SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 3
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Improvisationstheater oder Kammerspiel?
E-Portfolios in der Lehrerbildung
Prolog
Im Improvisationstheater gibt es kein Drehbuch, keine Regieanweisungen, zuweilen nicht
einmal einen vorgeschriebenen Handlungsverlauf. Die Phantasie und die Spontanität der
Akteure entscheiden über Entwicklung und Ausgang einer Szene. Die Texte sind selbst kon-
struiert, im Affekt entstanden und bauen die Persönlichkeit der Rolle auf.
Unsere Lehrerausbildung gleicht eher einem Kammerspiel. Es gibt festgelegte Sprechtexte,
die handelnden Akteure sind die Lehrenden, die den Studierenden Stoff vermitteln, den sie
wiedergeben sollen. Tun sie das gut und richtig, werden sie weitergereicht an den nächsten
Akteur. Statt eines freien Handlungsverlaufs, gibt es vollgepackte Faktenklausuren, theorie-
orientierte Referate und thematisch eng begrenzte Hausarbeiten. Einziges Ziel: schnell die
nächste Szene, also das nächste Semester, erreichen. Kommunikatives und kooperativen
Lernen, Reflexion, Selbstinszenierung, Persönlichkeitsbildung – dafür ist vielleicht im Refe-
rendariat Zeit?
Wagt man das Gedankenexperiment, das Lehramtsstudium als Improvisationstheater zu
denken statt als Kammerspiel, so muss man sich unweigerlich mit einer neuen Lernkultur
auseinandersetzen: offene Lernszenarien und Prüfungsformen, selbstgesteuertes Lernen,
Selbstreflexion und konstruktives Miteinanderlernen. Doch wie lässt sich diese Lernkultur
mit dem Curriculum, mit den Credit-Points und dem universitären Anspruch an die Wissen-
schaftlichkeit des Studiums vereinbaren?
Im Folgenden beschreibt das „Drehbuch“ die theoretischen Grundlagen zur E-Portfolio-
Methode. Mit neuer „Besetzung“ und neuen „Requisiten“ können die „Regieanweisungen“
als Handlungsempfehlungen zur E-Portfolio-Implementierung umgesetzt werden.
Das Drehbuch
Das E-Portfolio als Lernmethode und offene Prüfungsform kann nicht nur die Wissens-
aneignung, sondern auch die Wissensumsetzung, also die Anwendung von Wissen de-
monstrieren (vgl. Baumgartner, 2005, p. 5). Definieren lassen sich E-Portfolios als elekt-
ronische Sammlung von Artefakten in verschiedensten Formaten (Text, Bild, Video,
Audio, …), die den Lernprozess wiederspiegeln und Lernprodukte darstellen, um die er-
reichten Kompetenzen zu dokumentieren. Sammlung und Organisation der Artefakte
wird durch ein Content Management System unterstützt, welches über ein Rechteverga-
besystem verfügt, mit dem durch den Besitzer des E-Portfolios Schreib- und Leserechte
zugewiesen oder entzogen werden können (u. a. Barrett, 2000, p. 15; Baumgartner,
2012, p. 7; Hornung-Prähauser, Geser, Hilzensauer, & Schaffert, 2007, p. 14).
Die E-Portfolio-Arbeit lässt sich als Kreisprozess darstellen, der sich stetig wiederholen
kann. Beginnend mit dem selbstständigen Auswählen und Erstellen der Materialien und
Lernprodukte und dem Reflektieren über die Inhalte und den eigenen Lernfortschritt,
setzt sich der reflexive und kooperative Lernprozess bis zur endgültigen Freigabe einer
Lernleistung zur Bewertung fort.
Abbildung 1: Die Fünf Prozesse im Arbeiten mit E-Portfolios (Hornung-Prähauser et al., 2007, S. 15)
Die Besetzung
Eine Befragung von Didaktikern und Fachdidaktikern der TU Dresden ergab, dass bisher
noch nicht mit E-Portfolios gearbeitet wird. Mit papierbasierten Portfolios hingegen haben
schon einige Lehrende positive Erfahrungen gemacht und die meisten Befragten zeigten sich
offen gegenüber diesem Thema. Ein Lerntagebuch halten 59 % der Probanden für eine
sinnvolle Ergänzung ihrer Lehrveranstaltung und 55 % der Teilnehmer wären interessiert an
E-Portfolio-Fortbildungen (vgl. Lißner, 2012, p. 32). Die Besetzung zeigt sich also interessiert
und ist bereit, die Bühne der offenen und selbstreflexiven Lehr- und Lernprozesse zu betre-
ten. Dazu gehört Studierende anzuleiten, miteinander und füreinander zu lernen, Feedback-
