterschiedliche Einstellungen zur Digitalisierung. Klar ist nur eines: Auf Dauer
kommt niemand um fundamentale Entwicklungen in diesem Bereich herum.
Es gehört auch zu den Kernaufgaben von Unternehmen wie unserem, diesbezüglich
bei Kunden und Interessenten Überzeugungsarbeit zu leisten. Es ist Teil der Beratung,
„Schlagworte wie
Customer-Experience oder
digitale Transformation
lesen sich immer so
fortschrittlich, aber mit
Marketing-Buzzwords
ist es in der Praxis nicht
getan. (...)
Da ist es nicht zielführend,
wenn wir den Markt mit
neu erfundenen Begriffen
wie „Zutritt 5.0“ noch mehr
verunsichern.“
Stephan Speth
„Innovationen in
Zeit & Zutritt sind
Teilbereiche
der komplexen
HR-Transformation.“
Raphaele Rose
33. Competence Book - Zeit & Zutritt 33
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
4Zeitwirtschaft und Zutritts-
kontrolle im Jahr 2020
Ein Experten-Roundtable soll Unternehmen und der Branche Zukunftsperspektiven vermitteln. Wenn Sie
in die Glaskugel und fünf Jahre in die Zukunft schauen: Wie haben sich bis 2020 die Zeitwirtschaft und die
Zutrittskontrolle weiter entwickelt? Was sind jeweils relevante Technologien, Lösungsbausteine und Anwen-
dungen? Was sind bis 2020 die wichtigsten Veränderungen gegenüber 2015?
Uwe Eisele:
Die Komplexität wird insgesamt zunehmen, gerade auch im Bereich RFID-Identifika-
tionstechnologien. Deshalb haben wir ein eigenes Center of Expertise für Ausweisme-
dien aufgebaut, um die Kunden bei ihren vielen individuellen Anforderungen optimal
beraten zu können, beispielsweise bei Migrationen von bestehenden Installationen auf
aktuelle Technologien.
Auch das Thema „Software as a Service“ wird in 5 Jahren ein viel größeres Gewicht ha-
ben. Denn dieses Geschäftsmodell bietet dem Kunden einige Vorteile. So muss keine
Software-Installation beim Kunden vor Ort mehr durchgeführt werden. Einmal einge-
richtet muss er sich um den Betrieb der Applikation nicht mehr kümmern und erhält
automatisch alle neuen Updates eingespielt. Das ist besonders interessant für kleinere
Unternehmen, wie Handwerksbetriebe, Praxen und Ladengeschäfte, die kein separates
Personal dafür zur Verfügung haben.
Außerdem wird sich der Einsatz von digitalen Standalone-Komponenten (elektroni-
schen Türschlössern) innerhalb einer klassischen Zutrittslösung sehr stark durchgesetzt
haben. Denn sie vereinen den Vorteil einer mechanischen Schließanlage - keine elekt-
rische Verkabelung und einfache Installation – mit der elektronischen Zutrittskontrolle
mit selektiven, zeitlich begrenzten Zutrittsberechtigungen. Die daraus resultierenden
geringeren Installationskosten sowie der erhöhte Komfort entsprechen einem großen
Bedürfnis der Unternehmen.
„Auch das Thema
‚Software as a Service‘
wird in 5 Jahren ein viel
größeres Gewicht haben.
Denn dieses Geschäfts-
modell bietet dem Kunden
einige Vorteile.“
Uwe Eisele
entsprechende Potenziale aufzuzeigen. Denn wenn ein Geschäftsführer verstanden hat,
wie schnell sich Investitionen in die Digitalisierung seines Betriebes amortisieren kön-
nen, wird umgehend angepackt.
Auch die Mitarbeitermotivation spielt zur Bindung von Personal an das eigene Unter-
nehmen eine wichtige Rolle und die selbständige Beeinflussung der eigenen Arbeitszeit
durch die Berücksichtigung von Wünschen, Tauschbörsen bis hin zur selbstbestimm-
ten Planung über Wunschdienstpläne, bei denen der Planer nur noch die Bedarfe
veröffentlicht und die Mitarbeiter sich autonom selbst planen, sind wichtige Kriterien.
Ebenso spielen gerechte Einsatzpläne mit einer gleichverteilten Einsatzplanung über
alle Mitarbeiter eine wichtige Rolle zur Bindung und Motivation von Mitarbeitern. Da
dies Kernthemen einer modernen Zeitwirtschaft/Personaleinsatzplanung sind, stellen
sie gleichzeitig wichtige Innovationen für die Unternehmen dar.
„Allerdings haben wir
tatsächlich in unserem
Lande und in Europa
eine Digitalisierung der
unterschiedlichen
Geschwindigkeiten.“
Gunda Cassens-Röhrig
34. Competence Book - Zeit & Zutritt34
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Bernd Berres:
Ich denke, viele der heute verfügbaren Technologien wie beispielsweise RFID werden
wir auch in 5 Jahren noch sehen. Dazu werden sich neue Identifizierungsmöglichkei-
ten gesellen wie NFC in Kombination mit Smartphone-Apps, vermehrt Fingerprint oder
auch Palm-Vein (berührungsloses Scannen der Venenstruktur in der Handfläche). Ins-
besondere im Fertigungsumfeld nehmen wir eine gewisse Konservativität wahr, die sich
in den Betrieben auch auf die Innovationslust bei Zeit & Zutritt auswirkt.
Die Identifikation des Mitarbeiters an seinem Arbeitsplatz wird aber ein immer wichti-
geres Thema werden, das für uns direkt mit Zeit & Zutritt zusammenhängt. Beispiels-
weise könnte man sich vorstellen, dass unser MES automatisch die für den Mitarbeiter
individualisierten Anwendungen und Auswertungen startet, sobald dieser sich einer
bestimmten Maschine nähert bzw. den Bereich betritt und sich am Eingang authentifi-
ziert. Man könnte sozusagen von einem weiteren Verschmelzen der realen Welt mit der
IT sprechen.
