Bildung macht gesund!? Stress und Burnout bei Jugendlichen hat in den letzten Jahren in der Schweiz stark zugenommen. Im Rahmen der Mittagskonferenz chez FRAC diskutierten wir über Prävention, Früherkennung und Frühintervention.
Stress von Jugendlichen: erkennen, vorbeugen und handeln
1. Mittagskonferenz chez FRAC
22 septembre 2015
Philip Hoffmann, Berner Gesundheit / Santé bernoise
Gemeinsam für mehr Gesundheit
Agir ensemble pour une vie saine
2. www.bernergesundheit.ch
Fondation Santé bernoise
Berner Gesundheit
Consultation et thérapie
Beratung und Therapie
Prévention et promotion de la
santé Prävention und
Gesundheitsförderung
Santé sexuelle
Sexualpädagogik
Médiathèque Mediothek
www.santebernoise.ch
www.bernergesundheit.ch
3. www.bernergesundheit.ch
Ablauf
Santé psychique : prévenir, reconnaître et traiter le stress et
l’épuisement professionnel chez les jeunes
Bildung macht gesund!? Stress und Burnout bei Jugendlichen
erkennen, vorbeugen und unterstützen
− Eine kurze Geschichte
− Stress – Definition
− Stressoren
− Was stresst Jugendliche?
− Ein Selbstversuch
− Möglichkeiten zur Stressbewältigung
− Adressen und Literatur
5. www.bernergesundheit.ch
Eu- und Distress
− Eustress: einen den Menschen anregenden und leistungssteigernden
Zustand. Eustress birgt keine negativen Konsequenzen für das
Wohlbefinden oder die Gesundheit sondern führt zu
Leistungssteigerung und wird als notwendig für die menschliche
Weiterentwicklung gesehen.
− Distress: Zustand, in dem der Betroffene körperliche und seelische
Anforderungen nicht adäquat bewältigt. Es fehlen ihm die Ressourcen
mit dieser Situation so umzugehen, dass diese ihn nicht belastet.
Quelle: Selye H. (1975) The Stress of Life. New York: McGraw-Hill
10. www.bernergesundheit.ch
Stress und Familie
− Zu hohe Erwartungen an die Leistungsfähigkeit
− Zu geringe Akzeptanz individueller Leistungsgrenzen
− Zuviel Förderunterricht neben der Schule
− Häufige Auseinandersetzungen zwischen den Eltern
− Arbeitslosigkeit der Eltern
− Erkrankungen von Geschwistern
− Scheidung der Eltern
− Einbeziehen der Kinder in elterliche Konflikte (z.B. Triangulation)
− Umzug und Schulwechsel
− Geschwisterrivalitäten
Lohaus, A., Domsch, H. & Fridrici, M. (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche, Springer Medizin Verlag Heidelberg
11. www.bernergesundheit.ch
Stress und Schule
− Exponierte Aufgabe (Rechnung an der Tafel lösen)
− Blamage vor der Klasse (Blossstellung)
− Häufiger Tadel für unzureichende Leistungen
− Wenig Anerkennung für gute Leistungen
− Negative Vergleiche mit anderen Schüler/innen
− Konkurrenzförderndes Verhalten der Lehrperson
− Mobbing
− Häufige Streitereien
Lohaus, A., Domsch, H. & Fridrici, M. (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche, Springer Medizin Verlag Heidelberg
12. www.bernergesundheit.ch
Stressquellen im Wandel der Zeit
− Zunahme des Medien- und Freizeitangebotes
− Steigende Erwartungen der Eltern an die Leistungen ihrer Kinder
− Weniger sichere Arbeitsplätze
− Zunahme der Scheidungen
− Zunahme der Statussymbole (Markenkleider, Handy etc.)
Lohaus, A., Domsch, H. & Fridrici, M. (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche, Springer Medizin Verlag Heidelberg
14. www.bernergesundheit.ch
Quelle: Stop & Go – Stressen, Leisten, Erholen in Unterricht und Lehrberuf. Beratungsstelle Gesundheitsbildung, 2004, www.fhnw.ch
Verhältnis von Anforderungen und Ressourcen
16. www.bernergesundheit.ch
Stress - Schutzfaktoren
Quelle: Steinman, R. M. (2005). Psychische Gesundheit – Stress - Wiss e n s c h a f t l i c h e G r u n d l a g e n f ü r e i n e n a t i o n a
le S t r a t e g i e z u r S t re ss p r ä ve n t i o n u n d F ö rd e r u n g p s yc h i s c h e r G e s u n d h e i t i n d e r Schwe i z,
Gesundheitsförderung Schweiz, Bern und Lausanne
− Humor
− Psychische und physische
Resilienz
− Angemessene internale und
externale Kontrollüberzeugungen
− Hohes Selbstwertgefühl
− Soziale Unterstützung
− Ausgewogene Ernährung
− Regelmässige Bewegung
− Ausreichende Entspannung
− Lebenskompetenzen
(Entscheidungsfähigkeit, soziale
Kompetenzen, Konfliktfähigkeit,
Affektregulation,
Problemlösefähigkeit)
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Elternstress
− unterschiedliche Erziehungsansichten der Eltern
− ein grosses Ausmass an täglicher Hausarbeit
− die wahrgenommene Kompetenz in der Erziehung der Kinder
− der eigene Gesundheitsstatus
− das eigene psychische Wohlbefinden
− die subjektive Situationsbewertung
− auffällig unruhige und aggressive Kinder
− Kinder mit chronischen Erkrankungen
− Kinder mit Teilleistungsstörungen
− Erziehungsanforderungen von Dritten (Lehrer, Grosseltern, Nachbarn
etc.)
