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> Geschäftsbericht 2011
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Geschäftsbericht 2011
der Sächsischen Landesbibliothek –
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

2011
4




    Inhalt


    Kennzahlen + 3
    Höhepunkte + 4
    Editorial + 6
    Organisations- und Verwaltungsstruktur + 8
    Personalsituation und
    Betriebsorganisation + 10
    Digitale Bibliothek + 14
    Bestandsentwicklung + 20
    Benutzung und Informationsdienste + 28
    Sammlungen + 36
    Deutsche Fotothek + 42
    Informationstechnologie + 46
    Bestandserhaltung + 50
    Gremien + 56
Kennzahlen 3




Kennzahlen




                                                         2011         2010         2009
Bestand ( bände )                                        5.081.805    4.989.600    4.900.139
Bilddokumente der Deutschen Fotothek                     3.405.300    3.364.000    3.224.000
Benutzerarbeitsplätze                                    2.203        2.175        2.150
Öffnungstage                                             345          341          336
Wochenöffnungsstunden                                    104          104          104
Entleihungen                                             2.244.338    2.383.407    2.385.158
Volltextzugriffe auf lizenzierte E-Medien                2.722.064    k. A.        k. A.
Angemeldete Benutzer                                     74.718       73.665       72.707
Aktive Benutzer ( mindestens eine entleihung im jahr )   48.403       50.028       49.818
Benutzerneuaufnahmen                                     14.378       13.931       14.921
Bibliotheksbesuche                                       2.244.537    2.042.869    1.843.945
Neuzugang ( bände )                                      107.491      103.461      109.239
Laufende Zeitschriften insgesamt                         17.577       16.953       15.659
Kaufzeitschriften ( print )                              6.022        6.010        6.031
Digitalisierungsleistung ( images )                      3.068.254    2.332.757    981.169
Gesamtausgaben ( euro )                                  26.581.000   26.693.000   26.806.000
Erwerbungsetat ( euro )                                  8.004.000    7.856.500    8.046.000
Personaletat ( euro )                                    14.485.000   14.776.000   14.327.000
Drittmittel ( euro )                                     3.135.000    2.843.000    3.103.000
Verhältnis Erwerbungsetat zu Gesamtetat ( in % )         30,1         29,9         30,0
Verhältnis Erwerbungsetat zu Personaletat ( in % )       54,6         51,3         56,1
Erwerbungsmittel pro aktivem Benutzer ( euro )           165          157          161
Neuzugang pro aktivem Benutzer ( bände )                 2,2          2,1          2,2
Ausgaben für die Lehrbuchsammlung                        9,10         9,51         9,23
pro Studierendem der TU Dresden ( euro )
Personalstellen zum 31. Dezember                         271          274          290
Drittmittelstellen zum 31. Dezember                      40           38           41
Laufende Drittmittelprojekte                             15           15           16
Mitarbeiter inklusive Projektmitarbeiter                 405          407          410
Neuzugang pro Personalstelle im Monografien-             3.389        3.324        2.965
geschäftsgang ( bände )
Entleihungen pro Personalstelle ( abt. benutzung )       40.077       44.169       40.876
4 Höhepunkte




 Höhepunkte




  Januar                                                         Februar
  +  ach acht Jahren weitgehend ungebremsten Personal-
    N                                                           +  emeinsame Ausstellung Dresden und der 13. Februar
                                                                  G
    abbaus kann die SLUB ab 2011 freiwerdende Stellen             von TU Dresden und SLUB. → seite 40
    wiederbesetzen. → seite 10
                                                                +  ffnung des zentralen Datenbankservers DBoD® der
                                                                  Ö
  +  er Sächsische Landtag billigt den Antrag der Fraktionen
    D                                                             sächsischen Bibliotheken für die Universitäts- und Fach-
    CDU und FDP Sächsische Landesbibliothek – Staats- und         hochschulbibliotheken Thüringens. → seite 18
    Universitätsbibliothek stärken und Exzellenz fördern.
                                                                +  usbau des Referats Netzwerk- und Datensicherheit als
                                                                  A
  +  eginn des Projekts zur Einführung des Neuen Steuerungs­
    B                                                             Kompetenzzentrum für die Langzeitverfügbarkeit digita-
    modells (nsm) in der SLUB, das der Bibliothek mehr            ler Objekte. → seite 49
    Eigenverantwortung und Handlungsfreiheit sichert.
    → seite 13




  Mai                                                            Juni
  +  mfassender Relaunch der Bilddatenbank der Deut-
    U                                                           +  röffnung der Ausstellung Kunst im Werden in
                                                                  E
    schen Fotothek. → seite 44                                    Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der
                                                                  Künste und den Staatlichen Kunstsammlungen.
  +  ntegration eines neuen 3D-Gebäudeinformations­
    I
                                                                  → seite 40
    systems in den SLUB-Katalog. → seite 15
                                                                +  ktionstag zur EU-Digitalisierungsinitiative 100 Jahre
                                                                  A
  +  röffnung des SLUB-Sommers mit frei verfügbaren Liege-
    E
                                                                  Erster Weltkrieg.
    stühlen für die Bibliothekswiese. → seite 29
  +  ie SLUB nimmt mit vier Teams am Dresdner Firmenlauf
    D
    teil.



   September                                                     Oktober
  +  bschluss des DFG-Projekts zur kooperativen Karten­
    A                                                          +  ründung des Dresdner Notfallverbunds zum Kultur­
                                                                 G
    digitalisierung mit 12.500 bearbeiteten Werken. → seite 40   gutschutz mit elf beteiligten Partnern. → seite 50
  +  ewilligung eines DFG-Projekts zur Digitalisierung
    B                                                           +  ublikation eines Themenhefts Ehrenamt des sächsi-
                                                                  P
    illustrierter Magazine der Klassischen Moderne (UHU,          schen Bibliotheksmagazins BIS.
    Querschnitt u.a.). → seite 42
                                                                +  nstallation der ersten öffentlichen Fahrradluft­ umpe
                                                                  I                                                p
  +  rweiterung der Präsentationsoberfläche der Digitalen
    E                                                             Dresdens vor der Zentralbibliothek der SLUB. → seite 29
    Sammlungen um standardisierte Beschreibungen der
                                                                +  ortsetzung der Fotobuchreihe Sammlung Deutsche
                                                                  F
    einzelnen Kollektionen. → seite 14
                                                                  Fotothek mit Bänden zu Christian Borchert und
                                                                  Oswald Lübeck. → seite 44
Höhepunkte 5




März                                                         April
+  ls Partnereinrichtung im Wissenschaftsverbund
  A                                                          +  urch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Archi-
                                                               D
  Dresden-concept begrüßt die SLUB die Zulassung der TU        tekturmuseum der TU Berlin gewinnt die Bild­ atenbank
                                                                                                           d
  Dresden zur Endauswahl in der Exzellenzinitiative des        der Deutschen Fotothek 120.000 erstrangige digitale
  Bundes und der Länder. → seite 7                             Quellen hinzu. → seite 42
+  nkrafttreten der neuen Haus- und Benutzungs­ rdnung.
  I                                            o             +  rstes Anwendertreffen der deutschen und österreichi­
                                                               E
                                                               schen Partner von Goobi, der quellcodeoffenen Soft-
+  m DFG-Pilotprojekt Katalogisierung und Digitalisierung
  I
                                                               waresuite zur Produktion und Präsentation von Digitali-
  der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des
                                                               saten. → seite 48
  18. Jahrhunderts (VD 18) wird die Marke von 10.000 bear­
  beiteten Titeln überschritten. → seite 26                  +  ewilligung eines Provenienzrechercheprojekts zu NS-
                                                               B
                                                               Raubgut aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregie-
                                                               rung für Kultur und Medien (BKM). → seite 40



Juli                                                         August
+  eteiligung der SLUB an der 9. Langen Nacht der
  B                                                          +  inführung eines neuen Ticketsystems für Service- und
                                                               E
  Wissenschaften in Dresden.                                   Informationsanfragen. → seite 35
+  bschluss der Überführung des Zettelkatalogs der
  A                                                          +  ntegration von rund 50.000 Aufsätzen aus derSäch­
                                                               I
  Sächsischen Landesbibliothek 1556 – 1973 in den SLUB-        sischen Bibliographie in den SLUB-Katalog. → seite 35
  Katalog. → seite 26
+  bschluss des DFG-Projekts zur Erschließung und
  A
  Digitalisierung der Musik der Dresdner Hofkapelle.
  → seite 40




November                                                     Dezember
+  inbindung von über 200.000 E-Books in den SLUB-
  E                                                          +  uditierung und Freigabe der ersten Stufe des Neuen
                                                               A
  Katalog nach dem Modell des kundengesteuerten                Steuerungsmodells. → seite 13
  Erwerbs Patron-Driven-Acquisition (PDA). → seite 20
                                                             +  ffentliche Expertenanhörung im Sächsischen Landtag
                                                               Ö
+  eginn des öffentlichen Testbetriebs für SLUBsemantics,
  B                                                            zum Entwurf eines Sächsischen Bibliotheksgesetzes.
  die multilinguale, semantische Suche im SLUB-Katalog.
                                                             +  as Dresdner Digitalisierungszentrum (DDZ) erreicht das
                                                               D
  → seite 16
                                                               gesteckte Jahresziel von 3 Millionen Images. → seite 24
+  inrichtung von 120 zusätzlichen Buchboxen in der
  E
                                                             +  usion der Virtuellen Fachbibliotheken arthistoricum.net
                                                               F
  Zentralbibliothek. → seite 29
                                                               (UB Heidelberg) und Vifa Art (SLUB).
6 Editorial




              Editorial




              Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universi-
              tätsbibliothek Dresden (SLUB) wurde 1996 aus der Säch-
              sischen Landesbibliothek und der Universitätsbibliothek
              der Technischen Universität Dresden errichtet.
              Als 1556 gegründete Landesbibliothek sammelt und
              archiviert sie möglichst umfassend Veröffentlichungen
              über Sachsen sowie die in Sachsen erscheinenden ablie-
              ferungspflichtigen Publikationen. Als Bibliothek der TU
              Dresden trägt sie die Informationsversorgung einer der
              größten deutschen Hochschulen. Als Sächsische Staats-
              bibliothek erfüllt die SLUB zentrale Koordinierungs- und
              Dienstleistungsfunktionen für die Bibliotheken im Frei-
              staat Sachsen.
              	   Im Geschäftsjahr 2011 ist die Zahl der Benutzer und
              der Bibliotheksbesuche weiter angewachsen. Der leicht
              rückläufigen Ausleihe (mit 2,2 Mio. Vorgängen führt die
              SLUB die Nutzungsstatistik unter den wissenschaftli-
              chen Bibliotheken weiterhin an) steht eine überpro-
              portional gestiegene Nachfrage nach digitalen Medien
              gegenüber (2,7 Mio. Volltextzugriffe auf lizenzierte
              Medien). Vor dem Hintergrund dieses dynamischen Wan-
              dels verdeutlicht der SLUB-Claim Wir führen Wissen den
              Anspruch, auch im globalen Informationsdschungel ein
              qualitativ hochwertiges und transparentes Medienange-
              bot für Studium und Lehre, für Forschung und Bildung
              verfügbar zu halten.
              	   Die Bibliothek muss fortlaufend auf die denkbar
              unterschiedlichen Ansprüche der Benutzer reagieren
              und zugleich neue Erwartungen antizipieren. So ist ein
              Lob wie das der Nürnberger Nachrichten: In der semanti-
              schen Suche liegt die Zukunft des Webs – Dresdner Uni-
              versitätsbibliothek als Vorreiter der schönste Dank an
              das Team, das mit großem Engagement den SLUB-Katalog
              vom konventionellen Bestandsnachweis zur multilin-
              gualen Suchmaschine mit hohem Recherchekomfort
              entwickelt.
              	   Mit Zahlen und Fakten legt der Geschäftsbericht
              strukturelle Probleme wie Perspektiven und Chancen
              offen. Nach dem Abbau von 141 Stellen und einem
              längjährigen Einstellungsstopp besetzt die Bibliothek
              inzwischen mindestens zwei Drittel der bis 2016 aus Al-
              tersgründen ausscheidenden Personalstellen neu. Damit
              müssen die weitere Optimierung von Routineprozessen,
Editorial 7




die Einlösung überfälliger Pflichtaufgaben wie die Lang-   Reizvolle an der Bibliothek der Zukunft: Sie ist Spinne im
zeitarchivierung digitaler Medien, die anspruchsvoller     Netzwerk beschleunigter Information, mit ihren Dienst-
werdende Nutzerberatung und neue Herausforderungen         leistungen auf Smartphones und I-Pads zunehmend
innovativer und nachhaltiger Forschungs- und Lernum-       raum- und zeitunabhängig verfügbar, und sie bleibt doch
gebungen gestemmt werden. Mit der Einführung des           gleichzeitig ein gesuchter Ort der Entschleunigung, der
Neuen Steuerungsmodells und der Budgetierung unter-        Konzentration, der wechselseitigen Anregung und Hilfe
stützen das Finanz- und das Wissenschaftsministerium       beim Studium und beim lebenslangen Lernen.
die dringend notwendige Verbesserung der Rahmenbe-
                                                           	   Ein Unternehmer ordnet abends in der großzügigen
dingungen für ein flexibleres Informationsmanagement.
                                                           Architektur des Lesesaals seine Ideen, Gruppen diskutie-
	   Der Erwerbungsetat einschließlich der Konsortial-      ren in den roten SLUB-Liegestühlen auf der Lesewiese bis
mittel für die Lizenzen zur landesweiten Nutzung von       in die Nacht, Dresdner zeigen ihren Gästen in der Schatz-
Datenbanken und elektronischen Zeitschriften stag-         kammer den legendären Maya-Codex, die Universität und
nierte in den letzten Jahren, obwohl die Medienpreise      die SLUB erarbeiten gemeinsam für die Stadt Dresden
ständig steigen. Auch hier muss etwas getan werden, um     aus Anlass der Propagandamärsche von Neonazis am 13.
infrastrukturelle Synergien für Bildung, Ausbildung und    Februar eine viel besuchte Ausstellung zur Aufklärung
Forschung zu nutzen und zu stärken.                        über Gewalt und Verdrängung – all das gehört zum Alltag
                                                           der Bibliothek.
	   Auch im Jahr 2011 konnte die SLUB rund 3 Mio. EUR
Drittmittel, insbesondere EFRE-Mittel der EU und Mittel    	    Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
für Literatur- und Informationssysteme der DFG zum         für ihren großen Einsatz, den Förderern, Sponsoren und
Ausbau von Lern- und Forschungsinfrastrukturen ein-        Ehrenamtlichen, dem Kuratorium, den Abgeordneten des
werben. Bei der digitalen Transformation der kulturellen   Sächsischen Landtags und unseren Repräsentanten in
und wissenschaftlichen Überlieferung hat sich die SLUB     den Ministerien. Das regelmäßige und frühe Erscheinen
mit innovativen Projekten und Produkten Ansehen ver-       unseres Geschäftsberichts ist auch ein Zeichen unserer
schafft. Es sind Sparten übergreifende konkrete natio-     Wertschätzung Ihrer Unterstützung. Ein herzlicher Dank
nale und internationale Kooperationen (Bilddatenbank,      gilt meinem Stellvertreter, Dr. Achim Bonte, der mit dem
Kartenforum u.a.) zum Ausbau der Digital Humanities        Redaktions- und Gestaltungsteam aus der Überfülle der
entstanden, die der TU Dresden im Rahmen der Exzellen-     Informationen wieder eine schlanke und lesbare Fas-
zinitiative und dem DRESDEN-concept, einem Verbund         sung in schönem Gewande erstellt hat. Das hier erstmals
universitärer und außeruniversitärer Partner, neue Pers-   eingesetzte, neue Corporate Design werden Sie fortan
pektiven eröffnen.                                         übrigens bei allen Kommunikationsmitteln aus der SLUB
                                                           finden.
	   Mit der TU Dresden setzt sich die SLUB aktiv für die
Open Access-Strategie der deutschen Wissenschaftsein-
richtungen ein, indem sie die dafür erforderliche Infor-
mationsinfrastruktur ausbaut. Mit dieser Initiative soll
mehr Kosten- und Qualitätsbewusstsein beim Publizie-
ren öffentlich geförderter Forschungsergebnisse entste-
                                                           Prof. Dr. Thomas Bürger 
hen und die nachhaltige Verfügbarkeit von Forschungs-
                                                           generaldirektor
daten und -literatur in virtuellen Forschungsräumen
gesichert werden.
	   Manchem Leser geht die Entwicklung von der
klassischen, überschaubaren Bibliothek zur vielfach
vernetzten Service- und Forschungseinrichtung viel-
leicht zu schnell. Genau dies aber ist das Besondere und
8 Organisations- und Verwaltungsstruktur




 Organisations- und Verwaltungsstruktur
 Die Organe der SLUB




                               generaldirektor  Pro
                                                                       f. Dr. Thomas Bürger


                                       stel
                                              lver
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                                                                       gd 
                                                                               Dr.
                                                                                     Ach
                                                                                           im B
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                                                                                                        e  M
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                                                                                                                              olsc
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Organisations- und Verwaltungsstruktur 9




                                                                                                                hael            Golsch
                                                                                               tun      g  Mic
                                                                                    1 ] v erwal




                                                                           gie  Dr. Achim                          Bonte (komm.)
                                       2 ] informa           tionstechnolo

                                                                     emann
drittmittelprojekte  Bärbel Kühn




                       3 ] bestand
                                          sentwickl
                                                      ung  Mich
                                                                 ael Golsch
                                           4 ] benut                        (komm.)
                                                     zung un
                                                             d inform
                                                                       ation  D
                                                                                 r. Jens M
öffen                                                                                      itte                                    lbach
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                                                                                       hek
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                                                                                                       Jens
                                                                                                               Bove

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                                                                     n                                            l Vo
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                                                                                rin
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                                                                                            mr
                                                                                                 ich
10 Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation




  Personalsituation, 
  Haushalt und 
  Betriebsorganisation 
  Der Treibstoff



   Mit ihrer Strategie, systematische Leistungssteigerungen   Personalsituation
   im Benutzerservice durch eine entschiedene Interessen-
   vertretung gegenüber Politik und Verwaltung zu beglei-
                                                              Erstmals seit dem Einstellungsstopp von 2002 konnte
   ten, waren Kuratorium und Direktion 2011 erfolgreich.
                                                              die SLUB sechs freie Stellen ohne aufwändige Sonderver-
   	   Die Aufhebung des weitgehenden Einstellungsstopps      fahren extern ausschreiben und besetzen, darunter die
   und die mit Einführung des Neuen Steuerungsmodells         Leitung des neu gegründeten Referats für Netzwerk- und
   (NSM) vorbereiteten Haushaltsflexibilisierungen eröff-     Datensicherheit in der IT-Abteilung. Die bis 2016 altersbe-
   nen der SLUB die seit langem benötigten unternehmeri-      dingt freiwerdenden rund 50 Stellen werden ebenfalls zu
   schen Freiräume. Zu danken ist dies der breiten Unter-     mindestens zwei Dritteln wiederbesetzt werden können.
   stützung, die das Haus im Sächsischen Landtag sowie bei    Die entsprechende Zusage der Staatsregierung ist im
   den Entscheidungsträgern in den Staatsministerien für      Haushaltsplan verankert. Mit der Einführung des Neuen
   Wissenschaft und Kunst (SMWK) und für Finanzen (SMF)       Steuerungsmodells als NSM-Basiscontrolling ab Januar
   inzwischen genießt.                                        2012 ist zudem eine Teilflexibilisierung des Stellenplans
                                                              verbunden. Danach können Anzahl und Wertigkeit des
                                                              Gesamtsolls der Stellen bei Kostenneutralität im Gesamt-
                                                              haushalt um bis zu 10 % überschritten werden. Gegen-
                                                              über der bisherigen Personalsituation sind dies ein-
                                                              deutige Verbesserungen. Allerdings wird die SLUB auch
                                                              künftig in gewissem Umfang Stellen verlieren (2011: 3)
                                                              und von etwaigen pauschalen Einstellungsstopps der
                                                              Staatsregierung für die gesamte Landesverwaltung be-
                                                              troffen bleiben. Von einer vollständigen Trendwende zu
                                                              sprechen, wäre daher verfrüht.
                                                              	   Die zu Beginn des NSM-Prozesses durchgeführte
                                                              externe Evaluierung der SLUB hatte fast ausnahmslos
                                                              positive Erwartungen der Beschäftigten an den Budgetie-
                                                              rungsprozess gezeigt, weshalb Direktion und Personalrat
                                                              konsequent auf eine umfassende Mitarbeiterbeteiligung
                                                              setzten. Dies spiegelte sich in der Zusammensetzung der
                                                              Projektarbeitsgruppen wider wie in der eingehenden
                                                              Diskussion der Produkte und zugehörigen Leistungsbe-
                                                              schreibungen. Der Personalrat nahm an den Projektlen-
                                                              kungssitzungen und Staatssekretärsrunden (SMWK und
                                                              SMF) teil und war in allen Arbeitsgruppen vertreten.
                                                              Die Dienstvereinbarung zur Einführung des Neuen
                                                              Steuerungsmodells wurde am 30. November 2011 unter-
                                                              zeichnet.
Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation 11




Ihre Verantwortung als Ausbildungsbibliothek hat die        Seminaren Kommunikation und Didaktik der Informa-
SLUB engagiert wahrgenommen. Insgesamt wurden               tionsvermittlung im Zentrum. Auswärtige Qualifizie-
neben einer Volontärin im höheren Bibliotheksdienst         rungsmaßnahmen für einzelne Mitarbeiter rundeten das
18 Lehrlinge in den Berufen Fachangestellte für Medien      Angebot ab.
und Informationsdienste (FaMI), Fachinformatiker,
                                                            	   Die Resonanz auf die 2009 gestartete Ehrenamtsiniti-
Foto- und Medienlaboranten sowie Buchbinder betreut.
                                                            ative der SLUB war auch im Berichtsjahr überaus positiv.
Von den sechs Auszubildenden, die im Sommer 2011
                                                            Für verschiedene Projekte wurden zehn neue Freiwillige
ihre Lehre erfolgreich abschlossen, konnten zwei in
                                                            gewonnen, womit unter Berücksichtigung der Abgänge
ein befristetes und eine Fachangestellte in ein unbe-
                                                            insgesamt 35 Ehrenamtliche mit unterschiedlichen Stun-
fristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. Eine
                                                            denkontingenten für die SLUB tätig waren. Die Grup-
Buchbinderlehre wird die Bibliothek künftig nicht mehr
                                                            pe umfasst Menschen im Ruhestand, aber auch junge
anbieten. Mit vermehrter Präsenz auf regionalen Aus-
                                                            Studierende und Hochschulabsolventen, die die Biblio-
bildungsmessen soll stattdessen schwerpunktmäßig dem
                                                            thek vor ihrem endgültigen Berufseinstieg unterstützen
absehbaren Fachkräftemangel in den Bereichen der FaMI
                                                            wollen. Die Ehrenamtlichen treffen sich unter anderem
und Fachinformatiker vorgebeugt werden.
                                                            in einer Jahresversammlung mit Rahmenprogramm,
Planmäßige Fort- und Weiterbildung ist ein Kernelement      erhalten neben dem Bibliotheksmagazin BIS sämtliche
des Personalmanagements an der SLUB. Neben den re-          Veranstaltungshinweise des Hauses und haben in der
gelmäßigen Veranstaltungen der Mitarbeiter für Mitar-       Ehrenamtsbeauftragten der SLUB eine feste Ansprech-
beiter standen in 12, von externen Experten geleiteten      partnerin.




                                                             Vereinbarte Personalentwicklung
                                                            in der SLUB 2011 – 2016



                                                  Zugänge                Abgänge


                            12                              2011                                             15


                                          5                 2012                          7


                                              4             2013                          7


                                                     1      2014                      5


                                    8                       2015                                        13


                            12                              2016                                                  17
12 Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation




    Haushalt
   Die Finanzierungsstruktur der Bibliothek wies auch 2011     sind die Ausgaben für die Sicherung der Langzeitver-
   systemische Risiken auf. Rund ein Drittel der Erwer-        fügbarkeit für digitale Objekte, wofür in den nächsten
   bungsausgaben wurden aus Sondermitteln gedeckt, das         Jahren erhebliche Investitionen notwendig sein werden.
   heißt nicht aus im Haushaltsplan verankerten Zuweisun-
                                                               	    Die Einführung des Neuen Steuerungsmodells wird
   gen. Ein langfristig orientiertes Portfoliomanagement
                                                               der SLUB ab 2012 auch im Sachhaushalt erhöhte Freiräu-
   in der Bestandsentwicklung ist damit nur sehr schwer
                                                               me eröffnen. Neben einer deutlich erweiterten Deck-
   möglich.
                                                               ungsfähigkeit innerhalb der zunächst noch kameralen
   	   Durch geringere Sonderzuweisungen lagen die In-         Hauptgruppen kann die Bibliothek künftig gegebenen-
   vestitionsausgaben (inklusive IT) mit 455.000 Euro unter    falls nicht verbrauchte Finanzmittel einer periodenüber-
   dem Durchschnitt der letzten Jahre. Freilich hatte die      greifenden Kapitalrücklage zuführen. In einer zweiten
   Bibliothek in den Verhandlungen zum Doppelhaushalt          NSM-Ausbaustufe ist der Übergang zur umfassenden
   2011/12 leichte Steigerungen der investiven Mittel durch-   Budgetierung auf Basis eines kaufmännischen Rech-
   setzen können. Damit sowie durch Etatumwidmungen            nungswesens vorgesehen. Als Starttermin wurde das
   erreichte das Haus ein insgesamt noch vertretbares In-      Geschäftsjahr 2014 vereinbart.
   vestitionsvolumen. Bislang nicht hinreichend etatisiert




    Ausgabenübersicht 2009 – 2011



                                                                     2011             2010             2009
                                                                     IST ( ¤ )        IST ( ¤ )        IST ( ¤ )
   Gesamtausgaben                                                    26.581.000       26.693.000       26.806.00
     davon Personalausgaben                                          14.485.000       14.776.000       14.327.000
   Bestandsentwicklung                                               8.004.000        7.856.000        8.046.000
     davon SLUB-Etat im Landeshaushalt                               5.601.000        5.398.000        5.370.00
     ( inkl. Anteil am Sachsen-Konsortium )
   Investitionen                                                     455.000          660.000          746.000
     davon Sondermittel                                              k. A.            503.000          518.000
     ( inkl. Konjunkturmittel des Bundes )
   Sachausgaben                                                      502.000          558.000          584.000
   Drittmittel                                                       3.135.000        2.843.000        3.103.000
    ( EFRE, DFG ( ohne Investitionen ) )
Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation 13




 Betriebsorganisation
Im Fokus der Prozessoptimierung stand im Berichtsjahr                                                                           verringerte sich damit auf sieben. Zugleich stehen
die Einführung des Neuen Steuerungsmodells als erwei-                                                                           sämtliche an Benutzungs- bzw. Erwerbungsvorgängen
terte Kameralistik. Damit verbunden waren der Aufbau                                                                            beteiligten Kollegen fortan standortunabhängig unter
eines Produktkatalogs mit entsprechenden Leistungs-                                                                             einer einheitlichen Leitung.
beschreibungen, die Einführung einer produktbezoge-
                                                                                                                                	   Die Politik der Leistungspartnerschaften im Wege
nen Zeiterfassung für alle Beschäftigten und eines den
                                                                                                                                von Public Private Partnerships setzte die Bibliothek
NSM-Regeln folgenden Berichtswesens. Ein erfolgreicher
                                                                                                                                zielstrebig fort. Beispielhaft genannt seien die Realisie-
dreimonatiger Praxistest im vierten Quartal bestätigte
                                                                                                                                rung des großen PDA-Konzepts mit der Buchhandels-
die Anwendbarkeit des NSM-Basiscontrollings auf die
                                                                                                                                gruppe Schweitzer Fachinformationen (s. Abschnitt
bibliothekarischen Geschäftsprozesse. Im Dezember 2011
                                                                                                                                Bestandsentwicklung) oder die Einführung von
evaluierte ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen den
                                                                                                                                SLUBsemantics mit dem IT-Unternehmen Avantgarde
NSM-Prozess positiv und empfahl als nächsten Schritt
                                                                                                                                Labs (s. Abschnitt Digitale Bibliothek).
die Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens.
Ende 2011 wurden die Abteilung Zweigbibliotheken
aufgelöst und ihre Beschäftigten den großen Betriebs-
abteilungen Bestandsentwicklung sowie Benutzung
und Information zugeordnet. Die Zahl der Abteilungen




   SLUB LEI STU NGSKATA LOG : PRODU KTE                                                                                                                                                                                             Stand: 02.11.2011


                      Bestandsentwicklung                                  Bestandserhaltung              Mediennutzung       Information /        Präsentation          Staatsbibliothekarische              Externe Projekte      Landesweite
                                                                                                                              Auskunft                                   Koordinierungs-                      (Drittmittel-         Produkte
    Physische Medien               Elektronische Medien    Physische Medien        Elektronische Medien                                                                  aufgaben                             projekte)
                                   (Online)


    Bestandsentwicklung            Bestandsentwicklung     Restaurierung            Datensicherung        Magazin- und        Benutzerberatung     Webpräsenz            Bestandsentwicklung                  Provenienzrecherche   Allgemeine
    Monographien                   Monographien                                     und Archivierung      Freihanddienste                                                im Sachsenkonsortium                 (Wettin)              Öffentlichkeitsarbeit

                                                                                                                                                                         BIS – Das Magazin der Bibliothe-
    Bestandsentwicklung            Bestandsentwicklung     Prävention                                     Ausleihservice      Auftragsrecherchen   Leihgaben             ken in Sachsen                       Tiefenerschließung    Publikationen
    Zeitschriften                  Zeitschriften
                                                                                                                                                                         Regionale Datenbankinformation /
                                                                                                                                                                         Databases on demand (DBoD)
    Bestandsentwicklung            Bestandsentwicklung                                                    Lieferservice                            Ausstellungen                                              NS-Raubgut            Sonderveranstaltungen
    Sonderbestände                 Sonderbestände                                                         (inkl. Fernleihe)                                              Publikationsserver Qucosa
    (LoBla, Fotos, Karten, Hand-   (inkl. Bibliografien)
    schriften, Noten, AV-Medien)
                                   Bestandsentwicklung                                                    Buchsemester-/                                                 BiFoSa – Portal für bibliothekari-   eBooks on Demand      Ausbildung
    Digitalisierung                Datenbanken                                                            Handapparate                                                   sche Fortbildung in Sachsen          EoD

                                                                                                                                                                         Deutsche und Europäische Digitale
                                   Bestandsentwicklung                                                    Foto- und                                                      Bibliothek (DDB undEuropeana)        VD 18                 Fort- und Weiterbildung
                                   Publikationsdienst                                                     Rechtemanagement
                                                                                                                                                                         Koordination bibliothekarischer
                                                                                                                                                                         Infrastruktur
                                                                                                                                                                                                              DFG-Viewer
                                                                                                                                                                         Elektronische
                                                                                                                                                                         Langzeitarchivierung

                                                                                                                                                                         Landesstelle für Bestandserhal-
                                                                                                                                                                         tung




Leistungskatalog der SLUB
14 Digitale Bibliothek




   Digitale Bibliothek 
   Die entscheidende Herausforderung




   Speziell für die nachwachsende Generation ist das Inter-        Voraussetzungen zu stärken, um die Bibliothek langfris-
   net inzwischen die maßgebliche Quelle für die Recher-           tig als das professionelle, ideologiefreie, attraktive und
   che, Nutzung und Verteilung von Informationen. Für das          anregende Bildungszentrum bewahren zu können,
   klassische Bibliotheksnetz bedeutet das den vielleicht          das sich Benutzer und Bibliothekare gleichermaßen
   gewaltigsten historischen Umbruch.                              wünschen.
   	   Traditionelle Bibliotheksprodukte (wie der übli-            	   Den Umbau ihres Angebots hat die SLUB auch 2011
   che elektronische Katalog), Angebotsprofile (wie die            entschlossen vorangetrieben. Neben der Weiterentwick-
   Sechstagewoche) und Erledigungszeiten (wie die Be-              lung des Ende 2010 veröffentlichten, grundlegend neuen
   reitstellungsfrist für bestimmte Medien) geraten am             SLUB-Katalogs, der neuen Webseiten und der neuen
   Informationsmarkt sichtbar unter Druck, alte Service-           Präsentationsoberfläche für Retrodigitalisate konnten
   monopole treten durch die Mobilisierung von immer               unter anderem ein 3D-Rauminformationssystem, ein
   mächtigeren Wissensressourcen irreversibel außer Kraft.         Werkzeug zur multilingualen, semantischen Katalog-
   Der unverkennbare Nachfragerückgang nach Medien der             recherche sowie eine neue Version der Bilddatenbank
   Papierbibliothek wird in der SLUB durch die wachsende           publiziert werden. In der retrospektiven Digitalisierung
   Benutzung digitaler Dienste und Inhalte bereits deutlich        von wertvollen Beständen wurde das sehr gute Vorjah-
   überkompensiert (s. Abschnitt Benutzung und Informa-            resergebnis klar übertroffen.
   tionsdienste). Angesichts der drastisch veränderten Me-
   diennutzung und eines verschärften Wettbewerbs unter
   den Informationsanbietern gilt es gleichwohl, weiter die




                                    Tägliche Realität im World Wide Web www.go-gulf.com/blog/60-seconds
Digitale Bibliothek 15




Ihre Serviceentwicklungen begleitet die SLUB durch das     3D-Rauminformationssystem
lebendige SLUBlog und Aktivitäten in anderen Sozialen
Netzwerken. Das SLUBlog, ein öffentliches Tagebuch der
                                                           Das erste digitale Rauminformationssystem, das in der
Bibliothek mit ungefilterter Kommentarfunktion, hat mit
                                                           SLUB seit 2005 im Einsatz war, wurde durch ein mit
131 Beiträgen, 540 Kommentaren und bis zu 6.500 Views
                                                           der Cottbuser Start-up-Firma mapongo entwickeltes
pro Beitrag seinen Rang als eines der erfolgreichsten
                                                           3D-System ersetzt. Dreh-, kipp- und zoombare Gebäude-
deutschen Bibliotheks-Blogs behauptet. Das Mikroblog
                                                           modelle der Zentralbibliothek und der Bereichsbiblio-
der SLUB in Twitter rangiert mit über 2.000 Abonnenten
                                                           thek DrePunct sind unmittelbar an den SLUB-Katalog
(sogenannten Followern) ebenfalls auf einem vorderen
                                                           angebunden und weisen den Weg zu Medien, Standorten
Platz. Umfang und Qualität dieser Kommunikationsmit-
                                                           und Dienstleistungen. Innerhalb der 3D-Ansicht können
tel finden bei Benutzern wie in der Fachwelt ausdrückli-
                                                           direkt neue Suchanfragen ausgelöst werden. Weitere
che Anerkennung.
                                                           Kennzeichen der neuen Lösung sind die für die Exempla-
	   Ein weiteres Markenzeichen der Dresdner Biblio-        ransicht im SLUB-Katalog generierten Vorschaubilder, die
theksstrategie ist der dezidiert kooperative Ansatz mit    für eine erste Orientierung zum Medienstandort häufig
Öffnung auch gegenüber außerbibliothekarischen In-         schon ausreichen, sowie ein QR-Code, mit dessen Hilfe
formationsanbietern und innovativen High-Tech-Unter-       sich eine Standortkarte für das gesuchte Medium auf
nehmen. Während die Firmen ihre Konzepte testen und        Smartphones oder Tablet-PCs übertragen lässt.
sich erste Referenzen erarbeiten können, profitiert die
Bibliothek von deren hoher Innovationskraft und Ein-
satzbereitschaft. Partner wie Avantgarde Labs, mapongo,
neongrau oder Dögel sicherten der Bibliothek zusätzli-
che Entwicklungsdynamik.