Zudem gehe ich davon aus, dass der Trend mobiler Apps für Smartphone und Tablet-PC
nun endlich auch in die Unternehmen Einzug halten wird. Dabei werden folgende be-
reits heute verfügbaren Funktionen relevant und nützlich sein: mobile Erfassung von
Arbeits- und Fehlzeiten, Auskunft über Arbeitszeiten und Schichtpläne auf dem Smart-
phone sowie Überblick über den aktuellen Zustand der überwachten Zugänge zum Un-
ternehmen inkl. Alarmmeldungen. Stellen Sie sich vor, der Werker trifft sich abends
mit seinen Freunden und möchte einen Ausflug für die nächsten Tage planen. Mit einer
entsprechenden App könnte ereinerseits nachsehen, fürwelche Schichten ereingeplant
ist und anschließend gleich einen Tag Urlaub beantragen – ganz ohne Papier und sofort
an Ort und Stelle – das nenne ich Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit.
Alexander Kern:
Einige mögliche und mehr oder weniger wahrscheinliche Szenarien habe ich in den
obenstehenden Antworten bereits skizziert. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden
viele Unternehmen, gerade auch im Mittelstand, ihre individuellen digitalen Strategien
entwickeln und die meisten werden Zeit-Zutrittskonzepte einbeziehen oder anpassen.
Business Apps werden in fünf Jahren zahlreich vorhanden sein und Assistenz-Systeme
unterstützen oder automatisieren Prozesse. Biometrie und „machine learning“ ermög-
lichen neue Zutrittskonzepte, bei denen die relevanten Personen vom System erkannt
werden. Wenn ich in die Glaskugel schaue, sehe ich voraus, dass die größte Herausfor-
derung der nächsten Jahr nicht bei uns Herstellern und auch nicht bei den Anwendern
(in den Unternehmen) liegt. Ich glaube vielmehr, dass die nächsten 5 Jahre entschei-
dend sein werden, um gesetzliche und regulatorische Vorgaben so anzupassen, dass sie
die nötigen Freiräume auf der einen Seite (für Unternehmen / Tarifpartner/ …) bieten und
auf der anderen Seite die „made-in-Germany“-typischen Schutzkonzepte für Daten UND
Mitarbeiter nicht unnötig aufweichen, zugunsten vermeintlicher Globalisierungsvorteile.
„Die Identifikation
des Mitarbeiters an seinem
Arbeitsplatz wird aber
ein immer wichtigeres
Thema werden, das für uns
direkt mit Zeit & Zutritt
zusammenhängt.“
Bernd Berre
„Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden viele Unternehmen, gerade auch
im Mittelstand, ihre individuellen digitalen Strategien entwickeln
und die meisten werden Zeit-Zutrittskonzepte einbeziehen oder anpassen.“
Alexander Kern
35. Competence Book - Zeit & Zutritt 35
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Stephan Speth:
Schauen wir doch einfach einmal fünf Jahre zurück. Damals hegte man noch die Hoff-
nung, dass NFC unsere Welt ändert, dass Biometrie sich jetzt endlich doch durchsetzen
wird, dass Zeiterfassung nur noch über Smartphones erfolgt und natürlich alles in der
Cloud passiert. Und heute? Die Welt vor fünf Jahren unterscheidet sich nicht wesentlich
von der heutigen Welt. Mit disruptiven Veränderungen können wir nicht ernsthaft rech-
nen. Manchmal passieren sie, meistens nicht, niemand kann hier etwas voraussagen.
Evolutionäre Weiterentwicklungen wird es natürlich geben. Im Bereich der Zutritts-
kontrolle wird es Lösungen mit BLE geben, die unser Leben in vielen Fällen einfacher
macht. Bei RFID wird es die nächste Generation geben, die mehr Speicher und höhere
Rechenleistung bietet, was zum Verschlüsseln dringend notwendig ist. Und wie anfangs
schon erwähnt wird Biometrie in der Zutrittskontrolle weiterhin ein Nischenprodukt
bleiben. Ob in der Zeitwirtschaft sich Wesentliches ändert beim Thema Lebensarbeits-
zeit, flexible Arbeitszeiten und Work-Life-Balance ist weniger eine Frage der Technik.
Die Systeme sollten solche Modelle abbilden können. Voraussetzung ist aber eine poli-
tische und gesellschaftliche Diskussion, bei der die Interessen der Mitarbeiter und der
Unternehmen in Einklang kommen. Das ist erfahrungsgemäß viel komplizierter als das
Programmieren von entsprechenden Algorithmen.
Raphaele Rose:
Kurz und knapp: mobile Anwendungen werden den Markt bestimmen! Wie dieses
konkret aussehen wird, ist derzeit nur schwer zu prognostizieren: vielleicht wird das
Handy z. B. Transponder und Terminals über einen längeren Zeitraum ablösen? Eben-
so könnte das Mobiltelefon mit NFC die Funktion eines Terminals übernehmen. Der
Biometrie-Ausbau und die Stimmerkennung stehen zusätzlich in den Startlöchern der
Zukunft.
Beim Zutritt wird aktuell die Steuerung per Handy-Bluetooth ‚erprobt‘ – mit dem Hin-
weis auf sicherheitstechnische Bedenken. Die Diskussionen über zukünftige Anwen-
dungen sind vielschichtig, der Wunsch nach einfacher Umsetzung per Handy ist klar
formuliert.
Die Hausaufgaben liegen im Bereich der Datensicherheit, andernfalls wird das Mobil-
telefon zu einem Objekt weiterer krimineller Bemühungen. Daher ist es noch in der
Glaskugel bewölkt: wie sich am Ende der mobile Wunsch durchsetzt, ist noch zu klären.
