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• Saara Peutere-Heikka
• Hans W. Giessen
• Medieneinsatz im
Deutschunterricht:
• Das e-Hoop - Konzept beim
Lernen und Problemlösen
Vorgehen beim “Strukturierten
Demokratischen Dialog”
• Es gibt viele Methoden, um Konflikte zu lösen
und Entscheidungen zu erzielen; der SDD stellt
nur eine davon dar (andere z.B. Habermas’
“herrschaftsfreier Diskurs”, Jungk’s
“Zuzkunftswerkstatt”, jeweils vom Vorgehen sehr
ähnlich)
• Besonders nützlich und sinnvoll, wenn ein
Konsens unter mehrern Beteiligten erzielt
werden soll
• Verhindert, dass Gruppen verfrüht
Entscheidungen fällen (z.B. bevor ein Problem
überhaupt klar definiert ist).
Der Prozess des SDD
Der Strukturierte demokratische Dialog (SDD) ist eine Methode, die eine
sowohl demokratische als auch strukturierte angesichts unterschiedlicher
Interessen vorsieht. Besonders wirksam ist er, wenn sich verschiedene
Probleme überlagern bzw. wenn eine größere Gruppe von Menschen mit
jeweils eigenen Motiven und Interessen betroffen ist.
Phasen des SDD
• Phase1: Eine Frage wird formuliert, die das eigentliche Problem
deutlich machen soll: die sogenannte “Triggering Question” (TQ).
• Phase 2: Mit einem einzigen, knappen Satz reagieren die
Teilnehmer auf die TQ. Im Idealfall werden dann ann einem runden
Tisch Fragen zu den einzelnen Beiträgen gestellt, so dass deutlich
wird, was gemeint war, auch wenn spontane Aussagen zunächst
vielleicht unverständlich waren. Wichtig ist, dass es nur zu
Klarstellunen kommt und keine bewertenden Aussagen getroffen
werden!
• Phase 3: Nun werden die Ideen bezüglich ihrer Gemeinsamkeiten
durchforscht und strukturiert, so dass ein gemeisames Verständnis
für das Problem (und seine Komplexität) entsteht. Vor allem sollen
die manchmal kleinen, aber feinen Unterschiede in der Bewertung
des Problems durch die einzelnen Beiträger deutlich werden!
Phasen des SDD
• Phase 4: Anschließend stimmen die Teilnehmer ab, welche Antworten auf
die TQ (samt Erklärungen) besonders relevant sind. Normalerweise verteilt
jeder Teilnehmer fünf Punkte auf die relevantesten Antworten. Dies
Stimmen werden dann ausgezählt.
• Phase 5: Die Phase der Strukturierung reduziert sich dann auf Ideen, die
mindestens eine Stimme erhalten haben. Vor allem kann nun eine
Zusammenhang erkannt werden. So können die Teilnehmer einschätzen,
ob etwa Beobachtung A (Fortschritte bei der Lösung des Problems A) zur
Lösung der Beobachtung B beitragen kann. Die Suche nach Einflüsse von
einer Idee auf eine andere ist extrem wichtig, weil dies allmählich zu einem
Konsens über die besten Lösungsstrategien führt. Die ,Intelligenz der
Gruppe‘ (beziehungsweise eine unterstützende Software) vereinfacht den
Vergleich. Am Ende dieses Prozesses produzieren die Akteure gemeinsam
einen ,Einflussbaum‘, der grafisch zweigt, welche Schlussfolgerungen
sinnvoll sind. Dieser ,Baum‘ zeigt die Vorgehensweise an, um in der Folge
wirksame Maßnahmen‘ zu erarbeiten, wie man ein komplexes Problem löst.
Beispiel eines ,SDD-Baums’
Beispiel eines ,SDD-Baums’
• Im Idealfall zeigt der ,SDD-Baum‘ die
,tieferen Ursachen‘, die zunächst
angegangen werden müssen, bevor
Probleme auf einer anderen Ebene gelöst
werden können. Ebene 1 zeigt also nur
Symptome, während Ebene 6 die
,grundlegende‘ Ursache eines Problems
verdeutlicht.