                  Anzeige eines Regalstandorts 
           im neuen 3D-Modell der Zentralbibliothek
16 Digitale Bibliothek




    SLUB-Katalog und SLUBsemantics
   Mit einem neuen SLUB-Katalog auf der Basis der Disco-        SLUB-Katalog anzupacken: Erstens die unterschiedliche
   very-Software Primo der Firma Ex Libris hat die SLUB im      Erschließungstiefe der integrierten Dokumente. Wäh-
   Dezember 2010 die zunehmend unzulängliche Welt der           rend zum Beispiel lizenzierte E-Journals im Volltext
   traditionellen elektronischen Bibliothekskataloge hinter     durchsucht werden können, stehen für den gedruckten
   sich gelassen. Innerhalb von neun Monaten entstand ein       Kernbestand der Bibliothek nur die klassischen Metada-
   übergreifendes Katalogfrontend, das auf älteren Syste-       ten (bibliographische Beschreibung, einige Sacherschlie-
   men aufsetzt (zum Zweck des Data Harvesting oder auch        ßungsdaten) zur Verfügung. Zweitens die in Bibliotheken
   zur Inanspruchnahme der lokalen Benutzerverwaltung),         fast immer unzureichende thematische Suche, die von
   zugleich aber davon weitgehend unabhängig ist. Eine be-      Benutzern eigentlich bevorzugt, gegenüber titelgenauen
   sondere Herausforderung bedeutete der Anspruch, Primo        Abfragen aber in der Regel sehr viel schlechter bedient
   nicht out of the box, d.h. als gesichtsloses Fertigprodukt   wird. Beinahe als Nebeneffekt sollte drittens der Tat-
   einzusetzen, sondern als Herzstück des gesamten In-          sache Rechnung getragen werden, dass viele Benutzer
   formationsangebots individuell zu gestalten und weit-        einer wissenschaftlichen Bibliothek zwar fremdsprachi-
   gehend in die allgemeinen Webseiten zu integrieren.          ge Dokumente verstehen, aber mit der fremden Sprache
   Auch die Ausleihbenutzerverwaltung sollte möglichst          nicht aktiv arbeiten können. Ziel war mithin, bei Einga-
   bruchlos in das Gesamtkonzept finden. Der SLUB-Katalog       be von Automatikgetriebe zum Beispiel auch Texte zu
   bietet heute unter einer attraktiven Benutzeroberfläche      automatic transmission zu finden.
   ein sehr gutes Trefferranking, Rechtschreibkorrektur,
                                                                	   In Kooperation mit dem Dresdner Unternehmen
   vielfältiges Drilldown, flexible Sortieralgorithmen und
                                                                Avantgarde Labs wurde im November die Betaversion
   weitere, von Suchmaschinen gewohnte Funktionen.
                                                                von SLUBsemantics der Öffentlichkeit vorgestellt.
   Über den Datenbestand des vorherigen Suchwerkzeugs
                                                                SLUBsemantics basiert auf der automatischen Anrei-
   erheblich hinausreichend, integriert er rund 65 Mio.
                                                                cherung von Katalogdaten mit Wikipedia-Artikeln und
   Bestandsnachweise zu gedruckten wie elektronischen
                                                                -Entitäten und erschließt die inhaltliche Relevanz und
   Medien. Zugleich organisiert er mit einem bequemen Au-
                                                                die Beziehungen von Beständen vollautomatisch und auf
   thentifizierungs- und Autorisierungsverfahren (Shibbo-
                                                                verblüffend neue Weise. Für die rund 4 Mio. Titeldaten
   leth) den Zugriff auf alle online verfügbaren Ressourcen.
                                                                des Printbestands ist eine kontextuelle Recherche über
   	   2011 wurde der SLUB-Katalog funktional wie in-           die Sprachen Deutsch, Englisch und Polnisch hinweg
   haltlich kontinuierlich weiterentwickelt. Technische         realisiert. Bei Orientierung und Auswahl hilft eine grafi-
   Verbesserungen betrafen zum Beispiel die Literaturver-       sche Visualisierung, die ein mehrfaches hierarchisches
   waltungs- und Exportfunktionen oder die individuelle         Einschränken der Suchergebnisse unterstützt. Mit dem
   Einschränkung von Suchergebnissen. Im Datenbestand           intuitiv zu bedienenden Entscheidungsbaum kann sich
   wuchs der Katalog unter anderem durch die Berücksich-        der Benutzer zielgerichtet seinen Interessen nähern.
   tigung der bislang separaten Aufsatztiteldaten aus der       Dabei werden die relevanten Katalogeinträge jeweils in
   Sächsischen Bibliografie oder die Übernahme von über         Echtzeit eingeschränkt und entsprechend ihrer aktu-
   200.000 E-Book-Titeldaten nach dem Konzept der Patron        ellen Relevanz neu sortiert. SLUBsemantics hat in der
   Driven Acquisition (kundengesteuerter Erwerb von             Branche hohe Aufmerksamkeit gefunden und soll 2012
   Nutzungslizenzen).                                           zügig ausgebaut werden.
   	   Die wachsenden Möglichkeiten des sogenannten
   Semantic Web, der Bereicherung des World Wide Web
   um die Dimension der Bedeutung von Informationen,
   inspirierten dazu, mit Hilfe eines speziellen Werkzeugs
   obendrein drei besonders anspruchsvolle Aufgaben im
Digitale Bibliothek 17




SLUBsemantics-Suche nach dem Klassiker „Vom Winde verweht“
18 Digitale Bibliothek




    DBoD   und Maschinelle Tiefenerschließung von Datenbankinformation

   Der aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale      über normale Suchmaschinen nicht auffindbar ist. Der
   Entwicklung (EFRE) aufgebaute zentrale Datenbankser-      Umfang dieses Deep Web übersteigt die Größe des uns
   ver Databases on demand (DBoD) integrierte Ende 2011      bekannten Internets um ein Vielfaches. So bedeuten
   über 1.100 Anwendungen für 26 wissenschaftliche Ein-      etwa die 4,6 Milliarden Datensätze allein des Informa-
   richtungen aus Sachsen und Thüringen. Neben speziel-      tionsanbieters LexisNexis (internationale Nachrichten
   leren Werken für einzelne Bibliotheken oder Betriebsge-   sowie Branchen- und Firmeninformationen) mehr als
   meinschaften werden in DBoD die aus zentralen Mitteln     die Hälfte sämtlicher Datensätze des weltweiten Such-
   des Freistaats Sachsen finanzierten Titel (Landeslizen-   maschinenprimus Google. Auch DBoD ist mit einer
   zen) sowie die Zugriffsrechte aus landesübergreifenden    Datengröße von ca. zwei TeraByte bislang weitgehend
   Einkaufsgemeinschaften zusammengeführt. Während           Bestandteil des Deep Web. Unter sorgfältiger Beachtung
   der Projektlaufzeit entstand die Idee, die versammelte    der geltenden urheberrechtlichen Grenzen wird mit dem
   Datenbankinformation durch eine maschinelle Tiefener-     Projekt Maschinelle Tiefenerschließung das in DBoD
   schließung noch produktiver werden zu lassen. Seit 2011   verborgene Wissen für eine Standard-Katalogrecherche
   arbeitet das DBoD-Team in einem EFRE-Folgeprojekt an      verfügbar gemacht. Die ersten Projektergebnisse werden
   der Verwirklichung des Konzepts.                          im März 2012 erstmals öffentlich vorgestellt. Der Beginn
                                                             des öffentlichen Testbetriebs ist für den Frühsommer
   Tiefenerschließung weckt Assoziationen zum soge-
                                                             2012 geplant.
   nannten Deep Web bzw. Versteckten Web, das heißt zu
   jenem Teil des World Wide Web, der bei einer Recherche




           Maschinelle TiefenerschlieSSung (Testserver)
Digitale Bibliothek 19




 Retrospektive Digitalisierung
Geräte- und softwaretechnisch wie konzeptionell zählt      Zwischenresultate erreichte. Am Ende des Berichtsjahres
die SLUB auf dem Gebiet der Retrodigitalisierung weiter-   umfassten die Digitalen Sammlungen der SLUB neben
hin zu den führenden Kultureinrichtungen in Deutsch-       1,3 Mio. grafischen Medien (Fotos, Karten, Zeichnungen),
land. Sie ist Mitglied im Kompetenznetzwerk Deutsche       rund 40.000 Handschriften, Noten und Drucke, darunter
Digitale Bibliothek (DDB), Koordinierungsstelle für die    über 20.000 Drucke des 18. und über 8.000 Drucke des
sächsischen Beiträge zur DDB und Europeana, der Digi-      17. Jahrhunderts. Nach knapp fünf Jahren Massendigita-
talen Bibliothek der Europäischen Union, und federfüh-     lisierung hat sich die SLUB damit hinter der Bayerischen
rend bei der Entwicklung des sogenannten DFG-Viewer,       Staatsbibliothek deutschlandweit den zweiten Platz
eines Webdienstes zur einheitlichen Präsentation von       erarbeitet. Bemerkenswert bleibt zudem die besondere
Digitalisaten aus unterschiedlichen Repositorien.          Vielfalt der digitalisierten Medientypen, die so anderen-
                                                           orts ebenfalls kaum erreicht wird.
	   Mit über 3 Mio. Scans bzw. 16.000 digitalen Drucken
sowie 70.000 neuen Bilddokumenten steigerte das Di-
gitalisierungszentrum die Jahresproduktion nochmals
um fast ein Drittel. Ein besonders umfangreicher Ergeb-
nisbeitrag entstammte wieder dem kooperativen Pilot-
                                                            Entwicklungs-, Service- und Beratungs-  
projekt VD 18 digital, wobei die SLUB auch im direkten      zentrum für die Digitalisierung
Leistungsvergleich mit den Partnerbibliotheken beste
                                                           Neben den hauseigenen Arbeiten unterstützte die SLUB
                                                           als Dienstleistungs- und Beratungszentrum Einrichtun-
                                                           gen beim Aufbau von Digitalisierungs-Workflows oder
                                                           bei Projektanträgen und kleineren Digitalisierungsvor-
                                                           haben. In Kooperation mit den Staatsbibliotheken Berlin,
                                                           Göttingen, Hamburg und den Firmen Intranda und
                                                           Zeutschel wurde die Software Suite Goobi zur Produkti-
                                                           on und Präsentation von Digitalisaten weiterentwickelt
                                                           und in verschiedenen Veranstaltungen vorgestellt.
                                                           Das Ende 2010 von der Staats- und Universitätsbibliothek
                                                           Göttingen übernommene Release Management für
                                                           Goobi und die daran geknüpfte Gremienarbeit führten
                                                           zu einer deutlichen Stabilisierung der Anwendergemein-
                                                           schaft und neuem Interesse an dem quellcodeoffenen
                                                           Werkzeug.
                                                           	   Der Ausbau der Digitalen Bibliothek wird 2012 ziel-
                                                           strebig fortgesetzt werden. Als Arbeitsschwerpunkte
                                                           sind neben der weiteren Massendigitalisierung mit Ein-
                                                           führung einer Texterkennungsroutine (OCR) die Themen
                                                           Informationsvermittlung auf mobilen Geräten sowie
                                                           Semantisches Web und frei verfügbare Daten (Linked
                                                           Open Data) benannt.



                                                           Das Informationsportal Goobi.org
20 Bestandsentwicklung




  Bestandsentwicklung
  Mitten im Medienwandel




   In der Bestandsentwicklung nutzte die SLUB die Chan-                Bereiche umzuwidmen. In diesem Kontext hat die SLUB
   cen des elektronischen Medienwandels und setzte er-                 ihr Dresdner Erwerbungsmodell um Shelf-Ready-Funk-
   folgreich neue Modelle zur Beteiligung der Benutzer an              tionen erweitert und weiter in die Produktionsroutine
   Auswahlentscheidungen ein.                                          überführt.
   Im Segment der E-Books stellte sie im SLUB-Katalog
   rund 200.000 Titel aus der EBook-Library (Schweitzer
   Fachinformationen / EBook Corporation) nach dem
   Modell der Patron Driven Acquisition (PDA) bereit. Im
                                                                        Finanzmittel
   Routinebetrieb gilt ein möglichst liberaler Ansatz, der
   die Vorteile des Modells konsequent ausschöpft. Über die            Der Erwerbungsetat der SLUB bewegt sich seit 2007
   Budgethoheit und technisch-organisatorische Parame-                 in einem relativ schmalen Korridor zwischen 7,8 und
   ter verbleiben der SLUB ausreichend Möglichkeiten, die              8,2 Mio. Euro. Die stagnierenden regulären Etatzuwei-
   Bestandsentwicklung aktiv zu steuern.                               sungen des Landes missachten die Preisentwicklung auf
                                                                       dem Informationsmarkt und die Herausforderungen des
   	   In den klassischen Bereichen führte die Bibliothek
                                                                       Medienwandels. Im Interesse einer nachhaltigen Be-
   die Automatisierung bibliothekarischer Prozessrouti-
                                                                       standsentwicklung benötigt die Bibliothek deshalb auch
   nen fort. Sie verfolgt damit das Ziel, Personalkapazität
                                                                       bei einer künftigen Budgetierung (s. Abschnitt Personal-
   aus den Medien bearbeitenden Back-Office-Funktionen
                                                                       situation, Haushalt und Betriebsorganisation) zwingend
   sukzessive in Medien entwickelnde bzw. vermittelnde
                                                                       eine Etatanpassung. Sie hat diesen Bedarf im Voran-
                                                                       schlag zum Doppelhaushalt 2013/14 erneut begründet
                                                                       und zudem gefordert, die traditionell hohe Abhängigkeit
                                                                       von Sondermitteln zu verringern.




   Workflow zum Erwerbungsmodell Patron Driven Acquisition (PDA) der SLUB
Bestandsentwicklung 21




 Erwerbungsetat der SLUB nach Finanzierungsquellen 2009 – 2011



                                            2011                        2010                       2009
                                            Absolut ( ¤ )       %       Absolut ( ¤ )     %        Absolut ( ¤ )       %
Etatzuwendung des Landes                    5.601.000           69,97   5.397.505         68,71    5.501.110           68,34
  davon Anteil Sachsenkonsortium                                8,23    467.814           8,67     531.610             9,66
TU Dresden ( Hochschulkonsens )             k. A.               k. A.   k. A.             k. A.    k. A.               k. A.
Koalittionsmittel                           480.000             6,00    755.000           9,61     870.000             10,81
DFG                                         209.250             2,61    755.000           2,58     201.150             2,50
Universitätsklinikum                        1.260.000           15,74   1.100.000         14,00    1.126.000           13,99
Sondermittel ( SMWK,                        454.174             5,67    400.000           5,09     351.670             4,37
Umwidmungen im Haushalt )
Summe                                       8.004.424                   7.855.505                  8.049.930




 Kaufzugang 2009 – 2011

                                                            Medieneinheiten                            Ausgaben 2011
                                            2011              2010              2009          Absolut ( ¤ )    %
Zeitschriften und Zeitungen                 6.022             6.010             6.031         3.346.943        41,81
( lfd. Abos, print )
Elektronische Zeitschriften und Datenbanken 54.918            30.340            24.188        1.770.544        22,12
Serien und Fortsetzungen                    1.626             1.693             1.675         168.000          2,10
Monografien und Zeitschriftenbände          57.108            60.522            64.592        1.507.616        18,83
( ohne Lehrbücher )
Monografien Lehrbuchsammlung                6.791             8.589             9.397         361.800          4,52
Loseblatt-Werke, Lieferungswerke            158               126               184           190.800          2,38
Handschriften und Autographe                78                3.018             3.716         53.479           0,67
Notendrucke                                 3.502             2.843             1.851         45.245           0,57
Tonträger, Videos                           3.456             3.381             3.658         41.658           0,52
Fotografische Bilddokumente                 36.309            139.801           5.151         54.792           0,68
SSG ( nur DFG-Anteil )                      7.268             6.575             5.151         209.250          2,61
Karten, Pläne                               269               154               249           30.563           0,38
Einband                                                                                       187.935          2,35
Erbwerbsnebenkosten                                                                           35.799           0,45
Summe Medieneinheiten                       177.505           263.052           167.474
Summe Ausgaben                                                                                8.004.424        100
22 Bestandsentwicklung




    Monografien                                               Ausbau der Digitalen Bibliothek (Retrodigitalisierung
                                                              bzw. Open Access-Publikationsserver Qucosa) genutzt.
                                                              Die Buchdurchlaufzeit folgte mit 17 Kalendertagen dem
   Der auch im Berichtsjahr zu verzeichnende Anstieg an
                                                              sehr guten Durchschnitt der Vorjahre.
   lizenzierten elektronischen Medien bei fortschreitendem
   Rückgang der gedruckten Kaufmonografien ist ein Ergeb-     	   Besondere Aufmerksamkeit benötigt die Lehrbuch-
   nis des digitalen Wandels. Im Monografiengeschäftsgang     sammlung für die inzwischen 36.500 Studierenden der
   wickelte die Bibliothek über 60 % aller Kaufbestellungen   Technischen Universität Dresden. Da die entsprechende
   nach dem sogenannten Dresdner Erwerbungsmodell ab          Zuweisung des Unterhaltsträgers mit 100.000 Euro auch
   (2010: 40 %), das Approval-Pläne mit dem automatisierten   2011 völlig unzureichend blieb, sah sich die Erwerbungs-
   Einspiel von Metadaten in das Verbund- und Lokalsys-       leitung einmal mehr gefordert, durch Umverteilung im
   tem kombiniert. Die dadurch und mit Einführung von         Bibliothekshaushalt zusätzliche Mittel bereitzustellen.
   Shelf-Ready-Lieferungen realisierten Effizienzrenditen     Gleichwohl gelang es nicht, den seit 2009 anhaltenden
   beliefen sich auf durchschnittlich 9 Minuten bzw.          Abwärtstrend bei der Erwerbung aktueller Lehrbücher
   3,70 Euro Personalkosten pro Band, was einer jährlichen    zu stoppen.
   Einsparung von 110.000 Euro entspricht. Bei einem kon-
   stanten Buchdurchsatz pro Personalstelle von 3.389 Ein-
   heiten wurden freie Personalkapazitäten vor allem zum




    Monografienzugang



                                4 %
                         9 %

                                                               	   57 %	   Kauf
                                                               	   30 %	   Geschenk
                                                               	   9 %	    Pflicht
                                                               	   4 %	    Tausch
                30 %