prozesse zu initiieren und persönliche Lernfortschritte in die Bewertung einzubeziehen.
Die Requisiten
Um den Akteuren in der Lehrerausbildung an der TU Dresden die richtigen Requisiten für
ihre Premiere des Aktes E-Portfolio zur Verfügung zu stellen, wurde eine Software-
Evaluation durchgeführt. Dabei standen sich das E-Portfolio-Werkzeug in OPAL und die E-
Portfolio-Software Mahara im direkten Vergleich gegenüber. Nach dem Verfahren der Quali-
tativen Gewichtung und Summierung nach Michael Scrivens wurden Kategorien gebildet und
Kriterien festgelegt, nach denen die beiden Werkzeuge systematisch untersucht wurden. Als
etablierte E-Portfolio-Plattform zeichnet sich Mahara durch bessere Usability und Optik, viel-
seitigere Möglichkeiten der Präsentation und bessere Funktionalitäten zur asynchronen
Kommunikation in Gruppen aus. OPAL als das meistgenutzte Lernmanagement-System in
Sachsen steht Mahara zwar um einiges nach, ist aber durch die umfangreiche Anbindung an
sächsischen Hochschulen das Werkzeug der Wahl für integrierte E-Portfolio-Szenarien. Be-
stehende E-Learning-Infrastruktur zu nutzen, ist ein wichtiger Aspekt für Akzeptanz und Wei-
terentwicklung der E-Portfolio-Methode in Sachsen.
Die Regieanweisungen
Um die Schauspieler auch beim Improvisationstheater nicht allein zu lassen, werden Regie-
anweisungen formuliert, die Unterstützungen bieten sollen, ohne die Phantasie zu begren-
zen.
Der Umgang mit den Requisiten muss begleitet und unterstützt werden. Dafür sollten Admi-
nistratoren und Ansprechpartner für technische Probleme zur Verfügung stehen. Tutoren
können den Arbeitsaufwand reduzieren, Kommentare und Reflexionen konstruktiv beurteilen
und die webbasierte Kommunikation moderieren. Damit treten nun auch Studierende mit auf
die Bühne der Beurteilenden, sie kommentieren, geben Tipps, kritisieren und lernen dabei
selbst noch dazu.
Neben der technischen und personellen Unterstützung sollten auch hochschuldidaktische
Weiterbildungen und Beratungen angeboten werden, die das Entwickeln einer Feedback-
Kultur – nicht zuletzt einer neuen Lernkultur – unterstützen und neue Wege der formativen
Bewertung von Lernleistungen aufzeigen.
Epilog
Vielleicht kann es gelingen, mit einem neuen Drehbuch, einer neuen Besetzung, neuen Re-
quisiten und einer kleinen Regieanweisung einer offenen Lernkultur ein wenig näher zu
kommen. Eventuell bieten E-Portfolios den Raum für Selbstreflexion und kommunikative
Lernprozesse schon im Studium und nicht erst im Referendariat. Dieses Gedankenexperi-
ment wagte ich im Rahmen meiner Masterarbeit und kam zu dem Schluss, dass die Imple-
mentierung von E-Portfolios ein weiterer Schritt in Richtung exzellenter Lehrerbildung in
Sachsen sein könnte.
Literatur
Barrett, H. C. (2000). Create your own electronic Portfolio. Using Off-the-Shelf Software to
Showcase Your Own or Student Work. Learning & Leading with Technology. Retrieved
November 27, 2012, from http://www.helenbarrett.com/portfolios/LLwTApr00.pdf
Baumgartner, P. (2005). Eine neue Lernkultur entwickeln: Kompetenzbasierte Ausbildung mit
Blogs und E-Portfolios. In V. Hornung-Prähauser (Ed.), ePortfolio Forum Austria 2005
(pp. 33–38). Salzburg. Retrieved from
http://www.peter.baumgartner.name/material/article/eportfolio_und_weblog.pdf
Baumgartner, P. (2012). Eine Taxonomie für E-Portfolios. Krems.
Hornung-Prähauser, V., Geser, G., Hilzensauer, W., & Schaffert, S. (2007). Didaktische,
organisatorische und technologische Grundlagen von E-Portfolios und Analyse
internationaler Beispiele und Erfahrungen mit E-Portfolio-Implementierungen an
Hochschulen. Salzburg. Retrieved August 5, 2012, from http://www.fnm-
austria.at/projekte/ePortfolio/Dateiablage/view/fnm-austria_ePortfolio_Studie_SRFG.pdf
Lißner, A. (2012). E-Portfolios an der Technischen Universität Dresden. Durchführung einer
explorativen Studie zur Erhebung des Status quo und Gestaltung eines
Einsatzszenarios im Bereich der bildungstechno-logischen Ausbildung von
Lehramtsstudierenden. Technische Universität Dresden.