Gunda Cassens-Röhrig:
Die Mobilität und die Flexibilität der Menschen werden aus unserer Sicht weiter zu-
nehmen müssen. Die Technologien werden den Menschen entlasten. Denn gerade der
Mensch steht im Zentrum der Digitalisierung. Er ist es, der diese Entwicklung betreibt
und er verschafft sich damit eine Unmenge an Vorteilen. Genau das meinen wir mit
Industrie 4.0 HUMAN. Der Mensch wird sinnvoll unterstützt und erhält auf diese Weise
mehr Kapazität für Sinnvolles.
Im Bereich der Zutrittskontrolle in Unternehmen kann sich das Thema Mobilität bzw.
die Zutrittskontrolle mit Hilfe von Smartphones aus Sicherheitsgründen derzeit noch
weniger durchsetzen. Anders ist dies im privaten Bereich im sogenannten Smart Home.
Für die Zukunft erwarten wir jedoch, dass die Smartphones auch in Unternehmens-
bereichen Einzug halten werden. Weiterhin geht die Entwicklung von den digitalen
Schließsystemen wieder etwas weg, damit die „Turnschuh-Administration“, bei der jedes
Schloss einzeln aktualisiert werden muss, entfällt.
„Kurz und knapp: mobile
Anwendungen werden den
Markt bestimmen!
Wie dieses konkret ausse-
hen wird, ist derzeit schwer
zu prognostizieren.“
Raphaaele Rose
„Mit disruptiven Verände-
rungen können wir nicht
ernsthaft rechnen. Manch-
mal passieren sie, meistens
nicht, niemand kann hier
etwas voraussagen.“
Stephan Speth
„Die Technologien werden
den Menschen entlasten.“
Gunda Cassens-Röhrig
36. Competence Book - Zeit & Zutritt36
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
5
Uwe Eisele:
Wir haben beispielsweise eine ganze Reihe Lebensmittelhersteller mit umfangreichen
Sicherheitssystemen ausgerüstet.
BesondereAnforderungwarhierdieZertifizierung nachdem Standard IFS FoodV6. Weil
dormakaba hier eine hohe Beratungskompetenz und ein sehr umfassendes Produkt-
portfolio anbieten kann, haben wir u.a. Valenzi und Südzucker als Kunden gewinnen
können. Bei Südzucker kam zusätzlich noch die Anforderung nach einer SAP-zertifi-
zierten Zeit- und Betriebsdatenerfassung. Das Unternehmen suchte nach einem inter-
nationalen Hersteller, der weltweite Unterstützung für Wartung und Support anbieten
kann. Wir konnten das Projekt gewinnen, weil dormakaba laut Südzucker der einzige
Hersteller war, der alles aus einer Hand anbieten kann. Für die Zeit- und Betriebsdate-
nerfassung wird seitdem unser System B-COMM ERP eingesetzt, für die Sicherheit sorgt
unser Zutrittsmanagementsystem Kaba exos 9300. Nachdem das kombinierte System in
den ersten deutschen Werken ohne Probleme eingeführt worden war, folgte der Roll-
Out. Die gewünschte Zertifizierung wurde natürlich auch erreicht.
Ein sehr interessanter Use Case ist sicherlich auch die neue Zutrittslösung für Hotels.
Dabei wird das eigene Smartphone zum Hotelschlüssel. Einer der ersten Kunden war
hier das bekannte Hotel The Cromwell in Las Vegas. Dort wurden sämtliche Hotelzim-
mer mit innovativen dormakaba Schlössern ausgerüstet. Die Gäste erhalten ihre Zu-
trittsberechtigung zu ihrem Zimmer auf ihr Smartphone und müssen gar nicht mehr
an einen Check-In-Schalter. Das kam bei den Gästen sehr gut an. Und auch der Hotel-
betreiber hat viele Vorteile. Deshalb haben sich inzwischen auch große Hotelketten für
dieses System entschieden.
Grau ist alle Theorie … Am besten überzeugt die erfolgreiche Umsetzung.
Was sind beispielhafte Use Cases aus Ihrem Erfahrungskontext, über die Sie gerne berichten würden? Was wurde dort
mit Zeit & Zutritt realisiert bzw. was ist dort gegebenenfalls noch geplant? Aus welchem Grund setzte man auf Sie als
Partner? Welche Erfolge konnten realisiert werden? Wer war noch am Projekterfolg mit beteiligt?
Eigene Use Cases
mit Zeit & Zutritt
als Erfolgsbasis
„Ein sehr interessanter
Use Case ist sicherlich
auch die neue
Zutrittslösung für Hotels.
Dabei wird das eigene
Smartphone zum
Hotelschlüssel.“
Uwe Eisele
37. Competence Book - Zeit & Zutritt 37
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Bernd Berres:
NachdemeinerunserAnwender, ein mittelständisches Unternehmen miteigener Produk-
tion, erfolgreich unser MES HYDRA eingeführt hatte, um die Effizienz in der Fertigung
zu steigern, erweiterte er das System um die Funktionen Zeit & Zutritt. Dadurch konnte
eine in die Jahre gekommene Insellösung abgelöst werden. Außerdem führte das Unter-
nehmen einen einfachen aber effizienten digitalen Fehlzeiten-Workflow ein. Wo früher
ein Formular händisch ausgefüllt werden musste, das dann der Meister genehmigte und
an die Personalabteilung weiterleitete, erledigen sowohl Mitarbeiter als auch Vorgesetzte
alle nötigen Schritte am PC bzw. am Shopfloor-Terminal. Dadurch wurden die Prozesse
im Unternehmen deutlich verschlankt und der Papierverbrauch gesenkt. Eine doppelte
Datenhaltung beim Meister und in der Personalabteilung ist damit obsolet.
Außerdem korreliert der Mittelständler seine erfassten Maschinen- und Auftragsdaten
mit den Anwesenheitszeiten. Das so entstehende leistungsorientierte Entlohnungsmo-
dell ist vom Betriebsrat abgesegnet und stößt auf große Zustimmung der Mitarbeiter.