                                                    57 %
Bestandsentwicklung 23




Die Bestandsentwicklung im Bereich der landeskundli-        fläche für laufende Neuerscheinungen zur Geschichte,
chen Dokumente und der Pflichtmedien gehört zu den          Kultur und Landeskunde Sachsens eingerichtet. Im Rah-
Profil bildenden Basisaufgaben der SLUB. Infolge struk-     men einer für 2012 vorbereiteten Bibliotheks-Lounge soll
tureller Veränderungen der sächsischen Verlagsland-         das mit der Firma Thalia realisierte Konzept weiterent-
schaft ist die Zahl der Veröffentlichungen zwar insge-      wickelt werden.
samt rückläufig, gelangt aber unverändert vollständig
                                                            	   Schwerpunkt im Schriftentausch der SLUB ist das
in die Bibliothek (2011: 9.100 Bände, 2010: 9.800 Bände).
                                                            DFG-Sondersammelgebiet Zeitgenössische Kunst nach
Bei der weit schwerer zu beschaffenden grauen Litera-
                                                            1945, für das der entsprechende Jahreszugang mit 2.170
tur außerhalb des Buchhandels erreicht die SLUB dank
                                                            Einheiten noch einmal signifikant gesteigert werden
guter Vernetzung seit langem eine achtbare Quote von
                                                            konnte (2010: 1.500 Einheiten, 2009: 1.200 Einheiten). Mit
rd. 70 %. Angesichts des auch im Pflicht-Segment spür-
                                                            der geschenkweisen Übernahme einiger Professorenbib-
bar fortschreitenden Medienwandels wiegt das Fehlen
                                                            liotheken als geschlossene Sammlungen wurden in einer
gesetzlicher Regelungen für die Pflichtabgabe elektroni-
                                                            konzertierten Aktion nochmals Bestandslücken aus der
scher Publikationen von Jahr zu Jahr schwerer. Direktion
                                                            Zeit vor 1990 geschlossen. Angesichts des fortschreiten-
und Kuratorium der Bibliothek haben dieses Desiderat
                                                            den Medienwandels werden Lückenergänzungen der
im Rahmen der Diskussion um eine Novelle des SLUB-
                                                            Papierbibliothek allerdings zukünftig weit weniger als
Gesetzes erneut angemahnt.
                                                            bisher notwendig sein.
	   Um den landesbibliothekarischen Auftrag zu doku-
mentieren und wichtige Titel besonders schnell anbieten
zu können, wurde im April eine prominente, der Auslage
einer Buchhandlung nachempfundene Präsentations-             Zeitschriften
                                                            Das Zeitschriftenportfolio der SLUB wies im Berichtsjahr
                                                            insgesamt 17.577 Abonnements auf (2010: 16.953). Zuwäch-
                                                            se resultierten vor allem aus elektronischen Titeln aller
                                                            Erwerbungsarten. Mit den lizenzierten Zeitschriftenpa-
                                                            keten einschließlich der von der Deutschen Forschungs-
                                                            gemeinschaft unterstützten Nationallizenzen bietet die
                                                            Bibliothek inzwischen rund 55.000 lizenzpflichtige Zeit-
                                                            schriften an (2010: 30.340). Den im Jahr 2011 eingeleiteten
                                                            Übergang zum weitgehend elektronischen Zeitschriften-
                                                            bezug (e-only) wird das Haus im kommenden Jahr mit der
                                                            turnusmäßigen Neuverhandlung bestehender Lieferver-
                                                            träge ausweiten.
                                                            	    Von den Gesamtausgaben für Zeitschriften und
                                                            Datenbanken in Höhe von 5,1 Millionen Euro (64 % des
                                                            Erwerbungsetats) entfiel die Hälfte auf elektronische Ti-
                                                            tel (2010: 37 %). Die Preissteigerung im Zeitschriften- und
                                                            Datenbanksegment belief sich im Jahr 2011 auf rd. 6,5 %
                                                            und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (8 %) etwas
                                                            abgeschwächt. Trotzdem bleiben die daraus resultieren-
                                                            den Kaufkraftverluste erheblich.
24 Bestandsentwicklung




    Datenbanken                                                 Referat Non-Book Materials
   Vornehmlich für die universitäre Informationsversor-        Neben den Koordinierungsaufgaben im Geschäfts-
   gung stellte die SLUB auch 2011 ein eng mit den Lehr-       gang der retrospektiven Massendigitalisierung hat das
   stühlen der TU Dresden abgestimmtes Datenbankport-          NBM-Referat im Zusammenwirken mit der IT-Abteilung
   folio mit 334 lizenzierten Fachdatenbanken bereit. Es       verstärkt bibliothekarische Entwicklungsaufgaben für
   wurde durch 140 Produkte aus den für das gesamte            das Softwaresystem Goobi wahrgenommen, um den
   Bundesgebiet verhandelten Nationallizenzen ergänzt.         Workflow für weitere Medienarten zu öffnen. Dazu ist
                                                               das Team mit abteilungsintern erwirtschafteten Effizi-
   	   Dem von der SLUB geführten Sachsenkonsortium
                                                               enzrenditen erneut personell verstärkt worden. Bei den
   (Arbeitsgruppe Erwerbungskoordinierung und Konsor-
                                                               reinen Erschließungsleistungen in Goobi war eine
   tialverträge der sächsischen Hochschulbibliotheken)
                                                               Steigerung um 4 % auf 18.200 Vorgänge zu verzeichnen
   standen im Berichtsjahr 1,3 Millionen Euro aus Etatzu-
                                                               (2010: 17.500, 2009: 5.600).
   weisungen des Landes zur Verfügung, die aus Mitteln
   des Wissenschaftsministeriums um rd. 400.000 Euro auf-
   gestockt wurden. Die Ausstattung erreichte damit wieder
   das Vorjahresniveau, das freilich bereits durch eine Mit-
   telkürzung um 13 % gegenüber 2009 gekennzeichnet war.
                                                               Dresdner Digitalisierungszentrum  
   	   Durch gute Verhandlungsabschlüsse konnte das Kon-       (DDZ)
   sortium bei einer Reihe von Kernprodukten den Preis-
   anstieg verlangsamen oder sogar vermeiden. Dennoch          Ihre hausinterne Digitalisierungsleistung hat die SLUB
   war auch für dieses Erwerbungssegment ein erneuter          im Jahr 2011 noch einmal um 31 % auf gut 3 Millionen
   Kaufkraftverlust zu verzeichnen. Da der Doppelhaushalt      Images (2010: 2,3 Mio.) erhöht und damit in diesem Seg-
   2011/12 für das Jahr 2012 abermals nur Konsortialmittel     ment ihren Spitzenplatz unter den deutschen Bibliothe-
   auf dem Niveau von 2010 vorsieht, ist die angemessene       ken untermauert. Das gilt nicht zuletzt für die Vielfalt
   Finanzierung konsortialer Erwerbungen in Sachsen            der bearbeiteten Medientypen, die neben Drucken zum
   ernsthaft bedroht. Organisatorisch bewährt hat sich         Beispiel Handschriften, Noten, Karten, Fotografien und
   das 2010 für die Produkte des Beuth Verlags begründete      Tonträger umfasst (siehe dazu auch den Abschnitt
   gemeinsame Konsortium mit den thüringischen Hoch-           Digitale Bibliothek). Basis der erfolgreichen Entwicklung
   schulbibliotheken.                                          ist eine streng arbeitsteilige Betriebsorganisation, die
                                                               durch ein zielgenaues Controlling begleitet wird. Um
   	   Für die ab 2012 zugewiesenen Konsortialmittel hat
                                                               weitere Synergien zu erschließen, hat die Bibliothek
   die Konferenz der sächsischen Bibliotheksdirektorinnen
                                                               zum Jahresende 2011 die bis dahin noch in der Abteilung
   und -direktoren im Oktober ein neues Verteilungsmodell
                                                               Deutsche Fotothek arbeitende Fotodigitalisierung in das
   beschlossen, das vorab in Betriebsgrößencluster trennt
                                                               DDZ eingegliedert.
   (SLUB und Universitätsbibliotheken, Fachhochschul-
   bibliotheken, Bibliotheken der Kunst- und Musikhoch-
   schulen) und das 2009 verabschiedete Allokationsmodell
   ersetzt.
Bestandsentwicklung 25




  itel / Monat – DDZ
  T
 Dresdner Digitalisierungszentrum Digitalisierungsleistung 2011 (Drucke und Handschriften )
          1703




                                                    1601




                                                                                    1552
                               1550
                                         1540
                    1539




                                                               1409




                                                                                                            1268
                                                                                              1178
                                                                                                     1098
                                                                         1055




                                                                                                                     787




            1          2         3          4         5          6          7         8        9      10     11        12
26 Bestandsentwicklung




    Sondererschließungsprojekte  
    (VD 18, Bibliographien, retrospektive Katalogkonversion)
   Ihre Konversion der Altbestands-Zettelkataloge setzte        innerhalb von zwei Jahren elektronisch erfasst worden
   die Bibliothek mit der Medea Services Ltd. als Dienst-       sind. In den Sammlungen der SLUB wurden im Berichts-
   leistungspartner auch im Berichtsjahr 2011 planmäßig         jahr vor allem Titeldaten aus der Mediathek konvertiert.
   fort. Das Vorhaben, an dem unter Federführung der SLUB
                                                                	    Die Projektergebnisse trugen zu der nochmals
   auch die Universitätsbibliotheken Leipzig und Chemnitz
                                                                gestiegenen hohen Eigenkatalogisierungsrate der SLUB
   sowie kleinere sächsische Sammlungen beteiligt sind,
                                                                bei, die mit rund 50 % weit über dem Durchschnitt der im
   wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale
                                                                Südwestdeutschen Katalogverbund integrierten Biblio-
   Entwicklung (EFRE) finanziert.
                                                                theken liegt (2010: 45,1 %). In dieselbe Richtung wirken
   	   2011 wurden erneut rund 270.000 Monografien-Titel-       die Aufnahmen unselbständiger Veröffentlichungen in
   aufnahmen konvertiert, womit etwa 60 % der auf eine          den beiden Fachbibliografien der SLUB sowie die Neuka-
   Million veranschlagten Titelmenge bearbeitet waren.          talogisierung von 10.450 Titeln im DFG-Drittmittelprojekt
   Der Wochendurchschnitt lag bei 6.100 Aufnahmen (2010:        Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienen
   5.100). Im Juli konnte mit dem Abschluss des Teilprojekts    Drucke des 18. Jahrhunderts – VD18 (2010: 8.000 Titel).
   Alphabetischer Hauptkatalog (Blatt-AK) der Sächsischen
                                                                	   Die Sächsische Bibliografie verzeichnete mit ins-
   Landesbibliothek ein wichtiges Zwischenziel passiert
                                                                gesamt 5.300 Titelnachweisen gegenüber 2010 einen
   werden. Der sogenannte Blatt-AK verzeichnete auf hand-
                                                                Zuwachs von rund 30 %, der vor allem aus der retrospek-
   schriftlichen Katalogblättern den Bestand der Landesbi-
                                                                tiven Katalogkonversion resultiert. Für die Bibliografie
   bliothek aus über 400 Jahren, von den Anfängen im Jahre
                                                                Geschichte der Technik bewegte sich das Ergebnis nach
   1556 bis zum Erscheinungsjahr 1973. Die Titel waren
                                                                Abschluss der entsprechenden Retrodigitalisierungspro-
   nach den Regeln der Preußischen Instruktionen sortiert.
                                                                jekte (2009/2010) mit 6.200 Titeln im langjährigen Durch-
   Insgesamt enthielt der Katalog rund 790.000 Titelaufnah-
                                                                schnitt.
   men, wovon knapp 314.000 Titel bzw. 460.000 Exemplare




    Retrokatalogisierung an der SLUB 2009 – 2011


                                                          Monografien         Zeitschriften        Sonstige Medien ( Karten
                                                                                                   Musikalien, Tonträger u.a.)

                                                 Titel          Exemplare      Exemplare           Titel         Exemplare
                                                                               mehrbändige Werke


   2011                                          266.676        309.717        111.436             12.572        13.555
   davon EFRE                                    248.412        284.412        55.569              7.932         8.009
   2010                                          268.246        284.333        72.180              46.089        47.671
   davon EFRE                                    244.474        252.752        29.892              35.945        36.131
   2009                                          59.235         73.639         61.789              22.104        23.279
   davon EFRE                                    17.910         22.730         30.345              k. A.         k. A.
Bestandsentwicklung 27
28 Benutzung und Informationsdienst




  Benutzung und 
  Informationsdienste
  Unser Kernzweck




   Das Berichtsjahr begann mit grundlegend überarbeiteten       Konzentration und Ruhe suchen und ihr Bild der Pst - 
   Bibliothekswebseiten, in die der SLUB-Katalog nahtlos        Bibliothek erfüllt sehen wollen. Für die gelegentlich
   integriert ist. Die weiterhin hybride, aber zunehmend        widerstreitenden, prinzipiell gleich berechtigten Ansprü-
   digitale Medienwelt spiegelte sich am Ende des Geschäfts-    che sind jeweils gewidmete Flächen notwendig. Weitere
   jahres in den wichtigsten Kennzahlen. Während die Zahl       Differenzierungen können sich durch unterschiedliche
   der Benutzer mit gültiger Jahreskarte um 1.000 auf rund      favorisierte Arbeitsmittel (Notebook/kein Notebook;
   75.000 wuchs, sanken die physischen Entleihungen um          (Bibliotheks-) Bücher/keine Bücher), bevorzugte Arbeits-
   5,8 % auf 2,24 Mio. Ebenso rückläufig war die Zahl der       möbel (Stehtische, höhenverstellbare Stühle, Sofas) und
   aktiven Benutzer, d.h. der Personen, die 2011 mindestens     sogar konkurrierende Einstellungen zu angemessener
   einmal ein physisches Medium ausgeliehen haben.              Bekleidung bzw. zum Dauerbrenner Essen und Trinken
                                                                in der Bibliothek ergeben. Ohne sämtliche Bibliotheksre-
   	   Weniger Entleihungen bedeuten freilich keineswegs,
                                                                geln preiszugeben, ist der Pluralismus der Ansichten und
   dass die SLUB insgesamt weniger in Anspruch genom-
                                                                Lebensstile in der Zentralbibliothek der SLUB inzwischen
   men wird. Der rasch wachsende Bestand an digitalen
                                                                mit Erfolg so beantwortet, dass im Wege des Rückbaus
   Informationsquellen sowie deren deutlich verbesserte
                                                                der Zettelkataloge im Eingangsbereich ein großes Forum
   Nachweissituation und Auffindbarkeit im SLUB-Katalog
                                                                mit Gruppenarbeitstischen und liberaler Zugangsrege-
   ersetzt inzwischen in vielen Fällen schlicht den Zugriff
                                                                lung geschaffen wurde (Jacken und Taschen sind hier
   auf das physische Medium.
                                                                erlaubt), während die hinter dieser Zone liegenden Be-
   	    Zusätzlich zum umfangreichen Printbestand bot           reiche weitgehend nach klassischem Muster organisiert
   der SLUB-Katalog Ende 2011 direkten Zugang zu über 60        sind. Je tiefer und südlicher man sich in den dreigeschos-
   Mio. digitalen Quellen, darunter Digitalisate von biblio-    sigen Bibliotheksbau hineinbewegt, desto zuverlässiger
   thekseigenen Büchern, Musikalien, Karten und Fotos           sind Lärmbeeinträchtigungen auszuschließen. Einen
   sowie über 200.000 E-Books, vor allem aber lizenzierte       besonderen Charakter besitzt daneben der zentrale
   Volltextdokumente aus Zeitschriften und Sammelbän-           Lesesaal, in dem fast ohne notwendige äußere Eingriffe
   den. Die Vorteile des Online-Zugriffs liegen auf der Hand:   wiederum ein leicht anderer Geist herrscht. Mit einem
   Neben der unmittelbaren, orts- und zeitunabhängigen          neuen Forschungslesesaal für privilegierte bzw. beson-
   Verfügbarkeit wird zunehmend die sofortige Prozes-           ders lärmempfindliche Benutzer und einer Bibliotheks-
   sierbarkeit der Inhalte mit Methoden der Digital Scho-       Lounge soll das Raumangebot demnächst weiter differen-
   larship bedeutsam. Die Zahl von über 2,5 Mio. herunter       ziert werden.
   geladenen Volltextdokumenten aus dem lizenzierten
                                                                	   Neben möglichst zuverlässigen Basisdiensten wie
   Angebot der SLUB zeigt eindrucksvoll, dass sich der Ort,
                                                                Medienbereitstellung und ausreichende Öffnungszei-
   an dem Wissenschaft stattfindet, immer stärker ver-
                                                                ten sind es oft die kleinen Dinge, die den Arbeitsalltag
   teilt und virtualisiert. Zugleich hat die SLUB auch als
                                                                erleichtern und eine Bibliothek am Ende richtig gut
   physischer Kommunikations- und Erlebnisraum erneut
                                                                machen.
   hinzugewonnen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl
   der Bibliotheksbesucher um fast 10 %. Offensichtlich ist
   es speziell für die große Gruppe der studentischen Benut-
   zer kein Widerspruch, einerseits möglichst viele Inhalte
   virtuell und mobil nachzufragen und andererseits einen
   zentralen Ort aufzusuchen, an dem sich Lernen und
   Leben anregend materialisiert
   	    Der Parallelwelt von digitalen und Printmedien ver-
   gleichbar, konkurrieren in der Bibliothek selbst freilich
   ebenfalls Benutzer neueren Typs, die Bibliothek stark
   als lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs
   definieren, mit eher klassisch orientierten Lesern, die
Benutzung und Informationsdienst 29




Entsprechend hat die SLUB 2011 zum Beispiel Notebook-
Sicherungen zum Ausleihen, 120 zusätzliche Buchboxen
sowie spezielle Sitzmöbel für die Stehtische angeschafft,
die Bibliothekswiese wieder mit Liegestühlen ausge-
stattet und vor der Zentralbibliothek sogar die erste
öffentliche Fahrradluftpumpe Dresdens montiert. Mit
Unterstützung studentischer Hilfskräfte konnten die
Servicezeiten an der Ausleihtheke verlängert werden,
zudem wurde im elektronischen Benutzerkonto eine
Ausleihhistorie eingeführt sowie das Ändern von Mail-
und Adressdaten vereinfacht. Für die kontinuierliche
Serviceverbesserung im Detail bot der dichte Benutzer-
kontakt via SLUBlog, Twitter und elektronische Auskunft
wertvolle Anregungen und Hilfe.
30 Benutzung und Informationsdienst




    Bibliotheksbenutzer
   2011 war die Bibliothek bei unverändert 104 Wochen-        Die Hauptbenutzergruppe der SLUB Dresden bilden die
   öffnungsstunden von Montag bis Sonntag an 345 Tagen        Studierenden der Technischen Universität Dresden.
   geöffnet (2010: 341). Die leichte Steigerung ließ sich     43 % der neu angemeldeten Benutzer, rund 6.200 Perso-
   unter anderem durch die Verkürzung der Schließzeit zur     nen, waren Studienanfänger der TU. Die Zahl der neuen
   Grundreinigung und Wartung der technischen Infra-          Benutzer, die zugleich der TU angehören, ist im Vergleich
   struktur erreichen. Insgesamt wurden 2,2 Mio. Biblio-      zum Vorjahr um 6 % gestiegen. Der proportional höhere
   theksbesuche gezählt, über 400.000 mehr als noch 2009.     Anstieg der Studierendenzahlen der TU – 2011 nahmen
   Weitaus am stärksten frequentiert war die Zentralbiblio-   über 12 % mehr Menschen ein Studium auf als im Jahr
   thek, auf die rund 68 % der Besuche entfielen. Besonders   zuvor – ist nicht etwa Ausdruck mangelnder Bindekraft
   in den Prüfungszeiten im Januar, Februar und Juli befand   der SLUB, sondern ebenfalls ein Zeichen der Verlagerung
   sich das Haus an seiner Belastungsgrenze. An 32 Tagen      der Bibliotheksnutzung in den virtuellen Raum. Auch
   des Jahres wurden jeweils über 7.000 Besucher gezählt,     ohne Bibliotheksausweis hat jeder Universitätsange-
   2010 war dieselbe Zahl lediglich drei Mal überschritten    hörige automatisch Zugriff auf die von der SLUB lizen-
   worden. Der Sonntagsbesucherrekord des Jahres lag im       zierten Online-Ressourcen. Speziell für Studierende der
   Februar: Am 6.2. kamen 4.028 Besucher in die Zentralbib-   Informatik oder der Lebenswissenschaften, deren Infor-
   liothek, so viel wie noch niemals zuvor. Ähnlich wie im    mationsquellen bereits weitgehend digital verfügbar
   Vorjahr entfielen auf die Bereichsbibliothek DrePunct      sind, reicht das offensichtlich aus. Folglich werden die
   15 %, auf die Zweigbibliotheken Rechtswissenschaft,        Bibliotheken ihren Begriff des aktiven Benutzers künftig
   Medizin, Erziehungswissenschaften und Forstwesen           neu definieren müssen.
   insgesamt 17 % der Bibliotheksbesuche des Jahres. Der
   anhaltend starken Nachfrage nach Einzel- und Gruppen-
   arbeitsmöglichkeiten konnte die SLUB im Mai durch die
   Einführung einer Online-Raumbuchung gerecht werden.
   Zusätzlich wurden interne Schulungsräume frei zugäng-
   lich gemacht.