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Prezentacja huberta
Prezentacja hubertaPrezentacja huberta
Prezentacja hubertakaelbo
 
Regiones de venezuela
Regiones de venezuelaRegiones de venezuela
Regiones de venezuelaMikel Cedeño
 
Webbasierte Partizipation in Museen
Webbasierte Partizipation in MuseenWebbasierte Partizipation in Museen
Webbasierte Partizipation in MuseenBianca Bocatius
 
ใบความรู้ที่ 5
ใบความรู้ที่ 5ใบความรู้ที่ 5
ใบความรู้ที่ 5justp1
 
Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2
Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2
Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2panagenda
 
Steven jackson 1995 10.07.2014
Steven jackson 1995   10.07.2014Steven jackson 1995   10.07.2014
Steven jackson 1995 10.07.2014Gerold Szonn
 
Historisches Grinzing
Historisches GrinzingHistorisches Grinzing
Historisches Grinzingmpenzes
 
Elisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als Lernprozess
Elisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als LernprozessElisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als Lernprozess
Elisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als LernprozessStefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 
Social media news release
Social media news releaseSocial media news release
Social media news releaseADENION GmbH
 
Activty based research design for User Experience
Activty based research design for User ExperienceActivty based research design for User Experience
Activty based research design for User Experienceinnogy Innovation GmbH
 

Andere mochten auch (20)

SAK:n esitykset valtion talousarvioon vuodelle 2004
SAK:n esitykset valtion talousarvioon vuodelle 2004SAK:n esitykset valtion talousarvioon vuodelle 2004
SAK:n esitykset valtion talousarvioon vuodelle 2004
 
Prezentacja huberta
Prezentacja hubertaPrezentacja huberta
Prezentacja huberta
 
Regiones de venezuela
Regiones de venezuelaRegiones de venezuela
Regiones de venezuela
 
Webbasierte Partizipation in Museen
Webbasierte Partizipation in MuseenWebbasierte Partizipation in Museen
Webbasierte Partizipation in Museen
 
Plannig
PlannigPlannig
Plannig
 
28 04 comenzando a despertar www.gftaognosticaespiritual.org
28 04 comenzando a despertar  www.gftaognosticaespiritual.org28 04 comenzando a despertar  www.gftaognosticaespiritual.org
28 04 comenzando a despertar www.gftaognosticaespiritual.org
 