Diese haben es nun nicht nur in der Hand, wie viel sie verdienen, sondern auch jederzeit
den nötigen Überblick über die bereits geleistete Arbeit. Zudem denkt der Anwender
nun über eine integrierte Personaleinsatzplanung nach. Die Basisdaten dafür liegen
dank Fertigungsplanung und Personalzeitwirtschaft vor. HYDRA bringt diese Daten
zusammen und stellt dem Meister umfangreiche Planungsfunktionen zur Verfügung.
Ein zweites Beispiel: Auch wenn es sich bei der Deutschen Börse nicht um ein Ferti-
gungsunternehmen handelt, so stellt dieses Finanzunternehmen doch die größte Zeit
& Zutritt-Installation von MPDV dar. Hier verwaltet das MES HYDRA insgesamt 3.800
interne und rund 1.200 externe Mitarbeiter, deren Stammdaten in SAP gepflegt werden.
Die Überwachung der Zutrittsberechtigungen der internen und externen Mitarbeiter an
den über 1.000 Zugängen aller Standorte weltweit erfolgt mit dem HYDRA-Modul Zu-
trittskontrolle. Um unberechtigte Zutrittsversuche, technische Störungen und sonstige
Fehler sofort lokalisieren zu können, nutzt die Deutsche Börse den Sicherheitsleitstand
von HYDRA, der in einem Gebäudeplan alle Zustände und Ereignisse grafisch darstellt.
Alexander Kern:
Im Kundenprojekt bei einer großen deutschen Unternehmensgruppe können wir gera-
de den oben geschilderten Vernetzungsgedanken darstellen. Wir zeigen, wie Führungs-
kräfte und Mitarbeiter von der intelligenten Auswertung und einfachen Darstellung der
Zeitdaten im Zusammenspiel mit anderen Unternehmensdaten (Stichwort Big Data)
profitieren. Denn mal ehrlich – Zeitstempel, Urlaube, Abwesenheiten – das ist nicht die
Kür und eine solide Zeiterfassung aus dem Hause VEDA ist bei diesem Kunden seit mehr
als 10 Jahren im Einsatz. Was wir jetzt gerade machen, greift den in den vorhergehenden
Antworten beschriebenen technologischen und kulturellen Wandel auf. Im Sinn und
Zweck von „New Work“ werden allen Stakeholdern Entscheidungsgrundlagen an die
Hand geben und neue Potenziale für das Gesundheitsmanagement geboten.
In einer sehr agilen Projektmethode und in engster Zusammenarbeit mit HR und IT des
Kunden entsteht ein Führungskräfte-Cockpit, das von überall und zu jeder Zeit höchste
Transparenz über Zeitsalden sowie Abwesenheiten bietet und zudem die Wahrnehmung
von Risikoindikatoren ermöglicht. Auch wenn der Mitarbeiter in einer anderen Nieder-
lassung, zuhause oder im Café arbeitet, die Führungskraft kann trotzdem sehen, wenn
er Arbeitszeiten überschreitet. Komplettiert wird diese Darstellung um die Möglichkeit,
Maßnahmen sofort einzuleiten und z.B. bei Arbeitszeit-überschreitungen sofort und
situativ mit dem Mitarbeiter in den Austausch zu gehen oder sogar ein Mitarbeiterge-
spräch einzuleiten. Das Cockpit verbindet die „Inseln“ der Personalarbeit – Zeiterfas-
sung, Performance, Learning und Entgelt zu einem System, das Übersicht auf einen
Blick bietet und durch auffällige Farbcodierungen informiert oder warnt. Durch die
„Die Überwachung
der Zutrittsberechtigungen
der internen und
externen Mitarbeiter an
den über 1.000 Zugängen
aller Standorte weltweit
erfolgt mit dem
HYDRA-Modul
Zutrittskontrolle.“
Bernd Berre
„Aber das wichtigste am
Cockpit für Führungskräfte
und Mitarbeiter ist und
bleibt: Man kommt ins
Gespräch und arbeitet
zusammen.“
Alexander Kern
38. Competence Book - Zeit & Zutritt38
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Möglichkeiten, sich tiefergehende Detailwerte anzuschauen, sind neue Informations-
ebenen möglich. Was zum Beispiel, wenn der Freizeitwertanspruch eines Mitarbeiters
seine Kündigungsfrist übersteigt? Rote Warnfarbe an – Maßnahmen ergreifen. Auch
durch die Konsolidierung von Datensegmenten wie z.B. Abwesenheitssalden (aus Ur-
lauben, Überstunden) werden Maßnahmen in der Personalplanung viel leichter und
transparenter. Aber das wichtigste am Cockpit für Führungskräfte und Mitarbeiter ist
und bleibt: Man kommt ins Gespräch und arbeitet zusammen.
Stephan Speth:
Für mich als Marketingmann ist das immer eine unangenehme Frage. Beim Thema
Zeiterfassung setzen wir ja hauptsächlich auf die Lösungen unserer Partner. Wir sind
„nur“ der Hardwarelieferant, die Zeitwirtschaftssoftware kommt von unseren Part-
nern. Beim Thema Zutrittskontrolle gibt es bei der Handvenenerkennung hochinte-
ressante Lösungen und Projekte, über die wir aber in der Regel nicht sprechen dürfen,
weil es sich fast immer um Hochsicherheitsprojekte handelt, die der Kunde mit NDAs
arbeitet. Ein schönes Beispiel aus der klassischen Zutrittskontrolle ist der St Martin To-
wer in Frankfurt, wo wir das komplette Gebäude mit Zutritts- und Zufahrtskontrolle
einschließlich Videomanagement im Außenbereich und Ausweismanagement reali-
siert haben. Dort stehen unterschiedliche Szenarien zur Auswahl, um die individuellen
Sicherheitsanforderungen der Mieter umzusetzen: Vernetzte Zutrittskontrolle, Off-
line-Komponenten oder hochsichere Handvenenerkennung. Mit der dort installierten
Videotechnik wird der Überblick über belegte Besucherparkplätze gesteuert, ein freier
Parkplatz zugewiesen und die Administration eines platzsparenden Palettenparksys-
tems geregelt. In Zukunft wird es dort mehrere Stromtankstellen geben. Auch die Nut-
zung dieser Tankstellen wird dann über die Zutrittskontroll-Software realisiert. Oder
die Fisser Bergbahnen, bei denen wir vom Skidepot über die Büros, Werkstätten, Garage
und den Aufzug Zeiterfassung und Zutrittskontrolle implementiert haben. Das sind ty-
pische Konvergenz-Beispiele, wo Kunden komplette Lösungen über mehrere Bereiche
hinweg suchen.