    Aktive Benutzer und Benutzerneuaufnahmen 2009 – 2011



                                                                    2011              2010             2009
   Aktive Benutzer                                                  48.403            50.028           49.818
   Benutzerneuaufnahmen                                             14.378            13.931           14.921
Benutzung und Informationsdienst 31




 Entleihungen
Trotz eines stabilen Erwerbungsetats und sinkender
Entleihungen stieg die Zahl der Vormerkungen im
Berichtsjahr nochmals um gut 7 %. Die SLUB versucht
diesem Mangel mit einer modifizierten Etatverteilung
entgegenzuwirken. Flankierend setzt sie auf streng
nutzergesteuerte Erwerbungspakete (s. Abschnitt
Bestandsentwicklung).
	   Die Zahl der aus den Magazinen bestellten Bände ist
2011 leicht gesunken. Die Entleihungen aus der Lehr-
buchsammlung blieben bei rückläufigem Medienneuzu-
gang relativ gleich und belegten einen Anteil von 26 % an
der Gesamtzahl der Entleihungen.




 Entleihungen 2009 – 2011



                                                            2011        2010                2009
Entleihungen                                                2.244.338   2.383.407           2.385.158
Vormerkungen                                                133.983     124.385             104.537
Magazinbestellungen                                         246.706     265.665             254.214
Entleihungen LBS                                            584.442     591.876             595.173
32 Benutzung und Informationsdienst




    Direktzugriff auf elektronische  Medien
   Wie im Zeitalter Gutenbergs der neue Medientypus           Zugriff auf das referenzierte Werk bieten. 2011 bot die
   gedrucktes Buch erst seine eigenständige, gegenüber        SLUB ihren Benutzern 140 national lizenzierte sowie
   der Handschrift abgegrenzte Form finden musste, so         334 lokal lizenzierte Datenbanken an (bibliographische
   müssen heute elektronische Medien ihre spezifische         und Volltext-Datenbanken sowie E-Journal- und E-Book-
   Morphologie entwickeln. Noch greift die aus dem tradi-     Pakete). Im November wurde das Portfolio noch um über
   tionellen Druckbereich übernommene Unterteilung in         200.000 zusätzliche E-Books bereichert. Ein wesentlich
   Bücher, Zeitschriften und Bibliographien, die im digita-   verbessertes Monitoring im Bereich E-Ressourcen gestat-
   len Bereich unter der Bezeichnung E-Books, E-Journals      tet detaillierte Angaben zur Datenbank-und E-Journal-
   und Datenbanken firmieren. Freilich gibt es gerade bei     Nutzung. Für die E-Book-Downloads ist die Statistik im
   den letztgenannten zunehmend Überschneidungen in           Aufbau.
   Form von sogenannten Volltextdatenbanken, die nicht
   nur bibliographische Nachweise, sondern zugleich auch




    Datenbankrecherchen und Volltextdownloads


                                                                                     2011
   Suchen in Datenbanken                                                             1.660.173
   Downloads von Artikeln*                                                           2.550.332
   * E-Books nicht berücksichtigt



   Rund 30 % der Recherchen entfielen auf die wichtigsten
   fünf Datenbanken:


    TOP-5-Liste der Datenbanken


                                                                                     Suchen 2011
   Datenbanken                                                                       120.904
   Web of Science                                                                    2.550.332
   Business Source Complete                                                          120.595
   Academic Search Complete                                                          100.567
   Wiso                                                                              93.923
   SciFinder                                                                         56.079
SLUB Geschäftsbericht 2011
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SLUB Geschäftsbericht 2011