Virus y vacunas
Virus y vacunasVirus y vacunas
Virus y vacunas
 
Social Media im Gesundheitswesen
Social Media im GesundheitswesenSocial Media im Gesundheitswesen
Social Media im Gesundheitswesen
 
ใบความรู้ที่ 5
ใบความรู้ที่ 5ใบความรู้ที่ 5
ใบความรู้ที่ 5
 
Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2
Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2
Zurück in die Zukunft - DNUG 2014 - Track 5.2
 
Power point ....
Power point ....Power point ....
Power point ....
 
Warm up-aufgabe
Warm up-aufgabeWarm up-aufgabe
Warm up-aufgabe
 
Steven jackson 1995 10.07.2014
Steven jackson 1995   10.07.2014Steven jackson 1995   10.07.2014
Steven jackson 1995 10.07.2014
 
Standard
StandardStandard
Standard
 
Historisches Grinzing
Historisches GrinzingHistorisches Grinzing
Historisches Grinzing
 
Elisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als Lernprozess
Elisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als LernprozessElisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als Lernprozess
Elisabeth Hoffmann: Kopf oder Bauch? Erfolgskontrolle als Lernprozess
 
Social media news release
Social media news releaseSocial media news release
Social media news release
 
Activty based research design for User Experience
Activty based research design for User ExperienceActivty based research design for User Experience
Activty based research design for User Experience
 
3D EPYX
3D EPYX3D EPYX
3D EPYX
 
Elisabeth Hoffmann: Erfolgskontrolle
Elisabeth Hoffmann: ErfolgskontrolleElisabeth Hoffmann: Erfolgskontrolle
Elisabeth Hoffmann: Erfolgskontrolle
 

Ähnlich wie Abstract Improvisationstheater oder Kammerspiel

Präsentation mahara moodlemoot berlin
Präsentation mahara moodlemoot berlinPräsentation mahara moodlemoot berlin
Präsentation mahara moodlemoot berlinSigi Jakob-Kuehn
 
Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3
Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3
Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3Sandra Schön (aka Schoen)
 
Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014
Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014
Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014Andrea Lißner
 
E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318
E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318
E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318Jörg Hafer
 
Thomas häcker
Thomas häckerThomas häcker
Thomas häckerIvancic
 
E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)
E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)
E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)Sigi Jakob-Kuehn
 
Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...
Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...
Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...Andrea Lißner
 
Von Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller Schai
Von Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller SchaiVon Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller Schai
Von Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller SchaiDr. Daniel Stoller-Schai
 
Gbi e portfolio_mahara
Gbi e portfolio_maharaGbi e portfolio_mahara
Gbi e portfolio_maharamariamaria77
 
[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_design
[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_design[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_design
[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_designSandra Schön (aka Schoen)
 
[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches Design
[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches Design[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches Design
[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches DesignSandra Schön (aka Schoen)
 
Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?
Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?
Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?Jörg Hafer
 
ElearningLGeportfolios
ElearningLGeportfoliosElearningLGeportfolios
ElearningLGeportfoliosgroissboeck
 
E-Learning3D.de - Aktivitätsbericht
E-Learning3D.de - AktivitätsberichtE-Learning3D.de - Aktivitätsbericht
E-Learning3D.de - AktivitätsberichtDennis Schäffer
 
Gina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfolios
Gina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfoliosGina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfolios
Gina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfoliosstudiumdigitale
 

Ähnlich wie Abstract Improvisationstheater oder Kammerspiel (20)

Mosep Gmw08 dt
Mosep Gmw08 dtMosep Gmw08 dt
Mosep Gmw08 dt
 
Präsentation mahara moodlemoot berlin
Präsentation mahara moodlemoot berlinPräsentation mahara moodlemoot berlin
Präsentation mahara moodlemoot berlin
 
Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3
Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3
Schaffert (2009). Grundlagen des E-Assessment -Teil 3
 
Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014
Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014
Poster eScience Abschluss des Clusterprojektes "E-Portfolio" 2014
 
E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318
E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318
E-Portfolio Definition V02 Jh 20090318
 
Thomas häcker
Thomas häckerThomas häcker
Thomas häcker
 
Offene und partizipative Lernkonzepte - E-Portfolios, MOOCs und Flipped Class...
Offene und partizipative Lernkonzepte - E-Portfolios, MOOCs und Flipped Class...Offene und partizipative Lernkonzepte - E-Portfolios, MOOCs und Flipped Class...
Offene und partizipative Lernkonzepte - E-Portfolios, MOOCs und Flipped Class...
 
E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)
E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)
E Portfolio Mit Mahara Ort 09 (Pp Tminimizer)
 
E Portfolio Koblenz
E Portfolio KoblenzE Portfolio Koblenz
E Portfolio Koblenz
 
Modul 1
Modul 1Modul 1
Modul 1
 
Abbild des Gruppentrainings
Abbild des GruppentrainingsAbbild des Gruppentrainings
Abbild des Gruppentrainings
 
Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...
Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...
Workshop: Pixel statt Kreide: E-Portfolios als Werkzeug für deutsch-afrikanis...
 
Von Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller Schai
Von Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller SchaiVon Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller Schai
Von Der Kreide Zum Virtuellen Klassenzimmer Stoller Schai
 
Gbi e portfolio_mahara
Gbi e portfolio_maharaGbi e portfolio_mahara
Gbi e portfolio_mahara
 
[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_design
[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_design[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_design
[lehre] Projektentwicklung: Inp1 projektentwicklung-didaktisches_design
 
[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches Design
[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches Design[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches Design
[lehre] Projektentwicklung - Didaktisches Design
 
Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?
Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?
Präsentation E-Teaching - Was steckt dahinter?
 
ElearningLGeportfolios
ElearningLGeportfoliosElearningLGeportfolios
ElearningLGeportfolios
 
E-Learning3D.de - Aktivitätsbericht
E-Learning3D.de - AktivitätsberichtE-Learning3D.de - Aktivitätsbericht
E-Learning3D.de - Aktivitätsbericht
 
Gina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfolios
Gina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfoliosGina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfolios
Gina Wiesweg: Lern- und Wissensmanagement mit ePortfolios
 

Mehr von Andrea Lißner

National event SIG e-Portfolio 2016 - Keynote
National event SIG e-Portfolio 2016 - KeynoteNational event SIG e-Portfolio 2016 - Keynote
National event SIG e-Portfolio 2016 - KeynoteAndrea Lißner
 
JFMH 14 - Das Programm
JFMH 14 - Das Programm JFMH 14 - Das Programm
JFMH 14 - Das Programm Andrea Lißner
 
Social Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCs
Social Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCsSocial Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCs
Social Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCsAndrea Lißner
 
Einführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCs
Einführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCsEinführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCs
Einführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCsAndrea Lißner
 
Evaluation des Projektes TUDfolio - Kurzbericht
Evaluation des Projektes TUDfolio - KurzberichtEvaluation des Projektes TUDfolio - Kurzbericht
Evaluation des Projektes TUDfolio - KurzberichtAndrea Lißner
 
Abschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche Bildung
Abschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche BildungAbschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche Bildung
Abschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche BildungAndrea Lißner
 
Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013
Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013
Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013Andrea Lißner
 
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...Andrea Lißner
 
Poster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und Wissensmanagement
Poster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und WissensmanagementPoster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und Wissensmanagement
Poster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und WissensmanagementAndrea Lißner
 
Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013
Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013
Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013Andrea Lißner
 
Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2
Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2
Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2Andrea Lißner
 
SOOC_Präsenzveranstaltung_DD_Lehrende
SOOC_Präsenzveranstaltung_DD_LehrendeSOOC_Präsenzveranstaltung_DD_Lehrende
SOOC_Präsenzveranstaltung_DD_LehrendeAndrea Lißner
 
SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1
SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1
SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1Andrea Lißner
 
Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1Andrea Lißner
 
Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1Andrea Lißner
 

Mehr von Andrea Lißner (18)

National event SIG e-Portfolio 2016 - Keynote
National event SIG e-Portfolio 2016 - KeynoteNational event SIG e-Portfolio 2016 - Keynote
National event SIG e-Portfolio 2016 - Keynote
 
JFMH 14 - Das Programm
JFMH 14 - Das Programm JFMH 14 - Das Programm
JFMH 14 - Das Programm
 
Social Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCs
Social Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCsSocial Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCs
Social Media in der Hochschullehre: Blogs, Wikis, Twitter, cMOOCs
 
Einführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCs
Einführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCsEinführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCs
Einführungswebinar E-Teaching 2014: Social Media, PLE &MOOCs
 
Evaluation des Projektes TUDfolio - Kurzbericht
Evaluation des Projektes TUDfolio - KurzberichtEvaluation des Projektes TUDfolio - Kurzbericht
Evaluation des Projektes TUDfolio - Kurzbericht
 
Abschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche Bildung
Abschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche BildungAbschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche Bildung
Abschlussveranstaltung Medienforschung und berufliche Bildung
 
Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013
Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013
Projektpräsentation TUDfolio auf dem OLAT User Day 2013
 
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
 
Poster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und Wissensmanagement
Poster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und WissensmanagementPoster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und Wissensmanagement
Poster eScience: E-Portfolios als Werkzeug zum Lern- und Wissensmanagement
 
Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013
Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013
Poster Netzwerkkonferenz #eScience 2013
 
Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2
Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2
Vortrag e science_netzwerktreffen_2013_2
 
Notizen JFMH13
Notizen JFMH13Notizen JFMH13
Notizen JFMH13
 
Vortrag JFMH 2013
Vortrag JFMH 2013Vortrag JFMH 2013
Vortrag JFMH 2013
 
SOOC_Präsenzveranstaltung_DD_Lehrende
SOOC_Präsenzveranstaltung_DD_LehrendeSOOC_Präsenzveranstaltung_DD_Lehrende
SOOC_Präsenzveranstaltung_DD_Lehrende
 
SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1
SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1
SOOC_Präsenzveranstaltung_Dresden_1
 
Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1
 
Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1Live session 24_04_13_1
Live session 24_04_13_1
 