Raphaele Rose:
SP_Data ist immer dann erfolgreich, wenn der Kunde auf das oben genannte Know-
how im HR-Bereich zurückgreifen kann. Unsere Kunden schätzen die Möglichkeit, aus
einem breiten Portfolio wählen zu können – das zeigt Perspektiven für die Zukunft auf.
Die Softwarearchitektur, die das Unternehmen benötigt, entwickelt sich in den offenen
Gesprächen, die wir mit unseren Kunden auf Augenhöhe führen.
Wir haben keinen vorgefertigten Baukasten, der dem Kunden übergestülpt wird. Wir
punkten mit unserem flexiblen Standard und ggf. noch notwendigen Erweiterungen,
die wir zusätzlich in die Software in Form von Sonderprogrammierungen aufnehmen.
Projekte starten z. B. mit Personaleinsatzplanung, Mitarbeiterportal und Zeitwirtschaft
und enden nach zwei Jahren mit weiteren Modulen aus der Personalabrechnung oder
dem Personalmanagement. Alternativ bieten wir auch die Anbindung weiterer Systeme
über webservices an, um möglichst einfach mit anderen Herstellern zu kommunizieren.
Nach der Realisierung der digitalen Personalakte für Zeitwirtschaft und Personal-
abrechnung arbeiten wir derzeit an dem Ausbau der mobilen Lösungen und weiterer
Workflows im Mitarbeiterportal.
Unsere Projekte sind immer dann erfolgreich, wenn auf Kunden- und Herstellerseite
engagierte Mitarbeiter an einem Strang ziehen, dieses trifft sicherlich auf jedes Pro-
jekt zu. Wird weiteres HR- bzw. Prozess Know-how auf der Seite des Kunden benötigt,
werden unsere Berater unterstützend tätig. In der Kombination mit unseren Projekt-
management-Tools ist dieses ein Erfolgsgarant. Der permanente Austausch mit dem
Kunden lässt uns jederzeit agil reagieren.
„Beim Thema Zutritts-
kontrolle gibt es bei der
Handvenenerkennung
hochinteressante
Lösungen und Projekte,
über die wir aber in der
Regel nicht sprechen
dürfen, weil es sich fast
immer um Hochsicher-
heitsprojekte handelt,
die der Kunde mit
NDAs arbeitet.“
Stephan Speth
„Die Softwarearchitektur,
die das Unternehmen
benötigt, entwickelt sich in
den offenen Gesprächen,
die wir mit unseren Kunden
auf Augenhöhe führen.“
Raphaele Rose
39. Competence Book - Zeit & Zutritt 39
Gunda Cassens-Röhrig:
Die GFOS ist inzwischen knapp 30 Jahre am Markt erfolgreich. Daher gibt es viele
tolle Kundenprojekte, auf die wir stolz sind – sei es im Handel, in der Industrie oder
im Dienstleistungsbereich. Was alle unsere Projekte auszeichnet, ist, dass die volle und
dauerhafte Kundenzufriedenheit im Fokus aller GFOS Aktivitäten steht. Mit unseren
Kunden verbindet uns eine starke Partnerschaft.
So setzen beispielsweise über 300 Sparkassen auf unsere Lösungen für Zeit und Zutritt.
Die Finanz Informatik (FI) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der IT-Dienstleister der
Sparkassen-Finanzgruppe und einer der größten Banken-IT-Dienstleister in Europa.
Bevor man sich bei der Finanz Informatik für einen Einsatz der Software von GFOS
entschied, nutzte man bereits verschiedene Altsysteme für die Zeitwirtschaft. Ziel war
es, ein einheitliches, modernes und zukunftsfähiges Zeiterfassungssystem für alle Spar-
kassen bereitzustellen. In einem intensiven und zielgerichteten Auswahlprozess wurde
seitens der Finanz Informatik das Angebot an Standardmarktsoftware geprüft und be-
wertet. An diesem Auswahlprozess waren von Beginn an auch Sparkassen beteiligt, um
deren individuelle Bedürfnisse mit zu berücksichtigen. Das Projekt läuft insgesamt sehr
erfolgreich und es entscheiden sich immer wieder weitere Sparkassen dafür, ebenfalls
unsere Lösung einzusetzen.
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
6Noch mehr Erfolge
für die Zeit & Zutritt:
Initiative?
Uwe Eisele:
Die Branche besteht aus sehr leistungsstarken Anbietern. Wir sind der Meinung, dass
Wettbewerb das Geschäft belebt und ständig neue Innovationen fördert. Die großen
Leitmessen wie die Security in Essen und die Personalfachmessen sind dafür die rich-
tigen Präsentationsplattformen. Eine starke Vernetzung mit unseren dormakaba Ver-
triebspartnern ermöglicht einen wertvollen Austausch über die Anforderungen und
Bedürfnisse der Branche.
Wie zufrieden sind Sie heute bereits mit dem Erfolg der Branche insgesamt? Was könnte noch getan werden, die Branche
nach innen und außen zu stärken? Welche Leitmedien und Leitmessen haben für den Branchenerfolg eine besondere
Bedeutung? Wie könnte man Ihrer Meinung nach den Erfolg noch durch Information (Competence Book, …) und Net-
working in Zukunft steigern? Wie engagieren Sie sich?