  • 2. 2
  • 3. 3 Geschäftsbericht 2011 der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden 2011
  • 4. 4 Inhalt Kennzahlen + 3 Höhepunkte + 4 Editorial + 6 Organisations- und Verwaltungsstruktur + 8 Personalsituation und Betriebsorganisation + 10 Digitale Bibliothek + 14 Bestandsentwicklung + 20 Benutzung und Informationsdienste + 28 Sammlungen + 36 Deutsche Fotothek + 42 Informationstechnologie + 46 Bestandserhaltung + 50 Gremien + 56
  • 5. Kennzahlen 3 Kennzahlen 2011 2010 2009 Bestand ( bände ) 5.081.805 4.989.600 4.900.139 Bilddokumente der Deutschen Fotothek 3.405.300 3.364.000 3.224.000 Benutzerarbeitsplätze 2.203 2.175 2.150 Öffnungstage 345 341 336 Wochenöffnungsstunden 104 104 104 Entleihungen 2.244.338 2.383.407 2.385.158 Volltextzugriffe auf lizenzierte E-Medien 2.722.064 k. A. k. A. Angemeldete Benutzer 74.718 73.665 72.707 Aktive Benutzer ( mindestens eine entleihung im jahr ) 48.403 50.028 49.818 Benutzerneuaufnahmen 14.378 13.931 14.921 Bibliotheksbesuche 2.244.537 2.042.869 1.843.945 Neuzugang ( bände ) 107.491 103.461 109.239 Laufende Zeitschriften insgesamt 17.577 16.953 15.659 Kaufzeitschriften ( print ) 6.022 6.010 6.031 Digitalisierungsleistung ( images ) 3.068.254 2.332.757 981.169 Gesamtausgaben ( euro ) 26.581.000 26.693.000 26.806.000 Erwerbungsetat ( euro ) 8.004.000 7.856.500 8.046.000 Personaletat ( euro ) 14.485.000 14.776.000 14.327.000 Drittmittel ( euro ) 3.135.000 2.843.000 3.103.000 Verhältnis Erwerbungsetat zu Gesamtetat ( in % ) 30,1 29,9 30,0 Verhältnis Erwerbungsetat zu Personaletat ( in % ) 54,6 51,3 56,1 Erwerbungsmittel pro aktivem Benutzer ( euro ) 165 157 161 Neuzugang pro aktivem Benutzer ( bände ) 2,2 2,1 2,2 Ausgaben für die Lehrbuchsammlung 9,10 9,51 9,23 pro Studierendem der TU Dresden ( euro ) Personalstellen zum 31. Dezember 271 274 290 Drittmittelstellen zum 31. Dezember 40 38 41 Laufende Drittmittelprojekte 15 15 16 Mitarbeiter inklusive Projektmitarbeiter 405 407 410 Neuzugang pro Personalstelle im Monografien- 3.389 3.324 2.965 geschäftsgang ( bände ) Entleihungen pro Personalstelle ( abt. benutzung ) 40.077 44.169 40.876
  • 6. 4 Höhepunkte Höhepunkte Januar Februar + ach acht Jahren weitgehend ungebremsten Personal- N + emeinsame Ausstellung Dresden und der 13. Februar G abbaus kann die SLUB ab 2011 freiwerdende Stellen von TU Dresden und SLUB. → seite 40 wiederbesetzen. → seite 10 + ffnung des zentralen Datenbankservers DBoD® der Ö + er Sächsische Landtag billigt den Antrag der Fraktionen D sächsischen Bibliotheken für die Universitäts- und Fach- CDU und FDP Sächsische Landesbibliothek – Staats- und hochschulbibliotheken Thüringens. → seite 18 Universitätsbibliothek stärken und Exzellenz fördern. + usbau des Referats Netzwerk- und Datensicherheit als A + eginn des Projekts zur Einführung des Neuen Steuerungs­ B Kompetenzzentrum für die Langzeitverfügbarkeit digita- modells (nsm) in der SLUB, das der Bibliothek mehr ler Objekte. → seite 49 Eigenverantwortung und Handlungsfreiheit sichert. → seite 13 Mai Juni + mfassender Relaunch der Bilddatenbank der Deut- U + röffnung der Ausstellung Kunst im Werden in E schen Fotothek. → seite 44 Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der Künste und den Staatlichen Kunstsammlungen. + ntegration eines neuen 3D-Gebäudeinformations­ I → seite 40 systems in den SLUB-Katalog. → seite 15 + ktionstag zur EU-Digitalisierungsinitiative 100 Jahre A + röffnung des SLUB-Sommers mit frei verfügbaren Liege- E Erster Weltkrieg. stühlen für die Bibliothekswiese. → seite 29 + ie SLUB nimmt mit vier Teams am Dresdner Firmenlauf D teil. September Oktober + bschluss des DFG-Projekts zur kooperativen Karten­ A + ründung des Dresdner Notfallverbunds zum Kultur­ G digitalisierung mit 12.500 bearbeiteten Werken. → seite 40 gutschutz mit elf beteiligten Partnern. → seite 50 + ewilligung eines DFG-Projekts zur Digitalisierung B + ublikation eines Themenhefts Ehrenamt des sächsi- P illustrierter Magazine der Klassischen Moderne (UHU, schen Bibliotheksmagazins BIS. Querschnitt u.a.). → seite 42 + nstallation der ersten öffentlichen Fahrradluft­ umpe I p + rweiterung der Präsentationsoberfläche der Digitalen E Dresdens vor der Zentralbibliothek der SLUB. → seite 29 Sammlungen um standardisierte Beschreibungen der + ortsetzung der Fotobuchreihe Sammlung Deutsche F einzelnen Kollektionen. → seite 14 Fotothek mit Bänden zu Christian Borchert und Oswald Lübeck. → seite 44
  • 7. Höhepunkte 5 März April + ls Partnereinrichtung im Wissenschaftsverbund A + urch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Archi- D Dresden-concept begrüßt die SLUB die Zulassung der TU tekturmuseum der TU Berlin gewinnt die Bild­ atenbank d Dresden zur Endauswahl in der Exzellenzinitiative des der Deutschen Fotothek 120.000 erstrangige digitale Bundes und der Länder. → seite 7 Quellen hinzu. → seite 42 + nkrafttreten der neuen Haus- und Benutzungs­ rdnung. I o + rstes Anwendertreffen der deutschen und österreichi­ E schen Partner von Goobi, der quellcodeoffenen Soft- + m DFG-Pilotprojekt Katalogisierung und Digitalisierung I waresuite zur Produktion und Präsentation von Digitali- der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des saten. → seite 48 18. Jahrhunderts (VD 18) wird die Marke von 10.000 bear­ beiteten Titeln überschritten. → seite 26 + ewilligung eines Provenienzrechercheprojekts zu NS- B Raubgut aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregie- rung für Kultur und Medien (BKM). → seite 40 Juli August + eteiligung der SLUB an der 9. Langen Nacht der B + inführung eines neuen Ticketsystems für Service- und E Wissenschaften in Dresden. Informationsanfragen. → seite 35 + bschluss der Überführung des Zettelkatalogs der A + ntegration von rund 50.000 Aufsätzen aus derSäch­ I Sächsischen Landesbibliothek 1556 – 1973 in den SLUB- sischen Bibliographie in den SLUB-Katalog. → seite 35 Katalog. → seite 26 + bschluss des DFG-Projekts zur Erschließung und A Digitalisierung der Musik der Dresdner Hofkapelle. → seite 40 November Dezember + inbindung von über 200.000 E-Books in den SLUB- E + uditierung und Freigabe der ersten Stufe des Neuen A Katalog nach dem Modell des kundengesteuerten Steuerungsmodells. → seite 13 Erwerbs Patron-Driven-Acquisition (PDA). → seite 20 + ffentliche Expertenanhörung im Sächsischen Landtag Ö + eginn des öffentlichen Testbetriebs für SLUBsemantics, B zum Entwurf eines Sächsischen Bibliotheksgesetzes. die multilinguale, semantische Suche im SLUB-Katalog. + as Dresdner Digitalisierungszentrum (DDZ) erreicht das D → seite 16 gesteckte Jahresziel von 3 Millionen Images. → seite 24 + inrichtung von 120 zusätzlichen Buchboxen in der E + usion der Virtuellen Fachbibliotheken arthistoricum.net F Zentralbibliothek. → seite 29 (UB Heidelberg) und Vifa Art (SLUB).
  • 8. 6 Editorial Editorial Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universi- tätsbibliothek Dresden (SLUB) wurde 1996 aus der Säch- sischen Landesbibliothek und der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Dresden errichtet. Als 1556 gegründete Landesbibliothek sammelt und archiviert sie möglichst umfassend Veröffentlichungen über Sachsen sowie die in Sachsen erscheinenden ablie- ferungspflichtigen Publikationen. Als Bibliothek der TU Dresden trägt sie die Informationsversorgung einer der größten deutschen Hochschulen. Als Sächsische Staats- bibliothek erfüllt die SLUB zentrale Koordinierungs- und Dienstleistungsfunktionen für die Bibliotheken im Frei- staat Sachsen. Im Geschäftsjahr 2011 ist die Zahl der Benutzer und der Bibliotheksbesuche weiter angewachsen. Der leicht rückläufigen Ausleihe (mit 2,2 Mio. Vorgängen führt die SLUB die Nutzungsstatistik unter den wissenschaftli- chen Bibliotheken weiterhin an) steht eine überpro- portional gestiegene Nachfrage nach digitalen Medien gegenüber (2,7 Mio. Volltextzugriffe auf lizenzierte Medien). Vor dem Hintergrund dieses dynamischen Wan- dels verdeutlicht der SLUB-Claim Wir führen Wissen den Anspruch, auch im globalen Informationsdschungel ein qualitativ hochwertiges und transparentes Medienange- bot für Studium und Lehre, für Forschung und Bildung verfügbar zu halten. Die Bibliothek muss fortlaufend auf die denkbar unterschiedlichen Ansprüche der Benutzer reagieren und zugleich neue Erwartungen antizipieren. So ist ein Lob wie das der Nürnberger Nachrichten: In der semanti- schen Suche liegt die Zukunft des Webs – Dresdner Uni- versitätsbibliothek als Vorreiter der schönste Dank an das Team, das mit großem Engagement den SLUB-Katalog vom konventionellen Bestandsnachweis zur multilin- gualen Suchmaschine mit hohem Recherchekomfort entwickelt. Mit Zahlen und Fakten legt der Geschäftsbericht strukturelle Probleme wie Perspektiven und Chancen offen. Nach dem Abbau von 141 Stellen und einem längjährigen Einstellungsstopp besetzt die Bibliothek inzwischen mindestens zwei Drittel der bis 2016 aus Al- tersgründen ausscheidenden Personalstellen neu. Damit müssen die weitere Optimierung von Routineprozessen,
  • 9. Editorial 7 die Einlösung überfälliger Pflichtaufgaben wie die Lang- Reizvolle an der Bibliothek der Zukunft: Sie ist Spinne im zeitarchivierung digitaler Medien, die anspruchsvoller Netzwerk beschleunigter Information, mit ihren Dienst- werdende Nutzerberatung und neue Herausforderungen leistungen auf Smartphones und I-Pads zunehmend innovativer und nachhaltiger Forschungs- und Lernum- raum- und zeitunabhängig verfügbar, und sie bleibt doch gebungen gestemmt werden. Mit der Einführung des gleichzeitig ein gesuchter Ort der Entschleunigung, der Neuen Steuerungsmodells und der Budgetierung unter- Konzentration, der wechselseitigen Anregung und Hilfe stützen das Finanz- und das Wissenschaftsministerium beim Studium und beim lebenslangen Lernen. die dringend notwendige Verbesserung der Rahmenbe- Ein Unternehmer ordnet abends in der großzügigen dingungen für ein flexibleres Informationsmanagement. Architektur des Lesesaals seine Ideen, Gruppen diskutie- Der Erwerbungsetat einschließlich der Konsortial- ren in den roten SLUB-Liegestühlen auf der Lesewiese bis mittel für die Lizenzen zur landesweiten Nutzung von in die Nacht, Dresdner zeigen ihren Gästen in der Schatz- Datenbanken und elektronischen Zeitschriften stag- kammer den legendären Maya-Codex, die Universität und nierte in den letzten Jahren, obwohl die Medienpreise die SLUB erarbeiten gemeinsam für die Stadt Dresden ständig steigen. Auch hier muss etwas getan werden, um aus Anlass der Propagandamärsche von Neonazis am 13. infrastrukturelle Synergien für Bildung, Ausbildung und Februar eine viel besuchte Ausstellung zur Aufklärung Forschung zu nutzen und zu stärken. über Gewalt und Verdrängung – all das gehört zum Alltag der Bibliothek. Auch im Jahr 2011 konnte die SLUB rund 3 Mio. EUR Drittmittel, insbesondere EFRE-Mittel der EU und Mittel Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Literatur- und Informationssysteme der DFG zum für ihren großen Einsatz, den Förderern, Sponsoren und Ausbau von Lern- und Forschungsinfrastrukturen ein- Ehrenamtlichen, dem Kuratorium, den Abgeordneten des werben. Bei der digitalen Transformation der kulturellen Sächsischen Landtags und unseren Repräsentanten in und wissenschaftlichen Überlieferung hat sich die SLUB den Ministerien. Das regelmäßige und frühe Erscheinen mit innovativen Projekten und Produkten Ansehen ver- unseres Geschäftsberichts ist auch ein Zeichen unserer schafft. Es sind Sparten übergreifende konkrete natio- Wertschätzung Ihrer Unterstützung. Ein herzlicher Dank nale und internationale Kooperationen (Bilddatenbank, gilt meinem Stellvertreter, Dr. Achim Bonte, der mit dem Kartenforum u.a.) zum Ausbau der Digital Humanities Redaktions- und Gestaltungsteam aus der Überfülle der entstanden, die der TU Dresden im Rahmen der Exzellen- Informationen wieder eine schlanke und lesbare Fas- zinitiative und dem DRESDEN-concept, einem Verbund sung in schönem Gewande erstellt hat. Das hier erstmals universitärer und außeruniversitärer Partner, neue Pers- eingesetzte, neue Corporate Design werden Sie fortan pektiven eröffnen. übrigens bei allen Kommunikationsmitteln aus der SLUB finden. Mit der TU Dresden setzt sich die SLUB aktiv für die Open Access-Strategie der deutschen Wissenschaftsein- richtungen ein, indem sie die dafür erforderliche Infor- mationsinfrastruktur ausbaut. Mit dieser Initiative soll mehr Kosten- und Qualitätsbewusstsein beim Publizie- ren öffentlich geförderter Forschungsergebnisse entste- Prof. Dr. Thomas Bürger  hen und die nachhaltige Verfügbarkeit von Forschungs- generaldirektor daten und -literatur in virtuellen Forschungsräumen gesichert werden. Manchem Leser geht die Entwicklung von der klassischen, überschaubaren Bibliothek zur vielfach vernetzten Service- und Forschungseinrichtung viel- leicht zu schnell. Genau dies aber ist das Besondere und
  • 10. 8 Organisations- und Verwaltungsstruktur Organisations- und Verwaltungsstruktur Die Organe der SLUB generaldirektor  Pro f. Dr. Thomas Bürger stel lver tre ter des gd  Dr. Ach im B ont e  M icha el G olsc h
  • 11. Organisations- und Verwaltungsstruktur 9 hael Golsch tun g  Mic 1 ] v erwal gie  Dr. Achim Bonte (komm.) 2 ] informa tionstechnolo emann drittmittelprojekte  Bärbel Kühn 3 ] bestand sentwickl ung  Mich ael Golsch 4 ] benut (komm.) zung un d inform ation  D r. Jens M öffen itte lbach tlich keits arbe 5 ] sam it  K mlung atrin en  Fr Matt ank Au esch rich k 6 ] de utsc he f otot hek  Dr. Jens Bove ges ch äft 7 ] b sst est ell and ed ser er hal gen tun era g   ldi Dr. rek Mic tio hae n l Vo cat gel rin zem mr ich
  • 12. 10 Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation Personalsituation,  Haushalt und  Betriebsorganisation  Der Treibstoff Mit ihrer Strategie, systematische Leistungssteigerungen Personalsituation im Benutzerservice durch eine entschiedene Interessen- vertretung gegenüber Politik und Verwaltung zu beglei- Erstmals seit dem Einstellungsstopp von 2002 konnte ten, waren Kuratorium und Direktion 2011 erfolgreich. die SLUB sechs freie Stellen ohne aufwändige Sonderver- Die Aufhebung des weitgehenden Einstellungsstopps fahren extern ausschreiben und besetzen, darunter die und die mit Einführung des Neuen Steuerungsmodells Leitung des neu gegründeten Referats für Netzwerk- und (NSM) vorbereiteten Haushaltsflexibilisierungen eröff- Datensicherheit in der IT-Abteilung. Die bis 2016 altersbe- nen der SLUB die seit langem benötigten unternehmeri- dingt freiwerdenden rund 50 Stellen werden ebenfalls zu schen Freiräume. Zu danken ist dies der breiten Unter- mindestens zwei Dritteln wiederbesetzt werden können. stützung, die das Haus im Sächsischen Landtag sowie bei Die entsprechende Zusage der Staatsregierung ist im den Entscheidungsträgern in den Staatsministerien für Haushaltsplan verankert. Mit der Einführung des Neuen Wissenschaft und Kunst (SMWK) und für Finanzen (SMF) Steuerungsmodells als NSM-Basiscontrolling ab Januar inzwischen genießt. 2012 ist zudem eine Teilflexibilisierung des Stellenplans verbunden. Danach können Anzahl und Wertigkeit des Gesamtsolls der Stellen bei Kostenneutralität im Gesamt- haushalt um bis zu 10 % überschritten werden. Gegen- über der bisherigen Personalsituation sind dies ein- deutige Verbesserungen. Allerdings wird die SLUB auch künftig in gewissem Umfang Stellen verlieren (2011: 3) und von etwaigen pauschalen Einstellungsstopps der Staatsregierung für die gesamte Landesverwaltung be- troffen bleiben. Von einer vollständigen Trendwende zu sprechen, wäre daher verfrüht. Die zu Beginn des NSM-Prozesses durchgeführte externe Evaluierung der SLUB hatte fast ausnahmslos positive Erwartungen der Beschäftigten an den Budgetie- rungsprozess gezeigt, weshalb Direktion und Personalrat konsequent auf eine umfassende Mitarbeiterbeteiligung setzten. Dies spiegelte sich in der Zusammensetzung der Projektarbeitsgruppen wider wie in der eingehenden Diskussion der Produkte und zugehörigen Leistungsbe- schreibungen. Der Personalrat nahm an den Projektlen- kungssitzungen und Staatssekretärsrunden (SMWK und SMF) teil und war in allen Arbeitsgruppen vertreten. Die Dienstvereinbarung zur Einführung des Neuen Steuerungsmodells wurde am 30. November 2011 unter- zeichnet.
  • 13. Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation 11 Ihre Verantwortung als Ausbildungsbibliothek hat die Seminaren Kommunikation und Didaktik der Informa- SLUB engagiert wahrgenommen. Insgesamt wurden tionsvermittlung im Zentrum. Auswärtige Qualifizie- neben einer Volontärin im höheren Bibliotheksdienst rungsmaßnahmen für einzelne Mitarbeiter rundeten das 18 Lehrlinge in den Berufen Fachangestellte für Medien Angebot ab. und Informationsdienste (FaMI), Fachinformatiker, Die Resonanz auf die 2009 gestartete Ehrenamtsiniti- Foto- und Medienlaboranten sowie Buchbinder betreut. ative der SLUB war auch im Berichtsjahr überaus positiv. Von den sechs Auszubildenden, die im Sommer 2011 Für verschiedene Projekte wurden zehn neue Freiwillige ihre Lehre erfolgreich abschlossen, konnten zwei in gewonnen, womit unter Berücksichtigung der Abgänge ein befristetes und eine Fachangestellte in ein unbe- insgesamt 35 Ehrenamtliche mit unterschiedlichen Stun- fristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. Eine denkontingenten für die SLUB tätig waren. Die Grup- Buchbinderlehre wird die Bibliothek künftig nicht mehr pe umfasst Menschen im Ruhestand, aber auch junge anbieten. Mit vermehrter Präsenz auf regionalen Aus- Studierende und Hochschulabsolventen, die die Biblio- bildungsmessen soll stattdessen schwerpunktmäßig dem thek vor ihrem endgültigen Berufseinstieg unterstützen absehbaren Fachkräftemangel in den Bereichen der FaMI wollen. Die Ehrenamtlichen treffen sich unter anderem und Fachinformatiker vorgebeugt werden. in einer Jahresversammlung mit Rahmenprogramm, Planmäßige Fort- und Weiterbildung ist ein Kernelement erhalten neben dem Bibliotheksmagazin BIS sämtliche des Personalmanagements an der SLUB. Neben den re- Veranstaltungshinweise des Hauses und haben in der gelmäßigen Veranstaltungen der Mitarbeiter für Mitar- Ehrenamtsbeauftragten der SLUB eine feste Ansprech- beiter standen in 12, von externen Experten geleiteten partnerin.  Vereinbarte Personalentwicklung in der SLUB 2011 – 2016 Zugänge Abgänge 12 2011 15 5 2012 7 4 2013 7 1 2014 5 8 2015 13 12 2016 17
  • 14. 12 Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation Haushalt Die Finanzierungsstruktur der Bibliothek wies auch 2011 sind die Ausgaben für die Sicherung der Langzeitver- systemische Risiken auf. Rund ein Drittel der Erwer- fügbarkeit für digitale Objekte, wofür in den nächsten bungsausgaben wurden aus Sondermitteln gedeckt, das Jahren erhebliche Investitionen notwendig sein werden. heißt nicht aus im Haushaltsplan verankerten Zuweisun- Die Einführung des Neuen Steuerungsmodells wird gen. Ein langfristig orientiertes Portfoliomanagement der SLUB ab 2012 auch im Sachhaushalt erhöhte Freiräu- in der Bestandsentwicklung ist damit nur sehr schwer me eröffnen. Neben einer deutlich erweiterten Deck- möglich. ungsfähigkeit innerhalb der zunächst noch kameralen Durch geringere Sonderzuweisungen lagen die In- Hauptgruppen kann die Bibliothek künftig gegebenen- vestitionsausgaben (inklusive IT) mit 455.000 Euro unter falls nicht verbrauchte Finanzmittel einer periodenüber- dem Durchschnitt der letzten Jahre. Freilich hatte die greifenden Kapitalrücklage zuführen. In einer zweiten Bibliothek in den Verhandlungen zum Doppelhaushalt NSM-Ausbaustufe ist der Übergang zur umfassenden 2011/12 leichte Steigerungen der investiven Mittel durch- Budgetierung auf Basis eines kaufmännischen Rech- setzen können. Damit sowie durch Etatumwidmungen nungswesens vorgesehen. Als Starttermin wurde das erreichte das Haus ein insgesamt noch vertretbares In- Geschäftsjahr 2014 vereinbart. vestitionsvolumen. Bislang nicht hinreichend etatisiert  Ausgabenübersicht 2009 – 2011 2011 2010 2009 IST ( ¤ ) IST ( ¤ ) IST ( ¤ ) Gesamtausgaben 26.581.000 26.693.000 26.806.00 davon Personalausgaben 14.485.000 14.776.000 14.327.000 Bestandsentwicklung 8.004.000 7.856.000 8.046.000 davon SLUB-Etat im Landeshaushalt 5.601.000 5.398.000 5.370.00 ( inkl. Anteil am Sachsen-Konsortium ) Investitionen 455.000 660.000 746.000 davon Sondermittel k. A. 503.000 518.000 ( inkl. Konjunkturmittel des Bundes ) Sachausgaben 502.000 558.000 584.000 Drittmittel 3.135.000 2.843.000 3.103.000 ( EFRE, DFG ( ohne Investitionen ) )