Sooc portfolio
Sooc portfolioSooc portfolio
Sooc portfolio
 

Abstract Improvisationstheater oder Kammerspiel

  • 1. Improvisationstheater oder Kammerspiel? E-Portfolios in der Lehrerbildung Prolog Im Improvisationstheater gibt es kein Drehbuch, keine Regieanweisungen, zuweilen nicht einmal einen vorgeschriebenen Handlungsverlauf. Die Phantasie und die Spontanität der Akteure entscheiden über Entwicklung und Ausgang einer Szene. Die Texte sind selbst kon- struiert, im Affekt entstanden und bauen die Persönlichkeit der Rolle auf. Unsere Lehrerausbildung gleicht eher einem Kammerspiel. Es gibt festgelegte Sprechtexte, die handelnden Akteure sind die Lehrenden, die den Studierenden Stoff vermitteln, den sie wiedergeben sollen. Tun sie das gut und richtig, werden sie weitergereicht an den nächsten Akteur. Statt eines freien Handlungsverlaufs, gibt es vollgepackte Faktenklausuren, theorie- orientierte Referate und thematisch eng begrenzte Hausarbeiten. Einziges Ziel: schnell die nächste Szene, also das nächste Semester, erreichen. Kommunikatives und kooperativen Lernen, Reflexion, Selbstinszenierung, Persönlichkeitsbildung – dafür ist vielleicht im Refe- rendariat Zeit? Wagt man das Gedankenexperiment, das Lehramtsstudium als Improvisationstheater zu denken statt als Kammerspiel, so muss man sich unweigerlich mit einer neuen Lernkultur auseinandersetzen: offene Lernszenarien und Prüfungsformen, selbstgesteuertes Lernen, Selbstreflexion und konstruktives Miteinanderlernen. Doch wie lässt sich diese Lernkultur mit dem Curriculum, mit den Credit-Points und dem universitären Anspruch an die Wissen- schaftlichkeit des Studiums vereinbaren? Im Folgenden beschreibt das „Drehbuch“ die theoretischen Grundlagen zur E-Portfolio- Methode. Mit neuer „Besetzung“ und neuen „Requisiten“ können die „Regieanweisungen“ als Handlungsempfehlungen zur E-Portfolio-Implementierung umgesetzt werden. Das Drehbuch Das E-Portfolio als Lernmethode und offene Prüfungsform kann nicht nur die Wissens- aneignung, sondern auch die Wissensumsetzung, also die Anwendung von Wissen de- monstrieren (vgl. Baumgartner, 2005, p. 5). Definieren lassen sich E-Portfolios als elekt- ronische Sammlung von Artefakten in verschiedensten Formaten (Text, Bild, Video, Audio, …), die den Lernprozess wiederspiegeln und Lernprodukte darstellen, um die er- reichten Kompetenzen zu dokumentieren. Sammlung und Organisation der Artefakte wird durch ein Content Management System unterstützt, welches über ein Rechteverga- besystem verfügt, mit dem durch den Besitzer des E-Portfolios Schreib- und Leserechte zugewiesen oder entzogen werden können (u. a. Barrett, 2000, p. 15; Baumgartner, 2012, p. 7; Hornung-Prähauser, Geser, Hilzensauer, & Schaffert, 2007, p. 14). Die E-Portfolio-Arbeit lässt sich als Kreisprozess darstellen, der sich stetig wiederholen kann. Beginnend mit dem selbstständigen Auswählen und Erstellen der Materialien und Lernprodukte und dem Reflektieren über die Inhalte und den eigenen Lernfortschritt, setzt sich der reflexive und kooperative Lernprozess bis zur endgültigen Freigabe einer Lernleistung zur Bewertung fort.
  • 2. Abbildung 1: Die Fünf Prozesse im Arbeiten mit E-Portfolios (Hornung-Prähauser et al., 2007, S. 15) Die Besetzung Eine Befragung von Didaktikern und Fachdidaktikern der TU Dresden ergab, dass bisher noch nicht mit E-Portfolios gearbeitet wird. Mit papierbasierten Portfolios hingegen haben schon einige Lehrende positive Erfahrungen gemacht und die meisten Befragten zeigten sich offen gegenüber diesem Thema. Ein Lerntagebuch halten 59 % der Probanden für eine sinnvolle Ergänzung ihrer Lehrveranstaltung und 55 % der Teilnehmer wären interessiert an E-Portfolio-Fortbildungen (vgl. Lißner, 2012, p. 32). Die Besetzung zeigt sich also interessiert und ist bereit, die Bühne der offenen und selbstreflexiven Lehr- und Lernprozesse zu betre- ten. Dazu gehört Studierende anzuleiten, miteinander und füreinander zu lernen, Feedback- prozesse zu initiieren und