„Mit unseren Kunden
verbindet uns eine starke
Partnerschaft.“
Gunda Cassens-Röhrig
40. Competence Book - Zeit & Zutritt40
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
Bernd Berres:
Für uns als MES-Anbieter ist Zeit & Zutritt eines unter vielen Anwendungsfeldern, al-
lerdings erkennt auch das Fertigungsumfeld immer mehr den Bedarf für solche Funkti-
onen. Daher sprechen wir jeden unserer Interessenten auch auf Zeit & Zutritt an, wenn
wir mit ihm zusammen ein MES für seine Bedürfnisse zusammenstellen. Sogar in unse-
rem Vier-Stufen-Modell „Smart Factory“ spielt das Thema Zeiterfassung und Personal-
einsatzplanung eine große Rolle. Insbesondere die Kombination aus Fertigungs- und
Personaleinsatzplanung bringt dabei enorme Effizienzsteigerungen. Was genau dahin-
ter steckt, erfährt man in den dazu gehörigen Whitepapers. (http://mpdv.info/cbwp)
Ich bin mir sicher, dass Zeit & Zutritt auch in Zukunft von großer Bedeutung sein wird.
Für wichtiger aber erachte ich, dass diese wertvollen Informationen in einem integrier-
ten System verarbeitet werden – z.B. einem Manufacturing Execution System (MES).
Alexander Kern:
In einer der obenstehenden Antworten habe ich darauf verwiesen, dass die Zukunft der
Branche integrativ ist, aus Mitbewerbern Partner, Frenemies, werden. Neue Märkte,
neue Geschäftsmodelle und die Möglichkeiten der Wissensgesellschaft, den „hottest
Stuff“ jeder Forschung und jeder Branche ad hoc online zu erfahren, zwingen uns dazu,
uns viel stärker am Umfeld zu orientieren und mit der gesamten Umwelt zu konsolidie-
ren. Neue Netzwerke, Entwicklungspartnerschaften, gemeinsame Lösungs-Marktplät-
ze sind genauso wichtig wie Initiativen (ZIP), Foren, Messen und Events, um Ideen und
Menschen zusammenbringen.
Wir müssen die treibende Wirkung der Sozialen Medien nutzen (so haben wir z.B. im
September eine fantastische Veranstaltung bei VEDA über XING zum Thema Führung
4.0 und fast 100 Teilnehmern ins Leben gerufen). Dieses Beispiel zeigt, dass der digitale
Wandel nicht zur Vereinsamung hinter Bildschirmen führt – im Gegenteil! Wir nutzen
die Netzwerke für neue Kontakte und Impulse und dann geht man grenzenlos aufein-
ander zu - auf den Personalmessen, auf Branchenmessen wie der Security in Essen und
auf tollen Foren wie z.B. dem NextACT-Auftakt in Köln. Wir bei VEDA haben uns vorge-
nommen, mit VEDA Horizon ganz viel zu Vernetzung und Zusammenarbeit beizutra-
gen. Wir möchten allen Unternehmen einen digitalen Ort bieten, an dem sie Arbeit und
Zusammenarbeit vernetzen können.
Stephan Speth:
Für uns sind die Messen nach wie vor die wichtigsten Treffpunkte, wo wir mit unseren
Kunden und Interessenten in persönlichen Kontakt treten können. Messen gibt es mehr
als genug, besonders im Personalbereich. Die CeBIT ist als letzte universale Computer-
messe für uns eine wichtige Leitmesse, wo wir das gesamte Spektrum zeigen können.
Auch wenn der Aufwand bei einer Messe hoch ist, kann das persönliche Gespräch keine
Webseite und kein soziales Netzwerk ersetzen. Die sind selbstverständlich auch not-
wendig, wobei wir leider feststellen, dass sich in den Netzwerken oft primär Partner und
Mitbewerber finden und zu wenige Endkunden. Es gibt auch leider nicht „das“ Portal
zum Thema Zeiterfassung oder Zutrittskontrolle, sondern viele verschiedene. Die alle
zu beobachten kostet viel Zeit, die ich, wie viele andere aber nicht habe.
„Wir nutzen die Netzwerke
für neue Kontakte und Im-
pulse und dann geht man
grenzenlos aufeinander zu
- auf den Personalmessen,
auf Branchenmessen wie
der Security in Essen und
auf tollen Foren wie z.B.
dem NextACT-Auftakt
in Köln.“
Alexander Kern
„Auch wenn der Aufwand bei einer Messe
hoch ist, kann das persönliche Gespräch keine Webseite
und kein soziales Netzwerk ersetzen.“
Stephan Speth
„Ich bin mir sicher, dass
Zeit & Zutritt auch in
Zukunft von großer
Bedeutung sein wird.
Für wichtiger aber erachte
ich, dass diese wertvollen
Informationen in einem
integrierten System
verarbeitet werden – z.B.
einem Manufacturing
Execution System (MES).“
Bernd Berre
41. Competence Book - Zeit & Zutritt 41
ROUNDTABLE - ZEIT & ZUTRITT 2020
„(...) das Networking darf
sich demnach nicht aus-
schließlich auf Zeit & Zu-
tritt beschränken (...).
Die Branche muss sich
mehr mit weiteren HR-Pro-
zessen und Übergängen
beschäftigen, um die Trans-
formation HR anzustoßen.“
Raphaele Rose
Raphaele Rose:
Verbesserungen gehen immer!
SP_Data kennt als Softwarepartner für das HRM natürlich die verschiedenen Player und
Ansprechpartner in den jeweiligen Segmenten. Zeit & Zutritt wird häufig seitens IT +
HR-Abteilung entschieden. Hier finden wir andere Ansprechpartner als in den Berei-
chen der Personalabrechnung oder auch der HR-Management-Tools, da wir über Hard-
wareanbindung und Verkabelung innerhalb des Unternehmens sprechen. Die Projekte
können separat – auch ggf. außerhalb bestimmter HR-Prozesse – gestartet und gesteuert
werden. Die einzige Fragstellung, die es anfänglich zu klären gilt, ist die Frage nach einer
Schnittstellenanbindung (was i. d. R. realisiert werden kann).