  • 15. Personalsituation, Haushalt und Betriebsorganisation 13 Betriebsorganisation Im Fokus der Prozessoptimierung stand im Berichtsjahr verringerte sich damit auf sieben. Zugleich stehen die Einführung des Neuen Steuerungsmodells als erwei- sämtliche an Benutzungs- bzw. Erwerbungsvorgängen terte Kameralistik. Damit verbunden waren der Aufbau beteiligten Kollegen fortan standortunabhängig unter eines Produktkatalogs mit entsprechenden Leistungs- einer einheitlichen Leitung. beschreibungen, die Einführung einer produktbezoge- Die Politik der Leistungspartnerschaften im Wege nen Zeiterfassung für alle Beschäftigten und eines den von Public Private Partnerships setzte die Bibliothek NSM-Regeln folgenden Berichtswesens. Ein erfolgreicher zielstrebig fort. Beispielhaft genannt seien die Realisie- dreimonatiger Praxistest im vierten Quartal bestätigte rung des großen PDA-Konzepts mit der Buchhandels- die Anwendbarkeit des NSM-Basiscontrollings auf die gruppe Schweitzer Fachinformationen (s. Abschnitt bibliothekarischen Geschäftsprozesse. Im Dezember 2011 Bestandsentwicklung) oder die Einführung von evaluierte ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen den SLUBsemantics mit dem IT-Unternehmen Avantgarde NSM-Prozess positiv und empfahl als nächsten Schritt Labs (s. Abschnitt Digitale Bibliothek). die Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens. Ende 2011 wurden die Abteilung Zweigbibliotheken aufgelöst und ihre Beschäftigten den großen Betriebs- abteilungen Bestandsentwicklung sowie Benutzung und Information zugeordnet. Die Zahl der Abteilungen SLUB LEI STU NGSKATA LOG : PRODU KTE Stand: 02.11.2011 Bestandsentwicklung Bestandserhaltung Mediennutzung Information / Präsentation Staatsbibliothekarische Externe Projekte Landesweite Auskunft Koordinierungs- (Drittmittel- Produkte Physische Medien Elektronische Medien Physische Medien Elektronische Medien aufgaben projekte) (Online) Bestandsentwicklung Bestandsentwicklung Restaurierung Datensicherung Magazin- und Benutzerberatung Webpräsenz Bestandsentwicklung Provenienzrecherche Allgemeine Monographien Monographien und Archivierung Freihanddienste im Sachsenkonsortium (Wettin) Öffentlichkeitsarbeit BIS – Das Magazin der Bibliothe- Bestandsentwicklung Bestandsentwicklung Prävention Ausleihservice Auftragsrecherchen Leihgaben ken in Sachsen Tiefenerschließung Publikationen Zeitschriften Zeitschriften Regionale Datenbankinformation / Databases on demand (DBoD) Bestandsentwicklung Bestandsentwicklung Lieferservice Ausstellungen NS-Raubgut Sonderveranstaltungen Sonderbestände Sonderbestände (inkl. Fernleihe) Publikationsserver Qucosa (LoBla, Fotos, Karten, Hand- (inkl. Bibliografien) schriften, Noten, AV-Medien) Bestandsentwicklung Buchsemester-/ BiFoSa – Portal für bibliothekari- eBooks on Demand Ausbildung Digitalisierung Datenbanken Handapparate sche Fortbildung in Sachsen EoD Deutsche und Europäische Digitale Bestandsentwicklung Foto- und Bibliothek (DDB undEuropeana) VD 18 Fort- und Weiterbildung Publikationsdienst Rechtemanagement Koordination bibliothekarischer Infrastruktur DFG-Viewer Elektronische Langzeitarchivierung Landesstelle für Bestandserhal- tung Leistungskatalog der SLUB
  • 16. 14 Digitale Bibliothek Digitale Bibliothek  Die entscheidende Herausforderung Speziell für die nachwachsende Generation ist das Inter- Voraussetzungen zu stärken, um die Bibliothek langfris- net inzwischen die maßgebliche Quelle für die Recher- tig als das professionelle, ideologiefreie, attraktive und che, Nutzung und Verteilung von Informationen. Für das anregende Bildungszentrum bewahren zu können, klassische Bibliotheksnetz bedeutet das den vielleicht das sich Benutzer und Bibliothekare gleichermaßen gewaltigsten historischen Umbruch. wünschen. Traditionelle Bibliotheksprodukte (wie der übli- Den Umbau ihres Angebots hat die SLUB auch 2011 che elektronische Katalog), Angebotsprofile (wie die entschlossen vorangetrieben. Neben der Weiterentwick- Sechstagewoche) und Erledigungszeiten (wie die Be- lung des Ende 2010 veröffentlichten, grundlegend neuen reitstellungsfrist für bestimmte Medien) geraten am SLUB-Katalogs, der neuen Webseiten und der neuen Informationsmarkt sichtbar unter Druck, alte Service- Präsentationsoberfläche für Retrodigitalisate konnten monopole treten durch die Mobilisierung von immer unter anderem ein 3D-Rauminformationssystem, ein mächtigeren Wissensressourcen irreversibel außer Kraft. Werkzeug zur multilingualen, semantischen Katalog- Der unverkennbare Nachfragerückgang nach Medien der recherche sowie eine neue Version der Bilddatenbank Papierbibliothek wird in der SLUB durch die wachsende publiziert werden. In der retrospektiven Digitalisierung Benutzung digitaler Dienste und Inhalte bereits deutlich von wertvollen Beständen wurde das sehr gute Vorjah- überkompensiert (s. Abschnitt Benutzung und Informa- resergebnis klar übertroffen. tionsdienste). Angesichts der drastisch veränderten Me- diennutzung und eines verschärften Wettbewerbs unter den Informationsanbietern gilt es gleichwohl, weiter die Tägliche Realität im World Wide Web www.go-gulf.com/blog/60-seconds
  • 17. Digitale Bibliothek 15 Ihre Serviceentwicklungen begleitet die SLUB durch das 3D-Rauminformationssystem lebendige SLUBlog und Aktivitäten in anderen Sozialen Netzwerken. Das SLUBlog, ein öffentliches Tagebuch der Das erste digitale Rauminformationssystem, das in der Bibliothek mit ungefilterter Kommentarfunktion, hat mit SLUB seit 2005 im Einsatz war, wurde durch ein mit 131 Beiträgen, 540 Kommentaren und bis zu 6.500 Views der Cottbuser Start-up-Firma mapongo entwickeltes pro Beitrag seinen Rang als eines der erfolgreichsten 3D-System ersetzt. Dreh-, kipp- und zoombare Gebäude- deutschen Bibliotheks-Blogs behauptet. Das Mikroblog modelle der Zentralbibliothek und der Bereichsbiblio- der SLUB in Twitter rangiert mit über 2.000 Abonnenten thek DrePunct sind unmittelbar an den SLUB-Katalog (sogenannten Followern) ebenfalls auf einem vorderen angebunden und weisen den Weg zu Medien, Standorten Platz. Umfang und Qualität dieser Kommunikationsmit- und Dienstleistungen. Innerhalb der 3D-Ansicht können tel finden bei Benutzern wie in der Fachwelt ausdrückli- direkt neue Suchanfragen ausgelöst werden. Weitere che Anerkennung. Kennzeichen der neuen Lösung sind die für die Exempla- Ein weiteres Markenzeichen der Dresdner Biblio- ransicht im SLUB-Katalog generierten Vorschaubilder, die theksstrategie ist der dezidiert kooperative Ansatz mit für eine erste Orientierung zum Medienstandort häufig Öffnung auch gegenüber außerbibliothekarischen In- schon ausreichen, sowie ein QR-Code, mit dessen Hilfe formationsanbietern und innovativen High-Tech-Unter- sich eine Standortkarte für das gesuchte Medium auf nehmen. Während die Firmen ihre Konzepte testen und Smartphones oder Tablet-PCs übertragen lässt. sich erste Referenzen erarbeiten können, profitiert die Bibliothek von deren hoher Innovationskraft und Ein- satzbereitschaft. Partner wie Avantgarde Labs, mapongo, neongrau oder Dögel sicherten der Bibliothek zusätzli- che Entwicklungsdynamik. Anzeige eines Regalstandorts  im neuen 3D-Modell der Zentralbibliothek
  • 18. 16 Digitale Bibliothek SLUB-Katalog und SLUBsemantics Mit einem neuen SLUB-Katalog auf der Basis der Disco- SLUB-Katalog anzupacken: Erstens die unterschiedliche very-Software Primo der Firma Ex Libris hat die SLUB im Erschließungstiefe der integrierten Dokumente. Wäh- Dezember 2010 die zunehmend unzulängliche Welt der rend zum Beispiel lizenzierte E-Journals im Volltext traditionellen elektronischen Bibliothekskataloge hinter durchsucht werden können, stehen für den gedruckten sich gelassen. Innerhalb von neun Monaten entstand ein Kernbestand der Bibliothek nur die klassischen Metada- übergreifendes Katalogfrontend, das auf älteren Syste- ten (bibliographische Beschreibung, einige Sacherschlie- men aufsetzt (zum Zweck des Data Harvesting oder auch ßungsdaten) zur Verfügung. Zweitens die in Bibliotheken zur Inanspruchnahme der lokalen Benutzerverwaltung), fast immer unzureichende thematische Suche, die von zugleich aber davon weitgehend unabhängig ist. Eine be- Benutzern eigentlich bevorzugt, gegenüber titelgenauen sondere Herausforderung bedeutete der Anspruch, Primo Abfragen aber in der Regel sehr viel schlechter bedient nicht out of the box, d.h. als gesichtsloses Fertigprodukt wird. Beinahe als Nebeneffekt sollte drittens der Tat- einzusetzen, sondern als Herzstück des gesamten In- sache Rechnung getragen werden, dass viele Benutzer formationsangebots individuell zu gestalten und weit- einer wissenschaftlichen Bibliothek zwar fremdsprachi- gehend in die allgemeinen Webseiten zu integrieren. ge Dokumente verstehen, aber mit der fremden Sprache Auch die Ausleihbenutzerverwaltung sollte möglichst nicht aktiv arbeiten können. Ziel war mithin, bei Einga- bruchlos in das Gesamtkonzept finden. Der SLUB-Katalog be von Automatikgetriebe zum Beispiel auch Texte zu bietet heute unter einer attraktiven Benutzeroberfläche automatic transmission zu finden. ein sehr gutes Trefferranking, Rechtschreibkorrektur, In Kooperation mit dem Dresdner Unternehmen vielfältiges Drilldown, flexible Sortieralgorithmen und Avantgarde Labs wurde im November die Betaversion weitere, von Suchmaschinen gewohnte Funktionen. von SLUBsemantics der Öffentlichkeit vorgestellt. Über den Datenbestand des vorherigen Suchwerkzeugs SLUBsemantics basiert auf der automatischen Anrei- erheblich hinausreichend, integriert er rund 65 Mio. cherung von Katalogdaten mit Wikipedia-Artikeln und Bestandsnachweise zu gedruckten wie elektronischen -Entitäten und erschließt die inhaltliche Relevanz und Medien. Zugleich organisiert er mit einem bequemen Au- die Beziehungen von Beständen vollautomatisch und auf thentifizierungs- und Autorisierungsverfahren (Shibbo- verblüffend neue Weise. Für die rund 4 Mio. Titeldaten leth) den Zugriff auf alle online verfügbaren Ressourcen. des Printbestands ist eine kontextuelle Recherche über 2011 wurde der SLUB-Katalog funktional wie in- die Sprachen Deutsch, Englisch und Polnisch hinweg haltlich kontinuierlich weiterentwickelt. Technische realisiert. Bei Orientierung und Auswahl hilft eine grafi- Verbesserungen betrafen zum Beispiel die Literaturver- sche Visualisierung, die ein mehrfaches hierarchisches waltungs- und Exportfunktionen oder die individuelle Einschränken der Suchergebnisse unterstützt. Mit dem Einschränkung von Suchergebnissen. Im Datenbestand intuitiv zu bedienenden Entscheidungsbaum kann sich wuchs der Katalog unter anderem durch die Berücksich- der Benutzer zielgerichtet seinen Interessen nähern. tigung der bislang separaten Aufsatztiteldaten aus der Dabei werden die relevanten Katalogeinträge jeweils in Sächsischen Bibliografie oder die Übernahme von über Echtzeit eingeschränkt und entsprechend ihrer aktu- 200.000 E-Book-Titeldaten nach dem Konzept der Patron ellen Relevanz neu sortiert. SLUBsemantics hat in der Driven Acquisition (kundengesteuerter Erwerb von Branche hohe Aufmerksamkeit gefunden und soll 2012 Nutzungslizenzen). zügig ausgebaut werden. Die wachsenden Möglichkeiten des sogenannten Semantic Web, der Bereicherung des World Wide Web um die Dimension der Bedeutung von Informationen, inspirierten dazu, mit Hilfe eines speziellen Werkzeugs obendrein drei besonders anspruchsvolle Aufgaben im
  • 19. Digitale Bibliothek 17 SLUBsemantics-Suche nach dem Klassiker „Vom Winde verweht“
  • 20. 18 Digitale Bibliothek DBoD und Maschinelle Tiefenerschließung von Datenbankinformation Der aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale über normale Suchmaschinen nicht auffindbar ist. Der Entwicklung (EFRE) aufgebaute zentrale Datenbankser- Umfang dieses Deep Web übersteigt die Größe des uns ver Databases on demand (DBoD) integrierte Ende 2011 bekannten Internets um ein Vielfaches. So bedeuten über 1.100 Anwendungen für 26 wissenschaftliche Ein- etwa die 4,6 Milliarden Datensätze allein des Informa- richtungen aus Sachsen und Thüringen. Neben speziel- tionsanbieters LexisNexis (internationale Nachrichten leren Werken für einzelne Bibliotheken oder Betriebsge- sowie Branchen- und Firmeninformationen) mehr als meinschaften werden in DBoD die aus zentralen Mitteln die Hälfte sämtlicher Datensätze des weltweiten Such- des Freistaats Sachsen finanzierten Titel (Landeslizen- maschinenprimus Google. Auch DBoD ist mit einer zen) sowie die Zugriffsrechte aus landesübergreifenden Datengröße von ca. zwei TeraByte bislang weitgehend Einkaufsgemeinschaften zusammengeführt. Während Bestandteil des Deep Web. Unter sorgfältiger Beachtung der Projektlaufzeit entstand die Idee, die versammelte der geltenden urheberrechtlichen Grenzen wird mit dem Datenbankinformation durch eine maschinelle Tiefener- Projekt Maschinelle Tiefenerschließung das in DBoD schließung noch produktiver werden zu lassen. Seit 2011 verborgene Wissen für eine Standard-Katalogrecherche arbeitet das DBoD-Team in einem EFRE-Folgeprojekt an verfügbar gemacht. Die ersten Projektergebnisse werden der Verwirklichung des Konzepts. im März 2012 erstmals öffentlich vorgestellt. Der Beginn des öffentlichen Testbetriebs ist für den Frühsommer Tiefenerschließung weckt Assoziationen zum soge- 2012 geplant. nannten Deep Web bzw. Versteckten Web, das heißt zu jenem Teil des World Wide Web, der bei einer Recherche Maschinelle TiefenerschlieSSung (Testserver)
  • 21. Digitale Bibliothek 19 Retrospektive Digitalisierung Geräte- und softwaretechnisch wie konzeptionell zählt Zwischenresultate erreichte. Am Ende des Berichtsjahres die SLUB auf dem Gebiet der Retrodigitalisierung weiter- umfassten die Digitalen Sammlungen der SLUB neben hin zu den führenden Kultureinrichtungen in Deutsch- 1,3 Mio. grafischen Medien (Fotos, Karten, Zeichnungen), land. Sie ist Mitglied im Kompetenznetzwerk Deutsche rund 40.000 Handschriften, Noten und Drucke, darunter Digitale Bibliothek (DDB), Koordinierungsstelle für die über 20.000 Drucke des 18. und über 8.000 Drucke des sächsischen Beiträge zur DDB und Europeana, der Digi- 17. Jahrhunderts. Nach knapp fünf Jahren Massendigita- talen Bibliothek der Europäischen Union, und federfüh- lisierung hat sich die SLUB damit hinter der Bayerischen rend bei der Entwicklung des sogenannten DFG-Viewer, Staatsbibliothek deutschlandweit den zweiten Platz eines Webdienstes zur einheitlichen Präsentation von erarbeitet. Bemerkenswert bleibt zudem die besondere Digitalisaten aus unterschiedlichen Repositorien. Vielfalt der digitalisierten Medientypen, die so anderen- orts ebenfalls kaum erreicht wird. Mit über 3 Mio. Scans bzw. 16.000 digitalen Drucken sowie 70.000 neuen Bilddokumenten steigerte das Di- gitalisierungszentrum die Jahresproduktion nochmals um fast ein Drittel. Ein besonders umfangreicher Ergeb- nisbeitrag entstammte wieder dem kooperativen Pilot- Entwicklungs-, Service- und Beratungs-   projekt VD 18 digital, wobei die SLUB auch im direkten zentrum für die Digitalisierung Leistungsvergleich mit den Partnerbibliotheken beste Neben den hauseigenen Arbeiten unterstützte die SLUB als Dienstleistungs- und Beratungszentrum Einrichtun- gen beim Aufbau von Digitalisierungs-Workflows oder bei Projektanträgen und kleineren Digitalisierungsvor- haben. In Kooperation mit den Staatsbibliotheken Berlin, Göttingen, Hamburg und den Firmen Intranda und Zeutschel wurde die Software Suite Goobi zur Produkti- on und Präsentation von Digitalisaten weiterentwickelt und in verschiedenen Veranstaltungen vorgestellt. Das Ende 2010 von der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen übernommene Release Management für Goobi und die daran geknüpfte Gremienarbeit führten zu einer deutlichen Stabilisierung der Anwendergemein- schaft und neuem Interesse an dem quellcodeoffenen Werkzeug. Der Ausbau der Digitalen Bibliothek wird 2012 ziel- strebig fortgesetzt werden. Als Arbeitsschwerpunkte sind neben der weiteren Massendigitalisierung mit Ein- führung einer Texterkennungsroutine (OCR) die Themen Informationsvermittlung auf mobilen Geräten sowie Semantisches Web und frei verfügbare Daten (Linked Open Data) benannt. Das Informationsportal Goobi.org
  • 22. 20 Bestandsentwicklung Bestandsentwicklung Mitten im Medienwandel In der Bestandsentwicklung nutzte die SLUB die Chan- Bereiche umzuwidmen. In diesem Kontext hat die SLUB cen des elektronischen Medienwandels und setzte er- ihr Dresdner Erwerbungsmodell um Shelf-Ready-Funk- folgreich neue Modelle zur Beteiligung der Benutzer an tionen erweitert und weiter in die Produktionsroutine Auswahlentscheidungen ein. überführt. Im Segment der E-Books stellte sie im SLUB-Katalog rund 200.000 Titel aus der EBook-Library (Schweitzer Fachinformationen / EBook Corporation) nach dem Modell der Patron Driven Acquisition (PDA) bereit. Im Finanzmittel Routinebetrieb gilt ein möglichst liberaler Ansatz, der die Vorteile des Modells konsequent ausschöpft. Über die Der Erwerbungsetat der SLUB bewegt sich seit 2007 Budgethoheit und technisch-organisatorische Parame- in einem relativ schmalen Korridor zwischen 7,8 und ter verbleiben der SLUB ausreichend Möglichkeiten, die 8,2 Mio. Euro. Die stagnierenden regulären Etatzuwei- Bestandsentwicklung aktiv zu steuern. sungen des Landes missachten die Preisentwicklung auf dem Informationsmarkt und die Herausforderungen des In den klassischen Bereichen führte die Bibliothek Medienwandels. Im Interesse einer nachhaltigen Be- die Automatisierung bibliothekarischer Prozessrouti- standsentwicklung benötigt die Bibliothek deshalb auch nen fort. Sie verfolgt damit das Ziel, Personalkapazität bei einer künftigen Budgetierung (s. Abschnitt Personal- aus den Medien bearbeitenden Back-Office-Funktionen situation, Haushalt und Betriebsorganisation) zwingend sukzessive in Medien entwickelnde bzw. vermittelnde eine Etatanpassung. Sie hat diesen Bedarf im Voran- schlag zum Doppelhaushalt 2013/14 erneut begründet und zudem gefordert, die traditionell hohe Abhängigkeit von Sondermitteln zu verringern. Workflow zum Erwerbungsmodell Patron Driven Acquisition (PDA) der SLUB
  • 23. Bestandsentwicklung 21  Erwerbungsetat der SLUB nach Finanzierungsquellen 2009 – 2011 2011 2010 2009 Absolut ( ¤ ) % Absolut ( ¤ ) % Absolut ( ¤ ) % Etatzuwendung des Landes 5.601.000 69,97 5.397.505 68,71 5.501.110 68,34 davon Anteil Sachsenkonsortium 8,23 467.814 8,67 531.610 9,66 TU Dresden ( Hochschulkonsens ) k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. Koalittionsmittel 480.000 6,00 755.000 9,61 870.000 10,81 DFG 209.250 2,61 755.000 2,58 201.150 2,50 Universitätsklinikum 1.260.000 15,74 1.100.000 14,00 1.126.000 13,99 Sondermittel ( SMWK, 454.174 5,67 400.000 5,09 351.670 4,37 Umwidmungen im Haushalt ) Summe 8.004.424 7.855.505 8.049.930  Kaufzugang 2009 – 2011 Medieneinheiten Ausgaben 2011 2011 2010 2009 Absolut ( ¤ ) % Zeitschriften und Zeitungen 6.022 6.010 6.031 3.346.943 41,81 ( lfd. Abos, print ) Elektronische Zeitschriften und Datenbanken 54.918 30.340 24.188 1.770.544 22,12 Serien und Fortsetzungen 1.626 1.693 1.675 168.000 2,10 Monografien und Zeitschriftenbände 57.108 60.522 64.592 1.507.616 18,83 ( ohne Lehrbücher ) Monografien Lehrbuchsammlung 6.791 8.589 9.397 361.800 4,52 Loseblatt-Werke, Lieferungswerke 158 126 184 190.800 2,38 Handschriften und Autographe 78 3.018 3.716 53.479 0,67 Notendrucke 3.502 2.843 1.851 45.245 0,57 Tonträger, Videos 3.456 3.381 3.658 41.658 0,52 Fotografische Bilddokumente 36.309 139.801 5.151 54.792 0,68 SSG ( nur DFG-Anteil ) 7.268 6.575 5.151 209.250 2,61 Karten, Pläne 269 154 249 30.563 0,38 Einband 187.935 2,35 Erbwerbsnebenkosten 35.799 0,45 Summe Medieneinheiten 177.505 263.052 167.474 Summe Ausgaben 8.004.424 100