Lohaus, A., Domsch, H. & Fridrici, M. (2007). Stressbewältigung für Kinder und Jugendliche, Springer Medizin Verlag Heidelberg
20. www.bernergesundheit.ch
Mentales Stressmanagement
Perfektionistische Leistungsansprüche kritisch überprüfen und eigene
Leistungsgrenzen akzeptieren lernen
Schwierigkeiten nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung
sehen
Sich nicht im alltäglichen Kleinkrieg verlieren, den Blick für das
Wesentliche, das, was mir wirklich wichtig ist, bewahren
Sich des Positiven, Erfreulichen, Gelungenen bewusst werden und
dafür Dankbarkeit empfinden
An unangenehmen Gefühlen von Verletzung oder Ärger nicht
festkleben, sondern diese loslassen und vergeben lernen
Weniger feste Vorstellungen und Erwartungen an andere haben, die
Realität akzeptieren
Sich selbst weniger wichtig nehmen, falschen Stolz ablegen und Demut
lernen
Kaluza, G. (2011). Stressbewältigung, Springer-Verlag GmbH
22. www.bernergesundheit.ch
Regeneratives Stressmanagement
Freundschaften, soziales Netzwerk pflegen
Regelmässige Durchführung von Entspannungsübungen
Sport treiben
Einem Hobby nachgehen
Sich selbst etwas Gutes tun
Entlastende Gespräche führen, Trost und Ermutigung suchen
Kaluza, G. (2011). Stressbewältigung, Springer-Verlag GmbH
25. www.bernergesundheit.ch
Anti-Stress-Ernährung
− Haferflocken, Basmati- und Vollkornreis, Hirse, Weizen, Rogge, Bulgur,
Couscous, Polenta
− Alle Gemüsesorten, Kartoffeln, insbesondere grüne, rote, gelbe violette
Gemüsesorten
− Alle Obstsorten, besonders Bananen, Datteln, Feigen, Heidel-, Brom-
und Holunderbeeren, Äpfel, Marillen, blaue Weintrauben
− Fisch mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren: Lachs, Thunfisch,
Hering, Makrele, Saibling
− Pflanzliche Öle: Raps-, Lein-, Walnuss-, Soja- und Olivenöl
− Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Kirchererbsen, Soja
− Nüsse und Samen, v.a. Wallnuss, Paranuss, Pistazien, Kürbiskerne,
Sesam
− Fettarme Milch und Milchprodukte
− Selten Fleisch und Süssigkeiten
Quelle: Kiefer, I. & Lalouschek, W. (2009). Stressfood, Kneipp-Verlag Wien
26. www.bernergesundheit.ch
Anti-Stress-Gerichte
− Wokgemüse mit Basmatireis
− Gemüseplatte
− Salat mit gegrillten Hünhnerbruststreifen
− Risotto
− Hirserisotto
− Gemüsegulasch
− Spinat mit Spiegelei und Kartoffeln
− Linsen-, Gemüsecurry
− Vollkornspaghetti mit Gemüsesugo
− Kleines Steak mit Gemüse und Salat
Quelle: Kiefer, I. & Lalouschek, W. (2009). Stressfood, Kneipp-Verlag Wien
27. www.bernergesundheit.ch
Anti-Stress-Getränke
− Wasser
− Mineralwasser (insbesondere magnesiumhaltiges)
− Früchte- und Kräutertees, bes. Kamillentee
− Grüner Tee
− Weisser Tee
− Frisch gepresster Orangensaft
− Rote-Rüben-Saft
− Karottensaft
− Molke
− Kakao aus Magermilch
Quelle: Kiefer, I. & Lalouschek, W. (2009). Stressfood, Kneipp-Verlag Wien
28. www.bernergesundheit.ch
Zitate
"Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern
die Vorstellungen von den Dingen.„ (Epiktet, um 100 n. Chr.)
"Dinge sind weder gut noch schlecht, erst unser Denken
macht sie so.„ (William Shakespeare)
„Die richtige Einstellung anzunehmen, kann negativen Stress
in positiven verwandeln.“ (Hans Selye)