Bedeutet konkret: Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird die Anbindung an die Entgel-
tabrechnung bzw. weitere Systeme fachlich intensiv durchleuchtet, was nicht immer
vorteilhaft ist.
Ergo: IT muss frühzeitig einbinden und HR darf das Engagement auch auf technischen
Fragen erweitern!
Ähnlich ist es innerhalb der geschlossenen Zeit & Zutritt-Branche: das Networking darf
sich demnach nicht ausschließlich auf Zeit & Zutritt beschränken, es muss zukünftig
über alle HR-Prozesse laufen. Die Branche muss sich mehr mit weiteren HR-Prozessen
und Übergängen beschäftigen, um die Transformation HR anzustoßen. Die Kommuni-
kation zwischen den verschiedenen Segmenten und Ansprechpartnern ist Grundvor-
aussetzung – analog der Situation bei den Kunden!
Gunda Cassens-Röhrig:
Durch Digitalisierung und Industrie 4.0 sind Lösungen für Workforce Management und
auch MES sehr gefragt. Dies war 2015 schon zu spüren und setzt sich 2016 fort. So konnte
beispielsweise die GFOS ihren Auftragseingang bereits im 1. Quartal 2016 um 140% stei-
gern. Daher sehen wir die aktuellen Entwicklungen sehr positiv.
„Denn gerade der Mensch steht im Zentrum der Digitalisierung.
Er ist es, der diese Entwicklung betreibt
und er verschafft sich damit eine Unmenge an Vorteilen.“
Gunda Cassens-Röhrig
43. Competence Book - Zeit & Zutritt
Einleitung Grundlagen Lösungsbausteine &
Branchenanwendungen
5 Unser Kompetenz-Netzwerk
Partner des
Competence Books
7 Editorial - Prof. Dr. Christian Rüttgers
Mehr Forschung gefragt …
10 Grußwort - Klaus Wössner
Zeit & Zutritt, wichtiger denn je,
nicht nur für Rio und die
Industrie 4.0
11 Grußwort - Dr. Ralf Gräßler
Zeit & Zutritt als Basis
12 Grußwort - Stefan Post
Wie Zeit & Zutritt zum
Erfolgsbaustein der
Digitalisierung werden
14 Wissen ganz kompakt I
Infografiken zu Zeit & Zutritt
18 Wissen ganz kompakt II
Zitate zu Zeit & Zutritt
22 Roundtable Zeit & Zutritt
Zeit & Zutritt 2020 -
Ohne Infrastruktur
keine digitale Ökonomie,
keine Ökonomie 4.0!
44 Zeiterfassung & Zutrittskontrolle
Zeiterfassung & Zutrittskon-
trolle - 2 Spitzen desselben
Eisbergs
46 Entwicklungen
Entwicklungen in
Zeit & Zutritt
48 Netzökonomie
Zeiterfassung auf dem Weg in
die Netzökonomie
54 Zeiterfassung im Digitalen Wandel
Anspruch und Wirklichkeit
der Zeiterfassung im digitalen
Wandel
58 Zutrittssystem
Vier Checklisten für die Ein-
führung eines Zutrittssystems
64 Rechtliche Rahmenbedingungen
Rechtliche Rahmenbedingun-
gen für Zeit & Zutritt
66 Studie der FOM
New Work(ing Time): mehr
Freiheit, mehr Verantwortung
72 Technologie
Von der Stempeluhr zum
Datenerfassungsterminal
80 Biometrie
Lord Sinclair macht es vor
83 Sicherheit
Sicher ist sicher!
86 PEP/BDE
Moderne Zeiterfassungs-
lösungen (und Zutritts-
kontrollen) als Basis
88 Mobile/Hotels
Mobile-Access in Hotels
92 Food Defense
Produktschutz und Standortsi-
cherheit nach IFS Food V6
96 Industrie 4.0
Zeit-, Betriebs- und Zutritts-
daten für Industrie 4.0
INHALT
43
44. Competence Book - Zeit & Zutritt44
GRUNDLAGEN - ZEITERFASSUNG & ZUTRITTSKONTROLLE
Ein Eisberg von Anwendungen
Zeiterfassung & Zutrittskontrolle scheinen seit Jahren etabliert
und ein reifes Thema darzustellen. Dabei gelangen sie gerade
jetzt zu einer neuen Blüte, nicht nur durch eine Vielzahl neuer
Herausforderungen einer neuen (Un-)Sicherheitslage, sondern
vor allem auch durch Innovationen, z.B. im Umfeld von Industrie
4.0. Sie sind also nur die Spitzen eines Eisberges, der eine Viel-
zahl von Anwendungen umfasst. Umso wichtiger ist eine Basis,
die auch in Zukunft trägt. Im Folgenden wird daher aufgezeigt,
wo wir heute bei Zeiterfassung und Zutrittskontrolle stehen bzw.
welche Anforderungen organisatorisch wie auch technologisch
zu meistern sind.
Zeiterfassung als unumstrittene Basis
Zeiterfassung ist in nahezu allen Wirtschaftszweigen und genau-
so im öffentlichen Dienst die unumstrittene Basis für die Verwal-
tung, Steuerung und Abrechnung von Arbeits- und Fehlzeiten.
Die primäre Aufgabe der Zeiterfassung ist es, die freie Gestaltung
von Arbeitszeiten zu ermöglichen und dabei aber auch die tarifli-
chen und gesetzlichen Erfordernisse bei der Zeitverrechnung zu
berücksichtigen. In diesem Verständnis erledigt eine moderne
Zeiterfassung also in erster Linie Routinetätigkeiten der Arbeits-
zeiterfassung und -Berechnung, sie verwaltet die unterschied-
lichsten Fehlzeiten und liefert aussagekräftige Reports für die
Beschäftigten und das Management.
Das alles funktioniert mit einer webbasierten Lösung heute mü-
helos sowie für alle Beteiligten transparent und fehlerfrei. Der
früher noch notwendige Pflege- und Korrekturaufwand erledigt
sich heute über webbasierte Workflows und rollenbasierte Be-
nutzerrechte, die die Unternehmensstruktur 1:1 abbilden, nahezu
von selbst.