  • 24. 22 Bestandsentwicklung Monografien Ausbau der Digitalen Bibliothek (Retrodigitalisierung bzw. Open Access-Publikationsserver Qucosa) genutzt. Die Buchdurchlaufzeit folgte mit 17 Kalendertagen dem Der auch im Berichtsjahr zu verzeichnende Anstieg an sehr guten Durchschnitt der Vorjahre. lizenzierten elektronischen Medien bei fortschreitendem Rückgang der gedruckten Kaufmonografien ist ein Ergeb- Besondere Aufmerksamkeit benötigt die Lehrbuch- nis des digitalen Wandels. Im Monografiengeschäftsgang sammlung für die inzwischen 36.500 Studierenden der wickelte die Bibliothek über 60 % aller Kaufbestellungen Technischen Universität Dresden. Da die entsprechende nach dem sogenannten Dresdner Erwerbungsmodell ab Zuweisung des Unterhaltsträgers mit 100.000 Euro auch (2010: 40 %), das Approval-Pläne mit dem automatisierten 2011 völlig unzureichend blieb, sah sich die Erwerbungs- Einspiel von Metadaten in das Verbund- und Lokalsys- leitung einmal mehr gefordert, durch Umverteilung im tem kombiniert. Die dadurch und mit Einführung von Bibliothekshaushalt zusätzliche Mittel bereitzustellen. Shelf-Ready-Lieferungen realisierten Effizienzrenditen Gleichwohl gelang es nicht, den seit 2009 anhaltenden beliefen sich auf durchschnittlich 9 Minuten bzw. Abwärtstrend bei der Erwerbung aktueller Lehrbücher 3,70 Euro Personalkosten pro Band, was einer jährlichen zu stoppen. Einsparung von 110.000 Euro entspricht. Bei einem kon- stanten Buchdurchsatz pro Personalstelle von 3.389 Ein- heiten wurden freie Personalkapazitäten vor allem zum  Monografienzugang 4 % 9 % 57 % Kauf 30 % Geschenk 9 % Pflicht 4 % Tausch 30 % 57 %
  • 25. Bestandsentwicklung 23 Die Bestandsentwicklung im Bereich der landeskundli- fläche für laufende Neuerscheinungen zur Geschichte, chen Dokumente und der Pflichtmedien gehört zu den Kultur und Landeskunde Sachsens eingerichtet. Im Rah- Profil bildenden Basisaufgaben der SLUB. Infolge struk- men einer für 2012 vorbereiteten Bibliotheks-Lounge soll tureller Veränderungen der sächsischen Verlagsland- das mit der Firma Thalia realisierte Konzept weiterent- schaft ist die Zahl der Veröffentlichungen zwar insge- wickelt werden. samt rückläufig, gelangt aber unverändert vollständig Schwerpunkt im Schriftentausch der SLUB ist das in die Bibliothek (2011: 9.100 Bände, 2010: 9.800 Bände). DFG-Sondersammelgebiet Zeitgenössische Kunst nach Bei der weit schwerer zu beschaffenden grauen Litera- 1945, für das der entsprechende Jahreszugang mit 2.170 tur außerhalb des Buchhandels erreicht die SLUB dank Einheiten noch einmal signifikant gesteigert werden guter Vernetzung seit langem eine achtbare Quote von konnte (2010: 1.500 Einheiten, 2009: 1.200 Einheiten). Mit rd. 70 %. Angesichts des auch im Pflicht-Segment spür- der geschenkweisen Übernahme einiger Professorenbib- bar fortschreitenden Medienwandels wiegt das Fehlen liotheken als geschlossene Sammlungen wurden in einer gesetzlicher Regelungen für die Pflichtabgabe elektroni- konzertierten Aktion nochmals Bestandslücken aus der scher Publikationen von Jahr zu Jahr schwerer. Direktion Zeit vor 1990 geschlossen. Angesichts des fortschreiten- und Kuratorium der Bibliothek haben dieses Desiderat den Medienwandels werden Lückenergänzungen der im Rahmen der Diskussion um eine Novelle des SLUB- Papierbibliothek allerdings zukünftig weit weniger als Gesetzes erneut angemahnt. bisher notwendig sein. Um den landesbibliothekarischen Auftrag zu doku- mentieren und wichtige Titel besonders schnell anbieten zu können, wurde im April eine prominente, der Auslage einer Buchhandlung nachempfundene Präsentations- Zeitschriften Das Zeitschriftenportfolio der SLUB wies im Berichtsjahr insgesamt 17.577 Abonnements auf (2010: 16.953). Zuwäch- se resultierten vor allem aus elektronischen Titeln aller Erwerbungsarten. Mit den lizenzierten Zeitschriftenpa- keten einschließlich der von der Deutschen Forschungs- gemeinschaft unterstützten Nationallizenzen bietet die Bibliothek inzwischen rund 55.000 lizenzpflichtige Zeit- schriften an (2010: 30.340). Den im Jahr 2011 eingeleiteten Übergang zum weitgehend elektronischen Zeitschriften- bezug (e-only) wird das Haus im kommenden Jahr mit der turnusmäßigen Neuverhandlung bestehender Lieferver- träge ausweiten. Von den Gesamtausgaben für Zeitschriften und Datenbanken in Höhe von 5,1 Millionen Euro (64 % des Erwerbungsetats) entfiel die Hälfte auf elektronische Ti- tel (2010: 37 %). Die Preissteigerung im Zeitschriften- und Datenbanksegment belief sich im Jahr 2011 auf rd. 6,5 % und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (8 %) etwas abgeschwächt. Trotzdem bleiben die daraus resultieren- den Kaufkraftverluste erheblich.
  • 26. 24 Bestandsentwicklung Datenbanken Referat Non-Book Materials Vornehmlich für die universitäre Informationsversor- Neben den Koordinierungsaufgaben im Geschäfts- gung stellte die SLUB auch 2011 ein eng mit den Lehr- gang der retrospektiven Massendigitalisierung hat das stühlen der TU Dresden abgestimmtes Datenbankport- NBM-Referat im Zusammenwirken mit der IT-Abteilung folio mit 334 lizenzierten Fachdatenbanken bereit. Es verstärkt bibliothekarische Entwicklungsaufgaben für wurde durch 140 Produkte aus den für das gesamte das Softwaresystem Goobi wahrgenommen, um den Bundesgebiet verhandelten Nationallizenzen ergänzt. Workflow für weitere Medienarten zu öffnen. Dazu ist das Team mit abteilungsintern erwirtschafteten Effizi- Dem von der SLUB geführten Sachsenkonsortium enzrenditen erneut personell verstärkt worden. Bei den (Arbeitsgruppe Erwerbungskoordinierung und Konsor- reinen Erschließungsleistungen in Goobi war eine tialverträge der sächsischen Hochschulbibliotheken) Steigerung um 4 % auf 18.200 Vorgänge zu verzeichnen standen im Berichtsjahr 1,3 Millionen Euro aus Etatzu- (2010: 17.500, 2009: 5.600). weisungen des Landes zur Verfügung, die aus Mitteln des Wissenschaftsministeriums um rd. 400.000 Euro auf- gestockt wurden. Die Ausstattung erreichte damit wieder das Vorjahresniveau, das freilich bereits durch eine Mit- telkürzung um 13 % gegenüber 2009 gekennzeichnet war. Dresdner Digitalisierungszentrum   Durch gute Verhandlungsabschlüsse konnte das Kon- (DDZ) sortium bei einer Reihe von Kernprodukten den Preis- anstieg verlangsamen oder sogar vermeiden. Dennoch Ihre hausinterne Digitalisierungsleistung hat die SLUB war auch für dieses Erwerbungssegment ein erneuter im Jahr 2011 noch einmal um 31 % auf gut 3 Millionen Kaufkraftverlust zu verzeichnen. Da der Doppelhaushalt Images (2010: 2,3 Mio.) erhöht und damit in diesem Seg- 2011/12 für das Jahr 2012 abermals nur Konsortialmittel ment ihren Spitzenplatz unter den deutschen Bibliothe- auf dem Niveau von 2010 vorsieht, ist die angemessene ken untermauert. Das gilt nicht zuletzt für die Vielfalt Finanzierung konsortialer Erwerbungen in Sachsen der bearbeiteten Medientypen, die neben Drucken zum ernsthaft bedroht. Organisatorisch bewährt hat sich Beispiel Handschriften, Noten, Karten, Fotografien und das 2010 für die Produkte des Beuth Verlags begründete Tonträger umfasst (siehe dazu auch den Abschnitt gemeinsame Konsortium mit den thüringischen Hoch- Digitale Bibliothek). Basis der erfolgreichen Entwicklung schulbibliotheken. ist eine streng arbeitsteilige Betriebsorganisation, die durch ein zielgenaues Controlling begleitet wird. Um Für die ab 2012 zugewiesenen Konsortialmittel hat weitere Synergien zu erschließen, hat die Bibliothek die Konferenz der sächsischen Bibliotheksdirektorinnen zum Jahresende 2011 die bis dahin noch in der Abteilung und -direktoren im Oktober ein neues Verteilungsmodell Deutsche Fotothek arbeitende Fotodigitalisierung in das beschlossen, das vorab in Betriebsgrößencluster trennt DDZ eingegliedert. (SLUB und Universitätsbibliotheken, Fachhochschul- bibliotheken, Bibliotheken der Kunst- und Musikhoch- schulen) und das 2009 verabschiedete Allokationsmodell ersetzt.
  • 27. Bestandsentwicklung 25 itel / Monat – DDZ T Dresdner Digitalisierungszentrum Digitalisierungsleistung 2011 (Drucke und Handschriften ) 1703 1601 1552 1550 1540 1539 1409 1268 1178 1098 1055 787 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
  • 28. 26 Bestandsentwicklung Sondererschließungsprojekte   (VD 18, Bibliographien, retrospektive Katalogkonversion) Ihre Konversion der Altbestands-Zettelkataloge setzte innerhalb von zwei Jahren elektronisch erfasst worden die Bibliothek mit der Medea Services Ltd. als Dienst- sind. In den Sammlungen der SLUB wurden im Berichts- leistungspartner auch im Berichtsjahr 2011 planmäßig jahr vor allem Titeldaten aus der Mediathek konvertiert. fort. Das Vorhaben, an dem unter Federführung der SLUB Die Projektergebnisse trugen zu der nochmals auch die Universitätsbibliotheken Leipzig und Chemnitz gestiegenen hohen Eigenkatalogisierungsrate der SLUB sowie kleinere sächsische Sammlungen beteiligt sind, bei, die mit rund 50 % weit über dem Durchschnitt der im wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Südwestdeutschen Katalogverbund integrierten Biblio- Entwicklung (EFRE) finanziert. theken liegt (2010: 45,1 %). In dieselbe Richtung wirken 2011 wurden erneut rund 270.000 Monografien-Titel- die Aufnahmen unselbständiger Veröffentlichungen in aufnahmen konvertiert, womit etwa 60 % der auf eine den beiden Fachbibliografien der SLUB sowie die Neuka- Million veranschlagten Titelmenge bearbeitet waren. talogisierung von 10.450 Titeln im DFG-Drittmittelprojekt Der Wochendurchschnitt lag bei 6.100 Aufnahmen (2010: Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienen 5.100). Im Juli konnte mit dem Abschluss des Teilprojekts Drucke des 18. Jahrhunderts – VD18 (2010: 8.000 Titel). Alphabetischer Hauptkatalog (Blatt-AK) der Sächsischen Die Sächsische Bibliografie verzeichnete mit ins- Landesbibliothek ein wichtiges Zwischenziel passiert gesamt 5.300 Titelnachweisen gegenüber 2010 einen werden. Der sogenannte Blatt-AK verzeichnete auf hand- Zuwachs von rund 30 %, der vor allem aus der retrospek- schriftlichen Katalogblättern den Bestand der Landesbi- tiven Katalogkonversion resultiert. Für die Bibliografie bliothek aus über 400 Jahren, von den Anfängen im Jahre Geschichte der Technik bewegte sich das Ergebnis nach 1556 bis zum Erscheinungsjahr 1973. Die Titel waren Abschluss der entsprechenden Retrodigitalisierungspro- nach den Regeln der Preußischen Instruktionen sortiert. jekte (2009/2010) mit 6.200 Titeln im langjährigen Durch- Insgesamt enthielt der Katalog rund 790.000 Titelaufnah- schnitt. men, wovon knapp 314.000 Titel bzw. 460.000 Exemplare  Retrokatalogisierung an der SLUB 2009 – 2011 Monografien Zeitschriften Sonstige Medien ( Karten Musikalien, Tonträger u.a.) Titel Exemplare Exemplare Titel Exemplare mehrbändige Werke 2011 266.676 309.717 111.436 12.572 13.555 davon EFRE 248.412 284.412 55.569 7.932 8.009 2010 268.246 284.333 72.180 46.089 47.671 davon EFRE 244.474 252.752 29.892 35.945 36.131 2009 59.235 73.639 61.789 22.104 23.279 davon EFRE 17.910 22.730 30.345 k. A. k. A.
  • 30. 28 Benutzung und Informationsdienst Benutzung und  Informationsdienste Unser Kernzweck Das Berichtsjahr begann mit grundlegend überarbeiteten Konzentration und Ruhe suchen und ihr Bild der Pst -  Bibliothekswebseiten, in die der SLUB-Katalog nahtlos Bibliothek erfüllt sehen wollen. Für die gelegentlich integriert ist. Die weiterhin hybride, aber zunehmend widerstreitenden, prinzipiell gleich berechtigten Ansprü- digitale Medienwelt spiegelte sich am Ende des Geschäfts- che sind jeweils gewidmete Flächen notwendig. Weitere jahres in den wichtigsten Kennzahlen. Während die Zahl Differenzierungen können sich durch unterschiedliche der Benutzer mit gültiger Jahreskarte um 1.000 auf rund favorisierte Arbeitsmittel (Notebook/kein Notebook; 75.000 wuchs, sanken die physischen Entleihungen um (Bibliotheks-) Bücher/keine Bücher), bevorzugte Arbeits- 5,8 % auf 2,24 Mio. Ebenso rückläufig war die Zahl der möbel (Stehtische, höhenverstellbare Stühle, Sofas) und aktiven Benutzer, d.h. der Personen, die 2011 mindestens sogar konkurrierende Einstellungen zu angemessener einmal ein physisches Medium ausgeliehen haben. Bekleidung bzw. zum Dauerbrenner Essen und Trinken in der Bibliothek ergeben. Ohne sämtliche Bibliotheksre- Weniger Entleihungen bedeuten freilich keineswegs, geln preiszugeben, ist der Pluralismus der Ansichten und dass die SLUB insgesamt weniger in Anspruch genom- Lebensstile in der Zentralbibliothek der SLUB inzwischen men wird. Der rasch wachsende Bestand an digitalen mit Erfolg so beantwortet, dass im Wege des Rückbaus Informationsquellen sowie deren deutlich verbesserte der Zettelkataloge im Eingangsbereich ein großes Forum Nachweissituation und Auffindbarkeit im SLUB-Katalog mit Gruppenarbeitstischen und liberaler Zugangsrege- ersetzt inzwischen in vielen Fällen schlicht den Zugriff lung geschaffen wurde (Jacken und Taschen sind hier auf das physische Medium. erlaubt), während die hinter dieser Zone liegenden Be- Zusätzlich zum umfangreichen Printbestand bot reiche weitgehend nach klassischem Muster organisiert der SLUB-Katalog Ende 2011 direkten Zugang zu über 60 sind. Je tiefer und südlicher man sich in den dreigeschos- Mio. digitalen Quellen, darunter Digitalisate von biblio- sigen Bibliotheksbau hineinbewegt, desto zuverlässiger thekseigenen Büchern, Musikalien, Karten und Fotos sind Lärmbeeinträchtigungen auszuschließen. Einen sowie über 200.000 E-Books, vor allem aber lizenzierte besonderen Charakter besitzt daneben der zentrale Volltextdokumente aus Zeitschriften und Sammelbän- Lesesaal, in dem fast ohne notwendige äußere Eingriffe den. Die Vorteile des Online-Zugriffs liegen auf der Hand: wiederum ein leicht anderer Geist herrscht. Mit einem Neben der unmittelbaren, orts- und zeitunabhängigen neuen Forschungslesesaal für privilegierte bzw. beson- Verfügbarkeit wird zunehmend die sofortige Prozes- ders lärmempfindliche Benutzer und einer Bibliotheks- sierbarkeit der Inhalte mit Methoden der Digital Scho- Lounge soll das Raumangebot demnächst weiter differen- larship bedeutsam. Die Zahl von über 2,5 Mio. herunter ziert werden. geladenen Volltextdokumenten aus dem lizenzierten Neben möglichst zuverlässigen Basisdiensten wie Angebot der SLUB zeigt eindrucksvoll, dass sich der Ort, Medienbereitstellung und ausreichende Öffnungszei- an dem Wissenschaft stattfindet, immer stärker ver- ten sind es oft die kleinen Dinge, die den Arbeitsalltag teilt und virtualisiert. Zugleich hat die SLUB auch als erleichtern und eine Bibliothek am Ende richtig gut physischer Kommunikations- und Erlebnisraum erneut machen. hinzugewonnen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Bibliotheksbesucher um fast 10 %. Offensichtlich ist es speziell für die große Gruppe der studentischen Benut- zer kein Widerspruch, einerseits möglichst viele Inhalte virtuell und mobil nachzufragen und andererseits einen zentralen Ort aufzusuchen, an dem sich Lernen und Leben anregend materialisiert Der Parallelwelt von digitalen und Printmedien ver- gleichbar, konkurrieren in der Bibliothek selbst freilich ebenfalls Benutzer neueren Typs, die Bibliothek stark als lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs definieren, mit eher klassisch orientierten Lesern, die
  • 31. Benutzung und Informationsdienst 29 Entsprechend hat die SLUB 2011 zum Beispiel Notebook- Sicherungen zum Ausleihen, 120 zusätzliche Buchboxen sowie spezielle Sitzmöbel für die Stehtische angeschafft, die Bibliothekswiese wieder mit Liegestühlen ausge- stattet und vor der Zentralbibliothek sogar die erste öffentliche Fahrradluftpumpe Dresdens montiert. Mit Unterstützung studentischer Hilfskräfte konnten die Servicezeiten an der Ausleihtheke verlängert werden, zudem wurde im elektronischen Benutzerkonto eine Ausleihhistorie eingeführt sowie das Ändern von Mail- und Adressdaten vereinfacht. Für die kontinuierliche Serviceverbesserung im Detail bot der dichte Benutzer- kontakt via SLUBlog, Twitter und elektronische Auskunft wertvolle Anregungen und Hilfe.
  • 32. 30 Benutzung und Informationsdienst Bibliotheksbenutzer 2011 war die Bibliothek bei unverändert 104 Wochen- Die Hauptbenutzergruppe der SLUB Dresden bilden die öffnungsstunden von Montag bis Sonntag an 345 Tagen Studierenden der Technischen Universität Dresden. geöffnet (2010: 341). Die leichte Steigerung ließ sich 43 % der neu angemeldeten Benutzer, rund 6.200 Perso- unter anderem durch die Verkürzung der Schließzeit zur nen, waren Studienanfänger der TU. Die Zahl der neuen Grundreinigung und Wartung der technischen Infra- Benutzer, die zugleich der TU angehören, ist im Vergleich struktur erreichen. Insgesamt wurden 2,2 Mio. Biblio- zum Vorjahr um 6 % gestiegen. Der proportional höhere theksbesuche gezählt, über 400.000 mehr als noch 2009. Anstieg der Studierendenzahlen der TU – 2011 nahmen Weitaus am stärksten frequentiert war die Zentralbiblio- über 12 % mehr Menschen ein Studium auf als im Jahr thek, auf die rund 68 % der Besuche entfielen. Besonders zuvor – ist nicht etwa Ausdruck mangelnder Bindekraft in den Prüfungszeiten im Januar, Februar und Juli befand der SLUB, sondern ebenfalls ein Zeichen der Verlagerung sich das Haus an seiner Belastungsgrenze. An 32 Tagen der Bibliotheksnutzung in den virtuellen Raum. Auch des Jahres wurden jeweils über 7.000 Besucher gezählt, ohne Bibliotheksausweis hat jeder Universitätsange- 2010 war dieselbe Zahl lediglich drei Mal überschritten hörige automatisch Zugriff auf die von der SLUB lizen- worden. Der Sonntagsbesucherrekord des Jahres lag im zierten Online-Ressourcen. Speziell für Studierende der Februar: Am 6.2. kamen 4.028 Besucher in die Zentralbib- Informatik oder der Lebenswissenschaften, deren Infor- liothek, so viel wie noch niemals zuvor. Ähnlich wie im mationsquellen bereits weitgehend digital verfügbar Vorjahr entfielen auf die Bereichsbibliothek DrePunct sind, reicht das offensichtlich aus. Folglich werden die 15 %, auf die Zweigbibliotheken Rechtswissenschaft, Bibliotheken ihren Begriff des aktiven Benutzers künftig Medizin, Erziehungswissenschaften und Forstwesen neu definieren müssen. insgesamt 17 % der Bibliotheksbesuche des Jahres. Der anhaltend starken Nachfrage nach Einzel- und Gruppen- arbeitsmöglichkeiten konnte die SLUB im Mai durch die Einführung einer Online-Raumbuchung gerecht werden. Zusätzlich wurden interne Schulungsräume frei zugäng- lich gemacht.  Aktive Benutzer und Benutzerneuaufnahmen 2009 – 2011 2011 2010 2009 Aktive Benutzer 48.403 50.028 49.818 Benutzerneuaufnahmen 14.378 13.931 14.921
  • 33. Benutzung und Informationsdienst 31 Entleihungen Trotz eines stabilen Erwerbungsetats und sinkender Entleihungen stieg die Zahl der Vormerkungen im Berichtsjahr nochmals um gut 7 %. Die SLUB versucht diesem Mangel mit einer modifizierten Etatverteilung entgegenzuwirken. Flankierend setzt sie auf streng nutzergesteuerte Erwerbungspakete (s. Abschnitt Bestandsentwicklung). Die Zahl der aus den Magazinen bestellten Bände ist 2011 leicht gesunken. Die Entleihungen aus der Lehr- buchsammlung blieben bei rückläufigem Medienneuzu- gang relativ gleich und belegten einen Anteil von 26 % an der Gesamtzahl der Entleihungen.  Entleihungen 2009 – 2011 2011 2010 2009 Entleihungen 2.244.338 2.383.407 2.385.158 Vormerkungen 133.983 124.385 104.537 Magazinbestellungen 246.706 265.665 254.214 Entleihungen LBS 584.442 591.876 595.173
  • 34. 32 Benutzung und Informationsdienst Direktzugriff auf elektronische Medien Wie im Zeitalter Gutenbergs der neue Medientypus Zugriff auf das referenzierte Werk bieten. 2011 bot die gedrucktes Buch erst seine eigenständige, gegenüber SLUB ihren Benutzern 140 national lizenzierte sowie der Handschrift abgegrenzte Form finden musste, so 334 lokal lizenzierte Datenbanken an (bibliographische müssen heute elektronische Medien ihre spezifische und Volltext-Datenbanken sowie E-Journal- und E-Book- Morphologie entwickeln. Noch greift die aus dem tradi- Pakete). Im November wurde das Portfolio noch um über tionellen Druckbereich übernommene Unterteilung in 200.000 zusätzliche E-Books bereichert. Ein wesentlich Bücher, Zeitschriften und Bibliographien, die im digita- verbessertes Monitoring im Bereich E-Ressourcen gestat- len Bereich unter der Bezeichnung E-Books, E-Journals tet detaillierte Angaben zur Datenbank-und E-Journal- und Datenbanken firmieren. Freilich gibt es gerade bei Nutzung. Für die E-Book-Downloads ist die Statistik im den letztgenannten zunehmend Überschneidungen in Aufbau. Form von sogenannten Volltextdatenbanken, die nicht nur bibliographische Nachweise, sondern zugleich auch  Datenbankrecherchen und Volltextdownloads 2011 Suchen in Datenbanken 1.660.173 Downloads von Artikeln* 2.550.332 * E-Books nicht berücksichtigt Rund 30 % der Recherchen entfielen auf die wichtigsten fünf Datenbanken:  TOP-5-Liste der Datenbanken Suchen 2011 Datenbanken 120.904 Web of Science 2.550.332 Business Source Complete 120.595 Academic Search Complete 100.567 Wiso 93.923 SciFinder 56.079