Beispiel eines ,SDD-Baums’
Hg sdd dt
Hg sdd dt

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Hg sdd dt

  • 1. • Saara Peutere-Heikka • Hans W. Giessen • Medieneinsatz im Deutschunterricht: • Das e-Hoop - Konzept beim Lernen und Problemlösen
  • 2. Vorgehen beim “Strukturierten Demokratischen Dialog” • Es gibt viele Methoden, um Konflikte zu lösen und Entscheidungen zu erzielen; der SDD stellt nur eine davon dar (andere z.B. Habermas’ “herrschaftsfreier Diskurs”, Jungk’s “Zuzkunftswerkstatt”, jeweils vom Vorgehen sehr ähnlich) • Besonders nützlich und sinnvoll, wenn ein Konsens unter mehrern Beteiligten erzielt werden soll • Verhindert, dass Gruppen verfrüht Entscheidungen fällen (z.B. bevor ein Problem überhaupt klar definiert ist).
  • 3. Der Prozess des SDD Der Strukturierte demokratische Dialog (SDD) ist eine Methode, die eine sowohl demokratische als auch strukturierte angesichts unterschiedlicher Interessen vorsieht. Besonders wirksam ist er, wenn sich verschiedene Probleme überlagern bzw. wenn eine größere Gruppe von Menschen mit jeweils eigenen Motiven und Interessen betroffen ist.
  • 4. Phasen des SDD • Phase1: Eine Frage wird formuliert, die das eigentliche Problem deutlich machen soll: die sogenannte “Triggering Question” (TQ). • Phase 2: Mit einem einzigen, knappen Satz reagieren die Teilnehmer auf die TQ. Im Idealfall werden dann ann einem runden Tisch Fragen zu den einzelnen Beiträgen gestellt, so dass deutlich wird, was gemeint war, auch wenn spontane Aussagen zunächst vielleicht unverständlich waren. Wichtig ist, dass es nur zu Klarstellunen kommt und keine bewertenden Aussagen getroffen werden! • Phase 3: Nun werden die Ideen bezüglich ihrer Gemeinsamkeiten durchforscht und strukturiert, so dass ein gemeisames Verständnis für das Problem (und seine Komplexität) entsteht. Vor allem sollen die manchmal kleinen, aber feinen Unterschiede in der Bewertung des Problems durch die einzelnen Beiträger deutlich werden!
  • 5. Phasen des SDD • Phase 4: Anschließend stimmen die Teilnehmer ab, welche Antworten auf die TQ (samt Erklärungen) besonders relevant sind. Normalerweise verteilt jeder Teilnehmer fünf Punkte auf die relevantesten Antworten. Dies Stimmen werden dann ausgezählt. • Phase 5: Die Phase der Strukturierung reduziert sich dann auf Ideen, die mindestens eine Stimme erhalten haben. Vor allem kann nun eine Zusammenhang erkannt werden. So können die Teilnehmer einschätzen, ob etwa Beobachtung A (Fortschritte bei der Lösung des Problems A) zur Lösung der Beobachtung B beitragen kann. Die Suche nach Einflüsse von einer Idee auf eine andere ist extrem wichtig, weil dies allmählich zu einem Konsens über die besten Lösungsstrategien führt. Die ,Intelligenz der Gruppe‘ (beziehungsweise eine unterstützende Software) vereinfacht den Vergleich. Am Ende dieses Prozesses produzieren die Akteure gemeinsam einen ,Einflussbaum‘, der grafisch zweigt, welche Schlussfolgerungen sinnvoll sind. Dieser ,Baum‘ zeigt die Vorgehensweise an, um in der Folge wirksame Maßnahmen‘ zu erarbeiten, wie man ein komplexes Problem löst.
  • 7. Beispiel eines ,SDD-Baums’ • Im Idealfall zeigt der ,SDD-Baum‘ die ,tieferen Ursachen‘, die zunächst angegangen werden müssen, bevor Probleme auf einer anderen Ebene gelöst werden können. Ebene 1 zeigt also nur Symptome, während Ebene 6 die ,grundlegende‘ Ursache eines Problems verdeutlicht.