Jeder kann jederzeit sein Monatsjournal oder seine Urlaubspla-
nung einsehen und die Abteilungsleiter und Vorgesetzten wissen
auf Knopfdruck, wie ihre Kostenstelle in den nächsten Wochen
besetzt sein wird, wenn sie den gerade per E-Mail eingegangenen
Urlaubsantrag genehmigen.
Zeiterfassung &
Zutrittskontrolle –
2 Spitzen desselben Eisbergs
AUTOR: Klaus Wössner, Vertriebsleiter, ISGUS GmbH
45. Competence Book - Zeit & Zutritt 45
GRUNDLAGEN - ZEITERFASSUNG & ZUTRITTSKONTROLLE
Die Erfassung der Arbeitszeiten erfolgt nicht mehr nur an stati-
onären Terminals sondern genauso über Intranet und Internet,
über Telefonanlagen, Smartphones und Tablets. Andere mobile
Erfassungsgeräte können je nach Verwendungszweck noch mit
Barcodescannern ausgestattet sein und ermöglichen somit pro-
jektspezifische Datenerfassung.
Zutrittskontrolle als natürliches Komplement
Nachdem sich die Zutrittsberechtigungen der Mitarbeiter
grundsätzlich nach den Arbeitszeiten aus der Zeiterfassungslö-
sung richten, macht es durchaus Sinn, auch die Zutrittskontrol-
le über ein und dasselbe System zu steuern. Auch den gleichen
Sicherheitstransponder für die Bedienung der Zeiterfassung und
Zutrittskontrolle zu verwenden ist so naheliegend wie
wünschenswert.
Über den komfortablen elektronischen Schließplan von fort-
schrittlichsten Lösungen lassen sich wie natürlich auch bei IS-
GUS alle Berechtigungen nach dem Vererbungsprinzip zuordnen
und bei Bedarf ganz einfach - temporär oder dauerhaft - neu-
en Gegebenheiten anpassen. Häufig dient die Zutrittskontrolle
nicht nur der eigenen Belegschaft, sondern wird auch zur Ver-
waltung und Lenkung von Fremdfirmen, Besuchern und Leihar-
beitern eingesetzt. Entsprechend stehen hierfür bei ISGUS auch
die entsprechenden Softwaremodule zur Verfügung.
Für die Zutrittskontrolle ist die entsprechende Hardware immer
auch eine Komponente, die ein potentieller Anbieter im Portfolio
haben muss. Für die Umsetzung von qualifizierten Sicherheits-
konzepten sind autonom arbeitende Zutrittskontroll-Zentralen
(ZKZ), digitale Schließtechnik und Beschlagsleser genauso wich-
tig wie die Schranken- und Aufzugssteuerung, die mit vandalis-
musgeschützen Lesern im Außenbereich oderdesignorientierten
Sicherheitslesern und biometrischen Technologien im Innenbe-
reich zusammenspielen. Dies und das entsprechende Know-how
betreffend, einschlägige Vorschriften für Fluchttürsteuerung
oder Brandschutz, sind hierbei genauso entscheidend wie ein
funktionierendes Servicekonzept.
Einsatzplanung und Betriebsdatenerfassung als Daten-
empfänger
Je mehr die Zeiterfassung auch als betriebswirtschaftliche Aufga-
be begriffen wird, umso mehr wächst die Bedeutung der Zeiter-
fassung als Datenlieferant für weitere Module und Anwendun-
gen. So basiert die Dienstplangestaltung im Krankenhaus und
genauso die Personaleinsatzplanung und Betriebsdatenerfas-
sung in der Industrie auf den Arbeitszeiten, den Zeitkonten und
den Schicht- und Urlaubsplänen, die im Modul Zeiterfassung
hinterlegt sind oder berechnet werden.
Während die reine Zeiterfassung oftmals mit der Lohnabrech-
nung kommuniziert, spielt nun auch die wesentlich komplexere
Kommunikation mit ERP-Systemen eine entscheidende Rolle bei
der flexiblen und ganzheitlichen Lösung. Auch hier ist ISGUS
Vorreiter und hat mit einem individuell konfigurierbaren Kom-
munikationstool Lösungen entwickelt, die es erlauben, ohne In-
dividualentwicklung an nahezu jedes System anzudocken.
Zukunftsfähigkeit durch Software as a Service
All dies - und auch das ist in der Zeiterfassungsbranche bislang
einmalig - bietet ISGUS nun nicht nur als Kauflizenz verbunden
mit einem erstklassigen Beratungs- und Einführungskonzept an,
sondern der Interessent kann bei ISGUS seine Zeiterfassung und
alles was dazu gehört als Software as a Service outsourcen. ZEUS®
SaaS wird im eigenen ISGUS-Rechenzentrum zentral gehostet,
während Customizing auf die individuellen Anforderungen des
Anwenders, Einführungs-unterstützung, Schulung und Service
wie gewohnt von den 12 regionalen ISGUS-Vertriebszentren und
deren Fachpersonal sichergestellt werden.
Zu Klaus Wössner:
Klaus Wössner begleitet die Themen Zeiterfassung und Zutrittskontrolle bereits
seit Anfang der 90er Jahre und hat alle Entwicklungen und Trends der Branche
mitgemacht. Seither hat sich der Bedarf der überwiegend mittelständischen Kun-
den, wie auch die ISGUS Lösung, stark verändert. In 25 Jahren ununterbrochener
Entwicklung und Produktpflege wurden immer wieder neue Aspekte, Trends und
Technologien aufgegriffen und Module entwickelt, die den Kunden rechenbaren
Nutzen bieten und die sich in der heute angebotenen Lösung wiederfinden. Klaus
Wössner ist seit vielen Jahren im Projekt- und Produktmanagement der ISGUS
GmbH aktiv und ist seit 1996 verantwortlich für Vertrieb und Marketing.