persönliche Lernfortschritte in die Bewertung einzubeziehen. Die Requisiten Um den Akteuren in der Lehrerausbildung an der TU Dresden die richtigen Requisiten für ihre Premiere des Aktes E-Portfolio zur Verfügung zu stellen, wurde eine Software- Evaluation durchgeführt. Dabei standen sich das E-Portfolio-Werkzeug in OPAL und die E- Portfolio-Software Mahara im direkten Vergleich gegenüber. Nach dem Verfahren der Quali- tativen Gewichtung und Summierung nach Michael Scrivens wurden Kategorien gebildet und Kriterien festgelegt, nach denen die beiden Werkzeuge systematisch untersucht wurden. Als etablierte E-Portfolio-Plattform zeichnet sich Mahara durch bessere Usability und Optik, viel- seitigere Möglichkeiten der Präsentation und bessere Funktionalitäten zur asynchronen Kommunikation in Gruppen aus. OPAL als das meistgenutzte Lernmanagement-System in Sachsen steht Mahara zwar um einiges nach, ist aber durch die umfangreiche Anbindung an sächsischen Hochschulen das Werkzeug der Wahl für integrierte E-Portfolio-Szenarien. Be- stehende E-Learning-Infrastruktur zu nutzen, ist ein wichtiger Aspekt für Akzeptanz und Wei- terentwicklung der E-Portfolio-Methode in Sachsen. Die Regieanweisungen Um die Schauspieler auch beim Improvisationstheater nicht allein zu lassen, werden Regie- anweisungen formuliert, die Unterstützungen bieten sollen, ohne die Phantasie zu begren- zen. Der Umgang mit den Requisiten muss begleitet und unterstützt werden. Dafür sollten Admi- nistratoren und Ansprechpartner für technische Probleme zur Verfügung stehen. Tutoren können den Arbeitsaufwand reduzieren, Kommentare und Reflexionen konstruktiv beurteilen und die webbasierte Kommunikation moderieren. Damit treten nun auch Studierende mit auf
  • 3. die Bühne der Beurteilenden, sie kommentieren, geben Tipps, kritisieren und lernen dabei selbst noch dazu. Neben der technischen und personellen Unterstützung sollten auch hochschuldidaktische Weiterbildungen und Beratungen angeboten werden, die das Entwickeln einer Feedback- Kultur – nicht zuletzt einer neuen Lernkultur – unterstützen und neue Wege der formativen Bewertung von Lernleistungen aufzeigen. Epilog Vielleicht kann es gelingen, mit einem neuen Drehbuch, einer neuen Besetzung, neuen Re- quisiten und einer kleinen Regieanweisung einer offenen Lernkultur ein wenig näher zu kommen. Eventuell bieten E-Portfolios den Raum für Selbstreflexion und kommunikative Lernprozesse schon im Studium und nicht erst im Referendariat. Dieses Gedankenexperi- ment wagte ich im Rahmen meiner Masterarbeit und kam zu dem Schluss, dass die Imple- mentierung von E-Portfolios ein weiterer Schritt in Richtung exzellenter Lehrerbildung in Sachsen sein könnte. Literatur Barrett, H. C. (2000). Create your own electronic Portfolio. Using Off-the-Shelf Software to Showcase Your Own or Student Work. Learning & Leading with Technology. Retrieved November 27, 2012, from http://www.helenbarrett.com/portfolios/LLwTApr00.pdf Baumgartner, P. (2005). Eine neue Lernkultur entwickeln: Kompetenzbasierte Ausbildung mit Blogs und E-Portfolios. In V. Hornung-Prähauser (Ed.), ePortfolio Forum Austria 2005 (pp. 33–38). Salzburg. Retrieved from http://www.peter.baumgartner.name/material/article/eportfolio_und_weblog.pdf Baumgartner, P. (2012). Eine Taxonomie für E-Portfolios. Krems. Hornung-Prähauser, V., Geser, G., Hilzensauer, W., & Schaffert, S. (2007). Didaktische, organisatorische und technologische Grundlagen von E-Portfolios und Analyse internationaler Beispiele und Erfahrungen mit E-Portfolio-Implementierungen an Hochschulen. Salzburg. Retrieved August 5, 2012, from http://www.fnm- austria.at/projekte/ePortfolio/Dateiablage/view/fnm-austria_ePortfolio_Studie_SRFG.pdf Lißner, A. (2012). E-Portfolios an der Technischen Universität Dresden. Durchführung einer explorativen Studie zur Erhebung des Status quo und Gestaltung eines Einsatzszenarios im Bereich der bildungstechno-logischen Ausbildung von Lehramtsstudierenden. Technische Universität Dresden.